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Fanfiction

Mister Umwerfend und Lady Komplexe - Rache schmeckt... bitter

von Buntstiftchen

Kaum dass sie mit wehendem Haar das Abteil verlassen hatte und ich das heftige, zutiefst befriedigende Zuknallen der Schiebetür vernahm, öffnete ich die Augen und richtete mich auf. Was für eine Erleichterung, sie nicht mehr hier zu haben. Was für eine Erleichterung sie nicht mehr weniger als einen Meter von mir entfernt, mir genau gegenüber zu haben. Was für eine Erleichterung endlich meine Muskeln entspannen zu können, die schon den ganzen Tag so erbittert gegen meinen Kopf anfochten, der es ihnen verbot sie anzufassen.

Endlich hörte die Luft, ihr Duft, den ich atmete, auf in meinen Lungen zu brennen wie Feuer. Ich atmete auf und mein Blick fiel auf Remus, der sein Buch langsam beiseite legte.
„Was sollte das denn jetzt?“, fragte er und zog die Augenbrauen nach oben.

Ich fragte mich, warum er es nicht sehen konnte. Die unsichtbare Spannung, die von mir abfiel wie ein tonnenschwerer Stein, den ich auf dem Rücken trug. Ich fragte mich, ob er es wirklich nicht sah.
Ich blickte aus dem Fenster und gähnte unbeeindruckt.
„Das, mein Lieber, ist meine Art mich zu rächen.“
Remus schnaubte.
„Wie erwachsen Sirius.“
Ich streckte genüsslich meine Beine auf dem nun freien Sitz mir gegenüber aus, dabei ließ ich ihn nicht aus den Augen.
„Ich bin auch nicht gerade stolz darauf Remus“, erklärte ich ihm schulterzuckend. „Die Alternative wäre allerdings sie anzubrüllen, was sie meiner Meinung auch verdammt noch mal verdient hätte, aber dazu bin ich leider zu stolz.“
„Ach und sie fertig zu machen, dafür bist du nicht zu stolz?“
„Nein. Es macht mich nur noch stolzer, wenn ich ihren Stolz verletzten kann.“

Remus schwieg eine Weile, dann räusperte er sich vernehmlich.
„Du weißt aber schon, dass du nicht nur ihren Stolz verletzt hast, nicht?“, fragte er langsam und bedächtig.
Ich richtete mich etwas auf und beugte mich vor.
„Ich weiß“, sagte ich leise. „Ganz genauso wie sie bei mir.“
„Sirius... was hast du vor? Du weißt doch ganz genau, dass du ihr nicht egal bist.“
„Das wird sich noch zeigen.“

Abweisend blickte ich aus dem Fenster in den regen- und wolkenverhangenen Himmel, der langsam dunkler zu werden begann.
Ich wusste, dass ich ihr nicht egal war, ja. Natürlich wusste ich das. Aber das war auch schon alles. Und genug war mir das lange nicht. Keinesfalls würde ich mich damit allein zufrieden geben. Ich wollte, dass sie genauso leiden musste wie ich. Ich wollte, dass sie genauso brennen musste, wie ich.
Was ich vorhatte? Erstens mich rächen, zweitens versuchen, dass sie mir irgendwie weniger bedeutete und drittens... Drittens gab es nicht. Punkt eins und zwei mussten reichen.

Es war sehr einfach gewesen, als ich das Abteil betreten hatte. Darüber war ich selbst überrascht gewesen.
Vor Wochen hatte sie mir so wehgetan, dass der Schmerz darüber sie wiederzusehen mich plötzlich nicht erreichen konnte. Es zwar versuchte, und wie, aber es dennoch nicht konnte.
Stattdessen überwog die Freude, sie zu sehen. Die seltsame Erleichterung, die mich überflutete. Das seltsame Glücksgefühl, das mich überströmte und das ich mir zum Teufel einfach nicht erklären konnte.

Ich musste einfach lächeln, als ich eingetreten war. Nicht weil ich meine Freunde wiedertraf, nein, sondern nur weil sie in diesem verdammten Abteil gesessen hatte, auch wenn sie mich weder angesehen noch angelächelt hatte, noch überhaupt irgendein Zeichen von sich gegeben hatte, dass sie registriert hätte, dass ich eingetreten war. Nichts. Das war nichts. Als hätte es die letzten Wochen nicht gegeben.
Das machte es einfacher, mich genauso zu verhalten.

Im Nachhinein betrachtet hätte ich Schmerz eindeutig vorgezogen, denn mich zu freuen dieses Mädchen wiederzusehen war krank und pervers, vielleicht masochistisch und es machte mir klar, dass es noch ein weiter Weg bis dahin war, sie nicht mehr zu wollen. Und ganz sicher würde es nicht leichter werden, solange meine Augen sie mit einer unkontrollierbaren Gier suchten, wann immer ihr Blick abgewandt war.

Nachdem ich sie, für meine Verhältnisse noch recht nett, verspottet hatte, kam sie lange nicht wieder. Zuerst kam Peter, etwas später, als der Himmel schon stockfinster und der Regen nicht mehr zu sehen sondern lediglich noch auf dem Zugdach zu hören war, kamen Lily und James mit reichlich verwuschelten Haaren zurück, aber sie blieb verschwunden.
Erst als wir kurz vor der Ankunft in Hogsmeade standen und der Zug bereits langsamer zu werden begann öffnete sich die Abteiltür ein weiteres Mal und Mona schob sich herein.

„Du bist noch nicht umgezogen“, begrüßte Lily sie und zerrte sie zu ihrem Koffer, aus dem sie Umhang, Rock und Bluse zerrte und einer sichtlich genervten Mona hinhielt. Diese starrte unwillig auf das Bündel.
„Das geht sich jetzt ohnehin nicht mehr aus“, murmelte sie ohne irgendwen, besonders nicht mich, anzusehen.
Lieblos stopfte sie das Bündel Kleidung zu ihrer fauchenden Katze in die Transportbox, dann stellte sie sich mit verschränkten Armen neben Lily, darauf achtend mir, der ich direkt neben ihr stand, nicht zu nahe zu kommen.

„Sie ziehen dir Punkte ab, wenn du bei der Auswahl in Mugglekleidung auftauchst“, sagte ich und ließ meine Stimme so ungerührt klingen, wie ich es fertig brachte. „Wenn du Pech hast bekommst du sogar Nachsitzen, Schätzchen.“
Allein dieses Kosewort zu sagen, tat mir auf der Zunge weh. Mit mörderischem Blick sah Mona zu mir auf.
„Du musst es ja wissen... Schätzchen“, zischte sie, packte ihren Katzenkorb, aus dem es laut maunzte und marschierte hoch erhobenen Hauptes aus dem Abteil.
Ich musste schlucken. Es aus ihrem Mund zu hören hatte noch viel mehr wehgetan.

„Halt dich ein wenig zurück“, murmelte James mir zu, als wir ihr alle langsam folgten.
Pah, den Teufel würde ich tun. Es tat überraschend gut mich mit ihr zu streiten. Denn mich mit ihr zu streiten war nun mal die einzige Möglichkeit, überhaupt mit ihr sprechen zu können, ohne dass ich zum kompletten Vollidioten wurde.

Auf dem Gang draußen staute es sich. Hälse wurden gereckt, aufgeregte Erstklässler quietschten, je langsamer der Zug wurde und ich, der ich gut einen Kopf größer war, als der ganze Rest, suchte die Schülermasse nach ihrem kastanienbraunen Pferdeschwanz ab. Schließlich entdeckte ich sie wenige Meter vor uns. James hinter mir drängte mich plötzlich weiter nach vorne und ehe ich begriff, was geschah, stand ich direkt hinter ihr.

Noch hatte sie mich nicht bemerkt. Ich versuchte einige Schritte zurückzutreten, aber mittlerweile waren zu viele Schüler auf dem schmalen Gang. Meine Brust berührte mit einem Mal ihren Rücken und plötzlich hörte ich auf, mich dagegen zu sträuben. Ganz still stand ich da. Betete, sie würde sich nicht umdrehen und bemerken, wie laut mein Herzschlag inzwischen geworden war.
Sie schlang ihre Arme um ihren Körper. Ihr musste kalt sein, nur mit dieser dünnen, viel zu große Regenjacke. Ich spürte ihr Zittern auf mich überlaufen wie Strom.

Dann, ganz plötzlich, ohne, dass ich mich irgendwie gerührt hätte oder einen Mucks gemacht hätte, fuhr sie herum, als hätte ich ihren Namen gerufen. Als hätte sie gewusst, dass ich plötzlich bei ihr stand. Ihre Augen weiteten sich, als sie mich erkannte.
Erschrocken versuchte sie zurückzuweichen, doch da war nicht ein Millimeter mehr Platz. Ich riss die Augen los von ihr und tat, als wäre nichts. Starrte geradeaus über die Köpfe der anderen hinweg.
Keiner von uns sprach. Schließlich senkte sie den Kopf und starrte geradeaus auf meine Brust. Woanders hin hätte sie auch kaum sehen können, bei ihrer Größe. Mehrmals versuchte sie, sich wenigstens umzudrehen, doch auch das gelang ihr nicht. Ich hörte sie mit den Zähnen knirschen.

Ganz vorsichtig senkte ich meine Augen wieder hinab auf ihren gesenkten Kopf. Der Zug rauschte auf den Schienen dahin, ab und an ruckelte es und aus der Ferne waren bereits die Lichter des Bahnhofs zu sehen. Die Lampen über uns flackerten und alle paar Sekunden waren wir in Finsternis gehüllt. Ich verfluchte die halbe Welt dafür. Es war wie damals, im Bus. Als sie mich geküsst hatte. Als sie auf mir gesessen hatte. Als ich sie gehalten hatte. Als sie gesagt hatte, ich solle sie anfassen.
Monas Gesicht, zumindest der Teil, der nicht von ihrem wirren Haar verdeckt wurde, verfärbte sich rot. Unbehaglich trat sie von einem Bein aufs andere und presste sich so weit fort von mir, wie es möglich war, was nicht sehr weit war.

Ich fragte mich, um wie viel schwieriger es noch werden konnte. Es war unerträglich. So unerträglich, dass ich das Gefühl hatte, platzen zu müssen. So unerträglich dass ich schreien hätte können.
Als der Zug nach einer gefühlten Ewigkeit endlich hielt, war sie so schnell in der Menge verschwunden, dass ich gar nicht schauen konnte. Als wir einen Platz in den Kutschen ergattert hatten, war sie bereits so weit vorausgeeilt, dass sie lange vor uns schon im Schloss angekommen sein musste.

„Du bist gemein zu ihr“, raunzte Lily mich in der Kutsche böse an. „Wegen dir beginnt das Schuljahr jetzt schon im Streit. Soll das das ganze Jahr so weiter gehen?!“
Ich sah sie unbeeindruckt an und bewegte nicht einen Muskel in meinem Gesicht.
„Das ganze dauert solange an, wie nötig!“
Lilys Augen verengten sich und sie beugte sich über James Schoß hinweg mir quer durch die Kutsche entgegen.
„Wenn du weiterhin so grob und unsensibel mit ihr bist, kriegst du es mit mir zu tun“, sagte sie mit funkelnden Augen und boxte mich, als ich nur unbeeindruckt die Augenbrauen nach oben zog, böse in den Arm.

In der Großen Halle beim Bankett war Mona zuerst unauffindbar. Erst nach der erschöpfenden Auswahlprozedur tauchte sie mit ausdrucklosem Gesicht und nachlässig gebundener Krawatte neben Lily auf.
„Wo warst du?“, zischte diese.
„McGonagall hat mich hinausgeschickt zum umziehen. Ich darf am Wochenende nachsitzen und wir stehen jetzt bei minus zwanzig Punkten.“
„Ich habe es dir gleich gesagt“, unterbrach ich Lily, die wohl gerade zu irgendwelchen tröstenden Worten ansetzten hatte wollen.
Zufrieden registrierte ich, dass Monas Kopf hoch fuhr. Ihre Augen fanden meine.
„Ja und wie oft habe ich dir gesagt, dass du deine Dummheiten besser lassen solltest?“, fuhr sie mich aggressiv an. „Und wie oft hast du dich einen Dreck darum geschert, was ich sage?“
Ich zuckte mit den Schultern.
„Du musst mir ja nicht alles nachmachen.“
„Oh, tut mir leid. Ich wollte ja unbedingt so sein wie du, Sirius.“

Ich blinzelte. Sirius hatte sie gesagt. Sirius. Wie konnte es sein, dass ein Wort, ein so unbedeutendes, kleines, im Zorn gezischtes Wort aus dem Mund eines bestimmten Menschen, so viel Gewicht haben konnte? Genug Gewicht, um mich von den Füßen zu reißen?
Sie runzelte die Stirn, als ich schwieg und sie nur stumm ansah.
„Was?“, raunzte sie böse.
Ich zwang mich den Blick zu lösen, dann drehte ich mich zu James und ignorierte sie das restliche Essen vollkommen.

Zumindest solange, bis sie anfing sich mit Remus zu unterhalten. Wenn sie mit ihm sprach klang ihre Stimme freundlich und unbeschwert und ich merkte, wie ich plötzlich schrecklich wütend wurde. Warum konnte ihre Stimme so nicht klingen, wenn sie mit mir sprach? Warum konnten ihre Augen nicht auch so warm und leuchtend werden, wenn sie auf meine trafen? Warum konnte ich jetzt nicht über den Tisch springen und Remus fortstoßen, nur um mich an seiner statt neben sie zu setzten und zwar so nah, dass da kein einziger Zentimeter mehr zwischen uns war?
„He“, schnarrte ich in ihre Richtung.
Sie sah nicht auf.
Ich wiederholte es, doch wieder achtete sie nicht auf mich.
„He, Lady Komplexe, ich SPRECHE mit dir!!“

Endlich reagierte sie. Ihr Kopf schoss hoch und endlich fanden ihre Augen meine. Endlich. Endlich. Endlich. Mein Magen rebellierte, so sehr ich auch versuchte ihn ruhig zu halten.
Einen Augenblick lang war der Moment zu schön und zu schrecklich, als dass einer von uns hätte sprechen können. Einen Augenblick waren wir wieder zurück im Sommer. Einen Augenblick waren wir wieder Freunde.
Aber es war ein Augenblick und Augenblicke haben es nun mal so an sich, dass sie vergehen, wenn man blinzelt. So auch dieser Augenblick.
„Was?“, zischte Mona.
Ihre Stimme klang eisig.
Ich verengte die Augen und beugte mich ein wenig vor.
„Ich wollte mich erkundigen, ob ich mein Hemd wieder haben könnte“, sagte ich, gerade so laut, dass nur sie es vernehmen konnte.

Ich sah wie sich ihre Augen weiteten. Sie holte tief Luft.
„Das ist bei mir Zuhause“, stieß sie zwischen zusammengepressten Kiefern hervor.
Ich zuckte mit den Schultern und schob mir eine Gabel voll Kartoffeln in den Mund ohne sie dabei auch nur eine Sekunde aus unserem Blickkontakt zu entlassen.
„Na und?“
„Soll ich jetzt etwa an meine Eltern schreiben und sie bitten, mir dein bescheuertes Hemd zu schicken, weil du ja... was weiß ich.... bei Gott nicht ohne es weiterleben kannst?“
Ihre Stimme war lauter geworden, wie ich erfreut bemerkte.
Ich lächelte süßlich.

„Wie nett, dass du es anbietest“, meinte ich nur von oben herab, dann drehte ich mich ein wenig fort von ihr und ignorierte sie, als wäre sie plötzlich Luft.
Als ich mich das nächste Mal zu ihr umdrehte, nur weil es so ungewöhnlich still war, war sie fort und ihr vollbeladener Tellerstand stand einsam und unberührt da.
Kurz spürte ich einen bitteren Geschmack auf der Zunge, den ich versuchte hinunterzuschlucken, aber er blieb und haftete an jeden Bissen, den ich danach noch zu schlucken versuchte.
Seufzend gab ich es schließlich auf und verbrachte den Rest des Essens damit einsilbige und gereizte Antworten auf die Fragen der anderen abzugeben.


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