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Fanfiction

Ex Domo - Ein flammender Brief

von NamYensa

Der nächste Tag war für Yuna mit Warten und Hoffen ausgefüllt – und mit einer Magenverstimmung. Der Eiersalat zum gestrigen Abendessen und später das Übermaß an Zuckerküken und Sahnekaramellkugeln hatten ihr überhaupt nicht gutgetan. In den frühen Morgenstunden war sie mit Magenschmerzen aufgewacht, hatte im Krankenflügel Madam Pomfrey aus dem Bett geklingelt und von ihr Magenwohl-Tropfen bekommen. Danach war es ihr eigentlich wieder gutgegangen, und sie hätte den Krankenflügel gerne wieder verlassen, aber fürsorglich, wie die Heilerin nun einmal war, hatte sie Yuna den ganzen Vormittag dortbehalten. Gelangweilt in ihrem Bett liegend, hatte Yuna immer wieder an Draco gedacht. Ob er sie beim Frühstück wohl vermisst hatte? Oder war ihm ihr Fehlen gar nicht aufgefallen?
Nach ihrer Entlassung fing das Warten und Hoffen an – nein, nicht auf eine Einladung in die Mondgrotte, schließlich hatte Draco ganz deutlich sein Desinteresse an dem Muggelabend gezeigt. Aber vielleicht würde er sich wegen der Schutzzauber-Übungen bei ihr melden. Oder für eine Schachpartie. Doch sowohl auf das eine als auch das andere wartete sie vergeblich. Trotzdem redete sie sich immer noch ein, dass er möglicherweise viel zu lernen hatte oder aus anderen Gründen keine Zeit fand.
Bei den Mahlzeiten sah sie immer wieder unauffällig zum Slytherin-Tisch. Ab und zu fing sie dabei einen Blick von Draco auf, wenn er gerade zufällig zu ihr herübersah. Aber warum zum Kuckuck ließ er nichts von sich hören? Er könnte ihr doch wenigstens eine fliegende Nachricht schicken. War sie gestern Abend, als sie sich an der Marmortreppe getrennt hatten, zu zickig gewesen? Hätte sie ihn nicht so kurz angebunden stehenlassen sollen?
"Vielleicht weiß er ja selber nicht, was er will", raunte Hermine ihr zu, die Yunas Blicke wohl als Einzige mitbekam und sich auch den richtigen Reim darauf machte. "Jungs sind manchmal komisch. Wenn ich daran denke, wie schwer Ron sich getan hat oder wie lange Harry gebraucht hat, bis er und Ginny endlich zusammen waren …"
So ging der ganze Dienstag vorüber, und Yunas Gesicht wurde von Stunde zu Stunde länger. Da sie nichts von Draco hörte und auch keine fliegende Nachricht bekam, weder eine mit 'K' noch mit 'D' unterschriebene, schrumpfte ihre Hoffnung schließlich auf ein winziges Flämmchen zusammen. Alle möglichen Gründe hatte sie sich eingeredet. Aber Draco hätte inzwischen genug Gelegenheiten gehabt. Er wollte einfach nicht, damit musste sie sich abfinden.
Doch dann, am Mittwoch während des Frühstücks, kam tatsächlich eine Nachricht, diesmal in Form einer Papiereule. Sie flatterte über dem Brötchenkorb vor Yuna herum, deren Herz sofort ein bisschen schneller zu klopfen begann. Rasch wollte sie nach dem Flattermann greifen, aber Ron, der ihr gegenübersaß, ließ die Gabel auf sein Rührei fallen und grapschte ebenfalls danach.
"Lass den Brief in Ruhe, das ist meiner!", rief Yuna und sprang so hastig von ihrem Platz auf, dass ihr Stuhl gegen die Wand hinter ihr kippte. Sie versuchte die Eule aus der Luft zu fangen, denn die wich Rons Griff aus und flatterte nun ziemlich hoch über ihren Köpfen. Sie bekam sie aber nicht zu fassen.
"Woher willst du das wissen?", gab Ron frech zurück. "Der Wisch kann genauso gut für mich sein." Doch sein Grinsen strafte ihn Lügen, er wusste sehr genau, dass die Nachricht nicht für ihn bestimmt war.
"Ron, hör doch auf mit dem Quatsch", tadelte Ginny ihren Bruder und warf ihm eine zusammengeknüllte Serviette an den Kopf. Vielleicht hätte auch Harry etwas gesagt, wenn er gekonnt hätte, doch der hatte den Mund mit Haferbrei voll und gab nur ein paar unverständliche Laute von sich. Allerdings ließ Ron sich in seinem Tun sowieso nicht beirren. Er war ebenfalls aufgestanden, und da er größer als Yuna war, blieb er Sieger – er brauchte sich nur einmal kurz zu strecken und den Arm lang zu machen, schon hielt er das flatternde Stück Papier in der Hand.
"Bestimmt wieder von K Punkt", kommentierte er seinen Fang und wedelte triumphierend mit seiner Beute vor Yunas Nase. "Ich wusste es doch, du hast einen heimlichen Verehrer! Und vielleicht erfahren wir diesmal endlich, wer es ist."
"Die Eule kam zu mir!", protestierte Yuna empört und schnappte mit der Hand danach. "Also gib sie mir!"
Doch Ron dachte gar nicht daran und lachte nur, als sie über den Tisch hinweg nach seiner Faust griff, sie trotz seiner Gegenwehr entschlossen mit einer Hand festhielt und mit der anderen versuchte, seine Finger aufzubiegen. Ganz kurz huschte ihr Blick zu Draco, der hinter seiner Kaffeetasse hervor die kleine Szene beobachtete. Seine Augen gaben ihr unmissverständlich Zeichen: Schnapp dir den Brief, bevor Weasley ihn liest!, schienen sie zu sagen.
"Gib Yuna den Brief, Ron!", schaltete Hermine sich nun ein, die Dracos Blicke wohl ebenfalls bemerkt hatte. "Er ist nicht für dich."
"Ganz richtig, also gib ihn endlich her!", verlangte Yuna erneut, jetzt schon ein bisschen panisch. Nicht auszudenken, wenn Ron den Zettel lesen würde und dann alle wüssten, wer ihn geschickt hatte. Sie würde eine Menge Fragen über sich ergehen lassen müssen – Fragen, die sie momentan weder beantworten wollte noch konnte. Also verstärkte sie ihre Bemühungen, die Eule irgendwie zwischen seinen Fingern herauszuziehen, aber Ron kicherte nur, kniff die Faust nur noch fester zusammen und schien sich einfach einen Spaß aus der ganzen Sache zu machen.
"Warum denn diese Heimlichtuerei?", feixte er. "Vorgestern hast du dich bei dem Brief von K Punkt auch nicht so angestellt. Was für super geheime Geheimnisse hast du denn vor uns?"
"Ron, es geht dich nichts an!", mahnte Hermine ihn erneut, sammelte ein paar Brötchen ein und stellte zwei Marmeladentöpfe wieder auf, die bei dem Gerangel umgefallen waren.
Doch Ron hörte nicht einmal auf sie, entzog Yuna schließlich mit einem Ruck seine Faust, und während sie resigniert aufgab und sich mit den schlimmsten Befürchtungen auf ihren Stuhl sinken ließ, machte Ron sich daran, die inzwischen reichlich zerknittert aussehende Eule zu entfalten. Doch kaum hatte er damit begonnen, als das Stück Papier plötzlich in Flammen aufging. Erschrocken zuckte er zurück und ließ es fallen. Es segelte langsam auf den Tisch herunter, wo es schließlich zwischen ihren Tellern liegen blieb.
"Was ist denn das für ein blöder Witz?", grummelte er, ließ sich auf seinen Stuhl fallen und starrte verblüfft auf die völlig verkohlten Überreste vor ihm. "Dein Verehrer will sich nicht nur bedeckt halten, nein, du musst auch verdammt fix sein, wenn du seine Post lesen willst."
Yuna war einen Moment sprachlos. Sie musste ein paarmal Luft holen, um sich wieder zu fassen.
"Ron", sagte sie dann gezwungen ruhig, "wenn du dich noch einmal in meine Angelegenheiten einmischst, dann kriegen wir beide ein Problem. Es war mein Brief, und wer auch immer mir etwas zu schreiben hat – es geht dich nichts an! Ist das klar?"
Rons Grinsen fiel in sich zusammen, doch noch ehe er irgendetwas erwidern konnte, kamen die anderen Yuna auch schon zu Hilfe.
"Ja, das war absolut dämlich, Ronald!", musste er sich von Ginny sagen lassen.
"Stimmt, das war scheiße", pflichtete Harry ihr bei. "Völlig daneben."
"Und der Brief ist nun auch noch zerstört", schloss Hermine sich an, nahm mit spitzen Fingern das halb zusammengerollte, schwarze Etwas, besah es sich und ließ es wieder fallen.
Nachdem ihm alle in den Rücken fielen, sah Ron ein bisschen zerknirscht drein, wurde sogar ein wenig rot und kratzte sich schließlich verlegen grinsend im Nacken.
"Okay, okay, ihr habt ja recht", beeilte er sich zu versichern. "Tut mir echt leid, Yuna, aber ich konnte ja nicht ahnen, dass das Ding sich gleich in Wohlgefallen auflöst."
"Darum geht es nicht, Ron. Aber hast du schon mal was von Briefgeheimnis gehört?"
Mehr sagte sie nicht dazu. Was für einen Sinn hätte es gehabt, ihn jetzt lautstark zur Schnecke zu machen? Natürlich war sie wütend auf ihn, aber wenn sie das allzu deutlich zeigte, würde es nur unnötig Verdacht erregen. Sie starrte auf das verkohlte Stückchen Papier und war den Tränen nahe. Die ganze Zeit hatte sie auf eine Nachricht von Draco gewartet; nun hatte er ihr eine geschickt, und jetzt lag sie verbrannt vor ihr auf dem Tisch. Andererseits war das vielleicht auch ganz gut, denn so war der Absender wenigstens nicht entlarvt worden. Wieder wanderte ihr Blick zum Slytherin-Tisch, doch Draco saß inzwischen nicht mehr an seinem Platz, sondern war auf dem Weg am Tisch entlang Richtung Eingangshalle. Dabei schien er es ziemlich eilig zu haben. Richtig, er hatte heute die erste Schicht im Labor, Freya war vor wenigen Minuten auch schon gegangen. An der Hallentür wandte er sich noch einmal um, deutete mit einem Kopfnicken auf Ron und verdrehte die Augen. Dann war er durch die Flügeltür verschwunden.
Nach der kleinen Einlage mit der Eule hoffte Yuna im Verlauf des Vormittags natürlich erst recht, dass Draco sich noch einmal bei ihr melden würde – auf die eine oder andere Weise. Vielleicht würde er ihr beim Mittagessen noch einmal eine Nachricht schicken, an der Ron sich diesmal ja sicher nicht noch einmal vergreifen würde.
Doch dann kam alles ganz anders.
Mittags, als sie schon mit Hermine, Ron und Ginny am Tisch saß und sich gerade etwas Bohnengemüse auf ihren Teller geladen hatte, kam mit grimmiger Miene Harry den Gang zwischen den Haustischen entlanggestiefelt. Er sagte kein Wort, ließ sich nur auf den Stuhl neben Ginny fallen, zog die Fleischplatte zu sich heran und rammte seine Gabel in ein Kotelett. Es war wirklich nicht zu übersehen, dass er sauer war.
"Warum kommst du so spät?", wollte Ginny von ihm wissen. "Und wo kommst du jetzt überhaupt her?"
"Vom Nordpol", war die unwirsche Antwort.
"Na, kein Wunder, dass du so eine Kälte mitbringst", erwiderte sie trocken, aber angesichts von Harrys verkniffenem Gesicht unterdrückte sie ein Grinsen und tauschte nur einen vielsagenden Blick mit den anderen. "Sag schon – was hast du?"
"Schlechte Laune."
"Ja, das merken wir", mischte Ron sich ein und beobachtete Harry, wie der sein Fleisch traktierte. "Versuchst du deshalb, das Kotelett auf deinem Teller mit der Gabel zu erstechen? Das ist nicht nötig, es ist schon tot."
"Sehr witzig."
"Hey!" Ginny stupste Harry in die Seite. "Motz hier nicht rum, sondern sag endlich, was los ist. Wir wollen alle mit dir mitleiden. Also, wer oder was hat dir den Zauberstab verknotet?"
Harry antwortete nicht sofort. Er griff lieber nach der Gemüseschüssel und begann, sich so heftig Bohnen auf den Teller zu schaufeln, dass es nach allen Seiten spritzte und Ginny ein Stück von ihm abrückte. Schließlich hob er den Blick.
"Ich leide an einer Ãœberdosis Malfoy", knurrte er und sah in die Runde. "Noch Fragen?"
Yuna horchte auf und hob den Kopf, sagte aber nichts. Ihr Blick huschte nur kurz zum Slytherin-Tisch, aber Draco lud sich auch gerade den Teller voll und sah gar nicht her.
"Was ist denn passiert?", wollte Hermine nun wissen. "Seid mal wieder aneinandergeraten?"
"Aneinandergeraten? Ganz und gar nicht. Wie kommst du nur auf die Idee, dass ich mit Malfoy aneinandergeraten könnte!", gab Harry ironisch zurück. "Nein, ich war nur blöd genug, ihn wegen der Trainingsabende zu fragen."
"Hm", machte Ron, hielt im Essen kurz inne und sah ihn an, "dann muss ich wohl nicht fragen, wie die Antwort war …"
"Nein, das kannst du dir sparen. Ausgelacht hat der Kerl mich! Den Teufel wird er tun, hat er gesagt, und es wird ihm ein ganz besonderes Fest sein, uns gegen Ravenclaw untergehen zu sehen. Und wie diese Schweinebacke gegrinst hat! Aber ehrlich gesagt hab ich auch gar nichts anderes erwartet."
Yuna schon. Sie hatte schon etwas anderes erwartet. Wieder ging ihr Blick zum Slytherin-Tisch, wo auch Draco jetzt mit dem Essen begonnen hatte. Er sah zu ihr herüber und lächelte ihr zu. Doch sie lächelte nicht zurück, sondern wandte den Blick ab und pikste ein paar Bohnen auf die Gabel.
"War denn in den letzten Tagen irgendwas?", wollte sie ganz beiläufig wissen. "Habt ihr euch mal wieder in den Haaren gehabt, dass er so reagiert?"
"Ach wo, überhaupt nichts war", knurrte Harry. "Seit unserem Zusammentreffen neulich am Quidditch-Feld sind wir uns doch gar nicht mehr über den Weg gelaufen. Nein, das war ein völlig normaler Malfoy-Akt. Er gönnt uns einfach keinen Sieg und erst recht nicht den Pokal, das ist alles."
"Wahrscheinlich hofft er selber auf das gute Stück", vermutete Ron. "Immerhin liegt Slytherin im Moment noch in Führung. – Och, Harry, nun misshandel doch dein Kotelett nicht so! Das kann man ja gar nicht mit ansehen!"
"Als wenn ich nicht wüsste, dass Slytherin in Führung liegt!", schimpfte Harry weiter und stach nun umso erboster mit der Gabel auf sein Fleisch ein. "Aber die Trainingsabende hätten wir auch dann nicht von ihm bekommen, wenn es nicht um den Pokal ginge. Ich hätte ihn ja normalerweise auch gar nicht gefragt, aber ich habe Ravenclaw ein paarmal beim Training zugesehen, die sind verdammt stark! Deshalb dachte ich, ein paar zusätzliche Trainingseinheiten könnten uns nicht schaden. Ich Idiot, wie konnte ich nur glauben, dass Malfoy mir entgegenkommen würde! Aber dem Mistkerl werden wir es schon zeigen! Slytherin führt doch nicht, weil sie so gut sind, sondern nur, weil sie im Spiel gegen Hufflepuff gefoult haben! Hopkins hat Huxleys Schlagholz an den Kopf gekriegt, und ich gehe jede Wette ein, dass das kein Versehen war, sondern Absicht!"
"Stimmt, ich erinnere mich", nickte Ginny. "Musste nicht sogar Madam Pomfrey unten auf dem Rasen seinen Kopf versorgen?"
"Genau das. Dadurch waren die Hufflepuffs fünf Minuten ohne Sucher, und in dieser Zeit hat Malfoy den Schnatz gefangen. Wirklich eine grandiose Leistung! Das hätte sogar eine stockblinde, flügellahme Eule geschafft!"
"Naja, anders kriegen die Slytherins eben nichts gebacken", stellte Ginny fest und legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm. Aber Harry wollte sich offenbar nicht beruhigen.
"Sag ich doch! Kein Grund für Malfoy, jetzt den Molli zu machen! Im Gegensatz zu ihm haben wir unser Spiel nämlich noch vor uns, und ich schwöre euch, wir werden Ravenclaw plattmachen, und wenn ich Gayheart dafür von ihrem Besen hauen muss! Und das schaffe ich auch ganz ohne Malfoys blöde Trainingsabende!"
"Das heißt, du musst einfach nur schnell den Schnatz fangen", warf Hermine ein und zuckte mit den Schultern. "Das ist doch ein Klacks für dich."
"Nein, das heißt es eben nicht!", rief Harry, der sich offenbar ärgerte, weil sie die Sache so auf die leichte Schulter nahm. "Wir müssen mit mindestens 40 Punkten Vorsprung gewinnen, erst dann gehört uns der Pokal! Aber das schaffen wir, das müssen wir einfach schaffen! Und dann kann Malfoy einen Sack Drachenmist fressen, weil er mal wieder leer ausgegangen ist! Das wird dann für mich ein persönliches Fest sein – ein ganz besonderes diesmal!"
Yuna schwieg während Harrys Tirade und vermied während des Essens weitere Blicke zum Slytherin-Tisch. Von dem ganzen Gerede über Quidditch und wer mit welcher Punktzahl spielen und gewinnen musste, um am Ende den Pokal zu bekommen, verstand sie nichts. Sie kannte gerade mal die groben Spielregeln, ansonsten hatte sie von Quidditch so viel Ahnung wie der Riesenkrake vom Dudelsackspielen. Und deshalb konnte sie auch nicht verstehen, warum Draco Harry die Trainingsabende verweigerte. Wenn Slytherin gar kein Spiel mehr zu spielen hatte und kein Training brauchte, warum verhielt er sich dann so unsportlich? Was hatte er davon? Früher – ja, da hätte sie sein Verhalten nicht überrascht. Das Gespräch an ihrem letzten Abend auf der Insel fiel ihr ein, als sie ihn einen 'Kotzbrocken' genannt hatte. Sie hatte wirklich angenommen, er hätte über ihre Worte nachgedacht, weil er in den letzten Wochen doch sehr umgänglich und sogar nett gewesen war. Deshalb hatte sie geglaubt, es hätte sich etwas geändert – er hätte sich geändert. Aber es hatte sich überhaupt nichts geändert. Er war derselbe Kotzbrocken wie immer. Kein Wunder, dass er sie für den Muggelabend ausgelacht hatte. Yuna wusste nicht, welches Gefühl in ihr überwog: Ärger – oder einfach Enttäuschung. Dass die anderen weiter über Draco schimpften und lästerten, bekam sie nur am Rande mit, sie mischte sich jedoch nicht mehr ein und verteidigte ihn auch nicht. Stattdessen hielt sie den Blick auf ihren Teller gerichtet, stocherte dabei aber nur mit der Gabel in ihren Bohnen herum. Der Appetit war ihr vergangen.
"Übrigens – ich habe es mir anders überlegt", platzte sie schließlich in das Gespräch ihrer Freunde, denn sie hatte ganz spontan einen Entschluss gefasst. Sie legte ihre Gabel auf den Teller und sah die anderen reihum an. "Ich komme am Samstag doch mit euch mit in die Mondgrotte. Ich hab keine Lust, alleine hier herumzuhängen, während ihr alle euch dort amüsiert." Dabei versuchte sie, nicht allzu trotzig zu klingen, aber Hermines Blick verriet ihr, dass die genau verstanden hatte, was los war, auch wenn sie nichts sagte.
"Na, das ist doch mal ein Wort", warf Ginny ein, und Harry hielt sogar im Massaker seines Koteletts inne.
"Ach, auf einmal?", kam es erstaunt von ihm. "Ich dachte, du hättest gesagt, du willst nicht mehr das fünfte Rad am Wagen sein." Dabei zwinkerte er ihr zu; offenbar hatte er ihre Bemerkung dazu gar nicht ernst genommen.
"Dann habe ich eben meine Meinung geändert. Außerdem werde ich –", Yuna zögerte kurz, "vielleicht mit jemand zusammen hingehen."
Rons Hand mit der Gabel verharrte vor seinem Mund. "Moment mal – doch nicht etwa mit Zabini, oder? Das kannst du vergessen, der kommt nicht an unseren Tisch!"
Yuna schloss für einen Moment genervt die Augen. "Nein, keine Sorge, ich habe nicht vor, mit Blaise zu gehen." Dabei hätte sie eigentlich gar nichts dagegen gehabt – und sei es auch nur, um Draco zu ärgern. Ob sie Blaise vielleicht einfach mal fragen sollte? Aber wahrscheinlich würde es Draco gar nicht ärgern und es wäre ihm herzlich egal.
"Mit wem gehst du denn?", fragte Hermine überrascht, und in ihren Augen war ein großes, erwartungsvolles Fragezeichen.
"Das … weiß ich noch nicht", musste Yuna zugeben. "Wenn es sein muss, frage ich eben Seamus." Das war allerdings eine Alternative, die ihr nicht wirklich zusagte. Deshalb fügte sie noch schnell an: "Und wenn es gar nicht anders geht, komme ich auch ohne Begleitung mit."

* * *


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