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Fanfiction

Nicht nur ein Granger - Kapitel 14: Konfrontationen

von Alea_Thoron

Not Only A Granger
Confrontations

by ferporcel


SUMMARY: Nun kommt sie endlich, die Auseinandersetzung, der am meisten entgegengefiebert wurde.

DISCLAIMER: Nicht meines! Es ist alles von J. K. Rowling.

WARNING: Diese Geschichte spielt in der Zukunft and beinhaltet HBP Spoiler! Seid gewarnt!

ORIGINAL BETA: SnarkyRoxy – vielen Dank!

GERMAN TRANSLATION: Alea_Thoron

GERMAN BETA: DeepWater

A/N: Kapitel Vierzehn:0) Die Konfrontation, auf die jeder gewartet hat. Ich wollte Euch nicht länger auf die Folter spannen …
________________________________________


Nicht nur ein Granger

Kapitel 14: Konfrontationen


Hermione umklammerte fest den Türknauf, wie gelähmt vor dem Mann, der dort vor ihr stand und sie finster anblickte. »Was hast du getan?« knurrte er gefährlich.

In diesem Moment wusste sie, dass er nicht als Meister der Zaubertränke aus Hogwarts hier war; Severus Snape stand vor ihrer Tür als Vater ihres Sohnes. >Er weiß es.< Ein wahnsinniger Schmerz schoss durch ihr Herz, als sie sich dieser Tatsache bewusst wurde, und sie konnte plötzlich kaum atmen. Sie schaute mit einer Vorahnung in die verengten schwarzen Augen, die sie auf der Stelle festzunageln schienen.

Snape begann, sich in ihre Richtung vorwärts zu schieben, die Tür hinter sich schließend. Er unterbrach den Blickkontakt zwischen ihnen nicht, und sie wich einen Schritt zurück, er jedoch ging weiterhin vorwärts. »Was hast du getan?«, zischte er, seine Nasenflügel bebten und zeigten seine kaum zu zügelnde Wut. Sie wich, in einem vergeblichen Versuch zu entkommen, weiter zurück.

Sie erreichte eine Wand und fand sich von dem aufgebrachten Mann in die Enge getrieben wieder. Er packte sie an einem Arm, presste diesen mit brutalem Druck zusammen und schüttelte sie, als er gebieterisch wissen wollte: »Warum hast du mir das angetan?«

Sie keuchte: »Du tust mir weh.«

Er starrte sie nur schwer atmend an, während er nach wie vor ihren Arm umklammert hielt; sie starrte zurück.

Er ließ sie unsanft los, und der Ruck schüttelte ihren Arm und ihren Körper durch. Severus drehte sich von ihr ab, und verlangte mit gefährlich leiser Stimme: »Antworte mir.«

Sie schlang die Arme um sich und rieb die empfindliche Stelle, wo er sie gepackt hatte, und versuchte, den brennenden Schmerz erträglich zu machen. >Was soll ich jetzt tun? Wie kann ich es erklären?<, dachte sie und starrte auf den Rücken des wütenden Mannes. Er drehte sich plötzlich herum und schreckte sie aus ihren Gedanken auf.

»Ich frage dich noch einmal, Granger. Warum?« Seine Augen blitzten unter den verkniffenen Brauen im Licht auf.

Sie holte zittrig Atem. »Ich habe dir nichts angetan«, antwortete sie leicht zögernd. Sie musste sich Gewissheit verschaffen, worüber er sprach – wie viel er wusste. Ihr Magen begann zu rebellieren; der Moment der Wahrheit war gekommen.

»Ich habe nicht genügend Geduld dafür«, knurrte er. »Erkläre es mir. JETZT!«

Sie schloss die Augen und senkte ihren Kopf. »Severus, ich …«, begann sie.

»Wie konntest du mir dies antun?«, verlangte er zu wissen, ohne ihr die Zeit einzuräumen, ihre Gedanken zu sammeln. »Wie konntest du es behalten ...« Sein Gesicht verzerrte sich vor Abscheu. »Ein Kind von …«

»Ich hätte nichts anderes tun können«, sagte sie leise.

»Falsch. Du warst die Einzige, die gekonnt hätte«, widersprach er, »denn du … gabst …mir … keine …WAHLMÖGLICHKEIT!«

»Hättest du denn damals wählen können?«, fragte sie und hob wieder ihren Kopf, um sich diesen intensiven schwarzen Augen zu stellen. »Würdest du überhaupt erwogen haben, ihn zu behalten?« Sie wusste, dass die Antwort negativ war.

»Selbstverständlich nicht!«, sagte er vehement und bestätigte damit ihre Überzeugung.

»Jetzt weißt du, warum ich es dir nicht erzählt habe«, sagte sie sachlich.

Sein Blick ließ nicht einen Moment von ihren Augen ab. »Warum?«, fragte er schlicht.

»Weil ich ihn wollte«, antwortete sie und legte Wahrheit in ihre Worte und die Intensität ihres Blickes. »Ich brauchte ihn«, fügte sie mit flehender Stimme hinzu und wünschte sich, dass er verstand.

Er schüttelte ungläubig seinen Kopf. »Wie konntest du ihn wollen? Warum würdest du …«, sein Gesicht verzerrte sich wieder, »ein in einer Vergewaltigung gezeugtes Kind brauchen?«

»Nathan ist kein aus einer Vergewaltigung stammendes Kind!«, argumentierte sie.

»Oh, bitte. Ich war dort, erinnerst du dich? Ich war derjenige, der dich vergewaltigt hat!«, brüllte er, seinen dunklen Sarkasmus versprühend.

Sie hielt seinem zornigen Blick stand. »Das hast du nicht, Severus.«

»Ich weiß, was ich getan habe«, sagte er mit einem Gesichtsausdruck voller Selbsthass.

»Dann weißt du auch, dass du mich in jener Nacht gerettet hast.«

»Unseligerweise tat ich auch das«, bestätigte er.

Sie keuchte ungläubig auf bei dem, was sie hörte. »Was möchtest du von mir hören? Dass ich dich hasse? Dass ich meinen Sohn hasse? Das tue ich nicht!«, sagte sie verärgert.

»Du hast das Leben ruiniert, das ich gerettet habe, weil du entschieden hast, dieses Kind zu behalten. Sieh dich an«, sagte er voller Verachtung. »Du hättest alles werden können, was du wolltest, sogar Minister für Magie. Doch schau, was aus dir geworden ist: Eine pathetische Muggel-Lehrerin, die der magischen Welt den Rücken zugewandt hat, in der du dich so verzweifelt danach gesehnt hattest, von ihr akzeptiert zu werden.«

»Du weißt nicht, worüber du sprichst«, sagte sie, während sie – die Augen vor der Wahrheit verschließend – ihren Kopf schüttelte.

»Und all das wegen eines Kindes, das du kein Recht hattest zu behalten, ohne mich zu informieren«, fuhr er fort, als ob sie nichts gesagt hatte, »Ich wollte niemals einen Erben; ich wollte nie irgendetwas mit Kindern zu tun haben! Und jetzt kommst du und sagst, du wolltest, du brauchtest sogar dieses Kind. Für was? Um dich an jene Nacht zu erinnern, als ich entschied, dich zu retten

»Nathan ist kein Souvenir!«, schrie sie.

»Warum hast du ihn dann behalten, wenn er dich nicht daran erinnern sollte, was geschehen ist?«

»Weil ich ihn brauchte!«, brüllte sie ihn gellend an. »Willst du das nicht verstehen? Nathan ist das Beste, das mir überhaupt geschehen konnte. Er ist mein Sohn!«

»Nicht nur deiner!«, schrie er zurück.

Sie starrten einander in die Augen, beide nach ihren jeweiligen Ausbrüchen schwer atmend.

»Was hast du ihm erzählt?«, fragte sie leise und unterbrach damit das unangenehme Schweigen, das zwischen ihnen aufgekommen war. Er antwortete nicht. Angst begann, das momentane Adrenalin zu ersetzen. >Weiß Nathan es? Hat er es ihm gesagt? Was hat er gesagt?< Ihre Gedanken überschlugen sich, Hysterie baute sich auf.

»Severus, was hast du Nathan erzählt?«, drängte sie mit einer schrillen Stimme. Er ignorierte sie abermals, drehte sich um und ging in Richtung Tür.

»Severus!«, rief sie und folgte ihm.

Er drehte sich wieder zu ihr um und starrte sie nur mit diesen Obsidian-Augen an; sie blieb stehen, wo sie war, und wartete auf eine Antwort, die niemals kam. Seine Augen hielten ihren Blick für einen Moment länger fest, und dann, mit einem scharfen Knall vom Apparieren, war er fort.

Sie raste vor Frustration. >Wie konnte er so einfach gehen? Was wird er jetzt tun?< Eine Träne rollte ihre Wange herab. Das war nicht, was sie erwartet hatte, wie dieses Gespräch enden würde. Er war nach wie vor wütend auf sie, und sie hatte keine Ahnung, was Nathan wusste, oder welche Absichten Severus ihm gegenüber hatte. Sie unterdrückte ein Schluchzen und atmete tief durch, um die Kontrolle wiederzuerlangen.

>Störrischer Bastard!<, verfluchte sie ihn innerlich. Sie war sich sicher, dass er nicht ein einziges Wort von dem gehört hatte, was sie gesagt hatte, genau so, wie sie wusste, dass Nathan ebenfalls nicht zugehört hätte. Ihre Temperamente waren einander so ähnlich. Sie wischte mit dem Handrücken eine weitere unerwünschte Träne weg. Sie würde noch einmal mit ihm sprechen müssen; sie würde nach Hogwarts gehen müssen.

Aber nicht jetzt, nicht heute. Sie wusste, dass er noch nicht bereit war, sie anzuhören. Sie seufzte. Sie würde warten müssen, wenn sie Erfolg haben wollte.

*-*-*-*


Nathan verließ die Große Halle nach dem Abendessen und ging in die Kerker. Seine Freunde steuerten den Gemeinschaftsraum an, sobald sie ihre Mahlzeiten beendet hatten und wollten die Feier, solange sie dauerte, genießen; immerhin, ein Quidditch-Spiel gegen Slytherin zu gewinnen, war immer ein Grund, die Nacht durchzufeiern.

Er blieb vor der Tür zum Zaubertränke-Klassenzimmer stehen, seufzte und klopfte. Nachdem er auf das das übliche »Herein« gewartet hatte und es nicht hörte, klopfte Nathan noch einmal an die Tür, diesmal mit mehr Kraft, doch er bekam noch immer keine Antwort.

Nach der vierten Serie von unbeantworteten Klopfern öffnete Nathan – sehr vorsichtig – die hölzerne Tür und spähte hinein. Das Klassenzimmer war dunkler als üblich. Er wartete, bis seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, damit er besser sehen könne, doch auch dann war es nicht hell genug, um zu erkennen, ob irgendjemand im Raum war oder nicht.

Nathan zögerte für einen Moment, bevor er die Tür weiter öffnete. Er wartete auf eine Maßregelung für sein Eindringen, aber es kam nichts. Er betrat den Raum und schloss die Tür hinter sich, doch jetzt konnte er gar nichts mehr sehen. »Incendio!«, sagte er und zeigte mit seinem Zauberstab auf eine Stelle, von der er wusste, dass dort eine Kerze an der Wand hing, und die Flamme erleuchtete diesen Teil des Klassenzimmers; er war leer.

Nathan runzelte die Stirn. >Wo ist Professor Snape?< Sein Professor war nie zu einem seiner früheren Nachsitzen zu spät gekommen, und er glaubte nicht, dass dies etwas war, was der Zaubertränkemeister tun würde; schließlich legte er auf Pünktlichkeit mehr Wert als jeder andere Professor in Hogwarts.

Er richtete seinen Zauberstab auf eine andere Kerze und wiederholte den Zauberspruch, der sie zum Leuchten brachte. Er wiederholte dies mehrmals, und die Atmosphäre im Raum ähnelte jetzt derjenigen, an die er sich von den vorhergehenden Nachsitz-Stunden erinnerte. >Was mache ich jetzt?< Er schaute sich um. Er dachte, dass es keine gute Idee wäre, einfach zu gehen; was, wenn Professor Snape ihn auf die Probe stellte? Nein, er würde bleiben, entschied er.

Nathan ging zur Frontseite des Klassenzimmers, wo Professor Snapes Schreibtisch stand. Er konnte einige Bücher sehen, einen Federhalter mit einigen darin befindlichen Federn, zwei Tintenfässchen – schwarz und rot, einige leere Pergamente und andere, die in der spinnenhaften Handschrift des Zaubertränkemeisters beschrieben waren. Nathan blickte sich im Raum um und verbrachte einige Zeit damit, die rechte Tür neben Professor Snapes Schreibtisch anzustarren, von der er wusste, dass sie in das Büro des Mannes führte, doch es auch dort gab kein Lebenszeichen. Er schaute wieder zum Schreibtisch hinüber und ging näher heran.

Obwohl es verkehrt herum lag, konnte er den Titel des Buches ganz oben auf dem Stapel lesen: 'Menschliche Verwandlung: Ein Lösungsansatz durch Zaubertränke'. Nathan wölbte daraufhin eine Augenbraue. Zaubertränke und Verwandlung – zwei Themen, die er mochte. Es reizte ihn, das Buch zu nehmen. Er schaute sich erneut um, und da er niemanden sah, griff er nach dem Wälzer. Er war schwerer, als er erwartet hatte.

Nathan öffnete das Buch und begann, den ersten Absatz zu lesen, der ihn sehr schnell erkennen ließ, dass dies ein Buch für sehr weit Fortgeschrittene war. Er kniff die Augen zusammen, aber auch das half ihm nicht zu verstehen, was dort geschrieben stand. Er schloss das Buch, nachdem er die erste Seite gelesen und noch ein Dutzend Mal erneut gelesen hatte. Er seufzte und legte den Wälzer zurück auf den Stapel, dann ging er vom Schreibtisch weg und schaute sich noch einmal im Klassenzimmer um; es gab noch immer kein Anzeichen von Professor Snape.

Er entschied, sich an den Arbeitstisch vor den Schreibtisch des Professors zu setzen und noch ein wenig länger zu warten. Wenn Professor Snape nicht in einer halben Stunde auftauchte, würde er Schulleiterin McGonagall suchen und sie über die merkwürdige Abwesenheit informieren.

*-*-*-*


Severus apparierte an den Saum des Verbotenen Waldes, während er sich irgendetwas zum Verhexen wünschte. >Ich hätte nicht dort hingehen sollen<, machte er sich selbst Vorhaltungen, während er mit weit ausladenden Schritten zur Schule zurücklief. Der kalte Wind, der seine Roben und sein Haar flattern ließ, tat nichts, seinen kochenden Zorn abklingen zu lassen. Er war über Hermione sehr verärgert gewesen – und war es immer noch, doch er war jetzt noch weitaus verärgerter über sich selbst.

Er hatte sich dazu entschieden, sie aufzusuchen, nachdem er den Nachmittag nach dem Quidditch-Spiel tief in Gedanken versunken verbracht hatte. Er war über die offensichtliche Zuneigung zwischen seinem Sohn und Weasley verärgert gewesen – und über den Ausdruck von Bewunderung auf Nathans Gesicht. Er wollte genau das für sich selbst; er wünschte, sein Sohn würde ihn auf diese Weise ansehen. Und er runzelte jetzt bezüglich seiner Wünsche – sogar schon bei der Erinnerung daran – voller Abscheu die Stirn.

So – auf dem Höhepunkt seiner Eifersucht – hatte er sie besucht und Antworten gewollt. Sie hatte mit seinem Leben und mit seinen Gefühlen herumgespielt, indem sie dieses Kind bekam. Er musste wissen, warum sie solch eine törichte Entscheidung getroffen hatte, warum sie das Kind behalten hatte. Aber, sie zu besuchen, war ein Fehler gewesen, entstanden in einem seltenen Moment der Schwäche.

Selbst die eisige Temperatur konnte das brennende Gefühl in seiner Brust nicht vermindern. Ihre Stimme klang immer noch in seinem Kopf nach, wie sie sagte, sie hatte den Jungen gewollt, sie hatte den Jungen gebraucht – seinen Sohn. Aber konnte sie ein Kind wollen oder brauchen, das ein Resultat einer solch barbarischen Tat war? Er glaubte ihr nicht, und alles, was er denken konnte, war, dass sie den Bezug zur Realität verloren hatte.

Er stieg die Stufen hinauf, die zu den Eichenholz-Doppeltüren des Eingangsportals führten, und betrat das Schloss, von wo aus er direkt in die Kerker ging, in aufwühlenden Gedanken versunken. Er folgte den dunklen Korridoren, ohne sich umzuschauen, und die wenigen Schüler, die noch unterwegs waren, scheuten vor seiner bedrohlichen Gestalt zurück.

Severus öffnete seine Klassenzimmertür mit einem Knall. Er ging geradewegs zu seinem Schreibtisch, um einige Notizen über die praktische Anwendung seiner laufenden Forschung zusammenzuraffen, die er am nächsten Morgen benutzen wollte. Er bemerkte die brennenden Kerzen nicht und auch nicht den Jungen, welcher seine Bewegungen durch den Raum verfolgte.

»Professor Snape?«, sprach Nathan ihn an.

Severus, der mit dem Rücken zu dem Jungen stand, drehte sich herum, erschreckt davon, jemand anderes Stimme im Raum zu hören, und knurrte verärgert, als er sich dessen bewusst wurde, wer diese Person war. »Wer hat Ihnen die Erlaubnis gegeben, hier hereinzukommen?«, fragte er.

»Wir haben ein Nachsitzen, Sir. Als ich ankam, waren Sie nicht hier. Da Sie nichts dahingehend gesagt haben, dass es ausfällt, entschied ich zu warten, bis Sie kämen«, erklärte Nathan.

Er drehte dem Jungen neuerlich den Rücken zu und stützte seine Hände auf seinen Schreibtisch, so dass er folglich nicht den verwunderten Blick sah, der auf ihn gerichtet war. Er schloss seine Augen und atmete tief durch.

»Fühlen Sie sich gut, Sir?«, hörte er seinen Sohn fragen, aber Severus beachtete ihn nicht.

Als er hörte, wie der Stuhl über den Steinfußboden kratzte, drehte er sich abrupt um und sah Nathan auf sich zukommen. »Bleiben Sie, wo Sie sind«, sagte er gefährlich.

»Ich kann zum Krankenflügel gehen, wenn Sie es wünschen«, schlug Nathan vor, während er stehen blieb. »Ich kann Madam Pomfrey holen.«

»Sie möchten helfen?«, fauchte er. Sein Sohn blickte ihn nur mit einem ungewöhnlichen Ausdruck an. »Dann gehen Sie, JETZT!«

Der Junge-der-ihn-wütend-machte, starrte ihn weiter mit diesem sonderbaren Gesichtsausdruck an. »Ich denke nicht, dass Sie allein sein sollten, wenn Sie sich nicht gut fühlen. Meine Mutter sagt—«

»Nicht …«, er schnitt Nathan das Wort ab und konnte sich gerade noch zurückhalten, etwas zu sagen, das er später bereuen würde. Er knurrte frustriert. »Gehen Sie«, sagte er mit knirschenden Zähnen.

Nathan schien noch etwas anderes sagen zu wollen, doch er entschied sich dann dagegen. Er schüttelte seinen Kopf und schickte sich an zu gehen, wie es ihm befohlen worden war, während er Sachen wie 'störrischer Mann' und 'sollte nicht allein sein' vor sich hin murmelte.

Severus wollte dem Jungen erklären, dass er die Ursache seiner Probleme war, er wollte ihm erklären, dass seine Mutter die Ursache seines Zornes war, doch er tat es nicht. Hermione hatte ihn gefragt, was er Nathan gesagt habe, und obwohl er seinem Sohn nichts erzählt hatte, in diesem Moment war ihm danach zumute, seinem Sohn zu sagen, dass er sein Vater war und dass er mit ihm nichts zu tun zu haben wolle.

Er nahm die Papiere, wegen derer er gekommen war und verließ das Klassenzimmer. Genug des Nachdenkens über den Jungen-der-ihn-wütend-machte oder dessen betrügerische Mutter. >Für jetzt<, fügte er widerstrebend hinzu.

*-*-*-*


Nathan ging schnell aus den Kerkern, nachdem er den unhöflichen Professor verlassen hatte: Der konnte allein vor sich hin brüten. Er konnte in dem kalten Klassenzimmer tot umfallen, ohne dass es Nathan kümmern würde. Er war die scharfe Zunge von Professor Snape leid – er war es müde, dass ihm einfach befohlen wurde zu gehen, oder ruhig zu sein – wenn er nur Eines wollte: helfen.

Er machte sich mit großen Schritten auf den Weg zum Gryffindor-Turm, während er über den Zauberer-der-ihn-wütend-machte nachgrübelte. Er tat nichts zur Sache, was seine Mutter über den Mann erzählt hatte, oder ob der Professor wusste, wer sein Vater war; er würde sich dies nicht mehr einfach so gefallen lassen. Professor Snape würde nicht die erste und nicht die letzte Person sein, die die Identität seines Vaters kannte. Es würde andere geben, und einer davon würde bereit sein, seine Information weiterzugeben, also würde er sich nicht mit Leuten wie Professor Snape abmühen müssen. Scheiß auf den Mann!

»Passen Sie auf, wo Sie hingehen«, warnte Lupin, nachdem er fast von Nathan umgerannt worden war.

»Entschuldigen Sie, Sir«, sagte Nathan.

»Wohin wollen Sie so eilig?«, fragte Lupin. »Oder besser noch, wo kommen Sie gerade her?«

»Ich war in den Kerkern bei Professor Snape, doch jetzt gehe ich zurück in den Gemeinschaftsraum, Sir«, antwortete er.

Lupin beobachtete ihn scharf auf eine sonderbare Art und Weise. »Versuchen Sie, Ihr Tempo zu drosseln, bevor Sie noch irgendjemanden verletzen, Nathan«, schlug sein Hauslehrer vor.

Nathan nickte und ging weiter, ohne zu bemerken, dass der Professor für Verteidigung ihn beobachtete, während er neugierig seine Augen verengte.

*-*-*-*


Am Sonntag beim Mittagessen betrat Hermione, von Minerva begleitet, die Große Halle. Sie war über das Flohnetzwerk nach Hogwarts gereist, nachdem sie sich am Morgen mit der Schulleiterin in Verbindung gesetzt hatte. Sie hatte den Vorwand benutzt, die neue Sachlage, in die Harrys Forschungsauftrag sie versetzt hatte, zu diskutieren, um herauszufinden, wie die Dinge an der Schule standen.

Sie dachte nicht, dass außer Minerva irgendjemand wusste, dass sie hier war, und ihre Annahmen wurde durch den hasserfüllten Blick bestätigt, den Severus ihr vom Lehrertisch aus zuwarf, und den überraschten Blicken der anderen Lehrer.

»He, Nathan, ist das nicht deine Mutter, dort, bei der Schulleiterin?«, fragte Kevin, der in Blickrichtung zum Seiteneingang saß, durch den die Hexen hereingekommen waren.

Nathan drehte sich auf seinem Sitz um, sah seine Mutter zusammen mit Professor McGonagall und runzelte die Stirn. »Ja, das ist sie«, sagte er, weiterhin die Hexen beobachtend. Hermione winkte und Nathan wölbte fragend eine Augenbraue. Sie lächelte, also entspannte er sich und erwiderte das Lächeln. »Sie besucht bestimmt die Schulleiterin«, fügte er an seine Freunde gewandt hinzu, war jedoch trotzdem über die nicht angekündigte Anwesenheit seiner Mutter überrascht.

Hermione setze sich neben Minerva, und die ältere Hexe trennte sie von Severus. »Wie geht es dir, Severus?«, begrüßte Minerva den sichtbar ärgerlichen Mann an ihrer anderen Seite. »Du wurdest beim Frühstück vermisst.«

»Ich kann es mir vorstellen«, antwortete er in seinem Sarkasmus, um dann ganz zu schweigen, und es war ziemlich offensichtlich, dass er sich nicht in der Stimmung für eine oberflächliche Konversation befand.

Hermione beobachtete Severus und versuchte festzustellen, ob dies ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. »Hallo, Professor Snape«, grüßte sie versuchsweise.

Er schoss ihr einen wütenden Blick zu, nickte widerstrebend und wandte sich wieder seiner Mahlzeit zu. Als Hermione sich bedient hatte, hörte sie ihn sagen: »Was bringt dich nach Hogwarts, Miss Granger? Ich glaube nicht, dass dein leichtsinniger Sohn deine Anwesenheit benötigt; er scheint mir nicht krank oder verletzt zu sein.« Sie überhörte weder den Tonfall in seiner Stimme, noch übersah sie das sarkastische Lächeln auf seinem Gesicht.

»Nein, scheint er nicht. Ich bin aus anderen Gründen hier«, antwortete sie, und er warf ihr einen flüchtigen Seitenblick zu.

»Oh, da du das Thema gerade angeschnitten hast, Severus. Ich möchte heute Nachmittag eine Konferenz einberufen, um den Lehrkörper hinsichtlich der Anwesenheit Hermiones in der Schule zu informieren«, sagte McGonagall. Dann, sich an Hermione wendend, fügte sie hinzu: »Wenn Sie damit einverstanden sind, meine Liebe.«

»Sicher, Minerva, das wäre ratsam. Ich möchte nicht, dass irgendjemand denkt, dass ich aus den falschen Gründen hier bin«, sagte Hermione, während sie zu Snape hinübersah.

Er nickte der Schulleiterin zu, erhob sich von seinem Platz und verließ die Große Halle. Hermione seufzte. »Wird er sich jemals ändern?«, stellte sie laut eine rein rhetorischen Frage.

»Ich hoffe doch«, antwortete Minerva, ebenso rhetorisch.

Nach dem Mittagessen wurde Hermione von fast allen aus dem Lehrkörper begrüßt. Sie unterhielt sich mit Lupin, als sich Nathan dem Lehrertisch näherte. »Hallo, Professor Lupin«, grüßte er. »Mum. Was machst du hier?«

»Komm her, Nathan, ich möchte dich umarmen«, sagte sie und gestikulierte ihm, dahin zu kommen, wo sie stand.

»Mum«, sagte Nathan leise, »ich glaube nicht, dass du mich in der Großen Halle umarmen musst.« Er funkelte sie an.

Sie lächelte ihn nur an. »In Ordnung, ich werde dich nicht umarmen. Komm einfach nur herauf. Ich möchte mit dir sprechen. Können wir in der Großen Halle reden?«, fragte sie ihn neckend.

Nathan feixte. »Ich schätze, Reden ist in Ordnung.« Er kletterte auf das Podest, auf dem der Lehrertisch stand, und ging zu ihr.

»Dann lasse ich euch zwei mal allein«, sagte Lupin lächelnd. »Ich bin sicher, Ihr habt viel zu besprechen.«

»Ich hoffe, er macht dir nicht das Leben schwer, Remus«, sagte Hermione.

»Nicht mehr als du es ständig getan hast«, antwortete er mit einem weiteren Lächeln. »Wir sehen uns bei der Versammlung.« Er nickte ihnen als Verabschiedung zu und überließ Mutter und Sohn ihrer Unterhaltung.

»Das hättest du nicht zu Professor Lupin sagen müssen«, moserte Nathan, »und von welcher Versammlung hat er gesprochen?«

»Ich werde hier in Hogwarts an einem Projekt arbeiten. Harry bat mich, einen Zaubertrank zu erforschen und ich habe zugesagt. Und nun, was gibt es Neues bei dir? Irgendwelche neuen Strafarbeiten, von denen ich wissen sollte?«

»Nein«, antwortete er schnell. »Dann wirst du von jetzt an also Zeit hier verbringen?«, fragte er.

»Nur die Freitage und die Wochenenden«, antwortete sie und beäugte ihn misstrauisch. »Hast du mir irgendetwas zu sagen, Nathan?«

Er wölbte eine Augenbraue. »Worüber redest du?«

»Ich weiß es nicht. Sag' du es mir.«

»Mum, ich habe seit der Wald-Episode nichts falsch gemacht, und du weißt, dass ich dafür bereits bestraft wurde«, antwortete er ärgerlich.

»Ja, und wie läuft das Nachsitzen bei Professor Snape?«, fragte sie in einem – wie sie hoffte – gelassenen Ton.

»Okay für Nachsitzen, schätze ich«, antwortete er mit einem Schulterzucken.

»Welche Art von Arbeiten machst du?«

»Strafsätze schreiben, große Kessel scheuern, Zutaten vorbereiten«, sagte er wegwerfend.

»Er hat dich aufgefordert, Zutaten vorbereiten?«, fragte sie überrascht. Snape war für sein Nachsitzen berüchtigt, und Hermione wusste, welche Art von ekelhaften Aufgaben er für seine unglückseligen Schüler vorzusehen pflegte, aber sie hatte nie von einem Erstklässler davon erzählen gehört, dass er damit beauftragt worden war, Zutaten vorzubereiten.

»Ja. Frösche. Er brachte mir bei, wie man die Augen und alles andere entfernt«, setzte Nathan mit glänzenden Augen hinzu.

»Er hat dich unterrichtet!?« Jetzt war sie sprachlos. Sie wusste, dass Nathan in Zaubertränken genau so begabt war, wie in Muggel-Chemie, doch dass Snape bereit war, das zuzugeben … Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte, bis ihr noch ein anderer Gedanke kam. »Worüber sprecht ihr während des Nachsitzens?«

»Über nichts«, beantwortete Nathan die Frage – viel zu schnell nach Hermiones Erachten.

»Nun, wie sehen denn deine Pläne für den heutigen Tag aus?« Hermione wechselte das Thema und entschied, Nathan nicht weiter unter Druck zu setzen. Sie konnte sehen, dass mehr an diesen Strafarbeiten dran war, als Nathan bereit war zuzugeben. Sie würde mit Severus sprechen müssen.

*-*-*-*


>Das Treffen mit Hogwarts‘ Lehrkörper hat sich als erfreulich herausgestellt<, dachte Hermione. Jeder schien glücklich, sie wieder in Hogwarts zu haben … jeder, bis auf den vor sich hin brütenden Zauberer in Schwarz selbstverständlich, der mit leerem Blick in das Feuer starrte, das im Kamin brannte.

Minerva erklärte das Treffen für beendet und alle Anwesenden erhoben sich, hießen sie willkommen und genossen die angeregte Unterhaltung – alle, außer Snape. Er hatte seinen Sitzplatz verlassen und steuerte auf die Tür des Büros der Schulleiterin zu, als Hermione hinter ihm her rief: »Professor Snape!«

Er ignorierte ihren Ruf und ging hinaus, doch sie folgte ihm. Er war bereits am Ende des Korridors angekommen, als sie erneut rief: »Professor Snape!«

Dieses Mal drehte er sich um, wobei er immer noch mit dem gleichen teilnahmslosen Gesichtsausdruck zur Schau trug. Sie holte ihn ein. »Wir müssen reden.«

»Das glaube ich nicht.«

»Du bist gegangen, ohne meine letzte Frage zu beantworten«, sagte sie. »Was hast du ihm gesagt?« Es war das Äußerste, was sie an einem solch öffentlichen Ort riskieren wollte.

Er presste seinen Nasenrücken mit diesen langen Fingern und seufzte. »Ist es nicht genug, dass du jede Woche hier sein wirst, um mich zu quälen? Ich möchte nichts mit ihm zu tun haben. Und jetzt lass' mich in Ruhe«, sagte er und wandte sich um, um seinen Weg in die Kerker fortzusetzen.

Sie folgte ihm. »Du hast es ihm also nicht gesagt?«, stellte sie in einem fragenden Ton fest.

»Welchen Teil von 'Lass mich in Ruhe‘ hast du nicht verstanden, Granger?«, sagte er zusehends ärgerlich.

Sie hielt mit ihm Schritt. »Wenn du nicht willst, dass ich dir auf dem ganzen Weg zu den Kerkern folge, dann antworte mir!«

Er ignorierte sie, und sie folgte ihm. Einige Korridore später blieb er stehen und funkelte sie an. »Antworte mir!«, verlangte sie abermals.

»Warum fragst du nicht ihn? Angst vor dem, was du hören würdest?« Er feixte jetzt spöttisch.

Oh, wie sehr sie es hasste, wenn sie derartig feixten – er und Nathan.

»Ich weiß, dass irgendetwas während dieser Nachsitz-Stunden vor sich gegangen ist«, beschuldigte sie ihn mit einem auf ihn gerichteten spitzen Finger, »und ich gebe nicht auf, bis ich es herausfinde. Wie du so klugerweise treffend bemerkt hast, werde ich jede Woche hier sein, und wir haben alle Zeit der Welt, um darüber zu reden.«

Sie drehte sich um und ging mit großen Schritten davon.

________________________________________

A/N: Sie haben sich getroffen, sie haben miteinander geredet (mehr oder weniger) und nun beginnt es … :0)

FerPotter


Im nächsten Kapitel … Die letzten Strafarbeiten und mehr Auseinandersetzungen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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