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Fanfiction

Can't Help Falling In Love With You - Dezember: Heißt das ja?

von ChrissiTine

9. Dezember: Heißt das ja?

„Rose, was … was bedeutet das hier? Was machen wir hier? Ich meine … ist das nur eine einmalige Sache, oder ist das … ist das … du weißt schon … mehr?"

Scorpius schaute in Roses große dunkle Augen und schluckte. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Gerade noch hatte es das getan, weil sie sich leidenschaftlicher geküsst hatten als er das jemals vorher getan hatte, jetzt tat sein Herz es vor lauter Angst.

Er hatte keine Ahnung, was für eine Antwort er hören wollte. Sicher, mit ihr herumzuknutschen war das tollste Gefühl, das er jemals empfunden hatte und wenn er könnte, würde er nie wieder damit aufhören wollen, aber wollte er wirklich mehr? Wollte er mit ihr zusammen sein? Wollte sie mit ihm zusammen sein? Sie war nicht einfach irgendjemand. Sie war Rose. Rose Weasley.

„Mehr?" Wiederholte Rose und strich sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Ihre Haare waren durch seine Hände noch viel buschiger geworden als sie es vorher gewesen waren. Es gefiel ihm, dass er dafür verantwortlich war. „Willst du denn mehr?"

Er wich ihrem Blick aus und starrte auf einen Rußfleck an der Wand. Verdammt. Rose war gut. „Ich … ähm", er räusperte sich, „ich weiß nicht. Ich hab nicht drüber nachgedacht." Rose nahm ihre Hände von seinen Schultern und er fühlte einen unerklärlichen Verlust.

„Du hast nicht drüber nachgedacht?", fragte sie verletzt. „Du hast nicht über uns nachgedacht?" Sie trat von dem Tisch weg, an den sie sich gelehnt hatten und blinzelte. „Was war das hier für dich? Wolltest du nur mal wissen, wie es ist, mit mir rumzuknutschen und hast gedacht, warum nicht? Rose hat ewig mit Joseph rumgeknutscht, die macht das mit jedem? Vielleicht kann ich auch noch mit ihr ins Bett, wenn ich schon mal dabei bin und mich hinterher kaputt lachen, wie die Malfoys wieder mal mit den Weasleys machen konnten, was sie wollten?" Sie schniefte und wandte sich ab. „Du kannst mich mal, Malfoy, du bist genauso ein Arsch wie dein Großvater!"

„Rose!" Er eilte ihr hinterher und ergriff ihre Hand, kurz bevor sie zur Tür heraus war. „Du bist mir doch nicht egal, verdammt!" Ihre Worte hatten ihn wie Giftpfeile getroffen. „Wir kennen uns seit fünf Jahren, Al ist mein bester Freund, ich war oft genug im Fuchsbau. Wenn du nicht weißt, dass ich nicht im Entferntesten wie mein Großvater bin, dann … dann … dann kann ich dir auch nicht helfen, verdammt!"

Langsam drehte sie sich um. Tränen standen in ihren Augen. Sie sah so verletzt aus.

„Mich hat das hier alles überrumpelt, okay? Gestern warst du noch Als Cousine und heute kann ich an nichts anderes mehr denken als daran, wie es ist, dich zu küssen. Du bist unglaublich. Die faszinierendste Frau, die ich kenne. Aber du bist eben verdammt noch mal eine Weasley, und ich bin ein Malfoy. Und jedes Mal, wenn dein Dad mich sieht, dann schaut er aus, als würde er mich umbringen wollen. Also entschuldige bitte, dass ich keine Antwort weiß. Deshalb hab ich ja dich gefragt. Du bist doch immer die mit den Antworten. Was willst du denn?"

„Ich weiß nicht", sagte sie leise. So unsicher hatte Scorpius die sonst sehr selbstsichere Rose noch nie gesehen. Sie wusste doch immer, was sie wollte. „Ich meine, ich hab mir schon oft vorgestellt, wie es wäre, wenn wir …", sie wurde rot und zeigte mit ihrer Hand auf ihn und dann auf sie. Scorpius musste unwillkürlich lächeln. „Aber es war so unwahrscheinlich, deshalb hab ich nie an den Rest gedacht." Sie zuckte mit den Schultern und biss sich auf die Lippe.

Scorpius hob zögernd die Hand und fuhr ihr sanft mit dem Daumen über ihre errötete Wange. Sie zu küssen war einfach gewesen, aber sie so zu berühren war schwieriger als er gedacht hatte. Er wollte nichts falsch machen. „Wieso ist das so unwahrscheinlich?", fragte er verwirrt. Was war denn daran so unwahrscheinlich, dass er sie küssen wollte?

Sie verdrehte die Augen und schaute ihn bedeutungsvoll an. „Ich bitte dich. Du warst vorher mit Carolina Matthews zusammen."

„Und?", fragte er verständnislos. Carolina und Rose waren grundverschieden. Das fing bei ihrem Aussehen an. Carolina war ziemlich klein, hatte lange blonde Haare und eine etwas korpulentere Figur, die ihr aber hervorragend stand. Rose hatte schulterlange braune buschige Haare, die im Sonnenlicht wunderschön rötlich schimmerten. Sie war einen Kopf größer als Carolina und fast so groß wie er, aber es gefiel ihm ehrlich gesagt ganz gut, nicht die ganze Zeit nach unten schauen zu müssen, wenn er mit ihr sprach. Und auch das Rumknutschen machte es einfacher. Sie war nicht ganz so kurvenreich wie Carolina, aber er sah auch nicht so gut aus wie ihr Adonis Joseph Corner, also wen juckte das?

Mit ihr konnte er reden. Stundenlang. Über die Schule, über ihre Familien, über Politik und Kultur. Sie hatte ihm beim Lernen geholfen, als er in Muggelkunde verzweifelt war und es hatte ihm mehr gebracht, als er gedacht hätte, als er sie über Zaubertränke abgefragt hatte. Bei der Prüfung hatte er sich an mehr Rezepte erinnert als er jemals gelernt hatte und das war nur ihr zu verdanken.

Er war einfach gerne mit ihr zusammen, das hatte er schon bei Mollys Hochzeit letzte Weihnachten festgestellt und deshalb auch ohne Al ihre Nähe viel häufiger gesucht als vorher, sogar als er mit Carolina zusammen gewesen war und eigentlich nur sie im Kopf gehabt hatte.

„Und … und ich bin nicht wie sie", antwortete sie leise.

„Das ist auch gut so, denn sonst wär ich ja mit ihr zusammen", erwiderte er entschlossen.

„Und du willst mit mir zusammen sein?"

Er seufzte. Jetzt hatte sie es doch geschafft, sich um eine Antwort zu drücken. Sie war wirklich gut. Verdammt. „Ich glaub schon", sagte er schließlich. Der Gedanke, dass das hier nur eine einmalige Sache bleiben würde, tat ihm richtig weh. Er wollte derjenige sein, den sie küsste, wenn sie eine gute Note bekommen hatte, so wie sie Joseph Corner letztes Jahr um den Hals gefallen war. Er wollte derjenige sein, den sie anstrahlte, wenn sie ihn in der Früh zum ersten Mal sah. Mit der er reden konnte, wenn ihn etwas beschäftigte. So wie es im letzten Jahr schon gewesen war, nur noch viel besser.

Rose zog die Augenbrauen hoch. „Du glaubst schon? Sehr romantisch."

Er lachte. „Besser als du, du hast noch gar nichts dazu gesagt. Und dabei stehst du schon viel länger auf mich."

Sie errötete noch mehr. „Das hab ich nie gesagt." Jetzt zog er eine Augenbraue hoch. Er hatte lange geübt, um nur eine hochziehen zu können, beherrschte es mittlerweile aber perfekt und war sehr stolz darauf. „Okay, ja, ich hab schon eine Weile für dich eine gewisse Zuneigung, aber …" Er grinste geschmeichelt. Wobei er sich fragte, seit wann sie auf ihn stand. Seit Anfang des Schuljahres? Schon in den Ferien? Oder etwa noch früher? Wieso hatte er das nicht gemerkt? Da war so eine fantastische Frau wie Rose an ihm interessiert und er merkte überhaupt nichts. „Aber du musst dir darauf jetzt überhaupt nichts einbilden, klar?"

„Ich doch nicht", erwiderte er grinsend und zuckte zusammen, als sie ihm spielerisch in den Arm boxte. „Aber du hast immer noch nichts gesagt. Willst du jetzt, oder nicht?" Sie lehnte sich zu ihm, legte die Arme um seine Schultern und küsste ihn. „Heißt das ja?" Sie lächelte, biss sich auf die Lippe und nickte mehrfach. „Super", erwiderte er, schlang die Arme um ihre Taille und zog sie zu sich.

„Find ich auch", erwiderte sie, bevor sie in einem weiteren Kuss versanken.

TBC …

_________________________________________________________

A/N:

@Schwesterherz: In Prüfungsstress kann sich ja fast jeder reinversetzen und Liebeskummer ist auch nicht fern, aber schön, dass ich es anschaulich genug beschrieben habe. Und mit der Gegenwart ging's ja in diesem Kapitel weiter und jetzt kommt auch keine Vergangenheit mehr, wenn ich mich richtig erinnere. Schön, dass meine Welt dir immer noch so gut gefällt.

@Orion Black: Das ist aber nett, dass du dich auch mal zu Wort meldest und schon so lange ein treuer Leser von mir bist.


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