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Fanfiction

Mister Umwerfend und Lady Komplexe - Bestechung

von Buntstiftchen

Bis in den späten Nachmittag war ich mit Sirius in der Stadt unterwegs. Wir streiften durch die Straßen und betraten so ziemlich jeden Laden, den er entdeckte.
„Was ist denn das? Was wird da verkauft? Gehen wir da mal rein? Merlin, sie dir dieses Gerät da an!“

Alle fünf Sekunden entdeckte Sirius etwas neues, unglaublich faszinierendes, das er unbedingt näher betrachten musste. Er schleifte mich erbarmungslos mit sich und benahm sich furchtbar.
Er scherte sich einen Dreck darum, was die Leute dachten, deutete lautstark mit mir diskutierend und lachend auf Vorbeigehende, die ein Handy gegen das Ohr pressten oder einen ganz normalen Mantel trugen.
Er machte sich über alles und jeden lustig und ich ging mit roten Wangen und Ohren neben ihm her und musste einerseits furchtbar lachen, aber andererseits war es mir entsetzlich peinlich.

Als wir uns kurz vor Mittag in ein Café setzten und Sirius doch tatsächlich vergaß einen Becher unter den Automaten zu stellen, sodass sich der ganze Tee über den Boden und seine Hose ergoss, musste ich sosehr über ihn lachen, dass er mich irgendwann nur noch finster und beleidigt anstarrte.

Solange, bis ich ihm spontan einen Kuss auf die Wange gab und mich lachend bei ihm entschuldigte. Dann sah er mich einen Moment lang stumm an, kniff undurchschaubar die Augen zusammen und vergab mit, gnädig wie er nun mal war.

Kuss auf die Wange und Sirius war brav- das musste ich mir auf alle Fälle merken, dachte ich zufrieden.

Als wir endlich in das erste Kleidergeschäft traten, war es schon nach Mittag und die eigentlichen Probleme begannen erst jetzt.

„Das zieh ich garantiert nicht an.“
Empört streckte Sirius mir einen grünen Pullover entgegen. „Da seh ich doch aus wie ein Kobold.“
Ich seufzte tief. Das hatte ich befürchtet.
„Dann das hier?“, fragte ich vorsichtig und reichte ihm eines schwarzes, schlichtes Hemd entgegen.
„Meinetwegen.“

Sirius nahm es mir aus der Hand und begann zu meinem Entsetzen sofort damit, sich zu entkleiden. Mitten im Geschäft. Ich bemerkte, wie einige Mädchen verstohlen zu ihm blickten und ihn anstarrten, dann trat ich eilig auf ihn zu.
„Was machst du denn da?“, zischte ich erschrocken und packte ihn am Ärmel. „Doch nicht hier, Sirius.“
„Wo dann?“

Sirius blickte auf mich herunter und grinste. „Ich kann wohl schlecht meinen Zauberstab nehmen und...“
Genervt zog ich ihn hinter mir her zu einer Umkleidekabine.
„Da rein“, erklärte ich energisch und trat zurück, um den Vorhang hinter ihm schließen zu können, doch noch ehe ich das tun konnte, hatte Sirius mich gepackt und mit sich in die kleine Kabine gezogen.

„Mir ist langweilig, wenn ich da alleine drinnen rumstehen muss. Leiste mir Gesellschaft“, flüsterte er gegen mein Haar und linste zu mir herab.

Wir standen einen Augenblick unglaublich eng beieinander und Sirius Augen verschleierten. Ich hatte bemerkt, dass sie das seit neuestem öfters taten. Es war, als würde ein dichter Nebel seine schwarzen, riesigen Pupillen durchwabern. Es war faszinierend.
Einen Moment rührten wir uns nicht. Ich fühlte mich unwohl, wenn jemand, insbesondere Sirius, so nahe bei mir stand und seit meinem kleinen Fehltritt, dem Kuss gestern Abend, da hatte sich dieses Unwohlsein nur noch mehr verstärkt.
Gestern war mir die Kontrolle entglitten, aber das würde mir nicht noch einmal
passieren, das hatte ich mir geschworen.

Sirius räusperte sich und unterbrach den nervenauftreibenden Moment. Erleichtert atmete ich aus. Sirius lenkte seinen Blick über meinen Kopf hinweg in den Spiegel hinter mir. Ich sah, wie er tief durchatmete, die Augen schloss und dann zurücktrat.

„Ich warte lieber draußen“, erklärte ich schnell, während ich geradeaus auf seine Brust starrte.
Dann wurde ich prompt rot, als ich das verräterische Glitzern in seinen Augen sah.

„Fein, dann komm ich mit raus“, sagte er und machte Anstalten, mich aus dem Weg zu schieben.
„Du probierst das jetzt“, wies ich ihn an, aber er guckte mir nur unbeeindruckt in die Augen.
„Wenn du bei mir bleibst, mach ich alles was du willst, Mönchen. Aber wenn du gehst... tja.“ Sirius zuckte mit den Schultern und sah mich bedauernd an.
Ich knurrte unwillig.

„Ich will nicht, dass jemand denkt, mein Freund sei homosexuell“, sagte ich laut und blickte ihm streng ins Gesicht, doch Sirius schwieg nur und starrte mich an, als hätte ich etwas Furchtbares gesagt.
„Was?“, fragte ich ungeduldig.
„Nichts. Nur... du sagtest... dein Freund.“
„Ja und?“
„Nichts. Schon gut.“
Sirius ging eilig an mir vorbei und ergriff den Vorhang.

„Sirius, ich warne dich.“
Ich stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihn an. Sein Adamsapfel hüpfte.
„Und Mona ich bitte dich. Was macht es schon, wenn du auch hier drinnen bist.“
„Ganz einfach, du ziehst dich hier drinnen um, mein Lieber. Stör ich dich da nicht?“
„Nein.“ Verwundert sah er mich an. „Warum solltest du mich da stören?“
„Weil... weil“, stotterte ich und hob dann hilflos die Hände. „Ist doch egal jetzt. Zieh dich einfach nur um und ich warte draußen.“

„Nein danke“, sagte Sirius bestimmt und verschränkte die Arme vor der Brust.
Ich seufzte, dann fiel mit etwas ein.
„Könnt ich dich mit einem Kuss bestechen?“, fragte ich grinsend und spitzte die Lippen. „Einen auf die Wange oder von mir aus auch auf den Mund, wie du willst. Würde das gehen?“

Es war ein Witz gewesen und ich hatte gelacht und Sirius nicht richtig angesehen, aber plötzlich fand ich mich gegen die Wand gepresst wieder, meine Hände von seinen umklammert und sein Körper nur Zentimeter von meinem eigenen.

In seinem Blick da lag kein Witz, kein Schalk, kein kindisches Blitzen und das war es, was mich so schockierte.
Seine Augen war schwarz und geweitet und da war... Schmerz... in ihnen. Die Art von Schmerz, die tief in einem Menschen liegt und die er sich zu fühlen verbietet.

„Ja“, sagte er heiser und mir stellten sich die Nackenhaare auf.
Ich spürte seine warmen, kräftigen Hände meine Taille umschließen und zuckte zusammen.
„W... was... ja?“, stotterte ich, völlig überfordert von seinem Blick.
„Ja zu der Bestechung.“
Ich schluckte heftig.
„Das.. war als.. Witz ge...“, hauchte ich als er seinen Kopf fest an meinen Hals drückte.

„Dann WAR es eben ein Witz. Jetzt ist es keiner mehr“, sagte er und seine Stimme duldete keinen Widerstand.
Sirius drückte seine Lippen gegen die weiche Haut meines Halses. „Jetzt ist es keiner mehr“, wiederholte er fest.
„Aber wie sieht denn das aus, wenn wir hier beide zusammen...“
Ich versuchte ihn fortzudrücken, aber er bewegte sich nicht einen Millimeter.

„Mir doch scheiß egal, wies aussieht“, sagte er mit emotionsloser Stimme und krallte seine Finger in mein Hemd.
Erschrocken zuckte ich zusammen.
Was tat er hier? Hier war doch niemand, dem er etwas vorspielen musste. Die Verhältnisse zwischen uns waren doch klar, also was passierte da plötzlich?

„Aber... aber... Sirius... nicht...“, hauchte ich entsetzt, als er den Kopf gehoben hatte und auf meinen Mund starrte, als würde er ihn im nächsten Moment aufessen wollen. Sein Blick glitzerte hungrig.
„Mona, warum nicht?“
Ein Drängen in seiner Stimme, das mir die Kehle zuschnürte, ein Drängen in seinen Worten, das sich noch stärker gegen meine Haut drückte, als sein Körper.
Seine Stimme war ein Flüstern, ein Hauch auf meiner vibrierenden Haut.

„Ich weiß nicht aber es ist falsch. Es fühlt sich so falsch an. Gut zwar, aber falsch.“
Sirius ließ mich augenblicklich los.
„Falsch?“, fragte er langsam, dann trat er zurück. „Ja, du... hast Recht. Es ist falsch. So was von falsch.“
Er fuhr sich durch die Haare und blickte kurz zur Seite.
„Falsch“, wiederholte er immer wieder.

Erleichtert endlich wieder Luft zu bekommen strich ich eilig mein Hemd glatt und fuhr mir über die erhitzten Wangen.
„Gut.. ähm, da wir das nun... geklärt hätten- zieh dich endlich um verdammt!“, wies ich ihn schnell an und schon begann er damit sich langsam zu entkleiden und ich starrte ihn nur entgeistert an.

„Du bist unverbesserlich“, zischte ich böse.
„Wieso? Weil ich meinen Körper mag und es mir egal ist, wenn du ihn siehst?“
Sirius blickte mir nicht in die Augen, was mich verwunderte. Was stimmte nicht?
„Ich sehe ihn nicht, ich hab die Augen zu“, entgegnete ich leise.

Ich spürte, wie Sirius sich näher zu mir beugte und wich zurück, bis ich an die Kabinenwand stieß. Erschrocken keuchte ich auf.
„Mona?“, fragte Sirius langsam. „Weißt du, dass deine Art, obwohl sie nervt und kindisch ist... unglaublich faszinierend ist? Weißt du das?“
„Welche Art?“ Ich runzelte die Stirn. „Wieso faszinierend?“
Sirius seufzte tief und ich hörte Stoff rascheln.

„Deine... wie drücke ich es nett aus... Komplexe. Ja, das ist glaub ich das richtige Wort. Ach du kannst die Augen übrigens jetzt aufmachen.“
„Bist du fertig?“ Vorsichtig linste ich zwischen zusammengekniffenen Lidern hervor. „Sirius!“ Empört kniff ich die Augen wieder zusammen.
„Na ich erfüll dir doch nur deinen Wunsch.“
„Es ist definitiv nicht mein Wunsch, dich ohne Hemd zu sehen.“

„Schatz, ich weiß besser was du willst und vor allem, was du brauchst. Du würdest meinen Körper gerne sehen, gibs zu!“
„Nein, würde ich nicht.“
„Komm Mona, mach die Augen auf.“
„Nein danke Sirius.“

Plötzlich schlossen sich Sirius Finger um meine zu Fäusten geballten Hände.
„Du darfst mich ruhig auch anfassen“, sagte er leise.
„Auch das will ich nicht.“
Ich versuchte, meine Hände frei zu bekommen, aber natürlich war Sirius mir körperlich haushoch überlegen. Zähneknirschend reckte ich den Kopf zu ihm hoch und öffnete die Augen. Mein Blick sackte kurz nach unten auf seine Brust, dann riss ich ihn wieder nach oben.

Oh... dachte ich nur, kein Wunder, dass der seinen Körper mag und kein Wunder dass all seine Mädchen diesen Körper so gemocht hatten.

„So, jetzt hab ich dich gesehen. Toll siehst du aus. Zufrieden?“, quetschte ich widerwillig hervor, doch Sirius lachte nur leise und starrte mich versonnen an.
„Ach Mönchen, ich muss dir noch so vieles beibringen. Das wird mir ungeheuer viel Spaß machen.“
Sirius nahm meine geballten Fäuste und legte sie um seinen Nacken. Seine Augen wurden fast augenblicklich dunkler.

„Lass sie dort“, befahl er und ließ mich los.
Entschlossen riss ich meine Arme fort von ihm.
„Das könnte dir so...“

Eine Sekunde später lagen meine Finger wieder auf seiner Haut.
Sirius sah mich seltsam nachdenklich an, dann räusperte er sich und sagte mit einer tiefen, rauen Stimme:
„Ich helf dir doch nur. Mona, du hast Berührungsängste und wenn wir ein Paar darstellen sollen, dann wird das schwierig, wenn du mich nicht anfassen willst und ich dich nicht anfassen darf.“

Hmm... das klang einleuchtend.
Ich nickte zögernd.
„Fein, aber du siehst ja- ich kann dich berühren.“
Sirius lachte und seine Atemluft wehte gegen meine Haare, während er mich beinahe liebevoll musterte.

Krank war das, Sirius Black und liebevoll. Wer ihn kannte, der wusste, dass liebevoll so ziemlich das unpassendste aller Adjektive war, das man sich für ihn aussuchen konnte.
„Sieh dich an, du siehst aus, als würde ich dich zwingen Drachendung zu essen. So geht das nicht Mona. Du musst wollen, dass ich dich anrühre und du musst mich anfassen wollen.“

„Aber das will ich doch nicht!“
„Doch.“ Sirius’ Stimme duldete keinen Widerstand. „Du willst das, genauso wie ich das bei dir will.“
Was? Er wollte... Aber...
„Du willst...“ Ich stotterte, doch Sirius funkelte mich nur feurig an.
„Ja“, sagte er.
„Oh.“
„Ja, oh.“

„Uhmm...“ Ich merkte, wie mir die Röte in die Wangen schoss, dann atmete ich tief durch und ließ meine Hände über seinen Oberkörper wandern.
Es war unkomplizierter als ich angenommen hatte und weit weniger schlimm als befürchtet. Eigentlich machte es mir nichts aus ihn anzufassen. Problematisch wurde es nur, wenn ER MICH anfasste.

Plötzlich trat Sirius unvermittelt einen Schritt zurück.
„Merlin“, flüsterte er gegen seine auf seinen Mund gepresste Hand.
Irritiert sah ich ihm in die Augen, die schon wieder so glühten. Ich schluckte unvermittelt. Dieselbe Glut, wie am Abend zuvor.

„Was denn?“, fragte ich und runzelte die Stirn.
„Naja, ich bin das hier nicht... gewöhnt. Normalerweise flehen Mädchen mich praktisch an, mit ihnen zu schlafen, aber du...“
„Sirius“, unterbrach ich ihn wütend. „Red nicht so abwertend über Frauen in meiner Gegenwart, sonst tret ich dich.“
Sirius blickte mich überrascht an, dann grinste er.
„Wenn du mich tretest, dann küss ich dich. Also pass besser auf. Für uns beide.“

Ich schwieg und starrte den Boden an.
„Kannst du jetzt bitte endlich das Hemd probieren, oder muss ich dir dabei auch noch helfen?“
Sirius hob die Augenbrauen und grinste nur lässig.
Ich wünschte, ich hätte nicht gefragt.


Drei Stunden später verließen wir den letzten Laden. Draußen war es mittlerweile dunkel geworden und ich war fast zu Tode erschöpft von den ewigen Diskussionen mit Sirius, die mich die letzte Kraft gekostete hatten.
Ich gähnte und fuhr mir durch das wirre Haar und Sirius sah mich lächelnd von der Seite her an.

„Müde?“, fragte er leise und zwinkerte mir zu. „Schaff ich dich?“
Ich konnte nur noch schwach nicken und daraufhin ergriff Sirius meine Hand und drückte mich eine Sekunde an sich.
Überrascht sah ich ihn an, doch da ging er schon weiter.
„In ein Geschäft muss ich noch Mona“, erklärte er mir über die Schulter.
„Was? Wir haben doch alles.“ Ich gähnte wieder. „Außerdem falle ich gleich um.“

„Ich sehe es. Dann trage ich dich keine Sorge.“
„Was brauchst du denn noch?“, fragte ich erschöpft und schlurfte neben ihm her die Straße hinunter.
„Ich möchte dir was kaufen“, antwortete Sirius und beschleunigte seine Schritte, sodass ich beinahe laufen musste, um mit ihm schritthalten zu können.

„Was? Du möchtest mir...“
„Ja. Sozusagen als Danke für heute und für... für dich... für alles.“
Sirius warf mir einen kurzen Seitenblick zu. „Einfach nur so, weißt du.“
Ich verzog das Gesicht.
„Ich will aber nicht, dass du mir was kaufst“, widersprach ich, doch Sirius ignorierte mich.

„Ich kauf dir trotzdem was“, sagte er entschlossen.
„Nein Sirius. Wir sind kein Paar. Du brauchst nicht...“
„Lass mich Mona. Ich möchte es gern. Einfach nur so. Tu mir den Gefallen.“
„Nein, ich...“
„Mona bitte.“
Ich seufzte tief.
„Wenn ich nur verstehen würde warum...“, sagte ich verständnislos und schüttelte den Kopf.
Sirius lachte leise, aber es klang gezwungen und trocken und kam nicht bis hoch in seine Augen.

„Ach, ich verstehs auch nicht, also mach dir keine Mühe“, erklärte er mir, dann blieb er stehen und sah auf mich herunter.
„Also, was würde dich glücklich machen?“, fragte er und klang dabei so aufrichtig, dass mir der Mund offen stand.
„Mich glücklich machen?“, fragte ich ratlos und starrte auf meine Schuhe. „Das ist eigenartig formuliert.“
„Wieso?“
„Na weil... es ist egal, was du mir schenkst, denn wenn dann macht mich die Tatsache glücklich, dass du es tust, aber das tut sie irgendwie auch nicht, weil es mir falsch vorkommt.“
Sirius runzelte die Stirn.
„Falsch?“, fragte er nachdenklich und kniff die Augen zusammen. „Warum?“
„Weil du schon meinen Freund spielen musst. Da brauchst du nicht auch noch... naja.“

Sirius seufzte tief, dann legte er mir die Hände auf die Schultern und drückte sie kurz zusammen.
„Mönchen, du hast von mir die letzten drei Weihnachten nur Schrott bekommen, mal ehrlich, grüne Wollsocken? Dagegen waren deine Geschenke wahre Volltreffer. Lass mich dieses Versäumnis beheben. Bitte. Ich kauf dir auch, was immer du willst und du brauchst dich nicht schlecht zu fühlen deshalb. Glaub mir, ich kann es mir leisten.“

„Aber deine Familie hat dich...“
„Rausgeworfen? Ja, aber mein Onkel hat mir eine ziemlich große Menge hinterlassen. Ich bräuchte nicht mal die Schule fertig zu machen Mona. Bitte tu mir den Gefallen und sag mir, was du möchtest.“


Als wir spät am Abend endlich zu Hause ankamen war ich zu Tode erschöpft. Sirius trug vier Tüten mit neuen Muggleklamotten in den Armen und ich trug ein kleines Säckchen mit meinem Geschenk bei mir.

Nachdem ich Sirius erklärt hatte, dass ich mich am meisten über ein Buch meines Lieblingsdichters freuen wurde, war er zuerst überhaupt nicht damit einverstanden gewesen.

„Ein Buch? Keinen Schmuck oder... was weiß ich...Schuhe?“, hatte er misstrauisch gefragt. „Du willst doch nur nicht, dass ich was für dich ausgebe.“
Nach endlosen Minuten des Diskutierens hatte ich ihn aber schlussendlich überzeugen können, dass es wirklich dieses Buch war, was ich wollte.

Und zu meiner Überraschung hatte mein Herz schneller geschlagen, als er es mir schlussendlich gekauft und dann mit einem unglaublichen Lächeln auf den Lippen überreicht hatte.
Es war ein Lächeln, das mir wieder einmal klar machte, wie umwerfend er eigentlich war.
Wie umwerfend, wie bannend, wie faszinierend, wie charmant und charismatisch. Wenn er wollte, dann brachte er seine Augen zum Brennen und dann war es schwierig ihm abzukaufen, dass alles nur ein Spiel war.


„Mona, sag magst du deinen Körper eigentlich nicht?“
Sirius half mir gerade aus meiner Jacke, als ich plötzlich seinen Mund an meinem Ohr spürte.
„Was?“, fragte ich perplex und schüttelte seine Hände ab, die über meine Schultern fuhren.
Die Jacke rutschte von meinen Schultern und Sirius hängte sie sorgfältig an den Hacken, ehe er sich mir wieder zuwandte.
Er lächelte leicht.

„Na, heute wolltest du dich nicht vor mir umziehen. Da drängt sich mir die Frage auf, ob du vielleicht so deine Komplexe bezüglich deines Körpers...“
„Zum letzten Mal Sirius- ICH HABE KEINE KOMPL...“

„Mona, seid ihr das?“
Meine Mutter kam in die Diele geplatzt und sah uns erleichtert an. „Da seit ihr endlich. Meine Güte, ich hab mir schon Sorgen gemacht.“
„Da sind wir“, wiederholte Sirius zerstreut, dann packte er meine Hand und hauchte einen Kuss auf meine Fingerknöchel. „Heil und ganz wieder da.“
Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut zittern.

Meine Mutter lächelte.
„Habt ihr... die Kleidung? Ethan soll wirklich nicht misstrauisch werden, weißt du Sirius. Wir haben damals entschieden, dass wir ihn da nicht mit hineinziehen in unser kleines... Geheimnis.“
Mama zwinkerte uns zu. „Er soll aber natürlich auch nicht glauben, dass du homosexuell bist.“

Ich stöhnte laut auf und wurde rot.
„Wir haben alles, was wir brauchen Mama“, erklärte ich rasch. „Und jetzt gehen wir nach oben und ins Bett.“
„Was? Aber nein. Ihr habt doch noch gar nichts von eurem Jahr erzählt. Wie ihr zusammengekommen seid und alles. Noch einen Abend schieben wir das nicht auf.“
Mama winkte uns hinter sich her ins Wohnzimmer. „Wir sind schon alle ganz gespannt, kommt!“

Mir blieb beinahe das Herz stehen.
Da saßen sie alle mit einem Glas Wein am Wohnzimmertisch: Ethan, Sophia, Papa und Mama. Und sie alle starrte uns erwartungsvoll entgegen.
Merlin, wie hatte ich nur je glauben können, das überstehen zu können?
Panisch blickte ich zu Sirius, doch der lächelte nur überlegen, drückte meine Hand fester, blieb einen Moment stehen und beugte sich zu mir herunter.

„Alles wird gut gehen“, flüsterte er mir beruhigend zu, aber ich merkte, wie mein Atem noch mehr beschleunigte.

„Sirius... Bestechung. Ich hab mir zwar vorgenommen, dass wir es nicht mehr tun, aber wenn du das jetzt in die Hand nimmst...“ Ich stockte. „Dann... dann... dasselbe wie ich in der Umkleidekabine sagte.“

Sirius starrte mich an als hätte ich Drachenpocken. Einige Sekunden rührte er sich nicht, während jedoch sein Daumen so fest über meinen Handrücken fuhr, dass ich unvermittelt auf keuchte.
Seine Augen waren merkwürdig glasig.

„Wieder ein Scherz?“, fragte er fest und bohrte seinen Blick in meinen.
„Nein, kein Scherz“, hauchte ich.
Sirius’ Kiefer spannte sich an.
„Sicher Mönchen?“
„Nein, aber... ja.“
„Also ja?“, drängte er.
„Ja“, flüsterte ich beschämt. „Aber nur, wenn du... es auch... wenn du willst... ich... normalerweise bin ich nicht so, dass ich... aber...“

Sirius ließ mich einfach stehen und trat an den Tisch heran.
„Also, Monas und meine Geschichte“, begann er, aber da hatte mein Hirn schon ausgeschaltet.

Ich saß den ganzen Abend über neben ihm, hörte mit halbem Ohr zu, versuchte nicht auf seine Hand zu achten, die hin und wieder liebevoll und vorsichtig über meine Wange fuhr.
Seine Hand, die hin und wieder meine Hand ergriff, mit meinen Fingern spielte, sie so zart anfasste, als wären sie das kostbarste auf der Erde.
Versuchte seine Schulter nicht zu beachten, die das eine oder andere Mal die meine berührte, zum Beispiel wenn er lachte.

Ich versuchte sein Knie zu ignorieren, dass immer mal wieder das meine streifte.
Ich saß einfach nur da und versuchte zu verstehen, was ich getan hatte. Ich würde unsere Freundschaft noch ruinieren, mit diesem bescheuerten Spiel, das schön langsam nicht mehr lustig war, das schön langsam keinen Spaß mehr machte.
Ich schluckte.

Sirius ging den ganzen Abend über so liebevoll und vorsichtig mit mir um, dass ich mich unwillkürlich fragte, was mit ihm passiert war.
Ich atmete tief durch und für den Bruchteil einer einzigen Sekunde streifte ich mit meinem Oberkörper Sirius Arm.

„Entschuldige“, sagte ich eilig, biss mir fest auf die Lippe und wurde rot.

Und da wandte er mir dann sein Gesicht zu und mein Herz setzte aus.
Ich musste mich täuschen, denn da konnte nicht Begierde in seinem Blick liegen.
Da konnte keine unterdrückte Leidenschaft schlummern.
Da konnte keine Sehnsucht seine Pupillen überschwemmen.
Das konnte nicht sein. Ich musste mich täuschen. Das musste ich doch, verdammt noch mal.

„Mönchen“, sagte er, aber es war nicht liebevoll, nicht sanft und nicht glücklich, wie er sprach.

Nein, es war drängend und tief, dunkel, gefährlich, schmerzvoll und auf eine absurde Art und Weise so traurig, dass ich beinahe laut lachen musste.


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Ich will mehr wie jeder andere, dass Joanne K. Rowling mit meiner Luna zufrieden ist, denn es ist ihr Charakter. Ich hatte schon einen Albtraum davon, auf der After-Show-Party zu sein, Jo zu treffen und sie schüttelt nur ihren Kopf und schaut traurig. Das ist mein Irrwicht. Aber bis jetzt hat sie sich mir gegenüber positiv verhalten, also bin ich optimistisch.
Evanna Lynch