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Fanfiction

Begräbnis der Herzen - Wenn es tanzt und explodiert

von Buntstiftchen

Als sie die Treppe in die Eingangshalle heruntergeschritten kam, da musste er die Augen für einen Augenblick schließen. Und in dieser Sekunde, in der Schwärze in seinem Kopf herrschte und er sie nicht sehen konnte, da tauchte sie plötzlich aus dieser Finsternis auf wie ein leuchtender Engel im Licht.
Sie war in seine Netzhaut gebrannt. Mit glühendem Brandeisen. Für immer.
Seine Augen öffneten sich von selbst wieder. Und da war sie. Sie war so schön.

Er wollte, dass sie oben an der Treppe stehen blieb, denn je weiter sie zu ihm herunter kommen würde, desto mehr würde er sie mit seiner Hässlichkeit umfangen.
Je weiter sie herunterkam, desto mehr würde sie seine Dunkelheit umfassen. Und so ein Wesen wie Lily, strahlend hell von Licht, durfte man nicht ins Dunkel zerren. Das würde es nicht überleben

Es hätte ihm genügt, wenn sie dort oben stehen geblieben wäre. Das hätte für ihn gereicht um ein Leben glücklich zu sein. Er hätte sie einfach ansehen können, für immer. Und seine Augen hätten gebrannt, so hell und leuchtend war sie, aber das wäre ihm egal gewesen.
Sie brachte ihn dazu, diesen Schmerz im Herzen zu lieben, wie nichts sonst auf der Welt. Sie war doch so schön.

Ihre Haare waren ein Wimmeln von roten Strähnen und Feuerbrünsten und ihr Kleid war wie ihre Augen ein Meer von grünem Wasser, übersprudelnd, unbezähmbar, verhangen.
Der Stoff umfasste sie wie ein Hauch und zum ersten Mal sah er ihren Körper, der sonst unter sperriger Kleidung vor ihm verborgen war. Sie war so, so schön. So weich, so zuhause, so... sie.

Ihre Wangen waren leicht gerötete und er wusste, dass das ihre Reaktion auf sein Starren war. Sein Herz tat so weh und sie kam Stufe für Stufe auf ihn zu und er wurde sich mit jedem ihrer Schritte deutlicher bewusst, dass diese Frau auf ihn zukam. Er war so unbeschreiblich glücklich.

Wie hatte er nur so viel Glück verdienen können? Sein Leben war grauenvoll gewesen, ein einziger Schmerz und immer stärker als sein Herz, das sich dagegen aufgelehnt hatte. Und er war niemals gut gewesen, hatte geglaubt es verdient zu haben, was er erdulden musste.
Und nun fühlte es sich so falsch an, dieses unendliche Glück, das für ihn allein bestimmt zu sein schien.

Jeden Augenblick würde es ihm entrissen werden, ihm würde alles genommen werden und er würde nackt da stehen. Jeden Augenblick konnte es so weit sein, dass er eingeholt wurde vom Schatten.
Aber dann stand sie vor ihm und plötzlich war ihm diese Tatsache egal.

Sie sah zu ihm hoch, erwartungsvoll und aufgeregt und sie lächelte und er wusste erst jetzt, dass sie wunderschön war.
Es war nicht ihr Aussehen, das sie so bezaubernd machte. Nein, es war diese Wärme in den Augen, im Lachen, im Wesen die ihn dazu brachte sich danach zu sehnen, in ihren Armen zu liegen und sie einzuatmen für alle Ewigkeit.

Sie war so klein und konnte die Welt bewegen mit dieser Intensität im Blick, aber sie hatte keine Ahnung davon.
Sie war so Atem raubend.

Sie sprachen kein Wort, kein Hallo, kein ‚Schön siehst du aus’, nichts.
Sie hackte sich mit ihrer winzigen Hand bei ihm unter und es schien einen Moment, als würde ihr Glanz auch ihn heller strahlen lassen. Er sehnte sich nach keinem Glanz, er sehnte sich nur nach ihr. Der Glanz war ihm egal.

Er spürte sein Herz schlagen, wie noch nie zuvor in seinem Leben und zum ersten Mal fragte er sich nicht wie viel Schmerz sein Herz noch ertragen konnte.
Zum allerersten Mal fragte er sich wie viel Glück ein solch kleiner, ständig arbeitender, nie ruhender Muskel ertragen konnte, bevor er explodierte.

Er hatte keine Angst sollte das passieren. Vielleicht war das die schönste Art zu sterben, die es für ihn gab. Er würde gerne so sterben. Vielleicht gab es nichts schöneres auf dieser kalten Welt als das Gefühl an Glück zu sterben. Selbst wenn einem das Herz explodierte wie ein Stern.

Sie amüsierte sich den ganzen Abend blendend, das sah er. Sie lachte, sie tanzte, sprach und funkelte.
Und er sah sie den ganzen schrecklichen Abend an und hatte noch nie so schöne Stunden verlebt. Er sah ihr zu, sah ihre goldenen Beine unter dem schwingen Kleid herumwirbeln, sah ihre Locken durch die Luft fliegen.
Er stand neben ihr hinter Vorhängen im weihnachtlich geschmückten Raum, im düsteren Licht und sah den Schatten zu, wie sie auf ihrem Gesicht tanzten. Immer wenn sie außer Atem war vor lauter Strahlen standen sie dort verborgen und in diesen wenigen Minuten hinter den Seidenwandverhängen gehörte sie ganz ihm.

Sie duftete nach Verheißung und Leben. Er sah auf sie hinunter und ihr Gesicht war zu ihm empor gereckt. Sie war aus ihren Schuhen geschlüpft und stand nun barfuß neben ihn. Nun war sie noch kleiner, als zuvor.
Ihr Atem ging schnell und ihre Brust hob und senkte sich ihm heftig entgegen.

„Gefällt es dir?“, fragte sie und sah ihn an.
Nein, es gefiel ihm nicht aber sie brachte ihn dazu, niemals gehen zu wollen.
„Ja“, flüsterte er und lächelte sie an.
Sie legte ihm die Arme um den Nacken. Er schauderte.
„Tanzen wir“, hauchte sie an seinem Hals und vergrub das Gesicht in seiner Brust.
„Ich weiß nicht wie“, sagte er leise und verschämt, während er über ihren Kopf hinweg an die nackte Steinmauer blickte.
„Ich auch nicht.“ Ihre Stimme vibrierte vor Lachen. „Ich wollte eigentlich auch nur, dass du deine Arme um mich legst.“

Sein Atem stockte. Sie konnte, wenn sie wollte, so unglaublich ehrlich und entwaffnend sein. Wie konnte er ihr nur jemals etwas abschlagen?
Er legte seine langen, kalten Arme um das kleine, müde Mädchen an seiner Brust, spürte ihr Herz an seinem pochen und schlagen und leben und durchdrehen. Er wusste nicht wie es mit ihr war, aber er tanzte. Zumindest sein Herz.

„Ich will heute Nacht nicht alleine sein“, flüsterte sie ihm plötzlich ins Ohr. .„Bleibst du wieder bei mir?“
„Ja“, sagte er einfach nur. Mehr hätte er nicht gekonnt.
Sie lächelte und er lächelte und sein Herz dankte dem ihren dafür, dass es da war und tat, was es tat. Dass es schlug. Dass es seines zum Tanzen brachte.

Er musste sie halb zu ihrem Schlafsaal tragen, so müde war sie. Noch nie war das Meer in ihren Augen so aufgewühlt und stürmisch gewesen wie an diesem Abend. Noch nie war es so tief, gefährlich und dunkel gewesen.
Als sie erschöpft auf ihrem Bett saß und er sich umdrehen wollte, um draußen zu warten, packte sie plötzlich fest seine Hand.

Ihr Griff war mit einem Mal unglaublich fest, doch für ihn hätte er noch tausendmal fester sein können. Sie hätte ihm den Arm brechen können, er hätte kein Wort gesagt. Sie hätte ihn zerfleischen können und er hätte trotzdem nicht losgelassen.

Ihre Lippen bebten, als sie von unten zu ihm aufsah.
„Hilf mir“, bat sie ihn leise.
Sie erhob sich und ihr Körper streifte an seinem nach oben.
„Lily“, begann er zögernd, doch sie hatte ihm schon den Rücken zugekehrt und die Haare beiseite geschoben.
Er starrte auf ihre schmale Gestalt hinunter und beobachtete wie in Trance seine Hände, die langsam den Reißverschluss nach unten zogen.

Sein Herz hatte mittlerweile zu tanzen aufgehört. Es war stumm und sprachlos, genau wie er.
Seine Finger zitterten, bebten. Jetzt, dachte er. Jetzt geschieht es. Ich sterbe.
Doch sein Herz schlug weiter und weiter, pumpte und pumpte, Blut rauschte, kochte.
Seine Arme fielen nach unten und baumelten an seiner Seite. Er hatte kein Gefühl mehr in ihnen.
Er starrte auf ihren schmalen, blassen Rücken, bis sie sich zu ihm umdrehte.

„Danke“, murmelte sie, hielt mit ihren kleinen Händen den Stoff vor ihrer Brust zusammen, verbarg ihr Herz vor ihm.
Ihre Augen lächelten und Funken sprühten aus ihnen und da konnte er sich nicht mehr umdrehen.
Plötzlich wollte er nur möglichst viele von diesen elektrischen Funken abbekommen, auch wenn sie seine Haut versengten. Und sie, sie sagte nichts. Sie ließ ihn bleiben. Bei sich bleiben.

Er fühlte sich schwerfällig und betäubt und als sie sich umdrehte und das Kleid von ihren Schultern glitt wie Wasser, das sich dann um ihre zarten Knöchel schäumte, da dachte er es wieder.
Jetzt, dachte er. Jetzt ist es soweit. Ich sterbe. Jetzt sterbe ich. Aber er starb nicht.

Nur ein kleiner Teil seines Herzens explodierte und die Reste dieses Stücks flogen ihr zu. Das war schon oft passiert und er fragte sich wie viel von seinem Herzen er überhaupt noch in seiner Brust trug.
Den größten Teil davon, den musste sie haben. Und er konnte sich keinen besseren Platz dafür vorstellen, als bei ihr.

Sie ging mit kleinen Schritten fort von ihm und holte ihr Nachthemd aus einer Schublade.
Die Schatten tanzten auf der nackten Haut ihres Rückens. Und er vermochte es nicht seine Augen von ihr zu lösen. Er wollte es, weil er sie respektierte, aber er konnte es nicht. In diesem einen Punkt war sein Herz stärker als alles andere in ihm.

Sie zog sich an, löste ihre Haarmähne, dann drehte sie sich wieder um. Er musste schlucken als sie ihn anlächelte.
Sah sie es denn nicht in seinen Augen? Sah sie denn auch nur die schwarze Kälte in ihnen, die alle anderen sahen? Sah sie in seinen Augen nicht diesen so grauenhaften Schmerz eines ganzen zerstörten Lebens? Sah sie es denn nicht? Sah sie nicht, wie sehr er liebte? Wie sehr er flehte?
Warum sah das niemand?

Sie kam auf ihn zu, blieb vor ihm stehen. Ihre Augen fingen seine. Er wehrte sich nicht, war eine willige Beute.
„Danke, dass du heute mitgekommen bist“, meinte sie.

Sie reckte sich hoch zu ihm, stand wacklig und unsicher auf ihren Zehenspitzen und grub ihre kleinen Finger haltsuchend in seine Schultern. Sie drückte ihre Lippen auf seine Wange, eine einzige Sekunde lang.

Er dachte jetzt nicht mehr, dass er sterben könnte, weil sein Herz explodieren könnte. Plötzlich wusste er, dass er nicht sterben konnte, was auch immer seinem Herz auch angetan wurde.
Sie hatte sein Herz, jeden Teil davon, und sie allein bestimmte darüber, was damit geschah. Sie allein bestimmte, wann es tanzen durfte. Sie allein bestimmte, wann es brechen würde.

Darüber war er glücklich. Sein Herz war an dem Platz, an dem er selbst sein wollte. Sein Herz war bei ihr. Sein Herz tanzte und ja, irgendwann da würde es brechen.
Aber wenn es soweit war, dann gehörte es noch immer ihr. Es würde ihr gehören. was auch geschehen mochte.
Immer.


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