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Fanfiction

Auf den Spuren einer Schlange - Anders als all die anderen - Von Herbststürmen und Zorn

von halbblutprinzessin137

Anders als all die anderen - Von Herbststürmen und Zorn


November 1932


Das düstere, wuchtige Gemäuer jenseits des gepflasterten, menschenleeren Hofes ragte kantig und bedrohlich vor einem wolkenverhangenen, stürmischen Himmel von tiefstem Silbergrau empor. Bereits vor Stunden hatte der Himmel seine Schleusen geöffnet und schwere Regentropfen prasselten erbarmungslos auf den rutschigen, grauen Asphalt hernieder. Die wenigen kahlen Bäume, welche einsam und verlassen den leeren Innenhof hinter dem schmiedeeisernen Doppeltor säumten, wiegten sich gespenstisch im kalten Brausen der Herbstwinde, wurden von den rauen Naturgewalten unbarmherzig gebeutelt und geschüttelt. Ihre dunklen Silhouetten wirkten vor dem tristen Grau jenes Novembertages wie dürre, geisterhafte Figuren, welche gierig ihre ebenso dürren, krallenbewehrten Arme ausstreckten und nach dem wuchtigen Gebäude zu greifen schienen.

Ein grell leuchtender, verzweigter Gewitterblitz zerriss gewaltsam das trübe Grau in Grau der riesigen Wolkenberge, welche sich bedrohlich am Himmel auftürmten, und erinnerte an einen gleißenden Speer vor jener sturmumtosten, eisengrauen Kulisse. Die dicken, schweren Regentropfen trommelten an die Fenster des Londoner Waisenhauses wie kleine Gewehrkugeln.

Hinter fast allen dieser Fenster waren die schweren, schützenden Vorhänge zugezogen worden, um das trostlose Bild dieses grauen, gewittrigen Herbsttages auszusperren und zu verbannen.

Fast alle der kleinen Bewohner hatten sich mit einem Buch, einem Spielzeug oder mit ihrem liebsten Kuscheltier in die Wärme und Behaglichkeit ihrer Betten geflüchtet und sich fest in die zerschlissenen, grauen Decken eingewickelt, während der eisige Herbstwind immer wieder durch die schmalen Ritzen in den alten, morschen Fenstern hinein in die karg eingerichteten Stuben peitschte und die plötzliche Kälte den kleinen Bewohnern scharf und schmerzhaft ins Gesicht schnitt. Alle der Waisenkinder hassten diese windigen, regnerischen Herbsttage aus tiefstem Herzen.

Alle bis auf Einen.

Einer der kleinen Bewohner jenes Londoner Waisenhauses war anders als der Rest. Anders als all die anderen. Gänzlich anders und das schon immer. Schon als Säugling war er anders gewesen als all die anderen, schon damals in den ersten Stunden und Tagen seines Lebens hatte er sich unbewusst von allen anderen abgehoben. Hatte kaum jemals geschrien oder sonst irgendeinen Laut von sich gegeben, sondern seine Umgebung nur stumm und erschreckend ausdruckslos aus seinen markanten dunklen Augen gemustert. So ganz anders als Babys für gewöhnlich waren.

Und das hatte auch er selbst instinktiv von Anfang an gespürt. Dass er anders war als all die anderen. Gewappnet mit diesem Wissen wie mit einem Schild und einem Schwert, erfüllt von diesem untrüglichen Gefühl, begann er, sich von den anderen Kindern abzusondern und fern zu halten, sobald er alt genug war, um sprechen und laufen zu können. Begann, sich selbst als etwas ganz Besonderes anzusehen, von dem Moment an, da er alt genug war, um überhaupt bewusst denken zu können. Und das war ungewöhnlich früh der Fall gewesen bei ihm. Ungewöhnlich früh. Viel früher als bei anderen Kleinkindern. Auch in dieser Hinsicht war er anders.

Er war in so gut wie jeder Hinsicht anders.

Und darauf war er stolz. Sehr stolz sogar. Anders als andere Kinder gefiel sich Tom Vorlost Riddle in der Rolle des geborenen Außenseiters und erklärten Einzelgängers. In der Rolle dessen, der sich scharf von den Übrigen abhob. Der anders war. Besonders. Zwar konnte er noch nicht so recht begreifen, warum er so anders und besonders war, was ihn so anders und besonders machte, aber das hielt ihn nicht davon ab, stolz darauf zu sein und sich von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr immer mehr von den anderen Kindern abzukapseln und abzusondern.

Wenn die anderen ihn mieden und argwöhnisch einen großen Bogen um ihn machten, so fühlte er sich nicht etwa einsam oder gar traurig, nein, er genoss es vielmehr, allein zu sein und seine Ruhe vor ihnen allen zu haben. Weil er mit ihnen von je her nichts anfangen konnte. Weil er dafür von je her zu anders war. Zu anders in seinem Verhalten und in seinen Interessen, zu anders in seinen Vorstellungen und seiner Sicht auf die Welt, zu anders in all seinem Fühlen und Denken.

So anders, als schlummerte in seinem Inneren eine unsichtbare Macht, die ihn von ihnen allen wegzog und absonderte. So anders, als würde ihn eine unsichtbare gläserne Wand von ihnen allen trennen und absondern.

Und so kam es, dass Tom Riddle auch, anders als all die anderen, jene kalten, verregneten Herbsttage voller Gewitter und Sturm nicht fürchtete, sondern mochte.

So kam es, dass er sich an jenem ungemütlichen Novembernachmittag nicht wie all die anderen hinter zugezogenen Vorhängen in die Wärme und Behaglichkeit seines Bettes verkrochen hatte, sondern stattdessen am Fenster seines karg und spärlich eingerichteten Zimmers stand und seine kleine Nase an der regennassen, vor Kälte beschlagenen Scheibe platt drückte, in der sich sein hübsches blasses Gesicht mit den marmorhaften, fein geschnittenen Zügen spiegelte. Einzelne Strähnen seines glatten, tintenschwarzen Haares hatten sich aus der ordentlich zurückgekämmten Frisur gelöst und fielen ihm in die Stirn, bis fast in die wachen, intelligenten Augen, die von einem ähnlich dunklen Sturmgrau waren wie die düsteren Wolkenberge, welche sich draußen vor dem Fenster am gewitterumtosten Horizont auftürmten.

Ein weiterer weißer Gewitterblitz zuckte grell und verzweigt über den eisengrauen, fast schwarzen Himmel und tauchte auch das schmale Gesicht des am Fenster stehenden Jungen in sein gespenstisch fahles Licht. Ein Kindergesicht wie jedes andere, hätte man meinen können - wäre da nicht dieser ganz besondere, beinahe beängstigende Ausdruck in den dunklen stahlgrauen Augen gewesen; wäre da nicht dieser ganz besondere, beinahe beängstigende Zug um die leicht nach unten gebogenen Mundwinkel gewesen.

Verkniffen und trotzig, verbittert und voll von unterdrücktem Zorn.

Einem ungerechten und doch kaum zu zügelnden Zorn auf alles und jeden. Einem unwillkürlichen und doch ungleich heftigen Zorn auf die ganze Welt. Auf die Welt, die ihm seine Mutter genommen und ihn damit dazu verdammt hatte, sein Dasein hier hinter diesen tristen grauen Mauern zu fristen, eingepfercht zusammen mit einer Ansammlung von Kreaturen, die ihn nicht verstanden und die er auch nicht verstand, die ihn in seiner Besonderheit überhaupt nicht verstehen wollten und die er in ihrer Gewöhnlichkeit ebenso wenig verstehen wollte. All dies erfüllte ihn beständig mit Zorn und Bitterkeit und jene Gefühle brannten mit einer derart vernichtenden Intensität in seiner Brust, dass sie ihn schier von innen heraus zu zerfressen und zu verbrennen drohten.

Im zarten Alter von kaum mehr als fünf Jahren hatte Tom Vorlost Riddle bereits sein gesamtes von bewusstem Denken geprägtes junges Leben damit verbracht, zornig auf die Welt um ihn herum zu sein. Hatte begonnen, seine arglosen kleinen Mitbewohner im Waisenhaus, denen solche Gedanken völlig fremd waren, zu verspotten und zu triezen, da er die Welt als solche nicht verspotten konnte, wie er sich von ihr verspottet fühlte, weil er an der Welt an und für sich keine Rache üben konnte für das, was sie ihm angetan hatte. Noch nicht. Deshalb übte er stattdessen Rache an diesen erbärmlichen, durch und durch gewöhnlichen und ahnungslosen Gestalten um ihn herum, wann immer sich die Gelegenheit dazu bot.

Doch war er bereits klug genug, dies nicht allzu offen zu tun. Hatte bereits begonnen, sich weit mehr als nur dieses eine Gesicht zuzulegen. Hatte bereits begonnen, diese verhasste Welt nach allen Regeln der Kunst auszutricksen und zu überlisten - ihr stets genau das eine Gesicht zu zeigen, welches ihm in jenem Moment am meisten zum Vorteil gereichte, wenngleich es oftmals nichts weiter als Masken waren, die er der Welt da zeigte. Und er besaß viele Masken. Sehr viele. Wenn es nötig war, so verstand er es bereits, der Welt charmant in ihr verhasstes Gesicht zu lächeln, auch wenn er oft viel lieber mit seinen kleinen Fäusten auf sie eingeschlagen und mit seinen kleinen Füßen auf sie eingetreten hätte für das, was sie ihm angetan hatte.

Ja, Tom Vorlost Riddle brachte dieser Welt, in der er aufwuchs, von klein auf nichts entgegen als bitteren Zorn und lodernden Hass. Sehnte sich nach Größerem und Besserem, seit er denken konnte.

Deswegen stand er an jenem regnerischen Novembertag als einziger im Waisenhaus so gerne am Fenster und starrte versonnen nach draußen in den düsteren, wolkenverhangenen, sturmumtosten grauen Himmel, über den gewaltsam und bedrohlich grelle Blitze zuckten und der von wütendem Donnergrollen erschüttert wurde. Deswegen mochte er das zornige Toben der Naturgewalten so gerne. Mochte es viel lieber als strahlenden Sonnenschein, von dem er sich ohnehin nur verhöhnt und verspottet fühlte, eingesperrt hinter diesen tristen grauen Mauern.

Weil er auch in dieser Hinsicht anders als all die anderen war.

Tom Vorlost Riddle mochte das zornige Toben der Naturgewalten deshalb so gerne, weil es seinen eigenen tobenden Zorn widerspiegelte.




Und damit ist der erste von vermutlich 4 Teilen (jeder für eine Jahreszeit ^^ ) zu Ende, die eine Charakterstudie des kleinen Tom Riddle im Waisenhaus darstellen. Ich hoffe, dass ihr es nicht zu langweilig findet, das, was wir bereits wissen oder ahnen, nochmal von mir zu lesen, und dass ihr das, was ich mir selber überlegt habe, alles als halbwegs glaubwürdig und passend empfindet.

Wie immer freue ich mich sehr auf eure Meinung zu dieser und anderen Fragen.

Bis zum nächsten (winterlichen) Chap wünsche ich euch alles Liebe & Gute!

Eure halbblutprinzessin137


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