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Fanfiction

Ex Domo - Lebhafte Fantasien

von NamYensa

Draco sah auf und bemerkte im Flur einen diffusen Lichtschein, der sich auf den Wohnraum zubewegte. Aha, Miss Gryffindor war im Anmarsch. Er wollte sich schon bemerkbar machen, überlegte es sich dann aber anders. Schließlich ging doch nichts über einen netten Überraschungseffekt. Den Spaß des unerwarteten Aufeinandertreffens wollte er sich nicht entgehen lassen, also verhielt er sich ganz ruhig und wartete ab.
Das Licht kam näher, und einen Augenblick später erschien Yuna auf der Bildfläche. Den Zauberstab in der Hand und von ihrem eigenen Lichtschein reizvoll beleuchtet, stand sie im Durchgang zum Wohnraum. Im nächsten Moment fiel ihr Zauberstablicht auch schon auf Draco, der hier im Halbdunkel im Sessel saß und vor sich hin grinste. Ein überrascht gequietschtes "Huch!", und schon hatte sie kehrtgemacht und war wie ein geölter Blitz wieder in ihrem Zimmer verschwunden.
Draco hatte gerade an seinem Wein nippen wollen, aber nun hielt seine Hand mit dem Glas auf halbem Weg inne, und ganz unwillkürlich pfiff er leise durch die Zähne. Da hatte er doch eben einen blauseidenen Hauch von Nichts und vielleicht auch ein bisschen mehr nackte Haut gesehen, als für seine Augen bestimmt gewesen war. Holla die Waldfee! Miss Gryffindor trug solche Dessous? Da schau her. Ja, der Anblick hatte was, kein Zweifel, und seinen Augen gefiel sehr gut, was sie leider viel zu kurz gesehen hatten. Naja, wieso auch nicht, schließlich hatte er die Lady schon im Badeanzug bewundern dürfen, und was der ihm offenbart hatte, war gar nicht so übel – nicht zu dünn, gut geformte Beine, flacher Bauch, Möpse in handfreundlicher Form und Größe … Alles in allem also durchaus ansprechende Proportionen … Das Ganze nun verpackt in dieses sexy Wäscheteil, das mehr zeigte als es verbarg … Da war Platz für eine Menge Fantasien, und die bekamen auf einmal Flügel …
Hey, Draco, reiß dich zusammen! Was ist denn los mit dir?
Als Yuna kurz darauf wieder aus ihrem Zimmer kam, trug sie einen gelben Bademantel. Nee, oder? Einen Bademantel! Ging es vielleicht noch ein bisschen abtörnender? Welches kranke Hirn von Modeschöpfer hatte eigentlich diese hässlichen Frotteesäcke ausgebrütet, die aus einer gutgebauten Frau eine unförmige, flauschige Wurst machten? Der pure Frevel! Das Tragen dieser Dinger außerhalb ihrer Zweckbestimmung in Bad oder Sauna sollte schlichtweg verboten werden. Schließlich war das, was sich darunter befand, doch eindeutig der augenfreundlichere Anblick.
Gleichzeitig wurde Draco plötzlich bewusst, dass er selber auch nicht wirklich angemessen gekleidet war, wie er hier so saß, in Boxershorts und T-Shirt. Die Shorts waren ja okay, aber auf das Shirt hätte er verzichten sollen. Ja, genau, warum hatte er das Teil überhaupt an? Dadurch waren seine fantastischen Sixpacks überhaupt nicht zu sehen. Wie dumm. Vielleicht wenn er sich etwas aufrechter hinsetzte und die Bauchmuskeln anspannte … Unauffällig schaute er an sich herunter. Nein, Fehlanzeige, das Shirt saß viel zu weit und schlabbrig, als dass sich da etwas hätte abzeichnen können. Aber vielleicht ließ es sich ja unbemerkt etwas hochziehen, um den Bauch ein wenig freizulegen –
"Mit dir habe ich ja nun gar nicht gerechnet", fiel Yuna ihm in seine Ãœberlegungen. "Warum sitzt du denn hier ohne Licht?" Mit ihrem Zauberstab entzündete sie die Öllampe auf der Esstheke, kam ein paar Schritte näher und stellte die Lampe auf dem Couchtisch ab. "Eigentlich wollte ich mir nur ein Glas Wasser holen. Aber wenn du schon hier bist – darf ich mich zu dir setzen?"
"Klar, warum nicht?", gab Draco zurück, verdrängte die Auswüchse seiner Fantasien und ließ auch seinen Bauch sich wieder entspannen. Lange hätte er sowieso nicht mehr so sitzen können, ohne einen Krampf zu bekommen. "Wenn dir die Gesellschaft eines Kotzbrockens genehm ist …" Das konnte er sich dann doch nicht verkneifen.
"Oje, ich seh schon –", seufzte sie und strich sich mit einer unsicheren Geste eine Haarsträhne hinters Ohr, "du bist immer noch sauer."
"Ach wo." Er winkte ab. "Ist schon okay."
Verdammt, was redete er denn da für einen Blödsinn? Wieso war das auf einmal okay? Was war an einem 'Kotzbrocken' okay?
"Nein, ist es nicht", widersprach sie ihm sofort und nestelte dabei an ihrem Bindegürtel herum. "Das hätte ich so nicht sagen dürfen. Ich meine … ich werfe dir vor, dass du andere beleidigst und tue es selber. Dabei war das wirklich nicht meine Absicht, eigentlich wollte ich etwas ganz anderes sagen –"
Ihre offensichtliche Verlegenheit belustigte Draco, und wenn er vielleicht immer noch einen Rest Ärger über den 'Kotzbrocken' verspürt hatte, dann war er spätestens jetzt verflogen. Es war doch zu drollig, wie sie da noch immer abwartend neben dem Sessel auf der anderen Seite des Tisches stand, offenbar unschlüssig, ob sie sich wirklich zu ihm setzen oder doch lieber wieder in ihr Zimmer verschwinden sollte. Vielleicht befürchtete sie ja, er könnte sie mit einem Fluch niederstrecken. Oder sie glaubte einfach, dass er nach der gestrigen Unstimmigkeit auf ihre Anwesenheit gar keinen Wert legte und es vorzog, allein zu bleiben. Aber das war natürlich Unsinn. Besser eine Frotteewurst als gar keine Gesellschaft.
"Jedenfalls war das absolut dämlich von mir, ein dummer Tritt ins Fettnäpfchen", sprach sie weiter. "Aber vielleicht kann ich es ja wieder hinbiegen."
"Hinbiegen?"
"Ja – indem ich dich an die magische Truhe erinnere."
Hä?
"Was hat denn die Truhe damit zu tun?", fragte er verdutzt.
"Naja, waren da etwa Kotztüten drin?"
Nein, da waren Karamellkugeln und Pfefferminzbonbons drin gewesen – unter anderem. Aber wahrscheinlich meinte Yuna eher die Lippenstifte.
"Nein", musste er zugeben, "keine Kotztüten."
"Na, siehst du. Die wären aber sicher drin gewesen, wenn –"
"Okay, okay, ich habe verstanden", unterbrach er sie und hoffte gleichzeitig, sie würde endlich aufhören, an ihrem Bindegürtel herumzufummeln. Irgendwie machte ihn das nervös. Was, wenn der plötzlich aufging? Obwohl – ganz so schlimm wäre das ja eigentlich nicht …
"Dann können wir den 'Kotzbrocken' also abhaken?", fragte sie.
"Ja, können wir. Und jetzt setz dich doch mal, oder willst du bis morgen früh da stehen bleiben?"
"Ich bin aber noch nicht fertig."
Das hätte Draco auch gewundert. Inzwischen kannte er Miss Gryffindor ja zur Genüge, um zu wissen, dass man bei ihr nicht mit ein oder zwei erklärenden Sätzen davonkam. Aber egal. Hauptsache, sie knallte ihm nicht wieder sowas wie den 'Kotzbrocken' an den Kopf. Dann würde er aufstehen und gehen, jawohl. In sein Zimmer. Sofort. Doch damit war nach ihrer Einleitung nicht zu rechnen, also sagte er nichts und wartete ab.
"Was ich gestern eigentlich sagen wollte und was ich gerne wissen möchte –", sie unterbrach sich kurz, und es wirkte fast, als müsse sie sich wappnen, ehe sie fortfuhr: "Wenn wir erstmal wieder in Hogwarts sind … geht das ganze Spiel dann von vorne los?"
"Was für ein Spiel denn?"
"Dein Spiel. Weißt du, ich frage nur, weil ich dann Vorsorge treffen würde."
Also, das musste sie ihm nun aber näher erklären.
"Was meinst du mit Vorsorge?", wollte er wissen und vergaß für einen Moment sogar, auf den Bindegürtel zu achten.
"Ach, weißt du, ich würde mir dann meine Zaubertrankfläschchen unzerbrechlich hexen, damit sie nicht kaputtgehen, wenn du sie mir nachwirfst. Und meine Kleider könnte ich mit einem Repello belegen, damit Feuerwhisky daran abperlt." Sie machte eine kurze Pause, ehe sie mit einem kleinen Lächeln hinzufügte: "Aber ich hoffe so ein bisschen, dass das vielleicht nicht mehr nötig ist …"
Verdammt, musste sie das nun wieder aufwärmen? Reichte es denn nicht, dass sie es ihm gestern schon unter die Nase gerieben und sein schlechtes Gewissen aktiviert hatte? Denn das hatte sie, auch wenn es ihm nicht gefiel. Und auch jetzt fühlte er sich wieder unbehaglich. Dabei war die Sache doch eigentlich völlig klar, oder etwa nicht? Was sollte er denn noch dazu sagen, ohne sich zu verbiegen – und vor allem, ohne sein Gesicht zu verlieren …
"Ich denke, den Aufwand kannst du dir sparen", ließ er sie schließlich wissen. Das sollte genügen. Damit dürfte alles gesagt sein.
Yuna lächelte. "Also wirklich Frieden?"
"Natürlich Frieden. Den haben wir doch schon, oder nicht?"
"Nein, offiziell haben wir nur einen zeitlich befristeten Waffenstillstand. Für die Zeit auf der Insel."
Offiziell? Zeitlich befristet?? Was für ein idiotisches Vokabular war das denn? Und was sollte überhaupt diese alberne Erbsenzählerei?
"Du klingst schon wie die Hampelmänner aus dem Ministerium", erwiderte er und schüttelte sich. "Grausig!"
"Naja, ich meine nur –"
"Komm, mach's nicht kompliziert. – Und jetzt setz dich endlich!"
Ende der Diskussion.
"Na sch̦n." Yuna wirkte erleichtert, als sie nun in dem zweiten Sessel Platz nahm und die Beine unter sich zog. "Und was treibt dich um Рmitten in der Nacht?", wechselte sie das Thema.
Nun ja, die Gründe, warum er hier saß, statt in seinem Bett zu liegen, wollte Draco ihr nicht unbedingt auf die Nase binden. Dass sie ihm eine Gedankenspirale eingepflanzt hatte, die sich nun endlos in seinem Kopf drehte, brauchte sie nicht zu wissen.
"Dasselbe könnte ich dich fragen", umging er eine Antwort.
"Ach, ich kann einfach nicht schlafen."
"Dann sind wir schon zwei."
"Und was machst du hier?", fragte sie – völlig überflüssigerweise, denn die Weinflasche stand ja deutlich sichtbar auf dem Tisch.
"Wonach sieht es denn aus?", gab er zurück und schwenkte das Glas in seiner Hand. "Auch Lust auf ein Schlückchen?" Gerne hätte er ihr auch ein Würstchen angeboten, aber die hatte er alle schon aufgegessen.
Yuna zögerte, doch noch ehe sie ablehnen konnte, hatte Draco schon mit Accio ein Glas herbeigerufen, das sich mit einem leisen KLONK vor ihr auf dem Tisch absetzte.
"Na gut – überredet", stimmte sie daraufhin lachend zu. "Aber nur ein halbes Glas."
Draco sah, dass sie ihn beobachtete, wie er mit seinem Zauberstab die Weinflasche anpeilte, die sich vom Tisch erhob und das Glas selbstständig füllte. Das war natürlich reine Spielerei – die Flasche stand ja direkt neben ihm auf dem Tisch, er hätte sie auch einfach mit der Hand greifen und einschenken können, und das sogar ohne zu kleckern. Aber Yunas Blick war die kleine Showeinlage allemal wert.
"Du hast das ja wirklich gut drauf", sagte sie anerkennend. Offenbar hatte sie die kleine Kleckerei gar nicht bemerkt, oder sie tat zumindest so. "Bei mir wäre die Flasche wahrscheinlich aufs Glas gefallen, und ich dürfte jetzt wieder Scherben einsammeln."
"Ich weiß, Alltagszauber sind nicht so deins. Genauso wenig wie Schutzzauber."
Upps, das war jetzt nicht wirklich nett. Aber warum sollte er auch nett sein? Kotzbrocken waren nicht nett. Hm … vielleicht sollte er das jetzt einfach mal vergessen und über seinen Schatten springen.
"Dafür bist du in Zaubertränke ganz gut", wollte er die Scharte auswetzen, aber das war auch nicht viel besser. "Nein, falsch", beeilte er sich zu versichern, "in Tränke bist du wirklich –"
Ja, was war sie? Grandios? Fantastisch? Das bekam er einfach nicht über die Lippen.
"– wirklich richtig gut", hängte er schließlich an. Ja, okay, das musste genügen. Aber hatte die Lady überhaupt gemerkt, dass er ihr eben ein Kompliment gemacht hatte?
"Brich dir bloß keinen ab", meinte sie nur schmunzelnd, griff nach ihrem Glas und trank einen Schluck. "Wenn du jetzt anfängst, mit Nettigkeiten um dich zu werfen, muss ich mir noch Sorgen machen."
Sie mussten beide lachen, doch leider hatte sich ihr Gespräch damit auch schon erschöpft. Yuna schien ebenso wenig zu einer weiteren Unterhaltung beitragen zu können oder zu wollen wie Draco selbst. Zugegeben, für Konversation war die Uhrzeit auch eher unpassend. Vielleicht hatten sie in den letzten Tagen auch einfach zu oft und zu viel geredet. Ja, genau. Ohne das ganze Gesabbel hätte Draco ein Problem weniger, er würde jetzt in seinem Bett liegen und entspannt dem Morgen entgegenschlummern. Stattdessen saßen sie nun hier mit ihrem Wein, starrten mehr oder weniger Löcher in die Luft, nippten an ihren Gläsern und hingen ihren Gedanken nach.
Dabei hatte Draco eigentlich gehofft, sein Gedankenkarussell abstellen zu können. Aber Yunas Anwesenheit war da nicht sehr hilfreich, erst recht nicht in diesem Aufzug – Frotteesack hin oder her. Immerhin wusste er ja genau, was sich darunter befand. Außerdem verfügte der Frotteesack über ein recht offenherziges Dekolleté, das zunehmend sein Interesse weckte. Immer wieder ertappte er sich dabei, wie sein Blick dorthin wanderte. Und plötzlich entstanden Bilder vor seinem geistigen Auge …
Verdammt, Draco! Hast du dich nicht mehr im Griff, oder was?
Aber war das denn ein Wunder? Wahrscheinlich war er einfach überdreht, weil es ihm an Schlaf fehlte. Ein übermüdetes Gehirn konnte schon mal seltsame Gedankengänge und Fantasien entwickeln. Und dann kam noch der Elfenwein dazu, der ihm jetzt spürbar im Kopf saß. Teufelszeug. Vielleicht hatte er auch einfach zu lange auf gewisse Sinnesgenüsse verzichtet. Ja, genau. Das war doch ein ganz klarer Fall von Entzugserscheinungen. Wie lange war es her, dass er das letzte Mal Sex hatte? Drei Wochen? Vier? Da müsste er erst einmal in seinem Tagebuch nachsehen. Auf jeden Fall zu lange. Bei einem so langen Leerlauf war es doch kein Wunder, dass seine Fantasie mit ihm durchging. Wenn sie zurück in Hogwarts waren, sollte er sich mal wieder nach weiblicher Ablenkung umsehen. Da war doch diese blonde Sechstklässlerin, Linda oder wie auch immer sie hieß –
"Nur noch ein paar Stunden", unterbrach Yuna plötzlich seine Gedanken und warf einen Blick auf die alte Uhr über dem Kamin, "dann haben wir es überstanden. Keine Insel, keine Hütte, keine Stechmücken mehr – und mich bist du dann auch endlich wieder los."
"Und du mich auch", sagte Draco und war ganz froh, dass er sich von seinen Fantasien losreißen konnte. "Wir können unserer Wege gehen und du hast wieder dein Trio …"
"Ja. Und endlich wieder vernünftiges Essen …"
"… und anständige Betten …"
"… dafür kein Elfenwein mehr …"
" … aber ein schönes Butterbier in Hogsmeade …"
"… und ab Montag wieder die gewohnte Tretmühle."
"Erinnere mich bloß nicht daran." Draco verzog das Gesicht. "Vektor, Babbling, Snape – die ganze öde Palette."
"Nanu?" Yuna hob ehrlich überrascht die Augenbrauen. "Snape steht auch auf deiner Blacklist? Wieso das denn?"
Er sah sie verständnislos an. "Komische Frage. Ich habe was gegen die Fledermaus."
"Na, das wundert mich aber – wo du doch seine Nummer eins bist."
"Seine Nummer eins?" Draco hätte sich beinahe an seinem Wein verschluckt. "Dass ich nicht lache! Deshalb hat er mir seinerzeit für mein kleines Missgeschick auch ein 'T' verpasst, Hauspunkte abgezogen und gleich noch eine Strafarbeit aufs Auge gedrückt – alles nur, weil ich seine Nummer eins bin."
"Kleines Missgeschick?" Sie kicherte. "Was hast du denn erwartet – für deine Muschelsuppe …"
"Und wem hatte ich die zu verdanken? Der Punktabzug und die Strafarbeit hätten eigentlich auf dein Konto gehen müssen."
"Hey, mach mal halblang!", protestierte sie. "Du warst doch selbst schuld. Wie kann man denn einfach irgendwas aufschnappen und es ungeprüft umsetzen?"
Ja, damit hatte sie natürlich völlig recht, niemand wusste das besser als Draco selber. Aber trotzdem war es ganz schön frech, dass sie die Schuld nun einfach auf ihn abwälzte und die eigenen Hände in Unschuld wusch. Das mochte er nicht einfach so auf sich sitzenlassen.
"Was heißt 'selbst schuld'? Wie kann ich denn ahnen, dass ich so abgelinkt werde – von einer Gryffindor. Solche Bosheit hätte ich dir wirklich nicht zugetraut."
"Na, dann müsste ich in deiner Achtung ja gewaltig gestiegen sein. Heimtücke und Ablinken sind doch sehr Slytherin-like, oder? Ihr habt das doch ganz besonders gut drauf." Dabei sah sie Draco sehr eindringlich an, wenn auch mit einem kleinen Schmunzeln.
Ja, ja, gib's mir nur. Gib's mir richtig.
Er sagte jedoch nichts. Erstens war es gerade so schön friedlich, und zweitens hatte Yuna ihre Sitzposition geändert. Der Bademantel klaffte nun ein Stück auseinander und legte einen Teil ihrer bisher verdeckten Oberschenkel frei. Blitzte da nicht sogar etwas Blaues hervor? Draco schluckte.
"Aber von der Schlaftranksache mal abgesehen", fuhr Yuna fort, bedeckte ihre Beine wieder ordentlich, und die Bilder vor seinem geistigen Auge zerplatzten, "kannst du doch nicht leugnen, dass Snape dich besser behandelt als andere. Harry zum Beispiel, der kann ihm ja wirklich überhaupt nichts recht machen –"
"Potter ist ein Idiot", sagte Draco verächtlich. "Snape muss man nur zu nehmen wissen, ihm hier und da ein bisschen schöntun, darauf steht dieser Schleimbeutel. Wenn Potter das kapieren würde, hätte er es leichter." Als Draco Yunas zweifelnden Gesichtausdruck sah, fuhr er fort: "Sei versichert, dass Snape mir genauso zuwider ist wie dir und allen anderen auch. Aber ich muss mich nun mal gut mit ihm stellen, solange ich sein Labor für meine –"
Er brach ganz plötzlich ab und hielt einen Moment die Luft an. Verdammt, jetzt hätte er sich doch beinahe verplappert. Rasch griff er nach der Weinflasche und verteilte den Rest auf die beiden Gläser.
"Zum Glück ist es nur eine Woche, dann sind erstmal Ferien", beeilte er sich, seine unbedachte Bemerkung zu überspielen. "Aber die Zeit danach wird eine ziemliche Plackerei, immerhin sind wir im Endspurt vor den Prüfungen, und der Strernless … ich meine, der Lernstress wird dann erst richtig losgehen …"
Er sprach so überstürzt, dass er sich verhaspelte. Dass Yuna sein Patzer trotzdem nicht entgangen war, konnte er an dem Fragezeichen in ihrem Blick sehen. Ganz offensichtlich hatte sie auch noch etwas auf der Zunge, aber Merlin sei Dank bohrte sie nicht weiter nach. Die Sache war einfach noch nicht spruchreif. Bislang wusste nur Blaise davon, und das sollte auch so bleiben.
Umso erleichterter sah er schließlich, dass Yuna nur mit Mühe ein Gähnen unterdrückte und einen erneuten Blick auf die Kaminuhr warf, die inzwischen schon halb fünf zeigte.
"Ich glaube, ich habe jetzt die nötige Bettschwere, um es nochmal mit etwas Schlaf zu versuchen", meinte sie dazu, hatte sich auch schon aus ihrem Sessel erhoben und nickte zum Fenster hinüber. "Schau mal, es wird schon hell. Wenn ich noch ein paar Stunden schlafen will, dann muss ich das jetzt tun. Ich weiß nicht, ob ich sonst morgen den ganzen Tag durchhalte."
Richtig, denn morgen – nein, nachher – ging es zurück nach Hogwarts. Dann war die Zeit auf der Insel vorbei – endlich …

* * *


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Es war wirklich schwierig, niemandem erzählen zu dürfen, dass ich die Rolle der Cho Chang bekommen hatte, wo es doch so verlockend war! Ich hatte meinen Freunden erzählt, dass ich zum Vorsprechen gehen würde, also haben sie immer wieder gefragt, ob ich sie nun bekommen hätte. Ich musste dann immer sagen, dass ich nich glauben würde, dass ich sie bekommen hätte und nach einer Weile hören sie auf, mich danach zu fragen. Als ich es ihnen zu guter letzt erzählt habe, haben sie einfach nur geschrien. Meine Freunde haben mich wirklich unterstützt.
Katie Leung