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Fanfiction

Komm mit mir - Ihre kleine, gottverdammte Existenz

von Buntstiftchen

Zunächst schläft sie und ich tigere nur unruhig und zutiefst gedankenverloren durch den Raum. Auf und wieder ab, versuche überall hinzusehen, nur nicht zu ihr, doch mein Blick liegt trotzdem tausendmal öfter auf ihr als irgendwo sonst im Raum. Ich nehme jeden einzelnen ihrer unruhigen Atemzüge, jedes hastige, viel zu schnelle Heben ihrer Brust wahr und schenke ihr meine gesamte, gottverdammte Aufmerksamkeit, ohne das, so zwingend ich es auch versuche, unterbinden zu können. Mir scheint, je mehr ich es versuche, desto aussichtsloser wird es.

Deshalb bin ich auch mit zwei großen Schritten bei ihr, als ihr Körper plötzlich wie von unsichtbaren Fäden gezogen hochfährt, sie mich eine Sekunde lang schrecklich hilflos anstarrt und sich dann abermals erbrechen muss.
Ihr Körper schüttelt sich, ich falle vor ihr mit den Knien auf das Holz des Bodens, packe ihre Handgelenke, die sie mir reflexartig entgegenstreckt, fange sie ab und sie übergibt sich mitten auf mein Hemd.

Erleichtert sehe ich, dass sie bei Bewusstsein ist. Ihre Augen fliegen auf, fokussieren sich auf mein Gesicht, sie zuckt zurück und versucht mir ihre Hände zu entziehen.
„Loslassen“, fleht sie mich verzweifelt an.
Ihre Stimme klingt rau.
Ich achte nicht auf sie, warte, ob sie sich noch einmal übergeben muss und als sie es nicht tut, zerre ich sie unsanft hoch und verfrachte sie auf den Sessel neben dem Bett.

„Sitzenbleibe“, herrsche ich sie an.

Mit schnellen Bewegungen zerre ich Lacken und Kissen vom Bett, knäule sie zusammen und werfe sie achtlos in die Ecke des Zimmers.
Ich spüre ihren Blick auf mir, aber ich beachte sie nicht, nur aus den Augenwinkeln verfolge ich jede ihrer Regungen, als wäre sie eine tickende Zeitbombe die jeden Moment hochgehen könnte.
Erschöpft liegt ihr Kopf auf der Armlehne des Sessels ihre Haare fallen unordentlich fast bis auf den Boden hinab. Ihre Augen glitzern seltsam fiebrig.
„Na du scheinst ja wirklich Angst davor zu haben was geschieht, wenn mir was passiert“, murmelt sie und klingt dabei so müde und schwach, dass ich ihr einen Blick zu werfe.
Sie lächelt leer, versucht aber erst gar nicht aufzustehen und es zur Tür zu schaffen, die nur angelehnt ist.
„Würde man dich töten, wenn du mich nicht heil ablieferst? Allein deshalb würde es sich schon lohnen zu sterben.“

Sie hustet, ihre Stimme klingt krächzend und ist fast nur ein Zittern von Stimmbändern, trotzdem, ich verstehe jedes ihrer Worte. Es ist als würde sie schreien und als wäre mein Kopf eine große Halle, in der das Echo ihrer Worte bis in alle Ewigkeit weiter hallt.
Ich richte mich auf und gehe zu ihr und vor ihr in die Hocke.
„Was wird dann wohl aus Weasley“, zische ich.

Sie zuckt zusammen und sagt nichts mehr, schweigt nur und hört auf den Schüttelfrost, der ihre Glieder beben lässt, zu unterdrücken.
Ich beiße mir auf die Lippen, dann strecke ich die Arme nach ihr aus, hebe sie hoch, und lege sie wieder zurück auf das nun wieder saubere Bett. Sie lässt es stumm geschehen.

Als ich mich löse, bemerkt sie die Handtücher und Decken, die um sie geschlungen sind. Sie verkrampft augenblicklich.
„Was hast du mit mir gemacht?“, keucht sie und rafft den Stoff fester vor ihrer Brust zusammen.
Ich wende mich um und gehe quer durch den Raum zum Tisch.
„Gar nichts“, knurre ich. „Sei froh, dass ich nicht gegangen bin und dich dir selbst überlassen habe.“

„Das ist alles, was ich will. Ich will dich nicht hier haben. Lass mich allein“, befiehlt sie mit bebender Stimme. „Ich will alleine sein. Ich komme zurecht.“
Ich gieße ihr Wasser von einem Krug auf dem Tisch in ein Glas und gehe zu ihr, als hätte ich sie nicht gehört.
Ich gehe vor ihr in die Hocke und starre ihr fest in die Augen.
„Trink“, befehle ich.
Mit zitternden Fingern versucht sie mir das Glas zu entwinden, doch ich gebe es nicht frei.

„Kopf zurück“, fordere ich sie auf und nicke gegen die Wand.
Sie starrt mich an, ich sehe, dass sie etwas sagen will, widersprechen will, doch wieder fährt ein Beben durch ihre Glieder und ihr Arm fällt wie der einer leblosen Puppe zurück in ihren Schoß.

Sie schließt die Augen, nicht weil sie zu schwach ist, um sie offen zuhalten, sondern weil sie mir jetzt nicht in die Augen sehen könnte. Jetzt, in diesem Moment in dem sie nicht mehr genug Kraft hat, gegen mich zu halten. In diesem Moment, in dem sie sich zum ersten Mal vollends mir übergeben muss.

Vorsichtig führe ich das Glas an ihre Lippen, sie trinkt, viel zu schnell, viel zu hastig und ich fahre rasch mit meiner Hand zurück.
„Nein“, fahre ich sie grob an. „Nicht so schnell.“
Ich stelle das Glas auf dem Nachttisch ab, richte mich auf und wende mich ab.
„Das reicht erst mal“ murmle ich.
„Bring mir Kleidung“, sagt sie. „Ich will mir etwas anziehen.“

Ich drehe mich langsam wieder um zu ihr, sie hat sich zurück in die Kissen gelegt, die Augen sind zu und sie atmet ganz ruhig und viel zu flach.
Ich fahre mir durch die Haare.
„Bleib liegen, ich warne dich“, sage ich, dann verschwinde ich nach draußen und hole von unten eines meiner Hemden für sie.
Als ich wieder nach oben komme pralle ich beim Versuch die Tür zu öffnen hart gegen das Holz.

Sie hat sich eingesperrt.

Wut kocht in mir hoch, geschürt von alledem, was in den vergangenen Minuten geschehen ist, geschürt von allem, was in den
vergangenen Minuten auf mich niedergebrochen ist wie ein gigantischer Wasserfall. Wie kann sie es wagen.
„Granger“, brülle ich durch die Tür und hämmere mit meiner Faust dagegen.
„Mach auf.“
Kein Mucks kommt von drinnen.
„SOFORT.“
Wieder nichts.
„GRANGER! Öffne augenblicklich diese Tür.“
Eisiges Schweigen.
„Na schön“, brülle ich, ziehe meinen Stab aus meiner Hosentasche und richte ihn auf die Tür.

Erst jetzt vernehme ich ein Geräusch von drinnen. Es ist ihr entsetztes Aufstöhnen und ich weiß, dass sie bemerkt hat, dass mein Stab nicht mehr wie eben neben ihr auf dem Bett liegt.
Sie muss so fiebrig sein, dass sie nicht einmal gesehen hat, wie ich ihn mitgenommen habe. Als würde ich sie mit ihm alleine lassen. Als würde ich gehen ohne sicherzustellen, dass sie nicht fliehen kann.

Die Tür fliegt auf und da steht sie, vor dem Bett und starrt mir entgegen. Die Augen groß wie Scheinwerfer, ich sehe das Fieber in ihnen glitzern und frage mich unwillkürlich, ob sie noch genau weiß was sie tut.
Ich begreife, warum sie will, dass ich gehe. Es ist ihr Stolz. Sie erträgt es nicht, dass sie etwas nicht alleine schafft, erträgt es nicht auf jemanden, auf mich, angewiesen zu sein, erträgt es nicht, dass sie meine Hilfe braucht.
„Bitte“, sagt sie zitternd, ihre Stimme bricht. „Lass mich wenigstens ein paar Stunden allein.“

Als sie zu lachen anfängt und ihr winziger Körper gefährlich wankt, beiße ich die Lippen zusammen, schlucke den heftigen, kaum zu unterdrückenden Drang sie grob zu schütteln, womöglich gar zu schlagen, hinunter und werfe die Tür hinter mir zu.
„Gott leg dich wieder hin sonst kippst du wieder um“, fahre ich sie an. „Wie kann man nur so dumm sein, Granger. „Als ob du hier irgendwie rauskämst in deiner Verfassung.“

Sie rührt sich nicht, ich packe sie am Handgelenk, zerre sie zum Bett und stoße sie darauf, nicht fest, aber doch grob genug, damit sie sich plötzlich wieder übergibt und all das Wasser von vorhin wieder verliert. Als ich hinter sie aufs Bett springe und ihre Hände packe spüre ich, dass ihr Fieber mindestens noch um zwei Grad gestiegen sein muss und am liebsten würde ich meinen Kopf gegen die Wand schlagen dafür, dass ich es nicht einmal schaffe, sie ruhig im Bett zu halten, damit sie sich beruhigen, den Schock der letzten Stunden überwinden kann.

Sie übergibt sich bis spät in die Nacht hinein. Wieder und wieder. Ihr gottverdammter Körper kommt gar nicht zur Ruhe, obwohl sie kaum mitbekommt, was mit ihr geschieht.
Ich kann gar nichts für sie tun. Nichts.
Ich knie nur schweigend hinter ihr, habe meine Arme um ihre schmale Taille geschlungen und halte ihren Oberkörper so auf dem Bett während sie sich über den Bettrand beugt und sich in den Eimer erbricht, den ich geistesgegenwärtig dort positioniert habe.

Mein Oberkörper ist nackt, das Hemd ist schon wieder dreckig geworden und der nasse Stoff war unangenehm auf der Haut. Ich spüre ihre ebenfalls unbekleideten Schultern an meiner Brust, aber obwohl sie kaum bei Bewusstsein ist lehnt sich ihr gesamter Körper von mir fort, als würde sie noch genug mitbekommen, um zu wissen, dass ich es bin, der sie hält.
Aber das ist mir egal, die Kraft mich fortzustoßen hat sie nicht und ich kann sie auch so gut halten.
Irgendwann kurz nach Mitternacht kommt sie endlich zur Ruhe. Sie sinkt in einen unruhigen Schlaf und ich lehne am hölzernen Kopfteil des Bettes. Angesichts der kühlen Temperatur im Raum müsste ich frieren, das weiß ich, aber ich tue es nicht, fühle sie nicht, die Kälte, fühle nur ihn, den kleinen, warmen Körper rechts von mir, unter zehn Schichten von Decken.

Ich bin über der Decke geblieben, sorge dafür dass sie zugedeckt bleibt, alle zwanzig Minuten erneuere ich das Tuch auf ihrer Stirn. Ihr Fieber steigt trotzdem weiter an und ich weiß, wenn es nicht bald sinkt, müsste ich sie zu irgendwem bringen, der ihr helfen kann.
Doch das geht nicht und diese Tatsache verhindert, dass ich auch nur eine Sekunde Ruhe, einen Teil in meinem Kopf finden kann, der nicht ausschließlich an sie denkt.

Ich vermeide sie anzusehen, möchte sie alleine lassen und gehen, aber ich weiß, dass das jetzt nicht geht, sosehr und so verzweifelt ich das jetzt auch möchte und bräuchte. Es geht nicht. Ich habe sie nicht am Leben gehalten, um sie jetzt sterben zu sehen, auch wenn das möglicherweise ihr Wunsch ist.

Trotz allem, trotz dessen, dass es ihr so schlecht geht, dass sie nicht einmal bemerkt, wer da neben ihr im Bett sitzt, pocht die Versuchung in meinen Schläfen und die simple Tatsache, dass es so schrecklich einfach wäre, sie mir zu holen ist genauso unerträglich, wie ihre gesamte Existenz. Ihre gesamte, verdammte, kleine Existenz, die im Moment auf Messers Schneide steht.
Ich weiß nicht was es ist, aber da ist etwas in mir, das mir dennoch mit schier unendlicher Stärke verbietet, sie auch nur anzufassen. Es ist aber nicht etwa mein Gewissen oder mein Stolz oder sonst irgendetwas Edles, das weiß ich. Was es sonst sein könnte, das weiß ich allerdings auch nicht.

Ich starre stundenlang gegen die Decke. An Schlaf ist nicht zu denken und auch sonst herrscht gähnende Leere in meinem Kopf.
Ich lausche ihrem Atem, ihrem pochenden Herzschlag, der so sehr um Aufmerksamkeit verlangt. Ich lausche so gefesselt, als wären sie die schönste Melodie der Welt und ich frage mich, was jetzt überhaupt passieren soll. Was jetzt werden soll. Mit mir. Mir ihr.
Ich weiß, dass ich spätestens morgen wieder zurückmuss, ehe jemandem auffällt, dass ich fort bin. Ich muss zu meiner Familie, aber allein bei dem Gedanken sie hier alleine zurück zulassen streikt mein ganzer Kopf und es macht mich wütend, dass allein Hermine Granger dergleichen Zwiespalt auslöst.

Mein Hass auf dieses Mädchen ist so groß, so verdammt heftig, so furchteinflößend tiefsitzend, dass mir unweigerlich klar wird, dass da Dinge mit im Spiel sind, die über bloßen Hass hinausgehen müssen.
Auf die Art und Weise, auf die ich sie hasse, kann man nur dann hassen, wenn das Objekt des Hasses so tief in einem verankert ist, dass man es nicht entfernen, aus sich herausreißen kann, ohne dabei sein Herz mitzuziehen, mitherauszureißen und dann zu verbluten.

Der Hass ist so tief dass ich nicht weiß, wie ich ihn nur noch weiter ertragen soll, dass ich nicht weiß, warum ich es mir antue, überhaupt bei ihr zu sein.
Ich hasse sie so abgrundtief, dass die Intensität meiner Gefühle mich auf eine Art und Weise überrascht, ja schockiert, die mir den Atem abschnürt und mir gleichzeitig so viel Luft einhaucht, dass ich den überaus verstörenden Wunsch habe, in kleinste Einzelteile zu zerfallen.

Ich hasse sie. Alles an ihr. Ihre Augen, die mir mit jedem einzelnen Blick solche Abscheu entgegen schleudern, den Mund, der mich anspucken würde, wenn er könnte, die zierliche, so unendlich zarte Gestalt, die es nicht einmal schafft mich ernsthaft zu schlagen, ihre raue Stimme, die so kalt und abweisend ist, wenn sie mit mir spricht, ihr Lachen, das sie mir nur mit einem grausamen, zutiefst bitteren und schmerzvollen Unterton schenkt und ihr Weinen, dass sie so verzweifelt vor mir zu verbergen sucht.

Ich hasse ihren Mut, der mich daran erinnert, dass sie so anders ist als ich selbst, hasse ihre Kraft, die sie sich bewahrt, ganz tief in sich drinnen, trotz allem, was passiert ist. Ich hasse ihren schwachen Körper, der es mir antut sich so sehr um sie kümmern zu müssen, hasse den Funken in ihren Pupillen, den ich noch niemals bei einem anderen Menschen gesehen habe. Ich hasse ihre gesamte kleine, gottverdammte Existenz.

Ich hasse, dass ich sie überhaupt hasse, hasse, dass sie mir wichtig genug ist, sie zu hassen. Dass da nicht meine mir so vertraute und für mich typische Gleichgültigkeit eine Grenze zwischen uns zieht, sie von mir trennt, separiert und mich nicht in Lagen bringt, denen ich mich nicht gewachsen fühle.

Ich hasse es, dass sie neben mir liegt und mein Hass wird stärker und stärker und irgendwann, als es schon längst, längst, längst zu spät ist, wird mir klar, dass es gar kein Hass ist, den ich da empfinde.


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Meike Bruhns, Berliner Zeitung