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Fanfiction

Mister Umwerfend und Lady Komplexe - Ich in der Pfütze

von Buntstiftchen

Ich hing über der Toilette und betete darum, mich endlich zu übergeben. Mir war so schlecht, dass mir alles egal war, ich wollte nur, dass es aufhörte.
Mein Shirt war bekleckert mit Feuerwhiskey und nass vom Wasser; ich hatte es nicht geschafft mich auszuziehen, als ich auf Knien unter die Dusche gekrochen war.
Eine unnötige Aktion: Sich zu waschen und dann erst zu kotzen. Aber ich hatte gehofft so vielleicht wieder etwas klarer im Kopf zu werden.

Den einzigen Vorteil, den mir das jetzt aber einbrachte war, dass ich gleich mitbekommen würde, wie ich mich übergeben würde und vermutlich würde ich dann an meinem eigenen Erbrochenen ersticken und auch das würde ich vermutlich haargenau mitbekommen. Ganz toll. Ganz toll. Ganz toll.
Und während ich darauf wartete, durfte ich mir dafür in den Hintern beißen, wie ich mich aufgeführt hatte. Brillant. Wirklich.

Das Wasser rann mir in Bächen aus meinen Haaren und bildete riesige Pfützen unter mir, ich fror erbärmlich, freute mich aber darüber, das hieß immerhin, dass ich wieder etwas spürte. Meine verlaufene Wimperntusche brannte wie Feuer in meinen Augen. Zumindest hoffte ich, dass meine Augen deshalb brannten und nicht etwa aufgrund von Tränen. Tränen pah! Das waren Wasserrinnsale aus meinen Haaren, die da über meine Wangen liefen, keine Tränen. Ich weinte doch nicht. Das tat ich doch nie.

Wäre Lily jetzt hier, würde sie mir eine solche Standpauke halten, dass ich auf der Stelle wieder nüchtern wäre. Sie würde mir helfen mich umzuziehen und sie würde mir die Haare zurückbinden, mir eine Decke holen und mir über den Rücken streichen, während ich über der Kloschüssel hing. Natürlich würde sie mich dabei anbrüllen, aber das hätte ich wohl verdient.

Nur leider war Lily nicht hier, wie ist feststellen hatte müssen, als ich in unseren Schlafsaal gewankt war. Ich vermutete, dass sie bei James war und wenn das tatsächlich der Fall war, würde sie wohl vor dem Morgen nicht wieder hier auftauchen.
Schön für sie. Ich brauchte sie nicht, ich kam auch alleine zurecht. Jawohl. Moment, seit wann übernachtete Lily bei James? Egal, darüber würde ich mir morgen Gedanken machen, denn jetzt gerade war meine Welt ein Tornado und ich saß in seiner Mitte. Um mich herum drehte sich alles.

Meine nackten Beine bebten. Wo war meine Hose? Ach ja, die hatte ich beinahe in Brand gesteckt, als ich meinen Zauberstab aus dem Bund hatte ziehen wollen.
Ich könnte wieder hinunterlaufen in den Gemeinschaftsraum und Sirius holen gehen, damit er mir helfen konnte. Er hatte gesagt, so meinte ich mich zu erinnern, er würde unten auf dem Sofa schlafen, falls ich etwas brauchen würde. Hätte er gewusst, dass Lily nicht hier oben war um mich in Empfang zu nehmen, dann hätte er mich nie alleine heraufgehen lassen.

Ich fragte mich, warum ich nicht einfach wieder zu ihm nach unten ging. Das wäre das Beste, das wusste ich. Trotzdem konnte ich es nicht tun. Würde ich mich heute Nacht noch mehr vor ihm blamieren, dann würde ich das nicht ertragen können. Ich hatte so viele Probleme und Streitereien und Chaos verursacht, jetzt würde ich meinen Irrsinn einpacken und verschicken. Damit war Schluss. Keine Blamagen, keine Komplexe und keine Unsicherheiten mehr.
Dieser Gedanke machte mir Mut und ich fühlte mich erwachsen und war stolz auf mich auch wenn das Bild, das ich gerade abgab vermutlich nur eines war: Nämlich zutiefst erbärmlich.

Ich hasste dieses Mädchen, das da heulend in einer Pfütze auf dem Badezimmerfußboden kauerte und seinen Kopf über eine Kloschüssel hielt. Ich hasste es abgrundtief und wenn Sirius der Grund dafür war, dass dieses Mädchen so geworden war, dann hasste ich auch ihn. Jawohl.
Aber vielleicht hatte ich das heute einfach gebraucht. Vielleicht hatte ich den totalen Absturz gebraucht um wieder ganz hochzukommen. Die letzten Wochen war ich gebückt durchs Leben gestolpert, mittlerweile kauerte ich sogar auf den Knien, aber wenn ich morgen aufstand, dann könnte ich den Kopf heben und hoch erhobenen Hauptes gehen.
Ich fragte mich, wann ich so optimistisch geworden war. Zitternd saß ich da in meiner Pfütze und überlegte. Dann kotzte ich. Mein Körper verkrampfte, meine Finger krallten sich in meine Oberschenkel und ich übergab mich wieder und wieder.

Als ich am Morgen aufwachte stand ich nicht hoch erhobenen Hauptes auf. Ich lag, alle Viere von mir gestreckt auf den kalten Fließen im Badezimmer.
Und als ich mich erhob war das alles andere als stolz und würdevoll. Meine Knie zitterten gefährlich und das nasse Shirt klebte mir wie eine zweite Haut am Körper. Bebend und bibbernd strampelte ich es mir vom Leib, die Unterwäsche folgte. Dann stolperte ich in die Dusche und als ich wieder halbwegs aufgetaut war, wankte ich nackt hinaus in mein Bett.

So weit, so gut. Das hatte ich geschafft.

Das nächste Mal als ich aufwachte, fand ich Lily so dicht über mich gebeugt vor, dass ich ihr Parfum riechen konnte und mich beinahe ein weiteres Mal übergeben hätte.
Ich stöhnte gequält auf und Lily legte mir ihre kühle Hand auf die Stirn.
„Merlin, ich dachte schon du wachst gar nicht mehr auf“, sagte sie erleichtert.
„Wa... wa...“
Ich versuchte zu sprechen, doch meine Stimme klang wie das jämmerliche Krächzen eines mickrigen Vogelkükens.
Lily reichte mir ein Glas Wasser und half mir, mich halb in meinen Kissen auf zu richten.
Gierig trank ich, dann versuchte ich erneut etwas zu sagen.
„Wie... wie spät ist...“
Lily runzelte die Stirn.
„Es ist fast sieben Uhr Abends, Mona. Du hast den ganzen Tag verschlafen.“

Den ganzen Tag verschlafen? Mein Kopf fuhr zum vereisten Fenster hinüber. Draußen war es stockdunkel, nur hie und da blitzte eine weiße Schneeflocke im undurchdringlichen Schwarz auf.
„Keine Sorge, es ist Sonntag. Du musst erst morgen zum Unterricht!“, meinte sie und schnippte energisch mit den Fingern, um meinen Blick wieder zu sich zurück zu lenken.
Meine Schultern sackten erleichtert herab und ich setzte das Glas wieder an meine Lippen. Mein Mund war so trocken, dass ich meine Zunge kaum spüren konnte.

„Bist du da unter der Decke etwa nackt?“, fragte Lily und sah mit hochgezogenen Augenbrauen an mir hinunter.
Ich verschluckte mich an meinem Wasser und sie nahm mir das Glas aus der Hand, bevor es meinen zitternden Fingern entgleiten konnte. Schnell zog ich die Decke zurecht, die halb über meine Brust nach unten gerutscht war, als ich mich aufgerichtet hatte.
„Anscheinend ja“, stöhnte ich, wischte mir über den Mund und schlang die Arme um die Decke, um so meine Blöße zu bedecken.
„Das erklärt auch, warum mir so kalt ist.“
„Dir ist kalt weil sowohl deine Decke, als auch deine Haare nass waren, als ich dich heute Mittag gefunden habe.“

„Oh....“
Betreten sah ich auf meine Finger. „Ich hab’ ganz schön... Mist gebaut gestern, was?“
Ich versuchte mich an einem Lächeln, aber meine Mundwinkel schmerzten, also ließ ich es nach einer Weile bleiben. Wem wollte ich schon etwas vormachen?
Lilys Mund verzog sich zu einem schmalen Strich.
„In der Tat. Sag mal, wie dämlich kann man denn sein?“
Da war sie nun also, die Standpauke. Ich wappnete mich und zog die Schultern hoch.
„Ich hätte nicht so viel trinken dürfen, das weiß ich. Lily... ich habe... habe Sirius gefragt ob ich seinen Hintern... oh Gott...“
Ich vergrub verzweifelt das Gesicht in den Händen, doch Lily zerrte mir diese sofort wieder erbarmungslos von den Augen.

„Weißt du wie sauer er auf dich ist?“

Gequält verzog ich das Gesicht.
„Ich kann es mir denken... Aber ich war betrunken, ich konnte nicht kontrollieren... ich wusste doch nicht... ich...“
„Er ist doch nicht sauer, weil du betrunken warst, nun ja, vielleicht ein wenig, aber...“

„Weshalb denn sonst?“, unterbrach ich sie entsetzt.

Bei Merlin, was hatte ich noch alles getan? Gab es da etwa Dinge, von denen ich im Moment noch gar nichts ahnte?
„Du hättest ihn holen sollen, Mona! Anstatt alleine hier oben herum zu hocken. Als ich heute Mittag aus James’ Schlafsaal herunter kam, hatten Sirius und ich fast einen Herzinfarkt, als uns klar wurde, dass du ganz alleine bist und das in deinem Zustand.“
„Lily ich... ich konnte ihn doch nicht holen! Ich habe mich an die hundert Mal übergeben und hatte keine Hose mehr an. Ich KONNTE es nicht. Nicht nachdem ich...“
Ich sprach nicht weiter, immer mehr Erinnerungen an die vergangene Nacht zischten wie Kanonenkugeln an meinen Augen vorbei.

Unglücklich raufte ich mir die Haare.
„Ich habe GEKOTZT und hatte KEINE HOSE mehr an, das Letzte was mir da eingefallen wäre, wäre Sirius zu holen, damit er das mitansehen muss!“
Lily schnaubte, dann stand sie auf und ging hinüber zum Fester neben ihrem Bett.
„Weißt du was hätte passieren können? Weißt du...“
„So betrunken war ich eigentlich gar nicht“, versuchte ich mich selbst und Lily zu überzeugen, aber sie schnaubte nur ein weiteres Mal.
„Da sagt Sirius etwas anderes.“
„Pah!“
Trotzig verschränkte ich die Arme vor der Brust.
„Ich finde ich habe das ganz gut alleine hinbekommen.“

„Jaah, natürlich. Das halbe Badezimmer stand unter Wasser, deine Klamotten schwammen in dem See herum und du selbst liegst nackt und halb erfroren in deinem Bett! Das nennst du also gut hinbekommen?“
Ich schwieg und sah dabei zu, wie Lily das Fester aufstieß, um frische Luft ins Zimmer zu lassen. Eisiger Wind fegte zusammen mit einigen Flocken herein und brachte mich zum frösteln.
„Wäre es denn so schlimm gewesen, ihn um Hilfe zu bitten? Oder ihm wenigstens zu sagen, er solle mich holen gehen?“, fragte Lily leise, während sie mich beobachtete.
Wäre es tatsächlich so schlimm gewesen? Mir wieder eine solche Blöße zu geben vor ihm? Schon wieder so schwach zu erscheinen vor ihm? Schon wieder so entsetzlich verletzlich?

„Ja“, murmelte ich leise und starrte auf meine Bettdecke.
„Mein Gott Mona. Schluck einmal deinen Stolz hinunter. Das wird dich nicht umbringen. Glaub mir, ich habe es auch geschafft!“
„Nach sieben Jahren“, warf ich ein und fuhr mir mit den Händen über die Augen. Ich fühlte mich grauenvoll.
„Bitte... Lily kannst du nicht hinuntergehen und Sirius suchen und... und ihm sagen, dass... dass ich...“
„Nein nein, meine Liebe, das machst du schön selbst. Er ist im Gemeinschaftsraum. Wasch dich, zieh dich an und... dann hör mit den Lügen auf und...“

Ich schloss die Augen und ließ meinen Oberkörper wieder zurück aufs Lacken fallen. Nur über meine Leiche würde ich da heute hinuntergehen.
Meine Schläfen pochten.
„Ich kann ihm so nicht vor die Augen treten. Denkst du ich weiß nicht wie ich aussehe? Wahrscheinlich so wie ich mich fühle.“
„Dann musst du dich aber ganz schön mies fühlen.“
„Du bist gemein.“
„Nur ehrlich.“
Lily kaute auf ihrer Lippe herum.
„Soll ich dir etwas zu essen holen?“
„Bloß nicht!“

„Schön...“
Langsam kam sie wieder zu mir herüber und setzte sich neben mich auf die Bettkante.
„Dann hast du also nicht vor, heute noch mal hinunter zu gehen?“
Ich schüttelte kläglich dem Kopf. Zwar war mir klar, dass ich irgendwann wieder hinuntermusste und irgendwann war morgen früh, doch im Moment versetzte mich alleine der Gedanke daran in solche Panik, dass ich kaum Luft bekam. Lily seufzte leise.
„Na gut. Dann schlaf dich einfach aus. Ich bleibe hier, falls du etwas brauchst.“

Aber ich brauchte nichts. Ich schlief lange, träumte wirr, doch als ich aufwachte, fühlte ich mich gut.
Trotzdem hatte ich es nicht vergessen, das Mädchen, das in der Pfütze gesessen und geweint hatte.
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Dass das jetzt so lange gedauert hat tut mir wirklich leid. Das nächste Kapitel ist schon halb fertig und kommt, wenn es sich zeitlich ausgeht, nächste Woche.
Tausend Dank für eure Reviews, ich hoffe ihr verzeiht mir die lange Wartezeit.
Liebe Grüße


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