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Fanfiction

Won't stop us - Das Ende

von Laila Malfoy

Oh Gott, weiß überhaupt noch jemand, worum es hier geht?

Wie auch immer, die Geschichte geht jetzt weiter. Und auch wenn dieses Kapitel so heißt, ist das noch lange nicht das Ende


Es war eine Erleichterung aus den Kerkern wieder heraus zu kommen. Die Feuchtigkeit, die Enge, die abgestandene Luft, die Dunkelheit. Abby war noch nie gerne in Räumen gewesen, in denen man die Sonne nicht sah. Ihre Gedanken wanderten zu ihrem Vater. Sie fragte sich, ob er wohl ein Fenster hatte. Sie fragte sich, ob sie ihn wohl je wieder sehen würde. Und dann dachte sie an Eliza und an Luna und wünschte sich, dass die Welt genauso war wie letztes Jahr im Frühling. Sie schob die Gedanken beiseite: Sie wollte nicht zu viel darüber nachdenken, nur so weit, wie sich Schmerz und Angst unter Kontrolle halten ließen.
Als sie die Treppe komplett nach oben gestiegen war und hinaus auf den Korridor vor Amycus Carrows Büro trat (nachdem sie sich mit einem vorsichtigen Blick vergewissert hatte, dass keiner da war), war sie beinahe überrascht, dass hellichter Tag war. Unten war es so dunkel gewesen, dass man meinen könnte, es wäre Nacht. Sie sah auf die Uhr. Es war gerade mal kurz vor eins. An jedem anderen Tag wäre sie jetzt beim Mittagessen in der Großen Halle.
Inzwischen war Abby nicht mehr davon überzeugt ,dass es eine gute Idee gewesen war, Ben aus seinem Gefängnis zu holen. Kurzfristig funktionierte das vielleicht, aber auf längere Sicht... Und wenn Carrow heraus fand, wer es gewesen war...
Andererseits, wenn Abby recht behalten sollte, und die Carrows wirklich nur Rachel Toppings herlocken wollten, dann war es sowieso besser, wenn Ben und Elaine dauerhaft untertauchten. Wenn Rachel auf der Flucht war, dann bestand die Gefahr dass man sie als Geisel benutzte, genau wie Luna. Vermutlich wäre Abby auch so geendet, wenn ihr Vater sich nicht widerstandslos hätte festnehmen lassen.
Sie versuchten rasch und unauffällig vorwärts zu kommen, aber die Gänge waren immer noch voller Schüler und bis zum Raum der Wünsche war es ein weiter Weg. Sie benutzten häufig verborgene Gänge, die Ginny von ihren Brüdern kannte und Abby versuchte, sie sich alle einzuprägen. Über eine geheime Treppe gelangten sie in den 2. Stock. Seltsamerweise waren hier die Korridore vollkommen ausgestorben.
„Was ist hier los?“, wisperte Ginny beunruhigt.
„Keine Ahnung“, sagte Neville „aber lasst uns einfach schnell machen“
Abby schlich hinter Parvati her und spürte beinahe körperlich, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Sie war wachsamer als sonst und blickte ständig in alle Richtungen. Sie meinte eine Bewegung links in einem Seitengang auszumachen, aber als sie den Kopf drehte war da nichts. Hatten ihr ihre Augen einen Streich gespielt? Sie wollte es fast schon als optische Täuschung abtun, ausgelöst durch ihre Anspannung, aber Irgendetwas brachte sie dazu noch einen schnellen Blick auf die Stelle zu werfen und jetzt gab es keinen Zweifel mehr. Diesmal sah sie nicht nur die Bewegung, sie sah auch den Schatten einer Rüstung. Den Schatten, der falsch fiel. Und Abby wusste auf der Stelle was das zu bedeuten hatte. Hastig zog sie ihren Zauberstab, ihr war klar dass sie angeifen musste, dass ihr gar keine andere Wahl blieb. Sie konnte nicht mal etwas zu den anderen sagen, denn die Person, die sie offensichtlich beobachtete würde das mitbekommen. Sie umklammerte ihren Zauberstab, dann drehte sie sich blitzschnell nach links und rief „Stupor!“
Zu ihrer zufriedenheit hörte sie ein überraschtes Aufkeuchen, gefolgt von einem dumpfen Aufschlag, der ihr sagte, dass sie getroffen hatte.
Die anderen waren zu ihr herum gefahren.
„Was machst du?!“, rief Ginny wütend. Abby gab keine Antwort und ging zielstrebbig den Gang entlang. Der Typ lag direkt vor der Rüstung, deren Schatten so verräterisch gewesen war und hatte die selbe Farbe angenommen wie der Fußboden. Abby nahm ihm mit Hilfe eines Aufrufezaubers den Zauberstab weg und registrierte nebenbei, dass die anderen zu ihr aufgeschlossen hatten.
„Oha“, meinte Neville und die Bewunderung in seiner Stimme war kaum zu überhören „Das nenn ich mal ne reife Leistung“ Seamus grinste.
„Dafür verleihen wir dir einen Orden als Rebellin der Woche“ Abby spürte wie sie rot anlief. Entschieden wich sie seinem Blick aus und sah stattdessen zu Ben, der sich mit interessiertem Gesicht über den bewusstlosen Typen beugte.
„Was ist das?“, wollte er wissen „Hat da jemand einen Menschen mit einem Chamäleon gekreuzt?“
Ginny schüttelte den Kopf.
„Nur ein Desillosionierungszauber“ Sie drehte sich zu Abby um „Wie hast du den gesehen?“
„Der Schatten fällt anderes“, erklärte sie „Seit Weihnachten hing einer bei uns im Garten rum und hat uns beobachtet, auch mit dem Desillusionierungszauber „ Sie zuckte mit den Achseln „Ich habe Übung“
„Oh!“, rief Diana plötzlich „Ich hab mich schon gewundert, warum du so viel Zeit damit verbringst in den Garten hinaus zu starren!“ Abby grinste.
„Wenn er noch da ist, zeig ich ihn dir.“ Neville wies mit seiner Hand auf den desillusionierten Typen.
„Kannst du den wieder sichtbar machen?“
„Denk schon“, sagte Abby, hob den Zauberstab und konzentrierte sich auf dass, was in dem Buch ihres Vaters gestanden hatte.
„Reillucio!“ Zuerst passierte nichts, und Abby dachte schon, dass der Zauber fehlgeschlagen sei, zumal sie ihn nie zuvor ausprobiert hatte. Doch dann trat die Wirkung binnen Sekundenbruchteilen ein. Ein pickeliger junger Kerl lag vor ihnen. Er war definitiv kein Schüler mehr, aber viel älter als sie schien er auch nicht zu sein.
„Ey!“, rief Ginny „Den kenn ich! Der Typ heißt Stan Shunpike und er war mal Schaffner im Fahrenden Ritter!“Den Namen hatte Abby schon mal irgendwo gehört. Neville runzelte die Stirn.
„War das nicht der, den sie letztes Jahr als Todesser eingesperrt hatten? Von dem Harry aber dachte dass er unschuldig ist? Weshalb er sich mit dem Minister gestritten hat?“
„Exakt“, bestätigte Ginny „Und er war auch dabei als die Todesser Harry und die Doppelgänger gejagt haben. Harry hielt ihn immernoch für unschuldig und hat ihn nur enwaffnet, daran haben sie ihn erkannt und dann ist Ihr-Wisst-Schon-Wer persönlich aufgetaucht!“
„Uhh!“, machte Diana und sah Ginny mit großen Augen an, offenbar begierig darauf, noch mehr von dieser Geschichte zu hören, aber Ginny schien kein Interesse daran zu haben Anekdoten zum besten zu geben.
„Also, was schlagt ihr vor sollen wir mit ihm machen?“, fragte sie in die Runde.
„Sein Gedächtnis verändern“, meinte Seamus „Weiß einer von euch wie das geht?“
„Ich habs noch nie gemacht“, sagte Parvati „Aber ich würds versuchen“
„Okay“, sagte Neville „Mach und dann lass uns verschwinden.“ Stan Shunpikes Gedächtnis zu manipulieren dauerte ungefähr drei Sekunden. Abby sah genau zu und versuchte, sich den Vorgang genau einzuprägen. Anschließend machten sie sich wieder auf in Richtung Raum der Wünsche, aber sie kamen nicht weit. Als sie zum dritten mal um die Ecke bogen, rannten sie prompt in Hannah und Susan hinen.
„Merlin sein Dank!“, rief Hannah atemlos „Oh gut, ihr habt Ben gefunden! Abby hatte Recht, Rachel Toppings ist her gekommen und wir haben auch Elaine gesehen, es ging ihr gut, aber...“ Hannah stockte und warf Ben einen unsicheren Blick zu.
„Aber was?“ drängte Ginny
„Die Todesser hatten sie alle beide und ich weiß nicht ob sie sie schon weggebracht haben und Alecto hat Ernies Galleone beschlagnahmt, deswegen haben wir uns nicht getraut eine Nachtricht zu schicken und es sind noch andere Todesser im Schloss und angeblich haben sie auch Dementoren mitgebracht, aber ich weiß nicht ob das - “
„Es Stimmt“ unterbrach Seamus dem Wortschwall „Wir sind ihnen schon begegnet“


Zwanzig Minuten später stand Abby mit Ginny vor Hagrids Hütte am Rande des verbotenen Waldes. Sie hatten Ben sicher und ohne weitere Zwischenfälle in den Raum der Wünsche bringen können und danach hatten sie sich aufgeteilt: Ginny und Abby sollten zu Hagrid gehen und sich bei ihm erkundigen, ob er wusste, wie viele Dementoren von der Grenze ins Schlossinnere gewandert waren und allgemein, ob er Neuigkeiten hatte.
Parvati war aus denselben Gründen bei Professor McGonagall, außerdem sollte sie ihr mitteilen, dass und unter welchen Umständen sie Ben gefunden hatten.
Der Junge aus dem Quidditschteam und Diana sollten bei Ben bleiben.
Hannah und Susan sollten sich vor Snapes Büro postieren und dass kommen und gehen dort beobachten (Neville war dagegen gewesen, dass Hannah sich in die Nähe von Snapes Büro begab, aber die ließ sich von ihm nichts sagen).
Und Neville und Seamus wollten versuchen, Alecto Carrow zu auszuspionieren und herausfinden, was genau sie mit Ernies Besitztümern, vor allem der Galleone tat.
Als sich jetzt Hagrids Tür auf Ginnys Klopfen hin öffnete, sah sich Abby prompt einer überdimensionalen Armbrust gegenüber. Halb erschrocken, halb verdutzt wich sie einen Schritt zurück.
„Ah, du bists“, brummte Hagrid als er Ginny bemerkte und senkte freundlicherweise seine Armbrust. „Und die Tochter vom William Lincoln, wa ?“ Seine schwarzen Käferaugen sahen Abby wohlwollend an. „Na dann kommt ma´ rein.“ Abby trat über die Türschwelle während ihr Hirn noch ganz mit der Frage beschäftigt war, woher und wie gut Hagrid ihren Vater kannte. Hatte ihr Dad überhaupt jemals über Hagrid gesprochen?
„Is n anständiger Kerl, dein Vater“, sagte Hagrid unvermittelt zu Abby „Hat das Herz am rechten Fleck. Wir könn´ nur hoffen, dass wer´n wieder sehen.“ Abby nickte benommen. Hagrid hatte sie eben an etwas erinnert, was sie eigentlich versuchte zu verdrängen. Ginny warf Abby einen mitfühlenden Blick zu, dann wandte sie sich wieder an Hagrid.
„Hast du zufällig mitbekommen wie viele Dementoren im Schloss sind?“
„Dementoren? Im Schloss? Ne ne, das kann nich´ sein, so verrückt is nich´ mal Snape, dieser...“
„Wir haben sie gesehen“, sagte Abby während sie versuchte Hagrids Hund abzuwimmeln, der entchlossen schien, ihr das Gesicht abzuschlecken. Hagrid zerrte ihn am Halsband zurück und schüttelte seinen großen Kopf.
„Die werden immer schlimmer diese Carrows. Sind zu unberechenbar, die Dementoren. Kannst nie sicher sein, dass sie nicht auf eins von euch Kinners los gehen“ Abby und Ginny sahen sich an.
„Ich glaub nicht, dass die das kümmert, Hagrid“, sagte Ginny.
„Nein“, sagte Hagrid „Kümmert sie nich´ ob du lebst oder stirbst, aber auf die anständigen Reinblüter müssen se aufpassen.“
„Kann sein“, sagte Ginny „Hör mal Hagrid wir müssen los. Elaine und Rachel Toppings finden. Wir wollten nur hören ob du was weißt“
„Kinners“, sagte Hagrid und schüttelte den Kopf „Ihr sollt euch nich´ immer in alles einmischen. Das hab ich schon zu den anderen drei immer gesagt“
„Wir müssen uns aber einmischen“, sagte Abby „Macht ja sonst keiner“ In diesem Moment wurde die Tür krachend aufgestoßen. Abby, Ginny und Hagrid fuhren herum und der Hund verkroch sich winselnd unter den Tisch. Glücklicherweise waren es keine Todesser sondern lediglich Seamus Finnegan.
„Kommt schnell“, keuchte er atemlos „Wir wissen wo Elaine ist! Und ihre Schwester von der du geredet hast, Abby!“
„Tschau, Hagrid“, sagte Ginny hastig und dann waren sie auch schon wieder im Freien und rannten Seamus hinterher zurück zum Schloss. Nachdem sie die Eingangshalle betreten hatten mussten sie langsamer machen, um keine ungewollte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Trotzdem kam es Abby vor als wären nur Sekunden vergangen, als sie auf dem Korridor vor Alecto Carrows Büro auf Neville, Hannah, Parvati und Susan trafen.
„Was ist jetzt?“, fragte Ginny. Neville wies mit der Hand auf die Bürotür.
„Sie sind da drin, Ginny. Sie veruchen Informationen aus ihnen raus zu pressen“
„Haben sie schon welche gekriegt?“
„Glaube nicht“, sagte Neville und schüttelte den Kopf.
„Wir müssen da rein“, flüsterte Ginny „Wir müssen es versuchen“
Abby sah zu der Tür. Sie hatte überhaupt keine andere Wahl als sich auf eine hochriskante und vermutlich lebensgefährliche Rettungmission einzulassen. Erstens hing von Rachel Toppings und davon wie viel oder besser gesagt wenig sie den Todessern erzählte ab, ob Eliza am Leben blieb oder nicht. Zweitens stand Abby in Rachels Schuld, weil diese Eliza bei ihrer Flucht geholfen hatte. Drittens war Elaine noch ein Kind, schon desshalb durfte Abby nicht zulassen, dass man ihr etwas antat. Und überhaupt könnte Abby es sich nie verzeihen in dieser Situation nicht eingeschritten zu sein.
Von all dem sagte sie nur: „Ginny hat Recht. Ich bin dabei“ Seamus nickte.
„Ich auch“ Er sah in die Runde „Wir alle?“ Ein einstimmiges Nicken war die Antwort.
„Wie viele sind da drin?“, fragte Ginny Neville.
„Wir glauben nur die Carrows“
„Gut“, sagte Ginny, die offensichtlich sehr schnell nachdachte „Okay, wir brauchen eine Ablenkung. Wenn wir einen von beiden rauslocken können, könnte das was werden. Abby das übernimmst du. Du bist die Einzige der immer schnell genug schlaue Antworten einfallen. Sag ihnen...sag ihnen einfach, dass im zweiten Stock ein Bewusstloser liegt, der weder ein Schüler noch ein Lehrer ist“ Abby nickte.
„Wir anderen verstecken uns da drin“ Sie deutete auf die Tür einer Besenkammer ein Sück den Flur hinunter „Warten bis du ihn oder sie weggelozt hast und greifen dann an.“ Neville sah Ginny schief von der Seite an.
„Du weißt, dass das nicht der beste Plan ist?“
„Fällt dir was besseres ein?“, zischte Ginny „Wir haben keine Zeit uns was anderes auszudenken! Viel Glück, Abby“
„Euch auch“ Abby fühlte sich wie in einem bizarren Traum. Tatsächlich hatte sie nicht mal Angst. Das ging alles viel zu schnell um anzufangen sich zu fürchten. Sie wartete ab bis die anderen im Besenschrank verschwunden waren,dann klopfte sie.
Als keiner öffnete klopfte sie rücksichtslos weiter. Es kostete Abby merkwürdigerweise weder Mut noch Überwindung. Ginny hatte Recht, sie war tatsächlich gut darin, Fragen der Carrows richtig zu beantworten und in diesem Fall musste sie sich nicht mal in höchster Not etwas einfallen lassen. Sie wusste was sie zu tun hatte. In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und Abby stand prompt einem wutschnaubenden Amycus Carrow gegenüber.
„Du“, knurrte er „Was willst du nun schon wieder?“
„Professor, da liegt ein bewusstloser Mann im zweiten Stock! Es ist kein Lehrer und auch kein Schüler, ich hab ihn noch nie zuvor gesehen“ Es war leicht. Es würde klappen.
„Und was geht mich das an, kleine Lincoln? Hau ab“ Abby starrte ihn an.
„Aber – “
„Ich hab gesagt, du sollst verschwinden!“, donnerte Carrow.
„Okay...“, sagte Abby und wich vor ihm zurück. Dann überlegte Carrow es sich anders.
„Wobei...“ seine Augen glitzerten böse und jetzt hätte Abby liebend gerne die Fliege gemacht. „Komm rein“ Abby war entsetzt. Das Letzte was sie wollte war sich mehr oder weniger alleine mit beiden Carrows in einem Zimmer aufzuhalten. Aber welche Wahl hatte sie schon? Es war der einzige Weg wie der Plan vielleicht doch noch irgendwie funktionieren könnte. Sie holte tief Luft und betrat das Büro von Alecto Carrow. Amycus schloss die Tür hinter ihr.
„Es trifft sich gut, dass Sie hier sind, Miss Lincoln. Es wird nämlich Zeit Ihnen etwas zu zeigen.“ Abby traute sich nicht einmal, sich richtig umzuschauen. Aller Mut und Optimismus den sie zuvor besessen hatte, hatte sich in Luft aufgelöst. Sie schämte sich vor sich selbst, weil Amycus Carrow sie zu einem kleinen, ängstlichen Etwas zusammenschrumpfen lies. Dabei sollte sie eigentlich selbstbewusst sein und klug und stark und mutig. Sie riss sich zusammen. Dann war sie all das eben nicht. Das brauchte Carrow doch nicht zu wissen. Sie richtete sich auf, verschränkte die Arme vor der Brust und sah Carrow ganz direkt an.
„Was wollen Sie von mir, Professor?“
„Sie haben doch so einen süßen kleinen Bruder, nicht wahr?“
„Ja und?“ Abby war froh, dass ihre Stimme fest und uneingeschüchtert klang, denn bei der Erwähnung ihres Bruders hatten sich ihre Eingeweiede zusammengezogen. Was war mit Mark?
„Kommen Sie mit“, befahl Carrow. Gehorsam folgte Abby ihm weiter in das Büro hinein hinter den Schreibtisch. Und dann starrte sie auf einen kleinen Körper vor ihren Füßen, ein Mädchen mit dunklen Haaren. Abby wusste, ohne zu wissen woher, dass sie tot war. Sie wusste auch, wer dieses Mädchen war.
Abby hatte das Gefühl, als ob der Boden unter ihren Füßen weggebrochen war und sie taumelnd in die Tiefe stürzte. Sie war unfähig einen klaren Gedanken zu fassen und nur in einem Punkt war sie sich sicher: Sie konnte keine Sekunde länger hier stehen bleiben, sie musste raus hier. Aber gleichzeitig war es ihr unmöglich sich zu rühren, auch nur den Blick von dem kleinen Körper auf dem Fußboden abzuwenden.
Sie war zu spät gekommen.
Die Erkenntnis erwischte sie eiskalt. Sie hatte Mühe nicht umzukippen. Ihre Beine zitterten. Alles zitterte. Ihre Hände krampften sich in ihrer Tasche um etwas zusammen, ein Stück Papier.
Das Foto.
Und dieses kleine Stück Papier reichte aus, um sie auf der Stelle zurück in die Gegenwart zu katapultieren und den Nebel in ihrem Gehirn fortzuwischen.
Er hat sie umgebracht.
Sie hob den Kopf und starrte Carrow an. Ganz von selbst strafften sich ihre Schultern.
„Was ist mit ihr passiert?“, verlangte sie zu wissen. Erst als sie sich selbst sprechen hörte, wurde ihr klar dass sie überhaupt etwas gesagt hatte, sie hatte nicht geplant ihren Mund auf zu machen. Ihre Stimme klang forsch und unbeeindruckt.
„Oh, ich fürchte ihre Schwester hat sich nicht genügend um sie gekümmert“, sagte Carrow und Abby hörte einen Hauch von Überraschung aus seiner Stimme heraus.
„Ach, Tatsächlich?“, hörte Abby sich selbst sagen. Dunkel ahnte sie, was das zu bedeuten hatte. Offenbar hatte Rachel Toppings sich geweigert zu Reden. „Ich wüsste nicht, was das mit mir zu tun haben sollte“
„Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie andere Schüler dazu angestachelt haben nach Elaine und Ben Toppings zu suchen“
„Ja, das stimmt. Ich hatte den Eindruck, das die Lehrerschaft nicht genügend unernimmt“
Es war befremdlich, erst zu wissen was man sagte, wenn man es hörte. Eine andere, stärkere Abby hatte die Kontrolle über ihren Körper übernommen. Die kämpferische Abby, die die versuchte einen erwachsenen Mann aus einem Zug zu schubsen und „Nein“ sagte, wenn man ihr befahl den Cruciatus Fluch auf Seamus zu richten. Die Abby die so viel mutiger und stärker und unbedachter war als die echte Abby. Die echte Abby dachte viel nach und tat wenig. Die echte Abby war ein Feigling.
„Sie sollten aufhören, sich in Dinge einzumischen die sie nichts angehen, Miss Lincoln“, sagte Carrow. „Es könnte unschöne Konsequenzen für sie haben“
„Sie können mir keine Angst machen, Professor“, sagte die kämpferische Abby.
„Ach nein?“, zischte Carrow „Das hat die ältere Schwester von dieser hier“ Er deutete mit der Hand auf Elaine „auch geglaubt“ Abby starrte Carrow an. Wie aus weiter Ferne konnte sie ihren Vater sagen hören: „Ich weiß, dass du den Carrows Paroli bietest. Aber gehe nur so weit, wie du das Risiko selbst tragen kannst“ Und in diesem Moment realisierte sie, dass Mark in Gefahr war. Ihretwegen.
Und dann, ganz plötzlich, war die kämpferische Abby verschwunden und sie stand wieder alleine da, voller Angst und Entsetzen. Und dann stand sie nicht länger nur da, sondern lief, rannte aus dem Büro und davon. Und ohne wirklich zu denken und ohne dass da eine Entscheidung getroffen worden war, wusste Abby, dass das das Ende war, das Ende ihrer eigenen persönlichen Rebellion und das Ende von Abby als Mitglied von Dumbledores Armee.


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
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