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Fanfiction

Mister Umwerfend und Lady Komplexe - Ich sage es dir morgen

von Buntstiftchen

Das Licht kam plötzlich und unvermittelt. Völlig unerwartet. Es hatte keine Vorwarnung, ein Rufen oder Schritte oder andere Geräusche gegeben, die mich irgendwie vorbereitet hätten. Vielleicht hatte es sie doch gegeben und ich hatte sie nur nicht gehört, da ich im Moment nur Dröhnen und dumpfes Pochen in meinen Ohren wahrnahm, das könnte auch sein aber erfahren würde ich es nie.

Es geschah alles so schnell und doch irgendwie in Zeitlupe oder war es nur ich, die sich so langsam bewegte, so langsam dachte, dass alles um mich herum waberte und friedlich seine Kreise zog? Ich wusste es nicht und konnte bei weitem nicht genug Konzentration und Aufmerksamkeit dafür aufbringen, um genauer darüber nachzugrübeln.

Jemand hatte den Wandbehang, hinter dem ich am Boden an der Wand kauerte mit einem kräftigen Ruck beiseite gerissen und nun stand dieser jemand über mir und starrte zu mir herab. Es war eine riesige Gestalt, unheilvoll und drohend und ihre Haltung verhieß Ärger. Großen, sehr großen Ärger.

Erst nach Sekunden erkannte ich in dem gewaltigen Schatten Sirius und als ich endlich auch sein Gesicht deutlich wahrnehmen konnte, weil sich meine Augen allmählich an das grelle Licht gewöhnten, erkannte ich, dass ich richtig gelegen hatte- Es kam Ärger auf mich zu. Gigantischer Ärger. Dabei dürfte er noch gar nicht wissen, dass ich getrunken hatte und nicht nur das, sondern auch, dass ich mittlerweile richtiggehend betrunken war.
Ich straffte meine Schultern und hob mein Gesicht mit blinzelnden, zusammengekniffenen Augen nach oben, um ihn anzusehen, dabei schob ich mit meiner linken Hand unauffällig die Flasche, die ich mittlerweile fast leer getrunken hatte, hinter mich. Er sollte nicht wissen, wie schwach ich war. Er wusste so schon viel zu viel über mich. Meine Finger krallten sich in den kalten, klammen Flaschenhals, während ich Sirius’ zornigen Blick möglichst gleichgültig zu erwidern versuchte.

Ich hörte ihn ausatmen, einmal, zweimal, ohne dass er Anstalten machte zu sprechen, was mir die Zeit gab mich vorzubereiten auf den Schmerz, den er mir gleich zufügen würde. Ich schuf alle Mauern, die ich kannte um mich, wollte mich erheben um wenigstens nicht so armselig zu seinen Füßen herum zu hocken, wenn er mich umwerfen würde, ich wollte stehen und ihm dabei in die Augen sehen, ganz fest.
Doch ich merkte schnell, dass es nicht drin war, auf meine wackeligen Beine zu kommen, ohne hinzufallen und ihm damit zu offenbaren, dass er mich so fertig gemacht hatte, dass ich sogar getrunken hatte. Also blieb ich einfach sitzen und meine Schultern, die ich vorhin noch mit besten Vorsätzen so ritterlich gestrafft hatte, fielen angesichts des Bevorstehenden kläglich in sich zusammen. Sirius starrte mich an.

„Du bist ja vollkommen verrückt“, sagte er und trat mit einem festen Schritt zu mir herein, packte entschlossen meine Oberarme und stellte mich mühelos auf die Beine.
Ich schaffte es, stehen zu bleiben ohne zu wanken. Ich spürte, dass er mich musterte und senkte mein Gesicht hinab zu unseren Füßen. Der Vorteil seiner Größe war, dass er mir, wenn ich das tat, nicht in die Augen sehen konnte ohne sich hinab auf seine Knie zu begeben.

„Was hast du da in der Hand?“, fragte er schneidend und ich sah seinen Arm, der sich in mein beschränktes Blickfeld schob, um hinter mich zu greifen. Blitzschnell wich ich zurück und presste mich und die Flasche in meinem Rücken gegen die Steinmauer hinter mir.
„Nichts“, sagte ich und schnappte verzweifelt nach Luft. „Gar nichts.“
Sirius trat auf mich zu, bis er so dicht vor mir stand, dass ich seinen Atem auf meiner erhitzten Haut fühlen konnte.
„Was versteckst du da?“
Er ließ nicht locker. „Und was zum Teufel tust du hier drinnen? Bist du von allen guten Geistern verlassen?“
Ich versuchte nicht zu atmen, aus Angst, er könne den Alkohol an mir riechen, obwohl ich mir sicher war, dass das Zeug in der Flasche nahezu geruchlos gewesen war. Geruchlos, aber dafür umso stärker.
„Wie hast du... mich gesucht? Ich... meine... wie hast du mich gefunden?“
„Die Karte“, sagte Sirius knapp und obwohl ich ihn noch immer nicht ansah konnte ich förmlich sehen, wie er die Stirn runzelte.

„Sag mal hast du getrunken?“, fragte er langsam und trat noch näher an mich heran. „Mona? Sieh mich mal an!“
Ich spürte seine Finger an meinem Kinn. Sie waren mitleidslos und unnachgiebig. „Na los!“
Ich schluckte und obwohl der Druck seiner Hand auf meiner Haut mir mittlerweile wehtat, gab ich nicht nach und hielt den Kopf weiterhin gesenkt.
„Ich trinke nicht“, nuschelte ich und wand mich unbehaglich, trat von einem Fuß auf den anderen und wäre, hätte ich meine Beine noch sicher und gefahrlos benützen können, jetzt in diesem Moment vor ihm davon gelaufen.
Ich konnte hören, wie seine Zähne vor Wut mahlten, dann spürte ich einen kurzen Schmerz an meinen Hals, als er mein Kinn unsanft nach oben riss.

Seine Augen drängten sich in meine und jedes Versteckspiel war mit einem Mal überflüssig.
Meine Augen, mein Blick, meine Gedanken waren plötzlich seine Augen, sein Blick und seine Gedanken, ganz genauso, wie es immer passierte, wenn er mich ansah.
Mit einem ärgerlichen Zischen ließ Sirius mich los und funkelte mich an.
„Natürlich hast du getrunken“, schnaubte er zornig, schob mich einen Schritt beiseite, griff hinter mich und entwand meinen kraftlosen Fingern die fast leere Flasche. Er starrte sie an, dann sah er zurück zu mir. Ich zuckte zusammen, als das Glas in der Ecke des Zimmers zerschellte, als Sirius es dort gegen die Wand warf.

„Das ist nicht dein Ernst?“ Wütend funkelte er mich an. „Du versteckst dich in einer Besenkammer oder was auch immer das hier ist und du betrinkst dich? Das ist doch nicht deine Art. Machst du das öfter und ich habe das nur nie mitbekommen oder drehst du jetzt völlig durch?“
Er klang so ungehalten, so zornig, dass ich mich automatisch kleinmachte.
„Ich habe was getrunken, aber ich bin nicht getrunk... betrunken.“
Trotz klang vor allem anderen aus meiner Stimme. Trotz und Scham.
Sirius schnaubte.
„Ja sicher“, zischte er und packte grob meinen Oberarm. „Komm mit.“

Ich weiß nicht wie, aber ich schaffte es, mich loszureißen. Wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, dass ich mich so sträuben würde. Ich entzog ihm meinen Arm und wich bis zur Wand hinter mir vor ihm zurück. Langsam drehte er sich zu mir herum.
Ich starrte ihn böse an und stemmte die Hände in die Hüften.
„Lass das!“, presste ich hervor und trat mehr oder weniger wankend beiseite, als er mich wieder packen, wieder nach mir greifen wollte. „Ich brauche das nicht. Ich kann auf mich selber... aufpassen. Ich kann das selbst!“
„Na offensichtlich nicht!“
„Du bist nicht mein Vater!“
Mittlerweile schrie ich.
„Das bist du nicht, Sirius. Was ich mache geht dich absolut nichts an!“
„Und ob!“, fuhr er mich an. „Lily hat mir erzählt, was du gemacht hast. Sie hat gesehen, wie du dich aufgeführt hast. Wie du dich auf der Siegesfeier an alle rangeschmissen hast, die du sonst nicht einmal eines Blickes würdigst.“
„Du tust gerade so, als würde dich das kümmern!“

„Scharf beobachtet.“

Ich hielt inne und starrte Sirius an. Ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, noch einmal zu überdenken, was ich und vor allem, was er gerade gesagt hatte, doch meine Gedanken waberten einem dichten Nebel gleich in meinem Kopf herum und ließen mich vor Schwindel plötzlich die Augen schließen.
„Du bist verdammt gut darin“, murmelte ich leise. „So zu tun, als würdest du dich sorgen. So, so verdammt, verdammt gut.“

„Und du bist betrunken und verdammt noch mal einfach blöd. Was du mir und dir selbst alles antust das...“
„Ich kann tun und... tun und lassen was ich will!“, fuhr ich in plötzlich wieder steigender Wut so laut auf, dass es von den Mauern um uns herum ein zweites und drittes Mal zu uns zurückhallte. Dabei hatte es schon einmal ausgereicht, um Sirius wieder wütend zu machen.

Er trat wieder auf mich zu und packte meine Handgelenke. Er beugte sich zu mir herab, solange, bis er fast auf Augenhöhe mit mir war.
„Oh nein, das kannst du nicht!“, flüsterte er kalt und grub seine Finger schmerzhaft in die weiche Haut auf der Innenseite meines Armes. „Und jetzt kommst du mit!“
Er zerrte mich hinter sich her zum Wandteppich, noch immer sträubte ich mich und sah schließlich keinen anderen Ausweg mehr, als ihm zu drohen.

„Wenn du mich jetzt zwingst hier rauszugehen, dann schreie ich. Ich schreie das gesamte Schloss zusammen. Ich schreie solange, bis sämtliche Lehrer hier um uns versammelt sind!“
Sirius blieb stehen und drehte sich wieder zu mir um.
„Na und? Ich war schon so oft nachts draußen, einmal Nachsitzen mehr oder weniger schadet uns beiden nicht. Dir schon gar nicht.“
Er zog mich weiter.
„Aber ich bin betrunken“, spuckte ich aus. „Und zwar so betrunken, dass die mich rauswerfen oder ich die Abschlussprüfung dieses Jahr nicht machen darf!“
Wieder blieb Sirius stehen und warf mir einen mörderischen Blick über die Schulter zu.
„Unsinn. Das würden sie nie tun. Dafür bist du viel zu gut!“
„Bist du dir... sicher?“
Ich sah den Zweifel in seinen Augen und entzog ihm triumphierend meinen Arm.

Ich hatte Angst ihn anzusehen, tat es aber schließlich doch. Noch nie zuvor hatte ich ihn so dermaßen wütend auf mich gesehen. Er hatte die Lippen aufeinandergepresst und musterte mich mit blitzenden Augen.
„Na schön“, presste er hervor und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was willst du, damit du mit mir mittkommst?“
„Ich will nur, dass du wieder gehst!“
„Das ist nicht drin!“
„Dann schreie ich.“
„Dann halte ich dir den Mund zu, wenn nötig die ganze Nacht. Sollte es dazu kommen wirst du den Kürzeren ziehen, glaub mir.“

Bei dem Gedanken daran, Sirius könnte die ganze Nacht hier drinnen stehen und seine Hand auf meinen Mund pressen, bis wir beide vor Erschöpfung zusammenbrachen, brach ich in Gelächter aus. Ich konnte mir nicht helfen und hasste den Alkohol dafür, dass er mir das antat.
Ich stolperte gegen die nächste Wand und hielt mir keuchend die Seite, so lustig fand ich das alles, so lustig fand ich Sirius’ Gesichtsausdruck, der unbezahlbar war. Mein gesamter Körper krümmte sich zusammen, so sehr musste ich lachen.

„Merlin, was ist nur mit dir los?“, stieß Sirius hervor, kam zu mir und schlang mir seinen Arm um die Hüfte, um mich aufrecht zu halten. Dankbar klammerte ich mich an ihn, da meine Knie vom vielen Luftschnappen schrecklich zittrig und weich geworden waren.
„Du kannst nicht hier bleiben, es ist viel zu kalt hier“, erklärte er und wiederholte es, als ich ihn nur dämlich anblinzelte.
„Mir ist nicht kalt. Ich spüre keine Kälte“, erklärte ich und klang dabei blöd und übereifrig, wie ein kleines Kind.
„Nur weil du sie nicht spüren kannst, woran im übrigen der Alkohol Schuld sein dürfte, heißt das nicht, dass da keine Kälte ist.“
„Wie klug du doch bist, Sirius“, spottete ich, doch es klang neben dem Spott vor allem Traurigkeit aus meiner Stimme.

„Kommst du bitte mit Mona?“, fragte er und begann sich wieder Richtung Tür zu bewegen. „Bitte?“
„Aber ich will nicht!“
Sirius seufzte.
„Ich will auch vieles nicht. Aber trotzdem muss ich es tun. So ist das Leben nun mal.“
„Wenn ich mitkomme, versprichst du mir dann etwas?“
„Was denn?“
„Dass wir nicht mehr über... den... über heute reden? Darüber, was davor passiert ist?“

Sirius schwieg und starrte mich an, aber schließlich nickte er.
„Na gut“, versprach er. „Für heute lass ich dich davonkommen.“
„Weißt du was?“, fragte ich, während er mich durch den Wandbehang führte. „Du führst dich auf, als hätte ich etwas falsch gemacht. Dabei trinken James und du doch ständig. Warum darf ich nicht auch?“
„Weil du... keine Ahnung vom Trinken hast. James und ich, wir trinken in unserem Schlafsaal, wenn alle schlafen und niemand etwas mitbekommt, nicht irgendwo im Schloss in irgendeiner Besenkammer, die nicht einmal abgeschlossen ist und in die jederzeit jemand hereinkommen und uns sehen könnte.“
„Das habe ich wohl nicht ganz durchda... durchdacht, was?“
Sirius gab mir keine Antwort, zog mich nur weiter an der Hand hinter sich her wie ein unartiges Kind.

„Ich bin ein unartiges Kind“, begann ich munter zu summen und fühlte mich plötzlich großartig. Er sorgte sich um mich, aus welchem Grund auch immer und heute würde ich die Abfuhr nicht ertragen müssen. Heute nicht. Was morgen geschah, war mir in diesem Moment herzlich egal. Sirius warf mir einen skeptischen Blick über seine Schulter zu.
„Was bist du?“, fragte er gedehnt.
„Ein unartiges Kind, das bin ich.“

Wir traten, besser gesagt, Sirius schob mich durch das Porträtloch in den Gemeinschaftsraum, der mittlerweile menschenleer war. Dosen, Flaschen, Mäntel und Schals in den Gryffindorfarben lagen in einem rot- goldenen Muster am Boden und glänzten in der Dunkelheit und im vom Mondschein glitzernden Schnee und gefrorenem Eis auf den Fensterbrettern.

„Unartiges Kind, schlimmes Kind“, murmelte ich undeutlich, als Sirius mich in Richtung unserer Wendeltreppe schob. „Böses Kind!“
Am Fuße der Treppe blieb Sirius stehen und ließ langsam und bedacht meinen Arm los.
„Die Treppe funktioniert wieder. McGonagall...“
„Papa!“, rief ich dazwischen, als hätte ich ihn just in dem Augenblick entdeckt und schlang ihm die Arme um den Hals.
Sirius erstarrte, dann versuchte er halbherzig, sich zu lösen.
„Wieso denn Papa?“, fragte er irritiert.
Ich kicherte an seinem Hals, genoss das Gefühl seiner warmen Haut an meinen Lippen.
„Na weil du tust als wärst du mein Vater“, erklärte ich eifrig. „Du darfst dich nicht betrinken, mein Kind!“

Der Alkohol schien nun endgültig in meinen Kopf geschossen zu sein. Ich konnte nicht mehr kontrollieren, was ich sagte, was ich tat. Ich war machtlos gegen die Gefühle, die sich langsam aber sicher aus dem Loch, das ich für sie gegraben hatte befreiten und sich an mir rächten, in dem sie mich ein für alle mal überwältigten.
„Du darfst nicht trinken, mein Kind“, wiederholte ich mit tiefer Stimme.
„Das habe ich so nicht gesagt“, sagte Sirius nur.
Ich lächelte in seine Haut hinein, wollte, dass dieses Lächeln von meinen Lippen auf ihn übersprang und sich in seine Haut bohrte, damit er es ebenso fühlen und genießen konnte, wie ich es tat. Damit es bei ihm blieb und er auf es aufpasste, sodass es nicht schon wieder so lange verloren ging.

„Ich weiß, dass du das nicht so gesagt hast“, murmelte ich leise und dann begann ich damit Sirius’ Hals zu küssen, langsam und ganz vorsichtig, als könnte er sich unter meinen bebenden Lippen einfach auflösen und sie ins Leere starrend zurücklassen.
Sirius schob nicht fort, auch wies er mich nicht ärgerlich oder gar wütend zurecht.
„Was machst du da?“, fragte er nur leise.
„Ich küsse deinen Hals“, gab ich zurück und ich schwöre es, es kam mir gar nicht seltsam vor, das plötzlich zu tun ohne ihm dafür Erklärung abzuliefern. Mittlerweile war doch ohnehin alles egal. Sollte er doch von mir denken, was er wollte. Sirius’ Hände legten sich auf meine Schultern.
„Das spüre ich“, murmelte er. „Und ich finde, du solltest das lassen. Soll ich Lily rufen, damit sie dir hochhilft?“
Ich fühlte einen sehr störenden Druck an meinen Armen, als er versuchte, mich vorsichtig fortzuschieben.
„Nein“, murmelte ich undeutlich.
„Dann schaffst du das alleine?“
„Nein.“
Ich drückte meine Nase gegen Sirius’ Halsschlagader und kicherte.
„Willst du wissen, warum ich deinen Hals küsse?“, fragte ich mit verschwörerischer Stimme.
Eine ganze Weile war es still, nur die Wände um uns herum neigten sich uns ächzend entgegen. Dann räusperte sich Sirius, seine Stimme klang schwer.
„Na lass mal hören“, murmelte er.
Ich löste mich von ihm, trat ein wenig zurück und winkte ihn dann mit den Zeigefinger herab zu mir. Er beugte sich vor, bis er auf gleicher Höhe mit mir war. Ich reckte mich hoch zu seinem Ohr.

„Weil dein Mund zu weit oben ist“, flüsterte ich geheimnisvoll.
Sirius verspannte sich, dann trat er ein wenig zurück und sah mich prüfend an.
„Was du nicht sagst“, sagte er leise und starrte mich eindringlich an.
Ich nickte ernst.
„So ist das ja.“
Eine Weile sah er mich stumm an, dann deutete er zur Treppe.
„Geh schlafen Mona“, sagte er. „Und lass uns morgen darauf zurückkommen, einverstanden?“
Ich schüttelte trotzig den Kopf.
„Morgen... pah. Da bringe ich den Mund wieder nicht auf. Das geht so nicht.“
Sirius lächelte leicht.
„Da haben wir auch schon unser Problem. Morgen ist wieder alles ganz anders, wenn du überhaupt noch weißt, was du heute alles zu mir gesagt hast, was ich stark bezweifle.“
Ich verstand nicht, was er meinte, alles was ich verstand war die Stimme in mir die lauthals krakelte: Fass ihn an.

Also tat ich es und fiel ihm wieder um den Hals. Er fing mich auf, zum Glück, wer weiß, wo ich sonst gelandet wäre. Seine großen, warmen Hände schlossen sich um meine Taille.
Ich drückte mein Gesicht an seine Halsbeuge und wanderte mit meinen Fingern seinen Rücken hinab. Spürte ihn beben.
„Tut mir leid, vielleicht kommt dir das jetzt... hmmm komisch vor“, nuschelte ich in den Stoff seines Hemdes. „Aber weißt du, mir kommt es gar nicht komisch vor.“
„Mir auch nicht“, sagte er nur.
„Ach wirklich?“
Ich hob den Kopf um ihn anzusehen, doch dann drehte sich plötzlich alles und ich ließ es bleiben.
Ich spürte ihn nicken und drückte meinen Körper an den seinen.
„Weißt du was mir außerdem Leid tut?“
„Was denn?“
„Dass ich betrunken und anhänglich bin und du herhalten musst.“
„Ist schon gut Mona.“
Meine Finger erreichten den unteren Teil seines Rückens.
„Weißt du, wenn ich deinen Hintern anfassen darf, dann gehe ich schlafen, versprochen.“
Sirius lachte auf.
„Und das kommt von Lady Komplexe?“
„Jahh, darf ich?“
„Und dann gehst du hoch und legst dich hin und bleibst auch dort?“
„Versprochen.“
Ich spürte seinen Körper beben vor Lachen.
„Dann okay.“
Ich spürte wie ich rot wurde und vergrub mein Gesicht noch fester an seiner Schulter.
„Ich trau mich nicht“, flüsterte ich dann beschämt.
Sirius’ Lachen wurde lauter, dann schaffte er es meine Arme von seinen zu lösen und schob mich zur Treppe.
„Hab ich mir fast gedacht. Und jetzt geh rauf und schlaf dich aus.“
„Krieg ich einen Kuss?“
Sirius blieb stehen und sah zu mir herab, nachdenklich sah er plötzlich aus, gar nicht mehr lustig und amüsiert.
Er seufzte.

„Du ahnst ja nicht wie sehr ich mir jetzt gerade wünschen würde mit der nüchternen Mona zu sprechen.“
„Soll ich sie holen?“
Ich kicherte.
Sirius lächelte schwach.
„Klar, hol sie mal“, meinte er dann.
Ich drehe mich schwungvoll um die eigene Achse.
„So da ist sie. Bin ich... hmm... hi Sirius“
„Hi Mona.“
Ich hob den Kopf und blitzte Sirius übermütig an.
„Was möchtest du denn bereden mit mir?“
„Ich möchte gerne wissen, was du darüber denkst wie du dich gerade verhältst.“
„Betrunkene Wörter sind nüchterne Gedanken, habe ich mal gehört.“
„Das bedeutet in unserem Fall hier... gib mir ein Beispiel.“
„Das bedeutet, wenn die betrunkene Mona sagt, sie würde dich gerne küssen, dann denkt die nüchterne, langweilige Mona auch daran. Vielleicht sogar ständig wer weiß das schon...“
„Ich dachte, du bist die Nüchterne.“
„Ach ja... stimmt. Na jedenfalls ich denke daran. Jetzt. Genau jetzt. Hier und jetzt. In dieser Sekunde. In diesem Moment. In diesem Augenblick. Denkst du nicht daran?“

Sirius kam näher oder war ich es, die näher kam, oder waren wir es beide? Beim besten Willen, ich hatte keine Ahnung aber es war natürlich auch absolut unwichtig darüber nachzudenken, wer wie viele Schritte in welche Richtung machte. Ich berührte mit meiner Brust die seine, reckte mich hoch und küsste in Ermangelung von ausreichend Körpergröße um seinen Mund erreichen zu können wieder seinen Hals.

Jemand, es musste wohl Sirius sein, packte mich rechts und links an den Oberarmen und schob mich langsam aber bestimmt von sich. Ich begegnete zwei schwarzen, tunnelähnlichen Augen, die mich anstarrten.
„Weißt du was du da tust? Mona, sieh mich an. Bist du da noch irgendwo oder ist das nur noch der Feuerwhiskey?“
Sirius’ Stimme zitterte, bebte, wie der Boden unter mir.
Ich starrte ihn an wie eine Erscheinung. Meine Finger verharrten auf seinen Schultern.
„Ich. Das bin ich“, wollte ich sagen, aber ich brachte es nicht über die Lippen.

„Ich habe nicht mit Jack geschlafen. Nicht ein allereinzigstes Mal, Sirius. Auch nicht mit sonst irgendwem. Habe ich dir das schon gesagt?“
Sirius’ Pupillen bohrten sich in die meinen.
„Das hast du mir schon gesagt, ja“, sagte er nur und musterte mich dann ruhig.
Ich erwiderte seinen Blick nachdenklich.
„Hast du denn?“, fragte ich vorsichtig.
„Habe ich was? Mit Jack geschlafen? Nein, Mona das habe ich nicht.“

Ein weiteres Mal musste ich so sehr lachen, dass ich fast umgekippt wäre.
„So habe ich das nicht... gemeint“, brachte ich mit Tränen in den Augen hervor. „Ich meine ich weiß... dass du... aber... wie... oft...das wollte ich wissen.“

„Ich weiß, wie du das gemeint hast“, sagte Sirius. „Aber ich frage mich, warum du mir diese Frage ausgerechnet dann stellst, wenn du so betrunken bist, dass du nicht einmal gerade laufen kannst.“
„Das weiß ich auch nicht.“
„Du hast mich das noch nie gefragt, weißt du das wenigstens?“
„Mhm.“

Plötzlich schlossen sich zwei Eisenhände um meine Oberarme, schoben mich resolut eine Hand weit fort und Sirius sah mich eindringlich an.
„Wie wär’s wenn wir doch über heute reden? Über vorhin? Was passiert ist, bevor James hereingekommen ist?“
Ich schüttelte heftig mit dem Kopf.
„Nein. Nein, das will ich nicht. Du hast es mir versprochen.“
„Ich glaube ich breche jetzt in unser beider Interesse dieses Versprechen.“
Sirius zog mich näher.
„Einverstanden?“
„Ich finde dich blöd. Und gemein. Krieg ich einen Kuss?“
„Kriege ich eine Unterhaltung?“
„Krieg ich dich?“

Sirius schwieg, sah mich nur stumm an.
„Deine Finger drücken zu fest“, sagte ich und nickte hinab zu seinen noch immer um meine Oberarme geschlossenen Händen. „Das tut mir weh.“

Sirius ließ mich abrupt los, der Startschuss für meine kläglichen Annäherungsversuche.
„Küss mich“, murmelte ich an seiner Brust.
Meine Finger nahmen ihre Spur über seinen Rücken wieder auf, bis Sirius sie heftig packte und mich schüttelte.
„Mönchen“, begann er und seine Stimme klang wie zerbrechendes Porzellan. „Nicht. Nicht so. Ich will das so nicht.“
Ich sah ihn an.
„Wie willst du es denn dann?“
„Ich will es richtig.“
„Aber... das ist doch richtig.“
„Würdest du es denn auch tun, wenn du nichts getrunken hättest?“
Ich stockte. Er hielt noch immer meine Hände umklammert. Sein Blick glühte.
„Ich... hmm... keine Ahnung. Aber das spielt doch keine Rolle. Ich wollte es schon seit... immer.“
„Dass du es wolltest, das spielt keine Rolle! Dass du es wolltest, aber nicht getan hast, weil du Angst vor mir hast, DAS spielt eine Rolle!“
„Aber ich will es jetzt. Sirius ich will es und du... du... nicht?“
„Sag genau dasselbe morgen Nacht noch einmal und ich schwöre dir, Mona, ich schwöre dir, nichts kann und wird mich abhalten. Aber nicht so.“

Ich knurrte frustriert.
„Gut, dann bekommst du eben deine blöde Unterhaltung. Ich fange jetzt an, indem ich dir sage, dass ich alles falsch gemacht habe, was man nur falsch machen kann, okay? Ich sage dir, dass ich mir jeden Tag und jede Sekunde und Minute wünschte, dass ich dich nicht weggeschickt hätte. Dass ich wünschte, dass alles anders gelaufen wäre. Dass ich nie so dumm gewesen wäre, dass ich anders wäre, so wie du mich haben willst, auch wenn das vielleicht dann nicht mehr ich bin. Das wäre mir egal und dafür... hasse ich dich und deshalb will ich das alles nicht aber da ich es... doch will, da ich dich doch will und zwar viel mehr als ich mich will... ich... ändert dass etwas für dich? Irgendwo? Irgendwie?“
Sirius starrte mich an, ich entdeckte nichts als Schwärze in seinem Blick.
„Das ändert so ziemlich alles ja“, murmelte er leise und ließ mich keine Sekunde aus den Augen.
„Dann antworte mir. Willst du noch, ja oder nein?“
Sirius’ Hände packten fester zu, seine Nägel gruben sich schmerzhaft in meine Unterarme.
„Merlin, das musst du wirklich noch fragen?“, stieß er hervor.

Keiner von uns beiden rührte sich, wir starrten einander an.
„Ich bin mir nicht sicher ob ich... verstehe“, flüsterte ich. „Ich... bin mir nicht sicher ob ich verstehe.“
Und das war die reine Wahrheit. Passierte das alles wirklich, stand ich wirklich hier und hatte er wirklich das gesagt, was ich gehört hatte? Oder war es nur das gewesen, was ich hören hatte wollen? Stand er wirklich gerade vor mir, so nah, dass ich alles von ihm spüren konnte, jeden Atemzug, jedes Heben und Senken seiner Brust, jedes Zittern seiner Härchen auf den Armen?

Oder war das alles nur das, wovon ich mir wünschte, dass es passierte? Wo kam der Nebel her, der sich am Rande meines Blickfeldes auftat und mich immer weiter in seinen Bann zog?

Ich spürte, dass Sirius mich los ließ, eine seiner Hände legte sich auf meinen Rücken und drehte mich vorsichtig, fast sanft in Richtung Treppe. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken, als er sich zu mir herabbeugte um etwas in mein Ohr zu flüstern:

„Ich sage es dir morgen noch einmal. Dann wirst du es verstehen.“

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Wie ihr sicher gemerkt habt geht meine Geschichte langsam aber sicher dem Ende zu, auch wenn ich im Moment mit dem Gedanken spiele eine Fortsetzung zu schreiben, einfach weil ich finde, irgendwie muss man doch erfahren, was weiter passiert, nach der Schule, mit dem Krieg, Lily und James und Harry, Mona und Sirius und vor allem Voldemort, den ich hier eigentlich völlig außen vorgelassen habe. Irgendwie fehlt da sonst was. Mal sehen, wie ich mich entscheide.

Danke Danke für all eure Reviews und dass ihr trotz der Wartezeiten bei meiner Geschichte geblieben seid.


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