von Sevchen
Serena hatte am nächsten Morgen sowieso schon ziemlich schlechte Laune und die Aussicht, dass sie ausgerechnet diese Umbridge in der ersten Stunde haben sollte verbesserte dies nicht wirklich. Bereits am gestrigen Abend hatte sie gemerkt, dass sie dieses pinke Scheusal nicht ausstehen konnte, alleine wie sie sich in Hogwarts einmischte. Da wurde der jungen Prince schlecht! Anscheinend hatte Dumbledore jedoch nicht verhindern können, dass das Ministerium sich in Hogwarts einmischte. Sonst wäre diese Kröte ja wohl nicht hier. Serena setzte sich neben Harry Ron und Hermine um noch einen Happen zu frühstücken, vor dem Unterricht. Wie von selbst glitt ihr Blick zum Slytherintisch, bis sie feststellte, dass derjenige den sie suchte nicht dort sein würde. Sie seufzte leise. „Nur noch ein paar Tage Serena“, meinte Harry, der vermutlich ahnte was in seiner Mitschülerin vorging. Harry hatte Recht, normalerweise hatten sie bereits am zweiten Wochenende die Möglichkeit Hogsmeade zu besuchen und dann würde sie Shane endlich wieder in ihre Arme schließen können. Trotzdem kam es ihr momentan wie eine Ewigkeit vor. „Habt ihr schon auf die Stundenplan gesehen?“, fragte Serena stattdessen, um sich selbst ein wenig vom Thema abzulenken. „Ich glaube jetzt kann ich verstehen wieso alle unsere Bücher aussehen als wären sie für Kindergartenkinder gemacht. Das scheint total auf Umbridge zu passen.“ Hermine blickte ein wenig zum Lehrertisch, da Serena nicht gerade leise gesprochen hatten, doch die Professoren hingen alle ihren eigenen Gedanken nach und schienen sich darüber zu ärgern wegen Umbridge nicht mehr frei am Tisch reden zu können. Kurz suchte Serena Augenkontakt zu ihrem Cousin und bekam diesen auch. Severus wirkte besorgt. Wenn er die Situation schon besorgniserregend fand dann hieß das schon etwas. „Wir sollten langsam aufbrechen“, erinnerte Harry die anderen. „Sie wirkt nicht so als würde sie besonders locker reagieren wenn man zu spät kommt.“
Widerwillig griff Serena nach ihrer Tasche und folgte den anderen in Richtung Klassenzimmer. Sie konnte schon jetzt spüren, dass das Fach dieses Jahr nicht zu ihren Lieblingen gehören würde. Somit setzte sie sich auch gleich nach hinten um nicht sofort aufzufallen. Harry und Ron folgten ihr und nach einem kurzen sehnsüchtigen Blick in Richtung Vorderbänke auch Hermine. Sie packten ihre Bücher und ihre Zauberstäbe aus und warteten darauf dass Umbridge das Klassenzimmer betrat. Dies tat sie kurze Zeit später mit ihrem typischen Räuspern, welches Serena jetzt schon hassen gelernt hatte. „Guten Tag Klasse“, meinte sie zu den Schülern gewandt, die vereinzelnd eine Begrüßung murmelten, sonst aber nicht weiter reagierten. „Das geht aber noch besser“, kritisierte Umbridge. „Ich erwarte eine vernünftige Begrüßung.“ Sie wiederholte ihre Worte noch mal, worauf dieses mal ein Großteil der Klasse antwortete. Serena jedoch sah sie nur kalt an und hielt ihren Mund geschlossen. Doch die Professorin hatte nicht weiter auf sie geachtet. „Die Zauberstäbe können sie wegpacken, denn sie werden sie in diesem Unterricht nicht brauchen“, fuhr sie fort. Viele Schüler blickten sie fassungslos an. Wie sollten sie sich verteidigen können wenn sie es nicht in der Praxis trainierten? Ihr Mund hatte sich bereits zu einer frage geformt doch dann überlegte die Gryffindor es sich anders, da schon mehrfach Arme nach oben geschnellt waren.
Umbridge hatte irgendetwas an die Tafel gekritzelt doch die Praxis hatte sie komplett außen vor gelassen. Unglaublich dass diese Kröte wirklich nur theoretischen Unterricht machen wollte. „Und wie sollen wir lernen uns in der richtigen Welt zu verteidigen?“, fragte Dean und Umbridge zeigte ihm eines ihrer süßlichen Lächelns. „Hier in meinem Klassenzimmer werden sie sich wohl kaum verteidigen müssen“, meinte sie spitz. „Und wer den Stoff theoretisch gut beherrscht, wird auch in den ZAGs keinerlei Probleme haben“, fügte sie hinzu. Serena schnaubte. Wie sie die Gefahr verschwieg die sich außerhalb von diesen Mauern befand war einfach nur abartig. Und ein einziger Blick auf Harry reichte um zu wissen, dass dieser das nicht auf sich sitzen lassen würde. Und Serena konnte ihn bestens verstehen. Sie war es auch leid dass Harry andauernd als Lügner dastand, nur weil das Ministerium zu feige war sich die Tatsachen einzugestehen. Nur hatte die Prince die Befürchtung, dass es Harrys Lage nicht besser machen würde wenn er Umbrigde nun über Voldemort erzählte. „Was ist mit Voldemort“, brach es trotzdem aus Harry heraus, obwohl er sich nicht gemeldet hatte. „Es gibt dort draußen nichts wovor sich einer von ihnen in irgendeiner Art und Weise fürchten müsste. Ihre Hirngespinste sollten sie besser für sich behalten Mr. Potter sonst bringen sie sich in ernste Schwierigkeiten“, erwiderte Umbridge und warf Harry einen äußerst kühlen Blick zu. „Ach nicht? Dann haben sie wohl sämtliche schwarz magischen Aktivitäten erfolgreich verdrängt“, meinte Harry und Serena konnte nicht anders als laut aufzulachen. „1 Woche Nachsitzen Mr Potter“, sagte Umbridge süßlich. „Und was gibt es da zu lachen Mrs..?“ „Prince“, meinte Serena extrem kühl. „Um genau zu sein gibt es an ihnen eine ganze Menge zu lachen“, rutschte es Serena heraus und einige ihrer Mitschüler mussten sich ein grinsen verkneifen. „Ebenfalls nachsitzen Mrs Prince. Ich werde es nicht dulden dass man mich belügt und mir frech kommt.“ Serena zuckte nur einmal kurz mit den Schultern. Dann würde sie eben nachsitzen. Trotzdem würde sie deswegen nicht von der Wahrheit abweichen. Den Rest der Stunde mussten sie das erste Kapitel des stink langweiligen Buch lesen doch die Prince versuchte es nicht mal, worauf ihr noch einmal 20 Punkte abgezogen wurde. Sie war heilfroh als diese schreckliche Stunde endlich vorbei war. Doch das Grauen hatte noch kein Ende denn Harrys und ihre erste Nachsitzstunde war direkt auf den folgenden Abend gelegt worden.
„Hoffentlich dauert das nicht zu lange, ich habe nämlich meinen Zaubertrankaufsatz nicht und ich würde ungern als nächstes bei deinem Cousin nachsitzen“, meinte Harry. „So viel wie du bei im nachsitzen musst macht das eine mal auch nichts mehr aus“, erwiderte Serena kichernd. Inzwischen waren sie bei Umbridges Büro angekommen. Harry seufzte und auch Serena ahnte, dass es gleich nicht sonderlich angenehm werden würde. Sie tauschte noch einen kurzen Blick mit Harry, bevor sie an die Tür klopfte. Nur wenige Sekunden später ertönte die süße stimme von Umbridge und sie betraten das Büro. Harry blieb erstmal der Mund offen stehen, während Serena bei so viel Pink am liebsten gekotzt hätte. Schlimm genug dass Umbridges selbst anscheinend nur aus pinken Strickjacken zu bestehen schien. Ihr komplettes Büro war über und über mit pinken Katzen Motiven verziert. Durch ein Hüsteln machte Umbridge auf sich aufmerksam und widerwillig wandte Serena ihren Blick zu ihr. Sie deutete auf zwei Plätze an ihrem Tisch, an denen bereits jeweils ein Pergament und eine Feder lagen. „Guten Abend. Setzen sie sich, wie sie sehen werden sie ein paar Zeilen für mich schreiben“, meinte sie und Serena zog eine Augenbraue hoch. Es war in Hogwarts sehr ungewöhnlich dass ein Lehrer nur Sätze schreiben als Nachhilfe verdonnerte. Normalerweise sollten die Schüler in ihrer Nachhilfestunde etwas nützliches tun, doch es war klar dass auch bei diesem Punkt das pinke Monster aus dem Rahmen fallen musste. Sie setzte sich und sah Umbridge an, in der Hoffnung dass der Abend schnell vorüber gehen möge. „Ich möchte dass sie schreiben: Ich soll keine Lügen erzählen“, meinte Umbridge und Serena musste sich ziemliche Mühe geben nicht erneut laut loszuprusten, so lächerlich fand sie das ganze.
Sie setzte ihre Feder auf das Blatt und begann zu schreiben, als sie plötzlich einen brennenden Schmerz auf ihrem Handrücken spürte. Sie sah zur besagte stelle und eine unbändige Wut stieg in ihr hoch, als sie sah was Umbridge wirklich von ihnen verlange. Sie blickte zu Harry, der ebenfalls seine Hand besah und dann zu Umbridge, die die Situation eher amüsant zu finden schien. Harry schien im Begriff etwas sagen zu wollen, doch Serena schüttelte mit dem Kopf um ihm begreiflich zu machen, dass er die Klappe halten sollte. Diesen Triumph wollte sie Umbridge nicht gönnen. Stattdessen warf sie der kleinen Frau einen finsteren Blick zu und widmete sich dann wieder ihrer Schreibarbeit. Die Hand schien nach jedem Satz mehr zu brennen und auch wenn die Wunde sich jetzt noch schloss, so fürchtete Serena, dass sie bald Narben zurückbehalten könnte. Der restliche Abend verlief schweigend bis Umbridge sie schließlich kurz vor Mitternacht entließ. „Sollen wir den anderen davon erzählen?“, fragte Serena während sie mit Harry zum Gryffindorturm zurück lief. „Ich denke Nein. Was sollen sie schon großartig tun. Außerdem werden sie uns raten zu Dumbledore zu gehen und das möchte ich nicht. Erstens weil ich immer noch eine unheimliche Wut auf diesen Menschen habe und zweitens, weil ich glaube dass Umbridge generell ein großes Problem für Hogwarts werden wird.“ Serena nickte nur und hing ihren eigenen Gedanken nach. Sie akzeptierte dass Harry Ron und Hermine nichts erzählen wollte, doch sie wusste dass sie selbst wenigstens Shane davon erzählen würde. Denn sie wollte absolut keine Geheimnisse vor ihrem Freund haben.
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