Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Auferstanden - nun wird alles gut! - Depression

von tatze031

Hi Leute,

hier kommt also das nächste Kapitel dieser Story und ich hoffe mal es gefällt euch genau so gut und ihr habt so viel Spaß beim lesen wie ich beim schreiben hatte.
Und eventuell hinterlässt ja auch jemand mal nen Kommentar. Nur keine falsche Scheu.

LG eure tatze


@Harry+Ginny in love: Ja, Lily´s Übelkeit kann ja eigentlich nur eine Ursache haben und bei den ganzen schlechten Ereignissen der letzten Monate tut so etwas doch echt mal gut. Aber ob du nun Recht hast, dass wirst du später noch erfahren.
Ich hab auch ziemlich Mitleid mit Harry, bin mir aber sicher dass er sich bald wieder fangen wird. Er hat ja seine Familie und Freunde um sich und die "rücken" ihm gewissermaßen den Kopf schon wieder zurecht.Außerdem ja noch diese sehr unerwartete Hilfe seitens Snape.


@harry1ginny: Ich persönlich liebe Kapitel die etwas länger sind und in sich eine abgeschlossene Handlung haben. Darum versuche ich auch immer alles was ich mir so überlegt habe in einem Kapitel auch unterzubringen.
ich bin aber froh, dass es dir trotz der Rechtschreibfehler gefällt.
Viel Spaß beim nächsten Kapitel und danke dass du sie Korrektur liest.


-Depression-


-51-


Möglicherweise hatte Snape tatsächlich Recht und es war für Harry wirklich zu viel gewesen, als er im Esszimmer allen gegenüberstand. Denn in den darauffolgenden Tagen zog sich der Junge vollends zurück – wenn das überhaupt noch möglich war. Er verhielt sich seiner Familie gegenüber zwar nicht mehr so aggressiv oder zornig, nein, dafür war es in Lilys Augen jetzt noch schlimmer. Denn Harry war geradezu depressiv, er sagte kaum ein Wort und wenn der Junge doch mal sprach dann lag in seiner Stimme eine solche Melancholie, die seiner Mutter das Herz brach. Noch dazu kam, dass sich alle Gedanken darüber machten, Harry könnte irgendetwas Unüberlegtes tun und sich womöglich etwas antun.

In den Tagen nach der Konfrontation war James im Büro so dermaßen unkonzentriert und mit seinen Gedanken nur zu Hause bei Harry, dass Sirius sich mit Kingsley zusammensetzte. Letzterer beurlaubte James so lange bis es Harry wieder einigermaßen besser ging. Auf der einen Seite wollte James zwar für seinen Sohn da sein, doch anderseits hatte er auch ein schlechtes Gewissen,das Team einfach so im Stich zu lassen. Sirius konnte ihn aber überreden, mit dem Versprechen,sich während James´ Abwesenheit um dessen Arbeit zu kümmern. Sirius sorgte sich zwar nicht weniger um seinen Patensohn, doch Kingsley konnte James´ Urlaub nur unter der Bedingung genehmigen, dass darunter die Arbeit nicht leiden würde und das hieße, Sirius würde sich um das Team und den Papierkram kümmern müssen. Er tat es aber gerne, denn Harry brauchte jetzt die Hilfe seines Vaters.

Als James sein Büro verließ, wollte er aber nicht sofort nach Godrics Hollow, sondern zuerst in den Fuchsbau, da Harry die Briefe seiner Freunde nicht beantwortete.James wollte sich auch erkundigen wie Ginny mit der ganzen Sache klar kam. Er kam außerhalb der Schutzzauber an und ging zügig zum Haus. James klopfte an und kurz darauf wurde die Tür einen Spalt weit geöffnet. „Hi Molly.“, begrüßte James sie.
Molly öffnete die Tür ganz, als sie den Auror erkannte und bat ihn rein.
„Schön dich mal wieder zu sehen. Wie geht es denn Harry inzwischen, ich will mir gar nicht vorstellen wie ihm zumute sein muss?“, fragte Molly, nachdem sie James anbot, sich doch zu setzen. Während James am Küchentisch Platz nahm, kamen Ron, Hermine und auch Ginny die Treppe runter. „Ja, es ist hart. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass er das Schwerste schon hinter sich hat. Denn das kommt noch, er muss akzeptieren, dass es nicht seine Schuld war. Es...es war eine schreckliche Verkettung unglücklicher Umstände. Wie es Remus zu sagen pflegt.“ James seufzte.

„Ist es immer noch so schlimm?“, fragte Ginny. James sah zu ihr, ihrem Bruder und dessen Freundin rüber. „Ich hab euch doch darum gebeten, eure Zimmer aufzuräumen, ist dass denn schon erledigt?“ Molly stemmte die Hände in die Hüften und sah ihre zwei Kinder ernst an. „Ja Mum, wir sind schon längst fertig.“, sagte Ron. Die drei setzten sich ebenfalls und es entging James nicht wie besorgt besonders die beiden Mädchen aussahen. Es rührte ihn, was für treue Freunde Harry doch hatte,und er würde sie auch noch brauchen. Das war gewiss.
„Sagen wir es mal so: er hat noch einen langen Weg vor sich. Und ich befürchte dass er sein Leben lang nicht vollständig darüber hinweg kommen wird. Es wäre aber schon ein Fortschritt wenn er lernt diesen Teil seines Leben zu akzeptieren. Man kann daran leider nichts ändern, so sehr wir alles auch wollten.“
„Richte ihm bitte ganz liebe Grüße von uns aus, er ist nicht allein.“, sagte Molly mitfühlend.
„Danke dir.“, erwiderte James.
Sie nahm sich daraufhin einen vollen Wäschekorb, der auf einem Hocker stand und ging die Treppe hoch.
„Aber du, Lily und Sirius, ihr seit doch auch wieder da.“, warf Ginny zögernd ein. James lächelte betrübt. „Ja, nur war das eine einmalige Entscheidung,die der Tod getroffen hat um Harry zu unterstützen. Quasi eine Ausnahme.“, sagte James leicht bedrückt.
„Wann meinst du können wir denn mal versuchen mit ihm zu reden. Er muss doch wissen,dass wir voll und ganz hinter ihm stehen und ihm keine Vorwürfe machen.“, sagte Hermine, doch Ron schnaubte dabei nur zerknirscht. Ginny warf ihrem Bruder einen ermahnenden Blick zu „Nicht schon wieder Ron. Lass es gut sein. Es ist alles in Ordnung.“, sagte sie.
Nach einem fragenden Blick von James und einem Stoß in die Seite von seiner Freundin, sagte Ron: „Er brauch aber gar nicht zu glauben dass von heute auf morgen alles wieder okay ist. Immerhin hat er Ginny verletzt und da seh ich nicht so einfach drüber weg.“ Ron war aufgestanden und ging zur Hintertür.
„Und ich hab dir gesagt, dass ich damit schon allein klar komme. Also halt dich da raus.“, rief Ginny ihm noch nach, als ihr Bruder raus ging und die Tür geräuschvoll hinter sich zuzog.

„So geht dass hier schon seit Tagen, entschuldige. Es wäre besser wenn wir ihn jetzt nicht ansprechen, dass wird sonst nur noch schlimmer“, erklärte Hermine.
James schüttelte den Kopf. „Brauchst du nicht. Harry steckt zwar grade in einer schwierigen Lage, welche aber noch lange nicht sein Verhalten uns allen gegenüber entschuldigt. Und um auf deine Frage zurückzukommen: ich denke,ihr sollte warten bis Harry von selbst auf euch zukommt. Erzwingen solltet ihr da nichts, das wäre der falsche Weg. Ich muss aber jetzt leider wieder los. Heute steht noch einiges an.“, sagte James und stand auf.
Als die beiden Mädchen Näheres wissen wollten, erzählte James ihnen von der Idee, dass er gemeinsam mit Snape mal versuchen würde an Harry ran zu kommen und mit ihm zu reden.
Und die Reaktion der beiden war genau so wie James es sich gedacht hatte. Sie starrten ihn erst mal mit offenem Mund an, nachdem er ihnen aber versicherte,dass sie sich nicht verhört hatten, sagte Hermine: „Aber wieso sollte Harry ausgerechnet mit Snape reden wollen?“ Und Ginny: „Harry wird da doch niemals mitmachen.“
James musste schmunzeln. Denn genau so hatte auch Sirius reagiert. In ihm selbst gab es zwar auch noch einen Funken an Zweifeln, aber der Gedanke, dass jemand, der etwas Ähnliches durchgemacht hatte, mit Harry reden würde, auch etwas aufbauend. Vielleicht würde sein Sohn es ja annehmen.
„Könnt ihr Molly noch ausrichten, dass wir das nächste Treffen des Ordens hier abhalten müssten, bei uns ist es wegen der momentanen Lage nicht so günstig.“ Ginny und Hermine nickten.

James verabschiedete sich danach bei den Mädchen, zog sich seinen Umhang wieder um und verließ den Fuchsbau. Draußen zog James den Umhang um seinen Hals noch etwas fester zu. Es war ziemlich frostig. Er ging in Richtung der Appariergrenze, James sah noch Ron am Schuppen schnell durch den Schnee auf und ab laufen. Er war sich sicher, dass Ron Harry auch wieder vergeben würde. Immerhin waren sie beste Freunde und so ein Band konnte nicht so schnell durchtrennt werden. Dann apparierte der Auror auch schon. Bevor er nämlich hier angekommen war hatte Lily im über den Zwei-Wege-Spiegel mitgeteilt dass Snape bereits bei ihnen zu Hause war.

In Godrics Hollow lag Harry auf dem Sofa in seinem Wohnzimmer. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt und die Beine über ein Ende des Sofas baumelnd. Er starrte wie hypnotisiert an die Zimmerdecke. Mit einem Mal war dieser Zorn in ihm verschwunden, als er neulich die anderen so angemacht hatte. Auch wenn Harry alles, was er da sagte, nicht wirklich ernst meinte, war es auf eine seltsame Art doch befreiend gewesen. Die Schattenseite daran war jedoch folgende: jetzt hatte er seine Familie und Freunde wohl endgültig vergrault. Es tat ihm doch alles so furchtbar leid. Harry schluckte und als er blinzelte, konnte er die Tränen nicht mehr zurück halten. Niemals wollte er Remus oder Sirius absichtlich so verletzten. Der Einzige, bei dem es ihm vielleicht nicht leid tat, war Snape. Weshalb er sie alle so angegangen war – darauf konnte sich der Junge keinen Reim machen. Jedenfalls war ihm klar, wie sehr er seine Familie gekränkt haben musste. Und es tat ihm auch leid so eine Bürde für alle zu sein. Ein Anker, der sie alle nur noch weiter hinunter zog.
Er war zu nichts mehr nütze. Und der Gedanke, dass der Tod ihn von all dem erlösen würde, ihm diesen Schmerz und seiner Familie die Last mit einem Mörder unter einem Dach leben zu müssen, abnehmen würde, war ein tröstlicher Ausweg. Den Harry sich offen hielt.

In diesem Augenblick kam James zur Haustür hinein. Er schloss sie hinter sich und hing erst mal seinen Umhang an die Garderobe. Dann als er sich entschied mal im Wohnzimmer nachzusehen wo denn alle steckten, kamen Lily und Snape die Treppe aus Lilys Labor hinauf. Und aus dem Wohnzimmer kam Remus. „Hi Schatz,und wie lief´s?“, fragte Lily James als sie ihn sah und gleich darauf mit einem zärtlichen Kuss begrüßte.
„Es hätte durchaus besser laufen können. Ginny und Hermine sind zwar sehr verständnisvoll, aber Ron ist ziemlich sauer. Ich bin mir aber sicher, dass sich das bald wieder einrenken wird.“, sagte James anschließend.
„Ganz sicher wird das wieder. Immerhin glaube ich kaum, dass Ron lange wütend auf Harry sein kann. Und wir wissen ja alle, dass Harry alles was er da sagte nicht ernst gemeint hat“, stimmte Remus zu.
„Apropos Harry. Wie geht’s ihm denn heute? Bevor ich heute ins Büro bin, war er ja noch nicht wach.“, erkundigte sich James. Er sah von Remus wieder zu seiner Frau und ihr Gesichtsausdruck sprach Bände. „Wir beide waren mal bei ihm oben, aber er hat kein einziges Wort gesagt.“
„Es macht den Anschein, als wäre es neulich wirklich zu viel für ihn gewesen. Harry wirkt regelrecht abwesend. Ich denke Severus hatte da durchaus Recht.“, sagte Remus.
James runzelte die Stirn.
Ihm kam in den vergangenen Tagen der gleiche Gedanke. Es war möglich, dass Harry sich mit so vielen Leuten auf einmal überfordert fühlte und er sich jetzt zusätzlich zu der Sache mit Dumbledore auch noch Vorwürfe wegen seines Verhaltens machte.
„Dann werden wir jetzt mal unser Glück versuchen.“, sagte James an Snape gewandt und versuchte so optimistisch wie nur möglich zu klingen. Etwas lag ihm aber noch auf dem Herzen. Er ging auf Snape zu und stand ihm direkt gegenüber. „Vorher will ich aber noch was klarstellen. Harry ist zur Zeit sehr labil und deshalb wollte ich dich bitten ein klein wenig...naja humaner zu sein.“
Severus rollte seufzend mit den Augen. Er hätte sich ja denken können, dass Potter so eine weiche Tour einschlagen wollen würde.
„Es wäre aber sicherlich einfacher wenn ich mich – wie gewohnt ihm gegenüber – verhalte. Oder denkst du vielleicht es bringt was wenn man ihn mit Samthandschuhen anfasst. Manchmal braucht es eine etwas härtere Hand.“
„Das mag ja vielleicht bei so manch anderen helfen, aber doch nicht bei Harry.“ James war einfach nicht von Snape´s harter Gangart überzeugt.
„Ich finde in gewisser Weise hat Severus da nicht so ganz unrecht.“ James sah zu Remus rüber. „Wie meinst du das?“, fragte James ihn.
„Ich meine damit nicht unbedingt eine härtere Gangart. Viel eher, dass es für Harry vielleicht einfacher ist seine Hilfe anzunehmen, wenn Severus sich ihm gegenüber wie üblich verhält und sich nicht verstellt.“
„Das macht durchaus Sinn, Schatz.“, stimmte Lily zu.
„Na gut, ihr habt vielleicht wirklich Recht. Dann mal ein Kompromiss: wir werden es zuerst auf meine Art versuchen, okay? Und wenn wir damit wirklich nichts erreichen, lasse ich dir bis zu einem gewissen Punkt freie Hand.“, schlug James schlussendlich vor und nach kurzem Zögern stimmte Snape zu.

Die Zwei gingen also die Treppe hinauf und vor Harrys Zimmertür hielt James nochmals kurz inne,bevor er anklopfte. Er war nämlich der Meinung, es wäre besser, erst einmal allein hineinzugehen und Severus dann gleich dazu zu holen.
James klopfte erst mal an und als von drinnen keine Antwort kam, öffnete der Auror die Tür. James sah den typischen Wuschelkopf seines Sohnes an einem Ende des Sofas hervor schauen.
„Harry?“, fragte er besorgt.
Es kam aber noch immer keine Antwort.
James´ Herzschlag beschleunigte sich zusehends. Ihm hallten plötzlich wieder Harrys Worte durch den Kopf.
Ich wünschte ich wäre tot, dann hätte alles ein Ende!
Eilig lief James zum Sofa und als er Harry dort atmend und mit offenen Augen liegen sah, fiel ihm ein regelrechter Felsbrocken vom Herzen.
„Gott sei Dank.“, sagte James erleichtert. Nicht auszudenken, was wäre wenn Harry sich etwas antun würde. Daran wollte er aber jetzt nicht denken.

Als Harry das leise über-den-Teppich-gleiten der geöffneten Tür und vor allem seinen Dad hörte, wurde dem Jungen regelrecht übel. Weil er nicht verstand, weshalb sie sich noch immer so um ihn bemühten. Heute Morgen erst waren es seine Mum und Remus die mehrmals angeklopft hatten, aber zumindest so klug gewesen waren nicht einfach rein zu kommen. Was wenn er einem von ihnen auch so etwas antun konnte? Das durfte nicht passieren. Harry beschlich die Angst sich vielleicht nicht mehr so unter Kontrolle zu haben oder, dass in ihm doch eine böse Seite schlummerte, die endlich erwachen wollte.
Aus dem Augenwinkel sah Harry, wie sein Vater sich in den Sessel, der neben dem Sofa stand, setzte.
„Harry, können wir reden?“ James sah seinen Sohn mit besorgter Mine an. Doch von dem Jungen kam keine Regung, die andeutete, er hätte die Worte seines Vaters registriert.
Harry lag einfach nur mit verschränkten Armen und teilnahmslosem Ausdruck auf seinem Gesicht da.
„Ich werde jetzt nicht wieder damit anfangen, dass ich verstehe wie es dir geht. Denn es ist einfach so: ich weiß nicht was du grade durchmachst. Aber eine Sache kann ich dir versprechen. Wir alle könnten dich, egal was auch immer passiert, niemals hassen. Wir lieben dich.“, sagte James behutsam.

Mit jedem Wort seines Vaters wurde Harry schwerer um Herz. Doch einsehen konnte er es einfach nicht. Die Schuldgefühle lagen wie ein Anker tief in seiner Brust und Harry konnte nicht glauben, dass seine Familie ihm wirklich vergeben konnte. Wo doch nicht mal er selbst dazu fähig war.
„Harry, wir würde trotzdem gerne mal mit dir reden. Ist das in Ordnung?“, fragte James.
Jetzt runzelte Harry die Stirn. Wer war denn noch hier oben, außer seinem Vater.
„Wen...wen meinst du mit wir?“, kam es von Harry und seine Stimme klang, da er den ganzen Tag nicht gesprochen hatte sehr dünn. Er lag noch immer da und sah seinen Vater nicht an.
James saß nun auf der Kante des Sessels, mit ineinander verschränkten Händen. Dann deutete er, dem im Flur stehenden Snape, herein zum kommen. „Ich spreche von Professor Snape und mir.“
Diese Worte ließen Harry aufhorchen und das erste Mal seit James die Wohnung betreten hatte, rührte Harry sich. Er setzte sich auf und warf einen Blick rüber zur Tür, in der Hoffnung sein Vater würde sich nur einen Scherz erlauben.

Als dann wirklich Snape das Zimmer betrat, verstand der Junge die Welt nicht mehr. Was war hier nur los?
Er sah zu seinem Vater.
„Wieso?“, wollte Harry wissen. Weshalb war jetzt auch noch Snape hier und wieso ging sein Dad davon aus, dass ausgerechnet der Harry würde helfen können?
„Ich kann mir ja denken, dass dir das hier jetzt seltsam vorkommen mag. Wir sind aber der Meinung, es könnte dir sehr wohl weiter helfen mit jemandem zu reden der, naja der...jemand der etwas Ähnliches erlebt hat.“, antwortete James ihm.
Harry wusste nicht was er davon halten sollte. Er warf einen Blick von seinem Vater hinüber zu dem ernst dreinschauenden Tränkemeister und wieder zurück zu seinem Dad. Harry wusste nicht wie weit er sich auf diesen Versuch der Erwachsenen, ihm zu helfen, eingehen sollte. Und er wusste nicht weshalb ausgerechnet jemand wie Snape so etwas erlebt haben könnte.Er konnte auch nicht glauben, dass Snape ihm wirklich aus freien Stücken helfen wollen würde.
Snape stand mit hinter dem Rücken verschränkten Armen, da. James hatte sich inzwischen auf das Sofa gesetzt und einen Arm um Harry gelegt.
James sah seinen Sohn an und warf dann einen kurzen Blick rüber zu Severus.
„Ich erklär´s ihm lieber.“, sagte James.
„Wenn du meinst, na gut.“
Der Auror wandte sich wieder an Harry.
„Also, du weißt doch sicher, dass damals als die Prophezeiung ausgesprochen wurde, einer der Todesser das Gespräch zwischen Trelawny und Professor Dumbledore belauscht hat. Und den Teil, den er mitanhörte hat derjenige dann sofort an Voldemort weitergegeben. Und diese Person war...es war Severus. Aber bevor du jetzt was dazu sagst hör mir erst mal zu.“ Hatte er da richtig gehört? Snape war es gewesen der Voldemort von der Prophezeiung erzählte?
„Aber Dad -“
„Harry bitte, hör mir erst zu. Er wusste nicht wen Voldemort jagen würde und wenn, dann hätte er ihm nie von der Prophezeiung erzählt. Ich bin zwar davon überzeugt, dass es ihm damals nicht viel ausgemacht hätte wenn mir oder dir was passiert. Aber genau so sicher bin ich mir wiederum auch, dass er es schon allein für deine Mum verschwiegen hätte. Wenn du ihm schon nicht glaubst, dann doch mir. Du vertraust mir doch, oder?“ James lächelte Harry aufmunternd an.
„Ja, aber er hat...“
„Du glaubst mir das vielleicht nicht, aber ich bin fest davon überzeugt, dass Severus dir viel eher helfen kann als einer von uns anderen. Und glaub mir, wenn man überhaupt jemandem für alles was in den letzten Wochen passiert ist, die Schuld zuweisen kann, dann Voldemort. Aber ganz sicher nicht dir.“
„So simpel ist es aber nicht, Dad. Hier oben -“, Harry deutete mit einer Hand an seinen Kopf, „hier hab ich es ja vielleicht verstanden, aber noch lange nicht hier.“ Harrys Hand lag nun auf seiner Brust.
„Ich habe das Leben eines Menschen beendet. Ich...es gibt Momente in denen mir klar ist, dass es nicht völlig mein Fehler war, aber dann auch wieder Momente in denen mich irgendwas wieder runter zieht. Ich weiß,das ist absurd, aber besser kann ich es nicht erklären.“
Snape beobachtete die Szene zwischen diesem Vater und seinem Sohn. Und wenn er so hörte wovon der Junge sprach, dann kamen in ihm all die Dinge hoch die ihn Monatelang nach Lilys Tod gequält hatten. All die Emotionen und die Verzweiflung. Doch Severus wusste all das zu verbergen oder zu unterdrücken.
„Harry, ich...“ James wusste aber einfach nicht was er sagen sollte. Es machte ihn fertig Harry so zu sehen.

„Ich stimme deinem Sohn zwar nur ungern zu Potter, aber er hat ausnahmsweise Recht.“, sagte Severus auf einmal. Er kam einen Schritt näher. „Aber wie immer übersieht er auch einen wesentlichen Fakt an der ganzen Geschichte. Ein wenn auch minimales Detail hat er, wie so üblich, nicht erkannt. Er war nur eine Marionette. Ein Werkzeug und keiner, der zu dieser Zeit auch noch mit einer Amnesie zu kämpfen hatte, hätte einen Imperiusfluch einfach so abschütteln können.“
„Hatten wir uns nicht auf was anderes geeinigt?“ James warf Snape einen mahnenden Blick zu. Sie wollten es doch zuerst langsam angehen.
„Mag sein, aber ich ging ja fälschlicherweise davon aus, es wäre um die Auffassungsgabe deines werten Sohnes etwas besser bestellt.“
Harry wusste doch, einer wie Snape war niemals dazu in der Lage ihn zu verstehen. Auch wenn es ihm vielleicht leid tat, was damals passierte, so konnte er sich doch nicht mal annähernd in ihn hineinversetzten!
„Sie wissen nicht, wovon Sie da reden.“, sagte Harry leise ohne Snape direkt anzusehen.
„Ach nein? Dann hör jetzt mal gut zu. Du bist nicht der Erste und wirst auch nicht der Letzte sein, der so was erlebt und du solltest dich mal lieber zusammenreißen, anstatt hier in Selbstmitleid zu versinken. Und um eins mal klarzustellen Potter: ich weiß sehr genau wovon ich da spreche.“ Snape kam näher und als er vor dem Jungen stand, sah er diesen leeren Ausdruck in dessen Augen. Für den Bruchteil einer Sekunde kam in dem sonst so kalten Tränkemeister ein Fünkchen an Sorge auf, welche er aber sofort wieder unterdrückte. Er musste jetzt Objektiv und vor allem distanziert zu bleiben. „Du denkst ganz sicher, der Schmerz und diese grenzenlose Verzweiflung würden nie vergehen. Sie breiten sich mit jedem Tag mehr in einem aus und...“
„Man denkt beinahe zwanghaft darüber nach was man hätte anders machen können.“, sagte Harry emotionslos.
„Exakt, an welchem Punkt man anders hätte reagieren können. Und in deinem Fall ist es um einiges einfacher, denn du hattest es nicht in der Hand.“ Während Snape sprach hatte Harry seinen Kopf erhoben und sah den, ihm seit Sechs Jahren so verhassten Lehrer, nun direkt an. In dessen Gesicht war nicht mehr nur diese undurchdringliche Maske zu sehen, nein diese Fassade bekam erste vage Risse. Und Harry hatte aus unerfindlichen Gründen, keinen Zweifel daran, dass jedes Wort ernst gemeint war. Auch James sah Severus an. Er hätte niemals damit gerechnet, dass dieser Kerl tatsächlich auch eine andere Seite an sich haben könnte.
Es war ein seltsames Gefühl, denn zum ersten Mal in den vergangenen Tagen fühlte Harry sich wahrhaftig verstanden. Und ausgerechnet von Snape, dem Mann, den Harry immer so verabscheute. „Ganz genau.“, sagte Harry und sah Snape weiterhin an, dann aber wandte dieser sich ab und ging zu der geschlossenen Balkontür. Er sah hinaus. „Fakt ist, dass du es bedeutend einfacher hattest, denn ich sage es nur noch ein letztes Mal: du warst für deine Handlungen nicht verantwortlich. Anderen ging es da schlechter. Wesentlich schlechter“ Ohne ein weiteres Wort drehte sich Snape zum Gehen um. Völlig perplex sahen sowohl Harry als auch James ihm nach und nachdem sich letzterer versicherte, dass er Harry ruhigen Gewissens allein lassen konnte,ging auch James.

„Was war das denn grade?“ James holte Snape erst unten auf der Treppen ein.
Sie kamen vor dem Wohnzimmer zum stehen. „Was im Einzelnen meinst du, Potter?“
Lily und Remus, die sich bis eben noch unterhielten, sahen auf und waren beide schon gespannt inwiefern es denn nun geklappt hatte. „Das eben war so...mir fällt grade kein besseres Wort dazu ein und ich hätte niemals für möglich gehalten etwas derartiges mal im Zusammenhang mit dir auszusprechen, aber verdammt es war feinfühlig.“, sagte James ungläubig. „Im Ernst?“ Remus war genauso überrascht wie James und dieser nickte nur.
Snape schnaubte abfällig.
„Wie hat er reagiert?“, fragte Lily.
Severus sah zu ihr und plötzlich fiel ihm wieder ein weshalb er dieser absurden Idee überhaupt zugestimmt hatte. Nur für Lily.
„Ich hab das Gefühl, es könnte klappen. Wenn er hier -“ James wies mit einer Hand zu Snape, „bereit wäre noch ein paar Mal mit Harry zu reden.“
„Erstens: du hast da eben mehr rein interpretiert als nötig und zweitens: wieso denkst du, dass der Junge da überhaupt mitmacht?“, wollte Snape von James wissen. Er hasste es gegenüber anderen solche schwachen Momente zu haben. Die einzige Person, gegenüber der Severus je so etwas zulassen würde, wäre Lily. Nur bei ihr war es Severus möglich ehrlich zu sein, vielleicht auch deshalb weil er es nicht fertigbrachte Lily anzulügen. „Du hast es doch erlebt, oder? Harry hat bisher noch mit keinem von uns so offen darüber geredet. Ich weiß auch nicht wieso und ich beschwere mich ganz sicher nicht solange es funktioniert, aber es scheint so als wärst du mit dieser Mischung aus Strenge und Verständnis genau der Richtige um ihm zu helfen. Gib dem Ganzen doch einfach ´ne Chance, bitte.“, sagte James ernst.
Noch nie hatte James Snape um etwas gebeten und darüber war nicht nur der Tränkemeister erstaunt. Auch Lilys und Remus´ Blicke wechselten gespannt zwischen den beiden hin und her. „Mich würde aber schon interessieren, weshalb?“, fragte Snape misstrauisch nach. James schüttelte den Kopf. Wie konnte es nur möglich sein, dass ein Mensch sich vom einem auf den anderen Moment so ändern konnte?
„Weil ich grade gesehen habe wie Harry sich das erste Mal seit Dumbledores Tod wieder jemandem öffnet. Und was noch viel wichtiger ist: ich vertraue dir. Glaub mir wenn ich das nicht täte, hätte ich all dem niemals zugestimmt.“
Snape sah James noch immer argwöhnisch an.
„Severus, bitte.“, kam es fast schon flehend von Lily zu Severus´ Rechten. Er wandte seinen Blick von James ab und sah Lily an. Severus hätte sich dafür wirklich selbst ohrfeigen können, aber er gab nach. Er musste zugeben, dass er es Lily immerhin auch irgendwie schuldig war.

Oben auf dem Treppenabsatz stand Harry und hörte jedes Wort. Wenn sein Dad Snape wirklich vertraute, dann bedeutete das schon eine ganze Menge. Harry konnte es ja selbst nicht fassen, dass ausgerechnet Snape verstand,wie sich so etwas anfühlte. Und da er sich so sehr danach sehnte, es würde jemanden geben mit der reden konnte, kam in Harry so ein Zwiespalt auf. Einerseits konnte er sich nicht vorstellen,mit Snape über solche Dinge zu reden, aber auf der anderen Seite hatte er sich eben so wohl gefühlt als es da jemanden gab der all das nachvollziehen konnte.
Langsam ging Harry weiter die Treppe runter und als erstes bemerkte Remus den Jungen.
„Harry?“, sagte er freundlich.
Alle Vier wandten sich zu dem Jungen und er sah wie seine Mum sich mit einem Taschentuch über die Wangen tupfte und dann ein bemüht sanftmütiges Lächeln aufsetzte. „Na mein Großer.“ James ging etwas auf Harry zu.
„Ich...ich wäre dabei. Es war nämlich sehr befreiend endlich mal verstanden zu werden.“
James nickte lächelnd.
„Na dann, was sagst du?“ James drehte sich zu Snape und sah ihn fragend an.
„Ganz sicher werde ich es bereuen, aber na gut.“
„Danke, ich weiß das ist nicht einfach.“ sagte Lily in gedämpftem Ton zu Severus. Und auch wenn ihm bei Lilys Lächeln immer wieder ein Schauer den Nacken entlang fuhr, so konnte er ihr einfach kaum etwas abschlagen.
Fürs erste verließ Snape aber das Haus der Potters und flohte nach Hause. Es wurde vereinbart, dass er in den nächsten Tagen immer mal vorbei schauen sollte.

Im Ministerium ahnte Sirius von diesen neuen Entwicklungen nichts. Er war zu sehr damit beschäftigt Lysande in deren Büro – genauer gesagt auf ihrem Schreibtisch – zu küssen. Als er mit einigen Akten fertig gewesen war und genervt aufgestöhnt hatte, hatte er sich nämlich dazu entschlossen seiner Freundin mal einen Besuch abzustatten. Gleich nachdem Sirius ihr Büro betrat und er sie dort allein antraf, hatte er die Tür abgeschlossen, ging um ihren Schreibtisch und ohne ein Wort legte er seine Hände an ihre Taille und setzte sich auf der Tischplatte ab. Sofort verloren die Beiden sich in einem innigen und immer leidenschaftlicheren Kuss. „Was ist denn heute nur mit dir los?“ Lysande drückte Sirius nach etlichen Minuten sanft von sich und sah ihn mit geröteten Wangen an.
„Na darf ein Mann nicht mal seine atemberaubend schöne Freundin überraschen?“, ein schelmisches Grinsen zog sich über Sirius´ Lippen und seine Hände wanderten über ihren Rücken hinauf. „Das darf er immer, nur hab ich noch einiges zu tun und ich befürchte, dass ich nicht zum Arbeiten kommen werde wenn du hier bist.“ Lysande legte ihre Arme um Sirius´ Hals und grinste ihn frech an.
Sie sah einfach so sexy aus, schloss es dem Auror durch den Kopf. Am liebsten würde er sein Glück mit der ganzen Welt teilen. Er würde es gerne so laut wie er nur konnte herausrufen. „Soll das bedeuten du schmeißt mich raus?“ fragte Sirius gespielt beleidigt und setzte seinen besten Hundeblick auf. Doch auch damit konnte er Lysande dieses Mal nicht erweichen. Er liebte es zwar, dass sie so Zielstrebig war, aber in manchen Situationen wäre es ihm andersherum doch lieber. „Ja, so sieht´s aus.“ Doch zu einen kurzen Kuss konnte Sirius Lysande noch überzeugen. „Ich liebe dich so sehr.“ hauchte Sirius nach dem Kuss gegen ihre Lippen. „Was hältst du davon wenn wir hiermit -“, Lysande deutete von sich auf Sirius, „heute Abend bei mir Zuhause weiter machen?“
„Da bin ich aber sofort dabei, meine Süße.“
Danach und vor Allem nachdem Lysande Sirius aus ihrem Büro verfrachtet hatte, setzte sich sich wieder an die noch zu erledigenden Akten, die sich auf ihrem Schreibtisch so langsam stapelten. Immerhin wollte sie nachher ja rechtzeitig hier raus kommen um einen gemütlichen Abend mit Sirius verbringen zu können.

Der Rest des Abends verlief in Godrics Hollow für die Familie Potter und Remus sehr unbeschwert. James und er wunderten sich nur, dass Sirius mal wieder für´s Abendessen absagte, er erwähnte nur, er würde die Nacht mal wieder wo anders verbringen. Irgendwas war dieses Mal seltsam. Sirius konnte es sonst nicht lassen mit seinen Eroberungen zu prahlen und jetzt hörten sie kaum ein Wort über die Frau mit der er sich traf. Zumindest kam noch Dora, nachdem sie Feierabend hatte, vorbei. Sie und Remus waren so unheimlich glücklich, dass die Stimmung beim Essen gleich um einiges gelöster war. Es gab nur einen Wermutstropfen: Harry zog es vor oben in seiner Wohnung zu bleiben. Er hatte sich in der Küche ein Sandwich gemacht und war damit nach oben verschwunden. Lily war aber dennoch froh und zwar darüber, dass ihr Sohn wohl wieder Appetit hatte. In den letzten Tagen mussten sie ihn geradezu zum Essen drängen und jetzt kam es von ihm aus. Ein, wenn auch kleiner, Lichtblick.

Außerdem wurde am Abend zuvor auch endlich von den Schulräten eine Entscheidung bezüglich Hogwarts getroffen. Zuvor hatten Sie sich mit allen Lehrer beraten und obwohl vom Kollegium die Mehrzahl für eine Wiedereröffnung der Schule war, kam man zu dem Schluss, dass Hogwarts bis zu dem Tag an dem Voldemort endgültig bezwungen sein würde, geschlossen bleiben sollte. Dies sah auch Scrimgeour so und nach dessen Meinung schienen sich die Schulräte zu richten. Die Lehrer nahmen diese Nachricht alles andere als erfreut auf, so wussten Sie doch, dass Dumbledore so einen Schritt nie gewollt hätte. Immerhin waren die Schüler in Hogwarts fast sicherer als Zuhause. Aber gegen diese Entscheidung konnte der Orden nicht das geringste ausrichten.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich habe keine Ahnung, wieviele Bücher ich schon signiert habe, aber es müssten mittlerweile zehntausend sein.
Joanne K. Rowling