Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Komm mit mir - Ich hasse dich!

von Buntstiftchen

Ich hasse es, dass sie neben mir liegt und mein Hass wird stärker und stärker und irgendwann, als es schon längst, längst, längst zu spät ist, wird mir klar, dass es gar kein Hass ist, den ich da empfinde.


Diese Erkenntnis trifft mich in Mark und Bein und wenn es möglich ist, lässt sie meine Wut auf Hermine Granger noch weiter steigen. Hoch ins unermessliche. Hoch in Sphären, die zu gefährlich sind, zu weit außer meiner Reichweite, als dass ich es noch schaffen könnte, irgendwelche Gefühle die dort umherschwirren unter Kontrolle zu bringen.

Meine Augen zucken nach rechts, machen ihr blasses Gesicht in der Dunkelheit neben mir aus, bleiben auf ihm konzentriert als wäre es die einzige Lichtquelle im Raum, als könnte es mir beweisen, dass da nichts weiter ist als Hass.

Aber da ist Verlangen, in meinen Pupillen, das weiß ich. Sie weiten sich eine Spur, ein Glanz tritt in sie, der sie fiebrig wirken lässt, doch es ist ein anderes Fieber als jenes, welches sich durch ihren Körper brennt.

Ich weiß, wie ich sie ansehe und umso mehr wundert es mich, dass sie es nicht sieht. Es nicht sehen kann.

Das einfache, simple, dunkle, gefährliche, zum Zittern bringende Verlangen nach ihr, diesem Mädchen, das nie in seinem Leben etwas wenig gewollt hat, als der gleiche Gefühle in mir heraufzubeschwören und das aber, ohne es auch nur im entferntesten zu ahnen, mit jedem seiner Handlungen tiefer unter meine Haut dringt und alles immer und immer schlimmer für mich macht.

Als würde sie die kräftigen Gedankenschwünge, die ich auf sie loslasse spüren, regt sie sich. Windet sich, die Lippen bewegen sich, murmeln etwas, das ich nicht verstehen kann. Die Pupillen unter den Augenlidern bewegen sich hin und her, schnell, beinahe hektisch.
Ein kleiner, heiserer Seufzer entschlüpft ihren Lippen und meine Augen fliegen hinab zu ihrem Mund, ohne, dass ich in diesem Moment über genug Macht oder Konzentration verfügt hätte, das zu unterbinden.

Mein Blick fokussiert sich auf ihr blasses, im Mondlicht glänzendes Gesicht. Sie zittert ganz leicht, kaum merklich, als wäre ihr trotz des Fiebers schrecklich kalt. Schweiß glitzert auf dem Rücken ihrer kleinen Nase.
Vorsichtig, ohne eine Berührung auch nur im Entferntesten zu riskieren ziehe ich ihr das Tuch von der Stirn, will mich aufrichten, um es mit meinem Zauberstab anzufeuchten, da tut sie plötzlich etwas, was jedwede Zurückhaltung meinerseits zunichte macht.
Mit einem einzigen, furchtbar erschreckenden und sehr präzisen Schlag. Augenblicklich.

Hermine dreht sich, wendet ihren kleinen Körper mir zu, überwindet die paar Zentimeter die ich sorgsam Abstand gehalten habe und da berührt ihre Vorderseite meine Hüfte und ihr rechter Arm hebt sich, umschlingt das erste und einzige, was er zu fassen bekommt:

Mich.

Mein Körper zuckt einen Moment, erstarrt, verkrampft sich und wird zu Stein. Zumindest von außen. Innen drinnen ist alles in Bewegung, ihre Berührung rast durch meine Adern, Muskeln, Nervenfasern, dringt in meine Knochen, in jede einzelne Zelle.

Ich werde berührt.

Sie hält mich nicht fest, ich hätte keinerlei Schwierigkeiten sie abzuschütteln, was ich zweifelsfrei auch tun sollte, aber ich tue es nicht.
Ich habe keine Entschuldigung dafür, absolut keine, das ist mir genauso klar, wie mir auch klar ist, dass mir diese Tatsache vollkommen gleichgültig ist.

Ein Zittern fährt durch ihren Körper und ich weiß, dass ihre Haut nur Wärme gesucht hat und die hat sie beim einzigen anderen Lebewesen in diesem Raum gefunden. Ihr Körper will überleben, es ist ein Instinkt, weiter nichts. Ich könnte mich herausreden und sagen, dass ich ihr lediglich geben will, was sie sucht, die Hitze, die Wärme meines Körpers, doch sosehr ich mir auch wünsche, es wäre so, keine Lüge der Welt könnte mich überzeugen das zu glauben.

Meine Arme zucken und ich weiß ganz genau was sie verlangen, ich weiß, was sie wollen, doch so einfach es wäre sie jetzt zufriedenzustellen- ich tue es nicht.
Ich nehme meine Arme hoch über meinen Kopf, umfasse den Bettpfosten und grabe meine Finger in das Holz, so fest, dass es knirscht. Ob es das splitternde Holz oder meine aufeinandergepressten, berstenden Zähne sind weiß ich nicht.

Ihr Griff um meine Mitter verstärkt sich, ihr glühendes Gesicht presst sich gegen meinen nackten, kalten Arm. Ich spüre ihre Lippen, die Hitze ihrer Wangen die auf mich überläuft wie Strom. Ihre noch ganz leicht feuchten Haare kitzeln mich am Hals.
Bewegungslos liege ich da und starre stumm und regungslos geradeaus nach oben an die Zimmerdecke.

Von außen betrachtet dreht die Welt sich weiter, als wäre nichts. Innen drinnen in mir jedoch steht sie still und ich frage mich, ob sie sich jemals wieder weiterdrehen wird und ob es mich stören würde, wenn sie es nicht täte.

In meinem ganzen, erbärmlichen Leben habe ich bisher bekommen was ich wollte. Immer. Ausnahmslos. Ich kann mich an nichts erinnern, was man mir abgeschlagen hätte. Geld spielte in meiner Familie nie eine Rolle, was ich haben wollte, das hat man mir gegeben. Ich musste auf nichts verzichten, mir wurde kein Wunsch abgeschlagen. Nicht einer. Nicht ein einziger. Ich hatte diese Tatsache immer als selbstverständlich angesehen. Frustration, Verzweiflung, Resignation, Unzufriedenheit - all das kannte ich nicht und mein Leben lang hatte ich das einfach so hingenommen und mich überlegen gefühlt, weil ich alles hatte, was ich brauchte. Ich habe nie gelernt auf etwas verzichten zu müssen und heute, jetzt, in diesem Moment muss ich dafür bezahlen.

SIE lässt mich dafür bezahlen. Mit allem was sie ist. Denn jetzt, in diesem Moment, gibt es etwas, eine einzige Sache auf dieser grausamen, verdammten, verfluchten Welt, die ich haben will. Und diese Sache ist das einzige, was ich niemals, niemals bekommen werde. Das ist mir klar, so klar, dass jede Zelle meines Körpers mit dieser Gewissheit konfrontiert ist und sie vollkommen, ganz und gar akzeptiert hat. Sie angenommen hat, schon in dem Moment, in dem ich mir meines so tief verborgenen Verlangens erst bewusst wurde.

Aber ich habe nie gelernt mit Verzicht umzugehen und deshalb ist es schwer für mich, mir einzugestehen, dass ich absolut kein Recht darauf habe, heute, in diesem speziellen Fall, mir zu nehmen, was ich haben will.

Ich versuche zu vermeiden, daran zu denken, dass sie so furchtbar einfach zu haben wäre, aber meine Gedanken treten ohne Probleme über meinen Verstand und mein Gewissen, das ohnehin nur sehr spärlich vorhanden ist, hinweg und malen sich aus, wie nahe ich der Möglichkeit bin, zu bekommen, was ich mehr will, als alles andere. Ich bräuchte nicht einmal meine Kräfte gegen sie anzuwenden, ein Wort von mir, ein Befehl und sie würde es tun. Denn im Gegensatz zu mir gibt es Menschen in ihrem Leben, für die sie alles tun würde. Für die sie sogar in den Tod gehen würde und das mit offenen Armen und einem Lächeln im Gesicht.

Würde ich das für sie tun? Würde ich sterben, um sie zu retten? Könnte ich das? Ich will mir darüber nicht den Kopf zerbrechen, aber ich tue es und mir wird klar, dass ich es nicht nur bereits getan habe, nein, mir wird auch klar, dass ich es jederzeit wieder tun würde.

Was mich nach nicht einmal drei Stunden unruhigem Hin und Herwerfen weckt, sind kleine Fäuste, die auf meine Brust einschlagen, Ellenbogen, die mich in Panik fortzustoßen versuchen und eine raue, hohe Stimme, die schreit.
Sofort bin ich hellwach, packe die dünnen Handgelenke mit einer Hand und bringe sie zum innehalten.
Hermines Gesicht schießt hoch und ihre Augen treffen meine und in ihnen ist sämtlicher Hass, sämtliche Abscheu auf mich gebündelt zu einem einzigen Strahl, der einer Feuerbrunst gleichkommt.

„Nicht... nein...“, schreit sie.

Nein, ein Schrei ist es nicht, den sie da ausstößt. Es ist ein Flehen. Meine Augen weiten sich. Zum ersten Mal sehe ich so etwas wie Angst in ihrem Blick. Nicht Angst um ihre Freunde, um Potter, Weasley und all die anderen. Zum allerersten Mal sehe ich, dass sie Angst um sich selbst hat.
Mir wird sofort klar, warum und wovor. Vor mir und dem, was ich ihrem Körper antun könnte, jetzt, hier in diesem Bett.
„Bitte...“, fleht sie, windet sich. „Nicht... Malfoy... nicht das.“

Meine Kehle wird staubtrocken als ich die Verzweiflung in ihrem Blick sehe. Ich öffne den Mund, will ihr versichern, dass ich keine Sekunde vorhatte, ihr das anzutun da hört sie plötzlich auf sich zu bewegen, jegliche Anspannung ihrerseits verflüchtigt sich und ihr Blick lässt meinen los. Sie starrt an meinem Kopf vorbei zu Decke und mir wird klar, dass sie sich nicht wehren würde. Für ihn.

Beißender Ekel vor mir selbst schießt bitter in meinen Mund.
„Granger ich tue dir nichts“, bringe ich hervor. „Du hast geschlafen und ich auch.“
Hermine hält inne, ihre Augen fokussieren sich wieder auf mein Gesicht. Sie verengen sich.
„Was fällt dir ein dich herzulegen“, zischt sie und rüttelt an ihren Ärmchen, ganz so als würde es ihr irgendetwas nützen.
„Raus aus meinem Bett!“
Ich spüre, dass ihr Fuß ausholt. Blitzschnell nagle ich ihn mit dem meinen fest.
„Das ist mein Bett“, stelle ich mit rauer Stimme fest. „Und nun beruhig dich sonst musst du dich wieder übergeben.“
Sofort hört sie auf sich mir entwinden zu wollen. Fast muss ich lachen, als mir klar wird, dass sie sich um nichts auf der Welt ein weiteres Mal eine solche Blöße vor mir geben will.

„Ich halt still“, murmelt sie schnell und versteift sich. „Ich bleibe im Bett.“
Ich starre sie an.
„Gut“, sage ich.
Sie runzelt die Stirn.
„Dann lass mich los.“

Mit einer für sie hoffentlich nicht sichtbaren Spur von Hast nehme ich meine Hände von ihr und setzte mich langsam auf. Sie will es mir gleichtun, doch ich zische nur undeutlich und nicke mit dem Kopf energisch zurück und sie hält inne und bleibt tatsächlich liegen.
Draußen beginnt es langsam hell zu werden, was das Licht im Raum seltsam schummrig aussehen lässt, als wären wir tief unter Wasser. Fahrig streiche ich mir durch die Haare, mein Herz pocht unangenehm heftig gegen meine Rippen.

Hermine starrt auf meinen nackten Oberkörper, ich weiß, dass sie etwas sagen will, womöglich wieder zu schreien anfangen will, doch die Kraft, die sie durch den Adrenalinstoß von eben erhalten hat ist fort und zurück bleibt der fiebernde, zerbrechliche, so schrecklich schwache Körper, in dem sie gefangen ist.

Ich strecke meine Glieder, die mich mit Schmerz und Steifheit dafür strafen in solch einer unbequemen Position geschlafen zu haben, dann erhebe ich mich langsam vom Bett, schnappe mir mein Hemd vom Boden und werfe es achtlos über.
Als ich es fertig zugeknöpft habe, drehe ich mich wieder um zu ihr.
„Wie fühlst du dich?“, frage ich ausdrucklos und lasse mich auf ihrer Bettkante nieder.
Sie schlägt die schimmernden Augen auf und mustert mich sehr wachsam.
„Gut“, sagt sie. „Gut genug, damit du gehen kannst.“
Ich schnaube.
„Hör zu Granger, ich habe keine Zeit für Spielchen. Sag mir, was du hast und ich kann versuchen dir zu helfen. Ist dir noch schlecht? Bist du erkältet? Schmerzen?“

„Ich habe gar nichts. Mir ist nicht schlecht und ich bin nicht erkältet und deshalb kannst du getrost gehen und mich hier meinem Schicksal überlassen.“
Ich seufze genervt auf, lasse meine Hand vorfahren und lege sie auf ihre Stirn. Bevor sie mich wegstoßen kann habe ich bereits ertastet, was ich schon vermutet habe: Ihre Haut glüht.
Ich unterdrücke ein Fluchen und fahre mir rastlos über das müde Gesicht.
„Verdammt“, murmle ich in meine Hände.

Sie lacht rau.
„Es hat etwas Seltsames wenn du dir Sorgen um mein Befinden machst“, murmelt sie mit schwacher Stimme. „Auch wenn es nur deshalb ist, weil du auf mich achten musst, da du keine Wahl hast.“
Ich beachte sie nicht, stehe abrupt auf, trete zum Fester und überlege hin und her, was jetzt zu tun ist. Der Regen prasselt geräuschvoll gegen die unter seinem Aufprall erzitternde Scheibe. Meine Reaktion auf ihren Blick in meinem Rücken ist ungefähr dieselbe.
„Was hast du?“, dringt ihre Stimme vom Bett her zu mir herüber.
„Bring mich zu irgendwem, der sich auskennt und fertig und bei der Gelegenheit kannst du mich gleich dort lassen, denn ich ziehe jede andere deiner Gesellschaft vor.“

Wenn es so nur so einfach wäre, denke ich stumm. Ich merke, wie ich Panik bekomme und mir die Sache, die von Anfang an gefährlich nahe an meinen Möglichkeitsgrenzen schwebte, mich allmählich zu überfordern droht. Ich kann ihr nicht helfen, aber auch wenn sie es sich nicht eingesteht, das ist es, was sie braucht- Hilfe.

„Mach dir jedenfalls bloß keine Umstände“, zischt sie wieder und schafft es dabei, ihre Stimme trotz der Heiserkeit eiskalt klingen zu lassen.
„Wenn Du- weißt- schon- wer mich nicht brauchen würde, würdest du doch auch gehen, egal, was mit mir passiert. Ich wäre dir so egal, wie dir auch alles andere egal...“
„Halt den Mund“, zische ich aus den Mundwinkeln. „Halt deinen dummen Mund, Granger, oder ich vergesse mich. Denk daran, dass ich jederzeit den Befehl geben kann, Weasley zu töten und da ist nichts, gar nichts, was du dann machen kannst und alles was du dann noch hast auf dieser Welt ist die Gewissheit, dass er gestorben ist, weil du dich nicht entsprechend benommen und deinem Schicksal gefügt hast.“

Ich sehe sie nicht an, aber ich scheine es schier zu spüren, wie sie sich verkrümmt, wie meine Worte sich in ihr Hirn bohren wie Pfeile und es lähmen vor Angst. Etwas im Raum kippt. Ich glaube es ist ihr Stolz.
Eine Weile herrscht Schweigen, ich laufe im Zimmer auf und ab und weiß, dass die Zeit gegen mich läuft. Ich weiß, dass ich heute zurück muss.

Als ich ihre tapsenden Schritte hinter mir höre fahre ich herum. Sie steht neben dem Bett und hält sich am Bettpfosten. Ihre Fingerknöchel treten weiß hervor, so groß ist die Anstrengung.
Ein Knurren entweicht meiner Kehle und ich schieße auf sie zu, doch ehe ich sie erreiche streckt sie mir ihren Arm entgegen.
„Ich muss ins Bad“, sagt sie mit entsetzlich dünner Stimme.
Ich starre zu ihr hinab, dann langsam ziehe ich mich zurück und nicke stumm zur Tür am anderen Ende des Zimmers.

„Drinnen liegt eines meiner Hemden, das kannst du anziehen“, sage ich.
Sie nickt ohne mich anzusehen und ich wende mich ab.
Ich höre Wasser rauschen, dann Stille, die lauter in meinem Kopf dröhnt, als jeder Schrei es könnte.
Schließlich öffnet sich die Tür, Hermine kommt langsam heraus, die Decke um die schmalen Schultern geschlungen geht sie wankend wieder zum Bett zurück. Sie sieht klein aus, ganz schrecklich klein. Ein Strich im Raum.

„Wenn ich nicht wäre, würden sie Ron dann töten?“, fragt sie, als sie wieder auf der Matratze liegt.
Ich starre sie an.
„Ja.“
„Dann...“
Sie ringt mit sich.
Ich sehe den Kampf in ihren Augen, sehe, wie sie mit schier unendlicher Kraft versucht, den Stolz aus ihnen zu drängen, der jeden ihrer Blicke ausmacht. Ich sehe die Pupillen verdunkeln, schwarz werden und schließlich ist das Funkeln in ihnen tot. Verloschen, fortgestoßen und die Augen sind so leer, so bodenlos und tief wie ein schwarzes Loch.
Ich trete ans Bett und sehe auf sie hinunter.
Sie sucht nach Worten.
„Dann brauche ich Medizin“, murmelt sie ohne meinen Blick zu erwidern.

Ich starre sie an.
„Ich weiß“, antworte ich langsam. „Darum werde ich mich kümmern.“
Ich schließe die Augen, versuche ein letztes Mal einen anderen Weg zu finden, wohl wissend, dass es ihn nicht gibt. Ich könnte warten und hoffen, dass ihr Körper noch genug Kraft hat sich selbst zu heilen, aber das Risiko ist zu groß. Als ich Hermine wieder ansehe, die farblosen, eingefallenen Wangen, die geschlossenen Augen, den kleinen Körper, da weiß ich, dass ich es tun werde- mir Hilfe holen von der einzigen Person auf dieser Welt, der ich etwas bedeute. Der ich mehr bedeute, als die Gunst des Dunklen Lords. Der einzigen Person, die mein Leben und mich über das ihre stellt, das schon immer getan hat und auch immer tun wird, um was es auch gehen mag. Die dasselbe für mich tun würde, was ich für Hermine Granger tue. Die Person, die dafür selbst den Dunklen Lord hintergehen würde und das ohne zu zögern.

Ich gehe nach unten, fülle ein Glas mit Wasser und gebe einen Tropfen des Schlaftrankes hinzu, den ich schon vor Wochen aus Professor Snapes Büro entwendet habe.
Hermine sieht mit glasigem Blick auf, als ich zurückkomme und ihr das Wasser reiche.
Ich sehe sie nicht an.
„Nur kleine Schlucke dieses Mal“, weise ich sie an und helfe ihr sich aufzusetzen. Dass sie mich ohne den geringsten Widerstand ihre Unterarme halten lässt irritiert mich, zeigt mir, dass sie bereits weit schwächer ist, als sie es zugibt.

„Warum hast du nicht das Glas von vorhin genommen?“, fragt sie mich plötzlich und weicht meiner Hand aus, die ihr das Glas an die Lippen drücken will.
Meine Augen verengen sich und ich bin überrascht, dass sie das bemerkt hat, obwohl es ihr so schlecht geht.
„Jetzt mach schon“, zische ich ungeduldig und setzte das Glas grob an ihre Lippen.
Ihr Kopf fährt zurück.
„Du hast etwas ins Wasser gemischt!“, stößt sie hervor. „Das riecht... ein Schlaftrank.“

Ihre blasse Hand will mir das Glas aus den Fingern schlagen, doch ich fange sie ab. Sie windet sich und plötzlich kehrt die Kraft in ihren Körper zurück. Ihre Beine strampeln, ihr Oberkörper hebt sich vom Lacken, sie kämpft mit allem was sie hat, obwohl sie wissen muss, dass es letztendlich nicht reichen wird.
Ich packe ihren Kopf, drücke ihn in ihren Nacken zurück, ihre Hände presse ich zwischen meine Knie.

„Nicht“, schreit sie. „Nich...“
Dann hustet sie, als das Wasser in ihren Mund dringt. Ich packe sie am Kinn und zwinge sie zu schlucken. Sie versucht noch rechtzeitig auszuspucken, doch ich weiß, dass sie genug davon erwischt hat und in ihren Augen sehe ich, dass sie das auch weiß.
Ich lasse blitzschnell von ihr ab und erhebe mich vom Bett.

„Ich... hasse dich“, bringt sie noch hervor, dann fällt sie schon zurück in die Kissen und rührt sich nicht mehr.
Als es still ist wende ich mich wieder zu ihr um, bücke mich hinab zu ihr und decke sie, so unbarmherzig und mitleidslos ich vorhin auch mit ihr umgegangen bin, vorsichtig, vielleicht sogar sanft zu.
Ich bleibe über sie gebeugt stehen und sehe lange in ihr schlafendes Gesicht hinab.

„Und ich hasse dich“, flüstere ich, bevor ich mit einem Wimpernschlag disappariere.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg