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Fanfiction

Mister Umwerfend und Lady Komplexe - Lady Komplexe

von Buntstiftchen

„Ich kann wütend auf dich sein und dich trotzdem küssen wollen. Ist dir das nicht in den Sinn gekommen?“
„Nein.“
„Hmm...“, machte Sirius unbestimmt und neigte seinen Kopf von links nach rechts als würde er überlegen.


Ich konnte nicht sehen, was sich in meinem Gesicht abspielte, befürchtete aber, dass es nicht besonders ermutigend für Sirius sein konnte. Vage fühlte ich, dass mir nach und nach meine Gesichtszüge entgleisten, einer nach dem anderen und ich verlor die Kontrolle über jeden Muskel, den ich im Körper hatte. Ich starrte Sirius aus bis zum Anschlag geweiteten Pupillen heraus an und versuchte aus seiner sehr verschlossenen Mimik irgendwie schlau zu werden, was mir allerdings nicht recht gelingen wollte.
Wachsam musterte ich ihn. Mir durfte nichts entgehen, denn dieses Mal wollte ich es richtig machen, ich wollte ALLES richtig machen. Nur wie sollte ich das bewerkstelligen, wenn ich nicht einmal annähernd eine Ahnung davon hatte, was das Richtige war?
Sirius würde bald merken, wie verloren ich mich fühlte und er würde es falsch deuten. Das wusste ich, also musste ich herausfinden, was er von mir erwartete.

Mein seltsames Starren schien ihn nicht zu stören, geschweige denn dass es ihm unangenehm gewesen wäre oder ihn gar verunsichert hätte.
„Sagst du noch immer, dass ich Rückschritte mache?“, fragte er nur leise und kniff dabei leicht seine Augen zusammen um mich prüfend zu mustern.
Ich fühlte mich wie bei einem Verhör. Jeder meiner Ausdrücke, jedes Zittern einer Wimper konnte gegen mich verwendet werden. Es fiel mir schwerer denn je Sirius’ Blick standzuhalten.
„Ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht, was du überhaupt gerade machst“, gab ich ehrlich zu und beäugte dabei kritisch Sirius’ Hand, die sachte der Linie meiner Schlüsselbeine folgte. „Irgendwie bin ich...“
Ich schluckte und suchte nach einem passenden Wort.
„Was?“, fragte Sirius.
Seine Finger erreichten den obersten geöffneten Knopf meiner Bluse und zeichneten ihn nach.
Ich riss die Augen los davon und sah in sein Gesicht.
„Ich bin verwirrt.“

Der Zustand meiner Verwirrung verstärkte sich, als ich plötzlich Sirius’ Hand in meinem Nacken spürte, wo sie sanften, aber doch sehr bestimmten Druck auf mich ausübte, sodass sich mein Gesicht dem seinen unwillkürlich zu nähern begann. Ich konnte mir nicht helfen, aber ich kapierte einfach nicht... oh...
Bevor ich reagieren konnte hatte Sirius die letzten Zentimeter seinerseits überbrückt und seine Lippen auf meine gedrückt. Oh... oh...

Dass man etwas wollen und es gleichzeitig so sehr fürchten konnte, hatte ich wirklich nicht gewusst.
Ich hatte nicht direkt Angst vor Sirius, zumindest vermutete/ hoffte ich das. Es war auch nicht die Sache an sich, die mir Sorgen bereitete, es war nur... nur... dass ich so vieles falsch machen konnte. Dass ich nicht wusste, wie ich mich verhalten sollte, wo die Grenzen waren, was Sirius für Erwartungen hatte im Bezug auf mich.

Sirius schien zu spüren, dass ich nicht ganz bei der Sache war, denn er löste sich sofort wieder und sah mich prüfend an.
„Alles in Ordnung“, fragte er langsam. „Du siehst gestresst aus.“
Gestresst? Ich war das reinste Nervenbündel.
„Äh...“
Ich blickte schnell von links nach rechts und bemühte mich um einen neutralen Gesichtsausdruck, hegte allerdings den beunruhigenden Verdacht, dass ich weiß war wie eine Wand und mindestens genauso bewegungslos.
Sirius’ Mund verzog sich zu einem schmalen Strich und plötzlich hatte ich das dringende Bedürfnis doch mehr zu sagen, als bloß Äh. Ich hatte das Gefühl es ihm schuldig zu sein jetzt endlich den Mund aufzumachen.
„Es tut mir leid“, sagte ich deshalb pflichtschuldig. „Alles. Dass ich dich nicht geholt habe und dass ich so betrunken war. Ich sehe ein, dass das blöd war. Wirklich.“
Mir fiel nichts ein, was dümmer war, als dieser Satz. Er klang förmlich und auswendiggelernt und überhaupt nicht nach mir.
Sirius schien das ebenso zu sehen, denn er strich sich mit der Zunge über die Unterlippe und musterte mich eindringlich. Ich hatte das dumpfe Gefühl, ihn wieder wütend gemacht zu haben.

Mit einem Mal war er auf den Beinen. Mein Kinn hielt er in seiner Hand und als er aufstand bewegte er seinen Arm mit nach oben, sodass ich gezwungen war mein Gesicht ebenfalls zu heben.
Sein Griff war garantiert nicht fest, aber trotzdem fest genug um mich eine Sekunde lang vor Schmerz zusammenzucken zu lassen.
„Du siehst ein, dass es blöd war? Es tut dir leid?“
Sirius’ Augen verdunkelten sich.
Ja, definitiv, ich hatte ihn wieder verärgert. Es war eine Ironie, dass er ausgerechnet dann zornig auf mich wurde, wenn ich versuchte das zu verhindern, aber wenn es mir egal war wie er reagierte, dann wurde er nicht wütend, sondern lachte und nahm mich kein bisschen ernst.

„Mona ich will so eine lahme Entschuldigung nicht, klar?!“, fuhr Sirius mich an, als ich nur schwieg und über seine Schulter hinweg an die Wand starrte, als wäre sie seit eben das Interessanteste auf der ganzen Welt.
Mit blitzenden Augen richtete ich meinen Blick wieder auf Sirius.
„Und was willst du dann, hmm!?“, spuckte ich aus und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „WAS?“
„Ich will dass du mir sagst warum du mich ansiehst als würde ich dich in Brand stecken wollen!“
„Das tue ich gar nicht!!“
„Oh doch! Und es macht mich krank!!“
„Du machst mich krank!“

Drückendes Schweigen. Sirius’ Augen die mit unerträglich durchschauender Macht mein Gesicht erforschten. Ich, die ich nicht wusste, wohin ich schauen sollte. Ich, die ich wollte, dass Sirius mich losließ. Ich, die ich weglaufen wollte. Ich, die mich verkriechen wollte. Ich, die nicht schon wieder alles kaputt machen wollte. Ich, Lady Komplexe. Und er. Mister Umwerfend.

„Weißt du was... Sirius... vergessen wir die ganze Sache. Ist sowieso besser“, sagte ich und konnte dabei nicht verhindern, dass ich irgendwie komisch klang. Ich hob den Kopf. Zumindest wollte ich das, aber da Sirius noch immer mein Kinn zwischen den Fingern hatte wurde es eher ein etwas verzweifelt wirkender Versuch, von ihm loszukommen, woran ich schließlich kläglich scheiterte. Ich versuchte mir den letzten Rest Würde zu bewahren und lächelte.
„Reden wir nicht mehr darüber. Vorbei ist vorbei.“

Doch anscheinend sah Sirius das anders. Sein Griff wurde fester und ich wurde wütender. Wenn ich nur genug Kraft besessen hätte, ich hätte ihn so fest von mir gestoßen, dass er an die nächste Wand geprallt wäre wie ein Gummiball.
Ich verzog den Mund zu einer dünnen Linie.
„Es ist nicht angenehm für mich, Sirius, wenn du mir meinen Kopf fast ausreißt. Also könntest du jetzt bitte...“
Sirius knurrte und mir blieben die Worte im Hals stecken.
„Hör mal, langsam reicht es mir mit dir“, sagte er zornig. Seine Augen blitzten.
„Du stellst dich hier hin und erklärst mir, in meiner Gegenwart wäre es eine Qual für dich und dann soll ich das so einfach vergessen?“
„Ich hätte das nicht sagen dürfen, das weiß ich“, versuchte ich klein beizugeben, doch dadurch schien ich Sirius irgendwie nur noch mehr zu verärgern. Ich konnte ihm heute auch wirklich gar nichts recht machen, dabei bemühte ich mich doch so sehr. Sah er das denn nicht?
„Warum solltest du es nicht sagen dürfen, wenn du so empfindest? Wie soll ich jemals irgendetwas besser und schöner und angenehmer für dich machen können, wenn du mir nicht sagst, was du denkst?“

„Warum reitest du denn jetzt so darauf herum?“
„Wie könnte ich nicht!?“
„Zum zweiten Mal: Ich war wütend als ich das gesagt habe, ich habe nicht überlegt!“
„Und genau dann, wenn du einmal nicht überlegst, sondern den Mund einfach aufmachst dann sagst du, was du wirklich denkst. Deshalb bist du auch so ehrlich, wenn du trinkst!“
„Es tut mir leid.“
Mir fiel nichts Besseres ein, als mich abermals zu entschuldigen und auch wenn ich viel zu wütend dafür war, ich tat es wieder und wieder. „Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir leid. Ich...“

Sirius’ Augen blitzten merkwürdig und meine Stimme verstummte schlagartig. Ich hörte ihn aufgestaute Luft zwischen seinen Zähnen hervorstoßen, dann beugte er sich über mich und küsste mich wieder, nur dass er sich dieses Mal nicht löste, sondern seinen Mund über meinen zu bewegen begann und bald schon mit seiner Zunge alles andere als sanft um Einlass bat. Ich presste die Lippen fest aufeinander, woraufhin er drängender wurde und seine Arme um meinen Körper schlang, der einfach so heftig darauf los zu zittern begann, als hätte man ihn in Eiswasser getränkt.
Ich verspürte den Drang wegzulaufen und gleichzeitig verspürte ich den Wunsch, genau da stehen zu bleiben, wo ich war. Dafür hasste ich mich. Und ihn. Natürlich hasste ich auch ihn.

Alle meine Muskeln spannten sich an und ich wappnete mich für eine Gegenwehr und einen Fluchtversuch.
„Nein“, murmelte Sirius an meinen Lippen. „Nicht davonrennen. NICHT davonrennen! Das haben wir hinter uns.“
Es überraschte mich nicht, dass er bemerke, was ich fühlte. Er war gut darin, mich zu lesen. Viel besser, als ich, die ich aus seinem Verhalten kaum einmal schlau wurde.
Abermals spürte ich seine Zunge, mit der er jetzt eindringlicher über meine Unterlippe strich und so versuchte, mich aus der Reserve zu locken, doch wieder drückte ich die Kiefer so fest aufeinander, wie ich konnte.

Als ich den Kopf wegdrehte ließ Sirius mich überraschenderweise gewähren. Seine Finger lösten sich von meinem Kinn und er ging etwas mit dem Oberkörper nach hinten um mich besser ansehen zu können.
„Was hast du denn?“, fragte er und bohrte seine Augen in meine. „Es kratzt an meinem Ego, wenn du mich dauernd wegschiebst. Mich dauernd abweist.“
Die Schärfe, die in seiner Stimme lag kam unerwartet für mich. Erschreckte mich und dämpfte meine Wut schlagartig.
„Ich will dich nicht wegschieben“, entgegnete ich verwirrt. Wie konnte er das denn überhaupt nur denken?
Sirius runzelte die Stirn.
„Und was ist dann das Problem?“
„Es gibt kein Problem, ich will nur wissen was du machst.“
„Man nennt es einen Kuss. Zumindest versuche ich mich daran. Aber wenn du deinen kleinen Mund so fest geschlossen hältst, dann wird das nichts. Ich hatte keine Ahnung, dass ich neuerdings jede Berührung vorher ankündigen muss.“
Ich wurde ungewollt rot, was mich wiederrum zornig machte. Interessant, wie sehr meine Gefühle von Verwirrt und Ängstlich zu Wütend und Genervt umschlugen. Ich kam nicht einmal mehr selbst mit, was ich gerade fühlte. Es war das reinste Chaos.
„So habe ich das nicht gemeint“, zischte ich.

Sirius seufzte und zog mich obwohl ich mich dagegen sträubte, wieder näher an sich, sodass sich unsere Vorderseiten berührten. Er beugte sich ein Stück herab. Sein Mund war irgendwo an meinem Ohr.
„Das weiß ich“, sagte er. Ich spürte ihn in meinem Haar. „Aber ich habe keine richtige Antwort für dich. Ich mache, was ich mache.“
Er zuckte mit den Achseln.
„Das, was ich lange schon machen will. Mit Reden kommen wird hier doch nicht mehr weiter, das sehe ich. Mona... hör einfach auf damit über alles so sehr nachzudenken. Komm schon...“

Er begann mit seinen Fingern kleine Kreise auf meinem Rücken zu zeichnen, womit er es irgendwie schaffte, meinen Herzschlag aufs Zehnfache zu beschleunigen. Schmerzhaft drückte es gegen meine Rippen und ließ mich zittrig nach Luft schnappen.
„Sirius bitte... ich...“

Ich weiß nicht was ich sagen soll, wie ich dir erklären soll was du nicht verstehen wirst, weil du nun mal du bist.

„Was soll das denn jetzt?“, fragte ich und kam mir ratlos und dumm vor. „Wir können doch nicht in der einen Minute so wütend auf einander sein und in der anderen...“
„Wieso können wir das nicht? Wer sagt uns, was wir nicht können?“
„Das ist es ja. Ich möchte wissen... was du jetzt... ähm... erwartest. Also... wie...“
Unbeholfen zuckte ich mit den Schultern und verstummte.
Sirius’ Finger stoppten jäh und gruben sich in meine Taille.
Er ging mit dem Kopf ein Stück zurück und starrte mich an.
„Was ich wovon erwarte?“, fragte er langsam und bohrte seine Augen in meine.
An seiner Stimmlage erkannte ich, dass er nicht den Hauch einer Ahnung hatte, wovon ich sprach. Mir sank der Mut.
„Na was du von mir erwartest. Was passiert jetzt?“
„Möchtest du ein Protokoll oder was? Einen Plan? Eine Liste, die wir abarbeiten?!“

„Ja, am besten einen Stundenplan“, zischte ich wütend und versuchte Sirius zurück zu stoßen, was er aber nicht zuließ.
Er sah mich mit so einem intensiven, eindringlichen Blick an das mir beinahe übel wurde.
„Du hast doch gesagt, du willst wissen, was mein Problem ist“, schleuderte ich ihm entgegen und fletschte die Zähne. „Das ist es. Ich weiß nicht, was ich tun soll!!“
Täuschte ich mich oder klang ich wirklich erschreckend hilflos?
Sirius blinzelte.
„Du sagtest doch es gibt kein Problem.“
„Ich sage tausend Sachen die ich nicht so meine!“
„Du weißt nicht was du tun sollst? Was soll ich darunter bitte verstehen? Was...“
„Siehst du? Ich wusste es. Du kapierst gar nichts!“
Abermals versuchte ich zurückzutreten und war froh darüber, dass Sirius seine Hände schließlich von meinem Rücken löste und mich einige Schritte zurückmachen ließ. Er lehnte sich mit der Hüfte gegen den Tisch hinter ihm.
„Dann erklär es mir“, forderte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Na los.“
Ich starrte auf seinen Hals.

„Ich fühle mich nicht wohl.“
Dieses Eingeständnis war nicht leicht. Meine Stimme klang dünn.
„Irgendwie... Ich bin ich so genervt von mir selber und so zornig weil ich einfach nicht... weiß was ich... machen... soll. Ich... will nicht unsicher sein und bin das doch die meiste Zeit auch nicht aber manchmal... das ist wegen dir! Nur wegen dir! Und ich mag das nicht!!“

Ich sah Sirius an, dass er mich am liebsten geschüttelt hätte. Verdenken konnte ich es ihm nicht.
„Wovon zum Teufel sprichst du?“, fragte er völlig verständnislos. „Wir wollen beide mit dem anderen beisammen sein, das wissen wir jetzt. Es sollte demnach das einfachste auf der Welt sein. Also... was ist es jetzt noch, dass dich unsicher sein lässt? Was mache ich falsch? Ganz konkret.“
„Es ist nichts was du tust.“
„Und was dann?“
„Es... ist einfach... du bist es. Du brauchst nichts zu machen, es passiert ganz von alleine...“
Ich zuckte mit den Schultern und starrte auf meine Füße.
Sirius stieß aufgestaute Luft zwischen den Zähnen hervor. Seine Schultern sackten herab.

„Und was heißt das jetzt? Dass du mit mir zusammen sein willst, aber ich... was? Nicht dabei sein soll?“
„Warum musst du das jetzt wieder ins Lächerliche ziehen?“
„Weil ich keine Ahnung habe, wie ich sonst damit umgehen soll, dass ich eine Qual für dich bin!“
„Hätte ich das nur nicht gesagt.“
Sirius richtete sich etwas auf und fuhr sich rastlos durch die Haare.

„Kannst du mir jetzt bitte endlich sagen, was du mir eigentlich sagen willst, Mona? Und ich sage dir gleich dass ich eine Zurückweisung nicht hinnehme, also überleg dir was anderes, wenn du das vorhattest!“
„Was soll denn das heißen, du nimmst eine Zurückweisung nicht hin? Willst du mich zwingen oder was?“
Sirius zuckte gleichgütig mit den Schultern.
„Wenn es sein muss“, meinte er nur. „Willst du mich denn zurückweisen... schon wieder?“
„Du würdest mich zwingen?!“
Ich reckte die Nase in die Luft. „Bist du blöd?“
„Mona ich schwöre dir, wenn du jetzt nicht auf den Punkt kommst dann schleife ich dich vor der versammelten Klasse zur Tür hinaus damit wir das hier beenden können!“

„Wenn du das tust spreche ich nie wieder ein Wort mit dir.“
„Das werden wir noch sehen. Und jetzt sag mir endlich, was du willst!“
Ich starrte auf meine ineinander verknoteten Finger.
„Na schön... Ich würde gerne die Regeln...“
„Die Regeln?“, unterbrach Sirius mich laut. „Merlin willst du jetzt Regeln aufstellen? Wie damals, als wir nur so getan haben, als ob? So läuft das doch nicht.“
„Aber ich würde mich wohler fühlen“, entgegnete ich trotzig.
Sirius starrte mich an, dann fuhr er sich mit den Händen übers Gesicht.
„Aber das ist Unsinn! Verstehst du?! Wir tun das, was wir beiden mögen und Schluss! Sag einfach, wie du es haben willst zwischen uns und mit der Zeit stellt sich das dann ganz von selbst ein.“

Er machte Anstalten wieder näher zu kommen aber ich schüttelte blitzschnell den Kopf und hob die Hände.
„Vor wenigen Minuten hast du gesagt, dass dieses Gespräch noch nicht beendet ist“, brachte ich hervor. „Was ist damit denn jetzt? Du hast gesagt, du bist wütend auf mich. Entschuldige, wenn ich das hier also nicht verstehe!!“

Am liebsten hätte ich mit dem Fuß aufgestampft, konnte mich aber im letzten Moment noch am Riemen reißen. Ich wich zurück, denn Sirius’ Gesichtsausdruck war mörderisch, der Zug um seinen Mund steinhart.
„Was verstehst du denn nicht, hmm?“, fragte er leise. „Was ist es, das du nicht verstehst!? Bist du wirklich so dermaßen unsicher, dass du nicht begreifen kannst, was hier abläuft? Mag sein, dass ich wütend auf dich bin, mag sein, dass die ganze Sache mit uns aller Wahrscheinlichkeit nach ein Chaos wird. Trotzdem möchte ich es. Tu nicht so, als sähest du das nicht, verstanden? Alle können es sehen verdammt und wenn du ehrlich bist, dann hast du es auch schon immer gesehen.“

Sirius betonte jedes einzelne Wort und als er geendet hatte stand er mit einem Schritt plötzlich wieder vor mir und packte mich völlig unvermittelt abermals am Kinn. Er riss es nach oben und tastete mit seinen Augen über mein Gesicht, forschten in meinen Pupillen, schien allerdings nicht ganz das darin zu sehen, was er sehen wollte.
„Du willst es auch, das WEISS ich, aber du stehst nur da und gibst mir SCHON WIEDER das Gefühl, das ich der einzige bin. Warum tust du das? Weil du nicht blöd vor mir dastehen willst? Ich sage dir etwas: Ich bin es, der sich zum Trottel macht. Die ganze Zeit über bin ich es.“
Ich zuckte zusammen, weil Sirius’ Stimme so laut geworden war.
„Von diesem Gefühl habe ich genug, kapiert? Das ist für MICH eine Qual! Dieses ständige Hin und Her. Diese ständige Ungewissheit, was denn nun in deinem Kopf vorgeht. Es würde schon helfen, wenn du es einfach aussprechen würdest, anstatt hier herumzustehen und mich anzugucken als wäre ich ein Vergewaltiger und Massenmörder, der dir im nächsten Moment ein Messer zwischen die Rippen jagt. Mir kommt es so vor, als würdest du nur nach einem Grund suchen, dass du wieder abhauen kannst. Ist es nicht so?“

Als würden zusammen mit diesen Worten plötzlich auch sämtliche unterdrückte Gefühle, die er im Bezug auf mich hegte hervorbrechen, presste Sirius mich gegen sich.
„Ist es nicht so?“, wiederholte er.
„Jah, natürlich“, fuhr ich ihn an. „Ich suche nur nach einem Grund. Wie man sieht, hast du mir genau zugehört und versuchst auch wirklich, mich zu verstehen, Sirius! Danke dafür!“
Da er mein Kinn noch in den Händen hielt und es so sehr nach oben drückte klang meine Stimme längst nicht so zornig, wie ich das gewollt hatte.

„Wieso sollte ich versuchen den Blödsinn verstehen zu wollen, den du gerade von dir gegeben hast?“, fragte Sirius mit eisenharter Stimme. „Ich sollte nur eines tun, nämlich dir klarmachen, wie unsinnig all deine Komplexe sind.“
„Weißt du was, Sirius? Wenn ich genug Kraft hätte, dann würde ich dir jetzt jedes deiner kostbaren Haare einzeln ausreißen!“
Sirius’ Augen blitzten.
„Tu dir keinen Zwang an.“
„Wenn ich genug Kraft hätte würde ich dir meine Nähe auch so aufzwingen, wie du mir deine! Und dann würde ich dich auslachen. Und dann würde ich... ich würde dir dein blödes Grinsen aus dem Gesicht haun!“

Sirius fixierte mit seinen Augen die meinen. Was tauchte da plötzlich aus den Tiefen seiner Pupillen auf? Ich konnte es nicht erkennen. Ich zitterte vor Wut, hätte toben können vor Wut.
„Ich würde mich endlich von dir losreißen wie ich das schon die ganze Zeit über will. Ich würde mir nicht gefallen lassen müssen, was du hier tust!“
Bebend verstummte ich und blickte irritiert in Sirius’ Gesicht, aus dem jedweder Ärger und jedwede Wut verschwunden waren.
„Glotz mich gefälligst nicht so an. Ich schwöre dir, wenn ich du mich nicht sofort loslä...“
„Dann was? Schreist du mich dann zu Tode?“
„Mach dich nicht über mich lustig!“
„Siehst du nicht, dass ich das gar nicht tue? Mona, sieh hin.“
„Tue ich und alles was ich sehe ist dein blödes Gesicht. Wenn ich könnte würde ich...“
„Weißt du was ich tun würde wenn ich könnte? Ich würde dich jetzt küssen. Und da ich das kann, weil ICH ja genug Kraft dafür habe nicht wahr, tue ich das jetzt auch.“
Sirius verstärkte den Griff um meine Mitte und mir blieben vor Zorn jegliche Widerworte im Hals stecken.
„Wag es ja nicht“, brachte ich schließlich hervor, doch Sirius blitzte mich nur an.
„Halte mich auf“, sagte er noch, dann drückte er seinen Mund auf meinen und begann mich zu küssen.

Fassungslos stolperte ich nach hinten und stieß fest mit meiner Hüfte gegen die Tischkante in meinem Rücken. Mit einer Hand versuchte ich noch mich abzustützen, doch irgendetwas Scharfes, das auf dem Tisch lag schnitt mir dabei in die Handfläche, sodass ich vor Schmerz zurückzuckte und völlig ungebremst gegen den Tisch prallte.
Mein Herz holperte so heftig gegen meinen Brustkorb, dass es in meinen Ohren schmerzte und dröhnte.
„Das... das tut weh. Du tust mir weh Sirius“, keuchte ich und versuchte ihn mit meiner anderen Hand, die flach auf seiner Brust lag, wegzudrücken, doch ihn schien das kaum zu kümmern.
Kurzerhand umfing er meine Finger mit seiner rechten Hand und hielt sie unerbittlich fest.
„Hör auf mich wegzuschieben“, knurrte er nur an meinen Lippen, über die er dabei schmerzhaft mit seinen Zähnen fuhr. „Hör endlich auf damit!“
„Aber ich will das nicht. Nicht so“, keuchte ich. „Lass mich los Sirius. Du tust mir wirklich WEH!“
Das letzte Wort schrie ich beinahe, aber Sirius war nicht mehr Sirius. Und ich bekam Panik, was mir endgültig klarmachte, dass ich mich selbst belog, wenn ich mir einredete, keine Angst vor ihm zu haben.
„DU tust MIR weh, viel mehr, als ich dir jemals wehtun könnte“, presste Sirius hervor und schüttelte mich unsanft, während er mich an sich presste.

Ich merkte sehr schnell, dass ich keine Chance hatte von ihm loszukommen. Körperlich war er mir einfach haushoch überlegen, das musste ich einsehen. Meine Hand pochte, der Rest von mir war seltsam gefühllos.

„Und jetzt machst du deinen Mund auf, weil das hier sonst ziemlich ungemütlich für uns werden wird.“
Ich verharrte vollkommen starr und bewegungslos und als ich dann Sirius’ Zunge spürte wehrte ich mich nicht und er tauchte auch sofort in meinen Mund ein, während seine Finger den unteren Teil meines Rückens erreichten und sich mühelos unter meine Bluse schoben. Er fasste mir in die Haare, weil er wohl zu denken schien, ich würde noch immer versuchen wollen meinen Kopf wegzudrehen. Aber das hatte ich gar nicht vor.

Nicht einmal, als ich Sirius hinten an meinem Oberschenkel spürte, wo sie sich seine Finger unter meinen Rock schoben und er mich mit nur einer Hand mühelos auf den Tisch hob, gegen den ich eben so unsanft gestolpert war.
Ich versuchte meine Hände aus seiner Umklammerung zu befreien, aber er gab nicht nach, verstärkte nur seinen Griff und ignorierte, dass er mir damit weh tat, wenn er es denn überhaupt merkte, was ich bezweifelte.
Er drückte meine Beine mit seinem Körper auseinander und stellte sich zwischen meine Knie, hielt sie so unter Kontrolle, weil er wohl zu denken schien, ich könnte versuchen sie ihm zwischen die Beine zu rammen.

Ich fand keine Zeit mich darüber zu wundern, dass ich ihn nicht mehr länger aufzuhalten versuchte, denn glühend und heiß war es plötzlich wieder da und verlangte fordernd all meine Aufmerksamkeit: Dieses Gefühl, das ich nicht so richtig benennen konnte, dieses Ziehen, diesen Etwas, vor dem ich mich so fürchtete und das ich trotzdem so sehr genoss.
Irgendwer und nein, das KONNTE doch nicht ich gewesen sein, keuchte.
Sirius hielt abrupt inne, er sah mich aus drängenden Augen heraus an. Mein Brustkorb hob und senkte sich schneller als sonst und ich erwiderte seinen Blick vollkommen ruhig, mir war dieser prüfende Blick egal, mir war egal, wie ich gerade aussah, mir war egal, wie heftig mein Herz pochte und wie sehr er mich und meinen Stolz verletzt hatte.

„Schieb mich nicht weg“, warnte Sirius mich eindringlich, dann, ehe er wieder den Kopf senkte, entließ er meine Hände. Ich hob sie, auch die Verletzte und schlang sie um seinen Nacken, schmiegte mich an ihn und seufzte zittrig.

Sirius wurde sanfter und weniger forsch, als er merkte, dass ich nicht mehr länger versuchte ihn fortzuschieben. Jetzt waren seine Hände vorsichtiger, bedachter, seine Zunge weicher und eindringlicher. Behutsam wanderten seine Finger über meinen Rücken.
Schließlich löste er sich und ging etwas mit dem Kopf zurück. Ich presste die Augen so fest zusammen, dass es schmerzte. Nein, ich würde ihn jetzt nicht ansehen. Nein. Nein. Nein.


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