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Fanfiction

Ex Domo - Schlaflos

von NamYensa

In dieser letzten Nacht auf der Insel lag Draco wach – wieder einmal. Er starrte in die Dunkelheit, wälzte sich von einer Seite auf die andere und konnte letztlich doch nicht einschlafen. Käuzchen zählen brachte auch nichts. Er konnte einfach nicht abschalten, dafür ging ihm zu viel durch den Kopf, wie so oft in den letzten Nächten. Hatte es in dieser einen Woche eigentlich überhaupt einmal eine Nacht gegeben, in der er normal geschlafen hatte? Nein.

In der ersten Nacht war es der ganze Ärger um das Projekt und die Insel gewesen, der ihn wach gehalten hatte – und nicht zuletzt auch das zu kurze Bett. Er hatte sich zusammenfalten müssen, um überhaupt irgendwie liegen zu können, an Schlafen war gar nicht zu denken gewesen, und am nächsten Tag hatten ihm sämtliche Knochen wehgetan. In der zweiten Nacht hatte ihn der Streit nicht schlafen lassen. Die dritte Nacht – nun ja, da hatte er dank der Giftbratze mehr geschlafen als ihm lieb war; andererseits konnte man seinen Blackout eigentlich nicht als Schlaf bezeichnen. Und auch die Nächte danach hatte er immer lange Zeit wach gelegen, weil die Gedanken in seinem Kopf Achterbahn fuhren und ihn nicht ruhen ließen. An den Morgen danach hatte sein Kopf sich dann regelmäßig angefühlt, als wollte er platzen; und diese Kopfschmerzen waren genauso hartnäckig wie der Wust an Gedanken, durch den sie verursacht wurden.

Und immer war es Yunas Schuld gewesen, weil sie ihm alles Mögliche in den Kopf gepflanzt hatte. Erst dieses, dann jenes, dann wieder irgendetwas anderes … Richtig lästig. Lästig und anstrengend. Eigentlich total bescheuert, dass er sich davon so aus der Ruhe bringen ließ. Aber die Gespräche mit ihr machten sich penetrant in seinem Kopf breit und ließen sich dummerweise auch nicht einfach so abschütteln.

Zuerst war da die Sache mit dem 'Schlammblut' gewesen. Nun gut, das hätte er sich trotz seines Zorns verkneifen sollen. Es war weder hilfreich noch taktisch klug gewesen. Aber musste sie ihn deshalb gleich einen hoffnungslosen Fall und verbohrt nennen? Ihm war nun mal von Kindesbeinen an gepredigt worden, Muggelstämmige seien unfähig, minderwertig und erst recht nicht vertrauenswürdig. Wie oft hatte sein Vater betont, sie hätten weder die Kompetenz noch die Klugheit von Reinblütern, würden nur von den Fähigkeiten der Zauberer profitieren und seien deshalb nichts weiter als lästige Parasiten. Deshalb sollten sie gefälligst in ihrer Muggelwelt bleiben, wo sie hingehörten, und sich der Zauberergemeinschaft fernhalten. Es sei einfach unter der Würde eines jeden Reinblüters, sich mit solchem Gesindel abzugeben. War er wirklich verbohrt, nur weil er an diesen Grundsatz glaubte? Schließlich stimmte das doch alles. Oder – vielleicht doch nicht?

Warum machte er sich überhaupt Gedanken um all das und begann seine Prinzipien auf einmal in Frage zu stellen? Vielleicht, weil Yuna ihm tagtäglich das Gegenteil bewies? Muggeleltern hin oder her – sie verstand ihr Handwerk. Von mangelnder Klugheit und fehlender Kompetenz konnte man bei ihr wahrhaftig nicht reden. Und erst recht widerstrebte es ihm, sie als 'Parasit' oder 'Gesindel' zu bezeichnen. Das passte doch alles irgendwie nicht.

Er brauchte sie doch nur mit dem Dummklops Longbottom zu vergleichen. Der war Reinblüter und trotzdem eine Lachnummer – genau genommen eine Beleidigung für jeden Zauberer. Longbottom allein genügte doch schon, um diese ganze Reinblutthese über den Haufen zu werfen. Und was war mit Crabbe und Goyle? Mit ihren lächerlichen zwei ZAGs, die sie gerade mal so mit Ach und Krach geschafft hatten, waren sie auch nicht gerade ein Aushängeschild für die reinblütige Zaubererschaft. Klar, in mancherlei Hinsicht waren die beiden schon ganz nützlich – zum Beispiel, um sich schnell und zuverlässig Aufmerksamkeit und Respekt zu verschaffen. Außerdem stellten sie niemals Fragen – was aber vielleicht auch daran liegen mochte, dass sie kaum drei zusammenhängende Worte herausbrachten. Jedenfalls gingen sie ihm doch eigentlich nur auf die Nerven. Sie waren wahrlich nicht die hellsten Kerzen im Leuchter und schon mit dem Spielen von Galgenmännchen schwerst überfordert. Wie hätte wohl ein von ihnen gebrautes Gegengift gewirkt? Oh-oh … Im harmlosesten Falle wären seine Haare jetzt vielleicht Weasley-rot statt blond oder er hätte Tentakeln anstelle seiner Arme – im schlimmsten Falle würde er sich die Radieschen von unten betrachten.

Und Yuna? Yuna steckte sie trotz ihrer Muggelherkunft alle in die Tasche. Sie hatte ein perfektes Gegengift gebraut – und ihm das Leben gerettet. Da biss die Maus keinen Faden ab. Aber nicht nur das: Mit ihr konnte man sich sogar unterhalten. Und Spaß haben. Ja, Spaß haben. Mehr als nur einmal hatte sie ihn zum Lachen gebracht. Warum fiel ihm da jetzt als Erstes ausgerechnet der Schubs ins Wasser ein? Das war doch frech gewesen. Moment mal – frech? Eigentlich war es unverschämt, unverschämt und respektlos, und sie hätte dafür büßen müssen. Aber nein, es war ein Jux gewesen und hatte ihm Spaß gemacht – ein bisschen zu viel Spaß vielleicht. Denn da war ja diese eigenartige Sache während der Rangelei passiert … Eigenartig und überhaupt nicht witzig. Eher beunruhigend, denn das konnte doch nicht sein … Draco schüttelte den Kopf, als könnte er damit diese Gedanken wie eine lästige Fliege verscheuchen. Auf jeden Fall hätte er Yuna nicht so böse anfahren sollen, schließlich konnte sie ja nichts für seine seltsamen Gefühlsanwandlungen. Aber in dem Moment war er nicht mehr so ganz Herr seiner Sinne gewesen und viel zu – ja, was? Ãœberrascht? –, um Haltung zu bewahren, da hatte er einfach überreagiert. Wahrscheinlich hielt sie ihn jetzt für einen schizophrenen Vollidioten, aber das war immer noch besser, als wenn sie den Grund für seine unangemessen harsche Reaktion bemerkt hätte …

Dracos Blick wanderte zu dem kleinen Fenster über dem Schreibtisch. Dort konnte er ein Stück Himmel sehen, an dem die Sterne bereits verblassten und sich schon das erste Grau der Morgendämmerung zeigte. Er tastete nach seinem Zauberstab auf dem Nachttisch, murmelte "Lumos!" und leuchtete die Uhr über der Tür an: Schon fast halb vier. Na klasse, wieder eine Nacht im Eimer. Seufzend schob er die Bettdecke beiseite und setzte sich auf. Schlafen war jetzt sowieso nicht drin, dafür war er viel zu aufgekratzt, also konnte er genauso gut aufstehen. Einen Moment lang blieb er sitzen und überlegte. Vielleicht wäre ein Glas Wein nicht schlecht. Ja, genau. Ein schönes Glas Wein – oder auch zwei – war genau das, was er jetzt brauchte. Außerdem knurrte sein Magen. Kein Wunder, er hatte am Abend nichts gegessen. Vielleicht fand sich in der Küche ja ein kleiner Snack.

Den leuchtenden Zauberstab in der Hand, verließ Draco sein Zimmer und tapste barfuß den Flur entlang in den Wohnraum hinüber. In der dortigen Küchenecke nahm er sich zunächst einen Teller und ein Glas und leuchtete dann mit seinem Zauberstab in den Vorratsschrank. Würstchen, Eier, Schinken, Butter – alles da, aber kein Wein. Wo zum Teufel war das gute Stöffchen? Hatte Yuna es etwa versteckt? Frechheit! Ach nein, da standen ja die Flaschen, ziemlich weit hinten. Den Holunderblütenwein ließ er unbeachtet im Schrank und entschied sich selbstverständlich für den viel köstlicheren Elfenwein. Nachdem er sich ein Glas eingeschenkt hatte und der erste Schluck genüsslich durch seine Kehle geronnen war, griff er die Flasche, belud den Teller mit einigen Würstchen und ging in den Wohnbereich hinüber, wo er sich in einen Sessel fallen ließ. Der Wein würde ihm sicher zu der nötigen Bettschwere verhelfen, um schließlich doch noch ein paar Stunden schlafen zu können; darauf vertraute er.

Vertrauen – das war auch so ein Punkt. Yuna hatte ihm nicht nur von ihrer Beschwörungsmagie erzählt, sondern sie ihm auch vorgeführt und ihm damit ihr beeindruckendes Geheimnis enthüllt. Das allein war schon ungewöhnlich und bemerkenswert. Aber es war ihm auch irgendwie nicht ganz geheuer. Warum hatte sie das getan? Draco versuchte sich zu erinnern, ob ihm überhaupt schon einmal jemand irgendetwas anvertraut hatte. Nein. Jedenfalls nichts wirklich Wichtiges. Aber eigentlich war es ihm immer ganz recht gewesen, nicht mit den Angelegenheiten anderer behelligt zu werden – Angelegenheiten, die ihn sowieso nicht interessiert hatten.

Und wie sah es mit ihm selbst aus? Konnte er jemandem vertrauen? Naja, Blaise vielleicht. Und sonst? Pansy? Oh Merlin, nein. Allein die Vorstellung, ihr etwas anzuvertrauen, reizte ihn zum Lachen. Die Sabbeltasche war nur für solche 'Vertraulichkeiten' zu gebrauchen, bei denen man sichergehen wollte, dass auch wirklich jeder davon erfuhr. Genauso gut könnte man gleich einen Aushang am Schwarzen Brett machen.

Doch nun war da auf einmal Yuna … und ihr vertraute er. Wie merkwürdig. Woher kam dieses Vertrauen? Nur weil sie eine Gryffindor war? Wohl kaum. Aber auf jeden Fall war es da – trotz der Sache mit dem Tagebuch. Nicht ohne Grund hatte er es hier in der Küche deponiert. Ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm zuverlässig, dass sie es nicht noch einmal anrühren würde. Ja, er hatte sie dabei erwischt, als sie es las, und natürlich war er im ersten Moment sauer gewesen – sauer, überrascht und nicht zuletzt auch irgendwie enttäuscht, die brave Gryffindor beim Schnüffeln ertappt zu haben. Aber während die kleine Schnüfflerin mit hochrotem Kopf in ihr Zimmer geflüchtet war, um sich dort zu verschanzen, hatte er darüber nachgedacht und war zu dem Schluss gekommen, dass es eigentlich keinen echten Grund gab, sich über die Sache aufzuregen. Er war ja nur wenige Minuten weg gewesen, ehe er zurückgekehrt war, um seinen vergessenen Zauberstab zu holen. In dieser kurzen Zeit konnte sie nicht viel gelesen haben; die delikaten Dinge standen weiter vorne, und so weit hatte sie sicher nicht zurückgeblättert. Außerdem – und jetzt musste er grinsen – konnte er ihre Neugier nachfühlen: Er hätte sich an ihrer Stelle eine solche Gelegenheit auch nicht entgehen lassen. Aber davon mal abgesehen, war es doch irgendwie entzückend gewesen, wie sehr sie sich für ihren Fehltritt geschämt hatte. Typisch gryffindor eben.

Aber noch etwas anderes ließ Draco nicht in Ruhe – ausgelöst durch die Sache mit Dobby. Natürlich war er immer noch wütend auf Potter. War das denn nicht verständlich? Konnte Yuna das nicht nachvollziehen? Immerhin war es diesem Strolch zu verdanken, dass die Malfoys einen wertvollen Dienstboten verloren hatten. Potters Einmischung war nicht einfach nur eine Dreistigkeit gewesen, sondern vor allem ein erniedrigender Angriff auf Dracos Familienehre. Und nun kam Miss Gryffindor daher und erwartete allen Ernstes von ihm, dass er diese Demütigung einfach vergaß und verzieh? Nachsicht und Verständnis statt Vergeltung und Genugtuung? Nein, das war unmöglich, das konnte niemand von ihm verlangen. Nachsicht war ein Zeichen von Schwäche, damit machte man sich nur zum Gespött, oder etwa nicht? Einen Draco Malfoy, der weich wurde und zurücksteckte, würde doch niemand mehr für voll nehmen. Der ganze Slytherinhaufen würde sich beömmeln. Andererseits – wie konnte er erwarten, dass sie ihm das 'Schlammblut' verzieh, wenn er nicht auch selber bereit war …

Verdammt! Yuna hatte alles in Unordnung gebracht, nichts passte mehr. Aber wie war das möglich? Wieso konnte ausgerechnet eine Gryffindor, deren Denkweise in einem so krassen Gegensatz zu seiner eigenen stand und eigentlich unvereinbar damit war, eine solche Wirkung auf ihn haben und ihn innerlich so aufmischen? Wie konnte es sein, dass sie sein Weltbild so dermaßen ins Wanken brachte? Das war doch einfach absurd! Absurd und ärgerlich.

Und dann dieser Schlag bei ihrem gestrigen Gespräch. Der kam zu dem ganzen Ãœbel noch obendrauf. Ganz unverblümt hatte sie ihm den 'Kotzbrocken' ins Gesicht geknallt. Böse und arrogant hatte sie ihn genannt – wie nett. Natürlich hatte er ihr gesagt, es sei ihm völlig schnuppe, welche Meinung andere von ihm hatten, und eigentlich war das doch auch so. Eigentlich … Aber warum hatte es ihn dann so getroffen? Vielleicht, weil er es ausgerechnet aus ihrem Mund nicht hören wollte? Oder weil er zu diesem Zeitpunkt einfach nicht mehr mit einem solchen Hammer gerechnet hatte? Inzwischen kamen sie doch eigentlich ganz gut miteinander klar, warum musste sie ihm ausgerechnet am letzten Tag so einen Gong verpassen? Ja, er war wütend gewesen, wütend und gekränkt. Entsprechend waren sie danach zwar nicht im Streit, aber auch nicht gerade in bester Stimmung auseinandergegangen und hatten den Rest des Tages getrennt verbracht – er selbst mit einem absichtlich ausgedehnten, mehrstündigen Inselrundgang und anschließend mit seinem Tagebuch; und Yuna in ihrem Zimmer, wahrscheinlich mit ihrem Roman. Jedenfalls waren sie sich aus dem Weg gegangen, und gerade an ihrem letzten Abend war das doch irgendwie schade.

Draco seufzte und fuhr sich zerstreut mit den Händen durchs Haar. Merkwürdig, dass ihm dieser ganze Gedankenwirrwarr ausgerechnet heute so geballt durch den Kopf wirbelte. Das Projekt war schließlich zu Ende, und wenn sie erst wieder in Hogwarts waren, hatte er damit sowieso nichts mehr am Hut. Nichts von all dem bräuchte ihn jetzt noch zu kümmern und es könnte ihn eigentlich völlig kaltlassen. Warum zum Teufel tat es das nicht? Warum beschäftigte ihn dieser ganze Kram so? Naja, wenigstens nicht mehr lange. Immerhin machte sich der Wein schon auf angenehme Weise in seinem Kopf bemerkbar. Noch ein halbes Gläschen, dann würde er sicherlich schlafen können. Und morgen – ja, morgen würde er das alles schlicht und einfach abhaken.

Doch dann wurde er plötzlich aus seinen Gedanken gerissen, als er irgendwo hinten eine Tür leise klappen hörte …

* * *


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