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Fanfiction

Sieben Tage - Ich habe noch nie

von Animagus

Ich werde mich jetzt nicht entschuldigen, dass ich ein Jahr kein neues Kapitel hochgeladen habe, denn letztes Jahr um diese Zeit steckte ich in einer ziemlichen persönlichen Downphase. Dann haben sich die Ereignisse überschlagen und ich hab diese FF ehrlich gesagt schon ganz vergessen. Gestern Abend habe ich auf einer anderen Seite einen Kommentar zu dieser FF bekommen und musste überraschend feststellen, dass ich nur 10 Kapitel hochgeladen hatte, obwohl ich mich daran erinnern konnte, bereits zwei weitere Chapter geschrieben zu haben. Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe das dritte Kapitel heute geschrieben und die FF somit beendet. Für viele wird das Ende vermutlich nicht so befriedigend sein wie sie es sich gewünscht hätten, doch ich glaube nicht, dass das hier noch groß jemand lesen wird. Außerdem kann ich mich selber nur schwer in die Geschichte zurück fühlen und habe etwas den Überblick verloren, wie lange Lily und James bei ihren Eltern sind. Ich weiß auch nicht mehr, was ich noch geplant hatte und so, aber früher oder später wäre diese FF sowieso fertig gewesen, weshalb ich sie jetzt in drei Kapiteln beenden möchte. Wie gesagt, es ist vielleicht nicht das Ende was die FF verdient hat, hoffe aber dennoch, dass es akzeptabel ist und es ist immerhin ein Ende für die FF - die ich ja auch beenden wollte ^^"

Wie auch immer, ich hoffe ihr habt viel Spaß, dieses bzw. das nächste Kapitel gehören zu meinen Lieblingen und die hatte ich, wie bereits gesagt, schon Anfang letzten Jahres geschrieben.


Liebe Grüße,
Animagus



11. Ich habe noch nie

„Einer sagt zum Beispiel ‚Ich habe noch nie gelogen‘ und dann müssen alle die schon einmal gelogen haben etwas trinken. Dann ist der Nächste an der Reihe und so weiter. Man muss natürlich ehrlich sein, auch wenn es peinlich ist.“, erklärte Timothy das Spiel und bestellte acht kleine Gläser und zwei Flaschen Whisky.

„Ich habe noch nie … einen Filmriss gehabt.“, begann Timothy und fünf von acht, darunter auch James, kippten sich den Whisky innerhalb weniger Sekunden hinunter. Dann war Amber an der Reihe. Sie überlegte ausgiebig, ehe sie behauptete: „Ich habe bin noch nie betrunken Auto gefahren.“ Zur Lilys Überraschung hob James erneut sein Glas. Er war doch niemals in seinem Leben betrunken Auto gefahren. Wusste er überhaupt wie man fuhr? Oder was ein Auto war?! Die Erklärung auf Lilys verwirrtes Gesicht und die damit umgestellte einhergehende Frage folgte, als James sich zu ihr hinüberbeugte und leise murmelte: „Ich bin eventuell das ein oder andere Mal mit meinem Besen geflogen, wenn ich es lieber hätte lassen sollen.“ Ein freches Grinsen prangte auf James Lippen, was Lily zum Kichern brachte. Sie schüttelte ihren Kopf und sah James tadelnd an. Das hätte sie sich auch gleich denken können.

Bei der nächsten Behauptung war James überrascht, als Lily ihr Glas hob und damit gestand, dass sie bei einem Test bereits einmal geschummelt hatte.
„Lily Evans.“, hauchte James entrüstet und war wirklich überrascht. „Dass, dass erschüttert mich zutiefst.“
„Na ja … ich habe in der vierten Klasse mal bei Severus in Zaubertränke abgeguckt. Aber wirklich nur einmal.“, gestand Lily verlegen und James schüttelte lachend den Kopf. „Natürlich.“, grinste er sarkastisch zurück und überlegte, welche weiteren tiefen und dunklen ‚Abgründe‘ in der Hexe schlummerten.

Dann war James an der Reihe und griff, noch während er sprach, nach seinem Glas. „Ich habe noch nie einen Sextraum vo einer Lehrerin bzw. einem Lehrer gehabt.“ Lily fiel die Kinnlade hinunter. Nein, nein das hatte er sich gerade ausgedacht. Er hatte doch keine Fantasien mit seinen weiblichen Professoren. Doch anscheinend war James nicht der Einzige, denn bis auf Lily trank jeder sein Glas aus. „Tze.“, hauchte Lily kopfschüttelnd und während sie noch überlegte, wer in James‘ Kopf herumgespukt hatte, war sie die Nächste. Was sollte sie denn behaupten?! Die Hexe biss sich auf die Unterlippe, dann: „Ich habe noch nie jemanden beim Sex erwischt.“

Zu ihrer Überraschung mussten sie alle trinken. „Wer war es bei dir?“, hakte James interessiert nach, während der nächste seine Behauptung in die Runde warf.
„Marlene und Gregory.“, schüttelte Lily ihren ganzen Körper und versuchte das Bild, das sich vor ihre Augen ausbreitete, wieder zu verdrängen. „Und bei dir?“

James verzog sein Gesicht und es schien eine weißgrünliche Farbe anzunehmen, als er mit angewiderter Stimme sagte: „Meine Eltern.“
Lily quiekte auf und schlug sich die Hände vor den Mund. „Ach du scheiße … dass, dass ist ein Witz?!“
„Ich wünschte das wäre es Evans. Und bitte frag nicht weiter nach. Ich habe bis heute noch Albträume deswegen.“

Das Spiel drehte noch einige Runden und je mehr die Jugendlichen tranken, desto intimer wurden die Fragen und desto ehrlich wurden sie auch beantwortet. So erfuhr James zum Beispiel, dass Lily ihre Knutschflecke gerne hinter einem Rollkragenpullover oder einem Schal versteckte. Was den Gryffindor wiederum eine gewisse Unbehaglichkeit und Eifersucht in sich aufkeimen ließ, denn wenn Lily bereits Knutschflecke gehabt hatte, dann war bestimmt auch mehr zwischen ihr und den Typen gelaufen. Auch wenn James wusste, dass Lily keine Nonne war und jegliches Recht dazu hatte, dass zu tun, was sie wollte, so missfiel ihm die Vorstellung, dass sie bereits mit jemand anderen geschlafen haben soll.

„Okay, die l-l-letzte Fra-age.“, lallte Amber und hielt sich am Tisch fest, als sie jeden einzelnen in der Runde ansah und schließlich sagte: „Ich-ich habe no-o-och nie S-S-e-e-Sex gehabt.“ Das war der Moment indem James aus dem Augenwinkel automatisch zu Lily sah, doch schien sie keinerlei Anstalten zu machen zum Glas zu greifen. Also … also hatte sie noch nie? Erleichterung machte sich in James breit. Doch rührte auch er sein Glas nicht an. Nicht weil er noch nie mit jemandem geschlafen hatte, sondern weil alle anderen tranken und Lily nicht die Einzige sein sollte, die eben nicht ihr Glas erhob. Natürlich wollte ihm keiner der Leute am Tisch glauben und sie versuchten es aus ihm herauszulocken, doch schüttelte James vehement seinen Kopf. Er hob abwehrend seine Hände. „Es tut mir leid, aber ich habe es wirklich noch nicht getan.“

Dann griff der Gryffindor nach Lilys Hand und verabschiedete sich mit ihr vom Rest der Truppe. Immerhin hatten sie es schon zwei Uhr nachts und sie mussten bestimmt noch eine halbe Stunde zu Fuß gehen. Denn apparieren traute sich James bei seinem Alkoholpegel auch nicht mehr, von Lilys ganz zu schweigen.

„Oh Lily, komm schon.“, lachte James, als die Hexe stehen blieb, um eine streunende Katze auf den Arm zu nehmen und sie zu streicheln. Sie redete mit dem Tier wie mit einem Baby und verkündete James, dass sie die Katze mit nach Hause nehmen würde. James rollte mit den Augen. Er wollte ins Bett, sie mussten in wenigen Stunden schon wieder aufstehen, um sich für die Feier fertig zu machen. Doch anstatt das sie weitergehen konnten, entbrannte eine Diskussion darüber, ob Lily die Katze mitnehmen konnte oder hier absetzen musste. Mit viel Geduld und Überzeugungskraft schaffte James Lily davon zu überzeugen, dass es besser wäre, wenn sie die Katze wieder laufen ließ und nahm die schmollende Hexe in seinen Arm, als sie ohne die Katze weitergingen.

„Wenn du alt genug bist, darfst du dir gerne eine Katze halten.“, erklärte James dem Mädchen lachend und kurz darauf betraten die beiden Zauberer, so leise es ihnen in ihrem Zustand möglich war, das Haus der Familie Evans. Lily stolperte über die Türschwelle und legte den Zeigefinger auf die Lippen, um James zu deuten, dass er leise sein musste. „Meine Eltern schlafen schon.“, fügte sie überflüssiger Weise hinzu, woraufhin James ein „Das ist mir klar“ flüsterte und die Hexe die Treppe hinauf schob.

Die beiden fanden sich kurz darauf in Lilys Schlafzimmer wieder und während James seine Hände in den Tiefen seiner Hose vergrub, um wirklich nichts blödes anzustellen und mit der rechten Schulter gegen den Türrahmen lehnte, spielte Lily mit ihren Fingern. „Danke.“, nuschelte Lily leise und sah von ihren Fingern zu James hinauf, dessen Stirn sich in Falten gelegt hatte.

„Wofür?“
„Dafür, dass du bei der letzten Behauptung gelogen hast.“ Sie lächelte schwach.
„Oh.“
„Ich weiß, dass es nicht stimmt James. Es stimmt doch nicht, oder?“, hakte sie nach, denn in den letzten Tagen hatte sich ihr Bild von James Potter noch einmal geändert. Sie wusste, dass er bereits mit Mädchen geschlafen hatte – es gab Gerüchte. Und auch wenn sicherlich nicht alles stimmte, so war sie sich sicher, dass James bereits Sex gehabt hatte.

James sah in ihre warmen Augen, die von ihrer Kraft selbst durch den Alkohol, kein bisschen verloren hatten und nach einem kurzen Zögern, schüttelte James den Kopf. „Nein, das … das war gelogen.“
Lily nickte und sie wusste nicht warum, aber irgendwie tat es weh. Aus irgendeinem Grund versetzte es ihr einen grauenvollen Stich ins Herz, dass James bereits mit einer anderen geschlafen hatte. Abermals brachte die Hexe ein schwaches Zucken ihrer Mundwinkel zustande, ehe James leise aufseufzte.

„Aber ich wünschte … ich wünschte ich hätte es nicht getan.“
„Was?“
„Na ja … Sex.“
„Oh … warum?“
James fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und verbot sich selbst Lilys Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. „Weil ich wünschte, dass ich gewartet hätte.“
„Auf was?“
Verdammt, lag die Antwort nicht klar auf der Hand? Der Junge räusperte sich. Er atmete tief durch. Sein Herz schlug wild gegen seinen Brustkorb. Er verlor sich in dem Grün ihrer Augen, als er leise sagte: „Auf die Richtige.“

Es war so leise im Zimmer, dass man eine Stecknadel zu Boden hätte fallen hören können. James‘ Augen flackerten über das Gesicht des Mädchens. Sie war die Richtige, er wusste es. Doch würde er wohl noch ewig auf die warten müssen … . Lily erwiderte stumm und regungslos James Blick. Sie biss sich auf die Unterlippe und begann wieder mit den Fingern zuspielen, was James dazu veranlasste fast schon genervt zu sagen. „Spuck’s aus.“
Lily sah verwirrt auf. „Was? Was soll ich ausspucken?“
„Na, dass was du sagen willst.“
„Ich will gar nichts-“, setzte Lily an.
„Und ob. Du hast diesen ‚Ich-muss-dir-was-sagen-traue-mich-aber-nicht-es-auszusprechen Blick‘ aufgesetzt.“ Als Lily begann das Offensichtliche abzustreiten, hob James skeptisch seine Augenbraue, sodass Lily resigniert auf murmelte. „Okay. Also, ich habe mich gefragt, ob … Amber hat mich gefragt, ob du … also, es ist so, dass-“
„Was ist es Lily?“, unterbrach James das Mädchen erneut.

Lily atmete laut aus, sortierte ihre Gedanken. Seit dem Gespräch mit Amber konnte sie an nichts anderes mehr denken. Das Tanzen und James Worte von eben haben sie total durcheinander gebracht und es schien, als würde sie den Boden unter den Füßen verlieren. Zwar hatte James es nicht gesagt, doch wusste sie, dass James zuvor sie gemeint hatte. Wie hatte sie das das ganze letzte Jahr so übersehen können? Wie hatte sie nicht sehen können, dass James immer noch Gefühle für sie hatte?! War sie so blind gewesen oder hatte er seine Gefühle vor ihr und vor sich selbst so gut verstecken können? Oder … oder wusste sie es schon die ganze Zeit, nur hatte sie es nicht zugeben wollen?!

Die Hexe fuhr sich mit der Hand durch das Haar, ehe sie James erklärte: „Amber hat mich gefragt, ob du mich heben kannst und -“
„Ob ich dich heben kann?!“, fragte James belustigt und fragte sich gleichzeitig, wie Mädchen immer wieder auf diese Art von Fragen kamen.
„Ja, ich weiß.“, lachte Lily nervös. „Amber behauptet, dass es nichts Heißeres geben würde, als ein Typ, der einen he – ah!“

Noch während Lily sprach hatte James seine Hände aus den Taschen genommen, sie unter Lilys Oberschenkel platziert und hatte die Hexe mit einem Ruck hochgehoben. Instinktiv schlang Lily ihre Beine um James‘ Mitte und legte ihre Arme hinter seinem Nacken zusammen. Ihr Herz schlug in Höchstgeschwindigkeit gegen ihre Brust. Sie sah in den Strudel von haselnussbraun und das Feuer in ihrem Körper schlug meterhohe Flammen. Lily hatte es die Sprache verschlagen. James hatte sie ohne Probleme hochgehoben. Ihr Atem ging schwer und James‘ Hände unter ihren Oberschenkeln lösten Schwindelgefühle in ihrem Kopf aus – oder war das der Alkohol?

Egal was es war, sie wusste nun was Amber damit gemeint hatte, dass es nichts Heißeres geben würde, als wenn ein Kerl einen ohne Probleme hochheben konnte. Sie sah wie das Feuer in James Augen tanzte und spürte wie er sich in Bewegung setzte, ohne den Blick von ihr zu nehmen, und sie auf dem Schreibtisch absetzte.

Lilys Beine um seinen Körper, fachte James‘ Körpertemperatur nur weiter an. Ihre Arme in seinem Nacken ließen ihm den Atem stocken und ihre grünen Augen … diese Augen gaben James den Rest. Er spürte, wie er die Kontrolle über sich und seinen Körper zu verlieren drohte. Dass die Versuchung mit jeder Sekunde die er Lily länger festhielt und ansah weiter ins Unermessliche stieg. Ohne den Blickkontakt abzubrechen, schob James den Stuhl beiseite und setzte Lily auf dem Sekretär ab. Sein Herz pulsierte und sein Atem zitterte. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt.

Die Augen des Mädchens flackerten begierig zwischen James‘ Augen und seinem leicht geöffneten Mund hin und her, als ob sie nicht wusste, was anziehender war. Schweratmend fragte James: „Beantwortet das deine Frage?“ Lily schluckte und nickte, ohne den Blick von James zu nehmen. Sie wartete. Sie wartete darauf, dass er sie endlich küssen würde. Hier war doch seine Chance. Sie wollte, dass er sie küsste – das sah selbst ein Blinder! Ihre Augen funkelten vor Verlangen.

Er hatte schon so oft die Gelegenheit in den letzten beiden Tagen gehabt sie zu küssen. Doch immer wieder waren sie unterbrochen worden. Doch nicht jetzt. James wusste es. Jetzt würde sie keiner stören. Keine Amber Fields, kein Gebrüll oder kein Stromausfall. Bei Merlin, James fragte sich schon viel zu lange, wie diese Lippen sich anfühlten. Viel zu lange hatte er auf diese Gelegenheit gewartet und jetzt war sie da. Die Chance.

Lily wartete. Sie wollte, dass er sie küsste. Viel zu lange hatte sie ihn hingehalten und nun konnte sie es kaum noch aushalten. Alles an ihm machte sie verrückt. Seine Haare, seine Augen. Sein freches Grinsen, die Art wie er ihren Namen aussprach und dieses gottverdammte Hemd! Ihr Magen verknotete sich, denn die Sekunden gingen dahin und auch wenn sie beide einander küssen wollten, so blieben sie regungslos. James hielt sie immer noch fest. Ihre Arme und Beine lagen immer noch um James. Der Gryffindor sah sie an. Als hätte er Angst etwas Falsches zu machen und dann fielen ihr seine Worte ein. Ich habe Angst, dass ich Dinge tun werde, die ich später bereue. Und da wusste Lily es. Sie wusste, dass James womöglich nie den ersten Schritt tun würde. Zu oft hatte sie ihn dafür vor den Kopf gestoßen, als das er mit einer erneuten und dann endgültigen Zurückweisung ihrerseits fertig werden konnte.

Deshalb das Freundschaftsding … Lily verstand alles innerhalb weniger Sekunden. James war nicht mehr der fünfzehnjährige Junge, der andere aus Spaß verhexte. Er war erwachsen geworden. Erwachsener als er vermuten ließ. James ist ein feiner Kerl, schossen Lily die Worte ihres Vaters durch den Kopf und er hatte Recht. Er war loyal seinen Freunden gegenüber, intelligent, charmant, witzig, sportlich … fast schon zu perfekt. Der einzige der nie aufgegeben hatte. Nie hatte er von ihr abgelassen, zumindest nicht wirklich. James war ein anständiger Kerl. Einer, der eine echte Chance (auf mehr) verdient hatte.

Doch bevor Lily überhaupt zu Ende gedacht hatte, hatte James sich von ihr gelöst. Er hatte gewartet und gewartet. Doch alles was Lily getan hatte, war ihn anzusehen. Mit diesem Blick … der nach mehr schrie. Und er war versucht diesem Wunsch nachzukommen. Zum Teufel nochmal, er hätte alles dafür getan sie jetzt zu küssen. Doch konnte er es nicht. Er konnte nicht noch eine Zurückweisung ertragen und auch wenn sie ihn ebenso wollte wie er sie – sie hatten beide getrunken. Sie beide spielten seit Tagen allen anderen vor, dass sie ein Paar waren und das äußerst erfolgreich. Was also wenn sie sich selber inzwischen etwas vorspielten? Oder besser gesagt, sich nichts mehr vorspielten? Vielleicht hatten sie sich in ihrem Spiel einfach verloren? Was, wenn sie diese Nacht bereuen würden? James wusste, dass danach nichts mehr so sein würde wie vorher. Und doch hatte er ihr die Chance gegeben ihn zu küssen. Und als sie es nicht getan hatte, hatte sein Gewissen über sein Bauchgefühl gesiegt und er beschloss, nichts zu tun. Heute war sowieso schon viel zu viel passiert.

„James.“ Es war ein leiser Hauch, nichts weiter. Doch für James schien es lauter als ein Heuler. Er verzog gequält das Gesicht und schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. Er musste hier raus und zwar schnell. James rieb sich kopfschüttelnd den Nacken: „Schlaf gut Liebes.“ Dann war er aus dem Zimmer verschwunden.

Kaum das die Tür ins Schloss gefallen war, atmete James laut aus, rieb sich mit der Hand über das Gesicht und versuchte das eben Geschehene und das was er hätte haben können, aus dem Kopf zu verdrängen.

Lily sah stumm gegen die geschlossene Tür. Sie schloss ihre Augen und fuhr sich resigniert durchs Haar. Er hatte sie stehen lassen. Sie hatte ihm die Chance gegeben sie zu küssen und er hatte nichts getan. Auch wenn sie es ihm angesehen hatte, wie sehr er mit sich gekämpft hatte. Lilys Herzschlag pochte ihr laut in den Ohren. Das konnte doch nicht alles gewesen sein, oder doch? Vielleicht … ja vielleicht würde er gleich zurückkommen, weil er sich eines Besseres besinnt hatte? Doch die Sekunden verstrichen und außer ihrem lauten Herzschlag war nichts zu hören. Panik machte sich in Lily breit. Sie wollte nicht, dass das alles gewesen war. Sie wollte nicht, dass es aufhörte, bevor es überhaupt richtig angefangen hatte. Sie wollte … sie wollte ihm seine langverdiente Chance geben! Die Hexe hüpfte vom Schreibtisch, eilte durch das Zimmer, riss die Tür zum Flur auf und hielt inne.

Mit flehendem und erleichtertem Blick sah Lily, wie James Hand den Türgriff festhielt. Ihr Herz hüpfte auf und ab. Es schien so, als hätte er hier die ganze Zeit gestanden und gewartet. James erwiderte Lilys Blick, atmete erleichtert auf und murmelte „Merlin sei Dank“, ehe er auf Lily zuging, ihr Gesicht in seine Hände nahm und sich seine Lippen auf die der Rothaarigen legten.

Und dieses Mal war es kein Schmatzer, nicht der Hauch oder der Versuch eines Kusses. Dieses Mal lagen seine Lippen vollkommen auf denen von Lily. Und es fühlte sich gut an. Es fühlte sich mehr als gut an. Besser als er es sich je erträumt hatte. Seine Lippen waren weich und warm. Lilys Herz schlug so schnell wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Noch nie war ihr so heiß und schwindelig gewesen. Noch nie hatte sich die Hexe so gut gefühlt wie in diesem Moment. Der Moment, indem James Potter sie küsste. Es war ein zärtlicher und vorsichtiger Kuss und doch spürte sie, wie viel dieser Kuss James bedeutete. Der Kuss, auf den er so lange gewartet hatte. Der Kuss, dem sie ihm so lange verwehrt hatte.

Die Hexe erwiderte den Kuss mit einem sanften Lächeln und schlang ihre Arme um James Nacken, um ihn noch näher an sich heran zu ziehen. Sie spürte wie James ihr Lächeln erwiderte und dann löste er den Kuss. Für einen kurzen Augenblick bekam Lily Panik – hatte er es sich anders überlegt? Würde er den Kuss als Fehler bezeichnen und dann verschwinden? Doch als sie ihm in die Augen sah, wusste sie, dass ihre Angst unbegründet war. Nein, James Potter würde nie wieder aus ihrem Leben verschwinden. Da war sie sich sicher. Lilys Lächeln wurde breiter, ehe sie es nicht mehr aushielt und ihre Lippen wieder mit denen von James vereinte. Dieses Mal küsste sie ihn und der Kuss war intensiver, verlangender als zuvor.

Sie atmete tief durch ihre Nase ein, das kribbelige Gefühl rauschte durch ihren Körper und kicherte als James und sie rückwärts in ihr Zimmer stolperten.


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg