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Fanfiction

Nicht nur ein Granger - Kapitel 20: Gefühle

von Alea_Thoron

Not Only A Granger
Feelings

by ferporcel



SUMMARY: Nathan kennt nun die Identität seines Vaters und hat eine Menge, worüber er nachdenken muss. Aber er ist nicht der Einzige, dem viel durch den Kopf geht …

DISCLAIMER: Nicht meines! Es ist alles von J. K. Rowling.

WARNING: Diese Geschichte spielt in der Zukunft and beinhaltet HBP Spoiler! Seid gewarnt!

ORIGINAL BETA: BastetAzazis, SnarkyRoxy und GinW – vielen Dank!

GERMAN TRANSLATION: Alea_Thoron

GERMAN BETA: DeepWater
________________________________________


Nicht nur ein Granger

Kapitel 20: Gefühle


Remus Lupin folgte den Schülern aus der Großen Halle hinaus, doch diejenigen, denen er wirklich folgte, waren nicht in seiner Sichtweite. Severus war schon vor einer Weile gegangen; Harry hatte dann mit seinem Patensohn gesprochen. Harry war nur wenige Augenblicke später gegangen; Nathan hatte das Abendessen mit seinen Freunden beendet. Nathan verließ die Große Halle, sobald Harry aus dem Blickfeld in die Eingangshalle verschwand. Remus wusste, wohin sie gingen und verließ ebenso die Große Halle, den Slytherin-Schülern folgend, die zurück zu ihrem Gemeinschaftsraum in den Kerkern des Schlosses gingen.

Remus war sich sicher, dass dieses Treffen zwischen Harry und Severus alle Vorzeichen dafür besaß, schief zu laufen. Sie hatten es nie geschafft, miteinander wie zivilisierte erwachsene Zauberer umzugehen. Er hoffte nur, dass es zwischen ihnen nicht zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung kommen würde. Sie duellierten sich einmal im Jahr und das war genug, um ihre Animosität im Zaum zu halten, allerdings nur, weil sie einander nicht häufig begegneten. Dieses Jahr jedoch …

Er war gerade um die Ecke des Korridors gebogen, auf dem Severus' Büro lag, als ein Junge sich hinter ihm durchdrängelte und davonstürmte.

»Nathan?«, fragte er rein rhetorisch und wusste, dass der davonstürmende Junge bei dieser Lautstärke nicht hören würde. Remus rief dann: »Nathan!« Der Gryffindor rannte weiter, ihn ignorierend.

Remus drehte sich in der Absicht um, Severus' Büro zu erreichen und zu verstehen, was vor sich ging, blieb jedoch erneut wie angewurzelt auf der Stelle stehen. Severus verließ genau dieses Büro gerade und ging mit großen Schritten zielstrebig in die entgegengesetzte Richtung zu der, in die Nathan gerannt war. Remus war jetzt wirklich besorgt.

Er ging die wenigen verbliebenen Schritte und betrat das geöffnete Büro. Harry stand hier mit wildem Blick und gerunzelter Stirn. >Harry, was hast du getan?<

»Harry?«, rief Remus und stellte damit sicher, dass Harry seine Anwesenheit im Raum bemerken würde. »Was ist hier geschehen?«

Harry öffnete und schloss mehrere Male seinen Mund. »Snape—«, sagte er, hielt jedoch inne, bevor er noch etwas anderes sagte, als ob ihm die Worte fehlten. Nach einem Moment und einem weiteren Öffnen und Schließen seines Mundes setzte er hinzu: »Ich dachte, er wäre—« Er würgte abermals an seinen Worten. »Aber wirklich sicher zu wissen …«, fuhr Harry schleppend fort und schloss seine Augen, als ob er die Bilder und Worte aus seinem Verstand zu löschen versuchte, und als er sie schließlich erneut öffnete, konzentrierte er sich zum ersten Mal auf Remus, seit der Werwolf den Raum betreten hatte. »Snape ist Nathans Vater«, enthüllte Harry, seine Stimme gefärbt von Hilflosigkeit. »Snape!«

Zu diesem Zeitpunkt wurde Remus das katastrophale Ausmaß dessen gewahr, was hier geschehen war, kurz bevor er angekommen war. »Merlin«, sagte er, »Nathan hat dich gehört!«

»Ich hab' ihn nicht gesehen. Ich habe mit Snape gestritten und …«, erinnerte sich Harry, wandte sich zur Rückseite des Raumes und zeigte ungläubig dorthin, wo Remus einen Arbeitstisch erkennen konnte, der mit Phiolen gefüllt war, einige umgestürzt, doch noch geschlossen, andere auf dem Fußboden, zerbrochen. »Und er hat sich dort drüben versteckt, aber ich sah ihn nicht, bis die Phiolen zerbrachen, gleich nachdem Snape es gesagt hat.« Harry schaute entsetzt zu Remus. »Wir müssen ihn finden! Er weinte, als er weglief. Snape ging ihm nach«, erklärte Harry Remus. »Wir müssen ihn zuerst finden! Ich lasse Snape nicht an ihn heran!«

»Beruhige dich, Harry. Severus ist Nathan nicht nachgegangen«, versicherte Remus. »Sie gingen in entgegengesetzte Richtungen.« Remus fand es schwierig, alles in sich aufzusaugen, was ihm berichtet wurde. >Severus sagte es Harry?< Schockierend, in der Tat. »Was tat Severus, als er Nathan im Raum bemerkte? Sagte er irgendwas?«

»Er schien überrascht, aber du weißt nie, was Snape wirklich fühlt oder denkt. Er erzählte irgendetwas über Hermione und eine Frist, und dann ging er. Ich dachte, dass er Nathan nachgegangen wäre«, sagte Harry. »Bist du sicher, dass er das nicht tat?«, fragte er Remus. »Für einen Moment dachte ich, dass er versuchte, die Hand nach Nathan auszustrecken.«

»Sie gingen in entgegengesetzte Richtungen«, versicherte Remus noch einmal. »Wir müssen Hermione informieren.«

»Ich gehe Nathan nach«, sagte Harry.

»Halt dich aus dieser Sache heraus, Harry. Du hast bereits genug angerichtet«, warnte Remus.

»Er ist mein Patensohn, Remus. Ich kann ihn jetzt nicht im Stich lassen, wenn er mich am meisten braucht«, sagte Harry fest entschlossen. »Welche Richtung?«, fragte er.

»Harry, Hermione wird sehr wütend sein, wenn sie herausfindet, dass du deine Nase dorthin gesteckt hast, wo du sie nicht hinstecken solltest.«

»Welche Richtung, Remus?«, wiederholte er, einen harten Blick der Entschlossenheit in seinen Augen.

»Eingangshalle«, antwortete Remus schließlich resigniert. »Aber ich denke wirklich, dass du zuerst Hermione aufsuchen solltest«, versuchte er es noch einmal, doch Harry ging bereits. »Oder ich könnte es«, murmelte er zu sich selbst und verließ ebenfalls Snapes Büro.

*-*-*-*


Severus schritt in sein Wohnzimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Der erste Gegenstand, der ihm in die Augen fiel, das Flohpulverglas, war das Erste, das durch den Raum flog, am gegenüberliegenden Bücherregal zerbrach und das feine Pulver überall verstreute.

>Dies hatte nicht geschehen sollen, dies hatte nicht geschehen sollen<, lautete der gebetsmühlenartige Singsang in seinem Geist. Wie konnte er, Severus Snape, sich derartig anstacheln lassen!? Jene Worte hätten niemals über seine Lippen kommen sollen; er hätte sie niemals laut aussprechen sollen. >Er weiß es.<

Severus verzog im Zorn über sich selbst das Gesicht zu einer Grimasse, schüttelte seinen Kopf, ballte seine Hände zu Fäusten und verzerrte sein Gesicht in deutlich erkennbarem Schmerz. Ein Schmerz, den er seit geraumer Zeit nicht mehr zu spüren bekommen hatte. Ein Schmerz, verursacht nicht durch körperliche Verletzung, sondern einer, der mit einem Teil von ihm in Zusammenhang stand, das er überhaupt nicht mehr spüren sollte: seinem Herzen.

>Er weiß es.< Der kleine Junge war in sein Leben eingedrungen, wie es nichts und niemandem zu tun gestattet werden sollte. Das junge Paar unergründlicher schwarzer Augen, die ihn nicht die Blutsverwandtschaft vergessen lassen konnten, die sie teilten, eine Beziehung, die er zu diesem verbotenen Jungen hergestellt hatte, seiner unverdienten Freude. Der Sohn, den er nicht für den Vater, den er unseligerweise hatte, leiden sehen wollte, und der trotz all dem die Dreistigkeit besaß, einen Anspruch auf den Sohn zu erheben – laut.

Weitere Gegenstände flogen von der Kamineinfassung und breiteten sich über den Steinfußboden aus, einige davon ebenso zerbrochen wie der Mann, der sie schleuderte. Wie hatte dies geschehen können? Wie konnte er dies Nathan angetan haben? Severus packte heftig die Kamineinfassung und ließ seinen Kopf mit geschlossenen Augen hängen. Der Ausdruck von Abscheu und Schmerz im Gesicht seines Jungen quälte seinen Verstand; die geflüsterten Worte von Verletzung, die Tränen und diese flehenden Augen … Severus hätte das nicht geschehen lassen sollen.

Severus' Augen loderten plötzlich auf und reflektierten die Flammen unter ihm in seinem blinden Zorn. >Potter<, der Name bohrte sich in seine Gedanken. Potter und dieses scheußliche Talent, sich dort einzumischen, wo er nicht dazu berechtigt war; das Talent des Mannes-der-ihn-wütend-machte, ihn dazu zu bringen, seine Grenzen zu überschreiten. Potter war der allein Verantwortliche dafür. Potter hatte störend eingewirkt und seinen sorgfältig aufrechterhaltenen Plan über den Haufen geworfen, der niemals beinhaltet hatte, dass Nathan die Wahrheit erfahren sollte.

Nathan …

Severus schloss erneut seine Augen, griff in seine Tasche und nahm die kleine Glasphiole heraus, die ihn seit Weihnachten begleitete. Ihre Flüssigkeit wirbelte in vielen Farben mit vielen Schattierungen. Severus strich mit seiner freien Hand sein strähniges schwarzes Haar aus seinem Gesicht, während er vom Kamin zurücktrat und setzte sich in einen der Sessel, die diesem gegenüberstanden. Rot-, Blau-, Grün-, Violett-, Grautöne und ja, Farbtöne von Schwarz rotierten in dem Amulett in seiner Hand – Nathan war sehr verwirrt, vermutlich regelrecht im Schockzustand. >Selbstverständlich ist er das<, dachte Severus. >Wie könnte er das nicht sein? Er hatte gerade herausgefunden, dass sein meistverachteter Lehrer sein längst verloren geglaubter Vater ist.<

Severus schaute auf die Myriaden von Farben, als ob er von ihnen hypnotisiert wäre. Er beobachtete und runzelte die Stirn bei jedem dunklen Gefühl, das er in ihnen las, und hoffte, dass Hermione Nathan bald finden und ihn beruhigen würde, wie sie es bei seinem Alptraum getan hatte. Sie würde jetzt nicht mehr lange benötigen, wenn sie nicht bereits im Schloss war. Sein Sohn brauchte unbedingt Trost und obgleich Severus einen kaum kontrollierbaren Drang verspürte, selbst loszugehen und ihn zu finden, wusste er, dass er dies der Mutter des Jungen überlassen sollte.

Die Farben wurden seinem Gefühl nach noch dunkler. Severus stand auf und begann, gemessenen Schrittes den Raum zu durchschreiten, während seine Stiefel auf seinem Weg vor dem Kamin Glasstücke und andere Materialien zersplitterten. Ist Hermione im Augenblick nicht gerade jetzt bei Nathan? Warum will sich der Junge dann nicht beruhigen? Severus tigerte hin und her und starrte das Amulett in seinen Händen an.

Bis der Zaubertrank in einem grellen Rot-Farbton aufflammte und … seine Farbe verlor.

Severus stoppte seine umherwandernden Schritte und senkte die Hand, die die Phiole hielt. Er schloss seine Augen, seine Schultern verloren in einem langen Seufzer etwas von ihrem Format. Nathan trug sein Weihnachtsgeschenk nicht mehr; er hatte die Halskette abgenommen.

*-*-*-*


Nathan rannte. Er rannte so schnell, wie er konnte und versuchte, von dort wegzukommen, weit weg von diesem Durcheinander. Er war sich nicht sicher, wohin er lief, nur, dass er entkommen musste. Er musste weg von hier. Daran konnte auch die Tatsache nichts ändern, dass er die Korridore und Treppen vor sich kaum sehen konnte – Tränen verschleierten seine Sicht. Nathan fühlte sich zeitweise aus dem Gleichgewicht gebracht, aber brachte es niemals in Zusammenhang mit den Menschen, mit denen er in seiner Ungeduld zusammenstieß, so weit wie möglich von diesem Mann wegzukommen – seinem Vater.

>Professor Snape ist mein Vater.< Er hielt bei seinem Gerenne inne, knapp an Luft, ein lautes Schluchzen entwich ihm in seiner Hilflosigkeit. >Professor Snape ist mein Vater.< Er wollte nicht daran denken, also begann er, wieder zu rennen, als ob er vor sich selbst weglaufen könne.

Nathan kam nicht viel weiter in diesem zweiten verzweifelten Anlauf; er war erschöpft. Seine Beine hatten ihn immer weiter hinauf bis zum dritten Stock getragen. Er wischte mit den Ärmeln seiner Roben über seine Augen und atmete schwer unter seinem Schluchzen. Er schaute sich um. Er wusste, dass er den Raum kannte; er war schon vorher einmal hier gewesen. Er fühlte, dass er weit genug weg war.

Nathans Beine gaben schließlich nach, und er rollte sich zwischen der kalten Steinwand und dem Sockel einer schweren Rüstung zusammen. Er umfasste seine Knie und wiegte sich langsam vor und zurück. >Professor Snape ist mein Vater.< Es war so schwer zu glauben. Nach all dieser Zeit, in der er nach seinem Vater gesucht hatte, herauszufinden versucht hatte, wer er war – und jetzt wusste er es.

Und es war Professor Snape.

Nathan schluchzte abermals, grub sein Gesicht in die tröstende dunkle Höhlung zwischen seinen Knien und lehnte seine Stirn auf seine verschränkten Arme. Es war die ganze Zeit Professor Snape gewesen. Er versuchte, einen tiefen Atemzug zu nehmen, um seiner laufenden Nase ein Ende zu machen und sich selbst etwas zu beruhigen. Er keuchte bei der Anstrengung, derer es bedurfte, seine Tränen zum Versiegen zu bringen. Nathan rieb seine geschwollenen Augen mit seinen feuchten Ärmeln und öffnete seine Augen, um seinen Blick auf den Fußboden zwischen seinen angezogenen Beinen zu konzentrieren.

Und schloss seine Augen heftig in dem Versuch, beim Anblick des Anhängers, der von seinem Nacken herunterhing, die sich von neuem bildenden Tränen zurückzuhalten – das Weihnachtsgeschenk seines Vaters; Professor Snapes Weihnachtsgeschenk. Es hatte für Nathan so viel bedeutet … Und nun wusste er, von wem sie wirklich war. Diese seine hochgeschätzte, heißgeliebte Halskette – ein Gegenstand, von dem behauptet wurde, er wäre bestimmt zu seinem Schutz. Schutz von Snape? Ein Zaubertrank, der seine Stimmung zeigte; ein Zaubertrank, gebraut durch seinen Zaubertränke-Professor. >Meinen Vater.<

Nathan brüllte frustriert auf und packte den Anhänger, zornig auf Snape, auf seine Mutter, auf sich selbst. Er zerrte so heftig daran, dass die Kette nachgab, und Nathan betrachtete sie einige Zeit, bevor er seinen Arm neben seinem empfindungslosen Körper fallenließ, seinen Kopf wieder an die harte Steinwand zurücklehnte und seine Augen schloss. Allein.

*-*-*-*


Remus betrachtete durch das Fenster seines Büros die Ländereien, als sich die Tür ohne irgendeine Vorwarnung öffnete, was ihn aus seinen Gedanken schreckte.

»Remus, ich kann ihn nicht finden. Er ist weder im Gryffindor-Turm noch in der Bibliothek, und niemand hat ihn gesehen. Die Ortungszauber funktionieren nicht, und du musst mir helfen!«

Remus betrachtete Harry und verbarg nur notdürftig die Erleichterung darüber, ihn ohne den Jungen von seiner Suche zurückkehren zu sehen. Nicht, dass er nicht wünschte, dass Nathan gefunden werden würde, er wünschte nur, dass er von seiner Mutter gefunden werden würde.

»Lass uns auf Hermione warten«, sagte Remus anstatt einer Antwort auf seine Bitte. »Sie wird jetzt jeden Augenblick hier sein.«

Harry schaute Remus in die Augen, in einem Versuch, sich durchzusetzen. Remus hielt Harrys Blick entschlossen und wissend stand. Harry hob eine Hand, um über seine narbige Stirn zu reiben. »Remus, er braucht—«

»Remus, wo ist er?« Hermione barst in den Raum und unterbrach sie und brauchte eine Weile, um die Anwesenheit eines weiteren Zauberers außer dem Verteidigungslehrer im Raum zu bemerken. »Harry?«, fragte sie sichtlich überrascht. »Was tust du hier?«

Remus ging dazwischen, bevor Harry antworten konnte. »Er war auch dort, Hermione«, sagte er ostentativ.

Hermione brauchte nur einen Moment, um die Information in ihrer Verwirrtheit zu verarbeiten. >Harry war dort?< wiederholte sie im Geist als Frage. >Oh mein Gott!< Ihre Augen weiteten sich, als sie sich schließlich der Bedeutung von Remus‘ Worten bewusst wurde: Harry hatte es ebenfalls herausgefunden. Langsam verlor ihr Gesicht seinen schockierten Ausdruck. Die Zauberer im Raum blieben stumm und beobachteten die Myriaden von Emotionen, die Hermiones Gesicht durchliefen, bis sich schließlich nur noch ihre Empörung zeigte. Sie schaute scharf in Harrys Richtung. »Ich habe speziell dich gebeten, dich nicht einzumischen! Ich kann es nicht glauben, Harry!«, beschuldigte sie ihren besten Freund, den sie wirklich gut genug kannte, um auf einiges davon rückzuschließen, was an diesem Abend geschehen war.

»Fang nicht damit an, mich zu beschuldigen, Hermione«, verteidigte sich Harry mit einem viel leiseren, allerdings immer noch energischen Ton in der Stimme »Es ist schwerlich meine Schuld, dass du beschlossen hast zu verbergen, dass Snape Nathans Vater ist«, fügte er hinzu und zeigte seine Abneigung gegen den Mann in seinen Worten.

Hermione keuchte ungläubig auf. »Doch, es ist deine Schuld! Ich hatte einen Grund, diese Informationen zurückzuhalten, Mister, aber dich trieb nur elende Neugierde, dich in anderer Leute Angelegenheiten einzumischen!«

»Ich hatte dich gebeten, Harry«, setzte sie ihren Wutausbruch fort und richtete einen anklagenden Finger auf den Brustkorb ihres Freundes. »Das hätte ausreichend sein sollen, um dir klar zu machen, dass dies nicht deine Angelegenheit war. Ich habe versucht, dies zu vermeiden, dieses …«, ihr fehlten die Worte, um die Situation zu beschreiben, »aber du kannst nicht hören! Du hörst nie!«, tobte Hermione und unterstrich jedes Wort ihrer letzten Anklage mit einem Stich durch ihren Finger.

Hermione war noch immer äußerst wütend und stand dicht vor Harry, als er argumentierte: »Du hättest es mir sagen sollen.« Er wollte mit diesen Worten Verärgerung zeigen, doch er brachte nur Enttäuschung zustande. »Snape, Hermione. Nathan ist … ein Snape!« Harry war offensichtlich angewidert.

Hermione setzte zu einer hitzigen Erwiderung an, spürte jedoch Remus‘ Ruhelosigkeit, und, als sie sich daran erinnerte, dass ihr Sohn sich irgendwo im Schloss befand und sie brauchte, gab sie auf, schloss ihre Augen und nahm einen tiefen, zittrigen Atemzug. »Diese Unterhaltung ist noch nicht vorbei, Harry James Potter, aber jetzt ist nicht der Zeitpunkt dafür. Nathan ist derjenige, um den ich mich im Augenblick sorge«, sagte sie mit einer gefährlichen Stimme und funkelte den Empfänger ihrer warnenden Bemerkung zornig an.

Harry zappelte beunruhigt unter ihrem machtvollen Funkeln, bis Hermione den Blickkontakt abbrach und Remus fragte: »Wo ist mein Sohn?«

»Wir wissen es momentan nicht. Er kam an mir vorbei, rennend. Harry hat versucht, ihn mit Ortungszaubern zu finden, aber die funktionierten nicht. Ich wollte nicht weggehen, bevor du eingetroffen bist.«

»Du weißt nicht, wo er ist?« Das machte sie noch mehr besorgt. »Und die Ortungszauber funktionieren nicht?«, fragte sie, wobei einiges von ihrer Verzweiflung zurückkehrte, nun, da ihr Denken wieder auf Nathan konzentriert war. »Bist du sicher?«

»Zumindest keine, von denen ich weiß. Es scheint, als gäbe es irgendetwas oder irgendjemanden, der oder das ihnen entgegenwirkt und sie blockiert. Ich glaube nicht, dass Nathan weiß, wie man Schutzbanne gegen Ortungszauber errichten kann. Zumindest nicht gegen alle«, unterstützte Harry sie, anscheinend ebenfalls wieder auf die Aufgabe konzentriert, seinen Patensohn zu finden. »Ich denke, dass wir ihn auf Muggel-Art finden müssen. Möglicherweise können die Geister helfen.«

»Ein guter Gedanke, Harry«, stimmte Remus dem zu. »Ich werde sie zusammenrufen.«

Sie nickte einmal bestätigend und runzelte die Stirn. Sie glaubte nicht, dass Nathan jeden einzelnen Ortungszauber, den Harry – ein Auror – kannte, würde kontern können. Hermione kämpfte gegen sich selbst damit ein wenig länger, doch änderte schließlich die Richtung ihrer Überlegungen und konzentrierte sich darauf, wie man Nathan ohne diese Zaubersprüche finden könnte, und das war der Moment, als sie sich an das letzte Wochenende erinnerte.

»Ich kenne einen Weg, ihn zu finden«, verriet sie, »aber ich werde dafür Severus‘ Hilfe brauchen.«

Harry setzte zu einer protestierenden Bewegung an, aber kein Wort verließ seinen geöffneten Mund nach der zweiten Warnung, einem tödlichen grellen Funkeln, die er in dieser Nacht von Hermione empfing.

»Wenn du helfen möchtest, halt den Mund und fang an, das Schloss abzusuchen. Wenn du ihn findest, schicke mir einen Patronus«, sagte Hermione einfach und ging zur Tür. Bevor sie Lupins Büro verließ, wandte sie sich zu ihm um und fügte hinzu: »Ich werde das selbe tun.«

Remus nickte und näherte sich einem immer noch empörten, aber schweigenden Harry.

*-*-*-*


Nathan lehnte sich eine lange Zeit stumm gegen die Wand und konzentrierte sich auf das Atmen. Er öffnete seine Augen, bewegte sich jedoch nicht. Er starrte an die hohe Decke, während er sich den Gedanken hingab, die seinen verwirrten Verstand erfüllten.

Er drehte seinen Kopf nach rechts, während dieser weiterhin an der Steinwand lehnte. Es gab Regale, die von Kristallglas geschützt wurden, und er konnte die glänzenden Plaketten und Trophäen ausmachen, die in ihnen untergebracht waren. Er blickte starr auf eine besonders große Trophäe, doch er interessierte sich nicht wirklich dafür, an wen oder für welchen Verdienst sie verliehen worden war. Er starrte darauf, sah sie, doch nichts davon bedeutete ihm irgendetwas.

Nun, da der Schock der Enthüllung abklang, verspürte er eine merkwürdige Taubheit. Er war, als ob endlich eine Last von seinem Herzen genommen worden war, und es war atemberaubend und sonderbar traurig machend.

Es war jetzt so offensichtlich. Alle Anzeichen, alle Anhaltspunkte, die er versäumt hatte, richtig zu deuten. Der merkwürdige Blick auf Snapes Gesicht, als er ihm erklärt hatte, er wisse nicht, wer sein Vater war; die Art und Weise, wie sein Professor ihn nach dieser Nacht anschaute und behandelte, und während der Strafarbeiten. >Er versuchte mehr als einmal, sich meiner zu entledigen<, erinnerte er sich und verzog vor Schmerz, den dieser Gedanke verursachte, das Gesicht.

Nathan drehte seinen Kopf zurück und sah wieder die Decke des Trophäenzimmers an. >Er wusste, dass ich nach ihm suchte.< Er blickte auf seinen Schoß, zu seinen ineinandergeklammerten Händen, die dort immer noch lagen. >Er wollte überhaupt nicht, dass ich es herausfinde.< Seine Augen verloren ihren Fokus. >Er wollte mich nie.< Das legte ein unangenehmes, drückendes Gefühl auf seinen Brustkorb. Nathan rief sich all jene Male ins Gedächtnis, in denen er aus keinem offensichtlichen Grund aus den Kerkern verscheucht worden war, alle jene Male, als sein Professor – nein, Vater – seine Abneigung ihm gegenüber zeigte, was keinerlei Bedeutung zu haben schien, von dem Nathan jetzt allerdings den Sinn dahinter erkennen konnte, warum.

Er fühlte einen Kloß in seiner Kehle, doch er hatte nicht die Kraft oder den Willen, noch mehr zu weinen. Ja, es war wie ein Alptraum und er wollte aufwachen, aber seine Augen waren bereits geöffnet und da war nichts sonst, was er tun konnte. So starrte er seine Hände an und zog seine Knie näher an seine Brust.

Eine rauhe Stelle in einem merkwürdigen Muster auf dem Steinfußboden erregte seine Aufmerksamkeit, während er sich wieder auf das Atmen konzentrierte. >Warum hat er es mir nicht erzählt?< Es konnte so viele Gründe dafür geben … >Warum hat sie es mir nicht gesagt?< Die flehende Stimme seiner Mutter, die um sein Verständnis bat, hallte in seinem Kopf wider. >Warum hielt sie daran fest, zu sagen, sie könnte es mir nicht erklären?< Gründe dafür, dachte Nathan, waren schwieriger zu finden. Nathan hatte immer geglaubt, dass sie aus seinem Vater ein Geheimnis gemacht und ihn ferngehalten hatte, weil er auf irgendeine Art eine Gefahr darstellte. Diese Vorstellung passte nicht gut mit dem zusammen, was Hermione ihm jemals über Professor Snape erzählt hatte.

Nathan schloss seinen Mund fester, legte seine Stirn in Falten, packte seine Roben und kratzte mit seinen Nägeln über seine Knie. Er schloss seine Augen und versuchte, die Gefühlsaufwallungen einzudämmen, doch sein Atem kam immer noch stoßweise. Wie konnte er das alles ertragen, was sie ihm angetan hatten? >Warum würden sie mich derartig verletzen wollen?< Seine Mutter, sein Vater; sie waren seine Eltern! Sie sollten eigentlich auf ihn Acht geben. Sie sollten ihn eigentlich lieben! Der Stoff, den er mit seinem Griff umschloss, war alles, was ihn am Verletzen seiner Handflächen hinderte. Er versuchte, das Gewebe zu zerreißen, war jedoch zu schwach, um mehr zu bewirken, als es zu zerknittern. So starrte er erneut seine Hände mit den weißen Fingergelenken an.

Und Anstarren war nicht genug, deshalb stand Nathan zornig und frustriert aus der Ecke auf, ging durch den Raum und stoppte, um vor einer Kristall-Vitrine stehenzubleiben. Das gelbe Licht der Fackeln, die den Raum beleuchteten, ließen die Schale, vor der er stand, funkeln und sein Fokus änderte sich. Er starrte jetzt sich selbst an, wie er vom Glas reflektiert wurde. »Dämlich!« Er verzog das Gesicht. »Du bist so dämlich!«, brüllte er sich selbst an. Angewidert spreizte er eine Hand über sein Spiegelbild. Noch immer frustriert, schlug er zu – und schlug erneut mit mehr Kraft zu. Er fühlte sich ein wenig besser, deshalb fuhr er fort, auf das Glas einzuschlagen.

Nathan verausgabte sich in seiner Raserei, während er auf einige der Preise innerhalb der Vitrine einschlug. Er lag jetzt auf seinen Knien und keuchte. »Bescheuert«, sagte er in einem weinerlichen Flüstern. Nathan hob seine Augen und irgendetwas Glänzendes zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er wimmerte, als er begriff, dass es die Halskette war. Er nahm alle Kraft, die er noch hatte, zusammen und kroch zu ihr herüber, ergriff sie und warf sie so weit, wie er es mit seinen schmerzenden Armen konnte. »Ich hasse dich!«

Wieder in die gleiche kalte, harte Ecke zurückweichend, weinte Nathan neuerlich, doch dieses Mal sah er den Tränenfluss nicht mehr versiegen; er fiel in einen barmherzigen Schlaf.

*-*-*-*


Hermione wanderte zügig durch die uralten Korridore von Schloss Hogwarts, steuerte direkt die Kerker an. Sie war sich sicher, dass nichts die Zaubersprüche kontern konnte, die Severus über Nathans Halskette geworfen hatte; sie würden ihn in kurzer Zeit finden, sie mussten ihn finden.

Seit Remus‘ Kopf in ihrem Kamin erschienen war, bis sie in sein Büro geplatzt war, wirbelten Gedanken, wie dies hatte geschehen können, und wie es ihrem Baby ging, in ihrem Kopf herum – gnadenlos. So oft sie diesen Moment auch immer und immer wieder in ihrem Kopf durchgespielt hatte, konnte sie sich nicht sicher sein. Ihr Herz wollte glauben, dass Nathan Verständnis haben würde, dass er letztendlich Freude über die Antwort auf seine so lange gestellte Frage empfinden würde. Sie konnte hoffen; sie würde hoffen.

Bis sie Remus‘ Büro betrat. Dort geriet ihre Hoffnung ein wenig durch die Anwesenheit von Harry ins Stocken, doch was sie am schwersten traf, waren Remus‘ Worte, die beschrieben, wie er Nathan zuletzt gesehen hatte: rennend, aufgelöst. Sie musste ihn finden, sie musste ihn unbedingt finden, sie würde ihn finden. Und dann … was dann? Sie hatte im Moment keine Ahnung, doch Hermione wusste, dass ihr Platz dort war, wo auch immer ihr Sohn war.

Schwer atmend betrat sie Severus‘ Büro. Es war niemand im Raum. Sie ging schnell hinein, erreichte die verborgene Labortür und öffnete sie, nur, um einen weiteren leeren Raum vorzufinden. >Seine Wohnung<, dachte sie und drehte sich entschlossen auf dem Absatz herum. Ja, sie hatte die Unordnung bei den Phiolen an hinterster Front des Büros bemerkt und das unter ihren Schuhen knirschende Glas gehört, doch das passte nur in das Bild, das ihr Verstand über das Desaster schuf, das heute hier stattgefunden hatte.

Severus‘ Wohnung war nicht weit von hier entfernt. >Severus … Was geschah hier?< Nathan und dann Harry, dies war ein Alptraum! Sie klopfte und rief: »Severus!« Sie klopfte erneut. »Severus, mach auf!« Die Tür öffnete sich und sie ging hinein, noch bevor sie hereingebeten worden war, und blieb vor dem Kamin stehen. Sie hörte es wieder, den gleichen Ton von unter ihren Schuhen knirschendem Glas. Sie erkundete ihre Umgebung und bemerkte die leere Kamineinfassung. Sie schaute zurück zu dem Mann, der sie durch den strähnigen Vorhang schwarzen Haares beobachtete.

»Ich benötige—«

»Wie geht es—« Severus sprach zur gleichen Zeit.

Beide verstummten und warteten, dass der jeweils andere seinen Satz beendete. Keiner fuhr fort. Severus nickte zum Zeichen, dass sie sprechen sollte.

»Ich benötige deine Hilfe, um Nathan zu finden«, sagte sie, irritiert durch das Szenario, das sie im Wohnzimmer des Zaubertränkemeisters vorfand, einschließlich des besagten Meisters selbst. »Du kannst an ihn durch diese Halskette herankommen, nicht wahr?«

Er antwortete nicht sofort. Sie wartete auf seine Worte und konnte kaum ihre Verzweiflung verbergen. Sie musste Nathan finden, doch sie brauchte seine Hilfe, also wartete sie. Sekunden, unerträgliche Sekunden. »Severus?«, drängte sie.

»Ich kann es nicht«, antwortete er schließlich, führte dies aber nicht weiter aus.

Für Hermione klang er verdächtig … distanziert, nüchtern. »Du kannst nicht oder du willst nicht?«

»Ich kann nicht«, wiederholte er, seine dunklen Augen funkelten sie verärgert an. »Er hat die Halskette abgenommen.«

>Doch nicht so gleichgültig<, erkannte sie, bevor sie ihre Augen von den seinigen abwandte und Nathans Handlungen beklagte. Sie hatte auf die Halskette gezählt. Hermione drehte sich von ihm ab und strich mit einer nervösen Bewegung ihr Haar zurück.

»Wenn das alles ist – du kannst immer noch auf Ortungszauber zurückgreifen. Ich bin sicher, dass du mindestens einen kennst.« Seine Ungeduld, sie hier herauszubekommen, überraschte sie nicht, doch die Gereiztheit, die diese hervorrief, war schwer zu ignorieren.

»Die Ortungszauber funktionieren nicht, darum dachte ich, dass wir die Halskette nutzen könnten«, erklärte sie kurz angebunden, wobei sie ihm immer noch den Rücken zuwandte.

Er verharrte wiederum stumm. Hermione drehte sich herum, um die Ursache dafür festzustellen und fand ihn verloren in Gedanken. Als ob er ihre Augen auf sich spürte, sagte Severus: »Er möchte nicht gefunden werden.«

Hermione versuchte nicht einmal, den Drang zu bekämpfen, mit ihren Augen zu rollen. »Das ist ziemlich offensichtlich, Severus, und das ist auch keine Alternative.« Angst ließ Hermione abfällig hinzufügen: »Wirst du mir helfen oder nicht? Denn wenn nicht, dann vergeudest du nur meine Zeit und ich möchte wirklich nicht noch mehr Zeit verlieren, die ich verwenden könnte, um ihn zu finden—«

»Warte hier«, sagte er etwas kräftiger, als mit seiner normalerweise weichen Stimme, als ob er sich damit über ihr nervöses Gerede hinwegsetzen wollte, und zog sich dann in einen anderen Raum seiner Wohnung zurück.

Hermione hatte nicht viel Zeit zu protestieren. Severus war binnen kurzem zurück, gekleidet in seinen schwarzen wollenen Gehrock. Er ging an ihr vorbei auf den Ausgang zu. Sie folgte nicht.

»Ich dachte, dass du keine Zeit vergeuden wolltest«, unterstrich er und schreckte sie auf, so dass sie ihm hinaus in den Kerkerflur folgte.

Als er zielstrebig in Richtung der verzauberten Treppen schritt, sagte sie: »Ich hatte vor, die Suche in den Kerkern zu beginnen.«

»Er ist nicht hier unten«, sagte er einfach und verlangsamte weder seinen Schritt, noch drehte er sich zu ihr um.

»Er könnte hier unten sein, und da wir bereits hier sind, sollten wir mit den Kerkern beginnen«, beharrte Hermione und bemühte sich, mit Severus Schritt zu halten.

»Er ist nicht in den Kerkern«, versicherte er ihr erneut.

Hermione rannte einige Schritte, um vor ihm stehenzubleiben, und hielt eine Hand vor seine Brust, um ihn am Weitergehen zu hindern. »Ich denke, dass er hier unten sein könnte.« In ihren Augen lag feste Entschlossenheit.

»Ja, weil jemand, der vor mir davonläuft, sich offensichtlich in den Kerkern verstecken würde«, stimmte er sarkastisch zu, den Blick auf sie gerichtet.

»Weil es der letzte Ort wäre, an dem du nachschauen würdest«, gab sie zurück, um nach kurzem Anstarren hinzuzufügen, »Und er könnte nicht vor dir davonlaufen.«

»Wenn du es vorziehst, dann bleib«, sagte er und schob ihre Hand von seinem Brustkorb.

Er war schon fast in der Eingangshalle, als sie aufseufzte und ihm folgte. Hermione hatte keine Ahnung, was Severus durch den Kopf ging, genausowenig, wie sie wusste, was früher an diesem Abend hier vorgegangen war. Zu ihm aufschließend, stieg sie schweigend die erste Treppe hoch, während sie nach ihrem Dauerlauf tief Luft schöpfte.

»Wo denkst du, dass er ist?« Hermione war kein Dummkopf; sie erkannte, dass er irgendeinen bestimmten Punkt ansteuerte.

»Im siebten Stock«, antwortete er.

»Warum im siebten Stock?«, fragte sie, jetzt außerdem noch neugierig bezüglich seiner Vermutung.

Er blieb abrupt auf der Stelle stehen, verärgert. »Ich finde ihn grundsätzlich immer dort, wenn er aus dem Gleichgewicht gebracht worden ist. Nun, wenn du jetzt aufhören würdest, lästige Fragen zu stellen, könnten wir schneller dort sein.« Severus drehte sich herum und begann weiterzugehen.

»Du hast noch eine Menge meiner lästigen Fragen zu beantworten, Severus. Denk' ja nicht, dass ich mich damit zurückhalten werde, Fragen zu stellen, bloß weil du mich mit deinem Hufflepuff-Angst-einjagenden Funkeln anschaust.«

Er antwortete nicht.

»Was ist heute geschehen?«, fragte Hermione.

»Potter geschah«, knurrte er.

Hermione trat ganz nah an Severus heran. Als er keine weiteren Einzelheiten ausführte, ließ sie es sich nicht nehmen, weiter zu bohren, »Was hat Harry getan?«

Keine Antwort.

»Severus, ich muss wissen, was geschah. Wenn wir Nathan gefunden haben, muss ich vorbereitet sein.« Sie sah, wie sich die Muskeln anspannten, während seine Kiefer wütend arbeiteten.

»Er kam her, um mir zu erklären, wie ich mit meinen Schülern umzugehen habe, dieser arrogante Rotzbengel! Ich habe das mein ganzes Leben lang gemacht und ich brauche keinen Störenfried namens Potter, um mir erklären zu lassen, wie ich meine Schüler erziehen soll!« Severus fletschte die Zähne und knurrte leise Flüche vor sich hin.

»Und er erklärte dir, dass du Nathan nicht so behandeln sollst, wie du ihn behandelt hast.« Sie stellte keine Frage. Hermione kannte Harry zu gut, um keine Zweifel zu hegen, dass er nicht ganz genau das äußern würde.

Severus blieb stehen, um sie abermals anzuschauen; seine Augen waren schwarze Flammen entschlossenen Zorns. »Er kann nicht mir vorschreiben, wie ich mit meinen Sohn umzugehen habe!«

Hermione hielt seinem starren Blick stand, so schwierig es auch schien. »Nein, das kann er nicht«, stimmte sie nach einer Weile zu. Es war deutlich erkennbar, wie sehr ihre Worte ihn überraschten. »Harry hatte nicht das Recht, sich einzumischen, darin stimme ich mit dir überein.«

Severus begann weiterzugehen, langsamer jetzt, und sie fand es nun leichter, mit ihm Schritt zu halten. »Also hast du ihm schlichtweg das gesagt.« Ihre Bestätigung, eine Frage; sein Schweigen, ihre Antwort. »Und Nathan hörte das«, klagte sie, während sie ihn weiterhin anschaute. Er beugte seinen Kopf gerade weit genug, damit sein Haar sein Gesicht verbarg.

Sie stiegen die restlichen Stufen in gedankenvollem Schweigen hinauf. Hermione verband die Informationen miteinander und gewann damit eine erste Vorstellung von dem, was geschehen war. Wenn Severus mit Harry gestritten hatte, als er seine Vaterschaft eingestanden hatte, dann hatte Nathan es auf die schlimmste mögliche Art herausgefunden. >Was für ein Desaster<, klagte sie innerlich.

Sie gingen jetzt über die Korridore der siebten Etage. Severus lief nun wieder schneller. Sie bogen um eine Ecke, er verlangsamte seinen Schritt und blieb gänzlich vor einem großen Fenster stehen. Sie brauchte kein Legilimentiker zu sein, um zu wissen, dass dies der Platz war, den er hatte erreichen wollen. Doch Nathan war nicht hier, und sie spürte, wie ihr Herz sich fester zusammenkrampfte. >Wo bist du, Baby?<, dachte sie niedergeschlagen.

»Ich habe nie beabsichtigt, es ihn wissen zu lassen, insbesondere nicht auf diese Art«, durchbrach Severus das Schweigen; er schaute noch immer aus dem Fenster auf die Ländereien.

»Wir werden ihn finden«, hörte sie sich selbst ihm versichern. »Wo sonst, denkst du, könnte er sein?«

Severus schüttelte seinen Kopf, noch immer seinen Rücken ihr zugewandt. Hermione näherte sich dem Fenster und stellte sich neben ihn. Sie hatte ihn noch nie so erlebt. Es war nicht so, dass sie noch nie Emotionen bei ihm gesehen hatte, weil – sie hatte diese bereits erlebt. Zorn, Abneigung, Verärgerung, Gleichgültigkeit, Selbstherrlichkeit, doch niemals diese … Hilflosigkeit? Schmerz? Bedauern? Sie konnte sie nicht entschlüsseln; wohl aber ihr Bestreben, ihn sich besser fühlen zu lassen – das konnte sie einordnen.

»Alles wird gut. Wir werden ihn finden, und wir werden die Dinge klären«, versicherte sie ihm nochmals und legte eine Hand auf die Armbeuge seines verschränkten Armes. Er wandte seinen Blick von den Ländereien zu ihrer Hand. Sie drückte beruhigend seinen Arm und drehte sich um, um ihre Suche wieder aufzunehmen. Severus war nun derjenige, der folgte.

Sie umrundeten das Stockwerk und es gab noch immer kein Zeichen von Nathan. Sie gingen eine Etage tiefer, nichts. Sie stiegen eine weitere Etage hinunter und Hermione wurde durch ein purpurrotes Licht erschreckt, das hinter ihr leuchtete. »Was war das?«, fragte sie Severus, der seinen Zauberstab herausgezogen hatte.

»Er blockiert noch immer die Ortungszauber«, antwortete er, die Stirn runzelnd. »Hast du ihm das beigebracht?«

Hermione schüttelte ihren Kopf. »Er lernt ziemlich viele Dinge von sich aus, aus Büchern«, kommentierte sie. »Er ist ein stolzer Alles-wissen-woller«, fügte sie mit einem entschuldigenden Lächeln hinzu.

»Das ist er«, stimmte er zu.

»Aber ich glaube nicht, dass er im Moment irgendeinen Schild oder Bann wirft«, fuhr sie fort. »Seine ungezügelte kindliche Magie war immer extrem wahrnehmbar, und er hat ein starkes Naturell.«

»Ja, das hat er«, stimmte Severus erneut zu.

Ein Geräusch, das vom Ende des Korridors kam, alarmierte sie. Severus ging mit ausgreifenden Schritten in die Richtung des Lärms, mit gezücktem Zauberstab. Hermione war dicht hinter ihm. Nahe einer Statue blieb Severus stehen und murmelte etwas, das Hermione als einen Zauber erkannte. Zwei Jungen erschienen aus dem Nichts.

»Mister Henderson und Mister Farner«, sagte Severus und blickte den Jungen direkt ins Gesicht, als er sie ansprach. »Zwanzig Punkte von Gryffindor für das Herumtreiben im Schloss nach der Sperrstunde«, verkündete er. »Und Nachsitzen«, fügte er hinzu.

Die Jungen seufzten nur, senkten ihre Köpfe und bereiten sich vor, zurück zum Gryffindor-Turm zu gehen. Hermione brachte sie dazu, sich noch einmal umzudrehen. »Habt ihr Nathan Granger gesehen, meinen Sohn?«, fragte sie sie.

»Nein, haben wir nicht, Miss Granger«, antwortete der größere.

Hermione nickte verstehend und senkte ihren Blick.

»Möchten Sie, dass wir Ihnen helfen, ihn zu suchen?«, bot der kleinere – Mister Henderson, dachte sie – an.

»Das wird nicht notwendig sein. Sie sind für heute Nacht genug herumgewandert. Und jetzt zurück zu Ihrem Gemeinschaftsraum«, befahl Severus, bevor Hermione über das Angebot der Jungen auch nur nachdenken konnte.

Sie verschwanden im Eiltempo um die Ecke und gingen in Richtung der Marmortreppen.

Hermione seufzte.

»Diese Schwachköpfe würden mehr Behinderung als Hilfe sein«, sagte Severus, der sich bereits mehrere Schritte vor ihr befand.

Hermione machte sich nicht die Mühe zu streiten. Sie wurde mit jedem Korridor und Raum ängstlicher und besorgter, die sie leer oder durch andere Schüler als Nathan bevölkert vorfanden. »Wo du bist, Honey?«, murmelte sie. Wenn Severus es gehörte hatte, so war einzig sein gesteigertes Tempo eine Antwort darauf.

Eine weitere Etage wurde komplett abgesucht und immer noch kein Zeichen von Nathan. Sie befanden sich jetzt im vierten Stock.

»Wo ist er?«, fragte Hermione nervös. »Wir haben die Hälfte des Schlosses durch und kein Zeichen von ihm! Denkst du, er könnte im Wald draußen sein? Vielleicht sollte ich Harry und Remus dorthin schicken, nur für den Fall. Wenn er verletzt ist und nicht zurückkommen kann, wie beim letzten Mal … Ich halt' das nicht mehr aus!«

»Reiß' dich am Riemen, Frau!« schalt Severus sie. »Er ist nicht im Wald. Wir haben drei Stockwerke und die Kerker zu durchsuchen.« Er nahm seinen Zauberstab heraus und versuchte es noch einmal mit dem Ortungszauber. Das purpurrote Licht glühte auf und stabilisierte sich in einem Pfeil, der nach unten zeigte.

Hermione lief an Severus vorbei und rief: »Nathan!«

Severus seufzte erleichtert und folgte. Sie gingen eine weitere Treppe hinunter und betraten nun den dritten Stock. Zwei Korridore weiter vorn öffnete Severus die Tür zu einem Raum: dem Trophäenzimmer. Selbst wenn der Ortungszauber nicht auf diesen Raum gezeigt hätte, wären die Fackeln, die ihn beleuchteten, genug gewesen, um die jemandes Anwesenheit hier nachzuweisen. Die gleichen Fackeln ließen einen Gegenstand auf dem Fußboden erglühen, und Severus ging zu diesem hinüber, doch Hermione achtete nicht darauf. Sie schaute sich um; der Raum war nicht klein.

»Ich hab' ihn gefunden«, sagte Severus, einige Schritte entfernt, und schaute zum Sockel einer Rüstung. Hermione war rasch an seiner Seite und schaute in die gleiche Richtung. Hier, mit zur Seite hängendem Kopf, zurückgelehnt an der Wand, die Beine unter sich geschlängelt, lag Nathan.

»Nathan!«, sagte Hermione und beeilte sich, zu ihm zu gelangen. Severus hielt sie mit einem festen Griff an ihrem Arm fest. Sie schaute ihn verärgert an.

»Du wirst ihn aufwecken«, sagte er. Sie mühte sich, frei zu kommen, während sie seine Worte ignorierte. »Er wird nicht mitkommen, wenn er wach ist«, beteuerte Severus. Hermione hörte auf, sich zu wehren.

Severus ließ von ihr ab und näherte sich dem Jungen auf dem Fußboden. Hermione beobachtete, wie leicht es für ihn schien, Nathan in seine Arme zu nehmen und ihn zu tragen. Severus arrangierte Nathan behutsam in seinem Armen und ihrer beider Sohn murmelte in seinem Schlaf, wachte jedoch nicht auf. Sie ging zu ihnen hinüber und schob sorgfältig Nathans Arm hoch, der schlaff herunterhing, damit er auf seiner Brust ruhte.

»Wohin?«, fragte Severus mit gedämpfter Stimme.

»Meine Wohnung im vierten Stock«, flüsterte Hermione zurück. Sie nahm ihren Zauberstab heraus und beschwor ihren Patronus herauf, den sie zu Harry und Remus mit der Mitteilung schickte, dass sie Nathan gefunden hatten. Severus schaute missbilligend, sagte jedoch nichts.

Hermione sagte kein Wort, während sie durch die Korridore und die Treppe hinaufgingen, die sie von ihrer Wohnung trennten, und auch Severus schwieg, doch die Gedanken in ihrem Geist lenkten sie vom widerhallenden Klang ihrer Schuhe auf dem Steinfußboden ab. Sie ging neben Severus her, schaute in Nathans schlafendes Gesicht und dachte an all das, was an diesem Tag passiert war. Ihr Sohn wusste darüber Bescheid, was sie in all diesen Jahren als Geheimnis gehütet hatte; er wusste, wer sein Vater war. Es hätte eine Erleichterung sein können, wenn die Dinge nicht so abgelaufen wären, wie sie sich ereignet hatten.

Nathan hatte eigentlich nicht derartig unglücklich über die Neuigkeiten sein sollen, zumindest nicht in Hermiones Vorstellung. Sie war immer so gewissenhaft darauf bedacht gewesen, ihm zu erklären, wie Severus war, hatte seine vielen Qualitäten unterstrichen und versucht, seine vielen Fehler zu rechtfertigen. Sie war sich sicher, dass Nathan Severus interessant und intelligent fand, bewundernswert. Herauszufinden, dass der Meister der Zaubertränke wirklich sein Vater war, hätte nicht solch ein Desaster gewesen sein sollen. Doch das Szenario, das sie heute Abend vorgefunden hatte, hatte sich als das Gegenteil herausstellt. >Wird er mir verzeihen?<, dachte sie, versunken in Nathans ruhige, gleichmäßige Atmung, die eine Strähne von Severus‘ Haaren bewegte. >Wird er Severus verzeihen?<

Sie wurde aus ihren Überlegungen durch die Notwendigkeit herausgerissen, das Passwort zu nennen, das ihnen Zugang zu ihrer Wohnung gewährte. Sie traten ein und sie ging rasch hinüber zum Schlafzimmer und zog die Decke vom Bett, so dass Severus Nathan sanft darauf legen konnte. Hermione setzte sich an das Fußende des Bettes und zog Nathan behutsam die Schuhe aus. Sie stand auf, knöpfte die Roben auf, löste den bereits lockeren Knoten seiner Krawatte und nahm diese ebenso ab. Sie wollte ihm seine Roben ausziehen, konnte dies jedoch nicht allein.

»Severus«, flüsterte sie. »Kannst du ihn aufrecht halten? Ich möchte ihm seine Roben ausziehen«, bat sie.

Als sie bereit war, nickte Hermione Severus zu, der Nathan langsam in eine sitzende Position anhob. Sie zog die Roben ihres Sohnes aus, als ob er wieder ihr vier Jahre altes Baby wäre. Als Severus ihn nicht sofort zurücklegte, verlagerte sie ihre Aufmerksamkeit von Nathan zu dem Mann, der ihn hielt. Severus betrachtete ihre Hände, die die kleineren ihres Sohns zusammenhielten, Nathan gegen ihn gestützt, den Kopf nah an sein Kinn gelehnt. Es war mit Bedauern, dass sie diesen Moment zerstörte. »Ich bin fertig.«

Severus ließ Nathan vorsichtig zurück auf die Matratze gleiten und legte sanft seinen Kopf auf das Kissen. Hermione deckte ihren Jungen zu und spürte dann, dass die Banne sie vor irgendjemandem warnten, der sich vor der Tür befand. Sie küsste seine Stirn und verließ das Schlafzimmer, ließ Vater und Sohn allein zurück und schloss die Tür hinter sich.

Hermione öffnete die Tür zu ihrer Wohnung für Harry und Remus.

»Wie geht es ihm?«, fragte Harry, sobald er das Wohnzimmer betrat.

»Er schläft, genauso, wie zu dem Zeitpunkt, als wir ihn fanden. Er ist körperlich unverletzt. Wir werden am Morgen mehr wissen«, sagte sie und setzte sich mit einem Seufzer an den Kamin.

»Er wird in Ordnung kommen, Hermione«, versicherte Remus. »Er ist ein intelligenter und starker Junge; er wird es verstehen.«

Hermione nickte. Sie war emotional und körperlich ausgelaugt, nun, da das Adrenalin auf sein normales Maß zurückkehrte.

»Wo ist Snape?«, fragte Harry scharf.

»Er ist bei Nathan«, antwortete Hermione.

»Was?« Harry stand von dem Platz auf, auf den er sich gerade eben erst gesetzt hatte, um sich in Richtung des Schlafzimmers in Bewegung zu setzen. Hermione verriegelte dessen Tür gerade noch rechtzeitig, um Harrys Eindringen zu verhindern. »Mach auf, Hermione«, forderte er.

»Nein, Harry«, sagte sie. »Du hast dich genug eingemischt.«

»Du hast Nathan mit Snape allein gelassen! Selbstverständlich mische ich mich ein!«, sagte er viel zu laut.

»Nein, das wirst du nicht, und senke deine Lautstärke!«, zischte Hermione.

»Harry«, sagte Remus mit einem warnenden Tonfall.

»Halt' dich da 'raus, Remus«, warnte er den Werwolf. »Hermione!« Harry war aufgebracht. »Öffne die Tür oder ich werde …« Er starrte sie an.

Sie schloss ihre Augen, zu abgespannt, um gegen Harry zu wettern. »Ich werde sie nicht öffnen, genausowenig wie du es tun wirst. Ich bin zu müde, um mit dir zu streiten, Harry.« Sie verließ ihren Sessel und ging zu ihm hinüber. »Severus ist sein Vater, und er kann mit Nathan zusammen sein, wann immer er will«, fügte sie hinzu und löste seine Hand mit einigen Schwierigkeiten vom Türknauf. »Geh nach Hause, Harry«, bat sie. »Wir können reden, wenn ich nicht zu abgekämpft bin, um dir die Hölle heiß zu machen.« Sie funkelte ihn an.

»Hermione, du kannst Snape nicht dort drinnen—«

»Nicht jetzt, Harry«, sie erhob ihre Stimme, um ihn zu unterbrechen. »Geh nach Hause.«

»Komm schon, Harry«, Remus zerrte an ihm.

»Das ist nicht richtig, Hermione«, sagte er, bevor er zusammen mit Remus ging. Sie seufzte, als sich die Tür schloss.

Ihren Zauberstab abermals herausziehend, entriegelte sie die Schlafzimmertür und ging leise hinein, um den schlafenden Jungen nicht zu stören. Die Szene, die sich ihren Augen bot, raubte ihr den Atem und erweckte die Hoffnung in ihrem Herzen aufs Neue. Severus saß auf der Bettkante und betrachtete Nathans Gesicht, mit einer Hand auf dem Kopf seines Sohnes, wobei er mit seinem Daumen beruhigende Muster auf die Stirn des Jungen zeichnete. In seiner anderen Hand hielt er die Halskette, die er auf Nathans Brustkorb presste, und dabei offensichtlich seinen Herzschlag fühlte. Severus bemerkte nicht, dass sie hereinkam. Sie näherte sich den beiden langsam, erschreckte Severus trotzdem irgendwie, der seine Hände von Nathan wegzog und die Halskette auf den Nachttisch legte.

»Ich lasse dich mit ihm allein«, sagte er, sich offensichtlich unbehaglich damit fühlend, wie ungeschützt sie ihn vorgefunden hatte.

Hermione nahm seine Hände in ihre, schaute in seinen Augen und sagte: »Alles wird in Ordnung kommen.« Und sie meinte jedes Wort genau so, in ihrer wiedererweckten Hoffnung für ihrer aller Zukunft. »Er wird uns verzeihen.«

Severus ließ seine Hände aus den ihrigen herausgleiten und nickte. Er senkte seinen Kopf und hatte seine Hand auf dem Türknauf, um zu gehen, als Hermione sagte: »Alles Gute zum Geburtstag, Severus.« Er verließ sie ohne ein weiteres Wort oder einen Blick zurück, wobei Hermione nicht erwartet hatte, dass er irgendwie anders handeln würde. Sie nahm seinen Platz auf der Bettkante ein und beobachtete das Heben und Senken von Nathans Brustkorb. »Du warst sein Geschenk«, murmelte sie, »und er akzeptierte dich.« Sie lächelte. »Alles wird in Ordnung kommen.«
________________________________________

A/N: Ja, für manche gestalten sich die Dinge kompliziert, für andere offensichtlich jedoch besser …
Ferpotter

Im nächsten Kapitel … Nathan wacht auf und sieht sich seinen Eltern gegenüber.


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