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Fanfiction

Ex Domo - Das Projekt Ex Domo

von NamYensa

Sechs Wochen später ...

"Ruhe!", verschaffte Dumbledore sich mit einem vernehmlichen Ruf Gehör. Er stand vor dem Lehrertisch und ließ seine Blicke abwartend durch die Große Halle und über die Schülerschar schweifen. Das laute Geplapper ließ sofort nach, und auch diejenigen, die noch die letzten Reste ihres Nachtisches löffelten, hielten inne.
"Die Schüler des siebten Jahrgangs", fuhr er fort, "bleiben bitte noch einen Moment auf ihren Plätzen! Bevor ihr euch in eure Gemeinschaftsräume oder Schlafsäle begebt und dem ersten Schultag im neuen Jahr entgegenschlummert, wird Professor McGonagall noch einige Worte an euch richten. Die Jüngeren von euch dürfen sich aber gerne schon zurückziehen."
Doch von diesem Angebot machten nur wenige Schüler Gebrauch. Die meisten waren viel zu neugierig, was für Neuigkeiten es heute, am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien, wohl aufzuschnappen gab.
Dumbledore, der inzwischen wieder am Lehrertisch Platz genommen hatte, beugte sich nun in einem leisen Gespräch zu Snape hinüber. Nun war es Professor McGonagall, die sich erhob. Sie strich sich einmal kurz über den Umhang, trat vor die Schülerschaft und räusperte sich.
"Hören Sie mir alle zu?", begann sie und ließ ihren Blick einmal durch die Halle schweifen. "Sehr schön. – Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, müssen alle Schüler des siebten Jahrgangs an einem Praktikum teilnehmen – einem Projekt, das sich Ex Domo nennt. Das Projekt wird, wie der Name schon andeutet, außerhalb von Hogwarts stattfinden und sich über eine ganze Woche erstrecken. Dabei stehen Ihre in sieben Jahren erlernten Fähigkeiten auf dem Prüfstand, und Sie werden Aufgaben sehr unterschiedlicher Art zu meistern haben – leichtere und schwierigere. Einige davon werden Sie gänzlich ohne Ihren Zauberstab und andere nur in Zusammenarbeit mit Ihrem jeweiligen Partner bewältigen können." Sie machte eine kurze Pause.
"Eines muss ich Ihnen jedoch vorab nachdrücklich klarmachen: Falls Sie bei dieser Projektwoche nur auf einige zusätzliche Erholungstage hoffen, sind Sie im Irrtum. Ex Domo ist eine komplexe Prüfung, und wie in jeder anderen Prüfung werden Sie auch hier mit Punkten bewertet und benotet. Und diese Note wird, wie jedes andere Ihrer Fächer auch, Einfluss auf das Gesamtergebnis Ihres Abgangszeugnisses nehmen. Die Note für Ex Domo mag Ihnen unmaßgeblich erscheinen. Sie werden aber feststellen, dass sie Ihnen bei einer späteren Bewerbung um einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz von Nutzen sein wird und möglicherweise den Unterschied zwischen 'Angenommen' und 'Abgelehnt' bedeuten kann. Besonders im Zaubereiministerium wird auf eine gute Note in dieser Disziplin ein nicht unbeträchtlicher Wert gelegt, weil Sie damit Ihre vielseitige Einsatzfähigkeit nachweisen."
Ein Raunen ging durch die Halle, und McGonagall klatschte in die Hände, um sich erneut Gehör zu verschaffen.
"Und nun noch einige Anmerkungen und Erklärungen zu dem diesjährigen Auswahlverfahren. Bislang war es gängige Praxis, dass die teilnehmenden Schüler ihre Partner für das Projekt selbst bestimmen konnten. Die Schulleitung hält es nach Rücksprache mit dem Ministerium jedoch für angebracht, diese Vorgehensweise im laufenden Jahr erstmalig zu ändern."
Alle Schüler starrten nach vorne und hingen gebannt an McGonagalls Lippen. Das Projekt selbst und die für die diesjährigen Schulabgänger obligatorische Teilnahme war den Siebtklässlern schon vorher bekannt gewesen. Dass es aber für die Auswahl ein neues Verfahren geben sollte, ließ sie aufhorchen. Was mochte das wohl sein?
"Wollen sie uns vielleicht per Lostrommel auslosen?", überlegte Harry und sah seine Freunde über den Tisch hinweg fragend an.
"Was ist eine Lostrommel?", fragte Ron irritiert.
Aber noch bevor sie diese Frage näher erörtern konnten, fuhr McGonagall auch schon mit ihren Erläuterungen fort.
"Das Auswahlverfahren ist sehr einfach und auch schnell erklärt: Ähnlich wie bei der Verteilung auf die Häuser bei Ihrer Einschulung, werden Ihre Namen nun auch für das Projekt vom Sprechenden Hut ausgewählt und die Paare auf diese Weise zusammengestellt. Damit soll unterbunden werden –", sie hob die Stimme, da ein aufgeregtes Gemurmel in der Halle eingesetzt hatte, "dass sich die teilnehmenden Paare nur aus besten Freunden formieren, wie dies in den vergangenen Jahren in aller Regel der Fall war. Ein maßgeblicher Aspekt und leitender Gedanke dieses Projektes ist es jedoch, Sie unter Beweis stellen zu lassen, dass Sie in der Lage sind, auch mit weniger gut befreundeten Mitschülern ein leistungsfähiges Team zu bilden, um miteinander die anstehenden Aufgaben zu bewältigen."
Das Gemurmel in der Halle schwoll jetzt zu einem Sturm der Entrüstung an, den McGonagall jedoch ignorierte.
"Die Auswahl", fuhr sie unbeirrt fort, "wird im Laufe des Monats März erfolgen, das genaue Datum erfahren Sie rechtzeitig per Aushang an den Schwarzen Brettern Ihrer Häuser. Das Projekt wird dann wenige Tage später beginnen. – Und damit bin ich auch schon am Ende des ersten Punktes angekommen, über den ich Sie zu informieren hatte."
"Des ersten Punktes? Was kommt denn noch?", stöhnte Ron. "Ich will endlich hier raus und die Füße hochlegen."
"Füße hochlegen – na klar, du hast ja auch einen so anstrengenden Tag hinter dir", spottete Hermine und knuffte ihn in die Seite. "So eine schweißtreibende Zugfahrt mit stundenlangem Sitzen und Dösen …"
Ron streckte ihr beleidigt die Zunge heraus, und dann fuhr McGonagall auch schon fort:
"Der zweite Punkt betrifft eine Neuerung hinsichtlich Ihres Unterrichts. Da Sie sich auf Ihre UTZ-Prüfungen zubewegen, die bekanntlich im Juni stattfinden, werden Sie sich, ähnlich wie im Projekt Ex Domo, in Ihrem letzten Schulsemester auch in Ihren Unterrichtsfächern zu Zweiergruppen zusammenschließen und Arbeitsgemeinschaften bilden. Dabei werden Ihre jeweiligen Lehrer Ihnen behilflich sein beziehungsweise die Zusammenstellung vornehmen, da sie Sie und Ihre Kenntnisse am besten beurteilen können. Sinn und Zweck dieser Zusammenschlüsse ist das kollektive Arbeiten mit dem gegenseitigen Ausgleich von Stärken und Schwächen, um Ihnen allen gleichermaßen gute Chancen einzuräumen, erfolgreich durch die Prüfungen zu kommen."
"Hä?", machte Ron. "Was soll das denn? Das ist doch neu, oder war das schon immer so?"
"Neu ist es nicht", erklärte Hermine ihm. "Man konnte sich natürlich immer schon zu Arbeitsgemeinschaften zusammentun – oder eben auch nicht. Aber so, wie ich McGonagall verstanden habe, ist es jetzt verbindlich."
"Also, ich weiß nicht, was ich davon halten soll", meinte Harry. "Wozu soll das gut sein? Was bringt uns das?"
"Hast du denn nicht zugehört? Es geht um das gegenseitige Ausgleichen von Stärken und Schwächen. Vielleicht haben die Lehrer festgestellt, dass der Leistungsstand der Klassen oder der Notendurchschnitt einiger Schüler zu schlecht ist und wollen jetzt im Endspurt noch versuchen gegenzusteuern. Sie wollen, dass wir uns gegenseitig unterstützen, damit alle Schüler möglichst gut durch die Prüfungen kommen."
"Na, das klingt doch mal richtig klasse!", frohlockte Ron. "Dann kann ich endlich ganz offiziell von dir abkupfern."
Hermine verzog das Gesicht und brummte irgendetwas vor sich hin. Wahrscheinlich waren ihr die gleichen Gedanken durch den Kopf gegangen, und die gefielen ihr überhaupt nicht. Gute Noten einzusacken, ohne eine entsprechende Eigenleistung dafür erbracht zu haben, gingen ihr gewaltig gegen den Strich.
"Sollten Sie noch Fragen haben", setzte McGonagall nun zu ihrem Schlusswort an, "dürfen Sie gerne an Ihre Hauslehrer oder auch an mich herantreten, wir werden sie Ihnen gerne beantworten. – Und nun ist es Zeit, dass Sie sich in Ihre Gemeinschaftsräume zurückziehen. Ich wünsche Ihnen allen eine gute Nacht und morgen einen erfolgreichen und schöpferischen ersten Schultag im neuen Jahr." Sie ließ einen letzten Blick durch die Halle schweifen, wandte sich dann ab und nahm wieder am Lehrertisch Platz.
"Was glaubt ihr, wo wir das Projekt machen müssen?", fragte Harry. "Irgendwo hier in der Nähe?"
"Ja, genau, wo findet das überhaupt statt?", schloss Ron sich an.
Hermine verdrehte genervt die Augen.
"Ihr solltet wirklich endlich mal Eine Geschichte von Hogwarts lesen", sagte sie schnippisch, "da steht das nämlich genau drin."
"Pah, als würde es sich so kurz vor unserem Schulabgang noch lohnen, diesen dicken Wälzer durchzuackern", brummte Ron. "Ich hab da in sechseinhalb Jahren keinen Blick reingeworfen und werde es jetzt auch nicht mehr tun. Außerdem haben wir ja dich. Also – wie geht das Ganze vor sich?"
Hermine seufzte. "Niemand außer den Lehrern weiß, wo wir das Projekt machen werden. Es bleibt streng geheim und findet jedes Jahr woanders statt. Wir könnten auf einen Bauernhof kommen oder in eine Hütte im Gebirge. Genauso gut könnte es uns aber auch in den Dschungel verschlagen. Sogar in einer Wüstenoase hat das Projekt mal stattgefunden. Ich glaube, das war im Jahr –"
"Ja, ja, schon gut, so genau wollen wir das gar nicht wissen", bremste Ron ihren Eifer, und Hermine boxte ihn in die Seite.
"Jedenfalls gibt es eigentlich kaum Orte, die nicht möglich sind", setzte sie abschließend hinzu.
"Hast du eben Wüste und Dschungel gesagt?", wiederholte Yuna. "Na, das klingt ja prickelnd."
"Wir werden uns einfach überraschen lassen müssen", stellte Hermine sachlich fest.
"Oh ja, ich liebe diese Art von Überraschungen", brummte Ron. "Vielleicht verschlägt es uns auf eine Eisscholle neben einen Eisbären."
Yuna, Hermine und Harry mussten lachen, und schließlich erhoben sie sich von ihren Plätzen.
"Was haltet ihr eigentlich von dem neuen Auswahlverfahren für das Projekt?", fragte Harry, während sie sich an den Haustischen und Mitschülern vorbeidrängelten, um sich einen Weg aus der Großen Halle hinaus in die Eingangshalle zu bahnen.
"Überhaupt nichts", gab Ron griesgrämig zurück. "Stellt euch vor, der Hut steckt mich mit Millicent Bulstrode zusammen!"
Harry lachte. "Also, ich kann mir ehrlich gesagt nicht denken, dass sich das Auswahlkonzept über die jeweiligen Hausgrenzen hinaus erstreckt."
"Hm – ich weiß nicht", Hermine wiegte zweifelnd den Kopf. "Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass wir für dieses Projekt auch mit den anderen Häusern kooperieren müssen."
"Ist das im Grunde nicht völlig egal?", schaltete Yuna sich ein. "Was soll schlecht daran sein? Ich finde die Idee sogar gut. Bei uns zuhause in Spira gab es diese unsinnige Häuserteilung mit den gegenseitigen Rivalitäten überhaupt nicht. Natürlich gab es auch dort Quertreiber, aber im Großen und Ganzen sind alle miteinander ausgekommen. Deshalb denke ich, dass es letztlich nur von Vorteil sein kann, die anderen Häuser ein bisschen besser kennenzulernen."
"Ja – solange es nicht Slytherin ist." Ron verzog angewidert das Gesicht.
"Also, ich sehe das eigentlich genauso wie Yuna", meinte Hermine. "Von einem engeren Kontakt mit den anderen Häusern können wir doch nur profitieren, oder?"
"Würdest du das auch sagen, wenn der Hut dich mit Crabbe oder Goyle zusammensteckt?", grinste Harry. "Oder mit Malfoy?"
"Genau. Erklär mir mal, wie du von denen profitieren willst." Ron gluckste. "Willst du lernen, wie man Leute anpampt und vermöbelt?"
"Naja, diese drei müssten es jetzt nicht unbedingt sein", lenkte Hermine ein. "Da kann ich mir schon angenehmere Teampartner vorstellen."
"Aber es sind vierzig Leute in unserem Jahrgang", stellte Harry fest. "Da wäre es schon ein ziemlich großer Zufall, wenn ihr ausgerechnet mit einem von denen zusammenkämt, oder nicht?"
"Wir können aber nicht von dieser Zahl ausgehen", schaltete Hermine sofort den Klugscheißmodus ein. "Um genau zu sein, sind es übrigens zweiundvierzig – einundzwanzig Mädchen und einundzwanzig Jungs –"
"Jungs?", protestierte Ron sofort. "Mine, wir sind Männer!"
Sie schenkte ihm einen spöttischen Blick. "Na klar, du Mann du." Sie kicherte, und Ron sah beleidigt aus, aber sie fuhr unbeirrt fort. "Also – einundzwanzig Mädchen und einundzwanzig Jungen, und die Mädchen fallen für uns aus. Es bleibt also eine Chance – oder besser gesagt ein Risiko – von eins zu einundzwanzig."
"Warum erstellst du nicht mal schnell eine aussagekräftige Wahrscheinlichkeitsrechnung, Hermine?", grinste Yuna. "Dann könnte Ron bis zur Auswahl vielleicht ruhiger schlafen."
"Warum? Er muss sich darum doch überhaupt keinen Kopf machen. Habt ihr nicht zugehört? Es war von Paaren die Rede, also kann er weder mit Crabbe noch Goyle noch Malfoy zusammenkommen."
"Nein. Aber mit Bulstrode oder Parkinson", grummelte Ron. "Und das wäre auch nicht viel besser."
"Stimmt", kicherte Yuna. "Pansy würde dir wahrscheinlich eine Frikadelle ans Ohr quatschen, und bei Millicent müsstest du Angst haben, dass du grün und blau geprügelt zurückkommst."
Die vier Freunde hatten inzwischen die Eingangshalle erreicht und waren auch schon fast an der großen Treppe angelangt, die in die oberen Stockwerke führte, als plötzlich ein blonder Haarschopf neben ihnen auftauchte.
"He, Potter!", hörten sie Draco Malfoys herablassende Stimme, und Harry schloss für einen kurzen Moment genervt die Augen, bevor er sich umwandte. "Bist du wenigstens satt geworden von dem Riesenberg Kesselkuchen, die du im Zug verdrückt hast? Kriegst wohl nicht genug auf den Teller bei deiner erbärmlichen Verwandtschaft."
Normalerweise hätte Harry ihm eine passende Antwort an den Kopf geworfen, aber dazu hätte er die Dursleys in Schutz nehmen müssen, und das widerstrebte ihm, deshalb hielt er den Mund. Und genau genommen, hatte Malfoy ja nicht ganz unrecht.
"Warum fragst du?", gab Ron an seiner Stelle zurück. "Bist wohl stinkig, weil du selber keine Kuchen mehr abgekriegt hast, was? Dumm gelaufen."
"Sehe ich so aus, Weasley, als hätte ich diese armseligen Gebäckdinger nötig?"
Aber Ron ließ sich von dem abfälligen Ton nicht beeindrucken. "Hast du nicht? Warum warst du dann so angefressen, als Harry die Kuchen gekauft hat? Dafür solltest du ihm übrigens dankbar sein. Kesselkuchen sind für Frettchen nämlich gar nicht gut. Weißt du, da ist Safran drin, der das Fell so grässlich gelb macht. – Upps! Hab ich jetzt was Falsches gesagt? Natürlich meine ich blond! Verdammt, das ist mir aber peinlich!"
Malfoys Augen verengten sich. "Wenn ich mir dein Fell so anschaue, Wieselchen, dann hattest du eindeutig ein paar Karotten zuviel. Für was anderes als Karnickelfutter reicht es bei euch Hungerleidern wohl nicht."
"Ich warne dich, Malfoy! Wenn du wieder anfängst, meine Familie zu beleidigen …" Rons Hand zuckte bereits zu seiner Hosentasche, in der sein Zauberstab steckte.
"Was dann, Weasley? Verhaust du mich dann mit deinem Zauberstäbchen?"
"Die Schule hat noch gar nicht ganz angefangen, und du musst gleich wieder rumstänkern", ereiferte Yuna sich. "Fällt dir zu meinen Haaren vielleicht auch ein dummer Spruch ein?"
Malfoy wandte sich nun ihr zu und betrachtete sie von Kopf bis Fuß. Dabei legte sich ein Grinsen über sein Gesicht, das schon etwas Anzügliches hatte.
"Hm, lass mich mal überlegen", sagte er und musterte sie noch einmal. "Wie wär's mit 'geleckter Straßenköter'? Und was ist überhaupt mit deinen Augen passiert? Konnten deine Eltern sich nicht entscheiden zwischen Grün und Blau?"
"Malfoy, du bist so ein A…", fuhr Hermine ihn an, doch den Rest verkniff sie sich.
"Ja, Granger? Was wolltest du sagen? Möchtest du vielleicht auch meine Meinung zu deinem Mopp? Aber die kennst du ja schon. 'Vermurkster Stromzauber' trifft es wohl am ehesten." Er lachte gehässig. "Aber sicher freust du dich schon auf die Teamarbeit mit der Flasche Weasley. Schreibst du dann von ihm ab statt umgekehrt? Wenn ihr zusammenarbeiten müsst, ist dein Status als Jahrgangsbeste jedenfalls Geschichte, das steht mal fest."
Hermine erwiderte nichts. Malfoys Beleidigung ließ sie kalt, aber was die Teamarbeit anging, hatte er recht, und das fuchste sie. Außerdem hatte sie genug damit zu tun, Ron zurückzuhalten, der inzwischen verdächtig dunkelrot angelaufen war.
"So, und nachdem du nun deinen Unrat abgeladen hast –, mischte Harry sich ein, "wie wär's, wenn du uns jetzt einfach in Ruhe lässt und weitergehst?"
"Komm schon, Draco", sagte Blaise Zabini, der bislang schweigend daneben gestanden hatte und ein bisschen genervt wirkte. "Ich habe am ersten Tag keinen Bock auf Stress."
Malfoy warf ihnen reihum noch einen letzten geringschätzigen Blick zu, sagte aber nichts mehr und trollte sich mit seinem Freund.
Yuna schaute den beiden nach, wie sie sich anschickten, die Treppe in die Kerker hinunterzulaufen – ein Freundespaar, wie es auffälliger und unterschiedlicher nicht sein konnte. Malfoys helle Haut und hellblondes Haar standen in krassem Kontrast zu Zabinis dunkler Haar- und Hautfarbe. Die beiden waren auch in jeder größeren Menschenmenge leicht auszumachen.
"Sind meine Haare eigentlich wirklich so furchtbar?", fragte sie verunsichert und strich sich eine Strähne hinters Ohr. "'Geleckter Straßenköter' hat er gesagt –"
"Unsinn!", fiel Hermine ihr resolut ins Wort. "Das ist ein sehr schönes Braun, das du hast. Lass dir bloß nichts einreden." Wie um ihre Worte zu bekräftigen ließ sie ihre Hand durch Yunas schulterlanges Haar gleiten. "Ich beneide dich darum, es ist so schön glatt."
"Aber meine Augen –"
"Deine Augen sind fantastisch! Wer kann schon mit einem grünen und einem blauen Auge aufwarten? Das hat Seltenheitswert! Also mach dir bloß keinen Kopf, Malfoy ist einfach nur ein ungehobelter Klotz."
"Lieb, dass du das sagst." Yuna lächelte Hermine dankbar an. "Ich habe bisher ja nur wenig mit den Slytherins zu tun gehabt", sagte sie, "außer in unseren gemeinsamen Unterrichtsstunden natürlich. Zabini scheint mir doch ein ganz umgänglicher Typ zu sein, auch wenn er ein Slytherin ist. Umso mehr wundert es mich, wieso er so an Malfoy klebt."
"Vielleicht hat das Frettchen ihn mit dem Imperius belegt", knurrte Ron, der wohl immer noch Malfoys Beleidigung im Ohr hatte. "Oder er ist doch nicht so nett wie du glaubst. Die Schlangen sind doch alle nur Schauspieler."
"Jedenfalls ist er mir noch nie negativ aufgefallen. Ich hätte kein Problem damit, das Projekt mit ihm zusammen zu machen."
"Hey, hast du etwa ein Auge auf den?", fragte Harry und zwinkerte ihr zu.
"Unsinn. Ich sage doch nur, dass ich glaube, dass er ganz nett ist. Er hat auch noch nie gepöbelt oder sowas."
"Mag sein", meinte Ron. "Er hat nur einen gewaltigen Nachteil."
"Aha. Und welchen?"
"Na, eben den, dass er ständig mit Malfoy zusammensteckt."
"Wie dieser Rüpel sich vorhin im Zug schon wieder aufgeführt hat!", ereiferte sich Hermine. "Hat im Gang draußen mal wieder alle Erstklässler eingeschüchtert und rumgeschubst. Eigentlich sollte ich das melden."
"Du meinst wohl, er hat sie rumschubsen lassen. Selbst dafür ist der Sack sich doch zu fein. Dafür hat er schließlich seine beiden Gorillas."
"Apropos Gorillas: Habt ihr gesehen, wie er beim Rausgehen aus unserem Abteil über Crabbes Riesenlatschen gestolpert ist?", fragte Harry amüsiert. "Beinahe hätte er sich vor unseren Nasen flachgelegt."
"Klar, das war ja nicht zu übersehen", kicherte Yuna bei der Erinnerung an den aus dem Gleichgewicht geratenen Malfoy, der ein äußerst erheiternder Anblick gewesen war. "Schade, dass er sich noch abfangen konnte, das wäre ein Riesenspaß gewesen. Obwohl – nein, doch kein solcher Spaß, denn dann wäre er wahrscheinlich auf mir gelandet. Und für seine eigene Blödheit hätte er uns anschließend sowieso nur wieder beschimpft."
"Und wie er uns angesehen hat", fügte Hermine hinzu. "Als wären wir irgendwelche ekligen Spinnentiere oder sowas."
"Ich wette, der ist wirklich nur tierisch angefressen, weil Harry ihm am Imbisswagen die ganzen Kesselkuchen vor der Nase weggeschnappt hat", kicherte Ron. "Ihr habt ihn ja eben gehört. Er tut so, als wäre es ihm schnuppe, aber in Wirklichkeit knabbert es gewaltig an ihm, dass er leer ausgegangen ist. Ich habe ihn nämlich beobachtet, wie er im Zug hinter Harry stand und protzig mit seinen Galleonen geklimpert hat. Dem Großmaul ist sein arrogantes Grinsen aus dem Gesicht gefallen, als er sah, wie Harry die Kuchen weggeschleppt hat."
"Was glaubt ihr denn", schaltete Harry sich nun ein und grinste breit, "warum ich die ganzen Kuchen gekauft habe?"

* * *


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