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Fanfiction

Ex Domo - Der Sprechende Hut weiß schon, was er tut

von NamYensa

Die nächsten beiden Monate verliefen ohne Besonderheiten. Sowohl mit Blaise als auch mit ihren anderen Teampartnern konnte Yuna gut zusammenarbeiteten, mit ihnen gab es keine Probleme.
Malfoy hingegen bereitete ihr ein wenig Kopfzerbrechen. Für ihren Streich ins Snapes Tränkestunde hatte sie eigentlich einen bösen Gegenschlag erwartet, aber erstaunlicherweise hatte er sich bisher zurückgehalten und darauf beschränkt, sie in den gemeinsamen Unterrichtsstunden mit tödlicher Nichtachtung zu strafen. Yuna wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. Eigentlich fiel ihr nur ein Grund für diese ungewohnte Zurückhaltung ein: Es war die Ruhe vor dem Sturm, während er etwas ganz besonders Heimtückisches ausbrütete. Der Gedanke daran hatte zwar etwas Beängstigendes, denn schließlich war Malfoy alles zuzutrauen; da er sich aber bislang ruhig verhalten hatte, nahm sie es mit der Zeit eher gelassen. Immerhin gab es Wichtigeres. Das Projekt Ex Domo, dessen Beginn McGonagall für März angekündigt hatte, rückte näher und somit immer weiter in den Fokus der Siebtklässler.

An einem Mittwoch Mitte des Monats war es dann schließlich soweit. Ein Aushang an den Schwarzen Brettern der vier Häuser wies alle Schüler des siebten Jahrgangs an, sich am heutigen Nachmittag nach Ende der letzten Unterrichtsstunde in der Großen Halle einzufinden. Als Yuna mit ihren Freunden dort eintraf, schaute sie zum Slytherin-Tisch hinüber, von wo aus Malfoy ihr einen bitterbösen Blick zuwarf, den sie zum Trotz mit einem betont freundlichen Lächeln erwiderte. Amüsiert bemerkte sie, wie er sich umso verärgerter abwandte.
Langsam füllte sich die Große Halle, und obwohl eigentlich nur der siebte Jahrgang aufgefordert war, hatten sich auch zahlreiche Schüler der niedrigeren Klassenstufen eingefunden, um dem Auswahlverfahren beizuwohnen. Somit war die Halle kaum weniger voll besetzt als sonst und die Geräuschkulisse entsprechend hoch. Eine allgemeine Aufregung war deutlich spürbar.
Als alle ihre Plätze gefunden hatten, erhob sich Professor McGonagall von ihrem Platz und trat nach vorne. Vor dem Lehrertisch stand ein Schemel, und darauf lag der allen vertraute Sprechende Hut.
"Nun", begann McGonagall, "heute werden wir also die Paare für das Projekt Ex Domo auswählen, das an diesem Samstag beginnen wird. Der Sprechende Hut wird jeweils eine Schülerin und einen Schüler benennen und so die im Projekt zusammenarbeitenden Paare ermitteln. Sobald Ihr Name ausgerufen wurde, kommen Sie bitte zu mir nach vorne, damit ich Ihnen ein Pergament mit den ersten Instruktionen zu dem Projekt überreiche. Anschließend dürfen Sie sich gerne mit Ihrem jeweiligen Partner zusammensetzen und die Projektpläne besprechen. – Lassen Sie uns nun also mit der Auswahl beginnen."
McGonagall tippte mit ihrem Zauberstab an den Hut und wartete ab. In der Halle wurde es mucksmäuschenstill, während unzählige Augenpaare gespannt auf den Hut gerichtet waren. Es dauerte eine Weile, dann verkündete er:
"Miss Lavender Brown – und Mr. Anthony Goldstein!"
Ein Beifallssturm brauste durch die Halle, während die beiden Genannten sich etwas verlegen grinsend von ihren Plätzen erhoben und nach vorne gingen, um ihre Pergamente in Empfang zu nehmen. Und schon gab der Hut die nächsten Namen aus:
"Miss Pansy Parkinson – und Mr. Roger Malone!"
"Puh!", stöhnte Ron erleichtert. "Die erste Niete ist weg, Merlin sei Dank."
"Ist im Grunde nicht viel anders als die normale Auswahl zum Schuljahresbeginn, oder?", meinte Harry.
"Stimmt", nickte Hermine, "und der Ausgang ist genauso ungewiss."
"Miss Parvati Patil – und Mr. Gregory Goyle!", verkündete der Hut das nächste Paar.
"Och, das tut mir jetzt aber leid für euch beide", meinte Ron mit gespieltem Bedauern zu Hermine und Yuna gewandt. "Goyle ist vergeben, so ein Pech. Aber für eine von euch bleibt ja noch Crabbe." Er kicherte.
Hermine zog eine Grimasse. "Ich freu mich schon, Ron Weasley, wenn der Hut dich mit Millicent Bulstrode vereint." Nun war sie diejenige, die kicherte.
"Bei Merlins Spitzbart – das kann nicht dein Ernst sein! Das kannst du nicht wirklich wollen!"
"Doch, das ist mein voller Ernst. Würde dir recht geschehen."
"Bin ich denn mit Parkinson im Tränkeunterricht nicht schon genug gestraft?"
Aber länger debattieren konnten sie nicht, denn schon ging es weiter:
"Miss Hermine Granger – und Mr. Michael Corner!"
"Na also", Hermine streckte Ron die Zunge heraus, ehe sie sich von ihrem Platz erhob. "Passt doch. Hätte ja wirklich schlimmer kommen können."
"Ja, Michael ist ein ganz netter Kerl", stimmte Harry zu.
"Viel zu nett", brummte Ron vor sich hin. "Dass der Bursche mir bei Mine bloß nicht auf dumme Gedanken kommt! Sonst kriegt er meinen Zauberstab zu spüren! Ich glaube, Crabbe wäre mir da schon lieber gewesen, der ist sogar zum Anbaggern zu dämlich. Aber Michael …"
Und so zog sich die Auswahl weiter hin. Manchmal überlegte der Hut etwas länger, ehe er seine Entscheidung traf. Die Schüler, die bereits ausgewählt waren, hatten sich zusammengetan und saßen nun wild durcheinander an den Tischen der verschiedenen Häuser. Die anfängliche Stille in der Halle war nun wieder einem lebhaften Schwatzen gewichen.
Aber nicht alle schienen mit der Wahl des Hutes wirklich zufrieden zu sein. Vor allem Parvati sah nicht sehr glücklich aus; sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schenkte Goyle, der neben ihr saß, keinen Blick. Auch Pansy Parkinson war offensichtlich mehr als nur enttäuscht. Viele wussten, dass sie wohl gerne mit Malfoy zusammengekommen wäre. Da das nicht geklappt hatte, starrte sie nun bitterböse vor sich hin und strafte Roger Malone mit Nichtachtung. Malfoy hingegen sah belustigt aus, und offenbar verspottete er Pansy mit ihrer Zuteilung, was sie nur noch ärgerlicher machte; ihr Gesicht verdüsterte sich mehr und mehr.
Harry hatte Glück und war Susan Bones aus Hufflepuff zugeteilt worden, mit der er auch schon in Kräuterkunde zusammenarbeitete ("Die ist okay"), und Ron kam mit Mandy Brocklehurst aus Ravenclaw zusammen ("Jo, die geht in Ordnung"), die sich daraufhin beide zu ihnen an den Gryffindor-Tisch gesetzt hatten.
"Hey!", rief Ron plötzlich, der sein Pergament von McGonagall studierte. "Habt ihr gesehen? Das ist eine Liste mit Sachen, die wir mitnehmen sollen. Da stehen auch Badesachen drauf. Na, das hört sich doch mal richtig gut an!"
"Ich nehme dir deine Illusionen ja nur ungern, Ron", kicherte Hermine, "aber das wird bestimmt kein Badeurlaub."
"Das ist richtig", warf Susan ein. "Mein Vater hat mir erzählt, dass es in dem Projekt Ex Domo auch immer eine Wasseraufgabe gibt."
"Ach, das ist doch völlig schnuppe!", winkte Ron ab. "Wenn es eine Wasseraufgabe gibt, gibt es auch ein Schwimmbecken, und wenn es ein Schwimmbecken gibt, werden wir auch unseren Badespaß haben."
"Mich würde viel eher interessieren, nach welchen Kriterien der Hut seine Wahl trifft", meinte Hermine nachdenklich. "Ich meine – Parvati und Goyle! Ich bitte euch!"
"Die Schöne und das Biest", kicherte Harry.
"Lass mal, der Sprechende Hut weiß schon, was er tut", gab Ron altklug seinen Senf dazu.
Yuna hörte dem Geplauder nur mit halbem Ohr zu. Sie wurde inzwischen zusehends kribbeliger und fühlte sich auch schon etwas mulmig, weil sie immer noch nicht vom Hut aufgerufen worden war und der Kreis der möglichen und vor allem akzeptablen Projektpartner immer kleiner wurde – und nicht zuletzt, weil auch Crabbe noch auf seine Zuteilung wartete. Vor ihrem geistigen Auge sah sie sich tatsächlich schon mit ihm neben Parvati und Goyle sitzen. Fast ein bisschen wehmütig schaute sie zu Blaise hinüber. Er lächelte ihr einmal kurz zu; leider hatte ihm der Sprechende Hut jedoch inzwischen Tracey Davis an die Seite gestellt, er war also nicht mehr verfügbar. Aber vielleicht hatte sie Glück und kam zu Noah Connor. Er war einer der fünf Hufflepuffs, die Muggelkunde belegt hatten, und in Kräuterkunde arbeitete sie auch mit ihm zusammen. Er wartete ebenfalls noch auf seine Zuteilung und war außerdem ganz nett. – Aber dann …
"Miss Yuna Bennett …" – sie hielt die Luft an – "… und Mr. Draco Malfoy!"
In der Halle wurde es schlagartig so still, als hätte jemand einen Stillezauber darübergelegt. Die Ruhe hielt aber nur einen kurzen Augenblick an, dann steckten etliche Schüler die Köpfe zusammen und tuschelten miteinander. Einige grinsten und kicherten ganz unverhohlen. Schließlich wusste die halbe Schule, dass Malfoy Muggelstämmige verachtete. Und nicht nur das: Yunas Tränkestreich hatte seinerzeit im Nu die Runde durch die Häuser gemacht. Wie ein Lauffeuer hatte es sich verbreitet, dass das Tränke-Ass Malfoy ihr auf den Leim gegangen war und als Konsequenz von Snape ein 'T' hatte einstecken müssen. Und nun führte der Sprechende Hut ausgerechnet diese beiden für das Projekt Ex Domo zusammen. Was er sich dabei wohl gedacht hatte?
Malfoy, der bis zu diesem Moment grinsend und gelangweilt Kaugummi kauend auf seinem Platz gesessen hatte, war plötzlich erstarrt. Das Grinsen war ihm ebenso vergangen wie das Kauen, und er sah jetzt völlig geplättet aus. Pansy konnte ihren Ärger nicht länger verhehlen und bedachte nun auch ihn mit giftigen Blicken, gerade so, als hätte er die Zuteilung zu verantworten. Blaise kicherte vor sich hin. Yuna hatte für all das jedoch keinen Blick – ihr war, als hätte man sie mit einem Kübel Eiswasser übergossen. Wie versteinert saß sie auf ihrem Platz.
"Nee, oder?", sagte sie matt. "Das träum ich doch."
Die anderen starrten sie an. Ron war der erste, der sich wieder fasste.
"Du und das Frettchen – ich schmeiß mich weg!", rief er und brüllte vor Lachen.
"Ausgerechnet Malfoy!", stöhnte Yuna. "Das darf doch nicht wahr sein!"
"Oh-oh", machte Harry, "wo der seit deinem Späßchen bei Snape so besonders gut auf dich zu sprechen ist … Schließlich hast du ihm einen Kratzer in seine Krone gemacht."
"Ja Рvor allem, da es kaum noch jemanden gibt, der das nicht mitgekriegt hat", stimmte Michael kichernd zu. "Wir haben alle unterm Tisch gelegen, als wir von Malfoys Muschelsuppe h̦rten."
Yuna war nicht danach, in sein Kichern einzustimmen, und zog nur eine Grimasse.
"Geh zu McGonagall", riet Harry ihr, "und bitte darum, dass dir jemand anders zugeteilt wird."
"Das ist nicht möglich", wandte Hermine ein.
"Auch nicht, wenn wir direkt zu Dumbledore gehen und mit ihm reden? Ich meine, wir wissen doch alle, wie Malfoy drauf ist. Das kann doch nicht gutgehen."
"Dumbledore wird auch nichts machen können." Hermine schüttelte den Kopf. "Ich habe vor ein paar Tagen mit McGonagall gesprochen. Die Auswahl durch den Sprechenden Hut ist genauso bindend wie die Auswahl des Feuerkelchs beim Trimagischen Turnier."
"Dann stürz dich vom Astronomieturm", schlug Ron Yuna vor, was ihm von Hermine einen unsanften Schlag auf den Hinterkopf einbrachte.
"Autsch!", rief er und rieb sich seinen Schopf. "Hast du denn eine bessere Idee?"
Während Yuna langsam aufstand und sich auf den Weg zu McGonagall machte, um ihr Pergament abzuholen, wanderte ihr Blick zum Slytherin-Tisch und traf auf ein graues Augenpaar. Pure Feindseligkeit blitzte ihr daraus entgegen. Es war ziemlich offensichtlich, was Malfoy von der Zuteilung hielt. Er machte auch keine Anstalten, aufzustehen und ihr zu folgen, sondern blieb einfach sitzen.
"Schaut mal", sagte Harry und deutete ebenfalls hinüber. "Unser Freund sieht gar nicht glücklich aus, was?"
Das war reichlich untertrieben. Von seinem anfänglichen Schock hatte Malfoy sich offenbar erholt, aber nun war er außer sich und textete unaufhörlich den neben ihm sitzenden Blaise zu. Der konnte vor Lachen kaum an sich halten, was Malfoy nur noch wütender machte. Durch die Entfernung zum Slytherin-Tisch bekam Yuna den genauen Wortlaut nicht mit, aber sie war sicher, eine erlesene Auswahl an Kraftausdrücken herauszuhören.
"Mr. Malfoy!", ertönte plötzlich McGonagalls Stimme. "Würden auch Sie die Güte haben, zu mir zu kommen?"
Der Angesprochene erhob sich, wenn auch nur äußerst widerwillig. Zahlreiche neugierige Augenpaare waren auf ihn gerichtet, nicht wenige seiner Mitschüler grinsten schadenfroh und warfen ihm hämische Blicke zu. Ein bisschen schien ihn das in seiner zur Schau getragenen Selbstsicherheit zu erschüttern, denn einmal stolperte er kurz, fing sich aber sofort wieder und stieß einen deftigen Fluch aus.
"Hey, Malfoy!", rief prompt jemand vom Ravenclaw-Tisch. "Schaffst du es allein nach vorne oder müssen wir dich stützen?"
Brüllendes Gelächter folgte. Aber Malfoy ignorierte jeglichen Spott um sich herum und setzte nun erst recht eine betont herablassende und gelangweilte Miene auf. Scheinbar ganz die Ruhe selbst, schlenderte er gemächlich und betont lässig zu McGonagall.
"Er platzt gleich!", gluckste Ron. "Schaut ihn euch an – gleich platzt er!"
"Was sagst du denn dazu?", wandte Hermine sich schließlich an Yuna, die inzwischen wieder an ihren Platz zurückgekehrt war und jetzt resigniert mit den Schultern zuckte.
"Tja, was soll ich dazu sagen? Shit happens."
"Sieh es doch positiv", warf Ron ein, "es hätte auch Crabbe werden können. Und Goyle ist dir immerhin auch erspart geblieben." Er tätschelte ihr tröstend die Schulter, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen.
Als die Auswahl schließlich vorüber war und die vier sich ihren Mitschülern anschlossen, die alle in Richtung Eingangshalle drängten, wurde Yuna an der Tür plötzlich rüde angerempelt. Sie brauchte sich nicht erst umzusehen, um zu wissen, wer es war. Malfoy warf ihr einen vernichtenden Blick zu, während er mit Blaise im Schlepptau an ihr vorbeidrängelte.
"He!", rief sie ihm hinterher. "Die Auswahl war ein Volltreffer, was? Wird ein Riesenspaß werden, oder?" Dabei war ihr selbst gar nicht so spaßig zumute.
"Halt einfach die Klappe, Bennett!", schnauzte er zurück. "Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich mit dir dieses blöde Projekt durchziehe! Mein Vater sitzt nicht umsonst im Schulbeirat. Wenn er davon erfährt …" Der Rest ging in Rons schallendem Gelächter unter.
"Hey, Frettchen!", johlte er. "Lässt du dir diesen Spruch eigentlich irgendwann mal ins Familienwappen stanzen?"
"Der spuckt nur große Töne", sagte Hermine verächtlich, als Malfoy verschwunden war. "Dem Projekt kann er sich nicht entziehen, da nutzt ihm auch sein großartiger Vater nichts."

Drei Tage später, am darauffolgenden Samstag, verblieben die Schüler des siebten Jahrgangs nach dem Frühstück in der Großen Halle, um ihre letzten Instruktionen zu erhalten. McGonagall erklärte ihnen, dass sie alle mit Hilfe von Portschlüsseln paarweise an ihre Einsatzorte portiert würden. Die täglich variierenden Aufgaben würden sie vor Ort vorfinden, ansonsten seien sie jedoch im Wesentlichen auf sich allein gestellt.
"Ein paar letzte Punkte noch", sagte McGonagall schließlich. "Sie alle werden eine Eule an Ihrem Zielort vorfinden, die Sie jederzeit mit einer Nachricht nach Hogwarts schicken können. Aber denken Sie daran, dies nur in wirklichen Notfällen zu tun. Sollten wir eine Eule von Ihnen empfangen, ohne dass ein dringender Grund vorliegt, werden Sie in diesem Projekt Punkte verlieren. Und vergessen Sie auch Folgendes nicht: Auch wenn Sie sich außerhalb von Hogwarts befinden – Sie sind immer noch Schüler dieses Hauses! Also benehmen Sie sich entsprechend und machen Sie dem Haus keine Schande, denn im schlimmsten Falle können Sie auch von dem Projekt ausgeschlossen werden – was ein 'T' in der Note für Ex Domo zur Folge hätte! Und was ein 'T' in Ihrem UTZ-Zeugnis bedeutet, brauche ich Ihnen sicherlich nicht zu erklären. Bedenken Sie bei Ihrem Tun und Handeln, dass Sie zwar außer Sicht, nicht aber außerhalb unserer Kontrolle sind. Da Sie alle volljährig sind, erwarten wir von Ihnen, dass Sie mit dem Vertrauensvorschuss, den das Projekt zweifellos bedeutet, verantwortungsvoll umgehen. – Und nun nehmen Sie bitte Ihr Gepäck und versammeln Sie sich draußen vor dem Schloss, wo Ihre Portschlüssel bereits auf Sie warten."
Also rafften sie alle ihre Sachen zusammen und folgten McGonagall, die vorausgegangen war, aus der Großen Halle. An der Tür gab es wie üblich ein mittelschweres Geschiebe und Geschubse, und als sie endlich die Eingangshalle erreicht hatten und sich weiter zum Schlossportal schoben, kamen sie an ihrer Lehrerin vorbei, die neben dem Portal bei Malfoy stehen geblieben war.
"Was soll das sein?", fragte sie ihn gerade und deutete auf drei Koffer, die neben ihm auf dem Boden standen.
"Mein Gepäck", gab er zurück und sah so aus, als würde er nur mühsam ein Augenrollen unterdrücken angesichts einer so dummen Frage.
"Sie scherzen, Mr. Malfoy", sagte McGonagall streng. "Ich darf Sie daran erinnern, dass Sie heute keine mehrmonatige Weltreise antreten, sondern ein einwöchiges Schulprojekt. Gehen Sie also in Ihren Schlafraum zurück, packen Sie ein paar Sachen zusammen – die in ein Gepäckstück passen! – und finden Sie sich dann im Schlosshof ein. Und beeilen Sie sich, ich erwarte Sie in fünf Minuten zurück!"
Ohne eine Antwort abzuwarten, ließ sie ihn stehen und verließ die Eingangshalle durch das Portal nach draußen. Yuna musste grinsen, als sie Malfoys wütenden Blick sah, den er seiner Lehrerin hinterherschickte. Doch dann sah er wohl ein, dass ihm gar nichts anderes übrig blieb, als McGonagall Folge zu leisten. Er zückte seinen Zauberstab, brachte seine Koffer zum Schweben und verschwand mit ihnen Richtung Kerkertreppe.
"Alles klar mit dir?", fragte Harry Yuna, als sie im Schlosshof angekommen waren, wo sich schon etliche Paare zu einer Warteschlange aufgereiht hatten.
"Ja, alles klar", nickte sie.
"Wie fühlst du dich denn?", wollte auch Hermine wissen, die ein bisschen besorgt aussah.
Yuna lachte, aber es klang etwas gequält. "Herrje, ihr tut ja gerade so, als würde ich zu meiner Hinrichtung gehen. Aber ganz so schlimm wird es wohl nicht werden, oder?"
"Darauf würde ich nicht wetten", widersprach Ron. "Und, Mine – Hände weg von Michael, klar?" Er zog drohend die Augenbrauen zusammen, aber Hermine grinste nur.
"Lass dir von Malfoy die Woche nicht vermiesen", versuchte Harry Yuna aufzumuntern. "Zieh einfach dein Ding durch und gut. Du packst das schon."
"Pass mal auf – wenn ihr zurückkommt, seid ihr die dicksten Freunde", versuchte Hermine einen Scherz.
"Oder tot", erwiderte Ron trocken.
"Ich wünsch dir was", rief ihr nun auch Freya im Vorbeigehen zu.
Yuna wusste, dass ihre Freunde es nur gut meinten, aber all die ermunternden Worte, die sie ihr mit auf den Weg gaben, machten die Sache nicht besser, sondern gaben ihr erst recht das Gefühl, den Gang zur Schlachtbank anzutreten. Doch dann traf ihr Blick den von Parvati, die mit Goyle zusammen in der Reihe stand und den Tränen nahe schien; und Sue Li, die mit Crabbe vereint worden war, sah auch sehr blass aus. Verglichen mit den beiden war Malfoy vielleicht doch das kleinere Übel – versuchte sie sich Mut zu machen.
Susan Bones, Mandy Brocklehurst und Michael Corner gesellten sich zu ihnen, und gemeinsam nahmen sie paarweise ihren Platz am Ende der Schlange wartender Mitschüler ein. Nur Yuna blieb allein: Malfoy, der inzwischen mit einem einsamen Seesack wieder aufgetaucht war, stand demonstrativ abseits und haderte sichtlich mit seinem Schicksal. Hin und wieder warf er einen verächtlichen Blick herüber. Blaise hingegen winkte ihr sogar einmal kurz zu, ehe er mit Tracey verschwand.
"Also – viel Glück dann", wünschte Harry Yuna noch, ehe er mit Susan den alten Schuh berührte, der ihr Portschlüssel war.
Sie seufzte. "Danke, euch auch."
Erst als alle anderen schon ihre Portschlüssel benutzt hatten und McGonagall Malfoy einen deutlichen Wink gab, sich Yuna anzuschließen, bequemte er sich endlich herüber.
"Sie beide nehmen diesen Löffel", forderte ihre Lehrerin sie auf und deutete auf das letzte vor ihr liegende Objekt.
Als sie im Begriff waren, ihre Finger auf den kleinen Portschlüssel zu legen, berührten sich kurz ihre Hände. Beide zuckten zurück, als als hätten sie sich verbrannt.
"Lass das, Bennett!", fuhr Malfoy sie wütend an.
"Was heißt 'lass das'?", gab Yuna ebenso wütend zurück. "Glaubst du vielleicht, ich hätte dich freiwillig angefasst?"
"Pass einfach auf, wo du hingrapschst!"
"Ich grapsche nicht!"
"Ach, halt doch die Klappe!"
"Halt du doch selber die Klappe!"
McGonagall warf einen Blick von einem zum anderen und verfolgte den kleinen Wortwechsel mit hochgezogener Augenbraue – ein deutliches Zeichen ihrer Missbilligung.
"Halten Sie Ruhe – alle beide!", wies sie sie ärgerlich zurecht. "Wie wollen Sie die Projektwoche hinter sich bringen, wenn sie jetzt schon in Streit geraten? – Und nun wünsche ich Ihnen eine gute Portreise und viel Erfolg bei Ihrem Projekt. Und vertragen Sie sich!", fügte sie nochmals mahnend hinzu.
Yuna warf ihrer Lehrerin einen letzten Blick zu und berührte dann den Portschlüssel. Dabei behielt sie Malfoys Hand jedoch gut im Auge, um eine nochmalige Berührung tunlichst zu vermeiden. Und plötzlich spürte sie ein Reißen hinter dem Bauchnabel, sah einen Wirbel aus bunten Farben – dann war Hogwarts verschwunden.

* * *


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Wir müssen lernen, mit Menschen auszukommen, die anders sind als wir. Wenn sie das Herz auf dem rechten Fleck haben, spielt es keine Rolle, woher sie stammen.
David Heyman über ein Thema des vierten Harry-Potter-Films