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Fanfiction

Mister Umwerfend und Lady Komplexe - Ein Bett und zwei, die nicht schlafen

von Buntstiftchen

Entschuldigt vielmals, dass das jetzt so lange gedauert hat, aber ich war lange nicht zufrieden mit dem Kapitel. Jetzt ist es aber genau so, wie ich es mir vorgestellt habe, also: Vielen vielen Dank für die Reviews, die mich immer motivieren weiterzumachen.
Viel Vergnügen allen mit dem neuen Kapitel, beim nächsten Mal dauert es ganz bestimmt nicht mehr so lange.
Ganz liebe Grüße


Mit Betten ist das so eine Sache. Sie munkeln dir vor, dein bester Freund zu sein. Sie locken dich mit ihren weichen Kissen und warmen Decken, sie verführen dich, dich auf sie zu werfen und die Zeit zu vergessen, sie tragen dich, wenn du müde bist, sie schützen dich vor der kalten, grauen Welt.

Wenn man sie ansieht, sieht, wie weich und kuschelig und warm sie sind, dann möchte man sich zwangsläufig bis zur Nase in ihren Kissen und Decken vergraben.
Wenn man auf ihnen liest oder lernt, dann wird man viel schneller müde, als wenn man es anderswo gemacht hätte.
Wenn man morgens aufwacht, kommt einem die Welt außerhalb dieser unglaublich bequemen Matratze vor wie eine eisige Winterlandschaft und nicht um alles Geld der Welt möchte man seine nackten Füße zwingen, die Wärme der Decken zu verlassen.

Dabei sind sie so heimtückisch, diese verflixten Betten.
Bisher habe ich sie geliebt. Wirklich. Wie oft haben James und ich Stunde um Stunde in ihnen zahlreiche Vormittage verbracht, wie oft habe wir ihretwegen geschwänzt.

Ein Problem gab es jetzt aber. Es war ein Problem, mit dem ich noch nie kämpfen hatte müssen, weshalb ich, zum Teufel noch mal, auch so unsicher war.
Wie einen Kampf führen, geschweige denn gewinnen, wenn man die Regeln nicht kannte? Wie? Es wart mein gutes Recht am Rande der Verzweiflung zu stehen, verflucht noch mal.

Nun, um zum Problem zurückzukommen, es lautete, um mich nicht allzu derb auszudrücken, wie folgt: In Betten schläft man nicht nur.
Genauer gesagt- ich hatte alles andere im Sinn, nur nicht Schlafen. Wirklich ALLES.

Mein Atem ging flach und vorsichtig und ich hatte das Gefühl zu ersticken, so wenig versuchte ich meine Brust zu heben und zu senken. Ich wagte nicht, mich auch nur einen Millimeter zu bewegen, aus Angst, irgendwo unter der Decke einem anderen Körper zu begegnen. Nicht nur irgendeinem Körper, nein, IHREM Körper.

Ich lag schrecklich unbequem und mir war zu heiß, ich schwitzte fürchterlich, aber ich rührte mich nicht. Nicht einen Zentimeter. Ich war ein Stein. Eine Statue und in dieser Situation war das auch gut so. Warum?
Sie lag neben mir. Mo... Mona lag neben mir.

Das allein wäre schon grausam genug gewesen, hinzu kamen allerdings noch zwei weitere Faktoren, die mich in den Wahnsinn trieben:
Erstens hatte ich sie seit fast zwei Wochen nicht mehr angefasst und zweitens... zweitens, das allerschlimmste war, dass sie auch nicht schlief.

Sie lag neben mir und ich wusste dass sie nicht schlief. Verdammt wenn sie es nur tun würde, dann wäre die Versuchung nicht so groß, meine Hand vorsichtig, ganz vorsichtig zu ihr hinüber wandern zu lassen. Verdammt, verdammt... ach verdammt!!!

Sie tat so als würde sie schlafen, das hörte ich an ihrem Atem. Das allein sagte mir schon, dass absolut kein Interesse daran hatte, etwas anders zu tun und sei es nur reden.
Sie schlief nicht und ich schlief auch nicht und wir beide lagen zusammen in einem verdammten, verf... Bett. Ja, wir lagen in einem Bett und keiner von uns konnte schlafen.

Die Luft schien zu flimmern. Blau und grün und vor allem rot. Verschwommen. Die Luft war wie der helle Reif, der um die Sonne lag, wenn man direkt in sie blickte. Ich spürte Scheißtropfen über meine Schläfen rinnen.

Ich starrte gegen die Decke ihres Zimmers, von der mich ungefähr zehntausend Katzenaugen aus Bildern heraus kritisch musterten und mich verurteilten. Sie alle rührten sich natürlich nicht, aber jedes so sorgfältig aufgeklebte Bild erinnerte mich an Mona.

Ich schluckte und warf den Kopf frustriert zurück ins Kissen. Monas Atem setzte kurz aus und ich schickte mich selbst zum Teufel.
Merlin höchst selbst sollte kommen und sie hier raus schaffen und zwar schleunigst.

Ihr Geruch vernebelte mein Gehirn wie Betäubungsmittel und wer wusste schon, was einem Sirius Black noch so einfiel, wenn er die ganze Nacht neben dem einen Mädchen verbringen musste, dass er bis jetzt als einziges wirklich gewollt hatte. Das Mädchen, das bis jetzt das einzige Mädchen war, das ihn nicht wollte.

So, wie es also dazu kam, dass wir, Mona und ich beide hier lagen und unsere Gedanken uns nicht schlafen ließen? Tja, Lily Evans wollte mir ‚helfen’, aber dazu später noch mehr.

Mona war die ganze letzte Woche schlecht drauf gewesen.
„Warum müssen wir die blöde Hochzeit auch unbedingt hier machen“, motzte sie jeden Tag mürrisch ihren Vater an, der daraufhin nur lächelte und ihr den Kopf tätschelte. Er schien wohl zu wissen, dass es sinnlos wäre, sich auf eine Diskussion mit ihr einzulassen.

Langsam fingen die Hochzeitsvorbereitungen an und im Haus herrschten Stress und ein ständiges Herumgewusel. Die Spannung war beinahe mit Händen greifbar.
Monas Mutter teilte unsere Tagesabläufe strikt ein und jede freie Minute verbrachten wir damit, entweder Möbel durch die Gegend zu schieben oder Silberbesteck zu säubern.

Getrennt voneinander, wohlgemerkt, was mich im Übrigen halb wahnsinnig machte, vor allem, weil diese verdammte kleine Hexe mir aus dem Weg ging, seit der Geschichte mit dem Brautjungfernkleid.
Ich weiß, dass es falsch gewesen war, was ich mir da wieder einmal geleistet hatte, aber verdammt noch mal, im Nachhinein war das immer so.

Mona hatte die Tage der letzten Woche damit verbracht ein Kleid nach dem anderen als spießig, kitschig oder zu freizügig abzulehnen. Sehr zum Leidwesen ihrer Schwester, die richtiggehend unglücklich wurde.

Schließlich hatte sie sich aber doch eines gefunden und als sie an jenem Abend in mein Zimmer geplatzt kam, nur bekleidet mit einem meiner T- Shirts wohl gemerkt, um mir erleichtert davon zu berichten, tja, da war mir was herausgerutscht, was ich besser für mich behalten hätte.
Ich saß auf dem Schreibtischstuhl, als sie die Tür aufgestoßen hatte und hereingewirbelt kam wie ein Tornado, ihren Pferdeschwanz zurückschleuderte und ihre Augen Blitze abfeuern ließ.

„Tortur beendet, ich hab was zum Anziehen!“, hatte sie freudenstrahlend ausgerufen.
„Gut“, hatte ich gesagt. „Dann hast du ja jetzt mehr Zeit für mich.“
Mona hatte unvermittelt innegehalten und die Stirn gerunzelt.
„Wieso? Wir sehen uns doch jeden Tag“, hatte sie gesagt und war sofort auf Abstand gegangen. Ich hätte es erkennen müssen, tat es aber nicht.

Ich hatte gelächelt wie ein verliebter Trottel.
„Ja, aber nicht... SO“, hatte ich ihr erklärt und sie ungeduldig auf meinen Schoß gezogen.
Sie hatte sich gesträubt. Natürlich hatte sie das. Gesträubt wie ihre Katze. Nun ja, wie irgendeine andere Katze, denn ihre liebte mich von Tag zu Tag mehr. Schade, dass es mit Mona in die andere Richtung lief.

„Was meinst du?“, hatte sie gefragt und sich zu mir umgewandt. Ihre Augenbrauen waren verwirrt nach oben gerutscht und am liebsten hätte ich sie geküsst und vielleicht wäre das auch klüger gewesen.

„Naja... ich vermisse dich. Ich vermisse deine Berührung“, hatte ich Idiot geantwortet und meine Hände um ihre Taille gelegt.

Sie hatte mich angestarrt, mit ihren wunderbaren, unsicheren Augen, in denen schon wieder ein Ausdruck lag, den ich verdammt nochmal nicht kannte.
Dabei wollte ich jeden einzelnen ihrer Ausdrücke kennen, zum Teufel. Ich wollte sie lesen wie ein offenes Buch. Ich wollte lesen, dass sie mich auch wollte. Genauso sehr wie ich sie.

Sie hatte auf ihrer Lippe zu kauen begonnen und war unruhig auf meinem Schoß herumgeruckelt, als wüsste sie, dass da etwas im Busch war. Etwas, das gefährlich war.

Ich hatte noch immer nicht die Klappe gehalten. Nein, ich hatte noch einmal einen drauf gesetzt ich vermaledeiter Ochse.
„Nun ja“, hatte ich mit tiefer Stimme wieder begonnen weiterzusprechen. „Ich würde gern mehr tun, als dich nur zu sehen, dich nur zu küssen, wenn sie zusehen.“
Mona hatte mich angestarrt und weil ihre Augen plötzlich dunkler wurden und ihre kleine Zunge ihre Lippen befeuchtete, nur deshalb, konnte ich mich nicht zügeln.

Ich hatte sie fester gefasst, ein Arm um ihre Hüfte, der andere war nach oben gefahren und hatte ihr zartes Kinn umfasst, damit sie mich ansehen musste, denn das wollte sie offenbar nicht. Dabei war das so... wichtig.

Sie schien nicht zu wissen, was sie sagen oder von meiner Aussage halten sollte und ich merkte, dass es langsam wirklich Zeit für mich wurde, entweder reinen Tisch zu machen, oder mich zu entfernen. Mich von ihr zu entfernen.

Ihre Augen gingen über von etwas, das ich noch niemals an irgendjemandem gesehen hatte. Ich hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was das für ein Ausdruck war. Es war zum Händeringen.
Auch ich musste plötzlich schlucken. Ich spürte ihre kleinen Hände auf meinen Schultern.
„Ich verstehe ni...“, hatte sie leise angesetzt, doch dank meiner plötzlichen totalen Unzurechnungsfähigkeit, hatte ich sie noch ein weiteres überrumpelt.

„Ich würde dich gern auch küssen und dich... anfassen wenn wir alleine sind“, hatte ich leise gesagt und damit war das Fass übergelaufen.

Sie versuchte sie von meinem Schoß hochzurappeln, aber ich hielt sie fest. Beim besten Willen, ich hatte keine Ahnung welcher behinderte Teufel mich ritt, ich glaube es war dieser hilflose, unsichere Blick in Monas Augen, der mich einfach nur verbrannte und bezauberte und mich zu einem Irren werden ließ. In ihm, in diesem Blick ertrank ich, ihn war ich nicht gewöhnt, ihm konnte ich mich nicht entziehen.

Mona war erstarrt und plötzlich kicherte sie schrill auf.
„Lass mich los Sirius“, hatte sie mir dann mit einer derartig wankenden Stimme befohlen, die so brüchig klang, dass ich zusammenzuckte und einen Moment lang meinen Griff lockerte.
Sie schoss hoch von mir, warf mir einen letzten zutiefst verstörten Blick zu und war aus dem Raum gestürzt, als hätte ich sie genötigt auf der Stelle mit mir zu schlafen.

Und seitdem schaffte sie es doch tatsächlich zu verhindern, dass wir beide miteinander alleine waren. Mir erschien es regelrecht so, als hätte sie panische Angst vor mir und sich in einem leeren Raum.

Wenn ich den Raum betrat verspannte sich ihr schmaler Rücken, wenn ich ihre Hand ergriff weil ihre Mutter hersah, wurden ihre Finger starr und wenn ich ihr sonst auch nur näher als einen halben Meter kam, verschwand sie unter irgendeinem fadenscheinigen Einwand aus dem Zimmer. Mein Shirt trug sie auch nicht mehr.

Einmal hatte ich sie versucht zu küssen und ich wünschte ich hätte es nicht getan. Sie hatte die Lippen zusammengepresst, so fest, dass sie weiß wurden, und mich angestarrt mit einem Blick, der mir die Haut abzog. Ich hatte von ihr abgelassen und wieder einmal war sie war, mit einem schrillen, überdrehten Lachen langsam aus dem Zimmer verschwunden.

„Alles okay bei euch?“, hatte Monas Schwester gefragt und von den eben sortierten Tischkarten für die Hochzeit aufgeblickt.
„Ja“, hatte ich etwas barsch geantwortet und war in die Garage zum Motorrad verschwunden, bevor sie mich mit ihren Fragen löchern hatte können.

Monas Laune hatte sich erst gebessert, als James und Lily heute Abend angekommen waren und eigentlich wäre geplant gewesen, dass Lily heute Nacht hier bei Mona verbringen würde und James bei mir, aber so war es nicht gekommen.

Am späten Abend war Sophia mit Ethan unter irgendeinem Vorwand außer Haus gegangen und Sekunden, nachdem sie verschwunden waren, hatte der Kamin zu beben und kreischen angefangen und dann waren Lily und James schon ins Zimmer gestolpert. Über und über mit Ruß und Hand in Hand. Unwillkürlich musste ich grinsen, als ich Monas Gesicht sah, als sie das bemerkte.

Ich und James hatten uns überschwänglich umarmt und sogar Lily hatte ein kurzes, flüchtiges Drücken für mich übrig.
„Hast du mir Mona am Leben gelassen, Black?“, fragte sie und beäugte uns kritisch.

Irgendwie hatte ich plötzlich das dumpfe Gefühl, dass sie etwas wusste. Ich meine, natürlich wusste sie inzwischen, dass alles nur eine Lüge war, aber etwas lag da in ihren Augen, wenn sie mich ansah. Etwas skeptisches, prüfendes, wissendes.

Ich musste schlucken und bekam plötzlich Angst, sie als Frau würde erkennen, was mit mir los war und natürlich würde sie nicht eine Sekunde zögern es Mona zu sagen und dann war sowieso alles vorbei.

Monas Vater und Mutter begrüßten die zwei Gäste und waren ganz erfreut meinen besten Freund kennenzulernen. Nachdem sie uns belehrt hatten auch ja nichts auffälliges oder magisches vor Ethan oder der Nachbarschaft anzustellen gingen auch die zwei aus und wir hatten das Haus und den Abend für uns.

Lily verschwand mit Mona in die Küche um das Essen vorzubereiten und ich hätte meine halben Haare dafür gegeben, wenn ich zuhören hätte können, was Mona Lily über die letzten Wochen mit mir als ihrem Freund erzählte, aber ich hatte keine Zeit dafür, zu lauschen. Ich musste mit James reden.

„Sag mal, hast du Lily gegenüber zufällig was... erwähnt?“, fragte ich und versuchte mein Entsetzen aus der Stimme zu verbannen.
James und ich schmissen uns auf die Couch. Er grinste mich spöttisch an.
„Was denn erwähnt?“, fragte er unschuldig.

Ich zischte leise. Mir war nicht nach scherzen zumute. Nicht mehr. Nicht wenn es um SIE ging. Nicht wenn es um Mona ging.
„Das weißt du ganz genau“, fauchte ich.
„Natürlich, aber es würde dir guttun es auszusprechen.“
Ich kniff die Lippen zusammen, stieß die Luft aus den Lungen und ließ mich seufzend auf dem Sofa zurückfallen.
„Merlin James wirklich. Wenn sie etwas verrät!“
James grinste.

„Sirius, mal im Ernst. Lily hätte sowieso gleich bemerkt, dass du Mona magst. So wie du sie anstarrst, also wirklich. Anscheinend ist sie die einzige, die es nicht sieht.“
„Zum Glück ja.“
„Nein, nicht zum Glück. Du solltest es ihr sagen. Je länger du jetzt wartest, desto wütender wird sie sein, dass du über ein Jahr lang kein Wort gesagt hast.“
Ich strich mir fahrig durch die Haare und starrte an die Decke.
„Ich weiß, ich weiß“, sagte ich leise.

James schwieg eine Weile, dann richtete er sich ein wenig auf.
„Sirius, du willst aber schon richtig mit ihr zusammen sein oder? Du willst sie nicht nur fürs Bett?“

Ich runzelte die Stirn und schloss genervt die Augen.
„Natürlich will ich sie fürs Bett, James verdammt“, seufzte ich tief. „Aber nicht nur einmal. Und ich will sie darüber hinaus auch noch. Und ich will, dass sie zum Teufel noch mal mir gehört und ich sie anfassen darf, wie und wo ich will und wann immer ich will! Ich bin das nicht gewöhnt, wenn ich das nicht darf. Früher von den anderen wurde ich ja förmlich angebettelt darum.“

Ich hörte James’ leises Lachen und linste ihn zwischen meinen halb geschlossenen Lidern heraus an.
„Du hast gut lachen, du hast Evans ja jetzt“, murrte ich ungeduldig.
James nickte und ließ sich in der Couch nach hinten fallen.
„Ja hab ich, weil ihr im Gegensatz zu dir die Wahrheit gesagt habe.“

„Jah und von dem Augenblick als du ihr es ihr gesagt hast hat es ja auch nur sechs Jahre voller Demütigung und Selbstaufgabe gedauert, bis du sie hattest“, schnaubte ich spöttisch und rieb mir mit der Hand über die Augen. „Wie hast du das ausgehalten, ich bin jetzt schon am Durchdrehen.“

James strich sich übers Kinn.
„Lily will dir helfen weißt du. Sie hat schon das ganze Jahr über so eine Ahnung gehabt und ich hab sie überzeugen können, dass Mona keines deiner Mädchen werden wird.“
Ungläubig zog ich die Augenbrauen hoch.
„Lily Evans will mir helfen?“, fragte ich wenig überzeugt, doch James beachtete mich gar nicht, denn in diesem Augenblick hatte Lily sich neben ihn gesetzt und ihm einen kurzen Kuss auf den Mund gedrückt. Mich sah sie argwöhnisch an, sagte aber nichts. Merlin, wenn das nur gutging.

Als es begann dunkel zu werden trugen wir das Essen nach draußen und James und ich bemühten uns auf Muggel- Art um ein Lagerfeuer, während Lily und Mona unsere kläglichen Versuche belächelten.
Schließlich bekamen wir es aber doch hin.
Mittlerweile war es dunkel geworden und um uns herum zirpten aus jeder Ecke des Gartens die Grillen.

„Na, wie kommst du so zurecht mit Black?“, fragte Lily Mona während des Essens neugierig.
Mein Kopf fuhr zu Mona herum, welche in ihren Teller starrte, als wäre er das Interessanteste was es auf dieser Welt zu sehen gab.
„Bestens. Wir sind ein Herz und eine Seele, nicht wahr?“ Monas stimme klang komisch, gepresst. Sie sah mich fragend an und ich nickte und grinste schief.

„Oh ja. Evans, du müsstest uns sehen. Obwohl ich glaube nicht, dass du das so gerne sehen würdest. Wir sind hemmungslos weißt du. Eigentlich knutschen wir fast durchgehend, damit sie uns glauben.“

Ich zwinkerte Mona zu, welche nach einigen Sekunden nur die Augen verdrehte und mich unsanft gegen die Schulter stieß. Ich zuckte zusammen, als mich die kleine Faust traf.
Lily verzog den Mund aber James lachte.

„Schade, dass ihr es in der Schule nicht fortführen wollt. Stellt euch nur mal vor, wie Sirius’ Mädchen dreinschauen würden, wenn sie euch sehen würden.“
„Allein deswegen schon hätte ich nichts dagegen weiterzumachen“, antwortete ich und tat dabei so, als würde mir dieser Satz nichts bedeuten.
Als wäre es nur ein Satz und nicht eine Welt, die ich beschrieb. Eine Welt mit Mona. Eine Zukunft. Ich zuckte mit den Achseln.

„Was meinst du Mona?“, fragte ich und sah sie an. Ich tat mein Möglichstes jegliches Funkeln aus meinen Augen zu tilgen.
Monas Augen aber glitzerten unkontrolliert. Und ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihr wenden.
„Gott, es wäre wirklich lustig, aber mir ist es schon jetzt zu anstrengend, ständig allen etwas vorspielen zu müssen“, antwortete sie, während sie ihr Würstchen aufspießte und übers Feuer hielt. „Findest du nicht auch?“

Ich sah ins Feuer und ignorierte Lilys und James Blicke.
„Jah, es ist wirklich... nerv tötend sich immer zu verstellen“, stimmte ich zu.

Später am Abend, als wir alle satt und müde waren stand Mona auf um ihre Katze zu füttern. Ich sah ihr nach bis sie im Haus verschwunden war, dann bemerkte ich Lilys Blick auf mir ruhen.

„Was?“, fragte ich missmutig, aber Lily lächelte nur.
„Nichts, ich dachte mir nur gerade, dass ich nicht recht sehe. Ein Wunder, das sie es noch nicht bemerkt hat Black wirklich. Es ist offensichtlich.“
„Na und?“ Ich verzog den Mund wie ein trotziges Kind. „Das erste Mädchen das ich will, will mich nicht. Was ist daran schon groß dabei?“ Ich lachte bitter. „Ich stecke das schon weg glaub mir. Ich bin schließlich Sirius...“
Lily unterbrach mich ungeduldig.
„Jaja, du bist Sirius Black. Wissen wir alle. Und nein, ich glaube nicht, dass du das so einfach wegsteckst, wie du tust. Du bist anders geworden.“

Ich runzelte die Stirn. „Ich soll anders geworden...“
James unterbrach mich.
„Ja Sirius bist du. Viel ernster als früher. Du musst Mona...“

„Was ist mit mir?“
Mona stand hinter uns und sah herunter ins Feuer, dann ließ sie sich wie Lily bei James zwischen meinen Beinen nieder. Überrascht stieß ich Luft durch die Nase.

Die letzte Woche hatte sie mich gemieden, als hätte ich Drachenpocken und jetzt? Mona lehnte sich mit dem Rücken gegen meine Brust. Ich atmete aus und in diesem Moment war es mir einfach nur schnurzegal, dass Lily und James uns anstarrten. Nichts war mehr wichtig.

„Also“, fragte Mona und wandte mir ihr Gesicht zu, das sehr nahe bei meinem lag.
Ich schluckte.
„Nichts nur...“
Lily sprang für mich ein.
„Wir haben nur überlegt, ob es für dich in Ordnung wäre, wenn heute Sirius bei dir schläft und ich bei James?“, fragte sie und ihre Stimme klang unschuldig, aber ihre Augen blitzen und mein Atem versagte kurz. Tatsächlich: Lily Evans half mir, aus völlig unerklärlichen Gründen.

Ich spürte Monas Hände sich auf meinen Knien verkrampfen. Ihr ganzer Körper spannte sich an und mein ganzer Körper begann wie unter unsichtbarer Spannung zu vibrieren. Ich blickte sie starr an und wartete stumm auf ihre Reaktion. Sie blickte auf.
„Ja gut“, sagte sie dann nur. „Aber meine Eltern dürfen nichts mitbekommen.“

Mona begann gedankenverloren im der spritzenden Glut zu stochern und ich betrachtete ruhig ihr Profil, das im Feuerschein glänzte. So einfach war das. Ich durfte bei ihr bleiben.

Tja und nun lag ich da. Einfach da.
Lily und James waren, kurz nachdem mir Lily leise zugeflüstert hatte, sie würde mir höchstpersönlich mein wertvollstes Stück abschneiden, sollte ich es wagen Mona wehzutun, nach oben verschwunden sodass nur noch Mona und ich unten am Feuer im Garten saßen.

Monas Hände lagen noch immer auf meinen Knien. Sie war sitzengeblieben bei mir, zwischen meinen Beinen, an meine Brust gelehnt. Es fühlte sich gut an, sie zu spüren wenn niemand anders da war, denn dann konnte ich mir nahezu sicher sein, dass sie es von sich aus tat.
Plötzlich fing sie wieder mit ihrem schrillen Kichern an.

„Was?“, fragte ich und sah sie verwirrt an.
„Naja, ich hab gerade ohne zu zögern eine meiner Regel gebrochen“, erklärte sie fröhlich. Viel zu fröhlich.
„Deine Regeln?“, fragte ich und sah sie von der Seite her an. „Welche Regeln?“

Wieder lachte sie auf und wandte mir leicht den Kopf zu.
„Regeln im Bezug auf unser Arrangement. Eine davon war, dich nicht in meinem Bett schlafen zu lassen.“
„Was? Du hast da Regeln aufgestellt?“
Merlin, sie hatte wohl noch mehr Komplexe, als ich angenommen hatte. Ich begann neugierig zu werden.
„Was wären denn da die anderen?“, fragte ich und verengte die Augen.

Mona zögerte, dann aber fuhren ihre Hände über meine Oberschenkel ein Stück nach oben und sie packte eine meiner Hände.
„Das hier“, flüsterte sie, zog meine Hand nach vorne zu sich und legte meine Finger einfach so auf ihre Brust.

Die Dinge, die in den nächsten Sekunden meinen Kopf durchströmten schäme ich mich zu erwähnen.
Ich hielt ganz still und betete, sie möge sich nicht nach mir umdrehen. Ich glaube mein Gesichtsausdruck hätte in diesem Moment alles verraten.
„Tatsächlich“, krächzte ich nur und sie nickte wieder, machte aber keine Anstalten, meine Hand wieder fortzustoßen.

Ich schwieg und bemühte mich, meine Hand nur bloß irgendwie ruhig zu halten. Beweg sie nicht, Sirius. Lass sie einfach liegen, sie zieht sie ohnehin gleich fort“, rezitierte ich mir immer wieder vor.
Aber Mona zog meine Hand nicht fort und ich rechnete fast damit, sie übersäht mit Brandwunden vorzufinden, wenn ich sie nicht sofort von ihrem Körper löste.

„Und das hier“, begann sie von neuem, fuhr mit ihrer Hand nach hinten und knöpfte den obersten Knopf meines Hemdes auf.
Mach weiter Mona. Tat sie aber nicht.
„Und ja... noch ein paar andere Dinge.“

Ich versuchte mich an einem schiefen Grinsen, ich räusperte mich, ich holte tief Luft und suchte in jeder Faser meines Körpers nach einem Teil, der sie verdammt noch mal nicht wollte. Nach einem Teil, der mir helfen könnte meine Finger von ihr zu nehmen, von ihr zu lassen. Da war keiner. Kein einziger.

Da waren nur Fasern, die meine Finger über sie wandern lassen wollten, bis ihre Haut ebenso brannte wie die meine. Da waren nur Fasern, die sie halten und Küssen und sie haben wollten. Da waren nur Fasern, die das Gesicht in ihrem Nacken drücken und sie dort küssen wollten, bis sie wund war.

Mein Gesicht schob sich wie in Trance auf die weiche Haut ihres Nackens zu und Sekunden bevor ich sie mit meinen Lippen erreicht hatte, schob Mona mich von sich, rückte ein Stück von mir ab und gähnte.
Ich fand meine Stimme wieder, konnte aber nicht kontrollieren, was ich sagte.

Ich beugte mich ein wenig zu ihr nach vorne, sodass meine Lippen ihre Haare streiften.
„Soll ich die nach oben tragen?“, fragte ich behutsam und atmete genießerisch ihren Duft ein.
Mona lachte ganz leise und mir stellten sich die Nackenhaare auf.

„Hmm, ich glaube ich schaffs gerade noch so alleine“, meinte sie und streckte sich genüsslich.
„Schade“, sagte ich bedauernd, dann holte ich tief Luft und beschloss, einen kleinen Schritt nach vorn zu machen.
„Ich habe mich sehr an das ganze hier gewöhnt. Dass wir jeden Tag zusammen sind, dass wir ‚ein Paar’ sind. Ich glaube, es wird schwierig, wenn die Schule wieder beginnt, meinst du nicht auch?“

Ich hatte versucht, möglichst unbeteiligt zu klingen, aber ich glaube, so recht gelang mir das nicht.
Mona bewegte sich in meinen Armen und schien sich aufrichten zu wollen.
Meine Hände schossen blitzschnell nach vorne und schlossen sich fest um ihre Handgelenke.
Sie hielt überrascht inne, ließ sich dann aber nach einigem Zögern wieder gegen mich sinken.
Sie seufzte leicht.

„Das habe ich mir auch schon gedacht“, begann sie langsam. „Es wird wirklich komisch sein.“

Mehr sagte sie nicht dazu. Wir schwiegen eine Weile, nur das Knistern des Feuers erfüllte die sommerliche Nachtluft, dann räusperte ich mich.
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals mit einem Mädchen zusammen sein würde können. Die sind mir alle zu nervig und aufdringlich. Ich glaube ich würde es mit keiner aushalten, außer mit dir“, sagte ich und lachte leise. „Auch wenn du Komplexe hast. Die sind irgendwie fast schon faszinierend.“

Mona drehte empört ihren Kopf nach hinten und sah mich von unten herauf an.
„Okay mein Lieber: Erstens habe ich keine Komplexe und zweitens, zweitens dachte ich auch, dass ich dieses ganze Paargetue nicht aushalten würde, aber es ist... fast schon erträglich. Nicht?“
„Fast erträglich“, stimme ich leise lächelnd zu. „Da hast du Recht.“
„Wir sind fast wie Bruder und Schwester nicht?“
Mona lachte wieder schrill auf und dieses Geräusch bohrte sich in mein Fleisch wie feine Glassplitter.

Ich beugte mich nah zu ihrem Hals.
„Ganz fast Mona“, hauchte ich ernst.
Mona wurde köstlich rot. Sie stotterte irgendwas zusammen, dann rappelte sie sich entschlossen hoch.
Sie lief ins Haus und nach einer ganzen Weile, die ich auf dem Rücken liegend, starrend in den Sternenhimmel verbracht hatte wurde mir klar, dass sie nicht wiederkommen würde.

Ich löschte fluchend das Feuer, dann folgte ich ihr langsam nach oben.
Sie lag schon im Bett und schon jetzt tat sie, als würde sie tief und fest schlafen. Eine nackte Wade lugte unter der Decke hervor und schimmerte silbern im Mondlicht. Ihre Locken fielen in wilden Kaskaden auf das Kissen. Von ihrem Gesicht konnte ich nur den weichen Schwung ihres Kinnes ausmachen, dass seltsam angespannt aussah.

Lautlos seufzte ich, dann schlüpfte ich aus meiner Hose und schob mich zögernd neben sie. Ganz kurz berührte mein nacktes Knie ihren Oberschenkel und so schnell wie sie ihren Fuß wegzog konnte ich gar nicht schauen.
Mir kam es so vor, als war es mehrere Stunden her, dass ich ins Zimmer gekommen war, dabei konnte es höchstens eine halbe Stunde her sein.

Ich drehte vorsichtig den Kopf und starrte sie an. Wie sie dalag. Die Decke mit den Fingern so festumklammert, dass die Knöchel weiß wurden. Hochgezogen bis unters Kinn. Ihr musste schrecklich heiß sein mit mir hier unter der Decke, aber sie rührte sich nicht.

„Warum warst du so wütend auf mich Mona?“, fragte ich unvermittelt in die Finsternis. Meine Worte lagen schwer in der Luft und schon Sekunden nachdem ich sie ausgesprochen hatte, wollte ich sie wieder zurücknehmen.
Einen Augenblick rührte Mona sich nicht. Dann ertönte ihre gedämpfte Stimme unwirsch aus den Kissen.
„Wann war ich wütend?“

Ich fuhr mir mit den Händen durch die Haare und bei meiner Bewegung zuckte sie zusammen. Langsam, ganz langsam und bedacht drehte sie sich und kam neben mir auf dem Rücken zu liegen. Ich sah sie prüfend an.
„Neulich als du zu mir ins Zimmer gekommen bist“, sagte ich.

Mona rückte etwas von mir ab, dann sah sie mich an.
„Sirius mal ehrlich, wir sind Freunde und dann kommt von dir, du würdest gerne mehr haben als Küssen, einfach weil ich die einzige bin, die im Moment zur Verfügung steht. Das war geschmacklos.“
Monas Augen schimmerten in der Dunkelheit und plötzlich ging auch mir endlich ein Licht auf. Natürlich, sie musste so denken, schließlich wusste sie nichts... schließlich hatte sie keine Ahnung... nicht den Hauch... Ich Trottel.

„Mona ich hab das natürlich nicht so gemeint, das war
ein... Witz“, sagte ich schnell. „Ehrlich, ich hab nicht...“
Mona fuhr sich übers Gesicht.
„Jaja, hat Lily auch gemeint“, sagte sie und zuckte mit den Schultern. „Ist ohnehin egal.“

Wenig überzeugt nickte ich und starrte wieder an die Decke, ebenso wie Mona.
Wir schwiegen und ich schwitzte.
„Mir ist heiß“, erklärte ich schließlich, als ich es nicht mehr länger aushielt.

Mona schnaubte.
„Dann geh auf den Fußboden“, meinte sie spöttisch, aber natürlich rührte ich mich keinen einzigen Zentimeter.
„Oder ich zieh mein T-Shirt aus.“
„Das ist mir egal was du tust, damit dir nicht mehr zu heiß ist.“
„Schön.“
Ich zog es mir über den Kopf und schmiss es neben mich auf den Boden.

„Puh, das ist erfrischend“, erklärte ich und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich Monas funkelnde Augen, die verbissen gegen die Decke starrten.
Ich musste ein Lächeln unterdrücken. War sie schon immer so bezaubernd gewesen?

„Du kannst dich ruhig ebenfalls ausziehen, mir ist das auch egal“, bot ich freundlich an, doch wie erwartet schüttelte Mona den Kopf.
„Nein danke. Im Gegensatz zu dir hab ich das nämlich schon vorher gemacht“, meinte sie mit ruhiger Stimme und fast augenblicklich verfluchte ich mich und meine Unverfrorenheit. Warum hatte ich nicht die Klappe gehalten?

„Wie... meinst du das?“, fragte ich bemüht locker.
Vielleicht hatte ich sie ja falsch verstanden.
„Ich hab auch nur noch Unterwäsche an“, antwortete Mona mit demselben lockeren Tonfall, um den ich mich so verzweifelt bemühte. Ihr gelang er besser.
Nope, hatte sie richtig verstanden. Fuck.

Vorsichtig schob ich meine Hände hinter meinen Rücken. Sie würden taub werden, aber sicher war sicher.
„Ach... tatsächlich.“
Meine Stimme klang tiefer als sonst, selbst ich konnte das hören.

Doch was ich nicht konnte war den Mund zu halten, was in diesem Augenblick eindeutig von mehr Klugheit gezeugt hätte, als einfach drauflos zu plappern und sie zu fragen, was mich natürlich nichts anging, aber dafür umso brennender interessierte.
„Was... heißt ‚Unterwäsche’ denn bei dir?“

Merlin, es wurde immer schlimmer mit mir. Anstatt rot zu werden und mich zu schämen, wie sie es offensichtlich tat, durchbohrte ich sie mit meinen Augen, als wäre die Antwort auf diese Frage überlebensnotwendig für mich.
Mona starrte mich an.

„Das... lieber Sirius... brauche ich dir hoffentlich nicht genauer zu erläutern“, meinte sie spitz.
„Im Gegenteil- musst du. Was hast du an, nun komm schon! Beweis mir, dass du keine Komplexe hast, Kleines.“
Mona straffte ihre Schultern.
„Ich weiß zwar nicht, was das eine mit dem andern zu tun hat, aber von mir aus: Unterhose und... naja was Mädchen halt...“
„Ich denke das Wort das du suchst ist BH.“
Mona schloss die Augen.

„Ja genau Sirius. Einen... das.“
Ich kicherte, obwohl mir eigentlich nicht danach zumute war. Vielleicht versuchte ich das ganze ins lächerlich zu ziehen, nur damit es mir nicht so zu nahe ging. Tolle Taktik eigentlich, sie ging nur nicht ganz auf. Schade...

„Mönchen, eine Frage noch, dann geb ich Ruhe“, fing ich schon wieder an.
Mona drehte resigniert ihren Kopf zu mir und starrte mich finster an.
„Ich bin müd...“
„Nein, bist du nicht. Wir können uns also getrost anderweitig die Zeit vertrieben, wenn schlafen schon nicht geht.“

Genau, lieber über ungehörige Dinge reden, als sie zu tun. Lenk dich ab Sirius. Gut machst du das. Hervorragend. Meine Händen juckten und kribbelten.
Mona seufzte ergeben.
„Schön, frag“, forderte sie mich auf.
Ich lächelte sie triumphierend an woraufhin sie nur die Augen verdrehte.

„Welche Farbe hat er?“, fragte ich genüsslich.
Ich konnte einfach nicht anders. Naja, ehrlich gesagt hatte ich einfach keine Lust mehr, mich zu beherrschen. Wenn ich schon nicht sie jetzt haben konnte, dann wenigstens dieses Gespräch. Jawohl!
„Welche Farbe hat wer bitteschön?“, fragte Mona irritiert.
„Na der BH.“
Blitzschnell schoss Monas winzige Hand unter der Decke hervor und ihr Zeigefinger schnippte schmerzhaft gegen meine Nase.
Ich jaulte auf und Mona verschränkte zufrieden die Arme vor der Brust.

Wenn sie jetzt dachte, ich würde Ruhe geben, hatte sie sich geschnitten.
Als ich wieder schmerzfrei Luftholen konnte funkelte ich sie glühend an.

„Also Mönchen, welche Farbe? Ich habe einen Deal, du sagst es mir und ich sag dir im Gegenzug dafür, was die Farbe über dich aussagt.“
„Was meine Unterwäschefarbe über mich aussagt? Das ist idiotisch.“

„Lalalalalady Komplexe“, trällerte ich solange bis sie mir kurzerhand wieder gegen die Nase schnippte und während ich wieder einmal aufjaulte sagte sie leise:
„Rot. Ein tiefes, dunkles Rot.“
Augenblicklich verstummte ich mit meinem Gejammere.
Ich sah sie lange an.
„Hmm... Helles Rot würd ich sagen steht für pure Lust, während ein dunkles Rot für mehr steht als das. Wie sagtest du? Es ist... tiefer? Ja.. hmm das klingt schön. Tiefer. Unter die Haut.“ Ich verstummte als ich ihren Blick bemerkte. Er... glühte. Konnte das sein?
Ich räusperte mich.

„Wenn ich noch genauer werden sollte, dann müsste ich mich vom genauen Rotton persönlich überzeugen.“
Mona schwieg, nur ihre Hände verkrampften sich unwillkürlich.

„Eigentlich kann ich darauf aber auch verzichten weil deine Augenfarbe tausendmal interessanter ist.“ Meine Stimme klang ganz eigenartig plötzlich. Mir wurde unwohl, aber ich sprach unbeirrt weiter.
„Ich weiß nicht, deine Augen sind wie ein... Meer, ja, ja das ist es. Und es ist ein wildes, ziemlich tiefes Meer, so tief, dass es vielleicht keinen Grund haben kann. Das ist gefährlich. Eine Falle.“
Meine Augen glitzerten wölfisch.
„Jemand könnte ertrinken Mona.“

Ich sah sie an und selbst ich wusste, dass es ein aufwühlender, beunruhigender, ja hungriger Blick war, der Eingeweide rebellieren ließ.
Und sie erwiderte den Blick so, dass mir meiner dagegen noch fast harmlos vorkam.

Ich schloss die Augen, ach Quatsch ich presste sie zusammen, als wäre ich in einem Sandsturm.
Elendslange, quälende Minuten verstrichen, dann spürte ich ihre kleine Hand kurz und diesmal ganz sacht gegen meine Nase stupsen.

Meine Augen flogen auf und trafen beinahe augenblicklich auf ihre, die plötzlich sehr nahe waren, schimmerten wie das Meer und über mir in der Dunkelheit schwebten, sodass ich Angst hatte, das schöne, funkelnde Meereswasser ihres Blickes können herausrinnen, versiegen und nie wieder kommen.
Bei dem Gedanken wurde ich seltsam traurig, doch von alledem bemerkte Mona nichts.

„Wenn du willst, dann kannst du unglaublich sein Sirius Black. Ich weiß, dass das wahrscheinlich schon viele vor mir gesagt haben, aber was soll’ s.“ Mona zuckte mit ihren Achseln. „Dann gehöre ich eben zu ihnen allen.“
„Tust du nicht", sagte ich.

Monas Augen begannen zu fließen, zu tröpfeln. Es waren keine Tränen, natürlich nicht, es waren Gedankenströme, Gefühle und Lebensflimmernirgendetwas, das aus ihren Augen drang.

Mona lächelte ganz leicht und dann, zu meiner grenzenlosen Überraschung und zu meinem grenzenlosen Entsetzen legte sie ganz vorsichtig ihren Kopf auf meine Brust und ihren Arm um meine Hüfte. Ich spürte sie an meinem vibrierenden Körper.
„Jetzt kann ich schlafen“, meinte sie gänzlich entspannt und zufrieden klingend.

Ich aber starrte mit weit geöffneten Augen an die wankende, schwankende Decke.

Gut Mona dann schlafe, dachte ich bei mir. Schlafe, aber sei dir einer Sache ganz gewiss:
Ich werde es nicht tun.
Kann es nicht, will es nicht, und werde es ganz bestimmt und mit absoluter Sicherheit nicht tun.

Nicht wenn du an meiner Brust liegst. Nicht wenn du in meinen Armen liegst. Nicht wenn ich dich endlich solange halten darf, wie ich es will.


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