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Fanfiction

Komm mit mir - Keine Gefangenen

von Buntstiftchen

Ich betrachte sie. Ich weiß nicht wie lange ich nur dasitze und sie anstarre. Zeit gibt es hier drinnen nicht und schon langsam bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob sich die Welt draußen überhaupt noch dreht. Hier drinnen jedenfalls steht sie still. Ganz still. Still wie ein Karussell. Hier drinnen ist die Welt Stille und Trauer. Ein Nebel aus Unwirklichkeit und Schmerz.
Ihr Anblick ist beruhigend, seltsam friedlich, er erfüllt mich mit einer ganz eigenartigen Glückseligkeit, die hier so fehl am Platz ist, dass ich mich fast schäme sie zu empfinden.

Ich bin unschlüssig, was ich machen soll. Sie ist nass, ihr ganzer Körper bebt doch seit sie in meinen Armen das Bewusstsein verloren hat, ist sie nicht wieder aufgewacht. Sie muss aus ihren Klamotten heraus, das ist mir klar. Neben ihr, auf einem Stuhl am Fußende des Bettes liegt, fein säuberlich zusammengefaltet, das Bündel Kleidung, das ich schon vor Wochen für sie besorgt habe, aber dass ich ihr nicht helfen kann, dass ist mir auch klar. Ich kann es nicht. Kann es nicht.
Und deshalb sitze ich in diesem Sessel und schaue sie an. Ich habe sie nie so genau angesehen. Die ganzen Jahre hindurch nicht und dennoch ist jedes noch so kleine Detail an ihr mir so vertraut wie mein eigener Körper und mein eigenes Gesicht.

Ich weiß, dass ich eigentlich nicht hier bei ihr bleiben müsste. Die Fenster und Türen habe ich schon vor Wochen verzaubert und hier drinnen ist nichts womit sie mich oder sich selbst verletzten könnte. Ich müsste nicht hier bei ihr sein, aber ich bin es und werde es bleiben, bis ich gesehen habe, dass sie die Augen aufschlägt.

Dann werde ich gehen, denn ich weiß, dass sie mich so sehr hassen wird, wie ein Mensch nur hassen kann. Ich weiß, dass sie weinen wird und sie zu trösten käme mir nie in den Sinn. Schließlich war mir seit Wochen bewusst, was heute geschehen würde. Alle sind tot und weil sie noch lebt wird sie mich und sich selbst dafür hassen. Diese Tatsache ist mir klar, seit der Plan in meinem Kopf heranreifte und dennoch hat sie mich nicht eine Sekunde zögern lassen zu tun, was ich tun musste.

Nach einer Weile regt sie sich. Zuerst zucken ihre Augenlieder, dann verändert sich der Atem und mit einem Mal schießt ihr Oberkörper so heftig vom Laken hoch, dass das Bett knarrt. Ihr Kopf fährt suchend durch den Raum, bis ihre Augen mich im Dämmerlicht finden. Sie schimmern glänzend, wie Wasser im Mondlicht. Eine Sekunde lang geschieht gar nichts, wir sehen uns nur an und ich bin erleichtert, dass sie nicht sofort anfängt zu schreien und um sich zu schlagen. Ich weiß, dass ihr Körper das nicht mehr mitmachen würde. Ihr Blick lässt mich los und fährt durch den spärlich beleuchteten Raum. Ich sehe, wie Angst und Panik ihre Pupillen verdunkeln und weiten.

„Wo hast du mich hingebracht?“
Ihre Stimme klingt entsetzt und furchtbar schwer. Ich stehe auf und gehe auf sie zu. Ich weiß, dass sie zu schwach ist, um aufzustehen und vor mir zurückzuweichen, was sie allerdings nicht daran hindert, die dünnen Ärmchen auszustrecken und abwehrend so weit zurück zu kriechen, wie es ihr das schmale Bett möglich macht.

„Nicht“, stößt sie mit heiserer Stimme hervor. „Bleib weg von mir.“
Ich höre nicht auf sie und gehe vor ihr in die Hocke.
„Lass mich deine Wunde sehen, dann werde ich gehen“, sage ich mit ruhiger Stimme.
Ich fasse sie am Arm und will sie zu mir ziehen, doch sie sträubt sich so heftig, dass ich Angst habe, sie könnte wieder ohnmächtig werden. Gezwungenermaßen muss ich sie loslassen.
„Was soll das hier? Wo bin ich?“
Ich versuche sie am Umhang festzuhalten, als sie aufzustehen versucht.

„Nein! Fass mich nicht an“, zischt sie und schlägt meine Arme energisch fort. Ich seufze tief und lasse sie ihre Füße auf den Boden stellen. Tief Luft holend steht sie auf. Ihr Gesicht verzieht sich vor Schmerz, aber sie schafft fast zwei Schritte, bevor sie zu Boden geht. Ich richte mich auf, gehe zu ihr und vor ihr in die Hocke.
„Wenn du nicht willst, dass ich dich zwinge stillzuhalten und mich deine Verletzung ansehen zu lassen, dann tust du jetzt, was ich sage“, zische ich sie an, greife unter ihre Kniekehlen und hebe sie hoch. Sie ist so leicht, dass ich fast keine Anstrengung in meinen Armen verspüre.

Sie sagt nichts, hält sich nur die Schulter und atmet schwer. Ich beuge mich hinab und setzte sie auf dem Bett ab. Sie lässt es mit sich geschehen. Sie ist nicht so dumm, dass sie denkt, ich würde Scherze machen, wenn ich sage, ich würde zur Not auch meinen Zauberstab gegen sie einsetzen. So dumm ist sie nicht. Sie weiß, dass ich keine Geduld habe und sie weiß, dass ich kein Gewissen habe.

Als ich ihr den Umhang aufknöpfen will stößt sie meine Finger beiseite, zögert kurz und öffnet den Knoten dann selbst. Ich helfe ihr, ohne sie zu berühren, den Umhang über den Kopf zu ziehen, dann kremple ich vorsichtig die Ärmel ihrer blutdurchtränkten Bluse hoch und ziehe sie an der Schulter ein wenig beiseite. Der Schnitt an ihrem Oberarm ist tief, aber mittlerweile blutet er nicht mehr so stark.
Während ich ihn zuerst sorgfältig säubere und dann mit meinem Zauberstab vorsichtig schließe, hält sie das Gesicht abgewandt von mir und starrt aus dem Fenster in den grauen Regen, der so fest gegen die Scheibe prasselt, dass sie klirrt.

„Was ist das für ein Zimmer?“, fragt sie, ohne sich mir zuzuwenden.
„Es ist kein Zimmer“, murmle ich, ohne den Blick von ihrem Arm zu nehmen. „Es ist ein Haus. Mein Haus. Ich habe es vor einigen Monaten gekauft.“
„Und wo steht dein Haus?“
„Ein wenig außerhalb von London.“
„Wo sind die anderen?“, fragt sie, aber ihre Stimme klingt, als wüsste sie, dass es keine anderen mehr gibt. Als wüsste sie, dass nur noch sie da ist.
„Wo hast du die anderen hingebracht?“
„Ich habe niemanden sonst mitgenommen.“
Meine Worte liegen zentnerschwer in der Luft. Sie drücken auf ihren kleinen Körper, auf ihre Brust, sodass ihr Atem stockt.
„Ron? Ginny? Remus? Was ist mit ihnen...“
„Ich weiß es nicht.“
„Harry... er hat Harry...“

Ich halte meinen Blick konzentriert auf ihren blutüberströmten Arm gerichtet. Ich sage nichts, da dreht sie mir plötzlich ihr Gesicht zu.
„Wo haben sie Ron hingebracht? Was machen sie mit ihm?“
Sie klingt so verzweifelt, dass mir klar ist, dass sie es weiß. Sie muss es nur noch von mir hören, damit sie es wirklich begreifen kann.
„Du weißt, dass sie keine Gefangenen machen“, sage ich. Ich sehe sie nicht an dabei. Sie dreht ihren Kopf mit versteinerten Gesichtszügen Richtung Zimmerdecke.
„Warum bin ich dann hier?“, fragt sie tonlos.
Ich taste vorsichtig ihren Arm ab und gebe ihr keine Antwort.
„Tut es noch weh?“, frage ich.
Sie schüttelt den Kopf.
„Hast du sonst noch irgendwo Schmerzen?“
„Nein.“

Als ich mich erhebe schießt sie plötzlich hoch. Ihre Hand versucht der meinen den Zauberstab zu entwinden, aber ich bin schneller. Ich umfasse ihre zarten Handgelenke und drücke sie über ihrem Kopf fest in die Matratze.
Zentimeter von meinem Gesicht liegt das ihre. So nah bin ich ihr nie gekommen. In sechs Jahren nicht.

Schwer atmend sieht sie mich an. Hass, Schmerz, Verzweiflung, Trauer und Wut springen aus ihren Augen empor zu mir wie Wasser aus einem finsteren Springbrunnen. Sie wehrt sich heftig, doch gegen mich hat sie einfach keine Chance.
Als sie schließlich die Ausweglosigkeit ihrer Lage erkennt hört sie auf sich zu wehren. Ganz still liegt sie da und starrt zu mir auf. Ich starre zurück. Sekundenlang sehen wir uns an, dann treten Tränen in ihren Augen. Wie Perlen aus einer zerstörten Kette bahnen sie sich ihren Weg über ihre Wangen und tropfen dann auf das blütenweiße Kissen unter ihr. Ich lasse sie los und trete langsam vom Bett zurück.

„Mach das nie wieder“, zische ich sie an, dann drehe ich mich um und verlasse den Raum.


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