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Fanfiction

Nicht nur ein Granger - Kapitel 07: Auf der Jagd nach Punkten

von Alea_Thoron

Not Only A Granger
Wanted Points

by ferporcel


SUMMARY: Nathan jagt ein paar eigenen Hauspunkten hinterher, und er will sie ausgerechnet von niemand Geringerem als Professor Snape bekommen.

DISCLAIMER: Nicht meines! Es ist alles von J. K. Rowling.

WARNING: Diese Geschichte spielt in der Zukunft und beinhaltet HBP Spoilers! Seid gewarnt!

ORIGINAL BETA: SnarkyRoxy – vielen Dank!

GERMAN TRANSLATION: primax, Alea Thoron

GERMAN BETA: Sabine und Haley

A/N: Kapitel Sieben. :0) Nathan ist auf der Jagd nach Hauspunkten und das bei niemand Geringerem als Professor Snape. Naja, zumindest hat er einen Plan. :0)
________________________________________

Nicht nur ein Granger

Kapitel 07: Auf der Jagd nach Punkten


Nathan verbrachte die Wochen nach seinem Nachsitzen damit, das Verhalten des Zaubertränkemeisters während des Zaubertrank-Unterrichts genau zu beobachten. Er machte sich Notizen über jeden einzelnen Hauspunkt, den Professor Snape zuerkannte oder abzog. Die Ecken seines Buches und seiner Pergamentrollen waren voller Nummern, Namen, einem G oder einem S und Wörtern wie richtige Antwort, schlechtes Zerschneiden, gutes Brauen und Explosion des Kessels. Er hatte Notizen, die mindestens drei Wochen Zaubertrank-Unterricht wiedergaben. Die gleiche Art von Notizen war er auch in seinen Büchern für Verteidigung zu finden, da er gleichzeitig auch Professor Lupin, Hauslehrer von Gryffindor, für Vergleichszwecke beobachtete.

Jetzt saß Nathan an einem Tisch im Gemeinschaftsraum in der Nähe von Kevin und Andy, die Zauberschach spielten. Er blätterte durch seine Bücher und Unterrichtsnotizen und strukturierte die Informationen, die er gesammelt hatte, in eine Punkte-Tabelle, als Kevin, der auf den nächsten Zug von Andy bei ihrer Partie wartete, seine Arbeit unterbrach. »Was hat dich denn so gefangen genommen, Nathan? Du arbeitest dich durch all die Seiten der Bücher wie ein Verrückter und machst dir Notizen. So schnell kannst du doch gar nicht lernen«, stellte er fest.

»Ich lerne nicht«, antwortete Nathan und füllte eine weitere Zeile in seiner Punkte-Tabelle aus. »Ich arbeite an einer eigenständigen Untersuchung«, fügte er hinzu, ohne jedoch seine Augen von den Pergamenten auf dem Tisch abzuwenden.

Dies erregte auch Andys Aufmerksamkeit. »Was? Du arbeitest freiwillig an einer unabhängigen Studie und das neben all den anderen Hausaufgaben, die wir schon aufgetragen bekommen haben?«, sagte er und schüttelte leicht seinen Kopf. »Du solltest mal irgendwann Schach ausprobieren, Nathan«, ergänzt er und erwog über dem Schachbrett nach Kevins letztem Zug seine Möglichkeiten.

»Ja, du kannst eine Partie gegen mich spielen, wenn ich mit Andy fertig bin!«, meinte Kevin mit einem neckischen Lächeln. »Er wird sich sowieso nicht mehr lange halten können.«

»Danke für das Angebot, aber Schach ist nicht mein Spiel«, antwortete Nathan, während er die Seiten in seinem Zaubertrank-Lehrbuch umblätterte und nach der nächsten Notiz suchte, die er seiner Liste hinzufügen konnte.

»Was untersuchst du da eigentlich?«, fragte Andy, nachdem er einen widerstrebenden Läufer in den Kampf mit dem gegnerischen Springer zog.

»Ich werte die Unterschiede zwischen den Hauslehrern von Gryffindor und Slytherin bezüglich der Vergabe von Hauspunkten aus«, erklärte Nathan und wurde daraufhin von Andy mit einer hochgezogenen Augenbraue belohnt, während Kevin amüsiert schnaubte.

»Du bist ein sonderbarer Typ, Nathan! Was erwartest du dir von solch einer Studie? Hauspunkte?«, fragte Kevin sarkastisch.

»In der Tat, das ist genau das, was ich erwarte«, erwiderte Nathan. »Ich versuche zu verstehen, wofür Professor Snape die meisten Hauspunkte zuerkennt, und dasselbe mache ich auch mit Professor Lupin. Auf diese Weise werde ich in der Lage sein, einen Schlachtplan zu entwickeln, um die beiden dazu zu bringen, Gryffindor so viele Punkte wie möglich zuzusprechen«, erklärte er sachlich.

»Das ist eine großartige Idee«, meinte Andy enthusiastisch. »Damit können wir es ebenfalls schaffen, dass die Slytherins genauso viele Punkte verlieren, wie Gryffindor gewinnt, und die Führung beim Hauspokal übernehmen!«, fügte er mit einem verschmitzten Grinsen hinzu.

»Ja, ja«, meinte Nathan uninteressiert. »Sobald ich mit der Punkte-Tabelle fertig bin«, ergänzte er, während er seinen Verärgerung über die Unerbrechung er in seiner Stimme anklingen ließ.

Die beiden Jungen widmeten sich wieder ihrem Spiel und Nathan seiner Liste. Er hatte ihnen allerdings nicht alle Gründe für seine Recherche über speziell diese Professoren genannt. >Ich werde beweisen, dass er nicht nur Slytherins Punkte zuerkennt<, dachte er.

Eine Stunde später waren Kevin und Andy, zusammen mit Josephina und ihrer besten Freundin, Anna, gerade mit einer Runde Zauber-Schnipp-Schnapp beschäftigt. Währenddessen war Nathan dabei, seine Punkte-Tabelle zu beenden, am selben Tisch sitzend. »Ich bin fertig!«, verkündete er. Alles, was er jetzt noch zu tun hatte, war, in der letzten Zeile jeder Spalte die Gesamtsumme zu bilden und die Ergebnisse zu analysieren.

Und genau das tat er dann. Er griff nach seinem Zauberstab, richtete ihn auf das Pergament und murmelte: »Totalus!« und starrte mit gerunzelter Stirn auf das Resultat. >Professor Snape hat Gryffindor gar keine Punkte zuerkannt<, gestand er sich in Gedanken ein, >und das ist kein normales Verhalten für Hauslehrer, denn Professor Lupin gibt Slytherin Punkte, also ...<

»Wo liegt das Problem, Nathan?«, fragte Kevin, als er die Bestürzung seines Freundes sah.

»Ich benötige mehr Informationen«, sagte Nathan, der seine Schlussfolgerungen nicht wahrhaben wollte. >Es muss sich um einen Zufall handeln.< Bei einem weiteren gewissenhaften Blick auf die Punkte-Tabelle und der Analyse der Besonderheiten eines jeden vergebenen Punktes, fiel Nathan auf, dass Professor Snape gute Zaubertränke und richtige Antworten am meisten schätzte. >Na ja, die Gryffindors sind nicht die besten Brauer der Klasse<, gab er innerlich zu, >und sie haben zu viel Angst vor ihm, um ihm freiwillig Antworten auf seine Fragen zu geben.< Er selbst war auch niemand, der sich ständig freiwillig meldete, und dies war der ausschlaggebende Punkt, um Hauspunkte zu erhalten. Man musste sich freiwillig melden, um Fragen zu beantworten.

Die Punkte für gute Zaubertränke standen auf einem anderen Blatt. Nathan war ein wirklich hervorragender Brauer und seine Tränke waren immer perfekt. Das war eine beunruhigende Entdeckung. >Hat er irgendetwas gegen mich? Liegt es dann an mir?< Dieser Gedanke machte Nathan traurig. >Vielleicht ist es auch wegen meiner Mutter<, dachte er widerstrebend.

Er wollte diesen Gedankengang aus seinem Kopf vertreiben, doch dafür brauchte er mehr Informationen. Der Meister der Zaubertränke konnte ihn nicht wegen Dingen anders behandeln, die sich vor mehr als einer Dekade ereignet hatten. Professor Snape hasste seinen Patenonkel Harry. Und seinen Onkel Ron und seine Mutter hasste er in gleichem Maße dafür, dass sie Harrys Freunde waren. >Er hasst mich doch nicht, oder doch?< Nathan schüttelte seinen Kopf. >Ich brauche mehr Informationen, bevor ich irgendeine Schlussfolgerung ziehen kann.<

Nathan sammelte seine Papiere und Bücher vom Tisch zusammen, an dem er gearbeitet hatte. Er musste mit jemandem sprechen, der Professor Snape schon länger als einen Monat kannte. Nathan sah sich im vollen Gemeinschaftsraum um und sein Blick blieb an einer Gruppe von Siebtklässlern hängen, die in der Nähe des Kamins saßen. >Der Schulsprecher!<, dachte er voller Enthusiasmus. >Er ist perfekt! Er ist ein guter Schüler, er ist diszipliniert! Er wird es wissen!<

Auf die Schüler der siebenten Klasse zugehend, rief Nathan: »Mister Cornwell, hast du mal eine Minute Zeit?«

Der Schulsprecher sah auf und erblickte den Erstklässler. »Stimmt etwas nicht, Mister Granger?«, fragte er Nathan.

»Nein, ich habe nur einige Fragen, wenn es dir nichts ausmacht«, antwortete er.

Der ältere Junge entschuldigte sich bei seinen Freunden und widmete Nathan seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit. »Also gut, Mister Granger, was ist es, was du mich fragen willst?«

»Ich wollte gern wissen, ob du jemals Hauspunkte von Professor Snape zuerkannt bekommen hast«, sagte Nathan, der die Zeit des Schulsprechers nicht mit Small Talk verschwenden wollte.

»Professor Snape?«, fragte Cornwell, über die Frage des Jungen überrascht.

»Snape gibt Gryffindors keine Hauspunkte«, antwortete ein anderer Siebtklässler, der die Unterhaltung verfolgt hatte. »Der gibt nur Slytherins Punkte, dieser Bastard!«

»Tu doch bitte wenigstens so, als hättest du ein wenig Respekt vor Professor Snape«, mahnte der Schulsprecher.

»Ist das wahr?«, fragte Nathan, der eine Bestätigung von Cornwell bezüglich der Anschuldigung des anderen Jungen wollte.

»Ja, es stimmt. Professor Snape ist nur sehr schwer zufriedenzustellen«, antwortete der ältere Schüler.

»Und außerdem ist er ein schmieriges Bastard, der alle Gryffindors hasst«, fügte der andere Siebtklässler hinzu.

Nathan hätte bei den Beschimpfungen des Zaubertränke-Professors durch den anderen Jungen interveniert, wenn ihn diese Enthüllungen nicht so tief getroffen hätten. >Dann ist es also wahr. Professor Snape bevorzugt die Slytherins.< Er konnte dem Schmerz, der ihn traf, nicht von sich fernhalten. Nathan war schwer enttäuscht von Professor Snape, jenem Mann, bei dem seine Mutter immer unerschütterlich darauf beharrt hatte, dass er ein ehrenwerter Mann wäre und anderer Leute Respekt verdiene.

Sich bei den Siebtklässlern bedankend, kehrte Nathan zu dem Tisch zurück, auf dem seine Büchertasche lag, und verließ den Gemeinschaftsraum, um in den Jungen-Schlafsaal zu gehen. Er schickte sich an, schlafen zu gehen, spürte jedoch, dass er nicht würde schlafen können. Sein Verstand raste und ihm kamen alle möglichen Gedanken. Doch bevor er letztendlich einschlief, war seine Miene jedoch nicht mehr traurig oder enttäuscht, sondern voller Hoffnung strahlend.

*-*-*-*


Am nächsten Montag Morgen betrat Nathan voller Zuversicht die Große Halle zum Frühstück. Er hatte das Wochenende durchgearbeitet und einen Plan geschmiedet, von dem er sich sicher war, Professor Snape damit dazu zu bringen, ihm Hauspunkte zu geben. Die anderen Gryffindors wussten einfach nicht, wie sie es anstellen sollten, Punkte zu verdienen – das war das Ergebnis, zu dem er gekommen war, nachdem er die Punkte-Tabelle immer und immer wieder analysiert hatte.

Er würde heute mit der ersten Phase seines Planes beginnen. Er würde sich freiwillig melden, um Fragen zu beantworten. Er hatte die Passagen aus dem Lehrbuch für die heutige Unterrichtsstunde zweimal gelesen und auch einige zusätzliche Texte, die er in der Bibliothek recherchiert hatte. Er war gut vorbereitet, das wusste er.
Nathan aß sein Frühstück und unterhielt sich angeregt mit seinen Freunden. Er blickte hin und wieder kurz in Richtung des Lehrertischs, wo er auf ein Spiegelbild seiner eigenen dunklen Augen traf, das flüchtig seinen Blick erwiderte. Snape schaute finster drein, natürlich, aber das war sein normales Verhalten.

Die Gryffindors machten sich auf den Weg durch die Kerkerflure. Das Klassenzimmer für Zaubertränke war kalt, trotz der angenehmen Temperatur draußen. Nathan setzte sich auf seinen üblichen Platz und bereitete sich auf den Unterricht vor. Professor Snape erschien einige Minuten danach, ließ seine hochgewachsene Gestalt in die vorderster Front des Raumes gleiten, während seine schwarzen Roben hinter ihm her wogten.

Der Unterricht begann und damit auch die Fragen des Zaubertränkemeisters. Nathan hatte bei jeder Einzelnen davon seine Hand hoch in die Luft erhoben und gab präzise Antworten, die seine Mutter stolz gemacht hätten. Doch selbst das schien für Professor Snape nicht genug zu sein.

»Zufriedenstellend, Mister Granger«, war die positivste Beurteilung, die Nathan vom Meister der Zaubertränke erhielt.

Am Ende des Unterrichts war Professor Snape mehr als verärgert über Nathan.

»Kann mir irgendjemand sagen, weshalb ich diese zwei Substanzen nicht vermischen sollte?«, fragte der Professor.

Nathans Hand war in der Luft, kaum dass der Lehrer seine Frage beendet hatte.

»Irgendjemand?«, drängte Snape.

Zu diesem Zeitpunkt war Nathan schon beinahe von seinem Stuhl aufgesprungen. Professor Snape hatte seinen Kiefer fest zusammengepresst und seine zusammengeballten Fäuste längs seines Körpers. Schließlich fauchte er: »Der aktuell hausinterne Besserwisser scheint die Antwort zu wissen; erleuchten sie uns also, Mister Granger.«

Nathan war vom Ton des Zaubertränkemeisters und der Intensität seines giftigen Blicks überrascht, antworte jedoch fest: »Sie sind jeweils eine Base und eine Säure. Miteinander kombiniert ergeben sie ein Salz, und das Nebenprodukt würde Wasser sein, das den Zaubertrank in dieser Brauphase ruinieren würde.«

Der Junge war zuversichtlich. Dies war eine perfekte Antwort, und sie konnte nicht in dem hier verwendeten Lehrbuch gefunden werden. Er selbst kannte diese Information nur, weil er auch mit anderen Büchern gearbeitet hatte. Er beobachtete seinen Lehrer erwartungsvoll. >Diese Antwort verdient mindestens fünf Punkte<, dachte er.

»Korrekt … aber unvollständig«, war Professor Snapes Kommentar.

>Unvollständig! Lückenhaft!< Die Enttäuschung stand Nathan ins Gesicht geschrieben. Er ließ sein Gewicht zurück auf seinen Hocker fallen und starrte den Zaubertränkemeister unverwandt nur ungläubig an. >Unvollständig.<

Kurz danach wurde die Klasse entlassen, und Nathan machte sich in Begleitung seiner Klassenkameraden aus dem Klassenraum in den Kerkern davon. Andy lief dicht neben ihm her, während sie den Unterricht in Verteidigung ansteuerten.

»Wo hast du das alles gelernt, Nathan?«, fragte er.

»Ist doch egal, oder?«, antworte Nathan sauer. »Professor Snape hat mir keinen einzigen Punkt für all die Fragen gegeben, die ich beantwortet habe.« In einer enttäuschten Geste warf er die Hände vor sich in die Höhe.

»Das ist schon in Ordnung, Nathan«, sagte Kevin und klopfte ihm leicht auf die Schulter. »Er ist halt nur ein schmieriger Bastard, der Gryffindors hasst. Du warst deshalb nicht weniger brillant! Hast du Malfoys Gesicht gesehen? Nicht einmal einhundert Punkte wären mehr wert als der Ausdruck auf dem Gesicht dieses Slytherins«, fügte er grinsend hinzu.

»Ja, das war unbezahlbar!«, bestätigte Andy und gab Nathan einen Klaps auf die andere Schulter.

Das half ein klein wenig, wie Nathan zugeben musste. Seine Freunde versuchten, ihn sich besser fühlen zu lassen, und das war großartig, und doch – obwohl es an der Oberfläche wirkte, dort, ganz tief in seinem Inneren, fühlte er sich nach wie vor verletzt. Professor Snape war unfair, und er hasste Gryffindors. >Oder er hasst nur mich.< Bei diesem Gedanken seufzte er innerlich. Sie betraten gerade den Unterrichtsraum für Verteidigung, als er sich entschloss, die Angelegenheit für den Moment ruhen zu lassen und sich auf seine anderen Fächer zu konzentrieren.

*-*-*-*


Professor Snape betrat seinen Klassenraum, vorbereitet auf eine weitere nervige Doppelstunde mit Erstklässlern aus Gryffindor und Slytherin. Der Zaubertrank, den er für heute vorgesehen hatte, war für ihren Wissensstand nicht gerade einfach, und er erwartete zumindest einen explodierenden Kessel.

Er erreichte die vorderste Front des Raumes und begann zu unterrichten. Als er seine erste Frage stellte, machte er sich nicht die Mühe, einen Blick auf den Granger-Jungen zu werfen, um zu sehen, ob dieser seine Hand gehoben hatte, um zu antworten. Stattdessen wählte er den ersten Slytherin, der mit der Hand wedelte. Die nächste Frage, und nun blickte er flüchtig in Richtung des Jungen, um ihn spöttisch anzulächeln, während er wieder einen anderen Schüler auswählte, damit dieser antwortete, doch musste er feststellen, dass der Granger-Junge seine Hand überhaupt nicht erhoben hatte.

Das machte ihn neugierig. In der letzten Stunde war Granger so lästig gewesen, dass sich Snape an die Mutter des Jungen, die unerträgliche Besserwisserin, erinnert gefühlt hatte. Und dann heute - Mister Granger war wieder so, wie er es zu Beginn des Semesters gewesen war: nachdenklich und zurückhaltend.

Er stellte eine weitere Frage, schwieriger als die vorherige, versuchte den Jungen anzustacheln, freiwillig eine Antwort anzubieten, doch bekam nichts. Sich nun nicht mehr zurückhaltend, trat er an den Jungen heran und blieb mit einem spöttischen Lächeln, das sich auf seinem Gesicht formte, direkt vor ihm stehen und sagte: »Was ist passiert, Mister Granger? Haben Sie das Kapitel für heute nicht gelesen? Und ich dachte, Sie wären ein Besserwisser, genau wie Ihre Mutter.«

>Da! Lass sehen, aus was für einem Holz du geschnitzt bist, kleiner Granger<, dachte er, nach wie vor spöttisch lächelnd.

»Ich weiß die Antworten, Sir. Ich glaube nur nicht, dass Sie wollen, dass ich sie gebe. Sie schienen in der letzten Unterrichtsstunde über mich ein wenig verärgert zu sein«, antworte Nathan ehrlich.

Snape war über die Aufrichtigkeit des Jungen so überrascht, dass sich dies für einen Augenblick sogar auf seinem Gesicht widerspiegelte, bis er sich wieder unter Kontrolle bekam und sein äußerlich ausdrucksloses Auftreten wiedererlangte, das keinerlei Emotionen verriet. Die Tatsache, dass der Granger-Junge ihn aus der Gleichgewicht bringen konnte, war irritierend, und mit zusammengekniffenen Augenbrauen sagte er: »Fünf Punkte Abzug von Gryffindor für Ihre Impertinenz, Mister Granger.«

Nach dem Punkteabzug zumindest ein wenig befreit, widmete Snape seine Aufmerksamkeit wieder der Klasse. Er schwang seinen Zauberstab und ließ die Anleitung zur Herstellung des heutigen Zaubertrankes an der Wandtafel erscheinen. Er instruierte der Klasse, mit dem Brauen zu beginnen und setzte sich an seinen Schreibtisch, um dort einige Arbeiten zu benoten, ließ die Klasse jedoch niemals unbeaufsichtigt. Dieser Zaubertrank konnte besonders verheerend sein, wenn er von Schwachköpfen zubereitet wurde, und er würde keinerlei Risiko eingehen.

Von Zeit zu Zeit verließ er seinem Schreibtisch, um zwischen den Arbeitsplätzen entlangzugehen und die Kessel genau unter die Lupe zu nehmen. Nachdem er hier und dort ein paar Punkte abgezogen hatte, erreichte er Grangers Kessel. >Der Zaubertrank ist … perfekt<, wagte er sich selbst einzugestehen. Der Junge war in einer weiter fortgeschrittenen Phase des Brauens als seine Klassenkameraden; er war in einer besonders heiklen Phase bei seinem Brauvorgang, um ehrlich zu sein. Snape sah die Hände des Jungen die Zutaten zerhacken, schneiden und abwiegen, und war von seiner Geschicklichkeit beeindruckt. >Seine Bewegungen sind äußerst präzise und flüssig<, dachte er, von Nathans eleganten Bewegungen fasziniert.

Als er versuchte, Nathans Aufmerksamkeit von dem Zaubertrank abzulenken, erkannte er, wie konzentriert der Junge auf seine Aufgabe war. >Der Junge ist wirklich talentiert!<, ertappte er sich selbst bei seinem Gedanken. Er kehrte zu seinem Schreibtisch und seinen Unterlagen zurück, doch von Zeit zu Zeit würde er einige Minuten damit verbringen, die Arbeit des Jungen zu beobachten. Er war jetzt von Amts wegen an Nathan Granger interessiert. Der Junge verhielt sich von Unterrichtsstunde zu Unterrichtsstunde so unterschiedlich; er war definitiv und offiziell ein Mysterium.

Einige Zeit später rührte Nathan den Inhalt seines Kessels ein letztes Mal im Uhrzeigersinn um. >Perfekt<, dachte er mit einem Lächeln. Er hatte seinen Brauvorgang beendet und war mit der daraus resultierenden Flüssigkeit, die sich im Inneren seines Kessels befand, wirklich zufrieden. Er füllte eine Probe in eine Phiole ab und reinigte seinen Arbeitstisch. Erst dann sah er sich um und bemerkte, dass er der Erste war, der mit dem Zaubertrank fertig war. >Super! Ich bin der Erste, der fertig ist, und mein Trank ist perfekt<, dachte er und beäugte voller Stolz das Fläschchen, das seine Probe enthielt.

Er nahm die Phiole und ging zum Schreibtisch, an dem Professor Snape saß und Arbeiten benotete. Der Meister der Zaubertränke sah von seiner Arbeit auf und begann zu sagen: »Was machen Sie außerhalb Ihrer ...«, hielt jedoch inne, als er das Fläschchen in Nathans Hand erspähte.

»Ich bin fertig, Professor«, sagte Nathan und ließ die Phiole auf dem Schreibtisch stehen. Er lungerte noch ein paar Augenblicke herum, bevor er wieder zu seinem Hocker zurückkehrte. Er wollte wissen, was Professor Snape von seinem Zaubertrank hielt.

Der Zaubertränkemeister schaute auf Nathan, auf das Fläschchen und dann wieder zurück auf die Arbeiten, die er benotete. »Es steht Ihnen frei, jetzt zu gehen, Mister Granger«, war das Einzige, was er sagte.

>Er schickt mich weg! Was ist mit dem Zaubertrank? Er ist perfekt, und er wird kein Wort darüber verlieren!<, Nathan saß dort, verwundert. Er brauchte einige Augenblicke, um seine Gedanken zu sammeln, bevor er mit großen Schritten den Klassenraum verließ, die Tür laut hinter sich zuschlagend. Er war fuchsteufelswild!

Er schritt durch die Kerker, ohne seine Umgebung überhaupt wahrzunehmen. Mit seinen Gedanken war er noch immer im Zaubertränke-Klassenraum. Er lief an Professor Lupin vorüber, dem nicht entging, dass irgendetwas nicht in Ordnung war.

»Nathan, stimmt irgendetwas nicht? Sollten Sie nicht jetzt gerade in Zaubertränke sein?«, fragte Professor Lupin.

»Ich wurde entlassen, Sir«, sagte Nathan. Lupin konnte erkennen, dass der Junge wütend war.

»Hm, ich habe noch niemals einen Schüler derartig wütend erlebt, weil er vorzeitig aus dem Unterricht von Professor Snape entlassen wurde. Haben Sie einen Kessel explodieren lassen, oder irgendetwas in der Art?«, fragte Lupin und beobachtete den Jungen voller Interesse.

»Nein! Ich war nur früher mit meinem Zaubertrank fertig als alle anderen, und er hat mich entlassen«, erklärte Nathan auf eine Art und Weise, die für Professor Lupin keinen Zweifel daran ließ, dass Nathan über den Meister der Zaubertränke verärgert war. Er konnte sich allerdings keinen Grund für dessen Verärgerung vorstellen. Er begann, sich in Richtung seines Klassenzimmers in Bewegung zu setzen, und der Junge, der auch jetzt noch in seine Gedanken versunken war, folgte ihm.

»Und das ist schlecht, weil …« Lupin ließ den Satz unvollendet in der Luft hängen, da er wollte, dass der Junge den Sachverhalt erklärte.

»Mein Zaubertrank war perfekt, und er hat kein Wort gesagt! Er hat … mich einfach nur entlassen!«, sagte Nathan und unterstrich seinen Ärger über Professor Snapes Vorgehen, indem er seine Hände in die Luft warf.

Der Hauslehrer von Gryffindor sah ihn mit einem vielsagenden Blick an, als er sagte: »Und Sie haben irgendeine Anerkennung für Ihre gute Arbeit erwartet, richtig?« Lupin war inzwischen daran gewöhnt. Jedes Jahr hatte er ein oder zwei Gryffindors, die wütend auf Snape über dessen Mangel an Anerkennung ihres wahren Talents waren.

»Also, ja! Mein Zaubertrank war perfekt. Er war mindestens fünf Punkte für Gryffindor wert!«, antworte Nathan, wobei die Empörung in seinem Tonfall eindeutig zu vernehmen war und die Intensität seiner Emotionen aus seinen dunklen Augen strahlte. Er war wirklich angefressen!

Professor Lupin lächelte den Jungen an. »Nathan, Sie müssen verstehen, dass Professor Snape nicht die Art von Lehrer ist, der Punkte an Gryffindor verleiht. Das heißt allerdings nicht, dass er deine gute Arbeit in seinem Unterricht nicht zu schätzen weiß.«

»Aber warum? Ist es deshalb, weil er der Hauslehrer von Slytherin ist?«, fragte Nathan. »Sie sind Hauslehrer von Gryffindor und Sie geben jedem Haus Punkte, auch Slytherin«, ergänzte er.

»Das ist wahr, Nathan, aber Sie müssen verstehen lernen, dass Professor Snape anders denkt als ich. Er glaubt, dass Gryffindors sich mehr anstrengen, wenn sie herausfordert werden, während Slytherins Bestätigung benötigen«, erklärte der Professor für Verteidigung.

Nathan schnaubte. »Glauben Sie, dass er Recht hat, Sir?«, fragte er und schüttelte den Kopf, da er nicht daran glauben konnte.

»Nun, ich verwende diese spezielle Methode nicht, aber ich kann nicht bestreiten, dass sie in seinem Unterricht ziemlich gut funktioniert. Er unterrichtet schon seit langer Zeit, Nathan. Seine Unterrichtsstunden können bisweilen gefährlich sein und er muss jederzeit die Kontrolle ausüben, denn ansonsten kann etwas sehr schlimmes passieren«, sagte Professor Lupin ernst.

Nathan blieb ganz still, während er diese Information in sich aufsog. Es machte Sinn.

Lupin, der sah, dass Nathan seine Worte akzeptierte, fuhr fort: »Sie sollten nicht darüber enttäuscht sein, wenn Professor Snape Ihnen keine Hauspunkte zuerkennt. Er wird Ihrer guten Arbeit auf andere Weise Anerkennung zollen. Ich glaube, die Tatsache, dass er Sie heute früher gehen ließ, ist eine von ihnen.«

Diese Behauptung wurde von Nathan mit einer hochgezogenen Augenbraue quittiert. »Und warum das?«, fragte er neugierig.

»Professor Snape hätte Sie für den Rest der Unterrichtsstunde ausharren lassen und Sie auffordern können, einen Aufsatz oder sonst etwas zu schreiben, doch er hat sich dafür entschieden, dich gehen zu lassen. Es ist nicht Usus, schon gar nicht bei ihm, Nathan. Ich bin sogar beinahe davon überzeugt, dass es mit zehn Hauspunkten gleichzusetzen ist«, meinte Lupin und lächelte.

Nathan beantwortete dies selbst mit einem Lächeln. Professor Lupin hatte Recht: der Zaubertränkemeister hätte ihm mehr Hausaufgaben oder sonst etwas geben können. Dies ließ ihn ein wenig ruhiger werden.

Sie waren mittlerweile vor dem Klassenzimmer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste angekommen. Nathan nahm Platz und griff nach einem Buch, um zu lesen, bevor der Unterricht begann. Professor Lupin überließ den Jungen seinem Zeitvertreib und betrat lächelnd sein Büro.
________________________________________

Im nächsten Kapitel … Während des Vollmonds übernimmt jemand den Unterricht für Lupin und irgendetwas geschieht im Verbotenen Wald.


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