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Fanfiction

Ex Domo - Langziehohren und Bluffknaller

von NamYensa

"Mann, Draco, du bist so blöd!"
"Ich weiß."
"Ich verstehe dich wirklich nicht. Jetzt hattest du schon die Gelegenheit, und was machst du? Du lässt sie sausen!"
"Ich sagte, ich weiß!"
"Und dabei hat sie dir sogar noch die Vorlage geliefert und dich gefragt, ob du zu dem Muggelabend gehst! Ich fasse es nicht!"
"Merlin, Blaise, kannst du es nicht mal gut sein lassen?!", rief Draco verärgert. Er war vor zehn Minuten von seinem Treffen mit Yuna in den Slytherin-Gemeinschaftsraum zurückgekehrt, wo er schon von einem sehr neugierigen Blaise erwartet worden war. Nun saßen sie hier in ihren Lieblingssesseln am Tisch vor dem Kamin – Blaise mit einer Tasse Tee und seinem obligatorischen Schachbrett, mit dem er wieder einmal eine Partie gegen sich selbst spielte, und Draco mit einem Becher Kürbissaft, den er sich vom Getränketisch geholt hatte.
"Wie zum Teufel hätte ich denn –", hatte Draco schon heftig zu seiner Verteidigung angesetzt, hielt jedoch inne, als er Pansy und Tracey bemerkte, die inmitten einiger Bücher am Tisch neben dem Fenster saßen und jetzt neugierige Blicke herüberwarfen. Mit etwas gedämpfterer Stimme fuhr er fort: "Wie hätte ich denn damit rechnen können, dass sie eine Einladung erwartet, wo sie doch so darauf bedacht ist, dass ihr Trio uns nicht zusammen sieht? Und außerdem", schob er in dem schwachen Versuch einer Rechtfertigung nach, "habe ich sie doch gefragt, ob sie vorhat, da hinzugehen, und sie hat Nein gesagt."
"Ja, hinterher, nachdem du ihr überdeutlich gezeigt hast, wie blöd du diese Muggelparty findest", konterte Blaise prompt. "Sie muss sich doch total bescheuert vorgekommen sein! Was bei Merlins Bart hätte sie denn da sonst sagen sollen, außer Nein?"
Draco seufzte. Warum hatte er Blaise überhaupt von Yunas Frage nach dem Muggelabend und erst recht von seiner bescheuerten Reaktion darauf erzählt, wenn jetzt doch nur dumme Kommentare die Quittung dafür waren?
"Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du dich so dämlich anstellst", grinste Blaise und nahm einen Schluck von seinem Tee. "Ich habe eigentlich angenommen, dass du jetzt endlich mal so richtig loslegst. Was um alles in der Welt habt ihr denn so lange da draußen gemacht?"
Draco zuckte mit den Schultern und fing unbewusst an, mit seinem Finger unsichtbare Kreise auf das blankpolierte Holz der Tischplatte zu malen. "Wir waren spazieren und haben dabei ein paar Dinge geklärt."
Das war offenbar nicht das, was Blaise gerne gehört hätte und erst recht nicht das, was er erwartet hatte.
"Ein paar Dinge geklärt", wiederholte er trocken. "Du machst Witze, oder?"
"Nein, ich mache keine Witze. Mir war es einfach wichtig. Also haben wir geredet."
"Geredet – wie romantisch …" Blaise verdrehte die Augen. "Lass mich raten: Über Snapes Tränkeprojekt, die Prüfungen, den besten Rennbesen … Und über die aktuelle Ausgabe von Zentralfragen der Zauberkunst habt ihr wahrscheinlich auch diskutiert."
Draco grinste. "Nein. Aber weißt du, was mich wirklich überrascht?" Er ließ die Tischplatte in Ruhe und sah auf. "Sie hat ein Gedächtnis wie ein Elefant und erinnert sich an Dinge, die ich längst vergessen habe. Haare wie ein geleckter Straßenköter – hab ich das wirklich gesagt?"
"Ja, hast du", bestätigte Blaise, ohne lange nachdenken zu müssen, "ich war dabei."
"Richtig charmant, was?"
"Stimmt. Schwer zu überbieten."
Draco schwieg. Ihm gingen ein paar Dinge durch den Kopf, vor allem, wie er jetzt weiter vorgehen sollte. Eigentlich hatte er ein ganz gutes Gefühl. Die Sache mit dem 'Schlammblut' und dem 'Straßenköter' war vom Tisch, es stand eigentlich nichts mehr zwischen ihnen. Yuna hatte ihn sogar um Hilfe bei den Schutzzauber-Übungen gebeten, und der Vorschlag mit der Schachpartie war auch von ihr gekommen. Nicht zu vergessen, der Wink mit dem Muggelabend, auch wenn er da leider zu spät geschaltet hatte. Aber insgesamt sah das alles doch recht vielversprechend aus. Gedankenverloren spielte er mit seiner Lederjacke herum, die neben ihm über der Lehne hing, und dabei stieg ihm wieder Yunas Duft in die Nase, der noch immer am Futter der Jacke haftete. Er schnupperte. Was zum Teufel war das? Er kannte diesen Duft, aber er kam einfach nicht darauf …
"Du könntest sie immer noch fragen", unterbrach Blaise ihn in seinen Gedanken und gab seinem Läufer einen kleinen Schubs, damit er den gegnerischen Turm bedrohte. "Der Muggelabend ist ja erst am Samstag. Genug Zeit also."
"Ja, schon. Aber das Problem ist ihr blödes Trio. Ich meine, sie hat mich schon in Hogsmeade abserviert, nur damit Potter und Co. uns nicht zusammen sehen."
"Vielleicht gehen die ja gar nicht hin", wandte Blaise ein, und Draco sah ihn überrascht an. Diese Möglichkeit hatte er überhaupt nicht bedacht.
"Aber davon mal ab – wenn du dich von solchen Kinkerlitzchen aufhalten lässt, wird das natürlich nie was", fuhr Blaise auch schon grinsend fort. "Seit wann lässt du dich von Potter und Co. ausbremsen? Wenn da irgendwas mit euch ins Rollen kommt, könnt ihr das sowieso nicht geheim halten."
Wenn da irgendwas mit euch ins Rollen kommt …
Das klang so gut. Aber noch war es nicht so weit. Dabei hatte Blaise recht. Scheiß auf ihr blödes Trio! Potter hin, Weasley her, es war doch völlig egal, was die davon hielten, es ging die ganze verdammte Bagage nichts an.
"Also, lass hören", forderte Blaise. "Was wirst du als Nächstes unternehmen?"
"Mal sehen. Morgen treffe ich mich nochmal mit ihr und dann –"
"Was?", rief Blaise, der nun offenbar überhaupt nichts mehr verstand. "Du triffst dich doch nochmal mit ihr? Warum hast du nichts davon gesagt? Ich rede mir hier den Mund fusselig und du –"
"Naja, sie weiß noch nichts davon", musste Draco zugeben, denn der Gedanke war ihm eben erst gekommen. "Ich werde sie einfach abfangen und wegen der Muggelparty fragen."
"Na, das ist doch mal ein Wort."
Damit schien Blaise endlich zufriedengestellt, und Draco war froh, dass er aufhörte zu nerven. Während er ihm weiter beim Schachspiel zusah, drehte er sich zwischendurch immer wieder in seinem Sessel um und schielte an der Lehne vorbei zu dem Tisch ein Stück hinter ihm, an dem zwei Drittklässler saßen. Die beiden waren ihm vorhin bei seiner Rückkehr in den Gemeinschaftsraum schon aufgefallen. Sie amüsierten sich mit irgendwelchen Gegenständen, die eindeutig aus dem Laden der Rotschopf-Zwillinge stammten. Auch ein Langziehohr war darunter. Das Ding kam Draco wie gerufen.
"Hey, Ruhe dahinten!", rief er barsch zu den Jungen hinüber, obwohl die nur leise vor sich hin giggelten. "Sonst seid ihr ruckzuck euer Spielzeug los!"
"Aber wir tun doch gar nichts", wagte einer von ihnen einen Einwand.
Genau darauf hatte Draco nur gewartet. Sofort sprang er aus seinem Sessel auf, war mit wenigen Schritten am Tisch der Jungen und baute sich bedrohlich vor ihnen auf. Er reckte das Kinn, ließ betont langsam eine Augenbraue nach oben rutschen und streckte in eindeutiger Weise seine Hand aus.
"Die Sachen sind konfisziert, also her damit", forderte er und funkelte den Jungen mit dem Langziehohr böse an. "Und das da auch", setzte er nach und deutete mit einem Kopfnicken auf den Bluffknaller und das Comic-Heft, die der andere Junge gerade unter dem Tisch verschwinden lassen wollte.
"Aber –"
"Kein Aber! Her damit, habe ich gesagt! Sofort!"
"Aber sie hat die Sachen doch auch gesehen und sie uns nicht weggenommen", muckte der erste Junge noch einmal auf und deutete zu Pansy hinüber, die sich wieder in ihre Bücher vertieft hatte.
"Das interessiert mich nicht", erklärte Draco. "Jetzt stehe ich hier vor euch, und meine Hand ist immer noch leer. Wie lange soll ich noch warten?"
Er musste nicht einmal laut werden. Schließlich war er nicht nur lange genug Vertrauensschüler, sondern auch lange genug Malfoy, um zu wissen, dass allein sein Auftritt einschüchternd genug auf die beiden Jungen wirken würde. Und tatsächlich – sie wagten keine Widerrede mehr und legten das Langziehohr, den Bluffknaller und auch das zusammengerollte Heft in seine Hand. Sehr schön, genau so sollte es sein. Mit einem nochmaligen strengen Blick auf die beiden Jungen wandte Draco sich ab, schlenderte gemächlich zu Blaise zurück und ließ sich wieder in seinen Sessel fallen. Kaum saß er dort und hatte den Jungen den Rücken zugekehrt, fiel seine aufgesetzte grimmige Miene von ihm ab. Ein zufriedenes Grinsen überzog sein Gesicht, während er das Langziehohr in seiner Hand begutachtete.
Blaise beugte sich zu ihm. "Das kannst du nicht machen", tadelte er ihn leise.
"Da irrst du dich, ich kann sehr wohl. Und jetzt sabbel nicht dumm rum, sondern setz deinen Springer auf E5, sonst ist dein Turm Geschichte."
"Aber Langziehohren waren noch nie verboten", beharrte Blaise, ohne auf seine Figuren zu achten. "Und Comics auch nicht."
"Dann sind sie es jetzt", sagte Draco bestimmt. "Außerdem brauche ich so ein Ding." Er rollte die fleischfarbene Schnur sorgfältig zusammen und schob sie in seine Hosentasche. Dann betrachtete er interessiert den Bluffknaller in seiner Hand. "Und einen von denen hier wollte ich immer schon mal testen."
"Und was ist mit dem Heft?"
"Schundliteratur ist auch verboten." Draco rollte das Heft auf und warf einen Blick darauf. "Ha, wie ich es mir schon dachte: Martin Miggs, der mickrige Muggel", las er vor und deutete auf das bunt bedruckte Cover. "Das durfte ich früher nie lesen. Einmal hatte Crabbe mir ein Heft gegeben, und ich war dumm genug, es zuhause offen herumliegen zu lassen. Mein Vater hat es sofort beschlagnahmt und verbrannt."
"Das ist aber kein Grund, es diesem Jungen wegzunehmen. Gib es ihm zurück."
"Erst wenn ich es gelesen habe."
"Du spinnst doch." Blaise tippte sich an die Stirn und riss Draco das Comic einfach aus der Hand. Dann stand er auf und ging gelassen zu den beiden Drittklässlern hinüber. Er sagte etwas zu ihnen und warf das Heft vor ihnen auf den Tisch.
"Geht's dir noch gut?", empfing Draco ihn, als Blaise zurückgekommen war und sich wieder in seinen Sessel gesetzt hatte. "Ist dir eigentlich klar, dass du gerade meine Autorität untergräbst?"
"Deine Autorität kann mich mal. Außerdem habe ich ihnen gesagt, dass die Beschlagnahme ein Irrtum war, du bist also aus dem Schneider. Aber mal ehrlich – findest du es nicht selbst ein bisschen albern, so den Vertrauensschüler raushängen zu lassen?"
"Ich lasse nichts raushängen, ich bin Vertrauensschüler!"
"Ja, aber du solltest dein Amt nicht missbrauchen. Die Sachen einzukassieren, war reine Willkür."
"Spielverderber", brummte Draco, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich in seinem Sessel zurück. "Du gönnst mir kein bisschen Spaß. Aber dafür hast du gerade deinen Sieg vermasselt." Er grinste schadenfroh und nickte zum Schachbrett, wo Blaise' Turm gerade vom gegnerischen Springer zertrümmert wurde. "Beim nächsten Zug brennt die schwarze Dame mit deinem Läufer durch und du bist schachmatt!"

"Und? Wer war's?"
Mit diesen Worten wurde Yuna bei ihrer Rückkehr in den Gemeinschaftsraum von Hermine begrüßt, die über ein paar Bücher gebeugt an einem Tisch saß und nun den Blick hob. "Erzähl mir bloß nicht, dass niemand da war", fuhr sie fort, als Yuna nicht sofort antwortete. "Du warst genau –", sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, "zwei Stunden weg, und du wirst dich ja nicht diese lange Zeit allein am Quidditch-Feld herumgetrieben haben."
"Nein", antwortete Yuna eher zurückhaltend, zog ihre Jacke aus und warf sie neben Hermine auf einen Sessel, "natürlich nicht."
"Also? Wer?"
Yuna ging zunächst zum Tisch mit den Getränken hinüber, wo sie sich eine Limonade einschenkte und sich dabei im Gemeinschaftsraum umsah. Ron und Harry saßen an einem Tisch in einer hinteren Ecke des Raumes, wo sie mit Dean und seiner Freundin Ada Zauberschnippschnapp spielten. Gut, die Jungs waren also beschäftigt und würden nicht stören. Mit dem gefüllten Glas ging sie zu Hermine zurück und ließ sich auf einem Stuhl ihr gegenüber am Tisch nieder.
"Es war Draco."
"Aha." Mehr sagte Hermine nicht. Sie senkte den Blick wieder auf das Buch vor ihr und fuhr mit dem Lesen fort – oder tat zumindest so.
"Das scheint dich gar nicht zu überraschen", sagte Yuna und sah Hermine verwundert an.
"Nicht wirklich. Ich war mir sogar sicher, dass der Brief von Malfoy kam." Wieder hob Hermine ihren Blick. "Hat er dir auch verraten, warum sein Name sich auf einmal mit K schreibt? Heißt er neuerdings Kalfoy?"
Yuna lächelte. "Das K war ein kleiner Insiderscherz." Mehr würde sie nicht verraten. Von der unrühmlichen 'Kotzbrocken'-Sache brauchte ihre Freundin nichts zu wissen.
"Ach ja, richtig", sagte Hermine sarkastisch, "ich hatte vergessen, dass Malfoy Scherze machen kann."
Yuna wusste nicht, was sie erwartet hatte. Ein bisschen Spott vielleicht, ja, aber musste Hermine gleich wieder so bissig werden?
"Na gut, es geht mich ja auch nichts an", meinte die nun und begann in einigen Pergamentpapieren mit Aufzeichnungen zu blättern, die neben ihren Bücherstapeln lagen, "und es interessiert mich auch nicht."
Doch plötzlich hielt sie in ihrer Pergamentblätterei inne, schien einen Moment zu überlegen und sah Yuna an.
"Dann hast du ja jetzt, was du wolltest", sagte sie ganz direkt. "Ihr seid ja jetzt wohl zusammen, oder?"
"Was?", rief Yuna ehrlich überrascht. "Wie kommst du denn darauf?"
"Na, was denn sonst? Warum wollte er sich sonst mit dir treffen? Ich dachte, ihr hättet da ausgiebig rumgeknutscht."
Yuna konnte nicht verhindern, dass sie ihr Gesicht warm wurde. Zu schön wäre es ja gewesen. Aber leider … Gleichzeitig fing sie an, sich zu ärgern.
"Nein, natürlich nicht, wir haben nur geredet", sagte sie leicht ungehalten, "über dies und das …"
"Ach so." Wieder tat Hermine betont desinteressiert und wühlte in ihren Aufzeichnungen. "Aber du hättest gerne, oder? Du hoffst immer noch, dass …" Den Rest des Satzes ließ sie offen, seufzte und legte den Pergamentstapel beiseite. Dann griff sie nach einem anderen. "Aber was nicht ist, kann ja noch werden."
Yuna erwiderte nichts. Erst die Enttäuschung, mit der das Treffen geendet hatte, und jetzt Hermine, die so abfällig und gehässig redete. Warum tat sie das? Sicher, sie konnte Draco nicht leiden. Aber dann könnte sie doch auch einfach den Mund halten und gar nichts sagen, statt so zu sticheln. Sie müsste doch wissen, dass sie Yuna damit kränkte.
"Aber ihr habt euch doch sicher für Samstag verabredet, oder?", fragte Hermine plötzlich und scheinbar ganz beiläufig.
"Nein", musste Yuna zugeben und senkte den Blick auf ihr Glas, "haben wir nicht."
Nun zeigte Hermine zum ersten Mal echtes Interesse. Aufmerksam beugte sie sich ein Stück vor. "Er hat sich tatsächlich nur mit dir getroffen, um zu reden? Er hat keinen Andockversuch gemacht und dich auch nicht nach einem Date gefragt?"
"Nein."
"Hm. Und das gibt dir nicht zu denken?"
Doch, natürlich tat es das. Sie hatten sich doch so nett unterhalten, und die ganze Zeit hatte Yuna gehofft und eigentlich sogar fest damit gerechnet, dass Draco sie fragen würde. Sie hatte ihn sogar mehr oder weniger mit der Nase darauf gestoßen, indem sie den Muggelabend in der Mondgrotte erwähnt hatte. Aber er hatte nur gelacht und einen Besuch dort überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Und trotzdem – irgendetwas ganz tief in ihr drin, etwas, das sie gar nicht definieren konnte, einfach nur ein Gefühl, sagte ihr, dass sie die Hoffnung noch nicht aufgeben sollte.
"Ich weiß, was du sagen willst", umging sie Hermines Frage und zuckte kurz zusammen, als es hinter ihr knallte, weil bei den Kartenspielern die Karten explodierten. "Du willst sagen, dass er kein Interesse an mir hat und nichts von mir will. Aber weißt du, manchmal habe ich das Gefühl, dass … dass da doch irgendetwas ist. Dann sieht er mich auf so eine bestimmte Art an –"
"Natürlich", sagte Hermine hart, "er hat ja schließlich Augen im Kopf. Du siehst gut aus, du hast eine gute Figur – du passt genau in sein Beuteschema. Dass du für ihn auch nur eine Miss Austauschbar wärst, ein neuer Stein in seiner Sammlung, das interessiert dich nicht, oder? Ist es das, was du willst?"
Yuna hielt die Luft an. Hermines Worte machten sie für einen Moment sprachlos. Aber nur für einen Moment.
"Weißt du was?", sagte sie ruhig, stellte ihr Glas auf den Tisch und stand von ihrem Stuhl auf. "Mir wird das zu dumm, ich hör mir das nicht länger an. Schließlich muss ich mich nicht vor dir oder sonst wem rechtfertigen. Hattest du nicht eigentlich gesagt, du wolltest dich nicht mehr reinhängen? Warum tust du es trotzdem immer wieder? Ich weiß, dass du Draco nicht leiden kannst, aber hast du mal darüber nachgedacht, was du mir antust, wenn du so redest? Ich habe dich für eine Freundin gehalten, aber anscheinend habe ich mich getäuscht."
Hermine entgegnete nichts, aber sie schluckte und wurde sogar etwas blass. Doch darum kümmerte Yuna sich nicht, sie wandte sich ab und griff ihre Jacke vom Sessel.
"He!", rief Ron in diesem Moment zu ihr herüber, als sie schon den Durchgang erreicht hatte, der zur Wendeltreppe in die Schlafräume führte. "Wie war denn dein Date? Oder besser gesagt, wer war dein Date?"
"Was für ein Date denn?", fragte Yuna unschuldig zurück.
"Ach, komm schon! Du hattest doch eben dein Date mit K Punkt. Ich will wissen, wer es war."
"Ich auch!", kam es nun von Harry, der grinsend den Kopf an Dean und Ada vorbeireckte.
"Da gibt es nichts zu erzählen. Ich hab euch doch gesagt, dass ich da nicht hingehe."
"Aber ich habe dich doch vorhin weggehen sehen", beharrte Ron. "Und du bist eben erst zurückgekommen."
Merlin, Ron entging aber auch wirklich nichts. Offenbar hatte er seine Augen überall und passte auf wie ein Luchs. Aber natürlich hatte Yuna schon damit gerechnet.
"Ich war in der Bibliothek", behauptete sie. Dass ihr die Lüge so leicht und ohne rot zu werden über die Lippen kam, lag einzig daran, dass sie auf die Frage vorbereitet war und sich ihre Antwort schon vorher zurechtgelegt hatte.
"Echt? Wie langweilig", grummelte Ron, sichtlich enttäuscht, und zog eine Flunsch. "Und ich hatte gehofft, wir würden eine schöne Story zu hören kriegen."
Yuna erwiderte nichts, sah aber kurz zu Hermine hinüber. Ob die sie auffliegen lassen würde? Aber nein, sie sagte kein Wort, starrte mit unbewegtem Gesicht und zusammengepressten Lippen auf ihre Pergamente und hob nicht einmal den Blick.
"So", sagte Yuna schließlich, "und wenn es recht ist und niemand mehr Fragen hat, würde ich jetzt gerne schlafen gehen, ich bin nämlich müde. Gute Nacht allerseits."
Sicher hatte das ziemlich schroff und abweisend geklungen, denn Ron und Harry sahen sich an, hoben verwundert die Augenbrauen, zuckten aber nur mit den Schultern und wandten sich wieder ihrem Kartenspiel zu. Yuna war es gleich, ihre Stimmung war für heute verdorben, und für Nettigkeiten hatte sie einfach keinen Nerv. Ohne ein weiteres Wort und ohne einen Blick auf Hermine machte sie kehrt und lief die Wendeltreppe hinauf.

* * *


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