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Fanfiction

Ex Domo - Verliebtsein ist keine Schande

von NamYensa

"Das ist doch totaler Blödsinn!", widersprach Draco schließlich schroff, merkte aber selbst, dass er zu lang mit der Antwort gezögert hatte, um glaubhaft zu wirken. Um davon abzulenken, griff er rasch die Flasche Zitronenlimonade von seinem Nachttisch und trank einen Schluck, stellte sie dann aber doch wieder weg. "Yuna ist nur irgendwie … anders."
"Irgendwie anders …" Blaise grinste.
"Ja. Man kann einfach gut mit ihr reden."
"Reden – völlig klar …"
Draco schwieg. Dass er in seinen Wachträumen auch noch ganz andere Dinge mit Yuna tat, die mit Reden nicht viel zu tun hatten, behielt er natürlich für sich. Denn dass ihm seit der Insel einige sehr erotische Fantasien im Kopf herumschwirrten, deren Hauptdarstellerin Yuna war, wollte er Blaise gegenüber nicht eingestehen. Und auf welche Weise er abends im Schutz seiner Bettvorhänge diese Fantasien auslebte, brauchte Blaise erst recht nicht zu wissen. Um dem Blick seines Freundes auszuweichen und seine Hände zu beschäftigen, angelte er ein Bonbon aus seiner Hosentasche und begann es umständlich auszuwickeln.
Blaise musterte ihn eine Weile schweigend. Schließlich zog er die Beine aufs Bett, lehnte sich gegen das Kopfbrett des Bettes und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
"Na schön", gab er scheinbar klein bei. "Wenn Reden alles ist, was du von ihr willst, dann ist das ja überhaupt kein Problem und wir kommen uns auch gar nicht ins Gehege. Während du also nett mit ihr plauderst, werde ich mich anderen Dingen widmen. Das stört dich dann ja nicht, oder? Mich interessieren nämlich ganz andere Dinge – zum Beispiel wie sie tanzt, wie sie küsst, wie sie –"
"Spinner!", unterbrach Draco ihn und warf ihm das zusammengeknĂĽllte Bonbonpapier an den Kopf.
"Wieso Spinner? Ich habe die Finger von ihr gelassen – mit Rücksicht auf dich. Und jetzt erzählst du mir, dass das gar nicht nötig war, weil du sowieso nichts von ihr willst, außer reden. Warum also sollte ich mich länger zurückhalten? Sie gefällt mir, wir waren zusammen aus, außerdem arbeiten wir zusammen – da sollte es kein Problem sein, mal ein bisschen mehr auf Tuchfühlung zu gehen."
Auf Tuchfühlung gehen …
"Hör auf damit!", platzte Draco heraus und sprang von seinem Bett auf.
"Aufhören – womit?"
"Mit dem Mist, den du da verzapfst!"
"Das ist kein Mist", behauptete Blaise, lächelte hinterlistig und richtete sich nun auf. "Aber wieso werde ich den Eindruck nicht los, dass dir der Gedanke doch nicht so gefällt, ich könnte mit Yuna was-auch-immer anstellen?"
Draco kämpfte noch immer mit sich. Dabei wusste er doch, dass die Schlacht verloren war. Warum zum Teufel fiel es ihm so schwer, offen zu sein? Um Zeit zu gewinnen, trat er ans Fenster, starrte in das grünlich schimmernde Wasser des Sees hinaus und tat so, als wäre er brennend daran interessiert, was da draußen passierte. Dabei gab es da überhaupt nichts zu sehen, bis auf zwei Grindelohs, die sich weiter hinten um einen Fisch balgten. Und die ganze Zeit spürte er, auch wenn Blaise nichts sagte, dessen Blicke im Rücken.
"Nein, es würde mir nicht gefallen", gab er schließlich seinen Widerstand auf und spürte, wie plötzlich sämtliche Anspannung von ihm abfiel. "Es würde mir überhaupt nicht gefallen." Er machte eine kurze Pause und drehte sich schließlich um. "Und eins sag ich dir: Wenn du die Finger nicht bei dir behältst und versuchst, sie anzutatschen –", drohend wies sein Zeigefinger auf Blaise, "dann mache ich dich – Freund oder nicht – einen Kopf kürzer!"
Er war selber ĂĽberrascht ĂĽber seine bedrohlich klingenden Worte, aber noch ĂĽberraschter, dass sie mit einem zufriedenen Grinsen quittiert wurden.
"Na also, geht doch", war Blaise' beinahe triumphierender Kommentar. "Endlich wirst du vernĂĽnftig."
Draco erwiderte nichts. Er wusste einfach nicht, ob er sich nach seinem Bekenntnis besser fĂĽhlen sollte oder nicht. Aber immerhin hatte sein Herzschlag sich wieder beruhigt, und auch seine Ohren hatten wieder halbwegs normale Temperatur. Wieder wandte er sich dem Fenster und den beiden Grindelohs zu, die sich nun gegenseitig durch den Wald aus Seegras jagten und dabei den Grund des Sees aufwĂĽhlten.
"Nun lach schon!", sagte er herausfordernd, als Blaise nur schwieg und Draco dennoch wusste, dass er ihn die ganze Zeit beobachtete. "Lach mich aus!"
"Warum sollte ich dich denn auslachen?", bekam er zur Antwort. "Ich meine, ich kann nicht abstreiten, dass es mich überrascht. Aber Verliebtsein ist keine Schande – und auch kein Zeichen von Schwäche. Warum also sollte ich lachen?"
Draco fuhr herum. "Na, warum wohl? Der Muggelhasser, der sich in eine Muggelstämmige verliebt – ist das kein Grund zum Lachen?"
Im selben Moment wurde ihm bewusst, was ihm da gerade so freiweg herausgerutscht war. Verliebt … So offen ausgesprochen klang es schon wieder ganz anders, als es nur im Kopf zu haben.
"Ich würde es eher Ironie des Schicksals nennen", widersprach Blaise schmunzelnd. Er erhob sich vom Bett und ging zum Teetisch hinüber, von dem er sich nun ebenfalls eine Limonade nahm. Dann schnappte er sich noch eine Pastete vom Teller und machte es sich im Schneidersitz wieder auf seinem Bett gemütlich. "Und nun erzähl mal", verlangte er und biss in das Gebäck.
"Was willst du denn hören?" Draco zuckte mit den Schultern. "Ich habe sie im Kopf und kriege sie nicht mehr raus. Sie wohnt sozusagen da drin."
"Und warum willst du sie ĂĽberhaupt wieder aus deinem Kopf rauskriegen?"
"Warum, warum!" Draco begann zwischen dem Fenster und seinem Bett auf und ab zu laufen. "Sie hat mein ganzes Weltbild ins Wanken gebracht – einfach so! Es war immer alles so klar und einfach, und jetzt – jetzt stimmt überhaupt nichts mehr!"
"Und das nimmst du ihr übel …"
"Ja, verdammt, das nehme ich ihr ĂĽbel!"
Nun musste Blaise aber doch lachen. "Hör mal, statt ihr zu verübeln, dein Weltbild erschüttert zu haben, solltest du ihr lieber dankbar sein, dass sie den Panzer geknackt hat, mit dem du dich immer so krampfhaft geschützt hast."
Panzer? Krampfhaft geschützt? Draco wollte protestieren, obwohl er ja wusste, dass Blaise recht hatte. Aber dann fuhr der auch schon fort: "Verstehen kann ich dich jedenfalls. Yuna ist ja ein nettes Mädchen …"
"Ja, das ist sie."
"… und ein schlaues Köpfchen."
"Das stimmt."
"… und hübsch dazu."
"Ja, stell dir vor, das ist mir auch schon aufgefallen."
"… wirklich ein scharfes Schnittchen."
"Bei Merlins Spitzbart, Blaise! Das weiß ich alles selber, du musst mir ihre Vorzüge nicht erst einhämmern!"
"Hey, nun geh doch nicht gleich wieder an die Decke! Ich dachte, du wolltest vielleicht meine Meinung hören. – Und warum setzt du dich nicht endlich mal? Du machst mich ganz kribbelig, wenn du hier so rumrennst!"
Draco seufzte, hörte mit seiner Herumlauferei auf und ließ sich aufs Bett fallen. "Schon gut, ich bin nur ein bisschen …"
"… durch den Wind, schon klar." Blaise nickte verständnisvoll. "Aber nachdem das nun geklärt ist – wann packst du denn endlich das Graphorn bei den Hörnern?"
Draco strich sich fahrig durchs Haar und verfluchte sich, weil er schon wieder nervös wurde. "Ich weiß nicht. Ich will erstmal sehen … ich muss wissen …"
"Wissen? Was?"
"Naja, ob sie … ob ich bei ihr …" Herrje, nun stammelte er ja schon wieder so herum. Und wieso hatte Blaise auf einmal so ein eigenartiges, wissendes Grinsen im Gesicht? Es war ja gerade so, als gäbe es da irgendwas, womit er hinterm Berg hielt …
"Was ist los?", fragte Draco ihn. "Du guckst so komisch …"
"Was, ich?", gab Blaise unschuldig zurück, hob abwehrend die Hände und räusperte sich. "Ähm … nein, nein … wieso sollte ich komisch gucken? Ich, äh … wundere mich nur über die neuen Töne."
"Was genau wundert dich denn? Ich muss mich doch erstmal … naja, vortasten."
Blaise stutzte, hielt im Kauen seiner Pastete inne und starrte Draco nur mit groĂźen Augen an. Dann prustete er los und lachte schlieĂźlich so heftig, dass er sich verschluckte. Gleichzeitig hustend und lachend klopfte er sich auf die Brust.
"Vortasten?", japste er, als er wieder zu Atem gekommen war, und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. "Bei Merlins Bart, das ist doch nicht Malfoy, der da spricht! Seit wann tastest du dich vor?" Er nahm einen Schluck aus seiner Flasche und verschluckte sich fast noch einmal.
Draco ignorierte das alberne Gelächter und ging nicht auf Blaise' Frage ein. Sollte der Blödmann doch lachen. Schließlich gab es da einen anderen Punkt, einen viel wichtigeren.
"Hast du Yuna denn mal gefragt – wegen der gemeinsamen Arbeit am Tränkeprojekt?", wollte er wissen und nahm sich nun auch eine Pastete vom Teller. "Du wolltest doch –"
"Oh Shit!", entfuhr es Blaise, und er sah dabei wirklich ein bisschen zerknirscht aus. "Das habe ich vollkommen verschwitzt! Sorry, Kumpel, daran habe ich wirklich nicht mehr gedacht."
Hmpf.
"Kann es sein", fragte Draco nun argwöhnisch, "dass du vielleicht doch ein bisschen zu abgelenkt warst bei Madam Puddifoot?"
"Nein. Aber kannst du mir mal sagen, warum du so einen Umstand machst? Die Sache mit dem Tränkeprojekt ist doch nur ein Vorwand. Warum eierst du so rum? Machst du doch sonst auch nicht."
Eine berechtigte Frage. Warum machte Draco nicht einfach Haken mit Ösen, sondern eierte so herum? Das hatte er nicht einmal bei seinem ersten Date getan, und das lag immerhin schon ein paar Jahre zurück. Damals war er vierzehn gewesen. Und heute? Heute war er fast achtzehn und eierte herum, als wäre er zwölf. Warum zum Teufel führte er sich so idiotisch auf, statt entschlossen zur Tat zu schreiten?
"Ich … bin mir einfach nicht sicher, ob ich das wirklich will …", versuchte er sich herauszureden. Das war natürlich Blödsinn. Er wusste ganz genau, was er wollte. Und Blaise schien das auch zu wissen, denn er grinste unverschämt.
"Du hattest schon mal bessere Ausreden, Draco", sagte er ihm dann auch auf den Kopf zu. "Ich glaube nämlich viel eher, du hast schlicht und einfach Schiss, auf die Schnauze zu fallen. Und das wäre diesmal ganz besonders schmerzhaft, denn du willst mehr als sie nur in die Kiste kriegen, richtig? Yuna könnte dich ja abblitzen lassen und dein Ego einen Kratzer bekommen."
"Blödsinn, das ist doch gar nicht der Grund."
"Oh doch, genau das ist der Grund! Du denkst nämlich, sie sieht in dir ja doch nur den Schlammbluthasser, und deshalb kannst du sowieso nicht bei ihr landen. Ist doch so, oder? Du hast Schiss vor einer Abfuhr, sonst gar nichts! Dein verdammter Stolz ist dir im Weg. Du willst nicht ins Wasser springen, weil du ja nass werden könntest. Aber ich glaube nicht, dass Yuna angesabbert kommen wird, so wie Lydia oder Pansy. Nein, diesmal bist du derjenige, der ran muss! Und deshalb hast du die Hosen voll, denn diesmal ist es dir wichtig!"
Auch wenn Draco es nicht zugeben wollte – mit seinen deutlichen Worten hatte Blaise genau den Punkt getroffen. Bisher war immer alles so einfach gewesen. Draco war ein gefragter Typ bei den Mädchen, er war es gewohnt, dass sie sich für ihn interessierten. Und sie waren immer von sich aus auf ihn zugekommen, mehr oder weniger. Bisschen anflirten von seiner Seite – gut. Aber mehr als das war nie nötig gewesen, um ein Date anzuleiern. Er hatte selber nie wirklich aktiv werden oder sich lange mit Ködern aufhalten müssen. Ein paar Blicke, ein Lächeln, ein paar Worte, und das war's. So einfach. Nichts, was großer Überredungs- oder Verführungskünste bedurft hätte.
Doch jetzt, bei Yuna, war es anders. Jetzt war er derjenige, der etwas wollte, der Bittsteller sozusagen. Und da bewegte er sich auf unbekanntem Terrain und hatte keine Ahnung, wie er es angehen sollte – ohne Gefahr zu laufen, sein Gesicht zu verlieren.
Außerdem gab es noch ein anderes Problem. Draco wusste nicht nur, dass er bei Mädchen beliebt war, er wusste auch sehr genau, wie es um seinen Ruf bestellt war und dass er als Frauenjäger mit hohem Verschleiß galt. Natürlich war er kein Kostverächter, nein, aber die ganzen Gerüchte, all das, was ihm angedichtet wurde, war maßlos übertrieben und schoss weit an der Realität vorbei. Die Wahrheit sah anders aus. Ganz anders. Tatsächlich war es nämlich nur eine Handvoll Mädchen gewesen, mit denen er etwas gehabt hatte, was über harmlose Dates und ein bisschen Knutschen hinausging. Doch das wusste außer ihm selber niemand, nicht einmal Blaise. Er hatte seinen Ruf immer genossen und eher gefördert, als etwas dagegen zu unternehmen. Wenn die Mädels rumtratschten und ihren Freundinnen wilde Storys erzählten – na und, auch egal, warum sollte er das richtigstellen, solange es ihm nicht schadete, sondern sogar nützte? Es hatte nämlich durchaus seine Vorteile, als begehrter Lover zu gelten und als solcher bewundert und umschwärmt zu werden. Den einen oder anderen Schulaufsatz und andere lästige Dinge hatte er dadurch schon des Öfteren von sich abwälzen können. Außerdem machte es jedes Date zum Kinderspiel – zumindest jedes unverbindliche; und mehr als das hatte er schließlich nie gewollt. Nein, um seinen Ruf hatte er sich nie einen Kopf machen müssen. Bis jetzt.
Doch nun könnte sich genau das, was bisher vorteilhaft und hilfreich gewesen war, als problematisch und hinderlich erweisen, denn bestimmt hatte auch Yuna von den ganzen Gerüchten gehört. Aber sie war nicht vom gleichen Schlag wie die anderen, und Draco war sicher, dass sein Ruf als Aufreißer nicht dazu angetan war, seine Chancen bei ihr zu verbessern. Also was tun? Er konnte ja schlecht zu ihr hingehen und sagen: Du, hör mal, das ist alles übertrieben, es waren nur fünf, nicht fünfzig. Es galt also zunächst einmal seine Chancen auszuloten. Wenn er die nicht hatte und eine Abfuhr bekam, würde er sich total lächerlich machen, und eine solche Blamage könnte er einfach nicht ertragen.
"Na gut, du hast recht", gab er schlieĂźlich zu und biss in die Pastete, die schon anfing, in seiner Hand zu zerkrĂĽmeln. "Ich will es nicht vermasseln. Also schlag was vor. Welchen Tipp hast du fĂĽr mich?"
"Du willst also ein Patentrezept, um sie nicht erst umständlich anflirten zu müssen", stellte Blaise fest, und es klang amüsiert. "Und du willst wissen, woran du bist und auf Nummer sicher gehen, bevor du dich aufs Eis wagst. Dann habe ich einen Tipp: Frag sie doch einfach, ob sie auf Muggelhasser steht." Er gluckste über seinen eigenen dummen Witz, aber als er Dracos Gesichtsausdruck sah, wurde er wieder ernst. "Na gut, Spaß beiseite, warum sagst du es ihr nicht einfach? Sag ihr, dass du sie magst."
Draco verschluckte sich beinahe und starrte ihn an. Wollte Blaise ihn verscheiĂźern?
"Ich könnte schwören", sagte er und zog eine Grimasse, "du hättest gerade vorgeschlagen, ich soll es ihr einfach sagen."
"Ja, das habe ich auch", bestätigte Blaise. "Du gehst einfach zu ihr hin und –"
"Sicher doch", unterbrach Draco ihn, steckte sich den Rest der Pastete in den Mund und angelte nach einem Taschentuch in seiner Hosentasche, um sich die Finger abzuwischen, "genau das werde ich tun. Dass ich auf diesen genialen Einfall nicht selber gekommen bin …"
"Du, ich habe das völlig ernst gemeint! Naja, nicht so wörtlich", schränkte Blaise ein. "Ich meine, du musst ja nicht mit der Tür ins Haus fallen. Sag ihr einfach nur, dass du sie nett findest und gerne mehr Zeit mit ihr verbringen würdest. Und dann warte ab, wie sie reagiert."
"Hm."
"Du könntest es ihr natürlich auch schreiben. Einen kleinen Brief, ein paar nette Zeilen mit Herzchen, dann noch ein hübsches rosa Schleifchen drum, ein paar Blumen dazu – eben die romantische Tour. Mädels stehen auf sowas."
Draco verdrehte die Augen. Nein, dieser Bursche, mit dem er sich den Schlafraum teilte, hatte entweder nicht mehr alle Frösche im Teich oder nahm ihn einfach nicht ernst. Oder beides. Anders konnte es gar nicht sein.
"Blumen und ein Brief mit Herzchen – na klar, was sonst." Er tippte sich mit dem Finger an die Stirn. "Und ihr Trio hockt daneben und kriegt es mit. Wahrscheinlich liege ich schneller von einem Stupor geschockt unterm Tisch als ich 'Blöde Idee' sagen kann. Nein, Blaise, ehrlich mal, deine Einfälle waren wirklich schon mal besser. Was kommt denn als Nächstes? Soll ich mir eine Laute besorgen und mich als singender Romeo unter ihr Fenster stellen? Oder hast du auch einen brauchbaren Vorschlag?"
Blaise musste lachen. So wirklich überzeugt war er von seinen Vorschlägen wohl selber nicht.
"Naja, aber irgendwas wirst du schon tun mĂĽssen", sagte er mit Nachdruck, erhob sich von seinem Bett und nahm sich schon wieder eines der lecker gefĂĽllten Teigschiffchen vom Teller. Warum fraĂź der Kerl mit den idiotischen Ideen eigentlich die ganzen Pasteten weg?
"Komm schon, Draco, du bist doch sonst nicht so verkrampft", sagte er und boxte ihn gegen die Schulter. "Also ran an den Feind. Was kann denn schon passieren? Einen Fluch wird sie ja nicht gleich auf dich abfeuern. Und so eine kleine Ohrfeige steckst du doch locker weg. Außerdem –", er zwinkerte ihm verschwörerisch zu, "besteht ja auch immer die Möglichkeit, dass du gar keine kriegst."
Draco starrte nachdenklich auf seine Hände. Blaise hatte ja recht, er sollte einen Vorstoß wagen. Denn wenn er nichts unternahm, kam vielleicht noch irgendein anderer auf die Idee, seine Angel nach Yuna auszuwerfen. MacMillan zum Beispiel, diese taube Nuss, mit dem Granger schon einen Kuppelversuch gestartet hatte.
"Okay, ich lass mir was einfallen", sagte er schließlich. "Ach, und noch was –", fügte er hinzu, weil er fand, dass sein Freund immer noch ein viel zu merkwürdiges und rätselhaftes Grinsen im Gesicht hatte, "wenn du auf die dumme Idee kommen solltest, ihr auch nur ein Wort zu sagen – ich schwör dir, Blaise, ich bring dich um! Oder nein, viel besser – ich ziehe dir Punkte ab. Mindestens fünfzig! Und eine Strafarbeit lasse ich dich auch schreiben. Klar?"

* * *


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