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Fanfiction

Begräbnis der Herzen - Wie das Herz zur Eisfestung wurde

von Buntstiftchen

Es stöhnt, 
es ächzt, 
es giert, 
es lechzt, 
es brennt, 
es sticht, 
und schlägt dir hart ins Gesicht.
Doch du musst weiter. 

So weit das Auge reicht 
umgibt dich nichts als blankes Weiß.
Nur ein Herz aus Eis 
lässt dich weitergehen. 

Nur ein Herz aus Eis 
kennt deinen Weg. 
Nur ein Herz aus Eis 
lässt dich wieder stehen. 
Nur ein Herz aus Eis, 
dass für dich schlägt und weiterlebt.
Es zerrt, 
es reißt, 
es kratzt, 
es beißt, 
es klirrt, 
es kracht, 
und wirft sich auf dich mit all seiner Macht.
Doch du musst weiter. 
So weit das Auge reicht 
umgibt dich nichts als blankes Weiß.
Weißer, weißer, weißer als weiß. 
Weiter, weiter durch's ewige Eis. 
Heller, heller, weißer als weiß. 
Weiter, weiter durch's ewige Eis.



Sein Herz war schon oft gebrochen worden. Bestens kannte er den Schmerz und hatte sich im Laufe seines Lebens daran gewöhnt, genauso wie er sich auch an das Alleinsein gewöhnt hatte.
Bei jedem ihrer Blicke brach sein Herz, bei jeder ihrer Berührungen. Wenn sie da war brach es und wenn sie nicht da war auch. Wenn sie lachte und wenn sie weinte. Glücklich war und traurig.
Es brach immer. Immer wieder. Immer, immer wieder.
Er konnte nichts dagegen tun und wollte es auch gar nicht.
Er mochte es. Er spürte sein Herz gerne. Auch wenn es Schmerz war, den er fühlte. Schmerz war immer noch besser, als gar nichts. Schmerz war besser als gar nichts zu fühlen.

Er wusste, dass sie nicht zu ihm gehörte und nie das in ihm sehen würde, was er sich so verzweifelt wünschte.
Aber dennoch würde er sie nie verlassen. Dazu war er zu egoistisch. Wenn es um sie ging dann gab es nur ein Herz, das wollte was es wollte und sich gegen alles aufstemmte, das ihm das eine nehmen wollte.
Sein Herz war, wenn es um sie ging, immer der Gewinner.

Als ihm das Mädchen mit dem Feuerhaar, das Mädchen das er liebte, an jenem kühlen Morgen im Bett vertrauensvoll gestand, dass es sich verliebt hatte, da brach sein Herz nicht.
Er hätte gedacht es würde zerspringen und blutend am Boden liegen, aber das tat es nicht.
Es rührte sich nicht. Da war kein Schmerz. Da war nichts. Kein Gefühl. Nur ein Herz, das schlug, als wäre es soeben nicht getötet worden.

Er schob sich zu ihr und ihrem kleinen Körper unter der Decke, bis er sie berührte, bis er ihren Körper an seinen gepresst fühlte.
Sie zitterte und sie war kalt, trotzdem war sie das Wärmste, das er je in seinem Leben gespürt hatte.
Und er mochte Wärme doch so gerne. Wo sonst, außer in ihr, hatte er diese Wärme denn noch?
„Kann ich dir etwas sagen, Severus?“, murmelte sie in seine Halsbeuge.
Sein Atem beschleunigte.
„Alles“, flüsterte er leise.

„Es ist etwas passiert“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Schon vor einiger Zeit. Etwas, wovon ich nicht weiß, was ich davon halten soll, wovor ich große Angst
habe."
Ihre Finger krallten sich in sein T-Shirt.
„Ich kann nichts dagegen tun, ich habe es versucht, aber eigentlich war mir von Anfang an klar, dass es sinnlos ist.“
Sie löste ihr Gesicht von seiner Haut, hob den Kopf und sah ihn traurig an.

„Ich habe mich in James Potter verliebt.“

Sein Herz war schon tausendmal gebrochen.
Aber jetzt war der Moment, in dem es aufhörte zu brechen. Es blieb ganz. Heil. Gesund. Es rührte sich nicht. Nicht einen Millimeter.
Aber es starb. Es starb einfach. Still und leise, ohne noch irgendeinen Widerstand zu leisten.

Es wurde kalt. Leer. Kühl. Abgeschottet. Eingekerkert. Uneinnehmbar. Klirrend. Glänzend. Gläsern. Unbrechbar. Einsam.
Eine Eisfestung.
Weiß. Glänzend. Hell und blank. Rein wie Spiegel. Unnahbar. Zerschmetternd. Tödlich. Gefroren. Vereist. Funkelnd.

In diesem Moment wurde Severus Snapes Herz zur Eisfestung.
Nur so ertrug er es ganz ruhig neben ihr liegen zu bleiben ohne sich zu rühren, ohne ein Geräusch von sich zu geben.
Ein Geräusch wie einen Schrei, der ihr verraten hätte, dass er gestorben war. Einfach neben ihr gelegen hatte, ohne sich zu rühren oder sich zu wehren, als er gestorben war.

Er legte seinen Kopf in ihre Halsbeuge und schloss die Augen. Er horchte in sich hinein, aber er war hohl und stumm. Wie eine riesige Halle aus glänzendem, funkelnden Eis.
Sie schwiegen lange.
Dann fuhr er mit seinen Hände unter die Decke und umfasste ihre schmale Taille.
Er zog an ihr, bis kein Zentimeter Luft mehr zwischen ihnen war. Dann, mit einem Mal hörten beide kalten Körper auf zu beben.
Beide waren plötzlich ganz ruhig.
Sie sagte nichts, aber er spürte ihre Hände an seinem Rücken.
Sie zupften am Saum seines T-Shirts, schoben sich darunter, legten sich auf nackte Haut und brachten Poren zum erwachen.
Er atmete so ruhig er konnte in ihre Haare, in die weiche Haut ihres Halses. Er spürte, dass seine Finger sich in das Fleisch ihrer Hüften gruben. Er musste ihr wehtun, aber sie sagte kein Wort.

Er war seinem Herz dankbar dafür, dass es gestorben war. Wie sonst hätte er bei ihr sein können?
Er war lieber tot, als dass er von ihr hätte fort gehen müssen. Wieso also nicht ein totes Herz in der Brust tragen und dafür ein Leben lang an ihrer Seite sein? Er war so dankbar, dass er bleiben konnte. So dankbar.

„Sag etwas!“, murmelte sie und strich ihm über das Haar.
Seine Stimme zitterte.
„Ich weiß nicht was“, murmelte er.
Was sollte er auch sagen.
Er fragte sich, wie es sein konnte, dass er weiterleben konnte, als wäre da nichts. Als wäre da nicht plötzlich ein weißes Eismeer in seinem Inneren. Aber es ging. Problemlos. Als wäre nichts passiert.
Er hörte ihr tiefes Seufzen.
„Darf ich dann noch etwas sagen?“, fragte sie vorsichtig.
„Ja“, wisperte er.

Sie zog ihn zu sich nach oben, sodass er sie ansehen musste. Er war schon immer gut darin gewesen Gefühle zu verstecken, aber trotzdem hatte er plötzlich Angst, sie könnte in seinen Augen lesen. Könnte die Schwärze sehen, die immer ein Stück wich, wenn sein Blick auf sie fiel.
Angst, sie könnte das Schlagen seines Herzens hören, das plötzlich nur noch klang wie kaltes, klirrendes Eis.
Er war ein Meister darin zu verbergen, was er dachte, aber Lily war sein Gegenstück.

„Ich werde seine nächste Einladung annehmen“, sagte sie vollkommen ruhig. „Aber ich weiß wie er ist. Er wird mich nur solange wollen, solange ich ihn nicht will. Und deshalb will ich nicht, dass er es ist, der mich als erster küssen soll. Severus... ich will dass du es machst.“

Ihr Blick war vorsichtig, angstvoll, unsicher. Noch nie bezaubernder.
Als hätte sie Angst, sie wäre zu weit gegangen. Als hätte sie Angst, sie hätte eine Grenze überschritten.
Eine Grenze, die aber nur in ihrer ganz eigenen Vorstellung existierte. In Wahrheit war da keine Grenze zwischen ihnen. Da war keine. Er würde alles auf der Welt für sie tun. Alles. Kritiklos.
Wie könnte sie jemals zu weit gehen, wenn es um ihn ging? Sie durfte alles von ihm haben, was er hatte. Alles. Nie hätte er ihr etwas verweigert.

Er sah sie an. Stumm.
Unfähig Worte zu sprechen, Buchstaben zu formen, unfähig zu denken. Er sah sie an.
Die Eisfestung bebte in ihren Grundfesten. Eis klirrte, erzitterte. Aber es hielt stand. Das würde es immer. Von nun an. Sein Leben lang. Standhalten, egal wie heftig die Angriffe auch waren.

Natürlich würde er sie küssen. Nie hätte er die Stärke oder den Stolz dazu aufgebracht nein zu sagen. Niemals.
Es war Lily. Seine Lily.
Wenn er seine Würde verlor, seinen Stolz, den Respekt. All das spielte keine Rolle. Überhaupt keine.

Und sie konnte alles von ihm verlangen. Das wusste sie nur nicht. Sie konnte die Welt von ihm verlangen und er würde sie ihr geben, koste es was es wolle. Und auch wenn ein Kuss zu wenig war, viel zu wenig, er war doch so unendlich viel, dass er sein Leben damit füllen könnte.

„Tust du es?“, fragte sie leise und löste sich von ihm.
Sie schlang sich eine Decke um die nackten Schultern und setzte sich auf.
Kaltes Licht fiel von hinten auf sie.
Er sah an ihr vorbei aus dem Fenster.
Die ersten Sonnenstrahlen tanzten bereits über die schneebedeckten Hügel und Berge um das Schloss. Der Schnee glitzerte.

Er fragte sich ob es richtig war, dass er jetzt und hier bei ihr war. Er fragte sich ob es richtig war, dass er in diesem Moment vor ihr lag, ihre kleinen Hände über seine Haare strichen.
Er fragte sich ob es richtig war, dass er ihn bekam. Diesen ersten Kuss.
Sie hatte Angst ihn an jemanden zu verlieren, der es nicht ernst mit ihr meinte, aber Severus wusste etwas, was sie nicht wusste.

James Potter war ebenso in dieses Mädchen verliebt wie er es war. Das konnte jeder sehen, nur sie nicht.
Er wusste, dass sie nicht die Seine war und egal was auch kommen mochte, sie würde nie die Seine sein. Nie.
Er liebte sie mehr als er selbst fähig war zu begreifen, das tat er, bei Gott, das tat er, aber er wusste, dass er damit alleine war. Er liebte alleine.
Wäre er ein guter Mensch gewesen, so wäre er gegangen. Aber er war kein guter Mensch.

Er sah sie an.
Dann nickte er. Sein Stimme hatte er verloren.
„Du tust es?“, fragte sie und starrte ihn an.
Wieder nickte er.
Wäre er ein guter Mensch, hätte er abgelehnt und wäre gegangen. Aber er war kein guter Mensch und ihr diesen Wunsch abzuschlagen, das stand nicht in seiner Macht.
Und solange sie ihn nicht fortschicken würde, würde er immer bei ihr bleiben. Immer.

Sie stand unsicher auf und ihre Wangen wurden rot. Befangen strich sie sich durch die wirren Haare.

Er aber war nicht befangen. Ganz und gar nicht. Kein bisschen. Seine Sinne waren bis aufs äußerste geschärft, seine Augen verfolgten jeden ihrer hastigen Atemzüge.
Wenn dies hier ein Kuss werden würde, dann wäre es vermutlich der einzige, den er von ihr je bekommen würde.
Dann wäre es der einzige, den er je bekommen würde in seinem Leben, denn das danach noch einmal andere Lippen als ihre die seinen berührten, das würde er nicht zulassen können.

Er erhob sich. Nichts an ihm bebte oder zitterte. Ganz sicher stand er vor ihr und sah auf sie hinunter. Ihr Kopf war gesenkt und ihr Blick auf die Dielen gerichtet.
Er spürte Hitze von ihr zu sich aufsteigen.
Er betrachtete sie in ihrem weißen Nachthemd, solange, bis sie das Gesicht anhob und ihn fragend ansah.
Er sah in ihren Augen, dass sie es wollte. Sie wollte es. Ihn. Und schöner hätte dieser Moment vor dem Kuss nicht sein können.

Er legte seine Hände an ihre Hüfte und zog sie an sich. Es war anders, als im Bett. Ganz anders. Ihre Körper lagen aneinander, mit der Gewissheit gleich etwas zu tun, das man nicht tat, wenn man befreundet war.
Was für ein Mensch würde er sein, wie groß wäre sein Glück, wie vollkommen sein Leben, wenn er jetzt denken könnte, es wäre nicht das letzte Mal?
Diesen Gedanken musste er vergessen und das würde er. Er würde gleich alles vergessen.

Er beugte sich hinab zu ihr und hielt den Atem an, als er sah, dass sie sich ihm entgegenstreckte.
Vielleicht wäre es einem anderen nicht aufgefallen, jede ihrer kleinen Bewegungen, jedes Drücken und Atmen, aber ihm entging nichts.
Er brauchte das alles, fast noch mehr als den Kuss. Fast.

Sie schloss ihre Augen, er hielt sie offen. Wie könnte er auch anders? Er musste sie sehen.
Sie kam plötzlich nicht mehr näher, er dafür schon. Er legte seine Lippen auf ihre.

Ganz vorsichtig, als hätte er Angst vor der Explosion, wenn er zu heftig vorging.
Aber natürlich... es half alles nichts. Es war Lily. Lily.

Seine Reaktion war genauso heftig, wie er erwartet und befürchtet hatte.


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Während der vier Stunden, die ich in dem verspäteten Zug verbrachte, sprudelten mir alle diese Ideen nur so im Kopf herum.
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