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Fanfiction

Nicht nur ein Granger - Kapitel 16: Auf der Suche nach Informationen

von Alea_Thoron

Not Only A Granger
Search for Information

by ferporcel



SUMMARY: Nathan will die Wahrheit, egal, um welchen Preis, Devon weiß mehr, als er sollte, und Lupin will eine Bestätigung.

DISCLAIMER: Nicht meines! Es ist alles von J. K. Rowling.

WARNING: Diese Geschichte spielt in der Zukunft and beinhaltet HBP Spoiler! Seid gewarnt!

ORIGINAL BETA: BastetAzazis, SnarkyRoxy – vielen Dank!

GERMAN TRANSLATION: Alea_Thoron

GERMAN BETA: DeepWater

A/N: Kapitel Sechzehn:0) Nathan will die Wahrheit, egal, um welchen Preis, Devon weiß mehr, als er sollte, und Lupin will eine Bestätigung. Welch ein Durcheinander an Informationen!:0)
________________________________________

Nicht nur ein Granger

Kapitel 16: Auf der Suche nach Informationen



Hermione lief mit gemischten Gefühlen durch die Korridore von Hogwarts. Sie wollte Nathan finden und ihn trösten, aber sie wollte auch zum Büro des Zaubertränkemeisters zurückgehen und ihn als Verursacher all dieses Jammers heftig prügeln. Wenn er ihr erklärt hätte, als sie gefragt hatte, was zwischen Nathan und ihm vorgegangen war, wäre sie auf Nathans Ausbruch vorbereitet gewesen und würde im Augenblick nicht das Schloss nach ihrem Sohn absuchen müssen.

Nathans anklagende Worte kamen ihr wieder in den Sinn. Lügnerin. Ja, sie war eine Lügnerin, aber nicht in der Art, wie Nathan dachte. Niemand wusste von ihrem bestgehüteten Geheimnis … bis Severus es herausgefunden hatte. Wieso hatte dies überhaupt geschehen können? Sie war so sehr darauf konzentriert gewesen, herauszufinden, was ihr Sohn wusste, dass sie sich nicht damit aufgehalten hatte, über Severus’ Seite der Geschichte nachzudenken.

Doch jetzt war sie zu besorgt um ihren Sohn – und zu verärgert über Severus – um klar zu denken. Hermione war bereits eine halbe Stunde herumgelaufen, als sie um eine Ecke bog und ihn endlich fand.

Da war er, die Schultern an die Wand gelehnt, die ein großes Fenster einfasste, das den spärlichen Schnee zeigte, der sich auf die Ländereien und in den See entlud. Ihr Herz schmerzte, als sie den verlorenen Ausdruck in seinen blicklosen Augen musterte … Augen, aus denen stumme Tränen kullerten. Die Landschaft hinter dem Fenster war nicht das Einzige, das Nathan nicht wahrnahm. Sie glaubte nicht, dass er bislang ihre Anwesenheit auf dem ruhigen Korridor überhaupt bemerkt hatte.

»Nathan«, sprach sie ihn mit leiser Stimme an, da sie ihn nicht erschrecken wollte.

Er schaute nicht in ihre Richtung, hob jedoch eine Hand zu seinem Gesicht hoch und versuchte, den Beweis für sein Weinen abzuwischen.

Sie ging zu ihm. »Ich habe dich gesucht«, sagte sie.

Keine Antwort.

Sie seufzte. »Es bricht mir das Herz, dich so zu sehen. Ich wollte dich nicht verletzt erleben; ich wollte das nie.« Seine Augen waren immer noch blicklos auf irgendetwas da draußen gerichtet, unstet; sie schaffte es nicht, seine Abwehr zu durchbrechen, gelangte nicht an ihn heran.

»Jedes Mal, wenn wir über deinen Vater streiten, wird es noch verletzender. Ich weiß, es ist frustrierend für dich, aber ich kann dir die Wahrheit gerade jetzt nicht erklären, und du musst mir vertrauen, dass ich es tun werde, sobald ich es kann.«

»Ich könnte dich anlügen; ich könnte Dinge über deinen Vater sagen, die nicht der Wahrheit entsprächen, nur, um dich glücklich zu machen. Ist es das, was du willst? Lügen? Weil ich dir nicht sagen kann, was du hören möchtest; und wütend auf mich zu sein, wird dabei auch nicht helfen. Ich finde diese Situation auch nicht besser als du.«

Sie sah, wie eine weitere Träne die Wange ihres Sohnes hinunterlief.

»Wein‘ nicht mehr«, sagte sie dann mit einer Stimme, die von Sorge über ihre missliche Lage gefärbt wurde. Sie fasste nach seinem Gesicht, um die Träne abzuwischen und biss sich auf die Unterlippe, um zu versuchen, ihre eigenen Tränen zurückzuhalten. Er schloss seine Augen in dem Bemühen, seine Gefühle zu verstecken.

Sie schlang die Arme um ihn. »Es tut mir leid, Nathan. Es tut mir so leid«, flüsterte sie und strich bei diesen Worten voller Bedauern über seine Haare. Er erwiderte die Umarmung jedoch nicht. Sie schloss die Augen, umarmte ihn fester und versuchte, mit dieser Geste auszudrücken, was sie mit Worten nicht sagen konnte. Hermione hielt Nathan einfach nur, während sie ihre Wange an seinen Kopf legte.

Sie spürte nach einer Weile, wie er versuchte, sich aus ihrer Umarmung zu lösen und gab ihn frei. Er hatte bisher nicht ein Wort gesagt, und er schaute sie auch nicht an.

»Nathan«, sagte sie weich und versuchte, ihn dazu zu bringen, sie anzusehen und mit ihr zu sprechen. Er schaute sie dann zwar an, blieb jedoch stumm. Seine rot-geränderten Augen waren jetzt auf die ihrigen gerichtet, und obgleich sein Ausdruck erschreckend leer war, liefen jene schwarzen Augen von Zorn und Verbitterung über.

»Nathan, schließ‘ mich nicht aus. Es verletzt mich, wenn du nicht mit mir sprichst. Du bist alles, was ich habe, du bist mein Leben«, flehte sie eindringlich.

»Sag' mir seinen Namen«, sagte er ruhig und fest.

Sie biss abermals auf ihre Unterlippe und verhinderte so, dass ihr durch einen falschen Zungenschlag Severus‘ Name herausschlüpfte. Eine Träne rollte aus einem ihrer Augen. »Nicht jetzt.«

»Dann brauchst du dich nicht damit herumzuquälen, mit mir zu sprechen, bis du dich anderweitig entscheidest.« Und mit diesen Worten ließ er sie am Fenster stehen und lief schnell davon. Mehr Tränen bedeckten ihr Gesicht, und sie schloss ihre Augen und ließ sie frei herunterlaufen.

Sie bedauerte die Position, die sie einnahm, doch sie konnte Nathan nicht sagen, dass Severus Snape sein Vater war, ohne zu wissen, was dessen Absichten hinsichtlich ihrer beider Sohn waren. Wenn Severus sich nicht für ihn interessierte, glaubte sie nicht, dass Nathan damit würde umgehen können, einen Vater zu haben, der so nah war, aber dennoch gleichzeitig so fern. Sie würde nicht zulassen, dass dies geschah; ihr Herz schmerzte, doch sie konnte es nicht. Es würde zu enttäuschend sein.

Sie versuchte, sich zu beruhigen und betrachtete die schneebedeckten Ländereien. Die Tränen ließen nach, allerdings nicht ihre Sorgen. Hermione hatte keine Vorstellung, was in Severus' Kopf vor sich ging, geschweige denn, was in seinem Herzen stattfand. Was empfand er überhaupt für Nathan? Sie zermarterte sich ihr Hirn, rief sich jedes Wort ins Gedächtnis, das er zu ihr gesagt hatte, seit er sie letzte Woche aufgesucht hatte … sie waren ärgerlicherweise mehrdeutig.

Bei ihrem ersten Zusammentreffen hatte er nach Antworten gesucht. Er schien von dem Gedanken angewidert, dass sie sein Kind behalten hatte, und es war klar, dass – für ihn – Nathan das Resultat einer barbarischen Handlung war. Für ihn konnte Nathan nicht mehr als eine Erinnerung an diese schreckliche Tat sein; die Verkörperung seiner Sünden. Sie seufzte über die Schlussfolgerungen, zu denen sie gelangte. >Oh, wie sehr er sich irrt.<

Und dann gab es das, was sie heute gehört hatte. Er versuchte, Nathan von sich fernzuhalten, weil er sich selbst für unwürdig hielt; er glaubte, dass Nathan besser ohne ihn dran war. War er verunsichert darüber, welche Art von Vater er sein würde? Interessierte er sich dann doch für ihn? >Doch, er interessiert sich für ihn<, versicherte sie sich selbst. Sie wusste tief im Inneren in ihrem Herzen, dass Severus ein guter Mann war, und dass er in seiner wirren und verzerrten Weise das Beste für Nathan wollte … nicht wahr?

Sie seufzte. Sie fand keine Antwort. Sie benötigte Zeit zum Nachzudenken, bevor sie handelte. Hermione versammelte ihre Gedanken und ging zurück zu den Kerkern. Sie würde das Labor säubern und Hogwarts verlassen. Eine Woche würde ausreichend Zeit sein, um mit einer Lösung dafür aufzuwarten – so hoffte sie.

*-*-*-*


Nathan saß mit einem Kissen in seinem Rücken gegen das Kopfende seines Bettes gelehnt und hielt ein geöffnetes Buch auf seinem Schoß. Er versuchte, den Streit aus seiner Erinnerung zu verbannen, den er mit seiner Mutter gehabt hatte. Er konnte sich nicht an das letzte Mal erinnern, dass er derartig hart ihr gegenüber gewesen war, doch er war es wirklich leid und war viel zu verärgert, einmal mehr ihre Entschuldigungen zu akzeptieren. Nein, er würde keine weiteren Entschuldigungen hinnehmen; er hatte das Recht, ihn zu erfahren. Es war der Name seines Vaters, den sie vor ihm geheim hielten.

Und nichtsdestoweniger spürte er, dass sein Herz so fest zusammengepresst wurde, dass sein Brustkorb schmerzte. Er wusste, dass seine Mutter wegen seines Verhaltens litt; er hatte dies schon einmal getan, damals, an einem seiner Geburtstage. Die Vorstellung davon, dass sie weinte, drohte, neue Tränen aus seinen eigenen Augen fließen zu lassen. Er zwinkerte sie schnell fort und wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Worten zu, die in dem Buch geschrieben standen. Er las einen Absatz, doch seine Gedanken wanderten einmal mehr. Er seufzte und schloss verärgert das Buch.

»Oh, hier bist du!«, sagte Kevin, als er mit Andy kurz hinter sich den Schlafsaal betrat. »Wir haben dich gesucht. Rate mal, warum? Ich habe einen Plan, um herauszufinden, was Snape über deinen Vater weiß«, verriet er aufgeregt und wartete besorgt auf Nathans Reaktion.

Nathan wölbte nur misstrauisch eine Augenbraue.

»Es ist eine geniale Idee, Nathan«, schloss sich Andy Kevins Worten an.

»Alles, was wir tun müssen, ist, ihn in der Gestalt deiner Mutter oder eines der anderen Lehrer zur Rede zu stellen«, erklärte Kevin ihm, »mit ein klein wenig Hilfe durch einen Vielsaft-Trank.«

Nathan seufzte und schüttelte darüber seinen Kopf. »Danke, dass ihr mir zu helfen versucht, Jungs, aber diese Idee ist Blödsinn.«

»Warum?«, fragte Andy, verwirrt über die Antwort seines Freundes.

»Weißt du, wie schwer es ist, den Vielsaft-Trank zu brauen? Meine Mutter war in ihrem zweiten Jahr, als sie ihn hergestellt hat, aber wir sind nur Erstklässler. Außerdem glaube ich nicht, dass Professor Snape darauf hereinfallen würde«, erläuterte Nathan.

»Na gut, wir dachten, dass du den Vielsaft-Trank brauen könntest; du bist gut in Zaubertränken«, argumentierte Kevin, dessen Enttäuschung in seiner Stimme anklang.

»Es tut mir leid, Kevin. Ich weiß, dass ihr mir nur zu helfen versucht, und ich weiß es schätzen. Doch ich glaube nicht, dass es so einfach ist, Professor Snape zu täuschen.«

»Dann können wir meine Idee leider nicht verwenden«, sagte Andy schwer seufzend, während er sich an das Fußende von Nathans Bett setzte.

»Deine Idee würde selbst dann nicht funktionieren, wenn Professor Snape ein Erstklässler wäre, Andy«, sagte Kevin, der über seinen Planungspartner verärgert schien.

»Ich bin sicher, Peeves würde die Information von ihm bekommen. Es war ein guter Plan!«, erwiderte Andy hitzig.

Nathan lächelte seine beiden besten Freunde an. Sie versuchten wirklich, ihm dabei zu helfen. »Danke, Andy, aber ich denke, dass Kevin Recht hat. Nicht einmal Voldemort konnte Informationen aus Professor Snape herausholen. Er war ein Spion, erinnert Ihr Euch? Wir könnten ihn verhören, aber wir würden keine Informationen aus ihm herausbekommen, nicht einmal dann, wenn Peeves ihn foltern würde«, unterstrich er, obgleich die Vorstellung, wie Peeves Professor Snape quälte, erheiternd war. »Wenngleich es allerdings unterhaltsam sein würde zuzuschauen«, setzte er hinzu und grinste hämisch. Seine beiden Freunde lachten über die Vorstellung.

Als sie sich vom Gelächter über die verschiedenen Vorstellungen erholt hatten, die sie von einem Snape quälenden Peeves heraufbeschworen hatten, setzte sich Kevin auf sein Vierpfosten-Bett, das Nathans Bett gegenüberstand. »Was machen wir dann? All unsere Ideen beinhalteten, Snape zu täuschen oder ihn zum Reden zu zwingen, doch mit seinem Hintergrund als Spion …«, endete er allmählich verstummend.

»Warum spionieren wir ihn nicht aus?«, schlug Andy vor.

»Denkst du, Snape würde umherlaufen und darüber sprechen? Wir würden nur unbrauchbare Informationen über sein langweiliges Leben herausfinden«, focht Kevin diese Theorie an.

Doch etwas anderes schoss Nathan bei dieser Idee durch den Kopf. »Augenblick mal«, sagte er, »das ist eine super Idee. Wir könnten Professor Snapes Leben ausforschen und irgendetwas herausfinden, irgendeine Information, die wir im Austausch gegen den Namen meines Vaters benutzen können.« Die anderen Jungen konnten beinahe dabei zuschauen, wie sich die Möglichkeiten in Nathans Kopf überschlugen und in seinen Augen glänzten.

Kevin war von Nathans Idee überrascht. »Erpressung?«, fragte er ungläubig.

»Ich würde dies als die Slytherin'sche Methode, um an Informationen zu gelangen, bezeichnen. Er hat die Tatsache, dass ich meinen Vater nicht kenne, gegen mich verwendet – hat das hier begonnen – also lass' es mich so ausdrücken: Er hat es sich selbst eingebrockt«, gab Nathan zu bedenken. »Wir müssen nur etwas herausfinden, von dem er wirklich nicht wünscht, dass die Allgemeinheit es erfährt«, fügte Nathan hinzu, lehnte sich wieder gegen das Kopfteil seines Bettes und erwog die Möglichkeiten mit einem gemeinen Grinsen.

»Nathan, es gibt Zeiten, da erschreckst du mich richtig«, sagte Andy und betrachtete Nathan, als ob er ihn zum ersten Mal sehen würde.

»Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?«, fragte Kevin und schaute Nathan zweifelnd an.

»Es ist perfekt!«, versicherte Nathan ihnen. »Alles, was wir tun müssen, ist, Professor Snapes Vergangenheit zu durchforsten. Wir können in der Bibliothek beginnen, und dann können wir die anderen Lehrer befragen. Er unterrichtet hier schon eine Ewigkeit; sie müssen etwas wissen, was wir verwenden können.« Er legte eine Pause ein und beobachtete die Reaktionen seiner Freunde. »Das heißt, wenn ihr mir noch immer helfen wollt«, fügte er hinzu.

»Selbstverständlich werden wir dir helfen, es ist nur …« Kevin war von Nathans Idee nicht ganz überzeugt.

Nathan sprach weiterhin über die möglichen Wege, sich Informationen über Professor Snape zu verschaffen, und endete schließlich damit, seine beiden besten Freunde überzeugt zu haben. Für den Rest des Nachmittages arbeiteten sie Pläne aus, und als es Zeit zum Abendessen wurde, hatte sich Nathans Stimmung genügend verbessert, um ihn dazu zu bringen, wirklich etwas essen zu wollen.

Als sie in der Großen Halle ankamen, suchte Nathan instinktiv den Lehrertisch nach seiner Mutter ab, doch sie war nicht dort. >Sie muss bereits nach Hause gegangen sein<, dachte er mit einem Seufzer.

Nathan war nicht der Einzige, der Hermiones Abwesenheit beim Abendessen bemerkte. Remus Lupin näherte sich der Schulleiterin und fragte: »Kommt Hermione nicht zum Abendessen?«

»Ich fürchte nicht. Sie musste anscheinend wegen irgendeiner Arbeit zurück nach London«, antwortete Minerva.

Remus nickte und setzte sich auf seinen üblichen Platz. Hermione hatte Hogwarts verlassen, ohne ihn aufzusuchen, worum er ja gebeten hatte. Er grübelte über die Gründe nach, warum sie das Treffen gemieden haben könnte. Er wusste, dass das Vaterschaftsthema Nathan betreffend für sie ein heikler Punkt war; er war sich beinahe sicher, dass sie die Identität dieses Mannes nie gegenüber irgendjemandem enthüllt hatte, nicht einmal gegenüber Harry oder Ron.

Er schaute den Tisch entlang und entdeckte den Meister der Zaubertränke, der schweigend seine Mahlzeit aß. Sollte er Severus zur Rede stellen? Würde dieser die Wahrheit zugeben? Er hatte nie gesagt, dass er einen Sohn hatte, oder verraten, dass er ein Verhältnis mit Hermione gehabt hatte. Allerdings war Severus auch nicht der Mensch, der sein persönliches Leben in alle Welt hinausposaunen würde. Remus wusste nicht, was er tun sollte. Tatsächlich war er sich bezüglich seines Verdachtes nicht einmal hundertprozentig sicher. Was, wenn er falsch lag und Nathan nicht Severus’ Sohn war?

Er suchte dann den Gryffindor-Tisch ab. Nathan war am essen und sprach mit seinen unzertrennlichen Freunden. Er beobachtete den Jungen für eine Weile. Lupin war sich fast sicher … fast. Da waren viele Ähnlichkeiten zwischen Nathan und Severus; überwiegend im Verhalten der beiden, doch es gab auch körperliche Gemeinsamkeiten. Schwarzes Haar, schwarze Augen, schmaler Körper; dies waren Charakteristika von Nathans Vater, da nichts davon von Hermione stammte, und Severus passte gut auf all diese Merkmale.

In diesem Moment hob Nathan eine Augenbraue. >Da<, dachte Lupin. >Es ist so, als ob man noch einmal den elf Jahre alten Snape beobachten würde.< Er seufzte und wandte seine Aufmerksamkeit wieder seiner Mahlzeit zu. Es würde besser sein, wenn er zuerst mit Hermione spräche, um sicher zu sein. Sie würde nächstes Wochenende in Hogwarts sein, doch dann erinnerte er sich an den Mondkalender. Remus würde nächstes Wochenende nicht in Hogwarts sein; es war Vollmond. Er betrachtete Severus abermals nachdenklich und entschied, dass er sicher sein musste, bevor er den mürrischen Mann damit konfrontierte.

*-*-*-*


Nathan war von Gryffindors umgeben, als eine Gruppe von Slytherins, angeführt von einem sehr blonden Erstklässler, kurz hinter ihm den Korridor erreichte. Es hätte ein alltägliches Zusammentreffen sein können, wenn Devon Malfoy nicht diesen Moment ausgewählt hätte, um seinen Mund zu öffnen.

»Professor Flitwick muss sich wundern, wo Granger dieses kleine Kunststückchen gelernt hat, das er uns heute so professionell im Unterricht gezeigt hat. Was meinst du, Granger?«, fragte Malfoy – für jedermann hörbar – laut genug.

Nathan ignorierte ihn, so dass auch kein anderer Gryffindor Malfoy irgendwelche Aufmerksamkeit schenkte.

»Das würde etwas sein, was mein Vater mich gelehrt haben würde. Hat dein Vater dir diesen Zauberspruch beigebracht, Granger?«, fuhr Malfoy fort.

Nathan ging weiter und täuschte vor, nicht zu hören, was der Slytherin sagte, bis …

»Oh nein, Moment mal, ich vergaß, dass du ja gar keinen Vater hast

Nathans Augen weiteten sich und er blieb wie angewurzelt stehen. Die Gruppe Gryffindors, die ihn begleitete, blieb ebenso stehen. Er drehte sich herum, um den selbstgefälligen Slytherin ins Gesicht zu sehen und starrte ihn wütend an.

»Ich habe einen Vater«, sagte Nathan fest.

Devon grinste bösartig. »Selbstverständlich hast du; du weißt nur nicht, wer er ist.«

Nathan hatte keine Antwort darauf, außer: »Halt‘ den Mund, Malfoy.«

»Warum – sollte ich das nicht sagen? Ich dachte nicht, dass es ein Geheimnis wäre. Deine Freunde diskutierten darüber neulich offen in der Bibliothek«, sagte der Slytherin mit einer spöttisch-unschuldigen Miene.

Nathan war entsetzt. Er schaute ungläubig auf die beiden Freunde, auf die sich Malfoy zweifellos bezog. Diejenigen, die dem Wortwechsel zuhörten, blickten spekulativ auf Nathan. Er konnte ihre Augen auf sich fühlen.

»Na ja, es war wirklich ein sehr gutes Zauberstab-Kunststück. Ich sehe dich in Verteidigung, wenn nicht früher«, sagte Devon und ging den Korridor entlang, gefolgt von der Gruppe Slytherins, die ebenfalls auf Nathan schauten, allerdings mit einer Bosheit, die den Gryffindors völlig fehlte.

»Ich kann Euch nicht vertrauen!«, zischte Nathan seine beiden vermeintlich besten Freunde an, bevor er davonstürmte.

*-*-*-*


Freitag Abend – Severus beendete gerade einige Zaubertränke für den Krankenflügel – öffnete sich die verborgene Tür, die sein Labor und das Büro verband, für Hermione Granger. Für einen Moment schien sie seine Anwesenheit im Raum gar nicht wahrzunehmen.

»Ich habe dich heute nicht erwartet, Miss Granger«, sagte er und erschreckte sie, wie beabsichtigt.

»Guten Abend, Severus«, antwortete sie, sagte jedoch kein weiteres Wort.

Er beobachtete, als sich Hermione mit einem Pergament in der Hand einem der Zutatenschränke näherte. Sie durchstöberte dessen Inhalt und machte sich Aufzeichnungen auf dem Pergament. Er wandte sich wieder dem sprudelnden Kessel vor ihm zu, um darin zu rühren, blickte allerdings gelegentlich flüchtig auf die Frau, die den Raum mit ihm teilte.

Die Zeit verstrich, ohne dass einer von ihnen etwas sagte, und sie schien noch einmal auf Richtigkeit gegenzuprüfen, was immer für eine Liste sie jetzt auch in ihren Händen hielt. Er täuschte vor, eine Zeitschrift zu lesen, während er darauf wartete, dass der Trank, den er gebraut hatte, genug abkühlte, um in Phiolen abgefüllt zu werden.

»Du hattest Recht mit Nathan«, brach sie die Stille, und diesmal war Severus derjenige, der erschrak. »Ich hätte ihm an jenem Tag nicht nachgehen sollen.«

Er schaute von der Zeitschrift auf, um sie offen zu beobachten. Sie schien tief in Gedanken versunken zu sein, und da war irgendetwas … anders bei ihr. Er hatte sie in den letzten Monaten bei einigen Gelegenheiten gesehen, doch er konnte sich nicht daran erinnern, sie jemals auf diese Art gesehen zu haben, so … verloren. Ihre Worte und eine Erinnerung an ihren letzten Streit kamen ihm in den Sinn. >Hatte sie dem Jungen die Wahrheit enthüllt?<

»Er spricht nicht mit mir. Er hat mich den ganzen Nachmittag gemieden. Er hat dies schon einmal getan, an seinem achten Geburtstag, doch dieses Mal ist es anders.« Sie spielte mit dem Pergament in ihren Händen, die Augen darauf fixiert.

Dies bestätigte nur seinen Verdacht. Doch Nathan hatte sich in dieser Woche ihm gegenüber nicht irgendwie anders verhalten. Er sah, wie sie tief durchatmete.

»Ich möchte es ihm sagen, Severus«, verkündete sie und hob die Augen, um ihn anzublicken. »Ich möchte ihm sagen, dass du sein Vater bist und dies ein für allemal beenden. Ich weiß nicht, ob ich ihm morgen beim Frühstück begegnen und mich von ihm nochmals ignorieren lassen kann.«

»Du wirst nichts dergleichen tun«, sagte er. Er war erleichtert, dass sie dem Jungen nichts erzählt hatte. >Noch nicht<, fügte er in Gedanken hinzu.

»Er wird nicht aufgeben, bis er bekommt, was er will«, argumentierte sie und in ihrer Stimme schwang Eindringlichkeit. »Ich wollte warten, bis du dich mit der Vorstellung arrangiert hättest, doch ich glaube nicht, dass ich das kann. Nathan ist mein Leben, Severus; er ist mein ein und alles. Wenn er mich auf die Weise anschaut, wie er es heute gemacht hat, schmerzt es zu sehr.«

»Du wirst es ihm nicht sagen«, sagte er. Er begann, sich angesichts ihrer offensichtlichen Verzweiflung unbehaglich zu fühlen.

»Ich sage es ihm«, bekräftigte sie.

»Er wird dich hassen«, stellte Severus knallhart fest und Stille senkte sich über den Raum. Er konnte anhand ihres Gesichtsausdrucks die Möglichkeiten ablesen, die sich in ihren Kopf überschlugen. »Nur zu – erzähle ihm, dass ich sein Vater bin, und er wird dir niemals verzeihen. Du wirst sein Leben in eine Hölle auf Erden verwandeln; seine Freunde werden ihn mit Gleichgültigkeit strafen. Er wird nie wieder mit dir sprechen.«

»Du irrst dich«, erwiderte sie und reckte dabei ihr Kinn. »Er wird glücklich sein zu wissen, dass du sein Vater bist; er bewundert dich. Ihr werdet einander besser kennenlernen, und ihr werdet lernen, einander zu lieben.«

Er schnaubte. »Du hast deinen Verstand verloren, Granger. Ich mag ihn nicht; ich möchte ihn nicht besser kennenlernen. Er geht mir auf die Nerven«, sagte er und wusste tief in seinem Herzen, dass dies nicht der Wahrheit entsprach. »Wenn du es ihm sagst, werde ich es ableugnen. Wenn du darauf beharrst, wird dir nicht gefallen, was ich zu tun gedenke«, drohte er und trat näher an sie heran, bis er einschüchternd hoch über ihr aufragte.

»Du bluffst!«, forderte sie ihn heraus. »Ich weiß, dass du das nur so dahin sagst. Ich habe dich mit Draco gesehen. Ich weiß, wer du wirklich bist, Severus. Du würdest deinen eigenen Sohn nicht verletzen.«

»Wenn du dir so sicher bist, dann stelle mich auf die Probe«, sagte er und wölbte eine Augenbraue.

Ihre Augen verfingen sich ineinander und sie kämpften eine lautlose Schlacht; eine Schlacht, die von ihm gewonnen wurde, als sie sich abrupt abdrehte und vor Frustration knurrte.

Er war erleichtert.

*-*-*-*


Nach Malfoys Statement letzte Woche war Nathan von allen Gryffindor-Erstklässlern und ebenso einigen Hufflepuffs und Ravenclaws ausgefragt worden. Jeder Schüler, der ihn mit indiskreten Fragen aufgesucht hatte oder – noch schlimmer – mit Mitleid ansah, vergrößerte seine Empörung über die Einstellung seiner Mutter und gab ihm die Kraft, seinen Trotzanfall aufrechtzuerhalten. Er würde nicht mit ihr sprechen, bis sie ihm einen Namen zu nennen hätte.

Sie hatte nach ihm geschaut, als sie am Freitag für das Wochenende ankam, und er hatte sie standhaft ignoriert, ihr seinen Rücken zugekehrt und war weggegangen. Er war froh, dass sie an diesem Tag nicht beim Abendessen auftaucht war oder zum Frühstück am nächsten Tag. Er war immer noch böse auf sie, doch ihrem bittenden Tonfall und traurigen Gesicht zu widerstehen, war sehr schwer.

Nathan hatte seinen besten Freunden verziehen, dennoch. Nach diesem ersten Zusammenstoß mit Malfoy auf dem Korridor, hatte er die Jungen für eine Weile links liegen lassen, ihnen aber dann verziehen, nachdem sich herausstellte, dass sie nicht gewusst hatten, dass der blonde Junge ihre Unterhaltung mitgehört hatte. Nathan glaubte ihnen. Er wusste nun, dass es ein Slytherin-Schachzug von Malfoy gewesen war, und Nathan blieb nur übrig, die Konsequenzen dieses Spielzuges zu beklagen.

Doch diese Woche waren die Dinge anders gewesen. Immer weniger Schüler betrachteten ihn eigenartig und ihre Pläne, an Informationen über Professor Snapes Vergangenheit zu gelangen, wurden in die Tat umgesetzt. Seine Freunde und er hatten den Großteil ihrer freien Zeit auf diese Aufgabe verwandt. Das war der Grund, warum er gegenwärtig vor Professor Lupins Büro stand. Er atmete tief durch, sammelte seine Gedanken und klopfte.

»Nathan«, begrüßte ihn Lupin beim Öffnen der Tür.

»Hallo, Professor. Haben Sie eine Minute?«, fragte Nathan.

»Ja, habe ich«, antwortete der Professor und runzelte leicht die Stirn. Er trat zurück und bedeutete Nathan, ihm nach drinnen zu folgen, wobei er die Tür schloss. »Ist irgendetwas nicht in Ordnung?«

»Nein, nicht wirklich«, beeilte sich Nathan zu antworten. »Ich möchte nur über Professor Snape sprechen, Sir.«

Lupin versteifte sich ein wenig. Eine Unterhaltung mit Nathan über Snape war nicht gerade etwas, dem er mit Freude entgegensah, insbesondere nun, da er zwischen ihnen Blutsverwandtschaft vermutete. »Setzen Sie sich, Nathan.«

Nathan nahm den ihm angebotenen Sessel.

»Tee?« offerierte Lupin, und Nathan nickte. Lupin nahm das Tee-Set und stellte es auf den Tisch. Er erhitzte das Wasser mit einem Zauberspruch und gab die Teebeutel hinzu. »Zucker, Milch?«

»Zucker.« Nathan nahm die Tasse. »Danke, Sir.«

Lupin, mit einer Tasse für sich selbst in der Hand, nahm gegenüber seinem Schüler Platz. »Professor Snape«, stellte er mit einem Seufzer fest und schaute dabei abgespannt und älter aus, als seinem wirklichen Alter entsprach.

Nathan trank einen Schluck von seinem Tee. »Ich weiß, dass Sie es zuvor erklärt haben, Sir, aber ich wollte verstehen, warum Professor Snape auf die Art und Weise handelt, wie er es tut.«

»Warum Severus in dieser Weise handelt«, murmelte Lupin zu sich selbst und seufzte erneut. »Nathan, Professor Snape hat in seinem Leben sehr viel durchgemacht«, begann er. »Ein Krieg kann in vielfältiger Weise Auswirkungen auf Menschen haben. Ich weiß nicht, was Ihre Mutter Ihnen von dem berichtet hat, was damals geschah, doch der Krieg war für Professor Snape ganz besonders hart.«

»Ich gehe mal davon aus, dass Sie wissen, dass er ein Spion war«, sagte Lupin und Nathan nickte. »Also gut. Um als Todesser überzeugend zu sein, musste er seine Rolle fehlerfrei spielen, und genau das hat er getan. Seine Darstellung war so gut, und er spielte die Rolle über so viele Jahre, dass sie zu einem Teil von ihm selbst wurde.«

»Ich weiß, dass es nicht einfach ist, die Art und Weise, wie Professor Snape die meiste Zeit über handelt, zu befürworten, doch ich möchte, dass Sie wissen, dass es nicht Ihre Schuld ist und nichts mit Ihnen oder sonst jemandem Bestimmten zu tun hat. Verstehen Sie, was ich meine?«, fragte Lupin.

»Ja, Sir«, antwortete Nathan, und sie verstummten, während er sich eine Weile über das eben Gesagte seine Gedanken machte. Dann, abermals das Schweigen brechend, fragte er: »Denken Sie, dass er irgendetwas bedauert?«

Lupin stellte seine leere Tasse auf den Tisch. »Er dürfte sehr viele Dinge bedauern. Wir alle tun das, Nathan. Sehen Sie, in einem Krieg, da gibt es Entscheidungen, die einfach getroffen werden müssen – ohne Rücksicht darauf, welche Gefühle wir jenen Entscheidungen gegenüber empfinden. Die meiste Zeit über muss man seine persönlichen Anschauungen zugunsten des Gemeinwohls beiseite schieben.«

Nathan rieb über seine Tasse. Dies war nicht das, was er zu hören erwartet hatte, und er schwieg abermals. Er hatte keine Ahnung, was er als nächstes fragen sollte.

Professor Lupin beobachtete Nathan und dessen Nachdenklichkeit interpretierend, bestätigte er: »Versuchen Sie nicht, ihn vorschnell zu verstehen, Nathan. Professor Snape ist ein sehr schwieriger Mann. Sie werden seine Handlungsweise verstehen … eines Tages.«

»Hoffentlich«, murmelte Nathan nickend. Er trank seinen Tee aus, während sie über weniger komplizierte Themen sprachen, und verließ Professors Lupins Büro mit ein wenig mehr Wissen über den geheimnisvollen Professor Snape, doch mit nichts Brauchbarem, mit dem er für seine Pläne etwas anfangen könnte.

*-*-*-*


Nathan ging hinunter zu den Kerkern. Er hatte seine Freunde spielend und lernend im Gemeinschaftsraum zurückgelassen, nachdem er entschieden hatte, dass er seine Mutter nicht länger ignorieren könne.

An diesem Nachmittag hatte sie ihn in der Bibliothek aufgesucht und ihn gebeten, wieder mit ihr zu sprechen. Bilder von den traurigen Augen seiner Mutter und der Ton ihrer bettelnden Stimme hatten seine Gedanken den ganzen Tag über beschäftigt.

Er war jetzt fast an seinem Bestimmungsort angelangt. Er war sehr nah bei Professor Snapes Büro – der einzige Weg, um zum privaten Labor des Mannes zu gelangen. Er wusste, dass seine Mutter im Augenblick dort arbeiten würde.

Er klopfte an die Tür des Büros; keine Antwort. Er klopfte erneut und wartete. Als auch nach seinem dritten Klopfen keine Antwort kam, öffnete er langsam die Tür. Wie er angenommen hatte, war niemand im Raum, aber er konnte Licht hinter der verborgenen Tür zum Labor sehen, da diese nur angelehnt war. Nathan atmete einmal tief durch und betrat das Büro. Es war an der Zeit, wieder mit seiner Mutter zu sprechen.

Als er sich jedoch auf halbem Weg zur Tür befand, hörte er die Stimme von Hermione, die sich im Plauderton unterhielt; sie war nicht allein. Er blieb dort für einen Augenblick stehen und erwog, ob er weitergehen oder später zurückkommen solle, als er die Stimme der zweiten Person, die sich bei ihr im Raum befand, hörte – Professor Lupin. Nathan runzelte verwirrt die Stirn; er hatte keine Ahnung davon gehabt, dass seine Mutter und Professor Lupin enge Freunde waren, doch da gab es keinen anderen Grund für die Anwesenheit eines Professors für Verteidigung gegen die Dunklen Künste in einem Labor für Zaubertränke.

Nathan bewegte sich vorsichtig in Richtung Labor. Er konnte jetzt hören, was der Professor sagte.

»â€¦ doch ich wollte ihn nicht aufsuchen, ohne zuerst mit dir zu sprechen, Hermione.«

»Ich verstehe nicht, Remus. Das, was du sagst, ergibt keinen Sinn.«

»Hermione, Nathan zu beobachten ist, als würde man in der Zeit zurückgehen, zurück zu dem Zeitpunkt, als ich hier Schüler war. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden ist äußerst stark«, drängte Lupin.

Stille senkte sich erneut über den Raum vor ihm, und Nathan runzelte verwirrt die Stirn. >Was meint Professor Lupin?<

Seine Überlegungen wurden durch den Klang der Stimme seiner Mutter unterbrochen, die wieder aus dem Labor schallte. »Remus, ich …«

»Mach dir keine Sorgen, Hermione. Ich weiß, dass dieses Thema für dich ein heikler Punkt ist. Wenn mich nicht alles täuscht, hat Nathan keine Ahnung davon«, hörte er Lupin sagen.

»Nein, er weiß es nicht«, bestätigte seine Mutter.

»Was ist mit …«, sagte Lupin, doch Nathan hörte den Rest der Frage nicht mehr.

»Spionieren Sie Ihrer Mutter nach?«, kam eine Stimme von hinten und erschreckte ihn.

Die Unterhaltung innerhalb des Labors brach abrupt ab, und die Tür öffnete sich plötzlich ganz. Nathan sah seine Mutter, die mit weit aufgerissenen Augen von ihm zu Professor Snape schaute. »Nathan«, murmelte sie, wobei sie angeschlagen aussah.

»Ich war …«, versuchte Nathan zu erklären, wurde jedoch von Professor Snape unterbrochen.

»Sie befanden sich innerhalb meines Büros und belauschten hinter der Tür ein Gespräch, zu dem Sie definitiv nicht eingeladen wurden.« Die Stimme des Tränkemeisters hatte einen anklagenden Ton.

»Es ist in Ordnung, Severus. Ich glaube nicht, dass Nathan irgendjemandes Gespräch belauscht hat, richtig?« Professor Lupin kam zu seiner Rettung … mehr oder weniger.

»Ich … ich war …« Nathan nahm Blickkontakt mit seiner Mutter auf, die noch immer besorgt aussah.

»Nathan«, sagte sie leise.

»Ja, ich habe gelauscht«, gab er zu. »Ihr habt über mich gesprochen, und ich weiß genau, worüber ihr gesprochen habt.« Nathan hielt dem starren Blick seiner Mutter stand. »Wissen es die anderen Lehrer auch? Wie vielen Leuten willst du es noch erzählen, bevor mir schließlich erlaubt wird, es zu wissen?«

Nathan war derartig auf Hermione fokussiert, so dass ihm entging, wie Snapes Aufmerksamkeit einen abrupten Umschwung auf ein anderes Ziel nahm, die nun auf Lupin fixiert war.

»Nathan, das ist nicht …«, versuchte Hermione zu erklären, aber Nathan wollte nichts hören.

»Ich kam hierher, um mit dir zu sprechen, weil ich dachte, dass du vor ein paar Tagen die Wahrheit gesagt hast. Du hast mich mit deinem gramvollen Gesicht und der weinerlichen Stimme beinahe wieder eingewickelt, Mum. Allerdings solltest du nicht von mir erwarten, dass ich dir nach dem hier verzeihe!«, sagte Nathan, wobei er die beiden Professoren ignorierte. Er verzog gegenüber seiner Mutter das Gesicht zu einer Grimasse und verließ hastig den Raum.

Dann erst bemerkte Hermione, dass da ein anderes Paar schwarzer Augen auf sie fixiert war, unbarmherzig und anklagend.

»Severus, Remus hat gemerkt …«, begann sie, nur um noch einmal unterbrochen zu werden.

»Ich bin mir sicher, dass er es bemerkt hat«, sagte Severus und hielt ihren Blick noch einen Moment länger fest, bevor er das Wort an Lupin richtete. »Was wirst du mit der Information anfangen, Lupin?«

»Severus, ich werde niemandem sonst davon erzählen, wenn es das ist, was du wissen willst. Ich weiß, dass du niemals zuvor irgendetwas gesagt hast und dass du sehr reserviert bist, wenn es um dein Privatleben geht«, versicherte Lupin dem anderen Mann.

Severus nickte. »Er muss es nicht erfahren.«

»Ich hatte nicht geplant, ihm davon zu erzählen, doch ich wollte vorschlagen, dass Ihr es tut«, sagte Remus und schaute von Severus zu Hermione.

»Deine Meinung ist weder gefragt noch willkommen, Lupin. Das ist eine Sache zwischen Granger und mir, und ich würde es zu schätzen wissen, wenn du dich um deine eigenen Angelegenheiten kümmern würdest, andernfalls—«

»Das reicht, Severus!« Hermione überraschte ihn mit ihrer scharfen Zurechtweisung. »Remus ist ein Freund. Ich bin mir sicher, dass er das tun wird, was für Nathan am besten ist. Er hat doch nur versucht zu helfen.«

»Na schön, du kennst meinen Standpunkt«, erklärte er Hermione und wandte sich dann an Lupin. »Ich werde dich im Auge behalten, Lupin.« Und mit diesen Worten war er mit einem Aufbauschen von schwarzen Roben gegangen.

»Mach dir keine Sorgen«, beruhigte Lupin Hermione, die seufzte.

*-*-*-*


»Es ist für mich nicht wichtig, was dein Vater macht oder nicht macht, Malfoy!«, stellte Nathan fest.

Sie standen mitten in der Eingangshalle, hatten gerade das Abendessen verlassen. Devon Malfoy war von Slytherin-Erstklässlern umgeben, und auch Nathan hatte seine Freunde bei sich.

»Ich war bloß dabei, mich mit meinen Freunden hier zu unterhalten.« Malfoy grinste bösartig und fügte hinzu: »Es tut mir leid, wenn du eifersüchtig bist, weil ich einen Vater habe, der mich mag.«

Nathan ballte seine Hände zu Fäusten und versuchte, seine Wut zu bändigen. Er blickte finster auf Devon.

»Suchst du immer noch nach ihm, oder hast du schon aufgegeben? Hast du schon mal in Azkaban nachgesehen?«, fragte Devon und brachte die Slytherins damit zum Lachen.

Doch das hielt nur bis zu Nathans Antwort an: »Wenn mein Vater in Azkaban ist, Malfoy, dann sollte deine Vater ihm dort Gesellschaft leisten.«

Malfoy verengte seine Augen. »Mein Vater ist kein Verbrecher!«, sagte er empört.

»Nun, das ist nicht das, was ich gehört habe. Möglicherweise kennst du deinen Vater doch nicht ganz so gut«, sagte Nathan und wartete nicht auf eine Antwort. Er wandte sich von dem Slytherin ab und stieg mit seinen Freunden die Marmortreppen hinauf.

»Nimm das zurück, Granger!«, drohte Devon.

Keiner von ihnen bemerkte Professor Snapes Anwesenheit in der im Schatten liegenden Ecke hinter den Hauspunkte-Stundengläsern. >Dann weiß Devon von Nathans Situation<, grübelte er und runzelte die Stirn. Das würde in der Sache nicht gerade hilfreich sein.

Er seufzte und machte sich auf den Weg zu seinem Büro.

*-*-*-*


Nathan war in der Bibliothek; es war zu einem Bestandteil seiner Routine geworden, seit er vor ein paar Tagen mit seinen Freunden geplant hatte, Snape auszuforschen. Sie hatten den Großteil ihrer freien Zeit für diese Aufgabe aufgewandt, und Nathan gingen die Informationsquellen aus. Er und seine Freunde hatten jedes Buch der modernen Zauber-Geschichte, alte Schuljahrbücher und Genealogie durchsucht, doch es gab nichts, was sie gegen Professor Snape verwenden konnten.

Ihre Versuche, die anderen Lehrer zu veranlassen, über den Meister der Zaubertränke zu sprechen, hatten sich ebenso als praktisch erfolglos erwiesen. Es schien, dass niemand genug über den verschlossenen Mann wusste, und jene, die etwas wussten, waren nicht bereit, etwas davon weiterzugeben.

Malfoy hatte bei jeder Gelegenheit herausposaunt, dass Nathan keinen Vater hatte. Nathan ignorierte den Slytherin, doch er war auch genervt davon. Dies hier frustrierte ihn nur noch mehr! Er schloss ein weiteres nutzloses Buch und seufzte schwer.

»Lasst uns eine Pause machen«, schlug er vor, und die Jungen auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches lehnten sich auf ihren Stühlen zurück. »Das führt zu nichts«, gab er zu.

»Stimmt«, sagte Kevin.

»Was machen wir dann?«, fragte Andy. »Geben wir auf?«

Nathan seufzte.

»Wir geben nicht auf, Andy. Wir sind Gryffindors. Wir brauchen nur einen anderen Plan«, sagte Kevin zu dem Jungen, der ihm am nächsten saß, und während er sich zu dem anderen gegenüber umwandte, fügte er hinzu: »Nicht wahr, Nathan?«

Nathan antwortete nicht sofort. Er versuchte gerade herauszufinden, an welchem Punkt ihr Plan gescheitert war. »Ja, das stimmt. Wir brauchen einen anderen Plan. Was haben wir übersehen?«, fragte er rein rhetorisch. »Mit wem haben wir nicht gesprochen?«

»Ich habe keine Ahnung«, gestand Andy ein. »Mir gehen die Ideen aus, wie man die Lehrer zum Reden bringen kann. Es sei denn, dass wir schamlos fragen: Welches schmutzige Geheimnis wissen Sie über Snape? Ich weiß nicht, wie wir sie zum Reden bringen können.«

»Okay, dann. Du nimmst die Schulleiterin und ich werde mich um Professor Flitwick kümmern«, sagte Kevin.

Bevor Andy hinsichtlich der Auswahl der zugeteilten Lehrer mit seiner zweifellos empörten Antwort ankommen konnte, platzte Nathan heraus: »Der Schulleiter!«

»Wer?«, fragte Kevin.

»Natürlich, wie konnte ich ihn vergessen? Er muss alles über Professor Snape wissen, und er sollte bereit sein zu reden, da er von ihm getötet wurde.« Nathan plapperte, verlor sich in den Möglichkeiten. Er fokussierte seine Augen erneut auf seine Freunde; sie starrten ihn an. Nathan grinste hinterhältig. »Wir benötigen Zugang zum Büro der Schulleiterin. Ich muss ein Schwätzchen mit einem Portrait halten.«
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Im nächsten Kapitel … Nathan hat eine neue Informationsquelle, und die Winterferien rücken näher – es ist Weihnachtszeit.


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