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Fanfiction

Ex Domo - Männer tragen Lasten – Frauen sammeln Beeren

von NamYensa

Als Yuna am nächsten Morgen erwachte, dauerte es einige Minuten, ehe sie sich zurechtfand und ihr klar wurde, dass sie nicht in ihrem gewohnten Bett im Gryffindor-Schlafraum von Hogwarts, sondern in einem fremden Bett in einer Blockhütte auf einer ominösen Insel lag. Und unmittelbar darauf fiel ihr auch ein, mit wem sie diese Hütte in den nächsten sieben Tagen teilen musste. Dieser Gedanke war nicht dazu angetan, ihre Stimmung zu heben.
Ein Blick auf ihre Armbanduhr verriet ihr, dass es zwanzig vor sechs war, also noch recht früh. Sie lauschte an der Tür, und als sie nichts hörte, lief sie auf Zehenspitzen ins Bad hinüber. Dort warf sie einen Blick in den Spiegel – und was sie sah, gefiel ihr gar nicht. Warum war sie so blass? Freudlos grinste sie ihrem Spiegelbild zu, und sofort erschienen die ungeliebten Grübchen in ihren Wangen. Warum nur musste sie mit diesen überflüssigen Dingern gestraft sein? Sie gaben ihrem Gesicht etwas viel zu Kindliches, wie sie fand. Beleidigt streckte sie sich die Zunge heraus und begutachtete dann ihr Haar, das ihr auch nicht gefiel. Traurig und schlapp hing es ihr auf die Schultern. Vielleicht sollte sie wirklich mal etwas Grundlegendes damit unternehmen und ihrem Kopf ein neues Styling verpassen.
Andererseits erinnerte sie sich mit Entsetzen daran, was dabei herausgekommen war, als sie sich einmal an einem Lockenzauber versucht hatte. Das Ergebnis hatte stark an ein geplatztes Sofakissen erinnert, so dass sie sich nicht aus dem Gryffindor-Turm hinausgetraut hatte. Zum Glück war diese Panne an einem Sonntag passiert, denn in den Unterricht hätte sie sich mit dem furchtbaren Zottel-Look nicht gewagt. Schlimm genug, dass ihre eigenen Hauskameraden im Gemeinschaftsraum vor Lachen flachgelegen hatten; nicht auszudenken, wie die Reaktionen der anderen Häuser gewesen wären. Schließlich hatte Hermine das Disaster mit magischer Hilfe durch Reficeris und Seidenglatts Haargel wieder weitgehend in Ordnung gebracht. Nein, es war wohl doch besser, die Finger von ihren Haaren zu lassen und keine weiteren hairstylistischen Experimente zu machen.
Nach einer ausgiebigen Mach-mich-munter-Dusche erwachten ihre Lebensgeister, und schließlich erinnerte ihr Magen sie mit einem unmissverständlichen Knurren daran, dass sie seit dem gestrigen Frühstück in Hogwarts nichts mehr gegessen hatte. Gestern Abend war er leer ausgegangen, weil sie kein Interesse gehabt hatte, Malfoy zu begegnen und sich wieder sein endloses Gefluche anhören zu müssen. Deshalb war sie in ihrem Zimmer geblieben, hatte auf ein Abendessen verzichtet und war hungrig zu Bett gegangen. Bislang hatte sie sich übers Essen auch noch überhaupt nicht den Kopf zerbrochen. Aber hier gab es sicher keine Hauselfen, die lecker gefüllte Teller auf den Tisch zauberten; also wurde es Zeit, sich darüber Gedanken zu machen und einen aufklärenden Blick in die Küchenschränke zu werfen.
Dann fiel ihr jedoch ein neues Blatt Pergament, das auf dem kleinen Tisch lag, ins Auge:
'Sammeln Sie 10 Heilkräuter und 10 weitere Trankzutaten gemäß umseitiger Liste und bereiten Sie einen der folgenden Tränke zu: Blutreinigungstrank oder Fieberfrei-Tropfen oder Magenwohl-Tropfen. Gebrauchen Sie heute keine Magie!'
Keine Magie? Nun gut, es sollte durchaus zu schaffen sein, einen Tag ohne Magie zu überstehen. Schließlich hatte sie in den Ferien zuhause jahrelang ohne Magie auskommen müssen – ebenso wie ihre Mutter und andere Muggel es tagtäglich mussten. Das war also das geringste Problem. Aber die Heilkräuter zu finden und auch noch zehn sonstige Trankzutaten aufzutreiben, würde sich in dem dschungelähnlichen Pflanzenwuchs auf dieser Insel sicher nicht ganz einfach gestalten. Aber schließlich waren sie ja zu zweit – Malfoy würde natürlich mit ranmüssen. Und was die Herstellung der Tränke anging – nun ja, sie hatte ja sicherheitshalber einige Schulbücher eingepackt. Außerdem fand sich auch auf dem Regal im Wohnraum eine recht umfangreiche Auswahl an zauberwissenschaftlichen Werken. Die nötigen Rezepturen würde sie entweder darin oder in ihrem Zaubertrankbuch finden.
Sie ging in die kleine Küche hinüber, warf einen Blick in die Küchenschränke und stellte fest, dass einer davon gekühlt war. Es musste eine magische Kühlung sein, denn Elektrizität gab es in dieser Hütte ebenso wenig wie in Hogwarts. In den Schränken fanden sich die wichtigsten Lebensmittel des täglichen Bedarfs wie Brot, Eier, Milch und Ähnliches; insgesamt also nicht gerade ein üppiges kulinarisches Sortiment. Was sie daraus machen würden, blieb wohl ihnen überlassen und war vielleicht auch Teil des Projekts.
Yuna bereitete sich ein Sandwich mit Käse und eines mit Schinken zu und verschlang sie gierig und wenig damenhaft. Aber sie war einfach zu hungrig, da war für Esskultur kein Platz; und außerdem war ja niemand hier, der ihr dabei zusehen konnte.
Nach diesem zwanglosen Frühstück aus der Hand fühlte sie sich gleich besser und ihre Laune hob sich. Noch schöner wäre natürlich ein guter Tee oder Kaffee gewesen, aber auf beides musste sie zunächst einmal verzichten, denn dafür war Holz zum Anheizen des Herdes erforderlich. Durch das heutige Magieverbot fiel ja jede andere als die konventionelle, muggelmäßige Methode des Tee- oder Kaffeekochens aus. Außerdem brauchten sie dafür Trinkwasser, denn wie sie vorhin beim Zähneputzen hatte feststellen müssen, war das Wasser aus den Leitungen salzhaltig und zum Trinken also ungeeignet.
Malfoy hatte sie seit gestern Mittag nicht mehr gesehen. Eine Aufgabe hatte am gestrigen ersten Tag ja noch nicht angelegen, und so waren sie sich einfach aus dem Weg gegangen. Hoffentlich blieben ihr heute beim gemeinsamen Zutatensammeln wenigstens seine pausenlosen Wutausbrüche und Nörgeleien erspart. Es konnte doch nicht sein, dass er ständig nur schlechte Laune hatte. Auch ein Ekelpaket musste doch mal eine Motz- und Meckerpause einlegen.
Da es sicher noch eine Weile dauern würde, bis ihr netter Projektpartner aus seinem Schlafzimmer auftauchte, beschloss Yuna, sich draußen ein bisschen umzusehen, also verließ sie die Hütte. Wenn sie sich auf einer Insel befanden und Malfoy sie in doch recht kurzer Zeit hatte umrunden können, war sie offenbar nicht besonders groß. Das Rauschen des Meeres war zu hören, also konnte es nicht weit von der Hütte entfernt sein, und so bahnte sie sich ihren Weg durch das üppige Grün in die entsprechende Richtung.
Nach nur wenigen Minuten erreichte sie den Strand – und es war ein Strand wie aus dem Bilderbuch, feinsandig und weiß. Hier sah alles genauso aus wie auf dem Bild in ihrem Schlafzimmer – die gerade über dem Meereshorizont aufgehende Sonne inbegriffen. Ein Stück weiter voraus erblickte sie einen Bootssteg und ein kleines Segelboot, das daran festgemacht war. Würden sie etwa auch mit dem Boot fahren müssen? Hoffentlich nicht, denn ihr Magen war nicht wirklich seefest. Aber warum sonst sollte es hier liegen?
Sie zog sich die Schuhe von den Füßen, lief ins flache Wasser und genoss das herrliche Gefühl, wie das kühle Nass ihre Knöchel umspülte. Eine Weile ging sie einfach nur am Strand entlang und konnte dabei gleich einige Kantamuscheln auflesen – die erste der heute zu sammelnden Trankzutaten. Dann bemerkte sie linker Hand eine Lagune mit einem kleinen Wasserfall und lief gleich hinüber. Das Wasser fiel von einigen zerklüfteten Felsen herunter, von denen die Lagune zu zwei Dritteln umgeben war. Es sah so klar und frisch aus, dass sie sofort ein heftiges Durstgefühl überkam und sie nicht widerstehen konnte, davon zu trinken. Das tat gut! Nun hatten sie also auch eine Frischwasserquelle, wie sie positiv vermerkte.
Ihr kleiner Ausflug hatte Spaß gemacht, aber sie rief sich in Erinnerung, dass ihr Aufenthalt hier nicht der Entspannung diente, sondern dass Aufgaben warteten. Nachdem sie noch eine Weile die jetzt schon deutlich höher stehende Sonne beobachtet hatte, machte sie sich auf den Weg zurück zur Hütte. Malfoy war zwischenzeitlich ja sicher aufgestanden – und wenn nicht, würde sie einfach nachhelfen und ihn wecken, indem sie mit Expulso seine Zimmertür aufsprengte. Nicht wirklich die sanfteste Weckmethode, aber wirkungsvoll und zuverlässig. Der Knall würde ihn wahrscheinlich aus dem Bett bis an die Decke katapultieren. Bei dieser Vorstellung musste sie kichern. Diesen Spaß hätte sie sich zu gerne gegönnt. Doch dann fiel ihr ein, dass sie heute ja keine Magie einsetzen durften. Wie schade. Sie würde sich also mit einem einfachen Klopfen an seine Tür begnügen müssen. Glück gehabt, Malfoy.
Aber das Thema Wecken hatte sich schon von selbst erledigt; denn als sie, durch ihre Expulso-Fantasien beflügelt, ausgesprochen gutgelaunt die Hütte betrat, kam Malfoy ihr gerade aus seinem Zimmer entgegen. Nur mit Mühe konnte sie bei seinem Anblick und in Erinnerung an den Explosionszauber, der ihm erspart geblieben war, ein Kichern unterdrücken, und das war sicher auch gut so; denn seine Laune schien um keinen Deut besser zu sein als gestern und auf jeden Fall deutlich schlechter als ihre eigene. Insgesamt sah er so aus, als habe er nicht besonders gut geschlafen, und eine übermäßig zur Schau getragene Heiterkeit ihrerseits wäre seiner Gemütslage sicher nicht zuträglich gewesen.
"Keine Magie heute", setzte sie noch nach.
"Ich weiß – ich bin nämlich durchaus in der Lage, ein Pergament zu lesen."
"Außerdem haben wir ein Problem."
"Ach – nur eins?"
"Wir brauchen Wasser. Das Wasser hier aus den Leitungen ist salzig, das Haus wird wohl mit Meerwasser versorgt."
"Ja, vielen Dank für die überflüssige Info, das habe ich selber schon festgestellt."
Du oller Nörgelbär – kannst du eigentlich auch mal einen einzigen Satz sagen, ohne dass er motzig klingt?
"Ich würde ja versuchen, es zu entsalzen, aber ohne Magie …" Sie zuckte mit den Schultern. "Jedenfalls brauchen wir Trinkwasser."
"Na und?"
"Besorg welches."
"Wo soll ich denn Trinkwasser hernehmen?"
"Hier in der Nähe ist doch so eine kleine Lagune – du bist auf deinem Rundgang gestern sicher auch daran vorbeigekommen. Oberhalb der Lagune scheint eine Quelle zu sein, jedenfalls fällt ein kleiner Wasserfall von den Felsen da oben herunter. Ich habe das Wasser probiert – es ist gut, man kann es trinken. Also hol bitte welches."
"Warum ich?"
"Wer sonst?"
"Hm, lass mich mal überlegen – du vielleicht?"
Yuna hätte ihm gerne einen Vogel gezeigt, aber sie hielt sich zurück. Erwartete dieser ungehobelte Klotz wirklich, dass sie sich mit Wasser abschleppte?
Warte nur, du Schnösel, dich knacke ich schon!
"Männer tragen Lasten, Frauen sammeln Beeren", versuchte sie einen kleinen Scherz. Aber eigentlich hätte ihr klar sein müssen, dass er an diesem Motzkopf abprallen würde.
"Was ist denn das für ein selten dämlicher Spruch?", knurrte er dann auch prompt, zog seinen Zauberstab aus der Hosentasche und ließ ihn spielerisch um die Finger wirbeln. "Warum eigentlich nicht doch etwas magisch nachhelfen …", sagte er nachdenklich und mehr zu sich selbst. "Wie sollten sie denn herausfinden –"
"Stopp!", fiel sie ihm ins Wort. "Wenn in der Anweisung steht, dass wir heute keine Magie gebrauchen dürfen, und du zauberst trotzdem, dann können sie das mit Sicherheit feststellen!"
"Und wie sollten sie das?"
"Auch bei Minderjährigen lässt sich Magie aufspüren, das dürfte dir ja bekannt sein. Und nach einem ähnlichen Prinzip wird das auch hier funktionieren. Das würde auf jeden Fall Strafpunkte bedeuten! Hast du denn eigentlich noch nie mal irgendetwas ohne deinen Zauberstab gemacht?"
"Warum sollte ich? Für sowas gibt es schließlich Hauselfen. Außerdem bin ich ein Zauberer, kein verdammter Muggel! Schon vergessen?"
"Als könnte ich das vergessen!" Yuna zog eine Grimasse. "Aber vielleicht ist genau das der Grund, warum der Sprechende Hut uns zusammengesteckt hat."
"Was zum Teufel hat das denn damit zu tun?"
"Na, das ist doch ganz einfach. Du hast in Muggeldingen überhaupt keine Erfahrung –"
"Als würde ich die brauchen …"
"– dafür bin ich durch meine Muggelherkunft bestens damit vertraut. Das gleicht sich also aus."
"Na, umso besser. Dann brauche ich heute ja nichts zu tun. Am besten gehe ich gleich wieder ins Bett, sonst stehe ich bloß im Weg herum und störe dich bei der Arbeit."
Das könnte dir so passen!
"Ganz im Gegenteil", machte sie seine Pläne lächelnd zunichte. "Du hast zwar noch nie eine muggelmäßige Arbeit verrichtet, aber das macht gar nichts. Denn das wird sich ja nun ändern. Für den Anfang beginnen wir mit etwas ganz Einfachem – nämlich Wasserholen. Damit solltest selbst du nicht allzu überfordert sein."
"Verdammt, ich bin doch kein Hauself!"
"Doch, jetzt schon – mehr oder weniger. Also sei endlich ein Mann und mach dich auf den Weg. Krüge stehen draußen neben der Hütte. Wenn du dann wieder zurück bist, kannst du dich ums Holz kümmern."
Malfoy traute wohl seinen Ohren nicht. Er schnaubte belustigt. "Bitte, worum soll ich mich kümmern?"
"Um Holz. H - O - L - Z. Weißt du, das ist dieses Zeug, aus dem Bäume gemacht werden. Man benutzt es aber auch, um Feuer zu machen. Und wir brauchen welches, um den altertümlichen Herd und den Kamin anzuheizen. Ohne Holz kein Feuer, ohne Feuer kein heißes Wasser und ohne heißes Wasser kein Zaubertrank. Draußen bei den Krügen liegt auch eine Axt." Sie machte eine flüchtige Handbewegung zur Tür hin. "Und wenn du jetzt kurz vorm Platzen bist, dann mach das doch bitte draußen - am besten auf dem Weg zur Wasserstelle - du weißt ja, wo die ist. Hauptsache, die Krüge bleiben heil und du vergisst auf dem Rückweg das Wasser nicht."
Yuna erhielt zwar keine Antwort, aber sie konnte förmlich den Vogel sehen, den er ihr in Gedanken zeigte. Er warf ihr noch einen spöttisch-ungläubigen Blick zu, der wohl so viel wie 'Du hast sie doch nicht alle' bedeuten sollte, drehte sich dann aber ohne ein weiteres Wort um und verließ die Hütte.
"Dafür übernehme ich dann heute Abend die Zaubertrankzubereitung!" rief sie ihm nach. "Und ich mache uns einen Tee! Oder einen Kaffee!"
Sie schaute ihm nach und schüttelte belustigt den Kopf. Die Sache begann ihr Spaß zu machen. Es schien wirklich an der Zeit, dass dieser anmaßende, zauberstabverwöhnte Flegel lernte, in die Hände zu spucken. Vielleicht würde ihm ja sein dauerndes Gemaule vergehen, wenn er nur ausreichend beschäftigt war. Holzhacken war da sicherlich eine gute Übung, und insgeheim freute sie sich schon darauf, ihn die Axt schwingen zu sehen.
Als Malfoy einige Zeit später mit zwei gefüllten Wasserkrügen zurückkam, hatte sie schon ein paar Lebensmittel aus dem Schrank genommen und zusammen mit Tellern und Tassen auf der Küchenablage zurechtgelegt. Auch einige Teebeutel lagen schon bereit und warteten auf ihren Einsatz.
"Hat ja ganz schön gedauert", konnte sie sich nicht verkneifen, was er mit einem tödlichen Blick quittierte. "Aber sag mal, warum läufst du eigentlich so komisch?"
"Halt die Klappe, Bennett", blaffte er und setzte die beiden Wasserkrüge mit einem Knall auf der Esstheke ab. "Wie ich laufe, geht dich nichts an."
"Hast du was mit dem Rücken?"
"Ich hab gesagt, halt die Klappe!"
Sie seufzte. "Na gut. Willst du denn jetzt erstmal frühstücken? Es ist alles da: Brot, Butter –"
"Oh, nur keine Umstände! Bloß frische Brötchen, Scones, vielleicht ein paar Pfannkuchen, Mandelblütenhonig, Pfirsich- und Limettenkonfitüre, gebratener Speck – natürlich nicht zu fett –, ein wenig Rührei mit Tomaten, Cornflakes mit Milch – das Ãœbliche eben. Und Orangensaft natürlich. Den Kaffee trinke ich übrigens schwarz. – Merkst du was?"
"Naja", wandte sie ein und unterdrückte ein Grinsen, "das alles haben wir natürlich nicht, nur Eier und Würstchen. Aber der Kaffee ist kein Problem, jetzt, wo wir Wasser haben. Und wenn es statt Limetten- auch Erdbeermarmelade und statt Orangen- auch Kürbissaft sein darf –"
"Nein, darf es nicht! Dieses armselige Zeug, das da im Schrank ist, will ich ganz bestimmt nicht nicht frühstücken!"
"Du willst nichts essen? Das ist aber gar nicht gut. Du weißt doch – leerer Bauch arbeitet nicht gern. Ach nein, den Spruch kannst du natürlich nicht kennen." Sie kicherte. "Aber wenn du jetzt auch noch vorhast, aus lauter Protest in den Hungerstreik zu treten, wirst du bis zum Ende dieser Woche sicher ein paar Pfund Gewicht verloren haben. Obwohl – wenn ich es mir recht überlege, kann das ja eigentlich nur von Vorteil für dich sein."
"Und was genau soll das jetzt heißen?", fauchte er, und Yuna stellte amüsiert fest, dass er seinen Blick sofort prüfend an sich hinunterwandern ließ und unwillkürlich den Bauch etwas einzog, obwohl der unstreitig gar nicht vorhanden war. "Bin ich zu fett, oder was?"
"Nein, das nicht", lenkte sie ein. "Aber je weniger du wiegst, desto schneller bist du mit deinem Besen, oder nicht? Vielleicht fängst du den Schnatz dann ja mal vor Harry. Wäre doch schön, oder? – Herrje, wo ist denn hier eine Teekanne?" Sie klappte ein paar Schranktüren auf und steckte den Kopf hinein; allerdings weniger, um nach einer Kanne zu suchen, als vielmehr, um ihr Grinsen zu verbergen.
Eine Antwort erhielt sie nicht, aber sie hatte auch keine erwartet. Als sie ihren Kopf wieder aus dem Schrank zog und zu Malfoy hinüberschaute, sah er verbiestert aus – noch verbiesterter als sowieso schon. Und das war auch nicht weiter verwunderlich. Yuna wusste, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte. Schließlich waren Harry und er als Sucher beim Quidditch erbitterte Konkurrenten, und es war kein Geheimnis, dass Harry ihm darin überlegen war; bislang hatte er ihm den Schnatz noch bei jedem Spiel vor der Nase weggeschnappt. Dass sie ihm diese Schwäche nun aber so unverblümt aufs Butterbrot schmierte, schien doch sehr an seinem Ego zu kratzen.
"Aber selbstverständlich ist es mir völlig gleich, ob du etwas isst oder nicht", sagte sie schließlich schulterzuckend, öffnete den Schrank erneut und begann die Lebensmittel seelenruhig wieder wegzuräumen. "Hauptsache, du machst beim Holzhacken nicht schlapp. Wann fängst du denn nun damit an? Ich würde gerne einen Tee machen."
Er schüttelte nur ungläubig den Kopf. "Das kann nicht dein Ernst sein! Wasser holen – na gut. Aber du erwartest doch nicht wirklich, dass ich Holz hacke! Was kommt denn als Nächstes? Muss ich mir dann Pfeil und Bogen schnitzen, für die Jagd?"
"Ich glaube, du verstehst nicht. Es ist keine Gefälligkeit, die du mir erweisen sollst, sondern wir brauchen Holz!"
"Ja, ja, ja – ohne Holz kein Feuer bla-bla und ohne Axt kein Holz, das hab ich schon begriffen. Aber ohne mich. Schließlich wird das ja auch bis morgen Zeit haben, wenn wir wieder zaubern dürfen."
"Nein, hat es nicht. Wir müssen heute einen Zaubertrank zubereiten."
"Na dann …", gab er mit einem boshaften Grinsen zurück, "du weißt ja, wo die Axt liegt."

* * *


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