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Fanfiction

Nicht nur ein Granger - Kapitel 28: Unterrichten und Lernen

von Alea_Thoron

Not Only A Granger
Teaching and Learning

by ferporcel


DISCLAIMER: Nicht meines! Es ist alles von J. K. Rowling.

WARNING: Diese Geschichte spielt in der Zukunft und beinhaltet HBP Spoiler! Seid gewarnt!

ORIGINAL BETA: BastetAzazis, GinnyW und Annie Talbot – vielen Dank!

GERMAN TRANSLATION: Alea_Thoron

SUMMARY: Ein Konflikt zwischen dem Lehrer und dem Vater, und Nathan erwacht.

________________________________________

Nicht nur ein Granger

Kapitel 28: Unterrichten und Lernen


Severus wusste nicht, wie man auf ihre offensichtliche Sorge reagierte.

»Wir werden mit Hilfe der Geister arbeiten. Ich werde in der Lage sein, Informationen an dich weiterzureichen, was Nathan nicht kann«, sagte er, sie ungelenk beruhigend.

Sie schlang ihre Arme um ihn, bevor er ihre Handlung voraussehen konnte. Merkwürdigerweise fühlte er sich durch ihre Geste unterstützt, was seine Verwirrung über diesen Moment anwachsen ließ. Severus wollte von ihren Armen umschlungen werden – weil es die ihrigen waren – doch gleichzeitig wollte er es auch nicht – eben, weil es die ihrigen waren. Glücklicherweise – traurigerweise – trat sie einen Schritt zurück.

»Behalte den finsteren Ausdruck auf deinem Gesicht, solange du willst«, erklärte sie ihm, und erst in diesem Augenblick bemerkte er, dass er die Stirn gerunzelt hatte, »das ändert nichts an der Tatsache, dass ich mir um dich Sorgen mache. Gewöhn' dich daran.« Eine Hand seinen Arm hinuntergleiten lassend, ergriff sie das Buch in seiner Hand. Er ließ nicht los, nicht einmal aufgrund der Gänsehaut, die ihre Berührung hervorrief. »Wohin gehen wir, um das zu machen? Ein Bett erscheint zweckdienlich. Deine Wohnung oder meine?«

Er zog seine Hand weg und versuchte, sich umzudrehen und dadurch zu verbergen, wie sich sein Gesicht gegen seinen Willen langsam verfärbte und seine Wangen erglühten. Sein Mund wurde plötzlich trocken. Er räusperte sich, entschlossen, irgendetwas zu sagen, um seine irregeleiteten Gedanken zu verdecken, als er ein »Oh!« hörte. Severus schloss seine Augen.

»Severus, ich meinte damit nicht—«

>Merlin, hab Erbarmen<, dachte er.

»Himmel, ist das peinlich. Okay, keine von beiden. Der Krankenflügel hat Betten, Nathan ist dort.«

Severus wurde bei dem Gedanken an seinem Sohn blass – die Seele des Jungen war wahrscheinlich noch immer in diesem Raum und hörte dieser Unterhaltung zu. Worte würden dies nicht ins rechte Licht rücken können, also ging er mit weit ausladenden Schritten davon, ohne einen flüchtigen Blick zurückzuwerfen.

Sie folgte – natürlich – allerdings schweigend, immerhin. Unerträgliche Frau. Wenn er irgendjemandem anderem vertrauen könnte, um bei Nathans Problem behilflich zu sein, hätte er sie dafür verhext … dafür … dafür … ihn berührt zu haben, sich um ihn Sorgen zu machen.

Er kam vor dem Bett zum Stehen, wo der Körper seines Sohnes lag, und vergaß die junge Frau und seine eigenen Gefühle augenblicklich. Das aschgraue Gesicht des Jungen beobachtend, machte die Botschaft des Blutigen Barons eindringlicher, die Worte im Buch bedeutungsvoller. Severus packte seinen Zauberstab mit mehr Kraft.

»Wenn ich in einer halben Stunde nicht wieder bei Bewusstsein bin, suche nach einem Geist«, erklärte er Granger.

Er saß auf einem nahe gelegenen Bett, als ihre Stimme ihn schaudern ließ. »Severus …« Er schaute sie zum ersten Mal seit ihrer verfänglichen Umarmung an. »Sag ihm, wie sehr ich ihn liebe.« Er sah in dem Strahlen ihrer Augen die Liebe, die sie für ihrer beider Sohn fühlte und war gezwungen zu nicken.

Sich auf das Bett legend, bewegte Entschlossenheit seinen Zauberstab-Arm und Latein entströmte seinen Lippen. In seiner Vorstellung hatten sich seine Augen niemals geschlossen, doch er fühlte sich leicht, als ob Schlaf ihn übermannen wollte. Er blinzelte energisch.

Sein strahlender Junge stand vor ihm, eingerahmt durch die viel zu solide Gestalt der besorgten Frau, die auf ihn heruntersah. Nathan lächelte. »Sie sind hier.«

Severus drehte seinen Kopf, um auf sich selbst – hilflos auf dem Bett – und dann zurück auf Nathan zu schauen.

»Es ist eigentümlich, oder?«, stellte sein Sohn fest.

Es war desorientierend, gelinde gesagt. Severus durchlebte einen Aufruhr von Empfindungen, dessen Ursprung er nicht kannte. Er schaute auf seine Hände herab, beugte sie und versuchte, die Materie zu fühlen, aus der sie gemacht waren. Er konnte seine körperlichen Beine durch sie hindurch sehen.

»Ich glaube, es ist so ähnlich, als wäre man ein Geist oder so 'was …«, versuchte sein Sohn als Erklärung anzubieten, und Severus sah auf, zurück auf sein nun nicht mehr so fröhliches Lächeln.

»Es ist eine mehr ätherische Substanz«, gab Severus zu bedenken.

Der Hintergrund bewegte sich und lenkte seine Aufmerksamkeit darauf. Granger ging an Nathan vorbei und näherte sich dem Bett. Sie kam für seinen Geschmack zu nahe heran, ließ ihn eine mit Emotion getränkte Energie wahrnehmen. Severus verließ das Bett nur Augenblicke, bevor sie die Stirn seines Körpers berührte, und blickte mit gerunzelter Stirn auf sie herunter.

»Wir können absolut nichts fühlen.« Severus schaute auf seinen Sohn, der ebenfalls beobachtete, wie er durch die aufdringliche Hexe attackiert wurde. »Glauben Sie, dass der Umkehrzauber funktionieren wird?« Die Frage ließ Severus sich darauf konzentrieren, warum er all dies durchlebte. Die hoffnungsvollen Augen, die sein Junge auf ihn richtete, ließen seinen Brustkorb vibrieren – große Angst, Hoffnung, Entschlossenheit?

»Zeigen Sie mir, was Sie getan haben, Mister Granger.«

»Es heißt Nathan«, korrigierte der Junge, während er bereits um das Bett herumging, auf dem sein eigener Körper unbeweglich lag. Mit dem energetischen Äquivalent eines Zauberstabes in der Hand intonierte sein Sohn den Umkehrzauber.

Severus runzelte die Stirn. »Noch einmal.«

Nathan wiederholte die Bewegungen und Worte, um zu demselben Ergebnis zu kommen: nichts. Severus konnte nicht erkennen, wo die Fehlerstelle lag, so perfekt warf sein Junge den Zauberspruch.

»Noch einmal.«

Fehlerfrei.

»Noch einmal.«

Nathan seufzte ungehalten, warf jedoch den Zauberspruch einmal mehr, genauso perfekt wie zuvor. Ohne dazu aufgefordert zu werden, warf Nathan ihn nochmals. »Sehen Sie nicht, dass es nicht funktioniert?!« Und verärgert wiederholte sein Sohn den Zauberspruch und murmelte Flüche, als er scheiterte und scheiterte und scheiterte …

»Mister Granger«, rief Severus und versuchte, ihn aus der Trance zu befreien, in der er gefangen zu sein schien. »Mister Granger.« Und beim dritten Rufen …

»Es ist Nathan!«, brüllte der Junge, zitternd, am Rand des Zusammenbruchs. »Es heißt Nathan«, quäkte er, trat Schritt um Schritt vom Bett zurück und in eine Ecke, wo er sich zu Boden rutschen ließ, mit den Armen seine Knie umschlingend.

Besorgnis strahlte von Severus aus, die er außerstande war, durch Schichten eindämmen zu können, die er in diesem Moment nicht bei sich hatte. Sein Sohn war so winzig … Zu schnell erinnerte ihn sein Verstand an Grangers Worte … Nathan war lediglich ein Kind, ein Erstklässler …

Nathan …

»Nathan«, begann Severus, sich dem Ball aus Licht zu nähern, der die Seele seines Sohnes war.

»Sie können mir auch nicht helfen, oder? Wir werden für immer in dieser Form bleiben, bis wir sterben, und dann werden wir Geister sein, weil wir diese unerledigte Angelegenheit hinterlassen haben.« Sein Sohn blickte mit flehenden Augen zu ihm auf. »Ich will kein Geist sein.«

Er hatte Angst. Severus versuchte, den Umkehrzauber auf ihn zu werfen, und starrte bloß erstaunt, als dieser keinerlei Wirkung auf seinen Jungen hatte. Er tat nichts anderes – konnte nichts anderes tun, außer erstaunt zu blicken. Eine ihm unbekannte Schwingung drängte ihn, mehr zu tun, doch er konnte es sich selbst nicht zugestehen, auch nur wenige Zentimeter näher heranzugehen. »Wir geben nicht auf«, gelang es ihm zu sagen, darauf hoffend, dass sich dieser innere Drang abschwächen würde.

Nathan machte eine Geste in Richtung seines Körpers auf dem Bett. »Es funktioniert nicht.«

»Bis ich herausfinde, warum.«

Der Junge verstummte, und Severus folgte seinem Blick dorthin, wo Granger zärtlich Nathans Gesicht streichelte. Severus konnte Besorgnis in ihren Augen ausmachen, doch er bezweifelte, dass der Junge sie ansah und dasselbe darin erkannte, und so war er überrascht, als Nathan sagte: »Sie ist besorgt.«

»Ja«, stimmte er zu.

»Genau wie Sie«, setzte der Junge hinzu.

»Das sollte offensichtlich sein«, erklärte Severus, in die Defensive gedrängt.

Nathan schaute ihn an, und Severus spürte diesen Blick tief in sich, als ob die Augen seines Sohnes geradewegs in seinen inneren Kern strahlten und alles erkennen konnten. Der Junge stand auf, nahm sich so gut er konnte zusammen, und fragte: »Wie finden wir es heraus?« Aufgrund der Entschlossenheit in seiner Stimme erkannte Severus, dass er das Thema auf den Zauberspruch zurückgebracht hatte.

»Zuerst muss ich es selbst versuchen. Wenn ich erfolgreich bin, werden wir von diesem Punkt aus weiterarbeiten.« Im selben Augenblick, als Severus dies sagte, spürte er, wie etwas Schweres ihn traf, wusste jedoch, dass es nichts Stoffliches sein konnte. Nathan schaute ihn angespannt an. »Ich werde zurückkommen, um Sie zu holen«, erklärte Severus ihm, unsicher, warum er dies tat. Der innere Druck verringerte sich um einen Bruchteil, und verwandelte sich dann in eine andere Art von Druck, als sich Nathan näherte.

»Versprochen?«, fragte der Junge.

»Ich bin ein Mann von Wort, Nathan«, versicherte Severus ihm.

»Dann versprechen Sie mir, dass Sie mich hier nicht allein lassen werden«, verlangte sein Sohn.

»Das werde ich nicht«, versprach Severus.

Der Junge zögerte, bevor er nickte. Das Stechen in Severus' Brust veränderte sich einmal mehr, und jetzt wusste er, dass es aus seinem Inneren kam. War dies, wie es sich für einen Vater anfühlte, sich um sein Kind zu sorgen? Diese Mischung aus Schmerz und Widerstreben; dieses verzweifelte Bedürfnis, alles Unrecht wiedergutzumachen, so dass sein kleiner Junge nicht leiden würde? Es brachte ihn dazu, Nathan berühren zu wollen, obwohl er dies nicht tun würde. Irgendwie war er sich darüber im Klaren, dass die Berührung einer Seele durch eine andere Seele die Angelegenheit noch verwirrender und komplizierter machen würde. Er blickte flüchtig auf das Bett, an dem sie standen, das bleiche Gesicht anstatt des leuchtenden, und beobachtete die Hand, die kam und aus seinem beschränkten Blickfeld verschwand. War es das, was Granger für Nathan fühlte? Ein nicht zu unterdrückendes Bedürfnis zu trösten und zu schützen, stärker als ...

… Alles? Hatte er jemals etwas Stärkeres gefühlt als das, was er für seinen Jungen fühlte?

»Sie liebt Sie.« Und liebte er ihn ebenfalls?

»Das tut sie.« Die Stimme des Jungen rettete ihn aus seinen Gedanken. Ihre Blicke verfingen sich ineinander.

»Ich werde zurückkehren, um Sie zu holen, Nathan.«

»Sie—«

»Was geht hier vor?« Madam Pomfrey betrat den Krankensaal und beanspruchte die Kontrolle über ihren Zuständigkeitsbereich.

Severus stöhnte auf.

»Sie wird Sie ebenfalls ins St. Mungo's schicken wollen«, kombinierte Nathan logisch.

Severus warf dem Jungen einen flüchtigen Blick zu.

»Mum wird sie das nicht machen lassen«, setzte Nathan vehement hinzu.

»Wir arbeiten am Umkehrzauber«, erklärte Granger Poppy.

»Auf welche Art? Indem Sie jeden hier im Schloss verfluchen?« Poppy runzelte empört die Stirn, und schwenkte ihren Zauberstab über Severus' Körper. Als ein blasses Blau sein bleiches Gesicht erhellte, drehte sich die Medi-Hexe mit einem garstigen durchdringenden Blick zu Granger um. »Sie ... Mir reicht's!! Ich setze mich jetzt sofort per Floh mit dem St. Mungo's in Verbindung!«

»Oh, nein, das werden Sie nicht!«, sagte Granger, wobei sie Poppy den Weg zum Kamin versperrte. Zum Raum in seiner Gesamtheit sagte sie: »Severus, wenn du mich hören kannst, tu irgendetwas!«

»Versuchen Sie zurückzukehren«, drängte Nathan ihn, besorgt, seiner Mutter zu helfen.

»Severus!«, schrie Granger, als Poppy ihren Zauberstab auf sie richtete.

»Oh, um Merlins willen«, fluchte er, bevor er den Umkehrzauber in Angriff nahm, der ihn – hoffentlich – zurück in seinen Körper senden würde.

Und er blinzelte.

Mit seinen eigenen dunklen Augen aus Fleisch und Blut.

»Niemand floht hier irgendwo hin«, krächzte er.

*-*-*-*


Nathan keuchte auf, als sein Vater in seinen Körper zurückgesogen wurde.

Es funktionierte. Der Gegenfluch funktionierte.

Nathan beobachtete, wie sein Vater sich aufsetzte und sprach, wobei er weder der Unterhaltung noch der Umgebung viel Aufmerksamkeit schenkte, fasziniert und dabei gleichzeitig enttäuscht, dass sein Vater bei dessen ersten Versuch erfolgreich gewesen war, während er traurigerweise nach wie vor körperlos blieb.

Leider.

*-*-*-*


»Gott sei Dank«, seufzte Hermione, als sie Severus' Stimme hörte. Sie lief schnell zu seiner Bettseite hinüber, und überließ es Madam Pomfrey, ihr zu folgen, falls sie dies wollte. »Wie fühlst du dich? Ist alles in Ordnung? Hast du Nathan mit dir gebracht?« Während sie dies fragte, rannte sie in ihrer Hast, zum Bett ihres Sohns zu kommen, beinahe die Medi-Hexe über den Haufen.

Er war nicht erwacht.

Hermione drehte sich um und wartete darauf, dass Severus eine Erklärung dafür gab.

»Der Umkehrzauber funktioniert«, erzählte er ihr, während er mit einer Hand seine Schläfe massierte und mit der anderen die Aufmerksamkeit der Medi-Hexe abwehrte.

»Lass mich dich untersuchen, du störrischer Zauberer!«, beharrte Madam Pomfrey, ihren Zauberstab erneut über Severus schwingend.

Die Tatsache, dass er das Offensichtliche bekundete, machte Hermione gewillt, sich selbst um ihn zu kümmern – doch wie konnte sie Nathans Hand loslassen, insbesondere jetzt, nachdem sie bisher noch nicht wusste, warum er nicht erwacht war?

Sie wartete.

Severus schaute sie an. Seine Augen fokussierten sich, und er sah vermutlich, wie beunruhigt sie war. »Ich kann den Umkehrzauber nicht auf ihn werfen, wie wir bereits anhand der Informationen vermutet hatten, die wir besaßen. Er ist allerdings absolut dazu imstande, den Zauberspruch zu werfen; ich habe ihn bei mehreren Versuchen beobachtet.« Er blickte flüchtig auf den Medi-Hexe.

Hermione wusste, dass er sich nicht wohl dabei fühlte, dies in Gegenwart von Anderen zu diskutieren, doch sie musste darüber Bescheid wissen. »Warum funktioniert es dann nicht?«

Severus' Augenbrauen zogen sich ein wenig enger zusammen, und Hermiones Herz wurde in ihrer Brust zusammengeschnürt: Er wusste nicht, warum der Umkehrzauber nicht funktionierte.

»Auf welche Art hast du mit Mister Granger gesprochen?« Madam Pomfrey mischte sich in das leise Gespräch der Eltern ein. »Welchen Gegenfluch versuchst du?«

Um Severus mehr Raum zu geben, sich auf eine Lösung zu konzentrieren, dachte Hermione, dass es besser wäre, auf die Fragen selbst zu antworten. »Nathan verfluchte sich selbst, wobei er einen Zauberspruch verwendete, den wir vor ein paar Stunden als den Anima Libertas identifiziert haben. Seine Seele ist auf irgendeine Art und Weise von seinem Körper getrennt und kann nur durch die Geister kommunizieren. Severus konnte mit ihm sprechen, als er demselben Zauberspruch unterworfen war.« Sie endete und richtete erneut das Wort an ihn, ihre Stimme weniger distanziert, warmherziger. »Wie geht es ihm, Severus?«

»Gut, in Anbetracht der Umstände.«

Hermione mochte diese Antwort nicht. Genau genommen, sie mochte sie überhaupt nicht. Was würde sie tun, um ihrem Baby zu helfen? Warum funktionierte der Zauberspruch nicht, verdammt! Sie brauchte ihren Jungen zurück; sie brauchte ihn, damit er ihre Hand als Antwort drückte, jene dunklen Augen öffnete und den Blick auf sie richtete, ihr zulächelte und …

»Hermione.«

Sie hörte ihren Namen mit Severus' Stimme aussprechen und wurde sich erst dann der Tatsache bewusst, dass sie den Geräuschen innerhalb des Krankensaals vorher nicht zugehört hatte. Sie bemerkte ebenfalls, dass sie hart auf ihre Unterlippe gebissen hatte.

»Wir müssen ihm helfen, Severus. Was glaubst du, warum der Umkehrzauber nicht funktioniert?«, fragte sie ihn, getröstet durch seine Nähe, jetzt, wo er neben ihr stand.

»Irgendwelches Wissen, das er nicht besitzt, verhindert es.« Er hielt bei seiner Erklärung inne, so dass sie ihre Augen von Nathan ab- und Severus zuwandte. »Du hattest Recht damit, als du sagtest, dass sein Alter relevant wäre. Er ist in Zauberkunst lediglich ein Anfänger.« Er drehte sich von ihr und dem Bett, in dem Nathan lag, ab. Der Trost war verschwunden.

»Wohin gehst du?«, fragte sie.

»Ich habe versprochen, dass ich zurückkehren würde.«

»Dein Magie-Pegel ist erschöpft«, warnte die Medi-Hexe, und erinnerte sie damit an ihre Anwesenheit. »Du wirst diesen unbekannten Zauber nicht noch einmal werfen.«

Er funkelte die Matrone an, doch Hermione wusste, dass Madam Pomfrey mit ihrer Sorge Recht hatte. Dann blieb Hermione keine andere Wahl. »Ich gehe stattdessen.«

»Nein!«, sagten beide gleichzeitig. Severus runzelte die Stirn und setzte hinzu: »Du musst hier sein, im Falle, dass er aufwacht.«

Ihre Hand hielt noch immer die ihres Sohnes, und ihre Entschlossenheit fiel in sich zusammen. »Wir können nicht einfach hier herumsitzen und nichts tun!«, protestierte sie kindisch.

»Und das werden wir auch nicht«, versicherte Severus ihr, und bevor Madam Pomfrey protestieren konnte, lag er bereits ohne Bewusstsein auf dem Bett.

Hermione seufzte.

*-*-*-*


Severus beobachtete, wie die Seele seines Sohnes ihren Mund bewegte, doch er schaffte es nicht zu verstehen, was er sagte, was ihn seinen Kopf schütteln ließ, um diesen von der Umnebelung zu befreien.

»â€¦ und Sie leuchten anders, Sir. Geht es Ihnen gut?« Severus hörte schließlich, was Nathan fragte, während der Junge ihn mit riesigen, besorgt blickenden Augen anstarrte.

»Ich bin in Ordnung«, fühlte er sich verpflichtet zu sagen, obwohl er ganz genau wusste, dass er sich nicht in der besten Verfassung befand. »Poppy hat nur versucht, die Kontrolle über eine Situation zu übernehmen, die sie nicht das Geringste angeht – wie immer. Es steht ihr nicht zu zu entscheiden, was ich mit meiner Magie kann oder nicht kann.« Severus fühlte sich bereits besser, dachte er. Er straffte seine Schultern.

»Sie haben letzte Nacht nur für kurze Zeit geschlafen, und es ist bereits wieder Nacht.«

Die Unterstellung, dass er übermäßig abgespannt sein könnte, brachte in Severus augenblicklich den Wunsch auf, den Jungen zu ermahnen und zu sagen, dass es nicht seine Angelegenheit war, ob er schlief oder nicht, doch irgendetwas ließ ihn seine Zunge im Zaum halten; da war diese ihm unbekannte Schwingung wieder. »Sie brauchen sich nicht zu beunruhigen.« Erst nachdem er jene Worte der Beschwichtigung ausgesprochen hatte, verstand Severus Nathans Gefühle.

»Ich möchte nicht, dass Sie—«, war Nathan dabei zu sagen, als …

»Fühlen Sie sich irgendwie anders?«, unterbrach Severus, zum einen, um diese Richtung der Unterhaltung zu unterbinden als auch aus einer plötzlich aufgekommenen neuen Befürchtung heraus. Vielleicht durchlebte sein Sohn dieselben Beschwerden.

Der Junge schüttelte verneinend seinen Kopf, und man konnte das Schweigen hören und mit Händen greifen. Severus schaute sich um und bemerkte dann, dass die Hexen neben ihren Betten eine stille Wachsamkeit aufrechterhielten.

»Was glauben Sie, das ich falsch mache?«, fragte Nathan. Severus konnte dem Jungen nicht ins Gesicht sehen, am allerwenigsten zugeben, dass er nicht wusste, was Nathan falsch machte. Nach einigen Momenten hörte er Nathan aufseufzen; sein Sohn war kein Dummkopf.

»Ich bin hier, um das herauszufinden«, versuchte Severus, den Jungen zu beruhigen. »Ich benötige Sie, damit Sie mir erklären, auf welche Art Sie den Zauberspruch werfen – erklären Sie, wie Sie ihn ausführen.«

»Noch einmal, ich tue haargenau das, was dieses dämliche Buch sagt!« Er warf seine Arme in die Luft, sichtlich frustriert.

Severus seufzte dann, Geduld benötigend. »Aber wie interpretierten Sie das, was haargenau in dem dämlichen Buch steht?« Seine Wahl, Nathans eigene Worte zu gebrauchen, schien den Jungen in Verlegenheit zu bringen.

»Ich mache die Zauberstab-Bewegung«, sagte er ruhig, kooperierte und bewegte das energetische Äquivalent seines Zauberstabes genau so, wie das angewiesene Buch instruierte. »Dann sage ich die Beschwörungsformel.« Nathan sprach deutlich die lateinischen Worte aus. »Und dann geschieht nichts«, setzte er in einem trockenen Tonfall und mit ernstem Gesichtsausdruck hinzu.

Severus hatte denselben Ausdruck von Unzufriedenheit auf Nathans Gesicht schon zuvor gesehen, jetzt, wo er sich daran erinnerte. Es war beim letzten Mal gewesen, als Nathan ihn in seiner Wohnung besucht hatte, als er versucht hatte, unter Verwendung eines nonverbalen Zauberspruches eine Tasse Tee mit Hilfe eines Levitation-Zaubers schweben zu lassen, dabei scheiterte und wütend aus dem Zimmer stapfte. Severus rieb müde seine Augen, als er sich dessen bewusst wurde, dass sie sich jetzt mit demselben Problem herumschlugen: einem nonverbalen Zauberspruch. »Sie können es nicht wissen.«

»Ich kann sehen, dass es nicht funktioniert, Sir«, sagte Nathan übellaunig, und Severus wurde sich bewusst, dass er seinen Gedanken laut ausgesprochen hatte.

»Es ist ein nonverbaler Zauberspruch«, führte er sorgfältig näher aus.

Nathan runzelte die Stirn. »Ich soll die Beschwörungsformel nicht laut aussprechen?« Er versuchte unverzüglich den Zauberspruch noch einmal, nun lautlos. Es funktionierte nicht – selbstverständlich nicht.

»Es ist nicht allein eine Frage des laut Aussprechens oder nicht laut Aussprechens der Beschwörungsformel.« Severus kannte das Leistungsvermögen seines Sohnes, er war sich allerdings auch dessen Unerfahrenheit bezüglich Zauberei sehr bewusst. Seine Fähigkeiten waren von denjenigen eines Sechstklässlers weit entfernt. Das, was wie ein einfacher Zauberspruch aussah, gestaltete sich dadurch kompliziert.

»Demnach …« Nathan zögerte und runzelte über sich selbst die Stirn, »haben Sie sich neulich nicht über mich lustig machten, als Sie mich baten, eine Tasse mit Hilfe eines Levitation-Zaubers schweben zu lassen, ohne die Beschwörungsformel laut zu sagen.«

Severus wurde durch diese Feststellung entwaffnet. Dass sein Sohn glaubte, dass er um irgendetwas gebeten hatte, nur, um ihn zu demütigen, während seine Absichten genau dem Gegenteil entsprochen hatten, zeigte deutlich, wie ungeeignet er für eine Vaterschaft war.

»Das habe ich nicht«, gestand er betreten ein. »Sie zeigen eine beträchtliche Kontrolle über Ihre magischen Fähigkeiten, insbesondere bei Zauberkunst, und ich dachte, dass Sie dazu in der Lage sein würden, einen nonverbalen Zauberspruch zu werfen, wenn Sie es versuchen würden.«

»Ich kann das nicht«, entgegnete Nathan, noch immer über sich selbst die Stirn runzelnd, mit gebeugtem Kopf.

»Ich glaube immer noch, dass Sie dazu fähig sind«, versicherte Severus ihm, während er die Unsicherheit hinter seinem ruhigen Gebaren verbarg.

Der Junge hob seinen Kopf, um zu ihm aufzublicken. »Professor Snape«, begann er – der Titel klang unter diesen Umständen in Severus' Ohren unpassend, »ich habe mir wirklich die größte Mühe gegeben, diese Tasse mit Hilfe eines Levitation-Zaubers schweben zu lassen, aber ich habe es nicht geschafft. Ich kann den Zauberspruch nicht zum Funktionieren bringen, wenn ich die Beschwörungsformel nicht laut ausspreche.«

»Ich werde Sie unterrichten.«

Ein gequälter Ausdruck legte sich auf Nathans Gesicht – eine Illustration seines Mangels an Vertrauen in Severus' Lehrmethoden. Sich dafür entscheidend, die Despektierlichkeit des Jungen zu ignorieren, begann Severus, eine Vorlesung zu halten:

»Es ist eine Frage von Konzentration und der Macht des Geistes. Ich glaube allerdings nicht, dass es das ist, was Sie hinsichtlich nonverbaler Zaubersprüche als schwierig empfinden werden, nicht mehr jedenfalls, als das, worauf es sich zu konzentrieren und Ihre Macht des Geistes anzuwenden gilt. Zaubersprüche bestehen aus vielen Schichten, die einige ausgewählte Worte und Zauberstab-Bewegungen in magische Handlungen mit einem wohlüberlegten Endzweck verwandeln.« Severus hielt inne, um Nathan dies in sich aufnehmen zu lassen. »Woran denken Sie, wenn Sie einen Gegenstand mit Hilfe eines Levitation-Zaubers schweben lassen?«

Nathan runzelte die Stirn – eine Verbesserung, wenn man seinen Ausdruck von Zweifel von vorhin in Betracht zog – und antwortete aufgeblasen: »Daran, die Beschwörungsformel richtig auszusprechen und die Bewegungen des Zauberstabes korrekt auszuführen.«

»Ist das alles?« Severus fragte beharrlich nach.

»Ja«, antwortete Nathan, während sein Gesichtsausdruck sich zögernd aufhellte.

»Folglich fliegt jedes Mal, wenn Sie Ihren Zauberstab wutschen und wedeln und Wingardium Leviosa sagen, ein Gegenstand – irgendein Gegenstand – in die Luft, ungebetenen. Ist es das?«

»Nicht irgendein Gegenstand, nur derjenige, auf den man seinen Zauberstab richtet«, korrigierte Nathan.

»Das würde unter Umständen für einen Schwebezauber-Zauberspruch zutreffend sein, weil wir normalerweise sehen können, was wir mit Hilfe eines Levitation-Zaubers schweben lassen. Wenn wir keinen abgegrenzten Gegenstand haben, um unsere Zauberstäbe darauf zu richten, oder wenn das Ziel sich verselbständigt oder lebendig ist, muss der Grad der Fachkenntnisse des Werfers des Zauberspruches höher sein, um sich auf jene neuen Variablen einzustellen. Dasselbe geschieht bei der Verwandlung von lebenden Wesen und in Verzauberten Zaubertränken.«

Nathan schaute ihn konzentriert an, und Severus wusste, dass er daran arbeitete, diese ganzen Informationen in sich aufzunehmen.

»Seelen«, fuhr Severus fort, »sind gleichzeitig sowohl lebendig als auch Gegenstände von flüchtiger Beschaffenheit. Seinen Zauberstab gegen sich selbst zu richten, dabei die korrekten Bewegungen zu vollführen und eine Beschwörungsformel auszusprechen, ist keine Garantie für Erfolg.« Er hielt erneut inne, gab Nathan damit Zeit, seiner Argumentation zu folgen, bevor er fragte: »Was hat sich in Ihrem Kopf abgespielt, als Sie die Tasse, die Sie in der Luft mit Hilfe eines Levitation-Zaubers schweben ließen, dazu brachten, sich zu bewegen, ohne darauf zu schauen?«

»Ich …« Nathan legte seinen Kopf schief, mutmaßlich, um zu versuchen, sich genau daran zu erinnern, was an jenem Abend geschah. Severus verstand, dass sein Sohn die Theorie hinter dem, was er getan hatte, nicht kannte, doch die Theorie konnte bis zum dritten Schuljahr warten. Was er brauchte, waren Nathans natürliche magische Fähigkeiten in Zauberkunst, um ihm zu helfen zu verstehen, was erforderlich war, um seine Seele in seinen Körper zurückzusenden. »Ich forderte die Tasse einfach auf, sich zu bewegen und hoffte, dass sie tun würde, was ich gefordert hatte.«

>Kluger Junge<, dachte Severus mit Stolz.

»Das Arbeiten mit nonverbalen Zaubersprüchen verlangt nach einem ähnlichen Niveau der Konzentration. Nur, dass Sie zusätzlich zu der Vorstellung, wie sich Ihre Seele wieder Ihrem Körper anschließt, außerdem die Worte der Beschwörungsformel dazu bringen müssen, gefühlt und getragen zu werden, indem Sie ausschließlich an sie denken.«

Nathan runzelte die Stirn. Severus konnte seine Unsicherheit über die Worte spüren.

»Ich erwarte nicht, dass Sie bei Ihrem ersten Versuch erfolgreich sind, Nathan«, erklärte er seinem beunruhigten Sohn, wobei er nur zu gut verstand, dass die Angst vor dem Misserfolg aus der Gleichung herausgenommen werden musste. Severus war ebenfalls ein Perfektionist. »Nur zu«, ermutigte er ihn.

Nathan straffte seine Schultern und konzentrierte sich auf die schwierige Aufgabe, die vor ihm lag. Er schwenkte schweigend seinen Zauberstab. Seine Seele blieb dort, wo sie sich befand – körperlos. Er seufzte.

»Versuchen Sie es noch einmal«, forderte Severus.

Und etliche Versuche folgten diesem Ersten. Severus wusste, dass es für Nathan mehr als die Zeit einer normalen Hogwarts-Unterrichtsstunde für Nathan brauchen würde, den Umkehrzauber zustande zu bringen.

»Schließen Sie Ihre Augen und konzentrieren Sie sich«, instruierte Severus ihn, als er spüren konnte, wie Nathans Frustration zunahm.

»Warum braucht denn Severus so lange?«, murmelte Granger.

»Sie spielen mit gefährlicher Magie«, antwortete Poppy. »Ich hätte ihn nicht diesen Zauberspruch auf sich selbst werfen lassen sollen.«

»Nathan braucht Hilfe«, entgegnete Granger sichtlich verärgert.

»Das St. Mungo's verfügt über spezialisierte Hilfe für solche Fälle. Ich dachte, dass gerade Sie, Miss Granger, Vernunft annehmen würden. Was ist, wenn wir nur aufgrund Ihres Starrsinns auch noch Severus verlieren?«

»Wir haben niemanden verloren!«, sagte Granger entrüstet.

Severus seufzte.

»Ich kann mich bei diesem ganzen Lärm nicht konzentrieren!«, knurrte Nathan.

»Warum sind sie dann immer noch bewusstlos? Ich bin mir sicher, dass bereits alles in Ordnung wäre, wenn wir Mister Granger ins St. Mungo's verlegt hätten, als ich dies angeraten habe«, beharrte die Medi-Hexe auf ihrer Meinung.

»Als ob es irgendjemanden Besseren gäbe als Severus, um Nathan in diesem Augenblick zu helfen … Offen gesagt, Madam Pomfrey, hätte ich nicht erwartet, dass Sie einen der talentiertesten Zauberer wie Severus in einer Angelegenheit wie dieser in Zweifel ziehen.«

Die Auseinandersetzung nahm an Volumen und Hitze zu, genauso, wie Severus' Interesse daran. Sie hatten offensichtlich vergessen, dass er sie nach wie vor hören konnte, während sie von ihm sprachen.

»Severus ist kein ausgebildeter Heiler!«

»Nein, aber seine Erfahrung bei der Bekämpfung der Dunklen Künste ist größer als diejenige jedes anderen voll ausgebildeten Heilers. Wenn es jemanden gibt, der meinem Sohn helfen kann, dann ist es Severus!«

»Seid still!«, brüllte Nathan und bedeckte seine Ohren mit seinen leuchtenden Händen. Severus wandte schuldbewusst seine Aufmerksamkeit wieder seinem Jungen zu. »Bringen Sie sie dazu aufhören!«, bat ihn Nathan flehentlich.

Severus schwenkte seinen Zauberstab, und seine Worte konnten erneut von allen im Raum Anwesenden gehört werden. »Hört auf zu streiten.« Nun ja, gerade noch so, da sie aufgrund seines geschwächten Zustands leise waren.

Nichtsdestoweniger verstummten beide Hexen und umkreisten nun sein Bett, wobei Granger zuletzt das Bett erreichte, da sie zweifellos Nathans Zustand überprüft hatte, bevor sie zu ihm herüberkam, um nach ihm zu sehen.

»Wie geht es ihm?«, fragte sie.

»Er kann sich nicht auf den Zauberspruch konzentrieren, wenn Ihr Euch wie kleine Kinder zankt!«, schimpfte er – Granger schien bei seinen Wörtern reumütig und schmerzerfüllt.

»Wie fühlst du dich?«, überraschte sie ihn mit ihrer Frage im Flüsterton.

»Er ist noch schwächer als zuvor, das ist es, wie er sich fühlt«, antwortete die verärgerte Medi-Hexe an seiner Stelle. Severus versuchte, sich auf dem Bett aufzusetzen und ihr das Gegenteil zu beweisen, runzelte jedoch die Stirn, als ein kleiner Schubs von Poppy ihn in Position hielt – auf dem weißen Kissen. »Bleib, wo du bist, du störrischer Zauberer« schalt sie ihn flüsternd.

»Ich werde ein paar Minuten brauchen, um mich zu erholen …«

»Nein, nein! Keine weiteren Zaubersprüche von dir heute Abend, Mister!«, unterbrach Poppy ihn. »Du würdest nicht dazu in der Lage sein, ein drittes Mal zurückzukommen, oh nein. Dein magischer Level ist ebenso niedrig wie deine physische Energie, Severus. Versuch' gar nicht erst, mit mir zu streiten!«

»Sie hat Recht, Severus«, stimmte Granger mit einer sorgenvollen Stimme zu. »Hattest du die Zeit, um Nathan zu unterweisen? Vielleicht sollte ich gehen …«

»Nein«, wies Severus ihren Vorschlag ab, unsicher dahingehend, warum es für ihn so wichtig war, dass sie sich heraushielt. »Er weiß, was zu tun ist. Ich werde mich ein paar Minuten ausruhen, einen Aufpäppeltrank trinken und zu ihm zurückgehen. Er könnte jetzt jederzeit aufwachen, es ist nur eine Frage der Zeit.« Er wollte sich aufsetzen – von oben herab von jenen besorgten, großen braunen Augen beobachtet zu werden, ließ ihn sich verwundbar fühlen.

»Rühr' dich nicht vom Fleck, Severus«, schimpfte Poppy. »Du wirst nicht einmal in die Nähe eines Aufpäppeltranks kommen. Was du brauchst, ist eine Nacht voller erholsamem Schlaf.«

Er knurrte, doch er hatte wenig Energie übrig, um darüber hinaus zu protestieren.

»Schlaf, Severus«, erklärte Granger ihm in einem Tonfall, der liebkoste und brachte seine Entschlossenheit, ihr zu widersprechen, zum Verstummen. »Ich werde Nachtwache halten.« Er glaubte auch nicht daran, dass seine Augen voller Schlafsand es schaffen würden zu widersprechen.

*-*-*-*


Nathan hatte seine Augen geschlossen, um sich zu konzentrieren. Man erwartete von ihm, dass er sich konzentrierte. Worauf? Er war sich nicht sicher, dass er das noch wusste, aber er würde es auf jeden Fall weiterhin versuchen. Er musste zu seinem Leben zurückkehren, in seinen Körper.

»Mach' eine Pause, Nathan«, hörte er hinter sich sagen. Nathan öffnete weder seine Augen noch hinderte er seinen Zauberstab daran, sich weiterhin zu bewegen. Deshalb legte sich eine Hand auf seiner Schulter. »Das genügt völlig, Sohn.«

Bei diesen Worten öffnete er wirklich seine Augen. Seinen Zauberstab senkend, blickte er ins Gesicht seines Vaters und wusste, dass das Mann, der dort stand, nicht derselbe von vorhin war.

Professor Snape lächelte. »Komm« Der Mann zupfte an ihm, seine Schultern in eine halbe Umarmung ziehend, »lass' uns einen Spaziergang machen.«

Nathan schaute auf seine schweigsame Mutter und auf die Körper, die sie überwachte.

»Es wird ihr gut gehen«, versicherte Professor Snape ihm. »Geh' ein Stück mit mir spazieren.«

Sie verließen den Krankenflügel und gingen schweigend durch die verlassenen Korridore von Hogwarts. Nathan hatte keine Ahnung, wohin der Professor ihn brachte, aber das war im Augenblick relativ unwichtig – sich sicher und umsorgt zu fühlen, war das Einzige, was zählte. Der Arm, der um ihn lag, glitt nicht herunter, bis sie eine Holztür erreichten.

Sein Vater ging zuerst hindurch. Nathan folgte direkt dahinter. Sie stiegen die steilen Stufen Schritt für Schritt hinauf, bis Nathan den Wind an sich zerren fühlte. Ja, er konnte wirklich den Wind fühlen, der auf der Spitze des Astronomie-Turmes blies.

»Wir müssen beide unsere Energien wieder aufladen. Kannst du den Wind fühlen?«

Nathan nickte, noch immer verwundert darüber, wie gut es sich anfühlte, die Kraft der Luft zu spüren, die durch ihn hindurchströmte. Er hatte nicht bemerkt, dass er seine Augen geschlossen hatte, doch er öffnete sie nicht, als er es schließlich erkannte.

»Öffne deine Arme, lass' deine Seele in Einklang mit der Natur bringen«, sagte sein Vater und Nathan gehorchte, seine Arme weit öffnend und über das Gefühl der Zugehörigkeit glücklich lächelnd.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und was dennoch überhaupt keine Zeitspanne gewesen zu sein schien, öffnete Nathan langsam seine Augen, um zu entdecken, dass dieser unbekannte Professor Snape aufmerksam auf ihn zurückschaute.

»Wie fühlst du dich?«

»Viel besser, danke.« Nathan antwortete auf das Lächeln, das er empfing.

Der Mann drehte sich herum, um den Wald zu betrachten. Nathan ging zu ihm hinüber, blieb neben ihm stehen, um ebenfalls die Ländereien zu beobachten. Eine Hand tätschelte seinen Kopf und wärmte damit seine ganze Seele, aber Nathans Denken konnte nur schwerlich länger vom Umkehrzauber ferngehalten werden …

»Professor Snape«, richtete er das Wort an den Mann und blickte auf, als keine Antwort kam. Sein Vater runzelte mit dem Blick auf den Mond die Stirn, bevor er zu ihm herunterschaute, weiterhin die Stirn runzelnd. Nathan vergaß, was er im Begriff war zu sagen, verwirrt von seinen Gedanken darüber, was dem Mann missfallen haben könnte.

»Kannst du mich nicht anders anreden?«

Die Frage warf Nathan aus dem Gleichgewicht. »Ich dachte … ich …«

»Ich spreche dich mit Nathan an, oder? Vielleicht könntest du mich Severus nennen.«

Nathan war an der Reihe, die Stirn zu runzeln.

»Wie sprichst du deine Mutter an?«

»Naja … ich …« Nathan fühlte sich bei der Frage unbehaglich. »Mum«, antwortete er schließlich.

»Und wie würdest du deinen Vater ansprechen?«

»Ich …« Professor Snape konnte nicht ernsthaft darum bitten, dass er … Nathan schloss seine Augen … Er wusste nicht, ob er … das konnte – ob er … es durfte …

»In deinen Träumen«, ermutigte ihn die wärmende Stimme.

Während ihm zu Mute war, als ob er von dem hohen Turm fallen würde, brachte Nathan in einem erstickten Flüstern ein »Dad.« heraus.

Die Hand seines Vaters zog seinen Kopf in einer Geste an seine Brust, die mehr einer Belohnung ähnelte, und Nathans gesamte Seele erschauerte, als er die Lippen spürte, die seine Stirn streiften. »Ich habe dich vermisst, Sohn«, wisperten sie, und es fühlte sich an, als wäre der Wind von der Sommersonne benetzt worden.

Und wenige kurze Stunden wurden damit verbracht, in einem lebendig gewordenen Traum zu leben: Nathan, der den Daddy hatte, den er sich immer gewünscht hatte, jede Minute dessen genießend, von dem er überzeugt war, dass es eine einmalige Begebenheit sein würde. Sie unterhielten sich über ernste und verrückte Dinge, als ob sie dies jeden Tag machten. Sie scherzten und lachten, als ob das Geräusch in ihren Ohren nicht fremd klang. Es wurde als Geschenk angeboten, und Nathan akzeptierte diese Offerte, und die Erinnerung würde in seine Seele eingemeißelt und bis in alle Ewigkeit im Gedächtnis in Ehren gehalten werden.

Jeder Schritt zum Krankenflügel zurück war schwerer, als der vorherige; es es war ein Gefühl, als wären diese Schritte damit verbunden, sich von Wolken hinunterzubegeben, um schmerzhafte, spitze Steine zu betreten. Eine Hand erschien, um die Linien zu glätten, die durch das Stirnrunzeln sein Gesicht verzerrten.

»Es ist so gut wie vorbei, Sohn. Der Umkehrzauber wird funktionieren, und du wirst zu deinem normalen Leben zurückkehren«, versicherte ihm sein Daddy, sich höchstwahrscheinlich überhaupt nicht dessen bewusst, aus welchem Grund sich auf Nathans Stirn Linien abzeichneten.

Nathan öffnete seinen Mund, um zu versuchen zu erklären, doch ihm wurde das Wort angeschnitten, nachdem er nach zwei Schritten in den Krankensaal hinein in einer festen Umarmung versank.

»Wo bist du gewesen?«, erkundigte sich seine Mutter.

»Ich habe ihn mit auf einen Spaziergang genommen; er brauchte etwas frische Luft«, antwortete sein Daddy für ihn.

»Ihr habt mich besorgt zurückgelassen«, erklärte sie dem Mann. »Ich konnte den Krankensaal während einer solch leichten Schlafphase nicht verlassen.« Die Umarmung lösend, hielt seine Mutter sein Gesicht zwischen ihren Händen und analysierte kritisch seine Gesichtszüge. »Du hast dich überarbeitet«, stellte sie ihm gegenüber fest. »Es braucht Zeit, einen neuen Typus von Magie zu assimilieren. Bemühe dich, dich zwischen den Versuchen auszuruhen, okay?« Dann, das Wort an seinen Daddy richtend, sagte sie: »Danke.«

»Das ist nicht nötig, Hermione«, lehnte der Mann ihren Dank ab. »Ich habe mich danach gesehnt, Zeit mit Nathan zu verbringen.«

Nathan vermisste es ebenfalls, Zeit mit seinem Daddy zu verbringen, auch wenn es für ihn nur eine einzige Nacht gewesen war.

Eine Bewegung erregte Nathans Aufmerksamkeit. »Du wachst auf, Dad.« Es klang wie ein Wehklagen.

Seine Mutter brach ihren Augenkontakt mit seinem Vater ab und blickte flüchtig auf das Bett; der Mann rührte sich erneut.

»Du machst Fortschritte, Hermione.«

Nathan wusste nichts über den Fortschritt, von dem der Mann sprach. Der intensive Blick seines Vaters sprach Bände, die er nicht nachvollziehen konnte. Zu ihm sagte sein Daddy: »Achte darauf, was deine Mutter sagt und versuche dich daran zu erinnern, jedes Mal deine Gedanken zu beruhigen, wenn du den Zauberspruch in Angriff nimmst.«

»Ich werde es versuchen«, akzeptierte Nathan den Last-Minute-Rat.

»Ich werde wahrscheinlich aufwachen, wenn dein Vater erwacht«, setzte seine Mutter hinzu. »Du musst wissen, dass ich wirklich stolz auf dich bin, Honey. Ich werde da sein, wenn du erwachst.« Sie küsste seine Stirn. »Verausgabe dich nicht bis zur Erschöpfung deiner Magie«, warnte sie.

»Das werde ich nicht, Mum.« Als er sich schließlich umdrehte, um nach der Rückversicherung durch seinen Daddy zu suchen, konnte Nathan ihn nicht finden. Als sein Blick flüchtig das Bett streifte, sah er Professor Snape schläfrig an die Decke blinzeln. »Er ist weg«, seufzte er. Keine Antwort erhaltend, blickte er über seine Schulter, und auch dort war niemand.

»Wie fühlst du dich, Severus?«

»Ich bin vollkommen in Ordnung. Mich schlafen zu lassen, war Zeitverschwendung.«

Nathan schloss seine Augen und wünschte sich, ebenso zu verschwinden.

*-*-*-*


Unter Severus' wachsamen Augen versuchte Nathan den Umkehrzauber noch einmal. Severus hatte nicht auf Poppys Billigung gewartet, um sich seinem Sohn außerhalb der materiellen Welt anzuschließen. Weniger als zwei Stunden nach Anbruch des neuen Morgens, und Nathan war einem erfolgreichen Versuch nähergekommen, als Severus vorausgesagt hatte, dass er es schaffen würde; der Junge musste während der Stunden geübt haben, in denen er geschlafen hatte. Er war ebenfalls vernünftig genug, länger andauernde Pausen zwischen den Versuchen einzulegen.

»Können Sie spüren, wie sich Ihr Geist befreit?«, fragte er. Nathan – die Augen geschlossen – nickte konzentriert. »Denken Sie an die Wiedervereinigung von Körper und Seele«, erteilte er Anweisung; ein weiteres Nicken. »Verwandeln Sie diesen Wunsch in die Beschwörungsformel.« Severus wartete, weiterhin beobachtend. »Auf drei. Eins … zwei … drei.«

Severus starrte auf den eindeutig freien Raum vor ihm. Er drehte sich herum und blickte sich im Krankensaal um.

»Hat es funktioniert?«

Er hörte die Frage, der ein Hustenanfall folgte, und wusste, dass dies der Fall war. Erleichterung überflutete sein ganzes Wesen, eine Erleichterung, die den Rhythmus von Grangers Schluchzen begleitete. Severus schloss seine Augen, bereit, den Umkehrzauber auf sich selbst zu werfen.

Desorientiert blinzelte er zweimal und wandte sein Gesicht dem Tumult auf dem Bett zu seiner Linken zu. Gegen den Brechreiz ankämpfend, erhob er sich und blieb neben dem Bett stehen, um darauf zu warten, dass sich seine verschwommene Sicht klärte, bevor er einen Schritt in Richtung seines Sohnes machte.

Er beobachtete, wie Granger ihn losließ, sah, dass Poppys Diagnose-Zauber über dem Bett schwebten, und beobachtete schließlich das bleiche Gesicht seines Sohnes mit seinen strahlenden Augen und einem Grinsen auf seinen Lippen. Die Augen des Jungen fanden die seinen, und das Grinsen wurde zögerlich. Granger trat zur Seite, um zu sehen, was eine solche Reaktion hervorgerufen hatte, und bevor Severus sich von der Wiedervereinigung der Familie ein Stück weit zurückziehen konnte, schlang Nathan seine Arme um ihn, ein ersticktes »Dad!« ausrufend.

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A/N: Nathan ist erwacht! Juhu! Also … wie nannte er Professor Snape? War es 'Dad'? *lol* Was glaubt Ihr? Ist Nathan in Schwierigkeiten oder ist es Severus? :0)

Im nächsten Kapitel … Die Resonanz auf das D...Wort, und Nathans Adaptation außerhalb des Traumlandes.


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Daniel musste nicht nur schwimmen, spielen, Dialoge sprechen und auf Monster reagieren, die später per Computer hinzugefügt wurden, sondern er trug dabei auch Schwimmflossen an Händen und Füßen. All das absolvierte er sieben Meter tief unter Wasser in völliger Dunkelheit – bis ihm die Luft ausging und er das Zeichen gab: Einer der Stuntleute schwamm dann zu ihm hin und gab ihm seine Sauerstoffmaske zurück. Eine wirklich unglaubliche Leistung.
Greg Powell über Unterwasser-Dreharbeiten