Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Mister Umwerfend und Lady Komplexe - Eine gelöschte Geschichte

von Buntstiftchen

Der Tag der Abreise war finster. Es regnete in Strömen. Der Bahnsteig war wie leer gefegt. Die Eltern küssten ihre Kinder, sie verabschiedeten sich, dann eilten sie mit wehenden Mänteln durch das Reißen des Sturms davon in die grauen Nebelwände, die sie verschluckten wie geifernde Mäuler. Es war kalt. Ungewöhnlich kalt für Anfang September. Draußen und drinnen im Zug ebenfalls.

Das herbstlich- winterliche Wetter schien mir klarmachen zu wollen, dass der Sommer unwiederbringlich vorbei war. Wie grausam das doch war. Fast so grausam wie ich, die ich, allein wegen meiner Unfähigkeit Gefühle zuzulassen und zu deuten, eine Freundschaft kaputtgemacht hatte.

„Dann sieh mir jetzt in die Augen, Mona, sieh mir jetzt in die Augen und sag mir dass du mich nicht willst und ich gehe und vergesse alles, was diesen Sommer passiert ist“, hatte er gesagt und noch nie hatte seine Stimme so ernst und fest geklungen. So wütend. So wütend auf mich. So zornig auf mich.
„Ich will dich nicht“, hatte ich gesagt.

„Ich will dich“, hatte ich gedacht.
Und „Um Gottes Willen geh nicht“, hatte mein Herz geschrien.
Dummerweise konnte er weder Gedankenlesen noch in mein Herz blicken. Und so er war gegangen.
Und dann, in dem Moment, in dem ich das Knallen der zufallenden Tür vernahm wurde mir klar, dass ich ihn tatsächlich wollte.

Nicht liebte, nein, noch nicht. Aber wollte. Um mich haben wollte nicht als meinen besten Freund, sondern als etwas anderes. Als mehr.
Ich war wie all die anderen Mädchen. Ich hatte ihm so lange wiederstanden, ihm und seinem umwerfenden Charme, ich hatte mich zurückgehalten und mich selber angekettet, aber letztendlich war ich ihm doch verfallen.

Wäre ich nicht ich gewesen, wäre ich ihm nachgerannt und hätte ihn angefleht mir zu verzeihen. Aber ich war ich und ich hatte Angst. Angst, Komplexe, Zweifel, Sorgen, Bedenken. Und so blieb ich wo ich war.
Ich versuchte meinen Eltern eine halbwegs brauchbare Erklärung für die Geschehnisse vorzuweisen, ich erklärte Jack, ich würde mich freuen ihn zu sehen, wolle aber keinesfalls mehr, als nur Freundschaft. Ich ging mit ihm auf die Hochzeit meiner Schwester und versuchte mich zu amüsieren, doch es ging nicht. Nicht ohne ihn.

„Sirius sagt ihr hättet euch entschieden wieder... eine Art Freunde zu werden“, sagte James, als ich auf der Hochzeit neben ihm und Lily an der Bar stand.
Mein Champagnerglas rutschte mir aus den Fingern und das Getränk ergoss sich quer über mein neues Kleid mit dem hübschen Ausschnitt, der, so hatte ich mir gedacht als ich es gekauft hatte, Sirius besonders gefallen würde.
„Mhm“, hatte ich herausgebracht.

Mhm, dachte ich jetzt, als wir alle im Zug saßen. Wenn er das noch wollte, würde ich mich zusammenreißen um so wenigstens einen Teil von ihm wieder zurück zu bekommen. Denn mehr als einen Teil würde ich nie wieder kriegen. Eigentlich verdiente ich nicht einmal das.

Die Lampen im Abteil flackerten und surrten wie Glühwürmchen. Abwechselnd wurde es hell und dunkel.
In unserem Abteil war von der Kälte draußen nichts zu spüren. In unserem Abteil war es warm und hell. Glühend. Die Freude und das Glück hier drinnen waren fast mit Händen greifbar. Ich saß am Fenster und sah hinaus in den peitschenden Regen. Ich wollte lieber draußen sein, als hier drinnen. Ich wollte im Regen stehen und ihn mich schlagen lassen dafür, was ich getan hatte.

Ich fragte mich, wo er wohl war. Ob er wegen mir nicht hier drinnen war. Natürlich wegen mir. Ich hatte ihn seit über drei Wochen nicht mehr gesehen, doch es kam mir länger vor. Ein Monat, ein Jahr. Eine Welt oder vielleicht ein Leben.
Ich fragte mich, ob er mich je wieder ansehen würde, geschweige denn mit mir sprechen würde. Ich fragte mich, ob er wirklich noch mein Freund sein würde. Dabei kannte ich die Antwort. Nur wahrhaben wollte ich sie nicht. Wäre ich an seiner Stelle, ich würde mich verabscheuen und am Besten sollte er das auch tun. Das war vielleicht einfacher als so zu tun, als wären wir Freunde.

Als der Zug anfuhr drehte ich meinen Kopf seufzend von der kalten Scheibe fort Richtung Lily und James, die über irgendetwas lachten. Sie küssten sich.
James hatte mir den ganzen Weg zum Abteil erzählt was Sirius die restlichen Ferien so getrieben hatte und dass er wohl jetzt wieder der Alte sei, er habe nämlich zahlreiche Verabredungen gehabt.

Während er das sagte beobachtete er mich genau und ich musste mich wirklich zusammenreißen um ihm nicht an den Hals zu gehen und ihn anzubrüllen.
Er hatte erst aufgehört als Lily ihn in die Seite gestoßen und einen unsensiblen Ochsen genannt hatte. Ich war ihr dankbar, auch dafür, dass sie mich bis jetzt in Frieden gelassen hatte.

Dann kam zum Glück Remus, durch die Abteiltür gewankt, an seiner Seite einen atemlosen Peter. Ich begrüßte die beiden etwas abweisend, dankbar dafür, dass sie taten, als wüssten sie von nichts.
Ich lachte mit ihnen und beantwortete ihre Fragen zu meinem Sommer, als wäre es nicht der schrecklichste und zugleich beste meines Lebens gewesen.

Als wäre nichts gewesen, als wäre ich noch dieselbe, die ich davor gewesen war. Sie alle kauften mir ab, dass alles in Ordnung war.
Es war mir noch nie schwer gefallen Gefühle zu verbergen, nur hatte ich noch nie etwas vergleichbares gefühlt und deshalb begann auch alles langsam schief zu laufen, als sich die Abteiltür erneut aufschob.

Ich hatte nicht damit gerechnet ihm schon im Zug zu begegnen. Ich hatte nicht damit gerechnet ihm sofort und noch dazu in einem so kleinen Raum gegenüber zu stehen.
Ich war nicht vorbereitet. Absolut nicht. Ich war komplett überfordert. Eine Statue. Erstarrt in meiner Panik, wie ich reagieren sollte. Erstarrt deswegen, weil es trotz allem gut tat, ihn zu sehen. Weil es gut tat zu sehen, dass es ihm gut ging. Erstarrt deshalb, weil es ihm gut ging und mir nicht.

Sirius Black bemerkte nichts von meinem Entsetzten. Er lachte, als er eintrat.
Wenn ich geglaubt hatte, dass ich gut schauspielerte, dann hatte ich mich getäuscht. Es war Sirius der gut spielte, der perfekt spielte, das wurde mir schlagartig klar.
Entweder das oder, was noch viel schlimmer gewesen wäre, es machte ihm tatsächlich nichts aus, mich wieder zu sehen.

Er grinste in die Runde wie ein Honigkuchenpferd, dann sprang er Remus auf den Schoß und umarmte ihn. Er sah unglaublich gut aus.
Ich kauerte mich noch mehr zusammen als es ohnehin schon der Fall war und drückte mich tief in die Sitzpolster meines Sitzes als wollte ich eins mit ihnen werden. Ich verschwand fast in der Ecke, in der ich saß.

Ich hatte noch nicht einmal meinen Mantel ausgezogen und jetzt war ich froh darum. Mein halbes Gesicht vergrub ich darin, sodass nur noch Nasenspitze und Augen herauslugten.
Ich zwang mich zu einem neutralen Gesichtsausdruck, wartete darauf, dass sein Blick mich traf um mich zu begrüßen.

Er tat es, ganz kurz, ganz simpel und aus seinem Blick war unsere ganze Geschichte gelöscht. Als wäre da nie etwas gewesen. Er lächelte mich an, mit dem gleichen Lächeln mit dem er Lily bedachte und schlagartig wurde mir klar, dass er mir mit nichts auf dieser Welt mehr hätte weh tun können als damit.
Hätte er mich ignoriert oder mich angeschrien, dann hätte ich gewusst, dass es nicht vorbei war.

Ich musste schlucken und als sein Blick mich nach nicht einmal einer halben Sekunde wieder losließ gestattete ich mir einen Augenblick für mich. Als niemand hinsah begannen meine Finger zu beben. Das Lächeln tröpfelte von meinem Gesicht wie Tränen die ich zu stolz war zu weinen.
Dann war der Augenblick vorbei und ich schwor mir, dass es der letzte gewesen war. Alles was geschehen war hatte ich mir selbst zuzuschreiben. Mir und niemand anderem.

Während er mit den anderen sprach, schwieg ich und starrte aus dem Fenster. Meine Katze, welche anfangs noch zusammengerollt auf meinem Schoß geschlafen hatte, war mittlerweile zu Sirius hinüber spaziert und lag nun auf seinen langen, ausgestreckten Beinen, wo sie zufrieden vor sich hin schnurrte. Sie rieb sich wohlig schnaubend an seiner Hand. Sie hatte ihn vermisst.

„Bist du dann eigentlich mit deinem Freund aus Frankreich auf die Hochzeit von deiner Schwester gegangen?“, fragte Peter mich etwas später, völlig ahnungslos, was er da eigentlich fragte und anrichtete.
Ich zuckte zusammen. Schlagartig war es still in unserem Abteil. Ich wagte nicht den Blick zu heben und starrte auf mein Buch, in dem ich seit einer geschlagenen Stunde zu lesen vorgab.

„Ja“, nuschelte ich rau.
Einen Moment herrschte erdrückendes Schweigen und ich spürte, dass ich von allen Seiten, außer von Sirius, angesehen wurde.
„Und ihr beiden seid also Schulsprecher dieses Jahr“, rettete Remus die Situation, indem er sich an Lily und James wandte, die die Unterhaltung wieder aufnahmen.

Die weitere Fahrt verlief lustig. Zumindest für die anderen, die Schokofrösche durchs Abteil hüpfen ließen um sie mit ihren Zaubersprüchen zu jagen. Lily wurde das ganze bald zu viel und sie verschwand ins Vertrauensschülerabteil. James folgte ihr etwas später.

Ich fühlte mich unwohl. Besonders als Peter ebenfalls nach draußen verschwand und ich mit Remus und Sirius, der sich auf seiner Seite auf drei Sitzen ausgestreckt hatte, allein im Abteil saß.
„Wie zum Teufel hat er es angestellt, dass sie ihn zum Schulsprecher ernennen?“
Sirius stieß Luft aus seiner Nase und rieb sich müde über die Augen.

„McGonagall muss entsetzt gewesen sein, als Dumbledore es ihr gesagt hat. Was hätte ich gegeben, wenn ich dabei hätte sein dürfen.“
„Dir ist schon klar, dass er das nur getan hat, damit James sich besser benimmt?!“, meinte Remus trocken.
„Warum hat er dann nicht mich gewählt? Bei Gott ich bin zehnmal schlimmer als James. James ist nichts gegen das, was ich in dieser Schule schon angerichtet habe.“

„Weil du dich einen Dreck um die Schulsprecherangelegenheiten geschert hättest“, murmelte ich.
Selbst überrascht etwas gesagt zu haben flogen meine Augen hoch und begegneten den seinen, die plötzlich auf mir ruhten. Wie ein Zufall. Ein Unfall. Kurz verengten sie sich, das einzige Zeichen dafür, dass er mich gehört hatte.
Einen Moment schwieg er und ich rechnete schon fast damit, er würde mich ignorieren. Doch schließlich ließ sein Blick mich los und er nickte.

„Das stimmt“, sagte er langsam. „Aber was lässt Dumbledore glauben, James würde sich drum scheren?“
„Der schert sich auch nicht. Nicht einen Deut. Es ist Lily die sich schert und James schert sich um Lily. Deshalb hat er es getan.“
Ich zuckte mit den Achseln.
„Dumbledore weiß schon, was er tut und warum.“

Sirius’ Blick blieb gegen die Decke gerichtet, doch plötzlich drehte er sich zu Seite, stütze seinen Kopf auf seinen Ellenbogen und sah mich wieder an. Zu meiner Überraschung hielt ich seinem Blick stand.
„Wie war die Hochzeit?“, fragte er mich.
Seine Stimme klang neutral, höflich, freundlich. Small-Talk- mäßig. Er gähnte, fuhr sich durch die wirren Haare, aber seine Augen blieben dabei ununterbrochen auf mich gerichtet.

„Langweilig“, gab ich zurück.
Er zog die Augenbrauen hoch.
„Tatsächlich?“, fragte er und musterte mich fast prüfend.
„Tatsächlich“, murmelte ich.
„Hmm...“, machte Sirius. „James hat erzählt du hättest dein Kleid ruiniert? Wie das?“
„Ein Unfall.“
„Tatsächlich?“
„Tatsächlich.“

„Schade. Es war sicher sehr schön. Was meinst du Remus?“
Sirius stupste mit seinem Fuß gegen Remus’ Unterarm.
Remus blickte von seinem Buch hoch, blickte von mir zu Sirius und wieder zurück, dann nickte er etwas unsicher.
Ich runzelte die Stirn.
Sirius wippte eine Weile mit den Füßen, dann sah er mich plötzlich wieder an.
„Welche Farbe hatte es denn?“, fragte er und plötzlich sah ich den Spott in seinen Augen.

Das war es also, was er hier trieb. Ich begann zu verstehen und eigentlich hätte ich es ihm nicht verübeln dürfen, aber ich wurde ganz unwillkürlich schrecklich wütend auf ihn. Vor wenigen Wochen hatte er mich noch gefragt, welche Farbe meine Unterwäsche hatte, daran schien er zu denken, als er mich jetzt verspottete und daran erinnerte.
„Es war beige“, sagte ich und konnte dabei nicht verhindern, dass meine Stimme zu einem Zischen wurde.
Sirius grinste.

„Beige. Soso. Wie interessant. Und die Schuhe?“
„Die waren schwarz.“
Sein Grinsen wurde breiter.
„Nichts rotes?“, fragte er und lachte spöttisch auf.
Ich richtete mich auf und starrte ihn an. Ich hatte noch nie in meinem Leben eine derartige Kälte in seinem Blick gesehen. Ich hatte noch nie solchen Spott in ihnen gesehen.
„Doch“, zischte ich leise. „Drunter.“

Remus’ Kopf fuhr überrascht hoch, doch Sirius blickte mich nur unbeeindruckt an. Wieder gähnte er, dann ließ er sich auf den Rücken fallen.
„Wie süß“, meinte er und schloss die Augen.
Ich starrte ihn an, doch er rührte sich nicht mehr.
Meine Augen glitten zu Remus, der seinen Blick hastig wieder in sein Buch lenkte. Ich holte tief Luft, dann stand ich auf.
„Ich geh mir die Beine vertreten“, sagte ich und verließ das Abteil.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Es war wirklich schwierig, niemandem erzählen zu dürfen, dass ich die Rolle der Cho Chang bekommen hatte, wo es doch so verlockend war! Ich hatte meinen Freunden erzählt, dass ich zum Vorsprechen gehen würde, also haben sie immer wieder gefragt, ob ich sie nun bekommen hätte. Ich musste dann immer sagen, dass ich nich glauben würde, dass ich sie bekommen hätte und nach einer Weile hören sie auf, mich danach zu fragen. Als ich es ihnen zu guter letzt erzählt habe, haben sie einfach nur geschrien. Meine Freunde haben mich wirklich unterstützt.
Katie Leung