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Fanfiction

Mister Umwerfend und Lady Komplexe - Nur ihr Freund

von Buntstiftchen

So Hallo erstmal
Tut mir leid, dass es diesmal etwas länger gedauert hat.
Tausend Dank für die vielen, vielen Reviews, ich hab mich echt riesig gefreut
Hab mich extra um ein längeres Kapitel bemüht ;)
Liebe Grüße an alle und viel Spaß mit dem neuen Kapitel.
Ich hoffe es gefällt euch ;))


Ich glaube inzwischen, dass die Sache ein furchtbarer Fehler war. Eigentlich war sie das ziemlich sicher, aber noch gestand ich mir das nicht ein. Schließlich war ich ein verdammter Sturkopf.

An jenem Abend, an dem Sirius meiner Familie ein Geschichte vorlog, wie sie schöner und romantischer nicht hätte sein können, bemerkte ich zum ersten Mal den bitteren Geschmack der Unzufriedenheit in meinem Mund der, wenn ich ehrlich war, schon seit ich meinen Plan verwirklicht hatte da war.
Doch ich hatte ihn immer so gut es ging ignoriert, oder eigentlich verdrängt, aber nun nahm ich ihn zum ersten Mal bewusst war und er gefiel mir nicht. Hatte ich das hier denn wirklich nötig? War ich wirklich so tief gesunken, dass mir mein bester Freund dabei helfen musste, meine Familie zu belügen? War das hier noch ich?

Sirius erzählte und erzählte und mit jedem seiner so schön ausgeschmückten Wörter wurde mir übler.
Er erzählte eine wunderschöne Geschichte von einem Jungen und einem Mädchen, die sich verliebt hatten. Sie hatten sich schon ewig gekannt und sich immer nur gestritten, ab und an versöhnt und die meiste Zeit hatten sie zusammen gelacht.
Dann hatte der Junge eines Tages erkannt, dass da eigentlich mehr war, als Freundschaft. Zumindest auf seiner Seite. Aber er hatte sich nicht getraut, ihr das zu sagen. Was wenn sie nein sagen würde?

Das Risiko sie ganz zu verlieren, war zu groß gewesen und so litt er lieber stumm neben ihr. Früher hatte er gelacht, wenn sie ihn umarmt hatte, aber nun, nun fühlte er nur noch Schmerz, weil er ganz genau wusste, dass sie ihn wieder loslassen würde.
Aber dann hatte er beschlossen sein Herz vor ihr auszusetzen. So schwer es ihm auch gefallen war, er hatte es getan.

„Ich kann nicht mehr nur dein Freund sein!“, hatte er ihr erklärt.
Er hatte ihr gesagt, dass sein Herz nun vor ihr lag und dass es nun an ihr lag, ob es zerbrochen am Boden liegen würde oder ob es fliegen würde.
Als Sirius das erzählte, sah er mich einen Moment an und seine Augen ließen das Blut in meinen Adern gefrieren. Seine Augen drängten mich zu irgendetwas, aber ich konnte nicht sagen zu was.
Dann hatte er weitererzählt.
Das Mädchen hatte das Herz genommen und alles war gut.

Als er zu reden aufhörte hatte er einen Gesichtsausdruck der so fröhlich und unbeschwert war, dass ich ungläubig die Stirn runzeln musste.
Das war also unsere Geschichte gewesen. Er hatte sie mit einer solchen Leidenschaft und Glaubwürdigkeit erzählte, dass sogar ich, die ich wusste, dass sie frei erfunden war, eine Sekunde lang glaubte, dass sie tatsächlich so passiert war.
Wieder einmal war ich beeindruckt von seiner unglaublichen Schauspielkunst.

Später am Abend war Sirius dann nach oben gegangen. Er hatte mich nicht geküsst, als er gegangen war, hatte mir nur ganz flüchtig Gute Nacht gewünscht.
Ich glaube langsam wurde ihm das ganze Romantik- und Verliebtheitsgetue mit mir zu fiel.

Die nächsten Tage bestätigten mir das. Sirius ging mir aus dem Weg. Gerade so geschickt, dass es keinem auffiel außer mir.
Beim Frühstück drückte ich ihm jeden Morgen vor den Augen meiner Eltern einen schnellen Kuss auf die Lippen, den er ausdruckslos entgegennahm, am Abend dasselbe. Er machte keine Anstalten oder Andeutungen mehr zu wollen. Er war zurückhaltend, zuvorkommend und nett zu mir, aber er war nicht mehr Sirius.

Er verstand sich mit allen blendend, wie es schien. Inzwischen sogar mit Ethan, mit dem er nahezu jeden Abend Schach, Ethans absolutes Lieblingsspiel, indem er sogar zweifacher Meister war, spielte. Nach einigen Tagen meinte ich sogar so etwas ähnliches wie Sympathie in Ethans Augen aufblitzen zu sehen, wenn er mit Sirius im Wohnzimmer vor dem Schachbrett saß.
Ein Blick, mit dem Ethan MICH definitiv nie bedacht hatte oder je bedenken würde.

Ich überließ Sirius meinem Vater und Ethan und zog mit Sophia tagelang durch alle Brautmodengeschäfte der Gegend, was ich zwar grässlich fand, aber als meine Pflicht erachtete.
Einmal musste es in den Ferien um sie gehen und nicht um mich, die ich nach einem langen Jahr endlich in die Familie zurückgekehrt war. Also riss ich mich zusammen und machte gute Miene zu bösem Spiel.

Meine Mundwinkel zeigten konsequent nach oben, bis mir die Kiefer schmerzten.
Ich ließ Mamas endloses Geplapper über mich ergehen und ließ mich Tag für Tag über Spitzenborten und Seidenschärpen zu quatschen.
Sirius lächelte nur seltsam, wenn ich abends hundemüde durch die Tür kam und mich gleich nach oben verzog.

Eines Abends rief mich mein Vater zurück und widerwillig drehte ich auf der Treppe um und trat zu ihm und Sirius in die Küche.
Sirius Augen folgten mir, als ich gähnend zum Kühlschrank schritt und mir ein Glas Apfelmus herausholte.
Erschöpft zog ich mich hoch auf die Anrichte und ließ die nackten Beine baumeln. Auch ihnen folgte Sirius mit den Augen.

„Sirius hat gesagt, er würde sich für Motorräder interessieren“, begann mein Vater.
Überrascht sah ich von meinem Löffel Mus auf und starrte Sirius an.
Bevor ich allerdings etwas sagen konnte, öffnete er schon den Mund.
„Das weißt du doch Mona, nicht?“, rettete er die Situation.
Ich nickte hastig und stierte in mein Mus- Glas.
„Klar“, sagte ich lässig und schwieg dann.
Ich spürte seinen Blick auf meinem gesenkten Kopf und musste schlucken.
Dann sprang ich von der Anrichte, schritt auf Sirius zu und hielt ihm fragend den vollen Löffel vor die Nase.
Einen Moment zögerte er, dann ließ er ihn sich in den Mund schieben.

„Ihr könntet doch morgen mal schauen, ob ihr mein altes Motorrad wieder hinbekommt“, schlug mein Vater, der die ganze Situation kritisch beobachtet hatte, vor. „Freilich dürft ihr Mama nichts verraten, aber die ist Morgen ohnehin nicht da.“
Er lächelte ein wenig wehmütig. „Vielleicht schafft ihr es, dass es wieder fährt. Ich würde es zu gern noch einmal probieren.“
Sirius nickte begeistert, ließ mich aber dennoch nicht aus den Augen.

Ich streckte mich zu ihm hoch und wischte ihm etwas Apfelmus aus dem Mundwinkel, dann trat ich zurück und bemerkte, dass mein Vater den Raum verlassen hatte.
„Was war denn los mit dir die letzten Tage?“, fragte ich Sirius zögernd.
Er zuckte mit den Schultern und öffnete auffordernd ein weiteres Mal den Mund. Ich streckte ihm wieder lächelnd den Löffel entgegen.
„Aber es ist alles okay zwischen uns, oder?“, fragte ich weiter.
„Natürlich. Alles bestens“, sagte Sirius.

Langsam drehte ich mich um und begann mit dem Saum meines Sommerkleides zu spielen.
„Bekomm ich dann einen Gutenachtkuss?“, fragte ich und lächelte süß. Mit meinem besten Augenaufschlag sah ich zu Sirius auf, der mich anfunkelte.
Er schaute mich beinahe zornig an, aber seine Stimme klang ganz ruhig und leise als er sprach.
„Natürlich“, sagte er höflich, trat auf mich zu, fasste mich am Kinn und zog mich so schnell zu sich heran, dass ich es gar nicht realisierte. Er drückte mir einen kurzen warmen viel zu schnellen Kuss auf die Lippen, dann trat er zurück.

„Gute Nacht Liebling“, sagte er freundlich und verschwand nach oben.
Ich stand barfuß in der Küche und konnte nur rätseln, was das hier zu bedeuten hatte.

Später an diesem Abend saß ich mit Sophia allein auf dem Sofa im Wohnzimmer. Ihre Beine lagen auf meinen Schoß, genauso wie wir es früher immer gemacht hatten, als wir noch klein gewesen waren. Bevor ich meinen Brief bekommen hatte, bevor ich fortgegangen war und zwischen uns alles anders geworden war.
Während wir schweigend in die Stille starrten, bemerkte ich wie Sophias prüfenden Augen hin und wieder sekundenlang auf mir ruhten.
Vor diesem Ausdruck, der mehr und besser in mich blicken konnte, als es ein Röntgengerät jemals vermocht hätte, fürchtete ich mich schon seit unserer Kindheit.
Ich wand mich unbehaglich.

„Was?“, fragte ich schließlich ergeben und drehten meiner Schwester das Gesicht zu.
„Was was?“, fragte sie und tat, als wüsste sie es wirklich nicht.
„Sophia, sag schon, was du sagen willst, sonst platzt du noch.“
Sophia grinste, dann runzelte sie nachdenklich die Stirn.
„Mona, er mag dich“, stellte sie dann ernst fest. „Sirius mag dich.“
Ich kniff die Augen zusammen, räusperte mich und richtete mich ein wenig auf. Interessant...
„Ähm gut, das sollte er auch. Er ist schließlich mein Freund“, stellte ich spöttisch fest.
Sophia stupste mich mit ihrem großen Zeh leicht in den Bauch.

„So meinte ich das nicht“, erklärte sie lächelnd. „Es ist nur so eigenartig, weil er offensichtlich... weil er dich offensichtlich wirklich mag und dich dann trotzdem ansieht als wäre er... nicht wirklich glücklich.“
Ich zuckte zusammen. Wie bitte? Was sollte das denn bedeuten? Ich runzelte die Stirn.
„Sophia das ist absurd. Wir sind total glücklich glaub mir“, sagte ich fest und bemühte mich um ein aufrichtiges Lächeln. Ich glaube ich bekam es ganz gut hin.
„Ich glaub dir ja, aber... nun ja... Mona ich glaube Sirius genügt das ganze hier nicht so richtig.“

„Was genügt ihm nicht?“, fragte ich überrascht.
„Na du“, antwortete Sophia und sah mich an, als wäre das glasklar. „Du... fasst ihn nicht an, küsst ihn nur so selten und auf mich wirkt er so... als würde ihn das ganz gewaltig stören.“

Ich zuckte noch heftiger zusammen. So, ruhig bleiben Mona. Überzeugend sein. Unwillkürlich wünschte ich plötzlich, Sirius wäre hier. Er würde wissen, was zu tun war. Er würde ganz genau wissen, wie er meine Schwester um den Finger wickeln konnte.
Um mich abzulenken und um Zeit zu gewinnen begann ich meine Haare sorgfältig zu einem Zopf zu flechten, dann blickte ich fest entschlossen in Sophias Gesicht.

„Du kennst mich“, sagte ich ruhig. „Ich bin keine, die öffentlich mit ihrem Freund... rum... rummacht. Sirius und ich haben eben was Besonderes.“
Sophia grinste.
„Das mag sein Mona aber Sirius wirkt ein wenig... unzufrieden.“
Plötzlich verdunkelte sich ihr Blick und ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Mundwinkel. Oh... nicht gut.
„Habt ihr schon miteinander geschlafen?“, fragte sie mich unvermittelt und mein Herz setzte aus.

Ich sog scharf die Luft ein und packte ihre Füße fester.
„Sophia, wenn Mama und Papa das hören dann...“, zischte ich feuerrot im Gesicht und sah mich um.
„Pff, wie alt sind wir denn? Elf? Mona komm schon, ich bin deine Schwester.“
Ich kniff die Lippen zusammen, dann hatte ich plötzlich eine Idee. Das war meinen Chance ihre letzten Zweifel im Bezug auf mich und Sirius zu zerstreuen. Ich wusste ich würde es bereuen, aber das war mir in diesem Augenblick egal.

„Ja, haben wir“, sagte ich deshalb lässig und lehnte mich mit einem geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen ins Sofa zurück.
Sophia quietschte auf wie ein kleines Kind.
„Und das erzählst du mir nicht früher? Du hättest mir schreiben müssen Mona verdammt. Ich will alles wissen. Wo, wann, wie? Los!“
Ich merkte, wie ich noch röter wurde, aber ich riss mich zusammen.
„Ich wir... in seinem Schlafsaal und dann... ich... haben wir... du weißt... Er war toll und...“

Sophia kicherte.
„Merlin bist du verklemmt“, kicherte sie und strampelte mit ihren Beinen. „Erzähl jetzt endlich.“
Langsam wurde mir schrecklich heiß. Hilfe... in was ritt ich mich da nur immer wieder hinein.
Verdammt...
Ich begann panisch auf meiner Lippe herum zu kauen und wurstelte mit meinen Händen im Schoß herum.

„Mona?“

Mein Herz setzte aus. Zum zweiten Mal, diesmal aber fast sekundenlang. Verflucht, wenn das so weiterging würde ich nicht mehr lange leben.
Sirius stand im Türrahmen, lehnte lässig dagegen und grinste überlegen auf mich herab. Die obersten Knöpfe seines weißen Hemdes standen offen und ich sah, wie sein Adamsapfel hüpfte.
Mooment. Sirius stand im Türrahmen??? Oh Gott.

Meine Augen traten aus den Höhlen. Wie lange stand er schon dort? Hatte er etwa... Merlin...
Langsam trat er in den Raum.
„Mona kommst du kurz mit hoch? Ich habe gerade versucht diesen einen Zauber zu üben und bräuchte mal deine Hilfe.“
Ich starrte ihn an und war mir sicher, noch niemals in meinem Leben derartig rot gewesen zu sein. Ich räusperte mich und lächelte leicht.
„Ähm Sirius wie lange, seit wann...“, fragte ich unschuldig und grub meine Nägel in meinen Unterarm.
Sophia kicherte verhalten.
„Oh ich bin gerade erst runter gekommen, wenn du das meinst“, sagte Sirius fröhlich und streckte mir die Hand entgegen.
Hilfesuchend starrte ich zu Sophia, doch die hob nur die Hände und lehnte sich grinsend zurück.

„Kommst du Mönchen?“
Sirius’ Stimme wurde ein Spur drängender. Ich schluckte. Warum blitzten seine Augen so?
„Mhhm“, murmelte ich schwach und ergriff seine Hand. Er zog mich hoch und wir verschwanden hinaus auf den Flur.
Schweigen schob er mich die Treppe hoch in das Zimmer gegenüber von meinem, dann stieß er wie nebenbei die Tür mit seinem Fuß zu und betrachtete mich dann mit kritisch verschränkten Armen.

„Ich war also toll, ja?“, fragte er dann langsam.
Fuck.
Ich war so eine verdammte Idiotin.
Wenn ich vorhin noch gedacht hatte ich wäre rot, dann war das nichts zu der Farbe, die mein Gesicht jetzt annahm.
„Schade, dass ich mich an unser erstes Mal so gar nicht erinnern kann... hmmm“, flüsterte Sirius amüsiert und als ich nichts sagte sondern nur meinen Blick zwischen der Tür und ihm hin und herwandern ließ trat er vor sie und versperrte mir so meinen einzigen möglichen Fluchtweg.

Ich schwieg und presste die Kiefer fest aufeinander.
Sirius Grinsen wurde eine Spur breiter, seine Augen auf unerklärliche Weise wärmer und strahlender.
„Was hast du?“, fragte er sanft, trat auf mich zu und fasste ich bei den Schultern. Einen Moment sah ich ihn verunsichert an, dann bedeckte ich mein Gesicht mit meinen Fingern.
„Ich schäme mich“, nuschelte ich leise in meine Hände.
Sirius Lachen hallte durch den Raum, dann zerrte er mir umständlich die Hände vom Gesicht und hielt sie in den seinen.

„Das musst du nicht. Ich fand es ganz amüsant, dir zuzuhören, ehrlich. Aber Mönchen,
wenn du schon so was erzählen musst, dann bitte schön ausgeschmückt und übertrieben. Und bitte nicht: Er war toll.“ Sirius schnaubte. „Wie wärs denn stattdessen mit: Er war unglaublich, der Größte, unfassbar, unbeschreiblich?“
Ich schluckte.
„Ich werds mir merken“, entgegnete ich nur frostig und blickte zu Boden.

Sirius begann wieder zu lachen und ich merkte, wie ich wütend wurde. Das war doch nicht ich, die da so herumstotterte und wie auf den Mund gefallen schüchtern ihre Füße betrachtete. Ich war Mona und eigentlich sollte ICH lachen. Eigentlich sollte mir doch egal sein, was Sirius von mir dachte.
Die letzten Tage hatte er das Ruder in der Hand gehabt und das war zwar auch gut gewesen, aber nun war es an der Zeit, dass ich an die Reihe kam.

Ich würde Sirius ganz einfach dazu benutzen, meine verdammten Unsicherheiten loszuwerden. Er war ein perfektes Übungsobjekt. Und schließlich schien er auch nicht abgeneigt zu sein.
Immerhin musste er es einen ganzen Sommer ohne ein einziges Mädchen aushalten. Er hatte nur mich und ich wusste, dass ihm das schwerlich genügen würde.
Es war Zeit, dass sich das Blatt wendete. Na warte Black, du wirst dir wünschen, niemals auf den Deal eingegangen zu sein. Ha!!

Ich trat so schnell und entschlossen auf ihn zu, dass ich in meiner Übereiltheit natürlich stolpern musste und fest mit dem Kopf gegen seine Brust prallte.
„Au“, entfuhr es mir unwillkürlich und ich hielt mir den Kopf.
Sirius Lachen war in dem Moment verloschen, als sich unsere Körper berührt hatten.
Ha, klappte doch.
Mit aufgerissenen Augen sah ich gespielt beschämt zu ihm hoch. Sirius’ Pupillen wurden größer und seine Nasenflügel weiteten sich. Ha, und wie es klappte.

Einen Moment hielt ich irritiert inne. Dass ich so eine Wirkung auf ihn hatte, war mir bis jetzt noch nie aufgefallen... Egal, ich würde es zu nutzen wissen.
„Schon wieder blamiert“, seufzte ich, konnte mir jedoch ein Lachen nicht mehr verkneifen. Ich nahm all meine Entschlossenheit, all meinen Mut zusammen und legte meine Arme um Sirius’ Hals, der vor Hitze glühte. Ich holte tief Luft.

„Ich hoffe du verzeihst mir“, hauchte ich und schlug die Augen kokett nieder.
Meine Hände begannen wie von selbst mit seinen Haaren im Nacken zu spielen.
„Sonst würde ich mir das niemals verzeihen“, erklärte ich großspurig.
Sirius antwortete nicht und so hob ich den Blick und erstarrte.
Seine Augen fackelten.
Ich schluckte heftig und räusperte mich. Jetzt keinen Rückzieher machen Mona. Nur Mut. Du hast Macht über ihn, das hast du doch schon gemerkt.

„Sirius“, begann ich langsam. „Ich denke, dass ich dir was schuldig bin, nicht?“
Sirius Augen zuckten leicht hin und her. Als hätte er Angst vor der Dunkelheit um uns oder dem, was darin lauerte. Dann fokussierte sich sein Blick auf mich.
„So?“, fragte er samtig und einen Moment glaubte ich ein Zittern ins seiner Stimme gehört zu haben. Aber das konnte nicht sein.
„Ja“, antwortete ich verheißungsvoll. „Ich hab es dir so versprochen und was ich verspreche, das halte ich. Müsstest du inzwischen wissen, Liebling.“
Sirius schloss kurz die Augen bei diesem Wort. Er mochte es wohl nicht... Hmm, ich sollte es öfters sagen...

„Mönchen, wenn du es nicht gehalten hättest, dann hätte ich mir schon geholt, was mir zusteht“, flüsterte Sirius in mein Ohr. „Ich habe dir nur Zeit gelassen weißt du, damit du dich an mich gewöhnen kannst.“
Verdammt warum war er plötzlich so nah??
Seine warmen Hände legten sich langsam um meine Hüfte. Ich zuckte zusammen, ließ ihn aber gewähren. Ich hörte seinen lauten Atem an meinem Hals. Verdammt, konzentrier dich Mona. Nicht ihm wieder die Führung überlassen. Du bist dran.

„Du hättest dir geholt, was dir zusteht?“, fragte ich und tat schockiert. „Das wäre dann aber nicht sehr gentlemanlike gewesen“, rügte ich leise.
Flirtete ich da eigentlich gerade mit Sirius? Flirtete ich gerade mit Sirius Black?
„Ich bin kein Gentleman Mona“, sagte Sirius ernst und fuhr mit seinen Händen hinauf an meinem Rücken. „War ich nie, werde ich nie sein.“
Seit Atem kitzelte die empfindliche Haut meines Halses.

Ich schauderte. Wenn er mit dieser Stimme sprach, dann konnte ich all seine Mädchen verstehen. Er hatte eine Stimme zum Geschichtenerzählen. Das war mir früher nie aufgefallen.
Ich knurrte leise.
„Wenn du ein Mädchen wie mich willst, dann solltest du es dir angewöhnen.“
Sirius’ Hände hielten inne, dann schob er mich gerade so weit von sich, dass er mir ins Gesicht sehen konnte.

„Meinst du das ernst?“, fragte er mich und seine Augen glühten.
Einen Moment starrte ich ihn überrascht an, dann fasste ich mich wieder und drückte meinen Körper enger an ihn.
„Nein. Eigentlich mag ich deine verwegene Art.“
Ich kicherte und spürte Sirius’ Herzschlag an meiner Brust. Es holperte so stark in ihm dass ich mir beinahe Sorgen machte.
„Ich muss dich da was fragen Mona“, begann Sirius plötzlich langsam, während er sein Gesicht in meinen Haaren vergrub.
„Was denn?“, fragte ich neugierig, pustete meinen Atem gegen seine Haut und schob zögernd meine Hände seinen Rücken hinunter.

Kurz fluchte Sirius auf, dann hatte er sich mit mir in den Armen gedreht, mich auf seinen Schoß gezogen und sich auf das Bett fallen lassen.
Ich verkniff mir einen empörten Aufschrei und ließ ihn widerwillig gewähren.
„Warum hast du mich gefragt?“, sagte er, drückte mein Gesicht mit seinen Fingern nach oben und sah mich eindringlich an. Seine Pupillen waren schwarz wie die Nacht, sternenlos und dunkel, geheimnisvoll und verhangen.
„Was?“ Irritiert starrte ich ihn an.

„Warum hast du mich gewählt?“, wiederholte Sirius geduldig.
Ich zögerte und fuhr fort, mit meinen Fingern über seinen Rücken zu streichen.
„Ist das denn wichtig?“, fragte ich und schob ungeduldig seine Hand fort von meinem Kinn.
„Ja.“ Sirius legte wieder die Arme um meine Taille und zog mich näher.
Einen Moment schwieg ich, dann legte ich meinen Kopf an seinen Hals.
„Hmm...“, begann ich langsam und ließ meine Finger nach vorne zu seiner Brust wandern.
Zufrieden registrierte ich, dass sein Atem schneller ging.
„Weil du mir was geschuldet hast?“
Ich spürte, dass Sirius den Kopf schüttelte.

„Mona, du hättest jeden haben können. Keiner hätte dir was abgeschlagen, möglicherweise hättest du sogar einen echten Freund mit nach Hause bringen können, aber du wolltest mich. Also warum?“
Ich vergrub meine Nase an seiner weichen Haut. Warum hatte ich das eigentlich früher nie getan? Fühlte sich doch gut an.
„Ich wollte eben keinen langweiligen Idioten haben. Ich wollte jemanden, mit dem ich Spaß haben kann, mit dem ich reden und lachen kann. Jemanden den ich kenne, der mich kennt und der weiß, dass ich niemals mehr will.“

„Was soll das heißen?“
Sirius hatte mich endgültig von sich geschoben. Verwundert saß ich plötzlich neben ihm.
„Was?“, fragte ich irritiert und starrte ihn an.
Er presste die Lippen zusammen und hielt seinen Blick unverwandt auf mich gerichtet. Sekunden vergingen.
„Nichts, schon gut“, sagte er dann langsam. „Komm wieder her.“ Er nahm mein Handgelenk und wollte mich wieder an sich ziehen, doch ich sträubte mich.
„Was Black?“, blaffte ich und verschränkte die Arme. „Ich kann genauso stur sein, wie du!“
Sirius seufzte, dann packte er kurzerhand meine Oberschenkel und zog mich auf seinen Schoß zurück.

„Meine Bestechung jetzt bitte“, wies er mich an ohne auf mich einzugehen.
Einen Moment hielt ich noch inne und betrachtete ihn. Seine Augen waren zwei schwarze Feuer.
Seine Lippen glänzten, luden ein, aber sein Ausdruck überforderte mich. Warum grinste er nicht? Die Situation war doch komisch und selbst ich musste mir ein Lächeln verkneifen, also warum zum Teufel guckte er so ernst? Ich legte meine Hände auf seine Schultern und sein Blick wurde schon wieder so unendlich weich, dass ich es kaum aushielt. Unruhig rutsche ich näher zu ihm und seine Augen begrüßten mich sehnsuchtsvoll. Sirius, entweder du bist weich geworden oder dir fehlen deine Mädchen.

Gedanken beiseite dachte ich dann und küsste ihn endlich.
Fest und ganz bewusst nicht schüchtern. Das Ruder war mein. Dieses Mal bestimmte ich.
Ich küsste ihn und drückte mich gegen ihn und seine Arme lagen plötzlich wie ein Schraubstock um mich. Selbst wenn ich gewollt hätte- ich wäre niemals von ihm losgekommen, so fest umklammerte er mich. Ich erschrak.
Ich versuchte Luft zu schnappen, doch er entließ mich keinen Millimeter. Soviel dazu, dass das Ruder mein war.

Ich konnte froh sein, nicht zu ersticken. Sein Mund öffnete sich und ich spürte seine Zunge. Zögernd gewährte ich ihm Einlass. Ich hörte ein leises Keuchen in meinen Mund dringen, spürte seine Finger an meiner Hüfte. Sie gruben sich so fest in meine Haut, dass ich beinahe aufgeschrien hätte.
Dann wurde sein Kuss wenn das überhaupt möglich war, noch drängender.

„Sirius nicht so... fest“, keuchte ich, doch er hörte mich nicht.
Ich hatte meine liebe Not nicht laut aufzustöhnen.
„Sirius“, flehte ich zwischen zwei Küssen, doch er ignorierte mich, zog mich an meinen Haaren beinahe schon grob noch näher und presste seine Lippen gegen mein Schlüsselbein. Ich wand mich, doch er umklammerte mich daraufhin nur noch mehr.
‚Fein’, dachte ich mir. ‚Dann mach dich auf was gefasst. Was du kannst, kann ich auch!’

Ich drückte mich so fest gegen Sirius Brust, dass er nach hinten aufs Bett fiel.
Ich beugte mich hocherfreut endlich die Kontrolle zu haben über ihn, doch da lag ich schon auf dem Rücken und starrte gegen die Decke und auf Sirius über mir schwebendes Gesicht.
Ich wollte laut auflachen, doch das Lachen blieb mir im Hals stecken. Sirius lachte nicht. Sein Blick war verwirrend und ich gestehe, dass ich nicht den Hauch einer Ahnung hatte, was da in seinen Augen lag. Wehmut? Traurigkeit? Wut? Leidenschaft? Schmerz? Sehnsucht?
Ich schluckte fest und Sirius begann zu zittern. Sein Körper lag fest auf meinem. Mir wurde heiß.

Zögernd blickte ich hoch zu ihm und legte meine Hände auf seinen Rücken. Ich zog ihn an mich.
„Was...?“, begann ich, doch da hatte er schon wieder seine Lippen auf meine gedrückt. Seine Finger strichen über meinen Hals und sein Mund folgte.

Ich stöhnte auf und Sirius hielt inne. Seine Augen gruben sich in meine. Ich merkte wie ich rot wurde, aber er, er starrte mich an, als wäre ich plötzlich sein persönliches Glück. Er sah aus, als hielte er just in diesem verwirrenden Augenblick sein größtes Glück in den Armen.

Ich ließ meine Hände kraftlos von seinen Schultern neben meinen Kopf fallen, da beugte er sich wieder über mich und legte seine Lippen grob wieder auf die meinen. Er nahm absolut keine Rücksicht auf mich und ich musste mir eingestehen, dass mir das sehr gefiel. Ich erwiderte den Kuss aus einer plötzlichen Laune heraus ebenso ungestüm und nun war es Sirius, der aufstöhnte. Sein Körper war plötzlich noch fester auf meinen gepresst und seine Hände tasteten über meinen Bauch, meine Rippen. Ich stieß Luft aus der Nase.

„Bleib heute Nacht hier Mona“, flüsterte Sirius plötzlich in mein Ohr und ich schauderte.
„Sirius...“, begann ich keuchend, doch sein Mund hinderte mich am weitersprechen. Sein Kuss wurde mit einem Mal sanfter, langsamer, tiefer, tausendmal elektrisierender und intensiver.
„Bleib bei mir“, hauchte er.
„Bitte Mona.“

Seine Hände fuhren an meinen Seiten nach oben zu meinen Armen, die bewegungslos neben mir ruhten. Er packte sie und legte sie um seinen Hals, küsste mich ein letztes Mal, dann zog er mich hoch, sodass ich wieder auf seinem Schoß zu sitzen kam.
Er starrte meine nackte Schulter an und schob langsam den Träger meines Sommerkleides nach unten.
Seine Augen weiteten sich und gruben sich in meinen ein. Verwirrt sah ich ihn an.

„Warum?“, war alles was mir zu sagen einfiel.
Sirius zuckte zögernd mit den Schultern. Er wirkte fahrig, als wäre er kilometerweit gerannt.
„Ich bin es nicht gewohnt alleine zu schlafen“, sagte er ruhig.
Empört stieß ich ihn von mir und sprang auf. Sprachlos sah er mich an. Seine Augen waren groß, als hätte ich ihm sein Lieblingsspielzeug entrissen.

„Igitt Sirius, das...“, begann ich, doch er grinste nur schwach und gebot mir zu schweigen.
„So war das nicht gemeint Mona“, erklärte er und runzelte leicht die Stirn. „Ich schlafe seit über sechs Jahren mit James Nacht für Nacht in einem Raum.“
Ich merkte wie ich rot wurde.

„Oh“, sagte ich nur und leise.
Sirius lächelte leicht.
„Kommst du wieder her?“, fragte er mich und breitete die Arme für mich aus.
Ich rührte mich nicht.
„Sirius“, begann ich. „Du bist viel erfahrener als ich. Ich weiß nicht wie es ist, mit einem Jungen zusammen zu sein...“
„Das weiß ich auch nicht“, unterbrach Sirius mich trocken.
Ich seufzte.

„So war das nicht gemeint“, sagte ich gereizt. „Es ist nur so, dass ich nicht weiß, was du dir... vorstellst. Ich meine... ich kann doch nicht... hier bei dir bleiben. Wir sind nicht zusammen.“
Ich ging langsam zur Tür ohne es überhaupt zu merken. Ich musste raus hier und zwar schnell. „Ich... bin eigentlich lieber allein. Ich mag das Gefühl nicht, dass da noch jemand da ist, während ich schlafe“, erklärte ich. „Ich bin lieber allein, wirklich.“

Einen Moment herrschte Schweigen, das so schwer auf uns lag, wie eine Betonplatte, sogar noch schwerer, als die Worte, die ich eben gesagt hatte.
In der Dunkelheit sah ich Sirius’ Augen nicht und war froh darüber. Den Vorwurf in ihnen hätte ich nicht ertragen.

Freilich wusste ich von seiner schrecklichen Kindheit und James hatte mir auch erzählt, welche Probleme Sirius beim Schlafen hatte. Ich wusste, dass er träumte und manchmal schrie und um sich schlug, aber wie sollte ICH ihm da helfen können? Ich war doch nur Mona. Nur Mona. Nur seine Mona. Seine Freundin, die er als einzige Frau in seinem Leben duldete.

Einen Moment stand ich noch wie verloren mitten im Raum, dann nuschelte ich ein schnelles ‚Gute Nacht Liebling’ und stürzte aus dem Raum.
Ich atmete heftig aus, kaum dass ich nicht mehr seinen Geruch in der Nase und seine Augen auf mir hatte.
Oh Merlin, Merlin, Merlin... was passierte da nur mit uns?


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