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Fanfiction

Ex Domo - Das Geheimnis der Aeons

von NamYensa

"Also gut." Yuna holte noch einmal tief Luft. "Ich kann Magie, die in Hogwarts nicht gelehrt wird. Damit könnte ich vielleicht unser Problem lösen."
Draco sah sie völlig verdattert an. Mit so etwas hatte er offenbar nicht gerechnet.
"Schwarze Kunst?", fragte er, und wieder war das begierige Funkeln in seinen Augen.
"Nein – nicht direkt. Man kann damit zwar auch –", sie hielt kurz inne, "aber … nein, keine Schwarze Kunst."
"Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht. Sag schon!"
"Na gut, also … ich beherrsche Beschwörungsmagie." Sie sah ihn abwartend an, aber der Begriff sagte ihm offenbar überhaupt nichts, er zuckte nur mit den Schultern. "Das ist so etwas wie höhere Elementarmagie", erklärte sie daraufhin.
"Elementarmagie?" Draco sah ein bisschen enttäuscht aus. Offenbar hatte er etwas Spektakuläreres erwartet. "Du meinst Feuer, Wasser, Eis und sowas?"
"Ja, so ungefähr."
"Und, ähm … wie soll uns das zu einem Gemüsegarten verhelfen?" Seine Skepsis war unverkennbar.
"Hast du schon mal was von Elementargeistern gehört? Ich kann einen beschwören, und der könnte uns helfen –"
"Elementargeister?", fiel er ihr ins Wort. "So kleine Männchen? Und die können uns einen Gemüsegarten herzaubern?" Draco sah belustigt aus und schien sich das Lachen verbeißen zu müssen. Entspannt lehnte er sich in seinem Sessel zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. "Das will ich sehen. Mach mal."
Yuna lächelte nur. Sie merkte sehr wohl, dass er sie nicht ernst nahm und wohl auch eine völlig falsche Vorstellung von Elementargeistern hatte; vielleicht dachte er dabei an etwas Ähnliches wie Hauselfen. Aber sie konnte es ihm nicht verdenken. Schließlich handelte es sich um eine Form der Magie, die er nicht kannte – nicht kennen konnte. Bestimmt gab es in der Schulbibliothek von Hogwarts Literatur dazu, aber die hatte wahrscheinlich kein Mensch gelesen – von Hermine vielleicht mal abgesehen, die ja kein Buch unaufgeschlagen lassen konnte.
"Also gut", gab sie schließlich nach. "Aber das geht nicht hier drin. Komm mit nach draußen."

Yuna stand auf und verließ die Hütte. Draco, der vor Neugier beinahe platzte, sprang ebenfalls rasch aus seinem Sessel auf und folgte ihr. Sie gingen den bereits bekannten Weg, der sie zu der Waldlichtung brachte, auf der sie an ihrem Ankunftstag vom Portschlüssel abgesetzt worden waren. Dort blieb Yuna stehen, drehte sich einmal um sich selbst und ließ dabei ihren Blick über die Lichtung schweifen.
"Hier ist ein guter Platz, oder?" Das war eher eine Feststellung als eine Frage.
"Wenn du meinst …" Draco zuckte mit den Schultern. Woher sollte er wissen, ob das hier der geeignete Platz war – für was auch immer. "Mich darfst du da nicht fragen …"
"Ich kann allerdings nicht versprechen, dass es wirklich klappt. Ich habe sie für so etwas noch nie eingesetzt."
Sie? Wen – sie? Ach so, natürlich, die Elementargeister, die kleinen Männchen. Draco grinste und fragte nicht weiter nach. Er würde schon erfahren, wer oder was damit gemeint war. Seine Spannung stieg.
"Am besten bleibst du ein bisschen auf Abstand." Yuna deutete auf eine Baumgruppe am Rand der Lichtung.
"Okay." Draco ging ein paar Schritte zurück und nahm bereitwillig den ihm zugewiesenen Platz ein. Er kam gar nicht auf die Idee, zu widersprechen, dafür war er viel zu neugierig, was wohl gleich passieren würde. Und da stand er nun und harrte entspannt der Dinge, die da kommen sollten. Nichtsdestotrotz hielt er seinen Zauberstab bereit – man konnte ja nie wissen. Vielleicht waren diese Elementargeister aggressive Geschöpfe, die ihn mit ihrer Elementarmagie angreifen wollten und die er sich vom Leib halten musste. Vor seinem geistigen Auge sah er koboldartige Wesen, die mit Eis- und Feuerkugeln um sich warfen. Na, das versprach doch ein richtiger Spaß zu werden.
"Dann mal los!", rief er und klatschte ermunternd in die Hände. "Ich will was sehen!"
Draco gab sich wirklich alle Mühe, ernst zu bleiben; aber während er Yuna beobachtete, wie sie mit ihrem Zauberstab vier Punkte auf der Lichtung zu einem imaginären Quadrat verband, in dessen Mittelpunkt einen Kreis auf dem Boden markierte und dann irgendwelche komplizierten Zeichen und Linien in die Luft malte, stahl sich dann doch ein spöttisches Lächeln auf seine Lippen. In seinen Augen war ihr Treiben nichts weiter als kindischer Hokuspokus, Möchtegern-Magie nach Muggelart. Yuna hingegen schien es völlig ernst damit zu sein. Sie begann eine Art Tanz, begleitet von einem leisen Singsang:

"Vis terrae in hoc orbis veni et auge tuos fructus per eam
Mihi benedice scientiam et potestatem tuam
Da mihi constantiam et fertilitatem terrae
Quando luna nocte expergiscitur
Terra fructificet" *)

Draco, der bisher lässig an einen Baum gelehnt gestanden hatte, richtete sich plötzlich auf und wurde aufmerksam. Es passierte etwas. Die den Waldboden überwuchernde krautige Vegetation war plötzlich verschwunden, das unebene Erdreich hatte sich geglättet und glich nun einem frisch und ordentlich bearbeiteten Feld. Ein Duft nach frischer Walderde lag in der Luft.
Gut und schön, aber übermäßig beeindruckend war das noch nicht. Das hätte er notfalls auch selber hinbekommen, auch wenn er dafür erst einmal in irgendeinem schlauen Wälzer hätte nachschlagen müssen. Er brannte darauf, endlich etwas wirklich Aufregendes zu sehen, und spürte neben der Ungeduld schon eine gewisse Enttäuschung in sich aufsteigen.
"Wo sind sie denn nun – die kleinen Elementargeisterchen?", rief er Yuna amüsiert zu und zeichnete zum Spaß mit seinem Zauberstab ein paar ähnliche Figuren in die Luft, wie sie es zuvor getan hatte. "Haben die schon Feierabend oder einfach keine Lust heute? Vielleicht sind sie ja auch zu schüchtern und trauen sich nicht heraus, wenn ich dabei bin."
Yuna, die schon die Arme ausgebreitet hatte, hielt einen Moment inne und drehte sich noch einmal zu ihm um.
"Sei doch nicht so ungeduldig, das war nur der erste Teil", erklärte sie lächelnd, ehe sie sich wieder dem Feld zuwandte. "Wir brauchten ja erst einmal eine Grundlage."
Eine Grundlage. Natürlich, völlig klar.
"Oder bist du so nervös, weil du Angst hast? Dann kannst du ja wieder in die Hütte zurückgehen", schlug sie mit einem Augenzwinkern vor.
Nervös? Klar doch. Angst? Ja, sicher.
"Ich zittere schon", rief er ihr zu und versuchte, sich eine allzu spöttische Miene zu verkneifen. Aber Yuna beachtete ihn nicht weiter. Bedächtig machte sie nun einige Schritte vorwärts, bis sie in der Mitte des imaginären Kreises stand. Die Arme weit ausgebreitet, die Augen geschlossen und das Gesicht zum Himmel gerichtet, begann sie erneut ihren Singsang:

"Audite misericordes spiriti
Veni Valfaris potens
Servi mihi
Et vis aquae adduc tecum" **)

Und dann plötzlich passierte etwas Unglaubliches. Die Luft schien zu vibrieren und sich zu einem Wirbel aus Farben zusammenzuballen; bunte Lichtringe bildeten sich im Innern des Kreises, und aus dem Boden stiegen strahlende rote, blaue, gelbe und weiße Lichtkugeln hervor; sie schossen zum Himmel und vereinigten sich dort zu einer gewaltigen Sphäre aus blendend weißem Licht. Ein durchdringendes Rauschen erfüllte die Luft, als plötzlich eine Erscheinung wie aus dem Nichts am Himmel auftauchte und mit rasender Geschwindigkeit zu ihnen herabstürzte. Kurz bevor sie den Boden berührte, breitete sie die Flügel aus, fing sich anmutig ab und blieb einen Moment lang in der Luft schweben, ehe sie vor Yuna inmitten des Kreises aufsetzte.
Draco wäre vor Schreck beinahe der Zauberstab aus der Hand gefallen. Er konnte nicht glauben, was er da sah, und spürte, wie ihm eine Gänsehaut über den Rücken lief. Das Wesen, das er wohl am ehesten als einen gewaltigen phönixähnlichen Vogel beschrieben hätte, senkte den Kopf und ließ sich bereitwillig von Yuna über das rote Gefieder streichen. Schließlich drehte sie sich zu ihm um.
"Das ist Valfaris", rief sie ihm zu, als würde sie einfach nur einen guten Freund vorstellen. "Du kannst jetzt ruhig herüberkommen."
Aber Draco stand nicht der Sinn danach, sich zu nähern. Wie festgewurzelt stand er auf seinem Platz, starrte fassungslos dieses unglaubliche Wesen an und konnte seinen Blick einfach nicht abwenden. Seine Hände waren feucht geworden, und er umklammerte seinen Zauberstab nun umso fester. Eigentlich jagte ihm nichts so schnell Angst ein. Aber diese imposante Kreatur hatte schon etwas Furchteinflößendes an sich. Gleichzeitig – so seltsam das war – strahlte sie aber auch eine gewisse Sanftmut aus. Draco spürte instinktiv, dass dieses Geschöpf – obwohl deutlich größer – von einer anderen Wesensart war als der Epehju.
Schließlich machte Yuna ein paar Schritte zurück, das Wesen erhob sich in die Luft, wirbelte ein paarmal um sich selbst und ließ einen lichtdurchströmten magischen Regenschauer auf das Feld niedergehen, dessen Tropfen im Sonnenlicht wie Diamanten glitzerten. Dann schlug es einen eleganten Salto, und mit einem neuerlichen Rauschen war es ebenso plötzlich verschwunden, wie es aufgetaucht war.
Draco schluckte. Das waren nun also die vermeintlichen kleinen Männchen gewesen, die er als Elementargeister erwartet hatte. Er konnte es nicht fassen.
Yuna wandte sich um und kam zu ihm herüber, aber er bemerkte sie gar nicht und starrte immer noch wie hypnotisiert auf die Stelle, wo die Kreatur nach ihrem Schauspiel wieder verschwunden war. Sie sah seinen ungläubigen Gesichtsausdruck und musste lachen.
"Hallo!", rief sie und schnippte mit den Fingern vor seinem Gesicht. "Jemand zuhause?"
Als er immer noch nicht reagierte, zupfte sie ihn am Ärmel. "Die Vorstellung ist zu Ende, wir können gehen. Bis heute Abend passiert nichts mehr. Wir müssen bis zum Dunkelwerden warten."

Wieder in ihrer Hütte angekommen, ließ Draco sich in einen Sessel fallen. Er wirkte völlig fertig mit der Welt und sah sogar ein bisschen blass um die Nase aus.
"Erklär mir mal – was war das da eben?"
"Habe ich doch schon gesagt", antwortete Yuna. "Das war Valfaris. Sie ist ein Elementargeist, ein Aeon. Man nennt die Aeons auch Bestia, aber ich finde, das klingt so bösartig, und es wird ihrem Wesen nicht gerecht, denn sie sind uns friedlich gesinnt. Im Kampf stehen sie auf unserer Seite."
"Im Kampf? Sie können auch kämpfen?"
"Ja, allerdings. Sie haben ungeheure Kräfte! Naja … Valfaris nicht so sehr, sie ist die kleinste und schwächste aller Aeons."
"Klein und schwach. Aha." Draco nickte matt. Dann hob er den Kopf. "Moment mal – heißt das, es gibt auch noch größere und stärkere?"
"Oh ja. Insgesamt gibt es acht Aeons, deren Beschwörung in der Akademie für Magie in Spira gelehrt wird. Die schwächste – also Valfaris – kann man schon im fünften Schuljahr erlernen, die nächsten drei im sechsten, die vier stärksten jedoch erst im Abschlussjahr. Ifrit, Ixion und Shiva habe ich ausgelassen, weil ich dachte, ich brauche sie nicht, wenn ich später Bahamut erlerne. Der wäre dann im ersten Trimester des siebten Schuljahres dran gewesen. Aber dann –", sie machte eine kleine Pause und schluckte, "ist etwas passiert, und ich bin mit meiner Mutter hierher nach England umgesiedelt. Deshalb konnte ich mit dem Lehrgang gar nicht erst beginnen. Wäre ich länger dort geblieben, hätte ich am Ende des siebten Jahres sogar Anima erlernen können, das ist die größte und stärkste aller Aeons und am schwierigsten zu beschwören. Aber wenn du sie beherrschst, haben deine Gegner nichts mehr zu lachen, sie ist wirklich gewaltig! – Möchtest du vielleicht auch einen Tee?" Sie ging zur Küche hinüber und schenkte sich eine Tasse ein.
Draco schüttelte nur leicht den Kopf.
"Mir wäre jetzt eher nach etwas Stärkerem", gestand er. "Gibt es in dieser armseligen Bude denn keinen Feuerwhisky?"
Yuna musste lachen. "Aeons sind gar nichts so Außergewöhnliches. In Spira gehören sie zwar auch nicht zum regulären Ausbildungsplan für angehende Zauberer, aber man kann in zusätzlichen Lehrgängen ihre Beschwörung erlernen. Allerdings schaffen es nicht alle Anwärter, viele müssen sogar schon bei Valfaris die Waffen strecken. Aber ich habe es geschafft!" Sie konnte einen gewissen Stolz in der Stimme nicht unterdrücken.
"Ja, das ist schon toll", sagte Draco und bedachte sie mit einem beinahe ehrfürchtigen Blick. "Ich gebe es ja nur ungern zu, aber diese Aeon-Nummer hat mich wirklich beeindruckt." Er stand auf, kam zu Yuna herüber und nahm sich nun doch eine Tasse Tee. "Hast du vielleicht noch mehr Außergewöhnliches in petto?"
"Wenn du die Aeons meinst – nein, Valfaris ist mein einziger. Sie hat aber den Vorteil, dass sie nicht nur auf ein Element beschränkt ist, sondern alle Arten der elementaren Magie beherrscht, wenn auch nur auf der schwächsten Stufe."
"Schwächste Stufe, völlig klar – wo sie doch nur so ein ganz kleiner und schwacher Aeon ist." Draco kratzte sich am Kopf. "Das muss ich alles erstmal sacken lassen. Aber erzähl doch mal ein bisschen mehr von diesen Aeons, das interessiert mich."
Yuna begann im Zimmer auf und ab zu gehen, nippte dabei hin und wieder an ihrem Tee und lächelte zufrieden in sich hinein. Mit ihrer Beschwörungsmagie konnte sie etwas, was Draco nicht konnte, und sie hatte ihn damit beeindruckt. Das hatte sicherlich Seltenheitswert, und dass es ihr gelungen war, war ein erhebendes und äußerst befriedigendes Gefühl.
"Also, der zweite Aeon ist Ifrit", erklärte sie weiter, "er herrscht über das Feuerelement und ist schon um einiges stärker als Valfaris. Dann gibt es Ixion, seine Stärke sind Blitzzauber. Shiva ist die Eisgöttin, mit ihrem Diamantstaub kann sie alles um sich herum zu Eis gefrieren lassen. Die Aeons der höchsten Stufe sind Bahamut, Yojinbo, das Magus-Trio und natürlich Anima, die ich ja schon erwähnt habe. Anima ist nicht nur sehr stark, sie beherrscht auch jegliche Elementarmagie auf der höchsten Stufe und noch einiges mehr. Zum Beispiel kann sie die Kraft oder auch die Abwehr deines Gegners schwächen. Da brauchst du keinen Infirmovis oder Fortificovis mehr. Ziehe mit ihr in den Kampf und deine Feinde werden sich wünschen, dich nie herausgefordert zu haben."
"Ja, das glaube ich dir aufs Wort. Ich bin wohl einfach auf der falschen Schule. Was bekommen wir in Hogwarts denn schon beigebracht – verglichen mit den Aeons?"
"Dinge, die eigentlich viel wichtiger sind", hielt Yuna dagegen. "Was willst du im Alltagsleben mit Anima? Beim Gemüseputzen wird sie dir nicht helfen. Da ist es doch viel sinnvoller, zu lernen, wie man mit dem Zauberstab Kartoffeln schält, oder nicht?"
"Stimmt auch wieder", musste er zugeben, obwohl er nicht den Eindruck machte, als würde er jemals Kartoffeln schälen wollen. "Und die Post kann dein Aeon auch nicht für dich besorgen, oder?"
Sie kicherte. "Auf die Idee bin ich zwar noch nicht gekommen, aber – nein, ich denke, dafür ist Valfaris eher ungeeignet."
"Na, dann bin ich mit meinem Uhu ja doch nicht so schlecht dran", sagte Draco trocken, und Yuna musste lachen.
"So sehe ich das auch", meinte sie. "Auf jeden Fall hat meine Beschwörung von Valfaris geklappt, wie du gesehen hast –"
"Oh ja", stimmte Draco mit einem etwas schiefen Grinsen zu, "war ja schwerlich zu übersehen."
"– und wenn ich meine Hexereien genauso gut hinbekommen habe, werden wir heute Abend bei Mondaufgang unser Gemüse ernten können. Dann ist die heutige Aufgabe erfüllt."
"Ja, und ich war bei der ganzen Aktion völlig überflüssig." Draco seufzte resigniert. "Vielleicht darf ich ja wenigstens bei der Ernte wieder mitmachen und auch einen Projektpunkt erarbeiten?"
Das klang fast ein bisschen deprimiert, so dass Yuna ganz spontan seinen Arm berührte und mit einer herzlichen Geste drückte. Im selben Moment zuckte sie angesichts ihrer Vertraulichkeit aber zurück. Um diesen Patzer zu überspielen, griff sie hastig nach der Teekanne und schenkte sich einen Tee nach. Draco blieb ihre Reaktion trotzdem nicht verborgen, aber er schmunzelte nur und hob kaum merklich eine Augenbraue.
"Wir dürfen auch nicht vergessen", lenkte sie schnell ab, "dass wir noch eine weitere Aufgabe zu erledigen haben. Wir müssen noch zwei Tierwesen fangen – Wasser und Luft."
"Hast du eigentlich keine Angst, dass deine Beschwörungsmagie auffliegt und Dumbledore die Sache mit deinem Aeon herausfindet?"
Yuna zuckte mit den Schultern. "Dumbledore? Der weiß es doch sowieso."
"Wieso das?"
"Naja, gibt es denn irgendetwas, was er nicht weiß? Natürlich ist ihm bekannt, dass in Spira Beschwörungsmagie gelehrt wird. Da lag es doch für ihn nahe, dass ich sie auch beherrsche. Er hat mich gleich bei unserer ersten Unterredung danach gefragt. Die Frage ist nur, ob er auch herausfinden kann, dass ich sie eingesetzt habe. Immerhin kennt man in Hogwarts keine Beschwörungen, deshalb hoffe ich, dass diese Form der Magie nicht aufgespürt werden kann. Aber sicher bin ich natürlich nicht."
"Wenn doch, haben wir ein Problem, oder?"
"Du nicht. Ich bin es, die dann ein Problem hat. Allerdings ist es möglich, dass wir dann die Punkte für diese Aufgabe verlieren – du genauso wie ich."
"Naja, aber von dem Punkteverlust mal abgesehen – hast du nicht gesagt, dass Aeons eigentlich nichts Verbotenes sind? Wieso also solltest du Schwierigkeiten bekommen?"
"Ich musste Dumbledore versichern, dass ich mit niemand darüber rede. Bestimmt hat er dafür seine Gründe. Vielleicht glaubt er, ich würde damit angeben wollen oder so. Es muss also mein Geheimnis bleiben –" Yuna schaute Draco bedeutungsvoll an, "nein, inzwischen muss ich wohl eher sagen, unser Geheimnis."
Ein Geheimnis, das sich Gryffindor und Slytherin teilten – hatte es das in der Geschichte von Hogwarts wohl schon einmal gegeben?
"Und was ist mit deinem Trio? Ich kann nicht glauben, dass du mit ihnen nicht über deine Beschwörungsmagie gesprochen hast. Ich meine – wenn du es sogar mir erzählt hast …"
Yuna schüttelte den Kopf. "Hermine, Ron und Harry wissen nichts davon."
"Dann heißt das also", stellte er fest, "dass ich tatsächlich der Einzige bin, der es weiß? Wie kommt es, dass du mir vertraust – ausgerechnet mir?" Argwöhnisch und beinahe lauernd sah er sie an.
Glaubst du nicht, dass ich mich das nicht selber schon gefragt habe?
"Wie könnte ich einem Slytherin nicht vertrauen", scherzte sie, und Draco grinste.
"Nein, im Ernst", ließ er nicht locker. "Warum? Ich versteh's nicht."
"Ich traue meinem Bauchgefühl", sagte sie schlicht, und Draco schien buchstäblich die Luft wegzubleiben.
"Und dein Bauchgefühl sagt dir, dass du mir vertrauen kannst? Bei Merlins Spitzhut – da versteh doch einer die Gryffindors!" Er kratzte sich irritiert am Kopf. Offenbar war das eine Sache, die ihn wirklich beschäftigte. Yuna erwiderte nichts, sie lächelte nur und zuckte mit den Schultern.
Dabei stimmte es nicht ganz, dass sie ihm wirklich so vorbehaltlos vertraute. Im Gegenteil – ihr Bauchgefühl hatte ihr sogar etwas ganz anderes gesagt und ihr zur Vorsicht geraten. Aber sie war spontan zu dem Schluss gekommen, dass es vielleicht eine gute Sache wäre, auch – oder gerade – einem Draco Malfoy zu einer positiven Erfahrung wie Vertrauen zu verhelfen. Vielleicht fiel es auf fruchtbaren Boden. Zumindest hoffte sie, dass ihre Strategie sich als richtig erweisen und er sie nicht enttäuschen würde, sondern ihr Geheimnis wirklich für sich behielt.
Sie beobachtete ihn, und wenn er auch nichts weiter zu dem Thema sagte, so wirkte er auf einmal doch einfach nur geschmeichelt und – ungemein zufrieden. Sie lächelte. Ziel erreicht.

* * *

____________________________________________________________________

*) Kraft der Erde komm in diesen Kreis und lasse deine Früchte durch sie wachsen
Segne mich mit deinem Wissen und deiner Macht
Gib mir die Beständigkeit und Fruchtbarkeit der Erde
Wenn der Mond erwacht heute Abend
Soll die Erde Früchte tragen

**) Hört allgütige Geister
Komm herbei, mächtige Valfaris
sei mir zu Diensten
und bringe mit dir die Kraft des Wassers


Yunas "echte" Beschwörung von Valfaris könnt ihr euch übrigens hier anschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=2a0IUdE5az8


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