Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Ex Domo - Henkersmahlzeit

von NamYensa

Am Morgen musste Yuna eine ganze Weile auf Draco warten. Verwunderlich war das nicht, schließlich war es letzte Nacht – genauer gesagt heute früh – sehr spät geworden, und wann er sich letztlich schlafen gelegt hatte, wusste sie natürlich nicht, denn sie war ja vor ihm zu Bett gegangen. Sie selbst hatte nach dem Elfenwein tatsächlich noch etwas schlafen können, wenn es auch nur drei Stunden gewesen waren. Jetzt war es allerdings schon kurz nach halb neun, und sie fing langsam an, sich Gedanken zu machen, wo er blieb; schließlich sollte der Portschlüssel sie um kurz nach elf nach Hogwarts zurückbringen.
Gerade hatte sie in Erwägung gezogen, einmal unmissverständlich an Dracos Tür zu hämmern, als er endlich, ein Handtuch über der Schulter, aus seinem Zimmer kam. Doch statt ins Bad zu gehen, kam er zu ihr herüber und klatschte ein Stück Pergament auf die Esstheke. Dass er sich dabei nicht einmal ein "Guten Morgen" herausquetschte, ließ auf schlechte Laune schließen.
"Unsere letzte Notiz: 'Ihre Projektwoche endet heute. Denken Sie daran, dass Ihr Portschlüssel Sie pünktlich um 11:10 Uhr nach Hogwarts bringen wird. Wir hoffen, Sie hatten einen angenehmen Aufenthalt und haben sich in Ihrem Haus wohlgefühlt.'", las er vor und schnaubte. "Haus! Die nennen diese … Baracke tatsächlich ein Haus! Der Wisch hier soll wohl ein Abschiedsscherz sein."
"Nanu, ich dachte, du hättest dich inzwischen daran gewöhnt", wagte Yuna einen vorsichtigen Einwand. Jetzt bloß nicht reizen, hieß die Devise.
"Sagen wir mal, ich habe mich damit abgefunden – gezwungenermaßen. Was blieb mir auch anderes übrig? Aber das heißt ja nicht, dass es mir gefallen hat, oder? Angenehmer Aufenthalt – ja sicher. Das Bett zu kurz, die Tür zu niedrig, ich hab mir die Knochen verbogen, mir am Türrahmen den Schädel gerammt und wurde von Hagrids Monster vergiftet. Von dem Krakenangriff und den Stechmücken ganz zu schweigen! Oh ja, verdammt wohlgefühlt habe ich mich hier! – Was ist los, warum siehst du mich so an? Stimmt was nicht?"
Yuna hätte ihm so einiges sagen können, was nicht stimmte, aber statt einer Antwort griff sie nach der Kaffeekanne, schenkte eine Tasse ein und schob sie Draco wortlos hin – die beste Medizin bei morgendlicher schlechter Laune. Er griff auch sofort danach und nahm einen kräftigen Schluck. Aber das hätte er besser nicht so hastig tun sollen.
"Au, verdammt, ist das heiß!", fluchte er und hätte die Tasse beinahe fallen lassen.
Na sowas, da hatte sich der Morgenmuffel doch tatsächlich das Schnäuzchen verbrüht. Yuna biss sich auf die Lippe – allerdings nicht aus schlechtem Gewissen, sondern um ihre Mundwinkel unter Kontrolle zu halten. Grinsen kam jetzt bestimmt nicht gut.
"Oh, tut mir leid", sagte sie schnell. "Ich hätte dich vorwarnen sollen, der Kaffee ist ganz frisch gemacht."
"Ja, das hab ich gemerkt", knurrte er und nippte noch einmal, diesmal vorsichtiger und nicht ohne vorher zu pusten.
"Warum bist du denn so schlecht drauf?", fragte sie, nachdem er einige Schlucke getrunken hatte. Sie wagte die Frage, weil sie gehofft hatte, dass mit dem Coffeinspiegel auch seine Laune gestiegen war. Aber nein –
"Ich bin überhaupt nicht schlecht drauf", motzte er weiter. "Ich bin einfach nur froh, wenn das alles hier endlich vorbei ist. Angenehmer Aufenthalt – dass ich nicht lache!"
Wie merkwürdig. Müsste er dann nicht erst recht gutgelaunt sein und freudige Luftsprünge machen, weil er heute endlich wieder von der Insel weg kam? Warum also die schlechte Laune? Das war doch seltsam widersprüchlich …
"Also beenden wir das Projekt genauso, wie wir es begonnen haben –", seufzte sie, "mit einem nörgelnden, fluchenden Malfoy."
Aber auch dieser eindeutige Fingerzeig zauberte kein Lächeln auf Dracos Gesicht. Er sah Yuna nur finster an, schnaubte einmal leise, erwiderte aber nichts und schlürfte weiter seinen Kaffee.
"Vielleicht hat dir der Elfenwein heute Nacht nicht gutgetan", vermutete sie, wenn auch nicht ganz ernst gemeint.
"Blödsinn!", war die barsche Antwort, und als Yuna nun klar wurde, dass Draco sich so gar nicht aus der Reserve locken ließ, griff sie in aller Ruhe nach ihrem Zauberstab, der vor ihr auf der Esstheke lag, und richtete ihn direkt auf Dracos Nasenspitze. Er zuckte sofort zurück und wollte instinktiv ebenfalls nach seinem Zauberstab greifen – aber der war gar nicht da; er lag wohl noch in seinem Zimmer.
"Was soll das? Was hast du vor?", rief er, und es klang beinahe ein bisschen panisch. Sein Kehlkopf zuckte nervös, und seine Augen huschten zwischen Yuna und ihrem Zauberstab hin und her.
"Hast du nicht vor ein paar Tagen gesagt, du würdest mir vertrauen?", fragte sie mit einem kleinen Lächeln. "Dann tu das doch jetzt einfach mal. Schließ die Augen."
Aber ganz so leicht fiel es ihm wohl nicht, über seinen Schatten zu springen, denn er saß stocksteif und hielt seinen Blick argwöhnisch auf die Spitze ihres Zauberstabes gerichtet. Schließlich kam er ihrer Aufforderung aber nach, schloss die Augen und wartete ab. Yuna sah, wie seine Lider unruhig flatterten und musste unwillkürlich schmunzeln. So viel zum Thema Vertrauen … Was glaubte er denn, was sie hier mit ihm vorhatte?
Sie konzentrierte sich, strich sanft mit ihrem Zauberstab über sein Gesicht und sah in den nächsten Sekunden den Erfolg: Dracos Miene hellte sich auf, und als er die Augen wieder aufschlug, zeigte sich sogar die Andeutung eines Lächelns.
"Was war das?", fragte er überrascht und fuhr sich mit der Hand leicht über die Wange, wo Yunas Zauberstab ihn berührt hatte. "Was hast du da gemacht?"
Yuna lächelte. "Nichts Besonderes. Ein Sereno."
"Sereno?"
"Ein kleiner Aufmunterungszauber. Nicht so wirksam und lang anhaltend wie Gute-Laune-Tropfen, aber für zwischendurch ganz hilfreich. – Geht es jetzt wieder besser?"
Nun grinste er sogar. "Viel besser. Woher kennst du den?"
"Den habe ich schon in der dritten Jahrgangsstufe in unserer Akademie gelernt. Eigentlich sollte Flitwick euch den auch beigebracht haben."
"Hm … schon möglich, aber ich kann mich nicht erinnern."
"Doch, ich bin sicher, dass ihr den auch gelernt habt. Aber sag mal – was hast du da vorhin erzählt … du hast dich an der Tür verletzt? Davon weiß ich ja gar nichts. Wann war das denn?"
"Na, an unserem Ankunftstag. Blöde Hüttentür, viel zu niedrig. Da bin ich hängen geblieben."
Also doch. Yuna erinnerte sich, wie wütend Draco bei ihrer Ankunft in die Hütte gestürmt war. Sie selber war ja nicht dabei gewesen, sie hatte sich außerhalb der Hütte umgesehen, aber sie erinnerte sie sich deutlich an den Rums, den sie gehört hatte.
"Hat es denn sehr wehgetan?", fragte sie mitfühlend und bemüht, ernst zu bleiben, weil die Vorstellung, wie er gegen den Türsturz gerumpelt war, schon irgendwie zum Lachen reizte.
"Nein, überhaupt nicht. Im ersten Moment dachte ich nur, der Rahmen hätte mir die Schädeldecke weggesprengt oder mich allermindestens skalpiert. – Und du stehst draußen und lachst!"
"Ich hab überhaupt nicht gelacht!", wies sie den Vorwurf empört von sich. "Ich wusste ja nicht mal, was passiert ist!"
"Aber du hättest gelacht – wenn du dabei gewesen wärst."
Nun ja, da wollte Yuna ihm nicht unbedingt widersprechen, denn im Stillen gab sie ihm recht. Immerhin hatte sie es zu dem Zeitpunkt noch mit einem 'Malfoy zum Abgewöhnen' zu tun gehabt, der so einen Türrumpler durchaus verdient hatte. Aber das behielt sie für sich.
"Hör mal", sagte sie stattdessen, "du vergisst, dass ich eine Gryffindor bin! Wir Gryffindors weiden uns nicht am Unglück anderer."
"Ach nee –", seine Augenbraue zuckte, "bist du da ganz sicher …?"
"Naja", musste sie einräumen, "es gibt Ausnahmen …"
Genau. Zum Beispiel, wenn man einen verhassten Slytherin mit einem falschen Tipp im Tränkeunterricht aufs Glatteis führen konnte.
"Jedenfalls hätte ich an dem Tag gut einen Trank oder Zauber gegen Kopfschmerzen gebrauchen können", meinte Draco. "Genauso wie heute übrigens."
"Du hast Kopfschmerzen?"
"Hm", machte er mit einem schiefen Grinsen. "Bin heute Nacht wohl wieder ein bisschen gegen den Türrahmen gerannt. Hast du nicht zufällig etwas Passendes parat?"
Also doch zu viel Elfenwein …
"Meinst du sowas wie den Sinedoloris?"
"Keine Ahnung. Klingt aber gut. Mach mal."
Und Yuna machte. Diesmal schloss Draco ohne zu Zögern die Augen, und kurz darauf entspannte sich sein Gesicht.
"Bei Merlins Spitzhut, du beherrschst den ja tatsächlich!", rief er überrascht. "Und ich quäle mich tagelang mit Kopfschmerzen herum … Schon mal daran gedacht, Pomfrey im Krankenflügel ein bisschen unter die Arme zu greifen?" Er lachte. "So, und jetzt werde ich deine Zauberkünste erst einmal mit einer schönen Gute-Laune-Dusche abrunden."

Etwas später saßen sie an der Esstheke, wo sie ihr letztes gemeinsames Frühstück einnahmen. Anders als an den vergangenen Tagen, wo sie sich morgens meist mit einem schnellen Sandwich aus der Hand begnügt hatten, machten sie heute eine richtig üppige Mahlzeit daraus – mit allen Schikanen, die ihre Schränke hergaben: Obst, Cornflakes, Tomaten-Rührei, Schinken, Toast, Honig und Marmelade, die ganze Palette. Nur die Würstchen fehlten. Wer die wohl gemopst hatte …
Sie hatten das reichhaltige Mahl schon fast beendet, als Draco nach der Kaffeekanne griff, um sich noch einmal nachzuschenken. Als er sie jedoch über seiner Tasse neigte, kamen nur noch ein paar Tropfen.
"Upps – leer", stellte er scharfsinnig fest, blickte erst auf die Kanne in seiner Hand und dann auf Yuna. Dabei hob er das Gefäß in die Höhe und schüttelte es leicht, wie um noch einmal zu verdeutlichen, dass nichts mehr darin war. "Würde es dir etwas ausmachen, noch einen Kaffee zu machen?"
Nun sieh mal an, du kannst ja richtig höflich fragen.
Naja – zumindest war es nahe dran.
"Nein, das würde mir nichts ausmachen", antwortete Yuna freundlich, blieb aber sitzen. Sie spießte das letzte Stück Schinken auf ihre Gabel, steckte es in den Mund und kaute genüsslich. Die Kaffeekanne noch immer in den Händen, schaute Draco sie abwartend an.
"Du weißt ja", setzte er nach, während seine Blicke ihren Handgriffen folgten, "das Zubereiten von Kaffee oder Tee ist nicht wirklich mein Ding …"
"Ja, das weiß ich", pflichtete sie ihm bei, schob ihren leeren Teller von sich und zog nun die Schale mit Obst zu sich heran. Nachdem sie ein paar Früchte gegessen und sich schließlich mit der Serviette den Mund abgeputzt hatte, begann sie seelenruhig in ihrem Milchkaffee zu rühren und beobachtete scheinbar gedankenverloren die kleinen Wellen und Wirbel darin. Eine Weile war das leise Klirren des Löffels in ihrer Tasse das einzige Geräusch in der Küche, und wenn Draco auch nichts sagte, so spürte sie dennoch ganz deutlich seine Blicke auf sich.
"Öhm …", meinte er schließlich etwas irritiert, als sie immer noch keine Anstalten machte, sich um den Kaffee zu kümmern. Aber Yuna ließ ihn noch ein bisschen zappeln, rührte noch eine Weile weiter in ihrer Tasse, ehe sie endlich den Löffel weglegte, den Kopf in die Hand stützte und Dracos Blick erwiderte.
"Was ist denn?", fragte sie ganz unschuldig.
"Der Kaffee …?", erinnerte er sie und schüttelte erneut die Kanne.
"Was ist damit?"
"Er ist leer."
"Ja, das sagtest du schon."
Das Spielchen begann ihr Spaß zu machen, aber sie musste an sich halten, um ernst zu bleiben und nicht loszulachen. Dracos Gesicht war Gold wert. Entweder hielt er sie für schwerhörig, begriffsstutzig oder übergeschnappt. Wahrscheinlich Letzteres. Oder alles zusammen. Das entnahm sie zumindest seinem Blick. Er wusste ganz eindeutig nicht, was er davon halten sollte. Vielleicht war es an der Zeit für einen kleinen Schubs in die richtige Richtung.
"Du hast mich doch nur gefragt, ob es mir etwas ausmachen würde, Kaffee zu machen", erklärte sie lächelnd. "Das habe ich verneint. Warum sollte es mir auch etwas ausmachen? Ist ja kein großer Aufwand."
"Schön." Das klang jetzt schon etwas ungeduldig. "Könntest du dann vielleicht nochmal einen Kaffee machen?" Nun schüttelte er die Kanne bereits zum dritten Mal.
"Ja, das könnte ich. Vielleicht."
Draco starrte sie an, und nun endlich begriff er. Schwer zu sagen, ob er das Lachen unterdrückte oder nicht, auf jeden Fall konnte Yuna ihm ansehen, wie es in seinem Kopf arbeitete. Einen kurzen Moment lang lieferten sie sich ein regelrechtes Blickduell. Schließlich gab er auf und grinste.
"Also gut – letzter Versuch: Könntest du – nein, würdest du bitte nochmal einen Kaffee machen?"
Na also, warum denn nicht gleich so?
"Okay." Sie schmunzelte, erhob sich von ihrem Essplatz und nahm Draco die Kaffeekanne aus der Hand.
"Du hast mich ganz schön im Griff", stellte er fest, und es sollte wohl belustigt klingen, aber es schwang eindeutig auch ein kleines bisschen Missfallen mit.
"Du mich aber auch", erwiderte sie lachend und schwenkte demonstrativ die Kanne. "Und trotzdem musst du noch einiges lernen, glaube ich."

* * *


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Manchmal nützt es, mich vor all den Leuten lächerlich zu machen, die mich als Autoritätsperson erleben. Auch ich habe nicht auf alles eine Antwort parat, und die Mitarbeiter geben nur ihr Bestes, wenn sie mich nicht für vollkommen halten.
Mike Newell