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Fanfiction

Komm mit mir - Warum?

von Buntstiftchen

Jahr sechs. Draco Malfoy hat den Todessern Zugang zum Schloss verschafft. Dumbledore stirbt, ebenso wie fast alle anderen Mitglieder des Ordens, die zur Hilfe heraneilen. Als schließlich Voldemort höchst selbst auftaucht und Harry Potter tötet, ist der Kampf vorbei und die Jagd auf die noch in der Schule umherirrenden übrigen Mitglieder des Ordens beginnt. Hermine stolpert Draco Malfoy in die Arme.

Und er scheint auf sie gewartet zu haben. Anstatt sie auszuliefern und zu töten rettet er ihr schließlich ohne zu zögern das Leben.

________________________________________________

Komm mit mir mit.
Irgendwohin.
Nur fort von dieser Welt.


Als ich um die Ecke biege, kommt mir eine Gestalt entgegen. Sie rennt, als wäre der Teufel hinter ihr her. Nein, nicht der Teufel, denke ich. Etwas Schlimmeres. Etwas so viel, viel Schlimmeres. Ich bleibe stehen und beobachte, wie die Gestalt mir immer näher kommt, ohne mich in der Finsternis des Ganges ausmachen zu können.
Ich erkenne die Person fast augenblicklich. Die langen, buschigen Haare. Die schmale, zarte Figur. Es ist Hermine Granger. Erleichterung überflutet meinen Körper wie eine Welle lauwarmen Wassers. Endlich. Ich habe sie gefunden. Sie ist alleine und ich weiß, was das bedeutet. Die anderen sind schon tot. Sie ist die Letzte.

Als sie mich aus den Schatten treten sieht bleibt sie wie versteinert stehen. Ihre Augen weiten sich, als sie mich erkennt.
Wir stehen uns einen Moment lang vollkommen reglos gegenüber und in unseren Augen spielt sich in dieser einen Sekunde unsere ganze Geschichte ab. Vom ersten Tag auf dieser Schule hinweg bis heute, dem letzten Tag, rauschen die Jahre an uns vorbei. Hass blitzt in ihren Augen auf. Hass der so stark ist, dass ich einen Moment das Geschrei und Gebrüll um uns herum nicht mehr hören kann.

Dann holt eine Explosion irgendwo über uns sie aus ihrer Starre und sie zuckt zusammen. Ihr Kopf fährt nach links und dann rechts, als suche sie einen Ausweg, den es aber nicht gibt. Ich weiß, dass sie ihren Zauberstab nicht mehr bei sich hat. Hätte sie, dann würde sie ihn ohne zu zögern gegen mich einsetzten. Sie weiß, dass ich Schuld daran trage, dass alle tot sind.
Sie erkennt, dass sie gefangen ist. Ihre Augen überfluten, heften sich auf meinen Stab, den ich nicht gezogen habe. Sie versteht nicht. Natürlich nicht.
Sie will umdrehen und zurückweichen, aber plötzlich ertönen Schritte und Rufe hinter ihr. Sie fährt herum, dann starrt sie wieder mich an. Sie weiß, dass sie verloren ist. Das sehe ich in ihren Augen. Ich kenne diesen Ausdruck. Das in die Ecke gedrängt Tier, das in der Falle sitzt und weiß, dass es zu Ende geht.

Ich trete einen Schritt auf sie zu und halte ihr meine Hand hin.
„Komm mit mir“, sage ich, aber sie weicht vor mir zurück.
Sie zittert. Die Schritte kommen immer näher.
„Komm her“, sage ich ein weiteres Mal.
Diesmal klingt meine Stimme eine Spur drängender. Viel Zeit haben wir nicht mehr. Ihr Blick fährt zwischen mir und der Richtung, aus der die Schritte immer näher kommen, hin und her. Sie wankt leicht. Ich sehe Blut den Ärmel ihres Umhangs durchweichen.

„Ich bringe dich fort“, sage ich ruhig. „Vertrau mir, oder du wirst sterben.“
Ihr Mund öffnet sich, aber sie bringt keinen Ton hervor. Plötzlich schiebt sich ein Lachen auf ihr Gesicht. Spott flackert in ihren Augen auf.
„Ja sicher“, zischt sie, dann spuckt sie vor mich auf den Boden, kehrt mir den Rücken zu und geht wankend, aber doch hoch erhobenen Hauptes in Richtung der Schreie und Rufe davon.
Sie würde lieber sterben, als mir zu vertrauen. Beinahe muss ich lachen. Das war von Anfang an klar gewesen. Lieber geht sie dem Tod entgegen, als dass sie mir ihr Schicksal und ihr Leben in die Hand gibt.

Mir aber macht das nichts. Damit musste ich rechnen. Ich bin vorbereitet. Mit zwei großen Schritten habe ich sie eingeholt. Grob packe ich sie um die Mitte. Es ist das erste Mal in sechs Jahren, dass ich sie berühre. Das eine Mal ausgeschlossen, als sie mich geschlagen hatte. Sie ist sehr weich.
Sie versucht sich loszureißen, aber ihre Kraft reicht dazu nicht mehr aus. Sie reicht nicht einmal mehr dafür aus zu schreien.
Ich umklammere ihren kleinen Körper so fest ich kann. Ich muss ihr wehtun, aber sie macht keinen Mucks. Ich darf sie nicht loslassen, wenn sie überleben soll.

Der Strudel reißt uns fort, aber ich halte sie so fest, dass nichts auf dieser Welt uns auseinanderreißen kann ohne uns zu töten.
Als wir auf einer finsteren, kalten Gasse vom Wirbelsturm ausgewürgt werden, bricht sie zusammen und ich kann sie gerade noch auffangen, bevor sie zu Boden geht.
Sie beginnt mit ihren kleinen, so schrecklich kraftlosen Fäusten verzweifelt auf mich einzuprügeln. Sie windet sich in meinen Armen, solange, bis ich sie schließlich laut auf fluchend loslassen muss. Sie geht zu Boden und krabbelt hinter einige Mülltonnen, die um uns verteilt in der finsteren Gasse stehen. Der Regen prasselt auf sie nieder. Unheilvolles, metallenes Trommeln erfüllt die Luft.

Seufzend verschränke ich die Arme vor der Brust und starre ungeduldig auf die Tonne, hinter der sie kauert. Ich höre ihre Zähne aufeinander schlagen.

„Meinst du nicht auch, dass dieses Versteckspiel überflüssig ist?“, schnarre ich entnervt. „Wenn ich dich tot sehen hätte wollen, dann hätte ich dich da nicht rausgeholt, Granger.“
Ich gehe um die Tonnen herum, als sie sich nicht rührt. Sie lehnt mit dem Rücken an der dreckigen Steinmauer. Ihr Atem geht ganz flach. Ich weiß, dass sie Schmerzen hat. Sie versucht aufzustehen, als sie mich sieht, aber ihre Füße beben so stark, dass sie sie einfach nicht tragen. Ihre Haare kleben ihr im Gesicht.

Sie lacht keuchend, dann hebt sie langsam den Blick. Da ist Abscheu in den großen, braunen, sonst so warmen Augen. Abscheu, Wut, Hass, Trauer, Verzweiflung, Kälte, Hoffnungslosigkeit, Schmerz. Eine bunte Mischung, wie auch ich sie in mir trage. Ihre Stimme zittert, als sie spricht.
„Du hast sie ins Schloss geholt!“, stößt sie schwer atmend hervor. „Du hast ihrer aller Todesurteil unterschrieben.“
Ihre Stimme bricht wie Porzellan. Sie schüttelt sich. Blut läuft ihren Arm hinab, vermischt sich mit Regen zu hellroten Rinnsalen und Tropfen, die ihre Haut hellrosa färben.

Ich sehe einen Moment ausdrucklos auf sie hinab, dann bücke ich mich, um sie hochzuheben. Als ich sie am Arm fasse holt sie mit dem Fuß aus und versucht mich fortzustoßen, aber ich kann ihn mühelos abfangen und festhalten. Ihre Finger zerkratzen mein Gesicht und meinen Hals, aber das ist mir egal. Ich spüre es nicht. Sie wehrt sich heftig, ohne einen Mucks zu machen. Knurrend trete ich schließlich zurück und starre mit verschränkten Armen und aufeinandergepressten Zähnen zornig auf sie hinab.

Ihre Brust hebt und senkt sich heftig. Ich sehe, dass sie am Rande ihrer Kräfte angelangt ist. Wieder gehe ich vor ihr in die Hocke, diesmal, ohne sie anzufassen.
„Ich habe dir gerade unter enormem Risiko das Leben gerettet“, fahre ich sie gereizt an. „Das ganze war eindeutig zu viel Aufwand, als dass ich dich hier jetzt so einfach verbluten lasse.“

Noch ehe ich fertig gesprochen habe, hat sie ausgeholt und mir eine Ohrfeige verpasst. Wir starren uns an.
„Dann lass mich doch einfach erfrieren“, zischt sie mit schmerzverzerrtem Gesicht, ehe sie auf keucht, als ich ihre Hand abfange, die ein weiteres Mal auf mein Gesicht zugeflogen kommt.
Knurrend beuge ich mich zu ihr.
„Ich habe dir dein verdammtes Leben gerettet, Granger und du bist auf dem besten Weg, dass ich das bereue.“
Einen Moment sehen wir uns an. Ihre Augen weiten sich etwas, dann, ganz plötzlich, verengen sie sich.

„Warum?“, fragt sie und stellt damit die einzig irgendwie noch relevante Frage.
Ich antworte nicht, presse nur die Kiefer aufeinander und versuche ein weiteres Mal, sie hochzuheben. Dieses Mal lässt sie mich.
Ob es daran liegt, dass sie aufgegeben hat oder daran, dass sie einfach zu schwach ist, weiß ich nicht.
Im Endeffekt ist das aber egal. Ich habe sie dort herausgeholt. Sie ist in Sicherheit. Sie lebt. Diese drei Dinge hatte ich gewollt und diese drei Dinge habe ich jetzt. Mehr ist nun nicht mehr wichtig.
Ich erhebe mich mit ihr auf den Armen und gehe, ohne sie anzusehen die Straße entlang. Ich spüre ihren Blick wie körperlichen Schmerz auf mir.

„Warum?“, fragt sie ein weiteres Mal.
Ihre Stimme klingt kraftlos und trotzdem ist sie scharf wie ein Messer, dass durch die Luft schneidet und Regentropfen splittet.
Ich antworte ihr wieder nicht. Ich sehe sie wieder nicht an. Mein Blick bleibt geradeaus in den silbrig rot glänzenden Regen gerichtet.
Sie ist doch so klug. Wie kann sie da nicht wissen, warum? Ich beschleunige meine Schritte, als ich merke, dass ihr Bewusstsein schwindet. Ihr kleiner Körper entspannt sich an meiner Brust. Sackt in sich zusammen. Er kapituliert vor alledem, was heute geschehen ist.

Endlich senke ich den Blick hinab auf ihr blasses, regloses Gesicht mit den geschlossenen Rehaugen und ich frage mich, ob sie es wirklich nicht weiß.


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