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Fanfiction

Nicht nur ein Granger - Kapitel 18: Winterferien

von Alea_Thoron

Not Only A Granger
Winter Break

by ferporcel



SUMMARY: Hermione geht nach Hogwarts, um sicherzustellen, dass sie ein glückliches Weihnachtsfest verleben werden.

DISCLAIMER: Nicht meines! Es ist alles von J. K. Rowling.

WARNING: Diese Geschichte spielt in der Zukunft and beinhaltet HBP Spoiler! Seid gewarnt!

ORIGINAL BETA: BastetAzazis, SnarkyRoxy und Poultrygeist – vielen Dank!

GERMAN TRANSLATION: Alea_Thoron

GERMAN BETA: DeepWater

A/N: Kapitel Achtzehn:0) Hermione geht nach Hogwarts, um sicherzustellen, dass sie ein glückliches Weihnachtsfest haben werden. Lasst uns sehen, ob sie erfolgreich ist!:0)
________________________________________

Nicht nur ein Granger

Kapitel 18: Winterferien



All die fröhlichen Weihnachtsdekorationen im Schloss verschlimmerten die abscheuliche Laune des Meisters der Zaubertränke nur. Severus hatte diese vergangenen Nächte schlecht geschlafen. Es schien, dass, so sehr auch sein vom Verstand gelenktes Ego im Wachzustand seine Emotionen beherrschen konnte, sein Verstand im Unbewussten trotzdem unbeeinflussbar nach eigenen Regeln arbeitete. Er hatte von Dingen geträumt, von denen er nicht einmal gewusst hatte, dass sie sich noch in seinem Gedächtnis befanden; Schnappschüsse aus seiner Kindheit, sein erstes Jahr in Hogwarts, all das quälte ihn in seinem Schlaf, und das alles als Folge jener Nacht, in der er seinen Jungen weinend in den Korridoren gefunden hatte.

Severus nippte an seinem Saft und fragte sich ein letztes Mal, ob es nicht einen anderen Weg gab. Nachdem er zu dem Schluss gekommen war, dass es da keinen anderen Weg gab, verließ er seinen Platz, und als er hinter Hermiones Stuhl vorbeiging, blieb er nur lange genug stehen, um zu sagen: »Triff mich in meinem Büro, wenn du fertig bist«, bevor er seine Bewegung wieder aufnahm und zu einer seitlichen Tür der Großen Halle ging.

Hermione wurde durch Severus' Einladung überrumpelt. >Und eine derartig höfliche noch dazu<, dachte sie, wenn man dies mit ihren letzten Begegnungen verglich. Ihre Augen wanderten unverzüglich zu Nathan hinüber. Er schien normal, oder so normal, wie er immer gewesen war, seitdem sie damit aufgehört hatten, miteinander zu sprechen: Er ignorierte sie und aß still vor sich hin, kommentierte gelegentlich etwas, das er hörte, aber lächelte oder lachte nie. Sie hatte bis zum Ende der Mahlzeit warten wollen, um mit ihm zu sprechen, doch jetzt hatte Severus um diese Zeit ersucht. >Wenn es dabei um das Labor geht …<, dachte sie, jetzt schon verärgert.

Nun, falls es sich um etwas Berufliches handelte, würde sie die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, mit ihm über weitaus dringlichere Angelegenheiten zu sprechen. Severus stand auf ihrer Liste der richtungsweisenden Gespräche für dieses Wochenende. Sie war es leid, darauf zu warten, dass er zur Vernunft kam. Hermione wusste, dass es mehr von ihrer Traum-Version in ihm gab, als man auf den ersten Blick erkennen konnte, und sie würde dafür sorgen, dass er es zeigte, entschied sie.

Nachdem sie ihr Abendessen beendet hatte, verließ Hermione die Große Halle für ihr Aufeinandertreffen und stellte dabei sicher, am Gryffindor-Tisch vorbeizugehen. »Guten Abend, Jungs«, grüßte sie Nathans Freunde, die den Gruß erwiderten. Sie wandte sich an ihren Sohn, der ihr seinen Rücken zukehrte. »Ich möchte mit dir sprechen, Nathan. Ich werde dich in einer Stunde außerhalb des Gemeinschaftsraumes treffen.« Sie bat nicht. »Sei dort«, fügte sie hinzu, um keinen Zweifel aufkommen zu lassen.

Nathan nickte, drehte sich jedoch nicht einmal für einen Moment herum, um sie anzusehen, und sie ging, um den anderen Beteiligten in diesem Schlamassel zu treffen.

Der Weg zwischen der Großen Halle und Severus‘ Büro fühlte sich irgendwie anders an. Die Schüler, die ihren Weg kreuzten, betrachteten sie mit einem Interesse, das vorher nicht da gewesen war. Es konnte nicht dieses Kriegheld-Ding sein; es gab irgendetwas Missbilligendes in ihren Blicken. >Was ist hier während der Woche geschehen?<, grübelte sie, hatte jedoch nicht viel Zeit, um darüber nachzudenken. Sie befand sich bereits vor Severus‘ Büro. Sie klopfte.

»Herein.«

»Guten Abend, Severus«, grüßte sie und schloss die Tür hinter sich. »Was ist es, über das du sprechen möchtest?«

Sie wartete auf eine höhnische Antwort, doch diese kam nicht. Severus erhob sich von seinem Stuhl und setzte die Banne um das Büro in Funktion, bevor er sich zurück an seinen Schreibtisch setzte. >Doch nichts über das Labor<, folgerte sie. >Werden meine Träume wahr werden? Hat er letztendlich darüber nachgedacht, was ich sagte und verstanden, was ich tat?< Sie konnte nur hoffen.

»Du solltest mit deinem Sohn sprechen«, begann er, und die kleine Hoffnung, die sie gehabt hatte, dass er schließlich zur Vernunft gekommen war, wurde mit dem einen Wort 'deinem' zunichte gemacht. »Er ist nicht mehr er selbst gewesen, seitdem seine Situation die Aufmerksamkeit des Großteils der Schülerschaft auf sich gezogen hat«, informierte er sie.

»Oh, nein!«, sagte sie noch mehr verärgert und setzte sich auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch. »Ich wusste, dass während dieser Woche irgendetwas geschehen sein musste; die Kinder sehen mich anders an«, sagte sie. Die Situation hatte katastrophale Ausmaße angenommen. Sie hatte aufgehört, ausschließlich zwischen ihnen dreien zu existieren, und jetzt war sie allgemein bekannt. Selbstverständlich war Nathan nicht er selbst.

»Er muss so traurig sein«, kommentierte sie. »Er war wochenlang niedergeschlagen, als dies an seiner alten Schule geschah, und mit all dem, was vorgegangen ist …« Sie stockte. »Wie konnte das passieren?«

»Ich bin mir nicht sicher«, antwortete er. »Ich denke, dass er es seinen Freunden erzählte und diese sich verplappert haben. Typisch für Gryffindors«, murmelte er. »Vermutlich war Mister Malfoy in der Nähe, und der Rest ist Geschichte.«

»Typisch für Slytherins«, murmelte sie. Er wölbte eine Augenbraue. Sie wollte darüber lächeln, schaffte es jedoch, einen ernsten Gesichtsausdruck beizubehalten und sagte: »Darf ich annehmen, dass Mister Malfoy ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit verhöhnt hat?«

»Sie waren in eine Schlägerei verwickelt«, verriet er.

»Was? Nathan hat Malfoy geschlagen?«, fragte Hermione überrascht.

»Was lässt dich glauben, dass nicht er geschlagen wurde?«, fragte Severus.

Sie betrachtete ihn spekulativ. »Ich würde annehmen, dass Nathan in dieser Art der Konfrontation der Erfahrenere ist; dies ist nicht die erste Schlägerei, in die er sich gestürzt hat, Severus«, hielt sie ihm entgegen. »Unser Sohn ist kein Heiliger, und ich weiß das.«

Er korrigierte ihre Wortwahl nicht, dass Nathan ihrer beider Sohn war, was sie zufrieden registrierte. »Ich habe erlebt, wie er Mister Malfoy in der Großen Halle schlug, obgleich ich nicht mitbekommen habe, als Mister Malfoy ihn später an diesem Tag ebenfalls schlug. Ich fand ihn weinend in den Korridoren, was er anscheinend ziemlich häufig getan hat«, gab er zu bedenken. »Ich habe ihn aufgefordert, dem ein Ende zu machen, doch ich glaube, dass er das von dir hören muss.«

>Er sorgt sich<, wurde sie sich bewusst. >Er sorgt sich wirklich.< Hermione konnte ihre Augen nicht von Severus abwenden. Träumte sie? »Es ist nett von dir, dass du dich sorgst.« Doch warum sorgte er sich wegen Nathans Weinen? Warum war das für ihn derartig wichtig? Sie entschied sich, einfach zu fragen und zu sehen, ob ihre Träume wirklich wahr werden könnten. »Aber, warum bist du ausgerechnet über sein Weinen in den Korridoren besorgt?«

»Weil dieses Verhalten unter Kindern seines Alters nicht toleriert wird, und er sich bald dem Gelächter der ganzen Schule ausgesetzt sehen wird, wenn jemand anderes als ich ihn in irgendeiner Ecke schniefend vorfindet.«

Hermione wunderte sich über Severus’ Tonfall. Irgendwie schien es, dass da mehr dahintersteckte, als er ihr sagte. Sie bohrte weiter. »Sprichst du aus der Erfahrung als Lehrer, oder als Schüler, der das gleiche durchgemacht hat?«

»Kinder können grausam sein, Granger. Ich habe wohl kaum darum gebeten, Schniefelus genannt zu werden, oder?«, antwortete er verbittert.

Eine unangenehme Stille entstand zwischen ihnen. Wie hätte sie auch wissen sollen, dass er das gleiche durchgemacht hatte? »Es tut mir leid, Severus. Ich wusste nicht—«

»Dein Mitleid wird diese Tatsache schwerlich ändern«, unterbrach er sie.

Hermione fixierte ihre braunen Augen auf ihn. »Ich bedauere dich nicht; das habe ich nie getan.«

Severus hielt ihrem Starren eine Weile stand, dann kehrte er zum Gegenstand ihres Treffens zurück. »Ich bin nur hier als Lehrer, um dich hinsichtlich des Verhaltens deines Sohnes zu warnen. Es ist meine Pflicht, ihn vor Schaden zu bewahren.«

Hermione wurde allmählich seine Spitzfindigkeiten leid. »Ich kann sehen, dass er auch weiterhin nur mein Sohn ist«, sagte sie. Sie wusste, dass er sich sorgte; ihre von ihm geforderte Anwesenheit in diesem Büro und das, was den Anlass dazu gab, waren Beweis genug. »Wir beide wissen, dass du dich um ihn sorgst, also, warum heuchelst du?«

»Ich dachte, dass wir einen Abend verbringen könnten, ohne zu streiten«, sagte er, und die Bedeutung seiner Worte entging Hermione nicht.

Sie seufzte. »Also gut, Severus. Ich werde nicht darauf beharren«, sagte sie, >im Moment<, fügte sie an sich selbst gerichtet hinzu. Wenn sie ein wenig länger zu warten hätte, würde sie das tun, aber nicht zu lange. Hermione würde nicht aufgeben. Er würde ihre Gründe verstehen, und alles würde so sein, wie es sein sollte.

Die Enthüllung, dass er auf Nathan aufpasste, war ein gutes Anzeichen dafür, dass er nicht für immer Widerstand leisten würde. Sie schaute zu ihm auf und starrte intensiv in jene Obsidian-Augen. Dieser Moment war keine Vorgaukelung ihrer Einbildung; er war der wirkliche Severus – derjenige, der ihrer Traum-Version von ihm am nächsten kam, aber doch sehr real. Der Gedanke, dass ihre Träume irgendwann wahr werden würden, ließ sie lächeln.

Severus war die Art und Weise, in der sie ihn anschaute, unangenehm. Er konnte sehen, wie es in ihrem Gehirn arbeitete, und als sie lächelte, war das zu viel. Er erhob sich und ging zur Tür.

»Das war, was ich zu sagen hatte. Wenn es dir nichts ausmacht, ich habe noch Arbeit«, sagte er und entließ sie.

Hermione stand auf und ging dorthin, wo er an der Tür stand. Noch immer lächelnd, drehte sie sich herum, um ihn einmal mehr anzusehen. »Ich hoffe, diese Art der Diskussion wird von jetzt ab zu etwas Beständigem. Es ist soviel einfacher, wenn wir reden anstatt zu streiten. Ich danke dir dafür, dass du mich hast wissen lassen, was geschehen ist, Severus. Ich werde mit Nathan sprechen.«

Ihr Mund verlor langsam das weiche Lächeln, als sie ihre Augen über sein Gesicht wandern ließ, dieser störrischen Haarsträhne folgend, die sein Auge bis zur Mitte seiner Wange kreuzte. Bevor sie wusste, was sie gerade tat, brachte Hermione ihre Hand auf gleiche Ebene wie sein Gesicht, um diese zurückzustreichen. Als sie realisierte, was sie im Begriff war zu tun, richtete sie ihre Augen erneut auf die seinen und sah die Verwirrung in ihnen. Ihre Hand berührte sein Gesicht in einer federleichten Liebkosung und steckte die Haarlocke hinter sein Ohr. »Ich danke dir dafür, dass du dich für mich um ihn kümmerst, Severus«, sagte sie, drückte einen sanften Kuss auf die Stelle, wo ihre Hand gerade noch Momente zuvor gewesen war, und verließ den Raum.

Severus starrte auf die Tür, durch die dieses Mysterium gerade hinausgegangen war. Ihr Lächeln war verwirrend gewesen; ihre aufrichtigen braunen Augen, die sich in seine schwarzen Augen bohrten, waren beunruhigend gewesen. Doch nichts war vergleichbar mit der leichten Berührung und der Weichheit ihrer Lippen auf seiner fahlen Haut. Wie konnte sie ihn überhaupt berühren, nach all dem, was er ihr angetan hatte? Was hatte solch eine offene Zurschaustellung von … Zuneigung ausgelöst? Konnte er es so nennen? Und gerade ihm gegenüber – ausgerechnet? Er, der ihr soviel Schmerz zugefügt hatte, verdiente dies nicht. Severus schloss seine Augen, fassungslos.

Er hatte sie in sein Büro gebeten, um seine aufgewühlten Gedanken einzubremsen und seine innere Ruhe wiederzufinden, um sie zu bitten, mit dem Jungen zu sprechen, damit dieser aufhörte, durch das Schloss zu schniefen, und so Nathan ein Schicksal wie sein eigenes zu ersparen. Er hatte nie gedacht, sie würde … sie könnte … Träume sollten Träume bleiben. In der Wirklichkeit würden diese Träume zu kompliziert sein, um sich damit auseinanderzusetzen, und Hermione Granger war mit ihren Handlungen am heutigen Abend aus seinen Träumen herausgesprungen und brachte neue Gedanken, um seinen Verstand zu verwirren.

*-*-*-*


Nathan stand, wartend auf seine Mutter, vor dem Portrait der Fetten Dame, die ihren Rahmen für die kommende festliche Jahreszeit dekoriert hatte. Er hatte darauf gewartet, diesen Freitag mit ihr zu sprechen, und er war froh gewesen, dass sie es war, die den ersten Schritt gemacht hatte. Dies würde die Dinge vereinfachen, so hoffte er.

Seine Überlegungen, was er ihr sagen würde, sobald sie ankam, um ihn zu treffen, wurden durch die Gelegenheit unterbrochen, sie wirklich zu sagen, als Hermione ihn grüßte: »Hallo, Nathan.«

»Hallo, Mum.« Und nichts sonst verließ seinen Mund, nicht weil er nicht mit ihr sprechen wollte, sondern weil er beim Entschuldigen so furchtbar schlecht war.

»Lass uns einen Spaziergang machen«, schlug sie vor. Er nickte und sie gingen los.

Nach einer Anzahl von Korridoren, die sie schweigend durchquert hatten, sprach Hermione abermals. »Wir müssen unsere Meinungsverschiedenheiten aufarbeiten, Nathan. Du kannst mich nicht für immer ignorieren, und ich werde dir nicht sagen, was du wissen möchtest, nur, weil du damit drohst, mich zu ignorieren.«

»Ich weiß«, gab er zu. »Ich war verärgert.«

Dem ersten Austausch von Worten folgte erneutes Schweigen. Dieses Mal brach es Nathan. »Es tut mir leid, dass ich dich eine Lügnerin nannte.«

Hermione seufzte erleichtert. »Das zu sagen, war wirklich gemein, Nathan. Es verletzt, dich zu hören, wenn du mich so nennst, noch dazu, wenn du weißt, dass es nicht wahr ist.« Sie sah ihn an. »Ich habe dich nie angelogen.«

Er blieb mitten in dem verlassenen Korridor stehen, und seine Mutter ebenso. »Ich weiß, Mum.« Er umarmte sie richtig fest. »Es tut mir leid, dass ich das gesagt habe, und dass ich dich angeschrien habe und dass ich von dir fortlief.«

Sie schlang ihre Arme fest um ihn, und er hatte das Gefühl, als ob alles wieder in Ordnung gekommen wäre, als ob jedes Problem, das er hatte, jetzt gelöst wäre, weil er seine Mutter bei sich hatte und sie sanfte Küsse auf seinen Scheitel drückte.

»Ich hab dich so sehr vermisst, Nathan«, flüsterte sie.

»Ich hab' dich auch vermisst, Mum«, antwortete er. »Ich werde das nie wieder tun. Ich hab' dich so schrecklich vermisst.« Er wusste, dass seine Stimme schrill war und bebte in dem Bemühen, die Tränen zurückzuhalten, und er wusste, dass sie das merkte.

»Ich bin jetzt hier, ich bin bei dir«, beruhigte sie ihn und streichelte seinen Rücken. Tränen fielen aus seinen Augen, und er spürte ihre Tränen, die sein Haar feucht werden ließen. Er hielt sie eng an sich gezogen, bis er sich wieder ruhiger fühlte. Sobald er in den Armen seiner Mutter lag, schien alles besser zu sein. Sie strich seine Haare zurück und gab ihm einen Kuss auf seine Stirn. »Ich weiß, dass du diese Woche viel durchgemacht hast. Nimm dir nicht zu Herzen, was andere Leute sagen, besonders Malfoy«, sagte sie.

»Er hat dich beleidigt, Mum. Ich konnte seine Stimme nicht mehr hören, es hat mich so sehr geärgert«, sagte er und runzelte in der Erinnerung daran die Stirn.

»Ich weiß. Er wird dich immer mehr ärgern, wenn du zeigst, dass es dir etwas ausmacht. Leute in der Großen Halle zu schlagen, wird nichts daran ändern, das kann nur die Zeit«, erklärte sie.

»Aber ich kann ihn nicht meine Familie beleidigen lassen und einfach nur zusehen!«, sagte er ärgerlich.

»Du kannst zu den Lehrern gehen. Professor Lupin, dein Hauslehrer, könnte dir helfen. Das Brechen der Schulregeln und das Verletzen eines anderen Schülers werden nicht helfen.«

»Ich bin froh, dass du hier bist«, sagte er und legte seinen Kopf wieder gegen ihren.

Seine Mutter strich über sein Haar. »Nun, da gibt es keinen Grund, um darüber zu weinen. Du solltest diese Dinge nicht so nah an dich heranlassen. Ich weiß, dass jeder sich manchmal danach fühlt, dass er weinen möchte; es ist nur natürlich, aber in den Korridoren zu weinen, kann die Dinge für dich sogar noch erschweren. Handle so, wie du es normalerweise tust, und wenn dir nach Weinen zumute ist oder du fühlst, dass du auf Dinge einschlagen willst, dann mach es in deinem Bett mit deinem Kissen als Ziel.«

Sie spürte, dass er nach einem Moment zustimmend nickte, als er sich ihre Worte ohne Zweifel zu Herzen nahm. »Es ist nur eine weitere Woche bis zu den Winterferien, und dann kommst du nach Hause. Wir werden die ganze Zeit gemeinsam verbringen«, sagte sie, um ihn aufzuheitern. »Und dann ist da noch Weihnachten. Harry hat uns eingeladen, es mit ihm zu verbringen. Das gibt eine Menge Spaß.« Ihr Lächeln war beruhigend und Nathan merkte, wie er dieses Lächeln zurückgab.

»Werden die Weasleys auch dort sein?«

»Selbstverständlich«, antwortete sie ihm. »Und ich wette, dass sie die interessantesten Spiele haben. Du, Lily und Sirius werden eine großartige Zeit verbringen, bin ich mir sicher.«

Sie gingen weiter, nun, da alles in Ordnung war. Sie fuhren fort, über Weihnachten und über das Ende des Semesters zu sprechen, und das Leben war wieder sicher, nun da er seine Mutter zurück hatte.

*-*-*-*


Hermione ließ ihr Wochenende noch einmal Revue passieren, als sie wieder in der Behaglichkeit ihres Bettes in London lag. Sie war nach Hogwarts gegangen, um sicherzustellen, dass ihr Weihnachten gut verlaufen würde, und sie war glücklich über die Ergebnisse.

Ganz oben auf ihrer Liste hatte Nathan gestanden; er war immer der Erste auf jeder ihrer Listen. Es war eine angenehme Überraschung gewesen, ihn gelassener anzutreffen und willens, ihre Differenzen dieses Mal zu lösen. Sie mochte die Vorstellung nicht, ihn unter Druck zu setzen, um ihn zur Einsicht zu bringen; sie wollte ihn seine eigene freie Wahl und seine eigenen Entscheidungen treffen lassen, aber dieses Wochenende hätte sie ihm gezeigt, welche Mittel sie notgedrungen hätte nutzen müssen, um ihr Ziel zu erreichen. Es war nur gut, dass sie nicht derartig weit hatte gehen müssen.

Ihre zweite Mission – Severus – war ebenso erfolgreich gewesen. Was für eine angenehme Überraschung, als sie sein Büro betreten hatte, um herauszufinden, dass er sich um Nathan sorgte; mehr als angenehm, wenn sie an den Bonus dachte, den das Ende dieses Treffen gebracht hatte. Sie lächelte in der Erinnerung daran. Sein Haar war genau so weich, wie in ihren Träumen, seine Haut warm und angenehm bei der Berührung. Sie war versucht gewesen, ihn auf mehr als nur seine Wange zu küssen, aber die Verwirrung in seinen Augen sagte ihr, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt war. Sie hatte es auch so auf jeden Fall genossen.

Sicher, Severus hatte sie für den Rest des Wochenendes gemieden, sie nur während der Mahlzeiten getroffen, und auch dann nie mehr als ein oder zwei Worte zur Begrüßung ausgetauscht und dann auch nur als Antwort auf die ihrige. Was ihr Herz besänftigte, waren seine schnellen Blicke, die er jedes Mal in ihre Richtung schickte, wenn er glaubte, dass sie dem keine Aufmerksamkeit schenkte. Hermione lächelte darüber zufrieden. Sie war sich sicher, dass sie ihm viel Stoff zum Nachdenken gegeben hatte, und sie hoffte, dass er zu den richtigen Schlussfolgerungen kommen würde. Aber wer wusste schon, was in Severus Snapes Kopf vor sich ging? Sie konnte nur hoffen.

Wenn alles sich so entwickeln würde, wie sie wünschte, dann war es in der Tat nur eine Frage der Zeit, bis ihre Träume wahr werden würden – und zwar alle. Nathan und Severus würden enger zusammenwachsen, ihre letztendlich wahre Identität würde schmerzlos offenbart, und Severus würde sie in sein Leben und in sein Herz lassen, und ebenso Nathan. Sie hatte diese Zuversicht in ihre Zukunft nicht mehr gefühlt, seit jenem Tag, an dem sie herausfand, dass sie eine Hexe war.

*-*-*-*


Severus hatte sich nie so sehr nach dem Ende eines Semesters gesehnt, seit den Tagen, als Harry Potter in Hogwarts Schüler gewesen war. Morgen würde er von den meisten Schülern befreit sein, da einige darauf bestanden, die Ferien im Schloss zu verbringen. Um zu zeigen, wie sehr er durch die Ereignisse dieses Semesters in Mitleidenschaft gezogen worden war, reizte es ihn beinahe, sich in die Einsamkeit seines Sommerhauses zurückzuziehen, doch die Geister seiner Vergangenheit, die dort lebten, waren weitaus unangenehmer, als die Gesellschaft, die er in Hogwarts haben würde.

Sein Verstand war abgespannt; erneut als Spion zu fungieren, ging ihm an die Nieren. Er hatte Nathan und Devon seit den Vorfällen der letzten Woche im Auge behalten. Er hatte Nathan nicht mehr weinend irgendwo vorgefunden, was ein gutes Zeichen war, doch er wurde bei mehreren Gelegenheiten Zeuge, wie Devon seinen Jungen seit ihrer letzten Schlägerei verhöhnte. Er hatte sich bisher noch nicht eingemischt. Er hielt es für erforderlich, die Reaktionen seines Sohnes auf jene Verhöhnungen ein wenig länger zu beobachten, bevor er dem ein Ende setzte. Er bemerkte, dass Nathan auf Devons Provokationen gar nicht mehr reagierte, doch das bedeutete nicht, dass sie ihn unberührt ließen. Severus war sich sicher, dass Nathan sich in sich selbst zurückzog, um allein mit seiner Frustration fertig zu werden, ganz privat. Er hatte dies selbst viele Male in seiner Jugend getan.

Und das war es, was Severus am meisten in Sorge versetzte. Nathan sollte nicht in Fußstapfen treten, die auch nur schattenhaft seinen eigenen ähnelten. Der Gedanke, dass der Lebensweg seines Sohnes seinem eigenen nachgeraten könnte, beunruhigte ihn sehr. Er hielt sich aus dem Leben des Jungen ohnehin schon heraus, um genau das zu vermeiden, und es würde für seine Bemühungen nicht förderlich sein, wenn diese aufgrund der Verhöhnungen eines anderen Schuljungen einfach zerschmettert würden; er würde nicht zulassen, dass irgendetwas davon geschah! Severus seufzte bei dem Gedanken daran, einmal mehr eingreifen zu müssen.

Dieses Mal konnte er nicht auf Hermione Granger zählen. Dieses Mal würde er unmittelbar handeln müssen, und diese Tatsache war es, die er am meisten beklagte. Er hatte seine Möglichkeiten sorgfältig abgewogen, unendliche Male bis jetzt, und er war sich sicher, dass er keine andere Option hatte, die derartig erfolgversprechend war, wie die, die er gegenwärtig im Sinn hatte.

Resignierend verließ Severus die Wärme seines Bettes und ging in sein Wohnzimmer, um die Regale, die die riesige Wand bedeckten, nach dem Buch abzusuchen, das er brauchen würde, wenn er mit diesem kühnen Plan würde weitermachen müssen. >Hier<, dachte er, als er das Buch fand, nach dem er gesucht hatte. Erfahre das Unsichtbare: Enthüllende Zaubertränke. Er nahm den Wälzer mit sich zum Schreibtisch, schlug ihn auf und durchsuchte das Inhaltsverzeichnis nach einem speziellen Zaubertrank. Nachdem er diesen gefunden hatte, ging er die Liste der erforderlichen Zutaten durch und die Zeit, die es brauchen würde, ihn herzustellen, und war erleichtert, dass er gerade noch genügend Zeit hatte, ihn vor Weihnachten zu brauen.

Severus las alles zweimal und machte sich Notizen. Als er zufrieden war, dass er alles für das Brauen geplant hatte, erhob er sich von seinem Schreibtisch und ging zurück in sein Bett. Er ließ seinen müden Körper auf die Matratze sinken, schloss seine Augen und ging seine lang praktizierten Okklumentik-Übungen durch, um seinen Verstand effektiv von allen Gedanken zu befreien. Er hatte sie beinahe aufgegeben, seit der Dunkle Lord endgültig gestürzt worden war, doch er hatte sie wieder herausgekramt, um mit diesen Mitteln gegen einen anderen seiner neu aufgetauchten Quälgeister zu kämpfen: Hermione Granger.

Seit letztem Freitag war sie ständig in seine Träume eingedrungen, als sie ihn unerwartet und unerklärbarerweise berührt und geküsst hatte. >Aus Dankbarkeit heraus<, fügte er im Geiste hinzu. Selbst dann war dies mehr als genug, um ihn dazu zu bringen, sich nach mehr sanften Berührungen und viel mehr Küssen zu sehnen. Er dachte unachtsamerweise daran, wie sie ihm danken würde für das, was er ab morgen vorbereiten würde, um dann verärgert erneut mit dem Manöver zu beginnen, seinen Verstand von den Bildern zu befreien, die seine Sehnsüchte heraufbeschworen hatten. Sie war nicht für ihn bestimmt, nicht einmal in den Träumen, und mit geleertem Verstand wurde seine Atmung gleichmäßig, und er tauchte in die Barmherzigkeit des Unbewussten ein.

Am Morgen verweilte ein zufriedenes Lächeln auf Severus' dünnen Lippen, während er langsam seine Traum-Hermione verließ und sich in den Wachzustand treiben ließ. Das Lächeln verblasste in seinem Gesicht und ein Ächzen entfuhr ihm, sobald er sich darüber bewusst wurde, dass sie einmal mehr erfolgreich in seine Träume eingefallen war. Verärgert und frustriert warf Severus seine Bettdecke fort und betrat sein Badezimmer, während er sich bereits seines Pyjamaoberteils entledigte.

Die kalte Dusche war gut, seinen Körper zu bändigen, verstärkte aber an diesem Morgen nur seine miserable Stimmung. Er hatte heute nur eine Unterrichtsstunde, die letzte des Semesters, und er konnte ihr Ende kaum erwarten. Beim Verlassen der Dusche trocknete er sich mit einem gebräuchlichen Zauberspruch ab, kleidete sich in seine Schwärze und verließ seine Wohnung. um zum Frühstück zu gehen. >Lass den Tag beginnen, so dass er endlich enden kann<, dachte er.

Er war dabei, still vor sich hin zu essen, nachdem er nach einigen mürrischen Antworten Unterhaltungen mit den Anderen am Lehrertisch erfolgreich aus dem Weg gegangen war, als Minerva versucht hatte, ihn in ein Gespräch einzubeziehen. Das war der Stand der Dinge, bis jemand ihn ansprach: »Professor Snape, Sir?«

Er schaute hinunter auf das Kind, das seine Mahlzeit unterbrach. »Was gibt's, Mister Malfoy?«

»Vater schickte mir dies und bat mich, es Ihnen zu geben«, sagte der Junge und übergab ein Stück Pergament. Severus nahm es entgegen.

»Danke, Mister Malfoy«, sagte er und entließ Devon, der nickte und zurück zu seinem Frühstück mit den anderen Slytherins ging.

Severus öffnete das Pergament.

Lieber Severus,

Meine Familie und ich bitten um die Ehre deiner Anwesenheit dieses Weihnachten. Geschenke sind nicht notwendig, nur verlasse die Kerker dieses Jahr und lass dich zur Abwechslung sehen. Es werden nicht viele Offizielle des Ministeriums hier sein, nur die schönen, weiblichen.

Sei versichert, dass ich auftauchen und dich Heiligabend verhexen werde, beziehungsweise mich selbst verhexen werde, solltest du meine Einladung durch Devon nicht annehmen.


Dein

Draco Malfoy.


>Das auch noch<, dachte er und ging in Gedanken all die Dinge durch, die als nächstes schieflaufen könnten, um seinen Tag noch schlimmer zu machen. Er seufzte schicksalsergeben. Wenn Draco drohte, sich selbst zu verhexen, sich folglich auf den Eid berief, hatte er kaum eine andere Wahl.

Severus zog mit einem heftigen Ruck die Feder aus Flitwicks kleinen Händen, ignorierte die Proteste des Zauberers und schrieb seine Antwort unter Dracos Einladung.

Gut.

Er reichte die Schreibfeder ihrem verärgerten Eigentümer zurück, verließ seinen Platz und sein erst zur Hälfte gegessenes Frühstück und ging zum Slytherin-Tisch hinüber.

»Senden Sie dies an Ihren Vater zurück, Mister Malfoy«, sagte er und gab Devon das Pergament wieder.

»Wirst du zu Weihnachen kommen, Onk—«

»Ja, werde ich.« Severus schnitt Devon das Wort ab, bevor er ihn als Onkel hatte ansprechen können, etwas, das ihn außerordentlich verärgerte.

Devon lächelte. »Das ist großartig, Sir.«

Severus verließ, sich in sein Schicksal ergebend, die Große Halle.

*-*-*-*


»Wir sehen uns im nächsten Semester, Nathan«, rief Andy vom Bahnsteig aus, wo er seine Eltern getroffen hatte.

»Bis dann, Andy«, rief Nathan zurück und zog den Rollkoffer zum Ausgang von Bahnsteig Neun Dreiviertel, zurück ins Muggel-London, mit seiner Mutter an seiner Seite.

»Wie war die Reise von Hogsmeade?«, fragte Hermione.

»Ermüdend«, antwortete Nathan.

»Ich denke, dann geht es direkt nach Hause?«, fragte sie und legte eine Hand auf seine Schulter in einer halben Umarmung.

»Definitiv«, antwortete er.

Sie verließen Bahnhof King’s Cross schweigend. Es konnte sein, dass Nathan von der Reise einfach müde war, wie er gesagt hatte, aber selbst wenn er müde war, da war irgendetwas, was ihr an seinem Schweigen nicht gefiel; sie würde sicher sein, wenn sie zu Hause ankamen. Sie überlegte, dass sie die U-Bahn benutzen konnten, wie sie es immer getan hatten, doch nun, da er in Hogwarts war … »Möchtest du, dass ich uns nach Hause appariere?«

»Das wäre schön«, stimmte er zu.

»Dann kommen her.« Sie dirigierte ihn in eine dunkle schmale Gasse, weg von neugierigen Augen. »Halt dich an mir fest«, wies sie ihn an. Sie verspürten das vertraute Gefühl, als würde man durch einen Schlauch gepresst, und einen Moment später standen sie im Wohnzimmer ihrer Wohnung.

»Danke, Mum«, sagte er und entspannte sich sichtlich.

»Warum bringst du nicht deine Sachen in dein Zimmer, während ich uns etwas zu essen herrichte?«, schlug sie vor. Nathan nickte und ging in sein Zimmer. Hermione folgte ihm für einen Moment mit den Augen, durchquerte dann das Wohnzimmer, um das Feuer im Kamin anzufachen, bevor sie in die Küche ging.

>Er ist nicht nur von der Reise müde<, dachte sie bei sich. >Es muss Malfoy sein<, folgerte sie, >oder Severus.< Sie seufzte. Zumindest war er jetzt erst einmal zu Hause, weg von ihnen beiden. Sie sah Nathans Schatten durch die Türöffnung, als er ins Wohnzimmer hinüberging.

»Du hast neue Bücher!«, hörte sie ihn sagen und ein Lächeln huschte über ihre Gesichtszüge. »Oh! Die Kriege des Mittelalters …«

Sie beendete die Zubereitung der Sandwiches und betrat das Wohnzimmer. Nathan räkelte sich auf der Couch, die dem Kamin gegenüberstand, mit einem Buch in seiner Hand.

»Vorsichtig mit diesem; es ist geborgt und ich will keine Fettflecke darauf«, sagte sie und übergab ihm einen Teller mit einem Sandwich.

Nathan schloss das Buch, legte es auf die Couch und nahm den Teller. »Wer hat es dir geborgt?«

»William«, antwortete sie beiläufig. »Willst du etwas Saft?«

»Ja.« Er nahm das gefüllte Glas entgegen. »Wer ist William?«, fragte er dann.

»Er arbeitet mit mir an der Universität«, erklärte sie und setzte sich neben ihn auf die Couch.

Nathan aß schweigend die Hälfte seines Sandwiches, und gerade, als sie aus ihrem Glas trank, fragte er: »Triffst du dich mit ihm?«

Sie spritzte fast den Saft über sich.

Sie fasste sich und erwiderte: »Nein, ich treffe ihn nicht. Woher kommt diese Frage?«

»Du borgst seine Bücher und versuchst, das Thema zu wechseln, also …« Nathan zuckte die Schultern und wandte sich wieder seinem Mittagessen zu.

»Nun, ich treffe mich nicht mit ihm – oder mit irgendeinem anderen«, behauptete sie beharrlich, »und wenn ich es täte, würde ich dem Thema nicht ausweichen.«

Nathan wölbte mitten im Bissen eine Augenbraue, und das war die ganze Antwort, die sie erhielt.

»Würdest du etwas dagegen haben, wenn ich eine … eine Beziehung hätte?«, fragte sie zögernd.

Nathan kaute ruhig und beobachtete sie konzentriert. »Magst du ihn so sehr?«

Hermione verdrehte die Augen. »Ich spreche nicht von jemand speziellem. Ich treffe mich nicht mit William.«

»Wen triffst du dann?«

»Ich treffe mich mit niemandem«, sagte sie wieder, verärgert. »Vergiss, dass ich dich überhaupt gefragt habe.«

Er trank den Rest seines Saftes und betrachtete sie weiterhin über den Rand des Glases. »Wenn du ihn magst und er dich gut behandelt, habe ich nichts dagegen«, antwortete er schließlich.

Sie schaute ihn an und wartete auf die sarkastische Bemerkung, von der sie wusste, dass sie folgen würde. Sie kam allerdings nie.

»Kann ich sein Buch lesen?«, fragte Nathan und rollte sich wieder mit besagtem Buch in seinen Händen auf der Couch zusammen.

»Nur zu«, antwortete sie, bevor sie den Raum mit den benutzten Tellern verließ. >Das war zu einfach<, dachte sie. Möglicherweise wurde ihr Junge erwachsen. Sie betrachtete ihn von dort aus, wo sie in der Küche stand, und sah ihn bereits völlig versunken in dem Buch. Sie lächelte.

Leise kehrte sie in den Raum zurück, nahm das Buch, in dem sie las, von einem Beistelltisch und setzte sich neben ihn, wie sie es gewohnt waren zu tun, bevor er nach Hogwarts ging. Sie seufzte zufrieden.

Sie war in ihr Lesen vertieft, als Nathan ihre Konzentration störte, indem er sich näher an sie herankuschelte und seinen Kopf auf ihren Schoß legte. Sie lächelte und streichelte liebevoll sein weiches Haar und wandte ihre Aufmerksamkeit abermals den Seiten des Buches zu.

Sie vermisste diese Momente so sehr. Hermione war froh, dass sie in der Lage war, eine weitere Ferienzeit so zu verbringen, wie sie es sonst immer getan hatten. Obgleich ihr Geheimnis von Severus und von anderen entdeckt worden war, hatte es Nathan auch weiterhin nicht herausgefunden. Sie würde das Beste daraus machen und daran arbeiten, Severus im folgenden Jahr bei ihnen zu haben.

*-*-*-*


Der Zaubertrank war dabei abzukühlen, und er war absolut farblos. Das letzte Stadium des Brauens war das kniffeligste gewesen: die Zaubersprüche. Obgleich sie sich überhaupt nicht mit den Zaubersprüchen vergleichen ließen, die er während der Zubereitung des Wolfsbane-Trankes werfen musste, war Severus nichtsdestoweniger zufrieden. Er musste trotzdem noch die Flüssigkeit den verzauberten Flakons hinzufügen und die korrekten Verbindungszauber aussprechen, bevor er eine davon ihrem neuen Eigentümer zuschicken konnte – und Severus würde dies tun, kurz bevor er nach Malfoy Manor aufbrechen würde. Die zusätzliche Zeit, die der Zaubertrank im Kessel verbleiben würde, würde garantieren, dass jede noch verbliebene Zauberkraft freigegeben wurde, die für den Erfolg des letzten Schrittes besonders wichtig war.

Severus zog sich in seine Räume zurück und nahm eine schnelle Dusche, um das klebrige Gefühl abzuwaschen, das ein Nachmittag mit Brauen immer hinterließ. Danach wählte er ein Set schwarzer formeller Prunkroben und ging zurück zu seinem Laboratorium.

Er nahm zwei kleine, flache, rund geformte Phiolen und goss die Flüssigkeit in sie hinein. Durch eine komplizierte Bewegung seines Zauberstabes und einige speziell intonierte Worte in einer altertümlichen Sprache erglühten beide Flakons golden, und eine Lichtzunge erschien zwischen ihnen und erschuf eine leuchtende Verbindung. Die sieben Farben des Regenbogens blitzten kurzzeitig durch diese Lichtzunge, bevor sie sich wieder in die goldene Farbe zurückverwandelte und verschwand. Die Verbindung war hergestellt.

Alles, was er jetzt noch tun musste, war, eine der Phiolen dem dünnen silbernen Rahmen hinzuzufügen, der ihn mit der silbernen Kette verband. Diese Komponenten magisch zu justieren, damit war es getan – und es war makellos. Er bewunderte seine Arbeit mit selbstgefälliger Genugtuung, wissend, dass er nun die Instrumente besitzen würde, den Jungen richtig zu überwachen, um ihn daran zu hindern, allein und unbemerkt zu schmollen.

Er nahm die Kette und legte sie in die Schatulle auf seinem Schreibtisch, schloss sie und befestigte den sorgfältig verfassten Brief an ihr, den er schon früher vorbereitet hatte. Severus ließ einen Hauselfen kommen und instruierte das magische Geschöpf, sein Paket an seinen Bestimmungsort zu liefern, dann verließ er Hogwarts, um genau vor die Tore außerhalb von Malfoy Manor zu apparieren.

Er betrat den elegant dekorierten Salon des Herrenhauses und wurde durch keinen Geringeren als den Gastgeber für die Nacht empfangen: Draco Malfoy. »Ah, Severus Snape«, grüßte der Mann. »Ich bin erfreut, dass du kommen konntest.«

»Es ist nicht so, als ob ich irgendeine Wahl gehabt hätte«, murmelte Severus, und seine Nacht der gesellschaftlichen Tortur begann.

Severus versuchte, sich unter die Anwesenden zu mischen, ohne wirklich mit ihnen zu interagieren. Er wollte zum Teil des Hintergrundes werden, und er stellte unter Beweis, dass er nach wie vor gut darin war. Er würde solange bleiben, wie es brauchen würde, um Draco in Sicherheit zu wiegen, und er wusste, dass dies nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen würde, bei der Geschwindigkeit, mit der sein Protégé seine Getränke konsumierte.

Die Zeit verging. In einer Ecke des Raumes stehend, beobachtete Severus die Party; es war beinahe an der Zeit, nach Hogwarts zurückzukehren. Seine Augen blieben an Draco hängen, der neben seiner Frau, Pansy, auf einer Couch saß. Sie trugen blasierte Mienen auf ihren Gesichtern. Draco flüsterte irgendetwas in Pansys Ohr. Er folgte ihrer beider Blickrichtung und sah eine Gruppe Kinder, die mit irgendeiner Art magischer Vorrichtung spielten, unter ihnen Devon.

Severus beobachtete, wie sein Patensohn die Kontrolle über das Spiel übernahm, indem er die magische Vorrichtung aus den Händen eines jüngeren Kindes wegnahm, das von dem blonden Jungen eingeschüchtert wirkte. Es war eine Wiederholung dessen, von dem Severus so viele Male in Hogwarts Zeuge geworden war; zuerst mit Draco, jetzt mit Devon.

Severus blickte zu dem Paar auf der Couch zurück und wurde aufgrund ihrer Gleichgültigkeit noch verärgerter. Sah Draco das nicht? Devon war dabei, zu dem gleichen verzogenen Jungen zu werden, der Draco einst selbst gewesen war und von dem er behauptete, ihn jetzt dermaßen zu verabscheuen. >Wenn es Nathan wäre, der zu einem Tyrann würde, dann würde ich nicht nur beobachten<, dachte er und war darüber nicht überrascht, ausnahmsweise einmal. Nach einer Woche Brauen dieses Zaubertrankes für die Halskette, war er nicht mehr in der Lage, die Erkenntnis zu ignorieren, dass er das Beste für seinen Sohn wollte. Das beinhaltete, dass er Devon aufhalten würde, Nathan zu verhöhnen.

Severus verwarf seine Pläne, die Party unbemerkt zu verlassen, und näherte sich Draco und Pansy.

»Ah, Severus! Genau der Mann, den wir brauchen«, sagte Draco, als er bemerkte, dass er auf sie zukam. »Wir waren gerade dabei zu versuchen, für jeden Junggesellen hier eine passende Frau zu finden. Wen bevorzugst du, die kleine Blondine dort drüben oder diese schöne Brünette in dieser Ecke?« Severus sah, wie Pansy ihrem Ehemann ihren Ellenbogen in die Rippen stieß. »Was?«, fragte Draco seine Frau.

»Ich bin nicht an deinen Ehestifter-Fähigkeiten interessiert«, antwortete Severus, bevor Pansy ihren Ehemann ausschelten konnte.

»Du schienst dich mit Lancy letzter Sommer gut amüsiert zu haben. Ich dachte, dass meine Ehestifter-Fähigkeiten in deinem Interesse wären.«

Severus rollte mit seinen Augen. »Anstatt dich mit meinem Liebesleben abzulenken, solltest du mehr Zeit darauf verwenden, deinen Sohn zu beobachten.«

»Was meinst du?«, fragte Draco.

»Hast du nicht gesehen, was er gerade mit diesen Kinder gemacht hat?«, erwiderte Snape.

»Was?« Draco verlagerte seine Aufmerksamkeit auf die Gruppe von Kindern. »Devon spielt nur mit ihnen. Was ist falsch daran?«

»Er kann es wirklich nicht sehen«, murmelte Severus. »Devon wird zu dem gleichen verzogenen Gör, das du warst.«

Pansy runzelte die Stirn und war im Begriff, etwas zu sagen, um ihn zu beschwichtigen, als Draco sagte: »Devon ist nicht im geringsten so, wie ich war.« Sein Ton war endgültig. »Ich bin nicht annähernd wie mein Vater.«

»Nein, bist du nicht. Aber das bedeutet nicht, dass du nicht auch einen verdorbenen Sohn aufziehen kannst. Der Unterschied ist, dass ich nicht dasitzen und ihn bewachen muss, wie ich es damals tun musste. Es gibt keinen Dunklen Lord mehr.«

Draco runzelte die Stirn.

»Nun, es ist eine reizende Weihnachtsparty, und ich bin froh, dass ich kommen konnte. Danke für deine Einladung«, sagte Severus sarkastisch, drehte den Malfoys den Rücken zu und machte sich zur Tür auf. Er hatte für den Rest des Jahres genug vom unter-die-Leute-gehen.

*-*-*-*


»Bist du fertig, Mum?«

Nathan wartete bereits am Kamin. Es war Zeit, um zu Harrys Haus aufzubrechen, wo sie Weihnachten verbringen würden. Harry hatte sie am Anfang dieser Woche besucht, um sie zu bitten, auch die Nacht bei ihnen zu verbringen, so dass sie den Weihnachtsmorgen gemeinsam genießen konnten. Harry war immer so enthusiastisch über das, was er Wiedervereinigung der Familie nannte, und Hermione konnte nicht nein sagen.

Nathan konnte dieses Jahr Weihnachten kaum erwarten, mehr als die vorangegangenen. Das letzte Mal, als seine Mutter eine von Harrys Einladungen angenommen hatte, war Nathan acht gewesen; jetzt war er fast zwölf und wusste viel mehr über die Zaubererwelt als vorher. Es würde nicht dasselbe sein, als wenn sie Weihnachten mit ihren Muggel-Verwandten verbrachten, die sie sowieso nur an Weihnachten besuchten. Das Verhältnis war nicht so, wie mit Harry oder Ron, die sie regelmäßig besuchten, oder zumindest häufig mit ihnen im Briefwechsel standen.

»Hast du den zusätzlichen Pullover eingepackt?«, fragte Hermione und betrat das Wohnzimmer.
»Mum, wir haben das heute Morgen besprochen, als wir packten«, antwortete Nathan ungeduldig.

»Er lag neben der Tasche«, rechtfertigte sie sich.

»Ich habe ihn genommen. Können wir jetzt gehen?«

Hermione schaute sich noch einmal prüfend um, als ob sie sich zu vergewissern wolle, dass alles so war, wie es sein sollte. »Ja.«

Nathan nahm etwas Pulver aus einem Glas am Kamin, warf es über das gerade noch warme angekohlte Holz und sagte: »Nummer Zwölf, Grimmauld Place.« Er machte einen Schritt in die grünen Flammen und spürte unverzüglich, wie seine Umgebung in einem Strudel von verschwimmenden Farben um ihn herumwirbelte.

Einige Wirbel später fiel er vor einen brennenden Kamin, nicht imstande, seine Balance zu halten. Wenn es nicht so schnell gehen würde, würde er nie wieder Flohen. Er hörte, wie eine Stimme seinen Namen rief, und fühlte dann eine Hand auf seinem Arm, die ihm half aufzustehen. Als er davon überzeugt war, dass ihm nicht mehr schwindlig war, öffnete er seine Augen, um in Tante Ginnys lächelndes Gesicht zu blicken. »Danke, Tante Ginny.«

»Schwindlig?«, fragte sie, während sie weiter seinen Arm hielt.

»Nicht mehr, danke«, sagte er, wobei er nicht zugegen wollte, wie er sich wirklich fühlte.

Als er wieder sich sicher genug fühlte, um seine Umgebung wahrzunehmen, war alles, was er sehen konnte, eine rote Schürze. »Schau, wie groß du bist!« Er wurde jetzt von der roten Schürze, oder eher, von der Frau umarmt, die diese trug. »Hermione, Schatz, er ist bereits ein stattlicher junger Mann! Du solltest nicht so viel Zeit verstreichen lassen, ohne uns zu besuchen.«

»Sie werden viel zu schnell erwachsen, Molly. Ich stimme dir zu«, antwortete Hermione, die sich immer noch die Asche aus ihrer Kleidung klopfte, und Nathan war froh, dass das weibliche Oberhaupt der Weasleys ihn freigegeben hatte, um stattdessen seine Mutter zu umarmen.

»Wie geht es meinem Lieblingspatensohn?«, fragte Harry und legte einen Arm um Nathans Schultern.

Nathan lächelte seinen Paten an. »Mir geht's gut, Onkel Harry.«

Harry starrte ihn eine Weile an. »Das ist gut zu hören«, sagte Harry schließlich und hielt ihn für eine kurze Zeit enger fest. »Nun, ich hoffe, dass du dazu bereit bist, ein wenig Spaß zu haben.«

Sein Lächeln wurde jetzt breiter. »Selbstverständlich bin ich bereit. Sind die Zwillinge schon hier?«

Harry lächelte endgültig. »Ja, sind sie. Du solltest mit ihren Süßigkeiten vorsichtig sein, wenn du nicht willst, dass Teile deines Körpers für eine Weile verwandelt werden«, warnte sein Pate augenzwinkernd.

Nathan feixte. »Ich werde mit den Süßigkeiten vorsichtig sein, bloß â€“ erzähl' nichts von dem, was du mir gerade erzählt hast, meiner Mutter«, sagte er und schlüpfte aus Harry Umarmung heraus.

»Ich habe auch nie irgendetwas darüber zu Ron gesagt«, setzte Harry hinzu, Unschuld vortäuschend. Nathan feixte abermals.

Auf seinem Weg dorthin, wo sich die Kinder befanden, entging er weiteren Umarmungen nicht; die Weasleys waren in ihren Begrüßungen sehr körperbetont. Die Letzten, die ihn umarmten, waren Fred und George. »Ah, unser neuer Vorzugskunde«, sagte einer von ihnen. »Wie haben die Feuerwerkskörper funktioniert?«, fragte der andere.

Nathan schaute sich um und sah seine Mutter, die nach wie vor durch die Unterhaltung mit Mrs. Weasley auf der anderen Seite des Raumes abgelenkt war. »Sie waren klasse«, antwortete er mit leiser Stimme.

»Hallo, Nathan«, grüßte eine sanfte Stimme von hinten.

Er drehte sich herum und traf auf die Augen des schmunzelnden Mädchens. »Hallo, Lily«, erwiderte er den Gruß.

»Ich habe auf dich gewartet«, erklärte sie ihm, ergriff seine Hand und zog daran, damit er sich neben sie auf die Couch setzte.

Nathan hob misstrauisch eine Augenbraue an. Er kannte Lily seit … nun … schon immer, aber sie hatten nicht gerade eine Freundschaft gemeinsam. Warum wartete sie auf ihn?

»Wie ist Hogwarts?«, fragte sie neugierig. »Erzähl' mir alles darüber.«

»Alles darüber? Da gibt es viel zu erzählen …« Er versuchte, darüber nachzudenken, was er zuerst sagen sollte. »Nun«, begann er, »da gibt es die Häuser und den Unterricht.«

Ihre Ungeduld gestand ihm nicht mehr Zeit zu, sich deutlich auszudrücken. »Du bist in Gryffindor, richtig? Wie ist es dort?«

»Es ist besser als Slytherin.« Nathan wusste nicht, was er mit ihren Fragen machen sollte. Es war schwierig, Hogwarts jemandem zu erklären, der niemals Erfahrungen als Schüler dort gemacht hatte. »Wenn du etwas über Hogwarts wissen möchtest, solltest du Die Geschichte von Hogwarts lesen.«

Ihre Aufmerksamkeit wurde von einander abgelenkt, als einer der Zwillinge, die ihrem Gespräch zuzuhören schienen, »Nein, nicht du auch noch! Hermione!« rief, und als seine Mutter in ihre Richtung schaute, setzte der Zwilling hinzu: »Warum musstest du ihm Das-Buch-das-nicht-genannt-werden-soll geben? Warum?«

Nathan war erschrocken, als der andere Zwilling ihn an den Oberarmen ergriff. »Lass die Bücher dich nicht auffressen, mein Junge. Sei stark! Ich weiß, du kannst das schaffen!«, sagte er dramatisch.

Nathan entspannte sich, als er das Gelächter der Umstehenden hörte und insbesondere, als seine Mutter sagte: »Lass ihn in Ruhe, Fred! Geh Ron pesten!«

»Okay, aber wir werden später eine längere Unterhaltung führen müssen«, sagte er, Nathan unmissverständlich betrachtend. »Dies muss jetzt aufhören, du bist immer noch jung.« Und sich näher zu ihm herüberlehnend, fügte er hinzu: »Und wir alle kennen deine wirkliche Begabung für die Hohen Künste des Unfugs.« Fred zwinkerte und lächelte.

Nathan erwiderte das Lächeln.

Die Nacht schritt voran und immer mehr Menschen kamen an. Das Haus war von Freude und Glück erfüllt; es gab Musik aus dem Magischen Rundfunk, vermischt mit Gelächter und lebhafter Unterhaltung. Nathan hatte über Ron und Hermione gelacht, als er sie zum Essen der verzauberten Süßigkeit verleitet hatte. Hermione hatte mit Nathan einfach aus Freude darüber gelacht, dass sie ihren Sohn endlich wieder wirklich glücklich sah.

»Es ist gut, ihn so offen lachen zu sehen«, kommentierte Remus und näherte sich ihr. »Und dich auch.« Hermione grinste noch immer, während er sie anlächelte. »Ich bin froh, dass du die Sache für ihn in Ordnung bringst«, fügte er hinzu.

»Er lässt es sich gut gehen. Ich bin glücklich, dass Harry darauf bestanden hat, dass wir seine Einladung annehmen«, antwortete sie.

»Du solltest dein Haar öfter mal in Orange ändern, Hermione; es lässt deine Augen aufleuchten.« Tonks gesellte sich zu ihnen und legte ihre Arme um ihren Ehemann. »Molly bat—«, begann Tonks zu sagen, als eine magisch verstärkte Stimme den Raum erfüllte.

»Das Abendessen ist fertig.«

»â€¦ mich darum, euch mitzuteilen, dass das Abendessen fertig ist«, beendete Tonks nichtsdestotrotz ihren Satz.

Der anliegende Raum enthielt einen gewaltigen Tisch, der mit Essen zugestellt war, das die Luft mit seinem Duft erfüllte und den Appetit anregte. Es gab Platz für jeden, und das Abendessen beeinträchtigte die gute Unterhaltung nicht. Sie genossen die Zeit und das gute Essen, und lange nachdem der Nachtisch serviert worden war, war immer noch Leben im Haus.

Hermione gähnte das dritte Mal und entschied, Feierabend zu machen. »Gute Nacht. Es ist sehr spät, und ich bin mir sicher, dass die Kinder morgen sehr früh auf sein werden, um ihre Geschenke zu öffnen.« Gemurmel und Nicken als Zustimmung folgten dieser Aussage.

Sie stand aus dem Sessel auf und ging dort hinüber, wo die Kinder auf den Couches schliefen. Sie war im Begriff, ihren Sohn aufzuwecken, doch als sie das Heben und Senken von Nathans Brustkorb beobachtete, änderte sie ihre Meinung und zog ihren Zauberstab heraus, um ihn mit Hilfe eines Levitation-Zaubers ins obere Stockwerk schweben zu lassen. Nathan war dermaßen erschöpft von dem geschäftigen Tag, dass die einzige Reaktion, die er zeigte, ein gemurmelter Protest war, als sie ihn auf seinem Bett niederlegte.

Die Nacht verstrich und der Weihnachtsmorgen kam. Nathan wurde durch Sirius Potter und dessen Aufregung über irgendetwas geweckt. Nathan, mit seinem Verstand noch vernebelt vom Schlaf, versuchte dahinterzukommen, was all die Aufregung zu bedeuten hatte und erinnerte sich daran, dass es Weihnachtsmorgen war – es war Geschenkezeit. Er setzte sich im Bett auf und schaute sich im Zimmer um. Sirius befand sich am Fußende seines Bettes, öffnete ein Paket und zeigte Lily dessen Inhalt. »Es ist … was ist das, Lily?«

»Die Karte besagt, dass es eine Fernbedienung ist. Irgendetwas Muggel-artiges; bin ich mir sicher, da es von Großvater kommt …«, antwortete sie.

»So etwas wird benutzt, um den Fernseher an- und auszuschalten. Man ändert auch den Kanal damit und steuert die Lautstärke«, sagte Nathan und erschreckte Bruder und Schwester, die ihn aufgeweckt hatten.

»Fröhliche Weihnachten, Nathan«, wünschte Lily lächelnd.

»Da ist ein Stapel Geschenke für dich«, wies Sirius ihn mit ausgestrecktem Finger hin. »Lass uns nachsehen, was du bekommen hast!«

Nathan verließ das Bett und ging zu dessen Fußende, wo die Pakete lagen. Er nahm zunächst ein flaches, aber großes Paket.

»Großmutters Pullover«, sagte Sirius und schenkte dem roten gestrickten Kleidungsstück mit einer genauen Abbildung eines Löwen auf seiner Brust nur wenig Aufmerksamkeit. »Hier, mach das auf«, zeigte er dann auf eine würfelförmige Schachtel.

Nathan nahm sie, entknotete die Verschnürung und hob den Deckel an. Er spähte hinein, genau wie Sirius. »Was ist es?«, fragte der Jüngere.

»Ein Satz Feuerwerkskörper«, antwortete Nathan. »Der muss von deinen Onkeln sein.« Er nahm die Karte und fand genau das bestätigt.

Er fuhr fort, die Pakete zu öffnen und war immer besonders glücklich, wenn sich der Inhalt als ein Buch herausstellte, sehr zur Verwunderung der Potters.

Das folgende Paket, das er öffnete, war ein weiteres Buch, das Vierte, dieses Mal eines über Quidditch. Er brauchte die Karte nicht zu lesen, um zu wissen, von wem es war: von Onkel Ron.

Es war nur noch eine Schatulle übrig. Sie war rechteckig und etwa zwei Zoll hoch. Nathan öffnete deren Deckel, nahm die außergewöhnliche Halskette in seine Hände und betrachtete sie neugierig. Nathan entfaltete den Brief, den er in der gleichen Schatulle fand.

Lieber Nathan,

diese Halskette ist ein Amulett mit großen schützenden Kräften. Um sie zu aktivieren, musst du sie dir um den Hals hängen und sicherstellen, dass das runde Glas, das die Flüssigkeit enthält, deine Brust berührt.

Trage sie ständig und ich werde bei dir sein, wenn du mich am meisten benötigst. Dies ist mein Geschenk des Schutzes.

Fröhliche Weihnachten,
Dein Vater


Nathan las die Unterschrift und wurde blass. >Mein Vater?<, dachte er ungläubig. >Mein Vater.< Er las sie erneut. >Mein Vater schickt mir ein Geschenk?<

»Was für eine schöne Halskette!«, rief Lily aus und lenkte damit die Aufmerksamkeit der anderen auf sein Geschenk … und auf ihn. »Von wem ist das?«, fragte sie unschuldig, wobei sie keine Vorstellung davon hatte, was es für ihn bedeutete.

»Sie ist …« er zögerte. Er wusste nicht, wie er es ausdrücken sollte … Es klang so fremdartig – selbst in seinem eigenen Kopf. »Sie ist von meinem Vater«, sagte er schließlich und aus seiner Stimme klang die Erschütterung, die er empfand.

Er nahm die Halskette und legte sie um seinen Nacken, wie die Anweisung besagte. Als das Glas, das den verzauberten Trank enthielt, die Haut seiner Brust berührte, erglühte es in einem strahlenden Gold und brachte Lily dazu, einen Schritt zurückzutreten. Sein Glühen verblasste langsam und die Flüssigkeit innerhalb des Glases färbte sich in ein strahlendes Orange um. Nathan grinste.

»Wow!«, rief Sirius aus. »Für was ist das?«

»Es ist ein Geschenk des Schutzes«, antwortete Nathan und grinste immer breiter.

*-*-*-*


Severus saß an einem Holztisch und nippte an seinem Morgenkaffee, als der münzenähnliche Glasgegenstand, der neben seinem Teller mit Toast lag, golden aufglühte. Nathan aktivierte es; sein Sohn trug die Halskette. Er starrte unverwandt auf das Amulett und beobachtete, wie das goldene Licht verblasste. Es dauerte nicht lange, nachdem das Glühen verschwand, dass er beobachtete, wie die einstmals farblose Flüssigkeit eine strahlend orangene Farbe erlangte: Sein Sohn war absolut glücklich. Er ließ einen Atemzug entweichen, von dem er nicht gewusst hatte, dass er ihn angehalten hatte.

________________________________________

A/N: Und das war Weihnachten, ich hoffe, es hat Euch gefallen. :0)

Ich habe mehreren Personen zu danken. Neben der außergewöhnlichen SnarkyRoxy habe ich nun eine neue Beta. Willkommen an Bord, Poultrygeist:0) Außerdem wurde Dracos Brief von LilianCho enorm aufgebessert – meine Beraterin bezüglich Dracos.*lol* Und letztendlich, meine HP-Freunde: Clau, Mi Granger, und BastetAzazis, die durch meinen Jammern über die Kapitel leiden mussten. Ich liebe Euch!

Oh, und ich wollte Euch erzählen, dass es eine französische Version dieser Fic gibt, der auf AOO3 gepostet wird. Danke Valérie Lamarre für die Übersetzung.:0)
Ferporcel

Im nächsten Kapitel … Hermione will wissen, was Severus vorhat, und Harry interveniert bei Nathans Ausbildung.

A/Ü: Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Alea


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