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Fanfiction

Ex Domo - Es gibt doch nichts Schöneres als Fliegen!

von NamYensa

Da mit den Verwandlungen endlich auch die letzte Aufgabe im Rahmen des Projektes abgeschlossen war, hatten sie nur noch eins im Sinn: Nichtstun.
"Und? Was machen wir jetzt?", wollte Draco wissen. Er saß an der Esstheke, den Kopf gelangweilt in eine Hand gestützt, in der anderen seinen Zauberstab, mit dem er auf eine Fliege zielte, die neben dem Regal an der Wand saß. Ein kurzer blauer Lichtblitz – der allerdings danebenging – und die Fliege lachte sich kaputt, während sie ungeschoren davonflog.
"Wir?", wiederholte Yuna, die ihm belustigt bei seiner Spielerei zusah. "Hast du 'wir' gesagt?"
"Ja, hab ich."
"Du weißt aber schon, dass wir gar nichts mehr machen müssen, sondern freie Leute sind? Die letzte Aufgabe ist erledigt, jeder von uns kann wieder tun, was er will. Du bist also nicht mehr verpflichtet, irgendetwas mit mir zusammen zu machen."
"Das weiß ich, aber so habe ich das auch nicht gemeint. Ich dachte eher, wir könnten die Woche stilvoll ausklingen lassen."
Na gut, das war natürlich etwas anderes. Allerdings hatte Yuna keine Ahnung, was Draco auf dieser Insel unter 'stilvoll ausklingen lassen' verstand, und sie war sicher, dass er das selbst nicht wusste. Doch plötzlich grinste sie.
"Na gut, dann lass mich mal überlegen." Sie zog übertrieben die Stirn kraus und tippte sich nachdenklich mit dem Zauberstab ans Kinn. "Wie wäre es, wenn wir erst einmal eine ausgiebige Shoppingtour machen – einmal quer durch die hiesigen Läden, würde ich vorschlagen. Hinterher gehen wir so richtig schick essen, danach ins Kino und anschließend in eine nette Bar. Na, wie wäre das?"
Draco schmunzelte. "Genau das wollte ich vorschlagen! Ich habe gehört, das Restaurant Zum Giftigen Epehju soll sehr gut sein, und in der Bar Zum Lachenden Orthros geht jeden Abend die Post ab."
"Im Fliegenden Garuda soll es aber auch nicht schlecht sein", kicherte Yuna.
"Tztztz, wer hat dir das denn erzählt?" Draco rümpfte die Nase und schüttelte den Kopf. "Nein, da taugen die Drinks nichts und der Schampus ist lauwarm. Dann lieber in die Hilfreiche Valfaris, da ist nicht nur der Schampus gekühlt, sondern es gibt auch noch Kaviarhäppchen dazu."
Sie mussten über ihre Albernheiten herzlich lachen. Erstaunlich, wie oft sie in den letzten Tagen zusammen gelacht hatten. Malfoy und Lachen – vor einer Woche noch undenkbar.
"Nein", meinte Yuna schließlich, "ich denke, ich werde etwas viel Banaleres tun, nämlich ein Buch nehmen und lesen."
Draco sah sie ungläubig an. "Das ist nicht dein Ernst, du willst immer noch Schulbücher wälzen, sogar am letzten Tag?"
"Nein, ich habe doch nicht nur Schulbücher hier, sondern auch meinen Roman. Außerdem muss ich noch meine Sachen für morgen zusammenpacken."
"Lesen und packen – wie langweilig", winkte er ab und rutschte von seinem Barhocker. "Ich habe einen besseren Vorschlag. Wir schnappen uns die Besen und lassen uns auf ein paar Runden um die Insel den Wind um die Nase wehen. Vielleicht sogar ein bisschen weiter raus aufs Wasser. Mal sehen, wie weit wir kommen, vielleicht sind ja noch andere Inseln in der Nähe. Und danach – gepflegtes Faulsein am Strand oder sonstwo. Da kannst du dann immer noch deinen Schmöker lesen."
Er sah auf einmal richtig unternehmungslustig aus, doch Yuna z̦gerte. Besen und Fliegen Рdas war eigentlich nicht gerade das, wonach ihr der Sinn stand. Aber wie konnte sie sich da am besten herausreden?
"Und?", hakte Draco auch schon nach, als sie nichts erwiderte. "Vorschlag angenommen?"
"Ach, ich weiß nicht …"
"Hey, was gibt es denn da zu überlegen?" Er sah sie kopfschüttelnd an. "Es gibt doch nichts Schöneres als Fliegen – naja, fast nichts Schöneres …"
"Für dich vielleicht. Aber für mich nicht. Gib mir ein Pferd, und wir können gerne ein Wettrennen machen. Aber auf einem Besen … so weit oben in der Luft … ich weiß wirklich nicht, was daran so toll sein soll. Mir macht das einfach keinen Spaß."
Ob Draco ihr diese Ausrede wohl abnahm? Nein, eher nicht. Wenn sie seinen Blick richtig deutete, dann hatte er sie durchschaut.
"Nun sieh mal einer an –", sagte er dann auch prompt, und es war nicht zu übersehen, dass er sich das Grinsen nur mühsam verkneifen konnte, "eine Hexe, die nicht auf einem Besen sitzen will. Wo gibt's denn sowas? Das ist ja wie ein Fisch, der sich vor Wasser fürchtet."
Yuna erwiderte nichts, aber sie spürte, dass ihr Gesicht warm wurde. Wie dumm – vor allem, weil Draco recht hatte. Als Hexe nicht fliegen zu wollen, war doch einfach nur peinlich und wahrscheinlich wieder ein Grund mehr, noch ein Stück weiter in seiner Achtung abzurutschen. Aber sie hatte einfach Angst da oben, nur wollte sie das nicht so offen zugeben – vor Draco schon mal gar nicht.
"Ich hole mir dann mal mein Buch", wollte sie sich dem Problem schließlich entziehen. "Du kannst inzwischen ja deine Runden in der Luft drehen."
Aber nun war Dracos Miene nicht mehr misszudeuten; er grinste nicht einfach nur, nein, es schien, als lege er ganz bewusst seine tiefste Verachtung in dieses Grinsen – das typische Malfoy-Grinsen eben.
"Also ganz die mutige Gryffindor, ja?, verspottete er sie, und als sie nichts erwiderte, überlegte er kurz. Dann trat plötzlich ein Funkeln in seine Augen. "Pass auf, ich mache dir einen Vorschlag: Wir fliegen zusammen."
"Was?"
"Wir fliegen zusammen. Ich bin sicher, du bist nur einfach noch nie richtig geflogen. Das werden wir ändern."
"Du meinst – wir beide zusammen auf einem Besen?"
"Genau das. Ich weiß von Blaise, dass Muggel auch sowas haben, worauf sie zu zweit sitzen, solche Dinger auf zwei Rädern … wie heißen die denn noch … Mo … Moto …"
"Meinst du Motorräder?"
"Ja, genau – Motorräder. Wenn Muggel zu zweit mit sowas fahren können, dann kannst du auch mit mir zusammen auf einem Besen fliegen."
Yuna fand, dass man das nicht unbedingt vergleichen konnte. Ein Motorrad war eine schwere Maschine, ausgelegt für zwei Personen und vor allem mit beiden Rädern auf dem Boden. Aber so ein kleiner und leichter Besen …
"Kann ein Besen uns beide überhaupt tragen?", fragte sie skeptisch und hoffte im Stillen, dass Draco ihre Zweifel vielleicht doch teilte. Aber nein –
"Ach, das ist es, was dir Sorgen macht?", musste sie sich auslachen lassen. "Also, mit Hagrid zusammen hätte ich schon Bedenken, aber ein Leichtgewicht wie du zählt doch gar nicht!"
War das nun ein Kompliment? Nein, wahrscheinlich war es einfach nur ein Zeichen, dass er sie nicht für voll nahm.
Als sie sich immer noch unentschlossen auf der Lippe herumbiss, redete er weiter auf sie ein: "Jetzt komm schon! Sei kein Feigling! Sei mal richtig gryffindor! Oder wovor hast du Angst? Ich meine – du fliegst ja nicht mit irgendwem, du fliegst mit mir!"
Na, da war er ja wieder, der selbstgefällige Malfoy. Yuna konnte nicht anders als schmunzeln. Aber in diesem Punkt hatte er zweifellos recht. Er beherrschte die Fliegerei. Also konnte doch nichts passieren, und sie brauchte auch keine Angst zu haben. Es wäre kindisch, sich weiterhin zu sträuben.
Und trotzdem – irgendetwas an Dracos Ãœberredungsversuchen gefiel ihr nicht. Dabei war es nicht der spöttische Unterton, der sie störte, denn den war sie ja gewohnt. Es war eher seine Beharrlichkeit. Warum drängte er sie denn so und ließ sie nicht einfach in Ruhe ihr Buch lesen? Warum wollte er sie unbedingt auf einem Besen sitzen sehen? Es brauchte ihn doch nicht zu interessieren, ob sie flog oder nicht.
"Was ist nun?", wollte er wissen, als er eine Weile ihr Mienenspiel beobachtet hatte.
Yuna seufzte. "Also gut", gab sie schließlich nach. "Aber nur ein bisschen über die Insel, ja? Nicht raus aufs Wasser."
"Okay."
"Und wenn ich runter will, gehst du runter."
"Na klar."
"Gut, dann hol mal das Fluggerät, bevor ich es mir anders überlege."
"Das ist ein Wort! Ich verspreche dir – du wirst es nicht bereuen."
Während Draco also einen der beiden Besen holte, die sie hinten im Flur unter der Stiege abgestellt hatten, ging Yuna schon nach draußen vor die Hütte. Sie konnte sich nicht helfen, es blieb ein mulmiges Gefühl, obwohl sie den sicheren Erdboden noch gar nicht verlassen hatte. Und dieses Gefühl nahm zu, als Draco schließlich zu ihr herauskam und sofort den mitgebrachten Besen bestieg. Dann saß er da und wartete, grinste und deutete wortlos mit dem Daumen hinter sich – eine eindeutige Geste. Nach einem letzten kurzen Zögern und tiefen Luftholen nahm sie schließlich hinter ihm Platz.
Allmächtiger – worauf hab ich mich da eingelassen?
"Halte dich aber gut fest", mahnte Draco sie.
"Worauf du dich verlassen kannst – wo sind denn die Haltegriffe?", versuchte sie einen Scherz, obwohl ihr eigentlich überhaupt nicht zum Scherzen zumute war.
"Die Haltegriffe?" Er fasste nach hinten, nahm ihre Hände und legte sie sich rechts und links an die Taille. Hoffentlich hatte er nicht gemerkt, wie feucht sie waren. "Da sind die Haltegriffe. Aber pass auf, dass du mich nicht kitzelst. Ich bin nämlich sehr kitzelig. Und dann stürzen wir ab."
Abstürzen? Na großartig.
Natürlich konnte Yuna Dracos Gesicht nicht sehen, aber sie erahnte sein Grinsen, und ihr war völlig klar, dass er sich von ihrem Vorhaben einen Riesenspaß erhoffte – mit einem so ängstlichen Huhn hintendrauf. Aber diesen Spaß würde sie ihm nicht gönnen! Trotzig richtete sie sich kerzengerade auf und nahm eine selbstsichere Haltung an. Nein, sie würde sich ihre Angst nicht anmerken lassen.
Doch das war leichter gedacht als getan, denn kaum waren sie in der Luft und hatten keinen Bodenkontakt mehr, bereute sie auch schon, sich auf dieses Abenteuer eingelassen zu haben. Jetzt war sie voll und ganz der zweifelhaften Tragkraft eines lächerlichen Holzstiels ausgeliefert. Andererseits ließ ihr Stolz es nicht zu, Draco gleich wieder um Landung zu bitten – nicht nachdem sie gerade erst abgehoben hatten. Diese Blöße wollte sie sich dann doch nicht geben. Trotzdem hätte sie am liebsten ihre Arme um ihn geschlungen und sich an ihm festgeklammert, aber das konnte sie doch nicht machen … Also verstärkte sie nur den Griff an seinen Seiten und nahm sich vor, tapfer durchzuhalten. Irgendwie würde sie diese Kamikazeaktion schon überstehen, der Flug konnte ja nicht ewig dauern.
Yuna schaute kurz nach unten und stellte fest, dass sie sich schon weit über den Baumwipfeln befanden. Oh Merlin, war das tief! Rasch kniff sie die Augen zu und hielt sie von nun an fest geschlossen. Nur hin und wieder öffnete sie sie einen Spaltbreit, um einen kurzen Blick zu riskieren und zu kontrollieren, ob sie sich wirklich noch über der Insel befanden und Draco nicht doch aufs Wasser hinausgeflogen war.
Doch nach einer Weile entspannte sie sich etwas. Denn wie sie feststellen musste, war der Flug eigentlich gar nicht so schlimm – nicht so schlimm wie befürchtet; zumindest solange sie nicht darüber nachdachte, wie weit unter ihr der sichere Erdboden war. Draco flog aber auch wirklich sehr rücksichtsvoll, das hatte sie nicht erwartet. Genau genommen merkte sie kaum, dass sie sich in der Luft befand. Kein Schaukeln, kein Ruckeln, nein, ruhig und sanft glitten sie dahin. Vielleicht war Fliegen ja doch nicht so übel – mit dem richtigen Besenlenker …
"Alles klar da hinten?", rief Draco ihr über die Schulter zu, während er eine sanfte Kurve flog.
"Ja, alles klar", rief sie zurück.
"Gut, dann können wir jetzt zum richtigen Fliegen übergehen. Phase zwei! Halte dich gut fest!"
Phase zwei? Was soll das denn heißen?
Auf eine Erklärung brauchte sie nicht zu warten, ihr wurde schnell klar, was mit 'Phase zwei' gemeint war. Vorbei war es mit dem gemütlichen Dahingleiten – Draco startete jetzt richtig durch, legte ordentlich an Tempo zu, flog direkt hintereinander drei große Loopings, rauschte im Abwärtsbogen schließlich mit einem Affenzahn knapp zwischen zwei Bäumen hindurch und stieg wieder steil in die Höhe. Yuna drehte sich beinahe der Magen um.
"Na, wie war das?", rief Draco zu ihr nach hinten.
Scheiße war das!
Doch das sagte sie natürlich nicht laut. Sie zog es vor, überhaupt nichts mehr zu sagen, sondern den Mund lieber geschlossen zu halten, denn inzwischen war ihr schon ziemlich flau in der Magengegend. Dafür krallte sie sich umso härter an Draco fest und hoffte, dass es ihm so richtig schön wehtat. Zumindest würde er sich später zehn blutunterlaufener Fingernagelkerben auf seiner Haut erfreuen dürfen, ganz sicher. Aber das geschah ihm ganz recht. Warum machte er solche fiesen Scherze mit ihr? Aufgeben wollte sie jedoch nicht. Also biss sie die Zähne zusammen – fest entschlossen, ihr Schicksal bis zum bitteren Ende zu ertragen. Doch das war nur ein frommer Wunsch; nach einigen weiteren scharfen Kehrtwendungen, Schleifen und Loopings konnte sie nicht mehr. Sie musste aufgeben.
"Geh bitte runter!", rief sie.
"Was hast du gesagt? Ich verstehe dich nicht. Der Wind pfeift so."
"Ich sagte, geh runter!", schrie sie ihm nun ins Ohr.
"Warum?"
"Sofort!"
Yuna sah, wie sich Dracos Wangen verzogen. Nicht zu glauben, der Kerl grinste! Aber immerhin hatte er wohl die Dringlichkeit erfasst und fragte zum Glück nicht weiter nach, sondern setzte unverzüglich zum Sinkflug an – nein, genau genommen war es eher ein Sturzflug. Einerseits war das ein Segen, weil sie dadurch schneller nach unten kamen; andererseits war es Yunas sowieso schon rebellierendem Magen nicht wirklich zuträglich. Außerdem ließ er den Besen noch ein paar Schlenker machen, die sicher nicht unbedingt nötig gewesen wären. Als sie schließlich mit einem kleinen Ruck auf dem Strand aufsetzten und Draco den Besen stoppte, konnte sie gerade noch mit vor den Mund gepresster Hand hinunterspringen und ein paar Schritte zur Seite laufen, als sie sich auch schon übergab.
"Oh-oh", hörte sie Draco sagen, und es klang kein bisschen mitfühlend, sondern unverschämt vergnügt. "Hast du dir mit irgendwas den Magen verdorben? Bestimmt war das Obst schlecht."
Yuna antwortete nicht, wie denn auch, sie war anderweitig beschäftigt. Aber zum Glück hatte sie heute bis auf ein Sandwich zum Frühstück und ein bisschen Obst nichts weiter gegessen, so dass es nicht viel zu spucken gab und ihre Innereien sich recht schnell wieder beruhigten. Als sie sich zu Draco umdrehte, der lässig auf dem Besen hockte, fiel ihr sofort sein verhaltenes Grinsen auf.
"Fertig?", fragte er ungerührt. "Bereit für die nächste Runde?" Dabei klopfte er mit der Hand hinter sich auf den Besenstiel. "Ich könnte dir jetzt die Faultierrolle zeigen oder den Wronski-Bluff, das wird dir bestimmt Spaß machen."
Ja, ganz bestimmt.
Yuna sah ihn nur an, wie er da saß und sich unübersehbar das Lachen verkniff. Das war doch nicht zu fassen! Diesem niederträchtigen Slytherin hatte sie es zu verdanken, dass ihr speiübel geworden war, und er hätte wenigstens so tun können, als täte es ihm leid. Aber nein, stattdessen machte er sich auch noch über sie lustig! Antworten konnte sie jedoch nicht, denn sie war damit beschäftigt, sich mit einem Aguamenti-Zauber ausgiebig den Mund zu spülen.
"Was ist los?", fragte er ganz unschuldig, als sie ihn so unmissverständlich böse anblitzte. "Man könnte fast meinen, es hätte dir nicht gefallen. Fliege ich etwa so schlecht?"
Sie spuckte den letzten Schluck Wasser in die Büsche und wankte schließlich auf immer noch etwas wackeligen Beinen zu ihm hinüber.
"Nein, nein, du fliegst fantastisch", sagte sie matt und bemühte sich, ruhig zu bleiben, obwohl sie größte Lust verspürte, Draco den Besen unterm Hintern wegzuziehen und damit auf ihn einzudreschen. "Aber deine halsbrecherischen Flugmanöver waren … nicht sehr nett."
"Nicht sehr nett? Ich bin doch über der Insel geblieben – genau wie du es gewünscht hast. Ich weiß also nicht, was du meinst."
Du scheinheiliger Heuchler!
"Oh doch, das weißt du ganz genau! Wie kannst du da oben solche Kapriolen mit mir machen! Dieser Ritt durch die Hölle war doch volle Absicht!"
"Tja …" Draco stieg vom Besen, legte ihn sich locker über die Schulter und grinste über beide Ohren. Eindeutiger ging es nicht mehr – er genoss die Situation und versuchte nicht einmal, seine Schadenfreude zu verbergen.
"Was heißt 'tja'? Du hattest gesagt, ich würde den Flug nicht bereuen!"
Er zuckte mit den Schultern. "Ich hab mich versprochen – ich meinte 'vergessen'."
Yuna starrte ihn an. Das musste sie erst einmal sacken lassen, und für einen Moment fehlten ihr die Worte. So ein Schuft!
"Ich glaub's ja nicht!", platzte es schließlich aus ihr heraus. "Du hast das geplant, wolltest mich fertigmachen und findest das auch noch witzig, oder?"
"Sagen wir mal so –", seine Augen funkelten, während er Yuna lauernd im Blick behielt, "du siehst irgendwie so angespannt aus – geht es dir nicht gut?"
Irgendetwas klingelte bei ihr. Das war doch …
"Meine Revanche – für die Muschelsuppe bei Snape", sagte er und grinste zufrieden. "Jetzt sind wir quitt. Aber ich muss schon sagen, du hast dich länger gehalten als ich dachte. – Und jetzt hätte ich Lust auf einen Tee. Du auch?"

* * *

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Rache ist slytherin. :D


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Beziehungskomödien aufzubauen und die entsprechenden Dialoge zu schreiben kann Joanne K. Rowling so gut wie Woody Allen. Im vierten und fünften Band ist das schön zu beobachten, wenn es die ersten Eifersüchteleien zwischen den Freunden gibt.
Klaus Fritz