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Fanfiction

Ex Domo - Freundschaft für Anfänger

von NamYensa

Später, als der bei Yunas Hexereien eine entscheidende Rolle spielende Mond am Himmel stand, machten sie und Draco sich wieder auf den Weg zu der Waldlichtung. Im Schein ihrer leuchtenden Zauberstäbe konnten sie feststellen, dass Yunas magische Zeremonie von Erfolg gekrönt war. Ein Feld mit den unterschiedlichsten Frucht- und Gemüsepflanzen erstreckte sich vor ihren Augen. Yuna beobachtete Draco, dessen Augenbraue in die Höhe gerutscht war. Nanu, sollte sie ihn heute etwa schon zum zweiten Mal beeindruckt haben?
"Nicht schlecht", meinte er und ließ seinen Blick über das Feld schweifen. "Sieht so aus, als wäre unsere Vitaminzufuhr für die nächste Zeit gesichert. Mit dieser Menge könnten wir ja halb Hogwarts versorgen. Obwohl –", er deutete auf einige mittelgroße krautige Pflanzen, "bei diesen hier hast du mit deinen Hexereien wohl ein bisschen gepfuscht, was?"
"Meinst du die Kartoffeln? Warum habe ich da gepfuscht?"
"Ach, das sind Kartoffeln?" Draco wirkte so überrascht, dass Yuna lachen musste.
"Sag bloß, du hast noch nie eine Kartoffelpflanze gesehen", sagte sie erstaunt.
"Ähm – um ehrlich zu sein …"
"Tja, Mister Malfoy", sagte sie betont schnippisch, "es hat eben doch seine Vorteile, auf einer Muggelfarm aufgewachsen zu sein und die Früchte des Feldes nicht nur zu kennen, wie sie auf dem Teller angerichtet aussehen."
"Na gut, dagegen hab ich kein Argument." Er grinste und ging dann vor den Pflanzen in die Hocke. "Aber wenn das Kartoffeln sind, dann hast du eben doch gepfuscht, es hängen jedenfalls keine dran."
Yuna verkniff sich ein Lachen und hockte sich neben ihn. "Nein, und da werden auch keine dran hängen. Ich glaube, ich muss dir mal ein bisschen Nachhilfe geben – über Dinge, die vielleicht auch für einen Zauberer ganz nützlich sein könnten."
"Zum Beispiel über Kartoffeln?"
"Zum Beispiel über Kartoffeln." Sie richtete ihren Zauberstab auf eine der Pflanzen, ein kleiner Schlenker genügte, der lockere Boden brach auf und die Pflanze schoss förmlich heraus. "Kartoffeln wachsen unter der Erde. Als Muggel muss man danach graben. Wir mit unseren Zauberstäben haben es da schon leichter, wie du siehst."
Draco nickte eifrig und mimte großes Interesse an ihren Erklärungen, während sie zur nächsten Pflanzreihe weitergingen. Diesmal waren es Erdbeeren, die nur darauf warteten, geerntet zu werden.
"Die gefallen mir schon besser." Er ging erneut in die Hocke, zupfte einige der leuchtend roten Früchte ab und steckte sie sich in den Mund. "Hmmm – nicht übel, deine magischen Erdbeeren. Jetzt noch ein schönes Sahnehäubchen obendrauf, dann ist es perfekt."
Yuna sagte nichts und grinste nur. Draco Malfoy ein Schleckermaul, nun sieh mal einer an. Wortlos drückte sie ihm zwei Leinenbeutel in die Hand, denn jetzt galt es erst noch, ihre Ernte einzubringen, um die heutige Aufgabe erfolgreich abzuschließen.
Nachdem sie mit Sphera lumina einige Leuchtkugeln heraufbeschworen hatten, die über dem Feld in der Luft schwebend für Licht sorgten, gingen sie eine Weile schweigend durch die Reihen der Pflanzen, und es war nur das leise Flutschen und Ploppen zu hören, wenn sie mit Hilfe ihrer Zauberstäbe die Früchte in ihren Beuteln verschwinden ließen – sorgfältig getrennt nach Obst und Gemüse. Bis Draco plötzlich das Schweigen brach.
"Warum bist du eigentlich immer mit diesem Trio zusammen?", fragte er für Yuna völlig überraschend und zusammenhanglos. "Was ist an denen so besonders?"
"Du meinst Hermine, Ron und Harry?"
"Wen sonst?"
"Komische Frage – das sind meine Freunde."
"Und warum? Was findest du an denen? Granger ist doch nichts weiter als eine hochnäsige Besserwisserin, eine Nervensäge mit großer Klappe – die Geißel von Hogwarts und einfach nur lästig. Potter ist ein unsäglicher Langweiler und Wichtigtuer – einer von der Sorte, die die Welt nicht braucht. Und Weasley ist einfach nur eine Witzfigur. Wozu brauchst du solche Leute?"
Yuna spürte einen Anflug von Ärger in sich aufsteigen, weil er ihre Freunde so heruntermachte, und hatte schon eine passende Erwiderung auf der Zunge. Da sie aber nicht schon wieder eine Auseinandersetzung heraufbeschwören wollte, hielt sie sich zurück.
"Ich bin mit ihnen zusammen, weil mir Freundschaft sehr wichtig ist", sagte sie, und als er nur verächtlich grinste, fügte sie etwas spitz hinzu: "Du hast mich gefragt, und das ist meine Antwort. Und was ist mit dir? Hast du Freunde?"
"Warum fragst du? Du weißt doch, mit wem ich herumhänge."
"Du meinst doch nicht etwa diese beiden –" Affen, hätte sie beinahe gesagt, verkniff es sich aber im letzten Moment, "Crabbe und Goyle? Das sind doch keine Freunde – das sind nur deine Untergebenen."
Draco warf ihr einen säuerlichen Blick zu. "Eigentlich meinte ich Blaise", verteidigte er sich.
"Und der ist ein Freund? Weißt du, ich meine nämlich nicht einfach Leute, mit denen du nur so herumhängst, sondern solche, mit denen dich eine echte Freundschaft verbindet."
"Dann definiere Freundschaft."
"Braucht das wirklich eine Erklärung?" Yuna schaute ihn verwundert an. Doch dann rief sie sich in Erinnerung, dass es ein Malfoy war, der hier neben ihr ging – und wie sollte ein Malfoy etwas über Freundschaft wissen …
Nun gut, Zeit für einen kleinen Exkurs 'Freundschaft für Anfänger'.
"Stell dir vor, du bist in der Klemme, du steckst so richtig schön bis zum Hals im Dreck, und es gibt jemanden, der nicht nur mit den Schultern zuckt und weitergeht, sondern eine Schippe nimmt, um dich da rauszuschaufeln, auch wenn er sich die Hände dreckig macht – das ist Freundschaft."
Sie wartete, ob Draco etwas dazu sagen würde, aber bis auf einen skeptischen Blick kam keine Reaktion. Na gut, vielleicht war er einfach noch nie in einer solchen Situation gewesen, so dass er sie nicht nachvollziehen konnte. Also weiter im Text.
"Oder wenn du das Gefühl hast, dass alles über dir zusammenbricht und du völlig am Boden bist, und da ist jemand, der dir Halt gibt, der dich auch mal in den Arm nimmt und an dessen Schulter du dich ausheulen kannst – das ist Freundschaft."
Wieder machte sie eine kleine Pause und fing bereits an, sich über Dracos typischen geringschätzigen Blick zu ärgern. Hatte es überhaupt Sinn, weiter auf ihn einzureden? Offensichtlich mokierte er sich doch nur über sie, und wahrscheinlich interessierte ihn das Thema gar nicht wirklich. Aber vielleicht war das Beispiel mit der Schulter zum Ausheulen auch einfach nicht passend gewesen. Gut, dann eben noch ein weiterer Versuch.
"Aber auch, wenn du etwas wirklich Schönes erlebst, etwas, das dich richtig glücklich macht, und du hast jemanden, mit dem du dieses Glücksgefühl teilen kannst und der sich ehrlich und aufrichtig mit dir freut – auch das ist Freundschaft."
So, das sollte genügen. Mehr gab es eigentlich nicht zu sagen.
"Ich bin beeindruckt", grinste er spöttisch. "Bisschen viel Gefühlsduselei, findest du nicht?"
"Nein, ich finde nicht, dass Freundschaft Gefühlsduselei ist." Das betonte sie so nachdrücklich, dass er sich wohl deshalb eine weitere spöttische Bemerkung verkniff.
"Und du bist sicher, dass dein Trio dir aus der Klemme helfen würde?", fragte er stattdessen, und nun sprach unüberhörbar der Zweifel aus ihm.
"Ja", antwortete sie schlicht.
"Und du kannst dich an ihrer Schulter ausheulen?"
"Ja."
"Und umgekehrt genauso, nehme ich an."
"Ja, umgekehrt genauso."
Draco sagte nichts weiter, und Yuna wünschte, sie würde ein wenig Legilimentik beherrschen, um einen Blick in seine Gedanken werfen zu können. War er tatsächlich so gleichgültig oder tat er nur so? Hatten ihre Worte ihn wirklich bloß belustigt oder vielleicht doch ein bisschen beeindruckt? Auf jeden Fall beschäftigte ihn doch irgendetwas, das war ihm anzumerken – trotz des völlig unbeteiligtes Gesichts, das er aufgesetzt hatte. Auch warf er ihr während ihrer weiteren Arbeit immer wieder verstohlene Seitenblicke zu, rückte aber zunächst nicht heraus mit der Sprache.
Doch dann –
"Mich hast du auch aus der Klemme geholt", sagte er schließlich.
Zuerst stutzte sie, bis ihr dann klar wurde, dass er natürlich nur eines meinen konnte.
"Sprichst du von dem Epehju?", fragte sie überflüssigerweise.
"Wovon denn sonst? Und das kapiere ich einfach nicht. Du hättest mich auch einfach da liegenlassen können. Aber du hast mich da rausgeholt und sogar extra ein Gegengift gebraut – obwohl wir nicht gerade … Freunde sind. Warum?"
"Das fragst du jetzt nicht ernsthaft, oder? Du willst mich auf den Arm nehmen!"
"Nein, das meine ich völlig ernst."
"Also ehrlich, Malf… Draco!" Yuna musste lachen. "Das ist wirklich die – entschuldige – dämlichste Frage, die mir jemals jemand gestellt hat!"
"Warum? Was ist daran so dämlich?"
Sie starrte ihn ungläubig an. Es konnte doch nur so sein, dass diese Frage ein Witz war. Zumindest hätte sie das annehmen können, wenn ihr nicht klargewesen wäre, dass er nicht gerade zu den Witzbolden gehörte. Aber vielleicht war es ja einfach ein höchst eigenartiger Scherz der Marke Malfoy.
"Na gut, wenn du mich so fragst –", sagte sie schließlich mit todernstem Gesicht, "ich habe nur eingegriffen, weil ich zufällig vorbeikam und sowieso nichts Besseres zu tun hatte."
Nun war er es, der sie verständnislos ansah. Mit dieser Antwort konnte er wohl so gar nichts anfangen. Wie denn auch – es war ja ein Scherz.
"Weil du nichts Besseres zu tun hattest?", wiederholte er und runzelte irritiert die Stirn.
"Richtig. Oder hast du etwa geglaubt, dass ich das gemacht habe, um dir zu helfen? Schließlich sind wir ja keine Freunde, wie du schon ganz richtig gesagt hat, also warum hätte ich dir helfen sollen? Nein, mir tat es eigentlich nur um deine Klamotten leid, mit denen du da im Dreck gelegen hast. Die waren ja sicher nicht ganz billig, oder? Stell dir vor, der Epehju hätte sie mit seinen Klingenbeinen aufgeschlitzt, das wäre doch wirklich ein Jammer gewesen." Nun hatte sie schon ziemliche Mühe, ernst zu bleiben. "Außerdem war mir langweilig. Das Kapitel, das ich gerade in meinem Roman gelesen hatte, war auch nicht so spannend, und da dachte ich mir – warum nicht? Hilf Malfoy ein bisschen, und wenn du schon dabei bist, kannst du auch gleich ein Gegengift brauen, das gibt bestimmt ordentlich Extrapunkte."
Spätestens jetzt dämmerte ihm, wie sehr sie ihn auf den Arm nahm, und sie amüsierte sich über sein Gesicht.
"Jetzt siehst du mich an, als würdest du mich für völlig durchgeknallt halten!", rief sie lachend, bückte sich und sammelte mit der Hand ein paar Avocados ein, die die Öffnung ihres Beutels verpasst hatten und auf dem Boden gelandet waren.
"Naja, irgendwie … ist das auch so", gab er zu.
"Aber was hast du denn erwartet? Dumme Fragen verlangen dumme Antworten. Was hättest du denn an meiner Stelle getan?"
"Keine Ahnung. Vielleicht die Eule losgeschickt?"
"Gute Idee – ohne Eule."
"Ach ja, die war ja gar nicht da …"
"Nein, die war nicht da …"
"Weil die irgend so ein Idiot weggeschickt hatte", setzte er mit einem schiefen Grinsen hinzu.
"Ganz genau." Auch Yuna grinste.
Draco ging darauf zwar nicht weiter ein, aber während sie fortfuhren, schweigend vor sich hin zu arbeiten, beobachtete sie ihn und konnte förmlich die Denkmaschine in seinem Kopf rattern hören.
"Blaise scheint ja ganz in Ordnung zu sein", knüpfte sie schließlich wieder an das Freundschaftsthema an. "Mit ihm arbeite ich ja in Tränke und Verteidigung zusammen, und eigentlich finde ich ihn ganz nett. Er ist überhaupt kein typischer Slytherin, finde ich", fügte sie mit einem Seitenblick auf Draco hinzu.
"Ja, das sage ich ihm auch immer." Er grinste, und auch Yuna schmunzelte.
"Aber warum Crabbe und Goyle?", fragte sie weiter. "Du hast mich gefragt, was ich an meinem Trio finde. Dann frage ich dich jetzt: Was findest du an diesen beiden – nein, das sag ich jetzt lieber nicht …"
"Ihre Eltern sind Bekannte meiner Eltern. Sie waren sehr oft bei uns zuhause, auch früher schon, in den Ferien und so. Ich kenne sie also schon sehr lange."
"Verstehe. Und außerdem buckeln sie gehorsam vor dir, sind gefügig, lenkbar und befolgen brav deine Befehle, ohne irgendwas zu hinterfragen – genauso wie Hauselfen", konnte Yuna sich nicht verkneifen. "Wie überaus praktisch."
Trotz ihres Spottes erwiderte Draco nichts, widmete sich dafür aber umso verbissener der Tomatenpflanze, die er gerade entfruchtete.
"Weißt du, ich frage mich nur", fuhr sie unbarmherzig fort, "warum du die beiden überhaupt nötig hast. Kleinere und schwächere Mitschüler aus dem Weg rempeln kriegst du doch auch selber hin, oder nicht?"
Das war nun schon recht boshaft, wie Yuna selber merkte, und wenn Draco sich auch nicht direkt etwas anmerken ließ, so traktierte er seine Pflanze jetzt doch so rabiat, dass einige der Tomatenfrüchte zermatscht auf dem Boden landeten. Deshalb hielt sie es für ratsam, schnell wieder umzulenken, bevor ihm vielleicht der Kragen platzte.
"Aber mal im Ernst: Glaubst du denn, die beiden wären für dich da, wenn du sie brauchst – ich meine, wirklich brauchst? Würden sie dich aus dem Dreck schaufeln?"
"Crabbe und Goyle?" Draco schnaubte verächtlich. "Weißt du, was die tun würden? Sie würden mir dümmlich ins Gesicht grinsen, mir einen Vogel zeigen und sich schleunigst vom Acker machen!" Er lachte hämisch, doch dann schien ihm erst die Bedeutung seiner Worte klarzuwerden, und für einen Moment wirkte er betroffen. Er fing sich jedoch schnell wieder.
"Aber ich brauche auch niemanden – schon gar nicht diese beiden Idioten! Und erst recht", setzte er entschieden hinzu, "habe ich auch noch nie eine Schulter zum Ausheulen gebraucht!"
Natürlich nicht, du stahlharter Malfoy, du.
"Und ich nehme mal an, dass du auch niemanden brauchst, dem du mal etwas anvertrauen kannst oder mit dem du schöne Dinge wie Freude oder Glück teilen kannst, habe ich recht?"
Eigentlich hatte sie jetzt einen Einwand erwartet, aber es kam nichts.
"Vielleicht", fügte sie daher behutsam hinzu, "weil es da nichts zu teilen gibt …?"
Fast im selben Moment wünschte sie, sie hätte ihre letzten Worte zurückgehalten. Mit dieser unmissverständlichen Andeutung musste sie eine Grenze überschritten haben, und eigentlich hatte sie erwartetet, dass er ihr gleich empört über den Mund fahren würde. Wer mochte sich denn schon gerne vorhalten lassen, nichts Schönes und Erfreuliches im Leben zu haben?
"Ich brauche niemanden!", wiederholte er hart und so nachdrücklich, dass Yuna den Eindruck hatte, er wolle gar nicht sie, sondern vor allem sich selbst überzeugen.
"Aber vielleicht", wandte sie ein, "gibt es jemanden, der dich braucht …"
Auch darauf erwiderte Draco nichts. Er wirkte jedoch ziemlich durcheinander, vermied es, Yuna anzusehen, und fummelte stattdessen nervös an seinem Sammelbeutel herum. Schließlich ließ er ihn sogar fallen und fluchte, als der Inhalt davonkullerte. Ja, kein Zweifel, er war ganz deutlich aus der Fassung, und es war fast greifbar, dass Yuna genau ins Schwarze getroffen hatte.
"Was für ein blödes Thema ist das eigentlich!", fuhr er sie schließlich schroff an, während er die umherrollenden Früchte wieder einsammelte; dabei war er offenbar so aufgewühlt, dass er sogar vergaß, seinen Zauberstab dafür zu benutzen. "Können wir nicht über irgendwas anderes reden?"
"Du hast doch damit angefangen", konterte sie.
"Ja, schon, aber ich konnte ja nicht ahnen, dass du aus einer einfachen Frage so eine Riesensache machst und dann auch noch die Psychotante spielst! Vielen Dank auch für die äußerst interessante Analyse meines vermeintlichen Innenlebens! Das ist doch wirklich zu bescheuert!"
Yuna sagte nichts. Eigentlich hätte sie angesichts seines zornigen Aufbrausens und seiner ruppigen Erwiderung gekränkt sein sollen, aber sie lächelte im Gegenteil zufrieden in sich hinein. Zeigte nicht gerade diese Reaktion, dass sie doch an etwas gerührt hatte und ihre Worte zumindest teilweise zu ihm durchgedrungen waren?
"Und wenn es dir vielleicht auch noch nicht aufgefallen ist – mit Crabbe und Goyle bin ich nur noch selten zusammen." Auch das klang wieder wie eine Rechtfertigung. Warum nur glaubte er denn, sich verteidigen zu müssen?
Aber wenn sie genauer darüber nachdachte, fiel ihr jetzt auf, dass sie ihn tatsächlich nicht mehr so oft in Gesellschaft seiner beiden Gorillas, sondern viel häufiger mit Blaise zusammen gesehen hatte. Warum auch immer das so war – es war sicher nicht die schlechteste Entscheidung.
Doch dann fing Draco plötzlich an zu lachen. Das passte nun so überhaupt nicht mit ihrem gerade erst geführten, doch recht ernsthaften Gespräch zusammen.
"Was ist denn so komisch?" fragte Yuna irritiert.
"Ach, weißt du, ich hatte nur gerade so eine Vision – wie Crabbe mich in den Arm nimmt und mir tröstend den Kopf tätschelt! Ist das nicht eine eindrucksvolle Vorstellung?"
Yuna schaute ihn einen Moment lang verdutzt an, dann musste auch sie kichern.
"Ist das eine Wunschvorstellung?"
"Eher eine Wahnvorstellung! Ehrlich gesagt, wäre das ein Erlebnis, auf das ich liebend gerne verzichten möchte! Bestimmt unvergesslich – aber absolut entbehrlich!"
"Ja, ich verstehe, was du meinst!"
Sie lachten so heftig und konnten kaum wieder aufhören, dass Yuna die Tränen in die Augen stiegen und sie Seitenstechen bekam.
"Jetzt ist es aber gut, ich kann nicht mehr!", keuchte sie schließlich, nach Luft ringend. "Also lass uns endlich unsere Ernte unter Dach und Fach bringen, damit wir die heutige Aufgabe abschließen können."
Habe ich Draco eigentlich schon jemals so herzlich lachen sehen?

* * *


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