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Fanfiction

Nicht nur ein Granger - Kapitel 10: Beziehungen

von Alea_Thoron

Not Only A Granger
Acquaintance
by ferporcel


SUMMARY: Ein nichtsahnender Nathan bereitet sich auf einen Monat Nachsitzen bei seinem jetzt nur allzu gut wissenden Vater vor.

DISCLAIMER: Nicht meines! Es ist alles von J. K. Rowling.

WARNING: Diese Geschichte spielt in der Zukunft und beinhaltet HBP Spoilers! Seid gewarnt!

ORIGINAL BETA: SnarkyRoxy – vielen Dank!

GERMAN TRANSLATION: primax, Alea Thoron

GERMAN BETA: Haley

A/N: Kapitel zehn, wow! :0) Ein nichtsahnender Nathan bereitet sich auf einen Monat Nachsitzen bei seinem jetzt nur allzu gut wissenden Vater vor. Au Backe!
________________________________________

Nicht nur ein Granger

Kapitel 10: Beziehungen


Nathan verließ Professor Snapes Büro tief in Gedanken versunken und mit gerunzelter Stirn. Ihm war der eigentümliche Ausdruck auf Snapes Gesicht nicht entgangen, nachdem er ihn nach der Vergangenheit seiner Mutter gefragt hatte. >Er weiß irgendetwas<, schlussfolgerte er, >genau wie Onkel Harry.< All diejenigen, die irgendetwas darüber wussten, was ihm dabei helfen könnte, die Identität seines Vaters herauszufinden, zogen es vor, ihm überhaupt nichts zu erzählen. >Warum?<, ertappte er sich selbst beim Nachdenken. >Könnte es sein, dass er ein so schrecklicher Mensch ist, dass jeder die Notwendigkeit verspürt, mich vor ihm beschützen zu müssen?< Es war nicht das erste Mal, dass ihn sein Verstand zu dieser Vorstellung leitete.

Er wanderte zum Gryffindor-Turm zurück, während er herumrätselte, was an seinem Vater so entsetzlich sein könnte. >Ist er tot?< Nein, er hatte bereits über diese Möglichkeit nachgedacht und sie ausgeschlossen. Wenn sein Vater tot wäre, dann wäre seine Identität nicht von derartiger Wichtigkeit – oder? Er glaubte nicht daran. >Er muss ein schrecklicher, gefährlicher Mann sein.< Dies könnte wahrscheinlich eher der Fall sein. Sein Vater war ein Monster. >Ist er folglich in Azkaban?< Das könnte eine Möglichkeit sein, denn über eines war er sich ganz sicher: Sein Vater war ein Zauberer. Doch selbst dann – warum war es dann so wichtig, dass er über seine Identität nicht Bescheid wusste? Nathan schüttelte seinen Kopf über den Mangel an Antworten.

Er war das Ganze schon so oft durchgegangen, und war trotzdem immer noch damit beschäftigt, irgendetwas herauszufinden, das ihn wirklich zum Namen seines Vaters führen würde. Und noch einmal – Snape wusste irgendetwas darüber. Das war neu. Onkel Harry war der beste Freund seiner Mutter, also konnte Nathan davon ausgehen, dass er etwas über diese Angelegenheit wusste – aber Snape … das war vollkommen unerwartet. Nathan hatte Snape niemals unter die näheren Bekanntschaften seiner Mutter gerechnet. Er hatte den Meister der Zaubertränke nur aus einem Impuls heraus nach ihren Beziehungen gefragt, und nun begriff er, dass Snape irgendetwas wusste. >Was weiß er? Weiß er, wer mein Vater ist?< Nathan seufzte.

Nathan betrat, noch immer in Gedanken versunken, den Gemeinschaftsraum. Kevin erspähte ihn am Portrait- Zugang zum Gemeinschaftsraum und rief nach Andy, der gerade an seinem Aufsatz über Verwandlung schrieb. Beide Jungen beobachteten ihren gedankenverlorenen Freund, wie er ziellos durch den Raum wanderte. Kevin brachte ihn aus seinen Überlegungen wieder in die Wirklichkeit zurück. »Hallo, Nathan!«

Nathan schaute in ihre Richtung, als wäre er überrascht, sie hier zu sehen. Er legte die kurze Strecke zurück, die ihn von seinen Freunden trennte. »Hallo, Jungs«, sagte er ohne auch nur eine Spur von Begeisterung und ließ sich in einen der Sessel fallen, der an dem Tisch stand, an dem sie arbeiteten, um es sich darin bequem zu machen. Er war ausgelaugt, sowohl von den Aktivitäten des heutigen Tages, die nun an seinem geschwächten Körper zehrten, als auch von seinem überanstrengten Geist.

Andy, dem Nathans ungewöhnliches Verhalten auffiel, fragte: »Geht es dir gut?«

Nathan seufzte. »Ja, ich bin okay. Nur ein bisschen müde, das ist alles.«

»Hat es etwas mit Snape zu tun?«, fragte Kevin. »Ich habe ihn noch nie so furchteinflößend erlebt wie heute.« Nach einem kurzen Moment des Schweigens fügte er hinzu: »Hat er dir etwas zu trinken angeboten? Du hast es doch nicht angenommen, oder?« Er betrachtete Nathan besorgt.

»Glaubst du, dass ich wirklich derart dumm bin?« Nathan schüttelte ungläubig seinen Kopf. »Ich bin vielleicht blöd genug, allein in den Verbotenen Wald zu gehen, aber ich würde nie etwas trinken, das mir Professor Snape in seinem Büro anbietet«, ergänzte er.

»Das wäre wirklich Dummheit«, stimmte Andy zu. »Jeder weiß doch, dass Snape ein dunkler Zauberer ist und die Art und Weise, wie er sich heute benommen hat ...«

»Professor Snape ist nicht bösartig! Er hat gestern mein Leben gerettet, schon vergessen?«, erklärte Nathan rügend. »Ich würde einfach nur deshalb nichts davon trinken, was er mir anbietet, weil er ein Slytherin ist.«

»Das ist ein weiterer guter Grund«, bestätigte Kevin und nickte voller Zustimmung. »Also dann, wie war euer Treffen?«

»Fünfzig Punkte Abzug und ein Monat Nachsitzen«, bekundete Nathan einfach.

»Einen Monat? Das ist Horror! Wie soll jemand einen Monat Nachsitzen bei Snape überleben?«, fragte Andy ungläubig.

Nathan seufzte. »Ich finde schon irgendeinen Weg«, versicherte er seinen Freunden. »Ich habe einen Tag überlebt, dann werde ich auch den Rest überleben können.«

»Dennoch – einen ganzen Monat? Ich weiß nicht so recht ...«, sagte Andy unsicher. »Du solltest zur Schulleiterin gehen und sie bitten, etwas dagegen zu unternehmen. Ich glaube nicht, dass sie möchte, dass irgendjemand so lange Zeit mit Snape verbringt.«

»Ich komme damit zurecht«, versicherte Nathan seinen Freunden noch einmal. Er machte sich jetzt seine eigenen Gedanken über einen Monat Nachsitzen bei Professor Snape und sah dies in einem komplett anderen Licht, doch seine Freunde hatten keine Ahnung davon. Der Zaubertränkemeister wusste irgendetwas über seinen Vater, und es würde gar nicht so schlecht sein, ein wenig Zeit mit ihm zu verbringen. Er würde mehr Gelegenheiten haben, weitere Nachforschungen anzustellen. Dies konnte seine Chance sein, endlich herauszufinden, wer sein Vater war.

Nathan hatte mit seinen Freunden niemals darüber gesprochen. Sie hatten ihn niemals gefragt, und er hatte diese Information auch nicht freiwillig preisgegeben. Das passte Nathan eigentlich sehr gut ins Konzept, da er nicht wollte, dass ihn seine Freunde als den Bastard ansahen, der er ja war. Nein, er würde kein Wort darüber verlieren. Er würde diese Angelegenheit für sich behalten.

Als Andy begann, Geschichten über seinen Vater zu erzählen, darüber, wie er ihm Quidditch-Flugmanöver beigebracht hatte und allerlei andere unterhaltsame Unternehmungen mit ihm zusammen, ersehnte sich natürlich auch Nathan einen Vater. Er hatte so viele Dinge versäumt, die nur ein Vater seinem Sohn geben konnte. Nathan versuchte sich auszumalen, wie sein Vater all diese Dinge mit ihm unternahm, von denen Andy sprach, doch er bekam das Bild irgendwie nicht richtig hin. Irgendetwas fehlte darin – er konnte sich das Gesicht seines Vaters nicht vorstellen.

Mit der Entscheidung, dass er nicht mehr die Kraft hatte, auch nur mit dem Lesen der Bücher zu beginnen, wie er es sich eigentlich für heute Abend vorgenommen hatte, wünschte er Gute Nacht und steuerte den Schlafsaal an. Er würde morgen sein erstes Nachsitzen haben, und er dachte noch immer darüber nach, was er mit den Informationen anfangen sollte, die er heute bekommen hatte. Snape wusste irgendetwas über seinen Vater.

*-*-*-*


Severus hatte es geschafft, sich nach seinem Wutausbruch zu beruhigen – ein wenig zumindest. Nun war er dabei, einen Graben in den Teppich im Wohnzimmer seiner Wohnung zu laufen, während er überlegte, was zu tun sei. In jedem Gedanken, der ihm in den Sinn kam, war irgendeine Methode enthalten, Hermione Granger Schmerzen zuzufügen, und das war der Zeitpunkt, an dem er seine Runden durch sein Wohnzimmer unterbrach und tief durchatmete, nur, um sogleich wieder mit dem Auf- und Ablaufen zu beginnen.

Für einen kurzen, wahnwitzigen Moment dachte er daran, Miss Granger zu töten, dann daran, sich selbst das Leben zu nehmen, doch er hatte inzwischen genügend Selbstkontrolle, um zu erkennen, dass dies keine Lösung wäre. All dies geschah eigentlich nur, weil er damals gewollt hatte, dass sie überlebte. Der Gedanke daran, sich selbst zu töten, blieb nach wie vor in seinem Denken hängen, irgendwo zwischen einer schlechten und einer noch viel schlechteren Idee, doch seine Slytherin'schen Selbsterhaltungsinstinkte verweigerten ihm bald auch diese Option, und er war wieder bei Null angelangt. Er hatte noch nicht einmal eine einzige, schwachbrüstige Eingebung, was zu tun sei.

Des Herumlaufens leid, setzte er sich in seinen Sessel und starrte in das prasselnde Feuer, das den Raum erleuchtete. >Wie konnte sie mir das antun?< Er knurrte, frustriert darüber, dass er die Antwort nicht kannte. >Wie konnte sie sich selbst so etwas antun?< Er seufzte. Snape konnte sich keinen einzigen Grund dafür vorstellen, warum eine Frau wie Hermione so etwas machen sollte – ein in einer Vergewaltigung gezeugtes Kind zu behalten. Unter solchen Umständen war es vollkommen angemessen, eine Abtreibung vorzunehmen, und er hatte keinerlei Zweifel, dass sie das gewusst hatte. >Aber … warum dann? Warum eine Schwangerschaft aufrechterhalten, die unter solchen Umständen zustande gekommen war?< Er konnte mit keiner plausiblen Erklärung für ihre Handlungsweise aufwarten; noch so ein weiteres Mysterium, das er zu der langen Liste von Geheimnissen um Miss Granger hinzufügen musste.

>Sie wusste, dass er mein Sohn ist< Daran hatte er keinen Zweifel, und es verwirrte ihn nur noch mehr. Die Tatsache, dass sie wusste, dass sie seinem Kind das Leben schenken würde und trotzdem die Schwangerschaft fortbestehen ließ, war verwirrend. >Warum würde sie ein Kind von meinem Fleisch und Blut behalten wollen?< Er verzog bei dem Gedanken daran das Gesicht. Er war noch nicht dazu bereit, sich damit auseinanderzusetzen – er hatte einen Sohn. Er konnte nur mit Gefühlen umgehen, die er nachempfinden konnte, und gerade im Moment wurde er von einer riesigen Menge an Emotionen überwältigt. Er wollte irgendjemandem die Schuld für diesen Strudel an Gefühlen geben. Nathan konnte er dafür nicht verantwortlich machen, denn der Junge hatte in der Angelegenheit überhaupt keine eigene Wahl gehabt. Er würde dessen Mutter alle Schuld zuschieben.

Seine Gedanken verlagerten sich zu Nathan, wenn auch widerwillig. Nein, dem Jungen konnte er keine Vorwürfe machen, doch er musste ihn auch nicht mögen. Der Junge war ebenso lästig wie seine Mutter. >Und auch genauso intelligent wie seine Mutter<, musste er zugeben. Die Begabung des Jungen für Zaubertränke ... das hatte er von ihm. Er erinnerte sich daran, wie ihn Nathans Arbeit während des Unterrichts in Erstaunen versetzt hatte. Jetzt konnte er dies zugeben, denn er wusste, dass der Junge diese Fähigkeiten von ihm geerbt hatte. Severus schüttelte daraufhin seinen Kopf, denn in diese Richtung wollte er seine Gedanken gar nicht wandern lassen. Er wollte überhaupt nicht an den Jungen denken.

Er erhob sich, verließ das kleine Wohnzimmer und ging ins Badezimmer. Vielleicht würde ihm ein Bad helfen, gründlich über eine Lösung nachzudenken. Er musste logisch herangehen und ein paar vernünftige Gedanken fassen können, wenn er sich damit auseinandersetzen wollte, doch im Moment fühlte er sich so ausgelaugt, als hätte er einem Dutzend Dementoren gegenübergestanden. Er öffnete den Wasserhahn und das Wasser begann, die Wanne zu füllen. Er drehte sich um und entdeckte sein Spiegelbild, das ihm aus dem Spiegel entgegenstarrte. Er stand einfach nur da, starrte sich selbst an und lauschte dem in die Wanne strömenden Wasser und seinen Gedanken. Er schloss seine Augen und legte den Kopf nach hinten, um dort auf seine eigene Hand zu treffen und sich den Nacken zu reiben. Schließlich öffnete er abermals seine Augen. »Du bist ein Desaster«, erklärte er seinem Spiegelbild. »Immer verpfuschst du das Leben anderer Leute.«

Er starrte weiterhin sein Spiegelbild an, bis das Wasser die perfekte Höhe erreicht hatte. Er entkleidete sich und tauchte seinen schmerzenden Körper in das warme Wasser. >Ich sollte Miss Granger damit konfrontieren<, dachte er, >und ihr sagen, dass das, was sie getan hat, ihr schlimmster Fehler gewesen ist.< Er seufzte. Mit solch einer törichten Handlung würde er gar nichts bewirken. Was geschehen war, war geschehen. >Dennoch –ich werde dafür sorgen, dass sie bereut, was sie getan hat<, dachte er, während er dabei voller Zorn seine Kiefer zusammenpresste. Wenn er schon nicht die Zeit zurückdrehen und die Tatsache ändern konnte, dass er einen Sohn hatte, so würde er die Frau, die dafür verantwortlich war, für ihren Fehler bezahlen lassen.

Noch einmal schloss er die Augen und versuchte, das entspannende Bad zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen und es zu genießen. Er wollte kein Kind, er hatte nie ein Kind gewollt. >Ein weiterer Snape – genau das, was die Welt braucht<, dachte er sarkastisch. Eine Familie war niemals Teil seiner Lebensplanung gewesen. Dies stand noch nicht einmal auf der Top-Ten-Liste der Dinge, die er unbedingt haben wollte. Doch wenn er begann, über all jene Dinge nachzudenken, die er sich je in seinem Leben gewünscht hatte, so musste er schnell erkennen, dass er all jene Jahre den falschen Dingen seine Aufmerksamkeit gewidmet hatte. All die Fehler, die er in seiner Jugend begangen hatte; all die Fehlentscheidungen, die er im Erwachsenenalter getroffen hatte … >Weiß ich wirklich, was ich will?<, ertappte er sich selbst beim Nachdenken. >Alles, was ich jetzt möchte, ist, in Ruhe gelassen zu werden.< Darüber war er sich ganz sicher.

Ruhe schien nun jedoch außerhalb seiner Reichweite zu liegen, um realisiert werden zu können. Er befand sich einmal mehr mittendrin im Chaos und bei den Konsequenzen seiner Taten, die sich hartnäckig behaupteten, um ihn heimzusuchen. Kein Friede, nur Ungewissheit und Entscheidungen, die getroffen werden mussten – wieder mehr Möglichkeiten, noch mehr Fehler zu machen. >Bis zum Morgen werde ich eine Lösung finden<, dachte er überzeugt. Alles, was er jetzt brauchte, war Entspannung, seinen Geist zu verschließen und ein wenig Schlaf zu bekommen. Er beendete sein Bad und zog sein Nachthemd an.

Er ließ seinen müden Körper auf das weiche Bett sinken und versuchte zu schlafen, doch ganz egal, wie sehr er es auch versuchte, er schaffte es nicht, sich zu entspannen. Er drehte sich von einer Seite auf die andere, seine Gedanken bei jenen Geschehnissen, die sein Leben einmal mehr verändert hatten. Er würde in dieser Nacht keinen Schlaf finden. Er glaubte sogar, dass er auch für viele weitere Nächte nicht würde schlafen können.

Als der Morgen kam, bereitete sich Snape darauf vor, dem Frühstück in der Große Halle beizuwohnen. Er hatte entschieden, dass er sein Leben nicht ändern würde, nur, weil durch die Adern eines Kindes ein bisschen von seinem Blut floss. Er verließ seine Wohnung und begegnete auf dem Weg zur Großen Halle nur sehr wenigen Schülern. Es war noch sehr früh, und er war einer der Ersten, die zum Frühstück erschienen, was ihm äußerst gelegen kam. Er war nicht in der besten Stimmung, um sich mit lästigen Schülern zu befassen oder durch belangloses Geplauder mit seinen Kollegen seine Zeit zu verschwenden.

Snape nahm seinen angestammten Platz ein und bediente sich mit seiner üblichen Tasse Kaffee – wie üblich. Wie üblich brachte eine Eule ihm seine Ausgabe des Tagespropheten, und er las die unwichtigen Nachrichten aus der Zaubererwelt, während er immer wieder einen Schluck Kaffee trank. Er bestrich einen Toast mit Butter und aß einige Eier und Würstchen – so wie üblich. Dann – als eine weitere tagtägliche Angewohnheit – ließ er seine Augen wachsam über die Haustische der Schüler und die Eingangstür schweifen, sah eine Gruppe Erstklässler aus Gryffindor die Große Halle betreten und begriff, dass nichts jemals wieder wie üblich sein würde.

Nathan Granger und seine Freunde steuerten den Gryffindor-Tisch an, blind gegenüber dem innerlichen Ringen des Zaubertränkemeisters um Normalität. Nathan war letzte Nacht erst sehr spät eingeschlafen, da er über die Ereignisse des gestrigen Tages nachgedacht hatte. Jetzt jedoch umkreisten seine Gedanken ganz andere Dinge. Als er an diesem Morgen die Treppen heruntergekommen war, die die Schlafsäle der Jungen mit dem Gemeinschaftsraum verbanden, hatte er eine große Anzahl von Schülern vor einem Anschlag am Schwarzen Brett vorgefunden. Er musste sich nicht durch die Masse kämpfen, um zu herauszufinden, um was es dabei ging, denn Kevin kam bereits mit einem breiten Lächeln im Gesicht auf ihn zu. »Es wird ein Halloween-Fest geben!«, hatte er voller Enthusiasmus gesagt, und seit diesem Zeitpunkt gab es kein anderes Gesprächsthema mehr.

Nathan war begeistert bei dem Gedanken daran, Halloween in der Welt der Zauberer zu erleben. Obwohl er in der Muggel-Welt aufgewachsen war und dort auch den größten Teil seines Lebens verbracht hatte, wusste er, dass dies ein bedeutsamer Feiertag für Zauberer war. Er hatte schon einige Geschichten über die Feste in Hogwarts gehört, und wenn alles dem entsprach, wie man es ihm erzählt hatte, dann würde dies die großartigste aller Parties werden!

Während seiner Kindheit hatte Nathan Halloween immer auf Muggel-Art gefeiert. Er und einige seiner Freunde aus dem Haus, in dem er lebte, trugen Kostüme und gingen in den Straßen der Nachbarschaft von Tür zu Tür und fragten nach Süßigkeiten. Seine Mutter hatte an diesem Konzept niemals großen Gefallen gefunden. Sie konfiszierte immer die Hälfte der Süßigkeiten, die er gesammelt hatte. Jetzt versuchte Nathan, dies alles Kevin und Andy zu erklären.

»Du trägst also ein Phantasie-Kostüm, läufst damit von Tür zu Tür und fragst nach Süßigkeiten?«, fragte Andy.

»Genau, man klopft an eine Haustür und sagt: Süßes oder Saures. Wenn sie keine Süßigkeiten haben, kannst du ihrem Haus einen Streich spielen«, versuchte Nathan zu erklären.

»Und die können gar nichts dagegen machen? Ich meide, die schauen dir einfach dabei zu, wenn du wer-weiß-was mit ihrem Haus machst und unternehmen gar nichts dagegen?«, fragte ein verwirrter Andy.

»Nur, wenn sie keine Süßigkeiten haben. Aber sie haben immer welche«, versicherte ihm Nathan.

»Haben sie auch geschnitzte Kürbisse?«, unterbrach ihn Kevin.

»Einige Leute schnitzen sich Kürbisse, aber nicht jeder. Man kann auch künstliche Kürbisse kaufen, die man einfach nur in die Steckdose steckt; das ist viel einfacher«, erklärte Nathan, was nur noch mehr zur Verwirrung seiner Freunde beitrug. Sie sahen sich gegenseitig an und zuckten mit den Schultern; Nathan verdrehte die Augen.

Die Unterhaltung verlagerte sich zu ihrem Aufsatz in Zauberkunst und dann zu Quidditch. Nathan aß sein Müsli aus einer Schüssel, als er begann, sich unbehaglich zu fühlen. Es war ein Gefühl, als ob ihn jemand beobachten würde. Er blickte sich in der Großen Halle um und sein Blick blieb schließlich an den Augen von Professor Snape hängen, der ihn anstarrte. Er erwiderte das Starren, so, wie er es immer machte, und war verwundert, als der Meister der Zaubertränke nicht missbilligend die Stirn runzelte, wie er es üblicherweise tat. Nathan verengte seine Augen und dennoch – da war keine Reaktion. Es sah so aus, als würde Professor Snape ihn ansehen, ohne ihn jedoch wahrzunehmen. >Was ist los mit ihm?<, dachte Nathan. Neugierig starrte er ihn noch ein wenig länger an und widmete sich dann wieder seinem Frühstück. >Sonderbar.<

Professor Snape hatte den Kampf, den er mit sich selbst austrug, und in dem es darum ging vorzugeben, dass sich nichts verändert hätte, verloren. Sein Sohn war jetzt mit ihm im selben Raum und verzehrte zusammen mit seinen Gryffindor-Freunden sein Frühstück. Er schaute den Jungen an, in Gedanken versunken. Er hatte nicht einmal bemerkt, dass Nathan ihn einige Augenblicke zuvor angestarrt hatte. Es war ihm nicht gelungen, die Gegenwart des Jungen zu ignorieren. Er schüttelte seinen Kopf und richtete seinen Blick auf seinen Teller. Er schob das Essen eine Weile auf dem Teller herum, bis eine von hinter ihm kommende Stimme sein Kampf mit der Mahlzeit unterbrach. »Ich habe nach Ihnen gesucht«, sagte Harry.

»Was wollen Sie, Potter?«, fragte Snape und hielt darin inne, mit der Gabel nicht wiederzuerkennende Muster in seinem Essen nachzuzeichnen, ohne jedoch seinen Blick von dem Teller abzuwenden. >Warum habe ich jemals geglaubt, ich würde ein wenig Frieden haben?<, sinnierte er.

»Nun, Freitag ist mein letzter Tag hier, und ich denke, wir sollten dann unser Duell austragen«, sagte Harry.

Alljährlich seit dem Sturz Voldemorts forderte Harry Snape zu einem Duell heraus. Anfänglich hatte Harry einfach nur gegen Snape kämpfen wollen und hatte – auf einen Vorschlag von Ron hin – Snape zum Duell gefordert. Nachdem er abermals Feigling genannt worden war, hatte Snape die Herausforderung akzeptiert, und von da an wurde dies irgendwie zu einer Art alljährlicher Tradition. Es war größtenteils ein einvernehmlich geführtes Scharmützel, doch würden sie die Animositäten wohl niemals vollständig begraben können, die über so lange Zeit zwischen ihnen bestanden hatten. Im Übrigen hatte Harry bislang noch niemals gewonnen, was den Wunsch in seinem Inneren nur noch verstärkte, diese Tradition fortzusetzen.

Snape grübelte eine Weile, während der er das Ansinnen erwog. Nach reiflicher Überlegung hob er den Blick, um Harrys Augen zu begegnen. »Glauben Sie immer noch, Sie können mich schlagen, Potter? Selbst nach all diesen Jahren des Misserfolgs?«, machte er sich über den Helden mit einem spöttischen Lächeln lustig.

»Sie wissen, was ich denke. Sind Sie dieses Mal für mich bereit?«, spöttelte Harry zurück.

»Ich bin immer bereit für Sie, Potter«, sagte Snape und wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Frühstück zu. »Sie sind derjenige, der nie für mich bereit ist.«

»Das werden wir am Freitag ja sehen.« Mit diesen Worten setzte sich Harry auf seinen Platz am Tisch und versorgte sich mit den Ergebnissen der Kochkunst der Hauselfen.

Snape hatte gerade jetzt weitaus wichtigere Dinge im Kopf, doch er begrüßte die Ablenkung. Lieber dachte er im Moment darüber nach, sich mit Potter zu duellieren, als sich mit den Grangers zu befassen. Genau genommen – dies gehörte zu jenen Dingen, denen er jedes Jahr freudig entgegensah: Harry -verdammten- Potter auf seinen Platz zu verweisen. Er genoss jegliche Gelegenheit, Potter zu zeigen, dass er nach wie vor seine Lektionen nicht gelernt hatte – selbst nach all diesen Jahren nicht.

Snape aß soviel, wie er sich dazu in der Lage sah, und verließ den Lehrertisch, um zurück in die Kerker zu gehen, wobei er nur einen kurzen Blick zu den Jungen hinüberwarf, die sich am Gryffindor-Tisch angeregt unterhielten, als er an ihnen vorüberging. Er schalt sich selbst für eben diese kleine Geste und verließ, unterdrückt fluchend, die Halle.

Nathan nahm nicht wahr, wie der Zaubertränkemeister aus der Großen Halle stürmte. Seine Aufmerksamkeit war auf die Unterhaltung gerichtet, die sich um ihn herum abspielte. Sie führten eine hitzige Diskussion über fliegende Besen. Seit in der letzten Woche ihre Flugstunden begonnen hatten, hatte Josephina, die panische Angst vor Besen hatte, die Effektivität des besagten Unterrichts in Zweifel gezogen. »Ich bin der Meinung, dass wir die Wahl haben sollten, ob wir die Flugstunden besuchen wollen oder nicht. Ich hasse fliegen!«, begehrte sie auf.

»Ich verstehe nicht, was man am Fliegen hassen kann! Es ist das Beste, was ich jemals gefühlt habe. Der Wind, die Freiheit ...«, sagte ein traumverlorener Andy. Besen und Quidditch waren seine Leidenschaft, genau wie bei seinem Vater.

»Ich kann nachvollziehen, was du meinst, Jose. Seit ihren Flugstunden damals hat meine Mutter niemals wieder einen Besen geflogen. Mir gefällt Fliegen dennoch«, bekundete Nathan.

»Ich finde Fliegen großartig! Ich denke, die sollten Erstklässlern ihre eigenen Besen erlauben. Ich weiß, dass Harry Potter einen eigenen Besen hatte, und er spielte sogar in seinem ersten Schuljahr Quidditch«, fügte Kevin hinzu und schaute zu Harry hinüber, der sich in der Nähe des Lehrertischs gerade mit McGonagall unterhielt.

»Ja, das wäre fantastisch!«, pflichtete ihm Andy bei. »Ich würde gern Hüter oder Jäger spielen. Auf welcher Position würdest du spielen, Nathan?«

»Ich weiß nicht. Onkel Harry sagt, ich wäre wahrscheinlich zu hochgewachsen, um als Sucher zu spielen und Onkel Ron sagt, ich wäre ein guter Hüter, aber—« Nathan wurde von einer von hinter seinem Rücken kommenden höhnischen Stimme das Wort abgeschnitten.

»Ich glaube nicht, dass du auf irgendeiner Position gut spielen würdest, Granger. Was, wenn der Quaffel in den Verbotenen Wald fliegt? Würdest du nach Harry Potter rufen, damit er ihn für dich holt?« Devon Malfoy stand da, flankiert von zwei weiteren Erstklässlern aus Slytherin.

Nathan schien von der provozierenden Spöttelei unberührt zu sein. Er drehte sich nur auf seinem Platz herum, um einen besseren Blick auf Malfoy zu bekommen, als ob er ihn dazu herausfordern wollte, noch mehr zu sagen. Als er nichts weiter vernahm, drehte er sich wieder zum Tisch um und sagte: »Wenn dies das Beste ist, was du zustande bringen kannst, Malfoy, schlage ich vor, dass du deine Gang schnappst und wieder zum Slytherin-Tisch zurückkehrst.«

Das ärgerte Devon sichtlich. »Du glaubst, dass du unglaublich clever bist, aber du hast so viele Punkte für Gryffindor verloren, dass nicht einmal die dummen Antworten, die du im Unterricht gibst, reichen werden, dies wieder auszugleichen. Wir müssen uns nicht einmal Sorgen um den Hauspokal machen. Waren es nicht fünfzig Punkte, die du gestern verloren hast?«, sagte Malfoy dann, und die Slytherins lachten.

All die Schüler um sie herum schienen an der Interaktion der beiden äußerst interessiert zu sein. Sie alle hatten ihre Mahlzeit und ihre Unterhaltungen unterbrochen, um zu beobachten, wie Nathan und Devon Beleidigungen austauschten.

»Das war schon besser. Netter Versuch«, antwortete Nathan, drehte sich noch einmal herum, um Devon ins Gesicht zu sehen, und setzte hinzu: »Allerdings bin ich mir sicher, ich kann diese fünfzig Punkte zurückgewinnen, wenn ich das muss, und das ist mehr, als ich von dir behaupten kann.« Dieses Mal drehte ihm Nathan nicht wieder den Rücken zu. Er richtete seinen Blick starr auf Malfoy, der ihn ebenfalls anstarrte. Die Anspannung zwischen den beiden war bei den erwartungsvoll raunenden Zuschauern förmlich spürbar.

Bevor jedoch irgendetwas Schlimmes passieren konnte, bahnte sich McGonagall, gefolgt von Harry, ihren Weg durch die Ansammlung, die sich um die beiden Jungen zu formen begann. »Was hat das zu bedeuten?«, fragte die Schulleiterin. Als sie keine Antwort von den Jungen bekam, die kurz davor standen, sich gegenseitig zu verfluchen, wandte sie sich an die Slytherins. »Ich fordere Sie auf, zurück an ihren Tisch zu gehen, Mister Malfoy«, sagte sie und fügte hinzu, »und das gilt ebenfalls für den Rest von Ihnen.«

Für einen Moment funkelten sie einander weiterhin durchdringend an, dann kehrten die Slytherins ohne ein weiteres Wort zu ihrem eigenen Tisch zurück. Professor McGonagall blickte die übriggebliebenen Schaulustigen streng an, und alle widmeten sich augenblicklich wieder ihrem Essen. »Kann mir irgendjemand erklären, was hier vorgegangen ist?«, fragte sie und sah Nathan an. Es war jedoch Kevin, der ihr eine Antwort gab.

»Malfoy hat angefangen. Er ist nur hergekommen, um Nathan zu provozieren«, sagte er.

»Was hat er gesagt?«, fragte Harry, der sich sehr dafür interessierte, was Nathan dazu zu sagen hatte.

»Die haben mich nur verspottet«, sagte Nathan wegwerfend. »Es ging um nichts Wichtiges.«

Weder Harry noch McGonagall fühlten sich von dieser Erklärung zufriedengestellt, doch sie fragten nicht weiter nach. Harry beäugte Nathan spekulativ. Der Junge hatte einen undurchdringlichen Gesichtsausdruck aufgesetzt, der keine Emotion preisgab. Nathan wollte nicht, dass Harry versuchte, ihn zu beschützen. Alle ringsum hatten jedes einzelne Wort gehört, das Malfoy zu ihm gesagt hatte, und es würde die Situation nur noch schlimmer machen. Nein, Nathan würde sich selbst darum kümmern.

Harry und McGonagall gingen zum Lehrertisch zurück, und der Lärmpegel in der Großen Halle kehrte auf normale Lautstärke zurück. Nathan seufzte und wandte sich wieder seinen Freunden zu. Niemand schien willens zu sein, ihn irgendetwas zu fragen. >Gut so<, dachte er, da er im Moment nicht darüber diskutieren wollte.

*-*-*-*


»Ich sehe dieser Arbeit bis zur nächsten Woche entgegen, keinen Tag länger«, sagte Hermione zu ihrer Klasse aus Studenten der Anorganischen Chemie, als die Glocke läutete und damit das Unterrichtsende für den Morgen signalisierte.

Der Lärmpegel in dem ruhigen Klassenzimmer schwoll an, als die Studenten ihre Sachen zusammensammelten, ihre Pläne für den restlichen Tag diskutierten und die Klasse für das Mittagessen verließen. Hermione kehrte zu ihrem Schreibtisch zurück, um ebenfalls ihre Sachen zu packen. Einige Minuten später, nachdem auch der letzte Student gegangen war, hörte sie ein leises Klopfen an der Tür zum Klassenzimmer. Bei dem Geräusch drehte sie ihren Kopf und sah ihren Kollegen quer durch den Raum auf sie zukommen.

»Haben Sie Lust, mich zum Mittagessen zu begleiten, Professor Granger?«, lud er sie mit einem Lächeln ein.

Professor William Brice, ebenfalls Lehrer und Wissenschaftler im Fachbereich für Chemie, war immer sehr nett zu Hermione. Er war ganz neu an der Universität und hatte bisher noch nicht allzu viele Freunde an der Fakultät gefunden.

»Sicher, was haben Sie im Sinn?«, fragte Hermione.

Er näherte sich an ihrem Schreibtisch und nahm ihr die Bücher ab, die sie gerade aufgestapelt hatte. Hermione schien kurz davor stehen zu protestieren, entschied sich dann jedoch dagegen. »Ich glaube, dieses Mal haben Sie die Wahl«, antwortete er und lächelte sie an.

»Dann italienisch«, sagte sie, und sie verließen das Klassenzimmer und gingen gemeinsam über die Korridore zu ihrem Büro. Sie öffnete die Tür und legte ihre Unterrichtsmaterialien und die Arbeiten der Studenten auf dem Schreibtisch ab. Professor Brice folgte ihr und legte die Bücher, die er mit sich trug, neben den Papieren ab. Die Anzahl der Unterlagen auf ihrem Schreibtisch kritisch betrachtend, sagte er: »Sie mögen wohl Hausaufgaben! Das hier müssen Tonnen von Aufsätzen sein, die zu korrigieren sind.«

Hermione lächelte. »Ich glaube einfach, dass sie beim Lernprozess hilfreich sind.« Und während sie ihren Mantel und ihren Geldbeutel nahm, verkündete sie: »Ich bin fertig, lassen Sie uns gehen.«

Sie verließen das Gebäude und gingen, in ein angeregtes Gespräch vertieft, einige Blöcke weiter, die die Universität von einem netten italienischen Restaurant trennten, in dem Hermione gelegentlich aß. Sie besetzten einen Tisch am Fenster, und der Kellner kam, um ihre Bestellungen entgegenzunehmen.

Während sie auf das Essen warteten, unterhielten sie sich über verschiedene Dinge, die mit ihrem Unterricht und ihrer Forschung in Zusammenhang standen. Sie aßen, und die Unterhaltung verlagerte sich auf mehr persönlichere Themen. »Ich habe gehört, dass Ihr Sohn auf eine Internatsschule geht«, sagte Brice in einem Tonfall, der seine Neugier wiedergab.

»Das ist dieselbe Schule, die auch ich besucht habe, als ich in seinem Alter war. Es ist eine sehr angesehene Einrichtung«, erläuterte Hermione und hoffte, dass dies ausreichen würde, um sein Interesse auf andere Themen zu lenken.

»Sie müssen sich ein wenig einsam fühlen, so ganz ohne ihn«, sagte er dann.

Hermione war etwas überrascht über den Verlauf, den ihre Unterhaltung zu nehmen schien. »Natürlich vermisse ich ihn, aber ich wusste, dass dieser Zeitpunkt irgendwann kommen würde. Er kommt immer«, räumte sie ein.

»So sagt man. Sie wissen, dass Sie zu mir kommen können, wenn Sie irgendetwas brauchen, ja?«, sagte er und blickte ihr in die Augen. Er griff nach ihrer Hand, die auf dem Tisch ruhte, und fügte hinzu: »Sie müssen nicht allein sein, Hermione.«

Sie wich vor seiner Berührung nicht zurück, fühlte sich jedoch auch nicht sonderlich wohl dabei. »Ich werde daran denken, William«, bewerkstelligte sie zu sagen und zog ihre Hand unter seiner hervor. Sie bezahlten die Rechnung und verließen das Restaurant. Diese kurze Interaktion hatte eine unangenehme Spannung zwischen ihnen hinterlassen. Hermione konnte nicht verstehen, warum sie ihn auf diese Art und Weise abgewiesen hatte. >Er ist ein großartiger Mann; intelligent, sanft, lustig, attraktiv. Warum gebe ich ihm also keine Chance?<

Sie legten den ganzen Weg zur Universität in peinlichem Schweigen zurück. Sie konnte sehen, dass sie seine Gefühle verletzt hatte.

»Ich schätze, wir sehen uns demnächst«, sagte er zum Abschied.

»Bis dann, William«, sagte sie, und er nahm Abstand von ihr vor ihrer Bürotür. Sie beobachtete ihn, bis er nach rechts abbog und aus ihrem Blickfeld verschwunden war. Sie seufzte. >Das war schrecklich<, dachte sie, während sie ihr Büro betrat. An diesem Nachmittag hatte sie keinen Unterricht, sondern nur Arbeiten zu korrigieren, deshalb setzte sie sich an ihren Schreibtisch. Sie konnte nicht verstehen, warum sie an einem Mann wie William nicht interessiert war. >Was stimmt nicht mit mir?<, überlegte sie. >Sollte ich William nicht zumindest eine Chance geben? Warum nicht?< Sie wusste es nicht.

Sie nahm den ersten Stapel von zu korrigierenden Arbeiten und begann die oberste davon zu lesen. Allerdings erreichte sie nicht einmal die Mitte der ersten Seite. Ihre Gedanken waren zu den Geschehnissen während des Mittagessens abgetaucht. >Liegt es daran, weil er ein Muggel ist?< Sie schnaubte bei diesem Gedanken. Das war lächerlich! Natürlich machte es ihr nichts aus, ob er magisch war oder nicht. Sie selbst war eine Muggelgeborene, die in der Muggel-Welt lebte. >Warum also dann?<, dachte sie. Alles, was sie wusste, war, dass es sich nicht richtig anfühlte; sie wollte nicht ihn.

>Wen will ich dann?<, fragte sie sich selbst in der Manier eines Inquisitors, und aus dem Nichts tauchte das Bild von Severus Snape in ihren Gedanken auf, und ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Zumindest, bis ihr bewusst wurde, was dies zu bedeuten hatte, und dann keuchte sie auf. >Was zur ...<

*-*-*-*


Snape betrat zum Mittagessen die Große Halle. Er würde nicht zulassen, dass der Junge ihm an die Nieren ging; ein Junge, der bereits hier war, wie er feststellte, und runzelte dann missmutig die Stirn, entrüstet über sich selbst, dafür, dass ihm diese Tatsache überhaupt aufgefallen war.

Er schaffte es beinahe bis zum Ende der Mahlzeit, Nathan völlig zu ignorieren, als sich der Junge dem Lehrertisch näherte.

»Professor Snape?«, sagte Nathan etwas lauter.

Verborgen hinter einem Vorhang aus Haaren schloss Snape seine Augen, bevor er sich offiziell erlaubte, ihn zur Kenntnis zu nehmen und ihm zu antworten. »Was wollen Sie, Granger?«, fauchte er.

»Ich möchte wissen, um welche Uhrzeit heute mein Nachsitzen beginnt, Sir.«

>Nachsitzen?< Nach all dem, was der Ankündigung der Bestrafung an Ereignissen gefolgt war, hatte Severus vergessen, dass er Nathan Nachsitzen gegeben hatte. Doch nun kehrte alles wieder zurück. >Einen Monat Nachsitzen<, erinnerte er sich und starrte den Jungen finster an. »Kommen Sie um sieben Uhr in meinen Klassenraum«, verkündete er lediglich.

»Ja, Sir«, antwortete Nathan und ging, um an den Flügeltüren zur Großen Halle mit seinen Freunden zusammenzutreffen.

Snape blieb mit der Erkenntnis zurück, dass er Nathan nicht länger ausweichen konnte. Er hatte das Nachsitzen vergessen, doch um sieben Uhr würde er bereit sein, dem Jungen gegenüberzutreten.

Dieser kleine Plausch beim Mittagessen konnte dafür verantwortlich gemacht werden, dass viele Schüler seinen Nachmittagsunterricht in Tränen aufgelöst verließen, und ebenso für das Absinken des Niveaus der Edelsteine in den Stundengläsern aller Häuser zum Zeitpunkt des Abendessens. Am Ende des Tages hatte Snape noch immer keine Lösung für das bevorstehende Nachsitzen gefunden. Er entschied sich, das Abendessen ausfallen zu lassen, und zog sich in sein Büro zurück.

Um sieben Uhr – er war bereits wieder im Klassenzimmer für Zaubertränke – hörte Snape ein Klopfen an der Tür. »Herein«, sagte er.

Nathan betrat den Raum und machte sich auf den Weg dorthin, wo sich der Zaubertränkemeister befand, nur, um von Snape aufgehalten zu werden. »Bleiben Sie, wo Sie sind, Mister Granger«, hörte er den Professor sagen. »Wir werden dieses Büro sofort wieder verlassen, um in das Büro der Schulleiterin zu gehen, um mit ihr über Ihre Situation zu diskutieren.«

Nathan runzelte bei dieser Nachricht die Stirn. »Warum, Sir?«, fragte er.

»Müssen Sie immer alles in Frage stellen?«, presste Snape zwischen den Zähnen hervor, und ohne ein weiteres Wort stürmte er an Nathan vorbei und verließ den Klassenraum. Nathan beeilte sich, um mit den langen Schritten des Zaubertränkemeisters Schritt zu halten.

Schweigend erklommen sie die Treppen, die die Kerker von dem Turm trennten, in dem sich das Büro der Schulleiterin befand. Vor dem Wasserspeier angekommen, nannte Snape das Passwort, und sie wurden von der sich selbstständig aufwärts windende Wendeltreppe nach oben getragen. Snape klopfte und wartete auf die Reaktion der Schulleiterin. Als er McGonagalls Stimme Herein rufen hörte, öffnete er die Tür.

»Wie kann ich dir helfen, Severus?«, fragte sie.

»Ich bin hier, um mit dir über Mister Grangers Bestrafung für das Brechen der Schulregeln und das Betreten des Verbotenen Waldes zu diskutieren. Ich habe seinem Haus bereits fünfzig Punkte abgezogen und einen Monat Nachsitzen angeordnet «, erklärte er der Schulleiterin, als befände sich Nathan nicht hier im Raum. »Alles, was ich benötige, ist jemand, der dieses Nachsitzen beaufsichtigt.«

»Warum kannst du nicht die Aufsicht führen, Severus?«, fragte McGonagall, während sie ihren Blick ein wenig verwundert auf Snape richtete. »Du bist normalerweise doch nur allzu erpicht darauf, in diesen Angelegenheiten auszuhelfen, insbesondere, wenn es sich um einen Gryffindor handelt.«

»Es steht mir nicht zu, Gryffindors zu maßregeln, Minerva«, konstatierte er verärgert. »Das ist Lupins Job.«

Nathan ließ sich kein einziges Wort dieser Diskussion entgehen. Er hörte neugierig zu, wie Snape versuchte, ihn auf jede auch nur erdenkliche Weise loszuwerden. Nathan war nicht der Einzige, der den Meister der Zaubertränke aufmerksam beobachtete; ein blaues Augenpaar ruhte seit dessen Ankunft ebenfalls auf dem Mann.

»Du weißt nur allzu gut, dass Lupin im Moment nicht zur Verfügung steht«, sagte McGonagall, die allmählich die Geduld mit Severus verlor.

»Dann solltest vielleicht du Grangers Bestrafung höchstpersönlich übernehmen«, wagte Snape auszusprechen und zeigte damit ganz deutlich, dass er zum Äußersten entschlossen war.

McGonagall schaute Snape ungläubig an. »Ich bin die Schulleiterin, und ich habe keine Zeit, Nachsitzen zu beaufsichtigen. Da Remus nicht verfügbar ist, wirst du selbst die Aufsicht über sein Nachsitzen führen müssen, Severus.«

Es blieb keinerlei Spielraum für weitere Diskussionen. Snape ließ hörbar seinen Atem entweichen, ein Seufzer als Geste seiner Niederlage. »Zurück in die Kerker, Mister Granger«, sagte er, ohne Nathan dabei anzusehen.

Nathan zögerte, bevor er sich umdrehte, um den Raum zu verlassen. Es war das erste Mal gewesen, dass er das Büro der Schulleiterin betreten hatte, und er hatte sich alles mit großem Interesse angesehen, während er der Diskussion der Professoren gelauscht hatte. An der Wand hinter Professor McGonagalls Schreibtisch hingen viele Portraits, und alle hatten ihre Augen auf die beiden Lehrer gerichtet, alle … mit Ausnahme von einem einzigen. Anfänglich hatte er, genau wie all die anderen, Snape beobachtet, doch nach einer Weile verlagerten die blauen Augen ihren Blick auf Nathan. Das Portrait hatte geschmunzelt, als Nathan angewiesen wurde, das Büro zu verlassen.

Er ging zurück in die Kerker, während er Überlegungen darüber anstellte, was gerade geschehen war. >Professor Snape will mein Nachsitzen nicht beaufsichtigen. Warum? Ist es aufgrund der Unterhaltung, die wir gestern geführt haben?< Er rief sich den eigenartigen Ausdruck in Snapes Gesicht am gestrigen Tag ins Gedächtnis zurück. >Er meidet mich, und das deshalb, weil er irgendetwas weiß.<

Sobald er die Kerker erreicht hatte, entschied er, dass es besser wäre, das Klassenzimmer sofort zu betreten, anstatt an der Tür zu warten. Der Klassenraum war nur spärlich erleuchtet. Er setzte sich an den Arbeitstisch, der nächstgelegen zu Professor Snapes Schreibtisch stand, und sah sich nach einer Ablenkung um, während er auf den Professor wartete. Allerdings musste er nicht lange warten.

Snape betrat sichtlich verärgert den Raum. Er ging zu seinem Schreibtisch hinüber und, ohne Nathan anzusehen, sagte er: »Pergament und Feder heraus, Junge! Sie werden Strafsätze schreiben.«

Nathan schaute den Meister der Zaubertränke für einen Moment an, bevor er gehorchte. Als er das geforderte Material aus seinem Büchertasche genommen hatte, sprach Professor Snape erneut. »Nehmen Sie Ihre Sachen mit an den hintersten Arbeitstisch und schreiben Sie einhundert Zoll lang 'Ich darf die Schulregeln nicht brechen'

Nathan stellte diese Anordnung nicht infrage, doch er hielt sie für sonderbar. >Warum schickt er mich in die entlegenste Ecke des Raumes?< Nach seinen Unterlagen greifend, setzte er sich an den letzten Arbeitstisch und begann mit seiner Aufgabe.

Snape hatte den Jungen in den hintersten Winkel des Raumes geschickt. Er wollte ihn nicht in seiner Nähe haben, doch seine Psyche vertrat eine andere Meinung. Von Zeit zu Zeit überzeugte diese ihn davon, seinen Kopf zu heben und Nathan beim Schreiben der Strafsätze zu beobachten, eine Geste, der, sobald er sich dessen bewusst wurde, was er da gerade tat, der Gedanke folgte, Hermione Granger zu verletzen. Dennoch verließ er für die verbleibende Zeit des Nachsitzens seinen Sessel nicht.

Eine Stunde später näherte sich Nathan Snape mit dem aufgerollten Pergament in seiner Hand. »Ich bin fertig, Sir.«

Snape nahm die hingehaltene Pergamentrolle. »Raus hier!«

Nathan schuffelte mit dem Fuß ein wenig auf dem Fußboden herum, als ob er noch etwas sagen wollte, ging dann jedoch ohne ein weiteres Wort.

Snape öffnete die Pergamentrolle und begann, die Zeile zu lesen, die sich die gesamte Seite hinunter wiederholte. 'Ich darf die Schulregeln nicht brechen.' Seine Augen nahmen die ganzen einhundert Zoll genau unter die Lupe und blieben an einer abweichenden Zeile ganz am Ende hängen. Er verengte die Augen. Dort stand: 'Ich darf die Schulregeln nicht brechen. Ich habe Sie enttäuscht, Professor Snape. Ich verspreche, niemals wieder derartig dumm zu sein. Es tut mir leid.'

Er zerknüllte die Pergamentrolle.

*-*-*-*


Zur selben Zeit am nächsten Tag lungerten Nathan und die anderen beiden sich unterhaltend in der Eingangshalle herum. Kevin und Andy hatten beschlossen, Nathan Gesellschaft zu leisten, während dieser darauf wartete, dass es Zeit für sein Nachsitzen wurde.

»Glaubst du, dass er dich wieder Strafsätze schreiben lässt?«, fragte Andy.

»Ich weiß es nicht. Hoffentlich nicht. Es ist einfach viel zu langweilig, nur dort, in diesem dunklen Raum, zu sitzen und bescheuerte Sätze zu schreiben«, lamentierte Nathan.

»Würdest du es vorziehen, Kessel zu reinigen, so, wie beim letzten Mal?«, fragte Kevin.

»Ich glaube schon. Zumindest ist es produktiver, als Strafsätze zu schreiben«, antwortete Nathan.

Sie warteten noch ein wenig länger, bis es sieben Uhr wurde. Kevin und Andy wünschten Nathan viel Glück und gingen in Richtung des Gryffindor-Turms, während Nathan die Kerker ansteuerte. Er klopfte an die Tür des Klassenzimmers für Zaubertränke und wartete. »Herein«, hörte er.

»Guten Abend, Professor Snape«, grüßte Nathan und bekam – wie üblich – keine Antwort. Er blickte auf den Arbeitstisch, den er am Vortag benutzt hatte, und sah dort einen Kessel stehen. Er zögerte, weil er nicht wusste, ob Snape wollte, dass er zu dessen Schreibtisch kam, oder ob er einfach am letzten Arbeitstisch bleiben sollte. Als der Professor nichts sagte, näherte sich Nathan ihm und blieb vor dem Zaubertränkemeister stehen. »Wie sieht meine Aufgabe für heute aus?«

»Zuallererst – was haben Sie sich dabei gedacht, mir gestern nicht zu gehorchen?« Snape wartete die Antwort darauf nicht ab. »Ich dachte, ich hätte mich in Bezug auf ihre Aufgabe klar ausgedrückt, Mister Granger. Aber einmal mehr haben sie bewiesen, dass Sie nicht so clever sind, wie Sie zu sein glauben. Welchen Satz habe ich Sie zu schreiben instruiert?«

»Ich darf die Schulregeln nicht brechen, Sir«, antwortete Nathan.

»Und war dies das, was Sie geschrieben haben?«, fragte Snape dann.

Nathan wurde ganz still. Er hatte diese Zeilen geschrieben, hatte jedoch am Ende auch noch etwas anderes hinzugefügt. Als er erkannte, dass Snape im Begriff war, ihn gleich wieder auszuschelten, antwortete er: »Ich habe die geforderte Länge der Strafarbeit geschrieben, wie Sie verlangt haben, Sir, und ich habe nur den einen weiteren Satz hinzugefügt, nachdem ich fertig war.«

Das machte Snape sprachlos. Nathan hatte ihn ein weiteres Mal überrascht. Das wurde langsam zu einer Gewohnheit. >Der Junge ist pfiffig<, dachte er. Missbilligend die Stirn runzelnd, weil er schon wieder eine weitere bewundernswerte Eigenschaft an dem Jungen identifiziert hatte, befahl er: »Reinigen Sie diesen Kessel, bis er wie ein Spiegel glänzt. Glauben Sie, dass Sie das zustande bringen?«

»Ja, Sir«, antwortete Nathan, senkte den Kopf und ging in den hintersten Winkel des Raumes.

Er reinigte den Kessel, während Professor Snape Arbeiten korrigierte, oder es zumindest versuchte. Wie schon am Vortag, erwischte sich Snape dabei, wie er Nathan von Zeit zu Zeit beobachtete. Was er allerdings nicht wusste, war, dass er ebenfalls von dem Jungen beobachtete wurde.

>Warum dieses Tamtam um eine simple Bitte um Entschuldigung?<, dachte Nathan. >Ich dachte, er würde gern wissen wollen, dass es mir leid tut, dass er all diese Zeit mit mir verbringen muss.< Während er seine lahmen Arme zwischen zwei langen Scheuer-Zyklen ausruhte, nahm sich Nathan einen kurzen Moment Zeit, um Snape zu beobachten. Als guter Beobachter erkannte Nathan, dass Snape nicht wirklich mit der Korrektur von Arbeiten beschäftigt war, sondern dies nur vortäuschte. Vielleicht war dies der passende Moment, ihn zu fragen.

»Professor Snape?«, rief Nathan.

»Ich hoffe, Sie unterbrechen mich, um mir zu sagen, dass Sie fertig sind.«

»Ich glaube nicht, dass ich Sie unterbreche, Sir«, sagte Nathan und – ohne Snape Zeit für einen weiteren Rüffel zu lassen – fügte er hinzu: »Ich wollte nur wissen, ob mit Ihnen alles in Ordnung ist, Sir.«

»Es ging mir besser, als ich mich nicht mit Ihnen herumschlagen musste, Granger«, presste Snape verärgert zwischen seinen Zähnen hervor, den Namen regelrecht fauchend. Und das war die reine Wahrheit.

>Aha, er ist also böse auf mich<, entschied Nathan. »Es tut mir leid, dass Sie mich am Hals haben, Sir. Ich wollte nicht, dass das passiert.«

»Sie wollten das nicht, ja? Sind Sie sich sicher, dass Sie diese ganze Sache nicht von vornherein geplant haben?« Snapes Stimme gewann mit jeder Frage an Volumen. Er erhob sich von seinem Platz. »Ich weiß, was Sie im Wald gemacht haben, Junge, und – ganz ehrlich – ich glaube nicht daran, dass Sie es aus reinem Edelmut heraus getan haben. Haben Sie es darauf abgesehen, unbedingt nachsitzen zu wollen? Wollten Sie unbedingt hier in den Kerkern mit mir festsitzen?« Severus war mit diesen Worten neben Nathan angelangt. »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen, Junge, aber ich möchte, dass Sie wissen, dass dieses kleine Spiel – Ihres und das Ihrer Mutter – genau hier endet!« Er stand nun Auge in Auge mit seinem Sohn.

»Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Sir«, sagte Nathan verwirrt. »Ich ging in den Verbotenen Wald, um Einhornhaar zu holen – was dumm war, wie ich bereits zugegeben habe. Doch ich habe es getan, um Sie stolz auf mich zu machen, und nicht, um mit Nachsitzen bestraft zu werden. Ich wollte wirklich nicht mit Ihnen hier festsitzen, Sir, und ich habe keine Ahnung, von welchem Spiel Sie hier sprechen. Meine Mutter und ich machen gar nichts!« Nathan war wütend über die Erwähnung seiner Mutter. >Was glaubt er, wer er ist, um auf diese Weise über meine Mutter zu sprechen?<

»Dann wissen Sie nichts über Ihre Mutter«, bekundete Snape. »Oder über mich!«

»Ich weiß sehr wenig über Sie, Sir, aber Sie können nicht behaupten, dass ich nichts über meine eigene Mutter weiß«, sagte Nathan.

»Dann sagen Sie mir, wer Ihr Vater ist«, knurrte Snape.

Nathan starrte den Mann vor sich einfach nur wütend an. Er wollte ihn anschreien. Er wollte ihn verletzen.

Snape brach diesen Krieg der bösen Blicke zuerst. Er war sich so sicher gewesen, dass der Junge die Wahrheit kannte und nur mit ihm spielte. Aber jetzt – er war nicht mehr überzeugt davon.

Er hörte Nathan tief durchatmen und dann sagen: »Ich hätte wissen müssen, dass Sie diese Information gegen mich verwenden würden. Das ist es, was Sie tun, nicht wahr? Das ist es, was alle Slytherins machen. Sie nutzen Ihr Wissen über die Schwäche Anderer zu Ihrem Vorteil aus.« Nathans Stimme klang leise und sehr verletzt.

»Ich werde den Kessel fertig reinigen und dann Ihren Kerker verlassen, Sir.«

Und er beobachtete, wie der Junge seine Aufgabe schnell beendete und dann ging.
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A/N: Ich hoffe, dass Euch die Geschichten neben der Haupthandlung gefallen haben.
Ferporcel

Im nächsten Kapitel … Es ist Halloween, und ein Duell steht auf dem Programm und natürlich – mehr Nachsitzen.


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