Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

James Potter und die Schwestern des Schicksals - Kapitel 11

von Jojoi

Die nächsten Tage wurden für Lily noch schlimmer, als die bisherigen. Miranda und ihr Mann waren den ganzen Tag über im Mungo, um ihre verletzten Kameraden zu besuchen, oder unterwegs, um die Familien gefallener Freunde zu trösten.
In dieser Zeit durfte Lily das Haus nicht verlassen. Zum einen, weil sie danach nicht mehr rein gekommen wäre, denn ohne die Zustimmung eines Potters konnte man das Haus nicht betreten. Zum anderen war es den Potters zu riskant, dass Lily, die gerade erst den Fängen der Todesser entkommen war, schutzlos herum spazierte.
Natürlich verstand Lily ihre Bedenken und blieb die ganze Zeit über im Haus. Allein mit Koby. Und den Portraits.
Es war ein Alptraum.
Die ganze Zeit stand Lily unter Strom, immer darauf vorbereitet, Koby im nächsten Moment hinter sich zu beobachten. Und das Gemurmel der Portraits im Wohnzimmer machte sie fast wahnsinnig. Fremde Personen, die Lily noch nie zuvor gesehen hatte, tauchten plötzlich in den Gemälden auf und brachten immer grausigere Geschichten über das Attentat mit sich. Lily wollte all das nicht hören.
Also verschanzte sie sich irgendwann in ihrem Zimmer, lag auf dem Bett, langweilte sich zu Tode und ärgerte sich über Sirius, der den Tag nicht mit ihr verbringen konnte, weil er angeblich Vorstellungsgespräche hatte. Sie glaubte eher, dass er sich das ausgedacht hatte, um Miranda gnädig zu stimmen; sie war sowieso schon so wütend auf ihn, weil der das Motorrad gekauft hatte.
Am Schlimmsten war aber, dass James, wenn er dann endlich vom Training nach Hause kam, keinen Kopf für sie hatte. Er interessierte sich mehr für die Erzählungen seiner Eltern über Leute, die Lily nicht kannte, die entweder tot oder verletzt waren. Sie konnte das ja auch nachvollziehen. Trotzdem fühlte sie sich mehr denn je wie ein Eindringling in dem Familienleben. Am Wochenende, als James endlich mal den ganzen Tag zu Hause war, waren auch Peter, Sirius und Remus da. Auch mit ihnen drehte sich das Gespräch nur um das Thema des Mordanschlags auf die Auroren.
»Ich habe gehört, Moody hat ein Bein verloren!«, gab Peter zum besten und Lily verbot sich, sich das vorzustellen.
»Ausgerechnet in der Akademie für Pflege und Erhaltung magischer Tierwesen. Ich habe gehört, sie haben Drachen auf die Auroren losgelassen!«
»Mulciber hat sich dem Tagespropheten gegenüber noch nicht zu der Sache geäußert. Dabei gehört die Aurorenzentrale zu seiner Abteilung.«
»Der hat doch den Auroren den Auftragt gegeben, die Akademie zu überprüfen!«
»War Voldemort wirklich dabei?«
»Nein, anscheinend war es nur ein Todesser, der sich in ihn verwandelt hat. Sagt man.«
»Guter Trick, um sämtliche Auroren zu sich zu locken.«
»Die ganze Akademie war vermutlich mit einem Selbstvertrauenstärkungs-Zauber belegt. Sonst hätten die Auroren nie so unüberlegt gehandelt!«
»Jetzt liegt die ganze Hoffnung der Aurorenzentrale auf dem Nachwuchs. Hast du was von Miriam gehört, Sirius?«
»Nur, dass sie in anderthalb Wochen zurück kommt.«
Das viele Gerede über Tote, immer schlechtere Neuigkeiten und der viele Stress bereiteten Lily ein kaum ertragbares Kopfweh. Immer wieder keimten Erinnerungen in ihr auf, die sie gerade wieder verdrängt hatte, dabei war sie für gewöhnlich ziemlich gut im verdrängen.
Das einzig Gute war, dass sich die Jungs gegenseitig so sehr ablenkten, dass Lily einfach nur im Sessel lümmeln und dösen konnte. Wenn andere um sie herum redeten, aber sie sich nicht auf die Worte konzentrieren musste, dann fiel sie in einen leichten Schlaf, den sie dringend zu brauchen schien, obwohl sie eigentlich den ganzen Tag über nichts machte. Und wenn sie dann so schlief, war es ein wunderbar erholsamer Schlaf, weil die vielen Worte doch irgendwie in ihr Bewusstsein drangen und das Träumen, wie sie es Nachts erlebte, verhinderten.
Zum Glück war niemand wütend auf sie, weil sie die ganze Sache anscheinend nicht interessierte. Sirius ließ nur ein Mal einen Kommentar verlauten, aber James verteidigte sie sofort.
»Lass sie, sie schläft schlecht.«
»Warum?«
»Alpträume.«
Damit war das Thema erledigt. Lily wusste nicht, ob James jemals irgendjemanden von ihren Träumen erzählt hatte. Ihre seltsamen Träume, die ständig wahr zu werden drohten. Sie hatte nur ihm davon erzählt. Ihre Freundin Miriam hätte sie für verrückt erklärt und Emily sie wie eine Gottheit verehrt, sie glaubte tatsächlich an den ganzen Schicksalskram.
Dabei wusste Lily selber noch nicht einmal, ob sie daran glauben sollte.
»Glaubst du an Schicksal?«, fragte sie James am Abend, als er versuchte Panna Cotta ins Haus zu locken.
»Willst du damit sagen, ich soll die Tür zu machen und morgen früh schauen, ob sie überlebt hat?«, hakte James nach und sah Lily dabei gespielt flehend an. Obwohl es eigentlich nicht lustig war, musste sie doch schmunzeln, nahm James das Katzenfutter aus der Hand und kniete sich vor die Türschwelle.
»Nein. Ich wollte lediglich wissen, ob du an Schicksal glaubst. Und es ist auch keine Fangfrage.« Lily streckte die Hände nach Panna Cotta aus, die jetzt zögerlich, aber dennoch neugierig aus dem Busch kroch und näher kam.
»Warum fragst du?«
»Nur so. Sag schon.«
»Ich hab noch nie darüber nachgedacht.«
Panna Cotta beschnupperte Lilys Hand. Schnell nahm Lily die kleine Katze hoch, die lauthals protestierte, und holte sie ins Haus. James schloss die Tür hinter ihr und Lily ließ Panna Cotta wieder auf dem Boden ab. Sofort verschanzte sich die Katze unter dem Sofa, dass nur noch der buschige, graue Schwanz zu sehen war, der nervös hin und her schwang.
»Aber du glaubst an meine Träume.«, bemerkte Lily und richtete sich wieder auf.
»Ich glaube an dich.«, erwiderte James grinsend und gab Lily einen Kuss auf die Stirn. Es war eine nette Geste, die Lily sofort ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Vermutlich hätte sie sich mit einem Kuss bei ihm bedankt, hätte es in diesem Moment nicht auf der Wendeltreppe gepoltert und das Paar abgelenkt. James’ Eltern kamen herunter, Miranda ließ sich ihre Schuhe und eine Jacke von der Garderobe zufliegen.
»Kann man euch zwei alleine lassen?«, fragte sie, während sie alles eilends überzog. Auch James’ Vater griff nach ein Paar Schuhen.
»Natürlich«, meinte James sofort, »aber wo geht ihr hin?«
»Professor Dumbledore hat uns eingeladen.«, antwortete Miranda und zog sich die Jacke über. »Das Essen müsste eigentlich fertig sein. Frag Koby.«
»Okay.« James suchte den Blick seines Vaters. »Was will Dumbledore?«
»Vermutlich will er uns überreden, noch einmal ein paar Zusatzstunden für Siebtklässler zu halten.« Sein Dad seufzte leise. Im letzten Jahr hatten sie allen Siebtklässlern in Hogwarts Zusatzunterricht in V.g.d.d.K gegeben, eine Initiative, die James und Lily als Schulsprecher organisiert hatten und die in der Schülerschaft äußerst gut angekommen war. »Könnte länger dauern.«
»Okay. Viel Spaß. Lasst euch Zeit.«, meinte James und seine Eltern flohten davon.
James unterdrückte ein selbstgefälliges Grinsen. »Hast du Hunger?«, fragte er Lily stattdessen und sie nickte.
»Etwas.«
»Koby?«
Und schon erschien der Hauself mit einem großen Topf Suppe in den Armen, den er auf dem Tisch hievte. Während sich Teller, Besteck und Untersetzer von alleine deckten, schob James Lily den Stuhl zu Recht und setzte sich grinsend ihr gegenüber. Ihm war mindestens so bewusst wie ihr, dass sie alleine und ungestört waren.
Während sie aßen, redeten sie über Hogwarts, das vergangene Jahr und allerlei andere Dinge. Lily war froh, dass James nicht wieder von den Auroren anfing, es hätte die Stimmung definitiv zerstört. Irgendwann holte James noch einen Rotwein aus dem Keller, weil Lily zugab, noch nie in ihrem Leben Wein getrunken zu haben und sie verlagerten den ruhigen Abend vom Esstisch auf den Boden vor den Kamin. Den Rücken lehnten sie an das Sofa, beide ein gefüllte Weinglas in den Händen und umgeben von der Wärme des Feuers.
»Ich finde es schön, dass du so viel von deiner Familie weißt.«, meinte Lily und sah zu den Portraits hinauf, deren Bewohner abwechselnd gähnten oder schon schlummerten. »Über meine Familie weiß ich fast nichts. Und fragen kann ich auch niemanden mehr.« Sie nippte an ihrem Wein, stellte das Glas dann vorsichtig neben ihr auf den Boden. James beobachtete sie verstohlen. War ihre Stimmung gekippt? Aber als sie seinem Blick begegnete, lächelte sie herzerwärmend. Möglichst unauffällig rückte James näher an sie heran, legte einen Arm auf das Sofa.
»So viel ist es nicht, was ich weiß.«, erwiderte er und überlegte, ob er ihr durchs Haar streichen sollte. Es duftete so wunderbar nach Frühling. »Ich hab gar keine richtige Lust auf Winter.«, murmelte James und streckte die Finger schließlich nach einer Haarsträhne aus.
Lily schmunzelte. »Warum nicht? Du liebst doch Schnee!«
»Schnee, ja.« James ließ die Strähne durch seine Finger gleiten und errötete, als sie den Kopf zu ihm drehte. »Aber das winterliche Regenwetter, die Kälte, die kurzen Tage…«
»Ich mag das.« Lily legte einen Arm zu seinem auf das Sofa und wandte sich zu ihm um. »Die Tage wollten diesen Sommer gar nicht aufhören. Ich sagte mir immer: Lily, um vier Uhr kannst du noch nicht schlafen gehen! Mitten am Tag! Im Winter ist es schon fast Abend… Im Winter ist alles gemütlicher.«
»Stimmt.« James verschränkte seine Hand mit ihrer und legte die andere auf ihre Knie. »Aber ich will gar nicht, dass die Tage mit dir so schnell rum gehen.«
Als ihm bewusst wurde, was er gesagt hatte und er Lilys Grinsen sah, errötete er noch mehr und sah schnell weg. Als hätte er in den Sommerferien verlernt mit ihr zu flirten. Oder lag es an den Ereignissen der letzten Tage, die ihn so hemmten?
»Du machst mich ganz nervös.«, lachte er schließlich und strich sich in einer verzweifelten Bewegung durchs Haar.
»Nervös? Wieso?«
»Ich… Weil ich nicht weiß, was ich sagen soll und dann solchen Unsinn rede!« James seufzte, legte die Hand vorsichtig wieder auf ihr Knie.
»Ach so?« Lily griff nach dem Weinglas, nippte daran, ohne den Blick von James zu nehmen und stellte es dann neben sich auf den Boden zurück. Sie verkniff sich ein Lachen, als sie an ihr erstes Date zurückdachte - damals war James auch fürchterlich aufgeregt gewesen – und kam ihm entgegen, als sie ihre freie Hand auf seine legte. Dankend schloss James die Finger um ihre, versuchte ein Lächeln, das sie erwiderte, versuchte zu ergründen, was in ihr vorging, was sie wollte und nicht wollte.
»Wenn du mich so ansiehst, machst du MICH ganz nervös.«, bemerkte sie und schlug die Augen nieder.
»Tut mir leid.« James grinste, rückte noch ein Stückchen näher und sie sah wieder auf. »Weißt du, dass wir uns seitdem du da bist noch nicht richtig geküsst haben?«, fragte er und drückte ihre Hand ein wenig fester. Lily dachte kurz darüber nach.
»Stimmt.«, murmelte sie.
»Vielleicht sollten wir das endlich nachholen.«, meinte James und ihre Augen funkelten belustigt.
»Vielleicht.«, meinte sie und wich zurück, als James sich nach vorne beugte. »Vielleicht auch nicht.«
Verwirrt sah James sie an und Lily unterdrückte ein Lachen. Dann beugte sie sich zu ihm rüber und küsste ihn lange auf den Mund. Sein Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen, vor Aufregung vergas er ganz zu atmen und unterbrach den Kuss schließlich, um nach Luft zu schnappen. Es war so lächerlich, er hatte Lily im letzten Schuljahr hundert Mal geküsst und trotzdem kam ihm dieser Kuss wie etwas ganz besonderes vor.
Sie war zu ihm zurückgekehrt.
Vor den Sommerferien hatte sie ihm die Katze in die Hand gedrückt und war gegangen, ohne ihn, ohne ein Versprechen, ihn nicht zu vergessen, sich nicht in einen anderen zu verlieben, einander nicht zu verlieren. James hatte sich oftmals ausgemalt, wie, wann, wo sie sich treffen würden, ob ihre Gefühle dann noch dieselben waren. Lily war ein leicht beeinflussbarer Mensch, ein leidenschaftlicher Mensch. Er war nur ein Tunichtgut. Er hatte Angst gehabt, sie würde das wieder erkennen, ihn und seine Streiche nicht vermissen. Aber anscheinend waren seine Sorgen unbegründet gewesen.
»Merlin, hab ich dich vermisst.«, murmelte er, bevor er sich auf die Zunge beißen konnte und Lily lachte, küsste ihn noch mal. Und noch mal. Während er über ihr Bein strich, vergrub sie die Hand in seinem Haar, strich über seine Wange, den Hals. Langsam wagte sich James noch vorne. Lily hatte bestimmte Grenzen, die sich je nach Laune verschoben. Mal war es ihr schon unangenehm, wenn er die Hand unter ihr Shirt gleiten ließ, mal konnte sie seine Haut nicht schnell genug auf ihrer spüren. Sie war immer wieder für eine Überraschung gut.
Vorsichtig tastete James sich weiter, strich mal unter ihr Top, küsste ihren Hals, ließ wie beiläufig die Hand über die Innenseite ihrer Oberschenkel streifen… Lily wich nicht zurück und schließlich fragte er: »Wollen wir nach oben gehen?«
»Wozu?«
»Ähm, um…« Auf diese Frage war James nicht vorbereitet gewesen. Errötend suchte er in seinem inzwischen recht benebelten Hirn nach einer schönen Umschreibung für Sex, bis sie sagte: »Euer Sofa ist bestimmt genauso bequem.« Überraschenderweise löste sie sich von ihm und setzte sich auf das Sofa. James schluckte, folgt ihr eilig und erstickte ihr Kichern über sein erstauntes Gesicht mit einem neuen Kuss. Lily ließ sich in die Polster sinken, er folgte ihr, legte sich auf sie, bedeckte ihr Gesicht mit Küssen und genoss es, wie Lilys warme Hände unter sein T-Shirt strichen. James war kurz davor, sich das Shirt vom Leib zu reißen, als es im Kamin rauschte, und obwohl Lily und James bei dem Geräusch sofort auseinander fuhren, so wussten sie doch beide, dass James’ Eltern, die aus dem Kamin stiegen, genug gesehen hatten.
»W-Warum seid ihr hier?«, fragte James prompt und sprang vom Sofa auf.
»Wir wohnen hier, Schatz.«, erwiderte Miranda und wischte sich in aller Seelenruhe den Ruß von der Schulter.
»Aber ich dachte, das dauert lange!«
»Ach, wir haben beschlossen einfach dasselbe wie letztes Jahr zu machen und dann war die Sache recht schnell erledigt.«, meinte Mr Potter und hob die Weinflasche vom Couchtisch hoch, um das Etikett zu lesen.
Lily war inzwischen mit ebenfalls hochrotem Kopf aufgestanden und stellte sich neben James. »Ich bin müde.«, murmelte sie. »Gehen wir schlafen?«
»Oh, ja, bitte!«, meinte James sofort, dankbar für ihre Ausflucht, griff nach ihrer Hand. »Gute Nacht!« Und dann zog er Lily auch schon zur Wendeltreppe, er wollte der Situation nur noch entfliehen.
»Gute Nacht!«, rief sein Vater ihnen hinterher und verkniff sich ein: »Viel Spaß noch!«
Er tauschte einen Blick mit seiner Frau, die sich ebenfalls ein Lachen verkniff, dann aber den Kopf schüttelte und tief durchatmete.
»Zum Glück sind wir so früh gegangen«, meinte sie und strich über die Sofalehne. »Wir haben unsere Couch gerettet.«
»Ach, ich glaube, die hält einiges aus.« Jetzt musste er doch lachen. »Hast du sein Gesicht gesehen? Ich glaube, wir sehen unseren Sohn nicht allzu schnell wieder!«
»Der Alptraum eines jeden Paares. Es tut mir fast schon leid.«, meinte Miranda seufzend. »Und den schlechtesten Wein haben sie auch genommen. Bestimmt haben sie morgen Kopfschmerzen.«
James zuckte mit den Schultern. »Mehr guter Wein für uns«, meinte er und machte ein paar Schritte auf seine Frau zu. »Was meinst du? Wollen wir diesen grausigen Abend schön entspannt ausklingen lassen? Ich hol den guten Wein aus dem Keller, du sorgst für Musik…«
»Klingt wirklich gut.«, gab Miranda und streckte sich. »Dann kannst du mir gleich den Rücken massieren. Ich bin schon wieder so verspannt!«
»Natürlich.« Ihr Mann lächelte, legte die Hände an ihre Hüften. »Wenn du mir die Füße massierst.«
»Deal.«, meinte Miranda, küsste ihren Mann auf den Mund.
»Wir könnten natürlich auch testen, was die Couch so aushält. Als Vorsichtsmaßnahme sozusagen.« James zwinkerte ihr zu und Miranda lachte.
»Aber ich mag die Couch! Ich will keine neue kaufen! Denn wenn sie demoliert ist, dann wohl richtig.«
»Wozu haben wir einen Hauselfen? Der kriegt das wieder hin.«
Sie lachten, umarmten und küssten sich, und ließen sich auch nicht stören, als es auf der Wendeltreppe polterte und ihr Sohn im Wohnzimmer erschien.
»Oh Mann!«, rief dieser und hielt sich schnell die Hand vor Augen. »Mom! Dad! Muss das sein?«
Seufzend lösten sich seine Eltern voneinander und James hob die beiden Weingläser vom Boden auf.
»Dasselbe hätten wir Lily und dich fragen können.«, murmelte sein Dad und James warf ihm einen wütenden Blick zu.
»In eurem Alter macht man so was doch nicht mehr!«
»Was?«
»Rumknutschen!« James schüttelte sich. »Oder was das auch immer sein sollte.«
»Komm du erst mal in unser Alter.«, erwiderte sein Vater und wandte sich wieder Miranda zu. »Unser Sohn ist ganz schön frech geworden.«
»Hat er von dir.«, meinte diese und küsste ihren Mann noch einmal. Sofort gab ihr Sohn ein angewidertes Geräusch von sich und ging mit schnellen Schritten auf die Wendeltreppe zu.
»Wenigstens muss ich deine Mutter nicht betrunken machen!«, meinte sein Dad plötzlich und deutete auf die zwei Gläser in James’ Händen.
»Ich muss Lily auch nicht betrunken machen!«, fauchte James, wovon seine Eltern sich aber nicht beeindrucken ließen. Kurzerhand stellte er die Gläser wieder auf den Couchtisch.
»Soll ich dir Tipps geben?«, bot sein Vater ihm schmunzelnd an und James schüttelte hastig den Kopf und lief die Treppe hinauf. Zufrieden wandte sich sein Vater wieder Miranda zu. »Der kommt nicht wieder.«, meinte er grinsend und zusammen lachten sie in ihren Kuss hinein.

Lily Evans hasste Wecker. Sie hasste aufstehen. Vor allem dann, wenn ihr Bett schön kuschlig weich war und ihr Zimmer eisigkalt. Oder wenn sie gerade so richtig schön mit James kuschelte. Beides war an diesem Morgen nicht der Fall, als James’ Wecker zu klingeln begann und Lily überraschend schnell auf den Ausschalter schlug. Aufstehen war trotz allem einfach ein schreckliches Muss.
James nahm ihre Entscheidung, weiter zu schlafen, nur mit einem Grunzen zur Kenntnis, drehte sich auf die Seite und schlang die Arme um sie. Da war Lily dem Wecker für einen Moment dankbar, immerhin lag jetzt James’ warme Brust an ihrem Rücken und sie konnte sich in seine Arme kuscheln. Miriam behauptete immer, sie mochte es nicht, mit ihren Freunden zu kuscheln, aber Lily konnte sich gar nicht vorstellen, wie man das nicht mögen konnte. Sie liebte es schon, in seinem Bett liegen zu können, weil das Kissen so wunderbar nach James roch. Sie hatte ihn in den Ferien so vermisst.
Ihre schlaftrunkenen Gedanken wanderten zurück zur letzten Nacht und ein Lächeln erschien auf ihren Lippen. Es war immer schön, mit James zu schlafen, gar keine Frage, aber letzte Nacht war es eben besonders schön gewesen. Ob das am Wein gelegen hatte?
In Gedanken ging sie alles noch einmal durch und war gerade an dem Punkt angelangt, an dem James nach einem kleinen Kampf endlich ihren BH geöffnet hatte, als eine Stimme plötzlich sagte:
»Master James, ihr Frühstück ist angerichtet.«
Erschrocken fuhr Lily hoch. Koby, der Hauself, versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber Lily war sich sicher ein gehässiges Grinsen über sein Gesicht huschen gesehen zu haben, als sie mit einem spitzen Schrei die Decke zusammen raffte und sich damit bedeckte. James fuhr ebenfalls hoch, war aber nicht annähernd so geschockt wie Lily sondern griff nur fahrig nach dem Wecker.
»Schon acht?« Erschrocken sprang James aus dem Bett, während Lily dem Hauselfen Todesblicke zuwarf.
»Wir hatten doch gesagt, du sollst anklopfen!«
»Aber Miss Evans«, Koby warf einen fragenden Blick zu James, der seine Schranktür aufriss und seine Klamotten suchte, »man sagte mir, ich solle an IHRE Zimmertür klopfen. Von Master Potters Tür war doch nicht die Rede!«
Lily klappte der Mund auf. Dieser Hauself nahm sie doch auf den Arm! Hilfesuchend sah sie zu ihrem Freund, der inzwischen schon Hose und Socken angezogen hatte. »James!«
»Jetzt nicht Lily!«
»Aber-«
»Nachher!« James griff sich ein T-Shirt und seine Quidditchausrüstung, sprang dann aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Koby folgte ihm wortlos, wenn auch in einem gemächlicherem Tempo. Als er das Zimmer verlassen hatte, schlug Lily mit einem Schlenker ihres Zauberstabes wütend die Tür hinter ihm zu.
War das zu fassen?
»Ich hasse diesen Hauself!«, knurrte sie und wickelte sich fest in James’ Decke ein.
Aus Angst, dass Koby sie aus irgendeinem Eck bespannen konnte, zog sie sich unter der Decke an und schlüpfte erst voll bekleidet aus James’ Zimmer. In dem Moment, in dem sie in ihrem Bad verschwand, schallten James’ Abschiedsgrüße durch das Haus. Seufzend stieg Lily unter die Dusche (nicht ohne noch mal alles mit einem Zauber vor neugierigen Blicken gesichert zu haben) und beschloss, den schlechten Start in den Tag zu vergessen.
Als Lily in die Küche kam, fand sie eine gemütliche Frühstückssituation von Miranda und ihrem Mann vor. Sie durfte sich sogleich dazu gesellen und nahm die Einladung dankend an. Beide schienen wieder so gut gelaunt wie vor ein paar Tagen zu sein. Auch am Mittag arbeitete Miranda an ihren Gartenzwergen weiter und James’ Dad schraubte mit Sirius am Motorrad rum. Genau so wie die ganze letzte Woche. Als wären nicht fünfzehn Auroren gestorben. Erst da ahnte Lily, wie schwer die Arbeit als Auror sein musste. Auch wenn Freunde und Kameraden starben, durfte man sich davon nicht herunter ziehen lassen. James und Miranda schienen das im Laufe ihrer Karriere gut in den Griff bekommen zu haben.
Und für Lily hieß das, dass sie endlich wieder das Haus verlassen konnte.
Es war ein recht sonniger Tag, obwohl immer mal wieder kleine, dunkle Wolken die Sonne verdeckten. Lily beschloss ein wenig die Gegend zu erkunden, ließ sich von James Vater eine Karte geben und einen guten Joggingweg beschreiben und lief los.
Sie folgte der Straße aus Stonegrave hinaus, sah immer wieder nach links und rechts und versuchte die weitläufige Landschaft in sich aufzusaugen. Überall waren kleine, bearbeitete Felder und Wälder, am Horizont türmten sich kleine Gebirge. Bei der ersten Möglichkeit bog sie rechts ab und folgte dieser Straße, bis sie zu einem weiteren Dorf kam. Auf einer steinernen Mauer war ein blaues Schild angebracht, auf dem ›Nunnington‹ stand, direkt dahinter war ein Friedhof und eine große, steinerne Kirche. Lily hätte sich zu gerne auch diese Grabsteine einmal angesehen, doch es schien ihr doch etwas auffällig, als Joggerin den Friedhof zu besichtigen. Also lief sie weiter, an der Kirche vorbei und wieder rechts an Feldern entlang. Diese mündete schließlich wieder in die Straße, die nach Stonegrave führte. Hin und wieder begegnete sie auf ihrem Weg Auto- oder Traktorfahrern, die ihr alle neugierig hinterher schauten.
Der Ausflug hatte Lily gut getan und sie nahm sich vor, in Zukunft öfters solche kleinen Erkundungstouren zu machen. Den restlichen Tag verbrachte sie damit, die Marienkäfer in Mirandas Blumenbeeten zu beobachten und sich zu überlegen, was sie James heute Abend sagen wollte.
James kam sogar früher nach Hause, als sonst, was Lily aber nicht besonders viel brachte, weil er sich sofort zu Sirius und seinem Motorrad gesellte. Dort fachsimpelten sie über Motorradteile, beim Abendessen erzählte James alles über sein Quidditchtraining und für jede Frage, die Sirius ihm diesbezüglich sogar stellte, damit er noch mehr ins Detail ging, wollte Lily Sirius eine Nadel in den Körper stoßen. Schließlich kam sie dahinter, dass es nur seine Taktik war, ungemütlichen Fragen Mirandas bezüglich seiner Vorstellungsgespräche aus dem Weg zu gehen, weswegen Sirius sich sofort nach dem Essen verabschiedete und davon flohte.
»Was macht Sirius eigentlich wirklich, wenn er bei einem ›Bewerbungsgespräch‹ ist?«, fragte Lily James später in seinem Zimmer, in das sie eintrat, ohne anzuklopfen. Ihr Freund kümmerte sich gerade intensiv um die Flugtauglichkeit seines Besens. Das Besenpflegeset, das er zum Geburtstag von einer seiner Exfreundinnen bekommen hatte, war auf dem Bett ausgebreitet.
»Schlafen. Trinken. Sein Geld ausgeben. Was weiß ich.« James zwickte einen abstehenden Ast ab und strich über das Besenende. »Wer weiß, vielleicht putzt er sogar seine Wohnung?«
»Können wir reden?«
»Tun wir das nicht?«
»Ohne, dass du mir nur mit einem Ohr zuhörst und dich sonst nur auf deinen Kehrwisch konzentrierst.«
»Das ist kein Kehrwisch!« James sah sie entgeistert an. »Das ist ein Nimbus 1001!«
»Aha.« Lily verdrehte die Augen. Sie hatte nicht mal gewusst, dass es wirklich Rennbesen gab, die ›Kehrwisch‹ hießen.
»Aha?« James legte seinen Besen vorsichtig auf dem Bett ab. »Weißt du eigentlich, dass der Nimbus 1001 der beste Besen des Landes ist? Er kann innerhalb von Sekunden auf 180 km/h beschleunigen und…«
»Super, James, das wollte ich jetzt unbedingt hören, damit ich auch ohne zu zögern mit dir mal wieder auf dieses Monster steige!« Lily schüttelte sich und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ist in deinem Kopf eigentlich noch Platz für etwas anderes, außer Quidditch? Weißt du noch, wie ich heiße?«
»Natürlich weiß ich, wie du heißt, Pamela.« James verdrehte die Augen und erhob sich. »Warum so zickig heute?«
»Ich bin nicht zickig, ich bin tierisch genervt!«
»Warum?«
»Denk scharf nach, Potter! Vielleicht weil ich heute morgen schon wieder höchst unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde?«
»Geht das wieder los!« James stöhnte auf und fuhr sich genervt durch die Haare. »Wenn du nicht meinen Wecker ausgeschaltet hättest, hätte Koby mich gar nicht wecken müssen!«
»Ich bin ihm nicht böse, weil er dich weckt! Es nervt nur, WIE er dicht weckt!« Wütend ging Lily zu seinem Schreibtisch, hob ein paar Papiere auf und ließ sie wieder sinken. Dann drehte sie sich mit einem Ruck wieder zu James um. »Er verarscht mich, James!«
»Nein, tut er nicht. Er ist nur ein Hauself, Lily!«
»Er ist nicht NUR ein Hauself! Er beobachtet mich, er macht sich einen Spaß daraus, mich zu erschrecken, er akzeptiert mich nicht in diesem Haus! Merkst du das nicht?«
»Lily du bist die erste und einzige Person, die sich bisher über Koby beschwert hat. Und Koby ist schon verdammt lange im Dienst meiner Familie. Du bist… Du bist einfach nicht an Hauselfen gewöhnt, das ist alles.«
»Das heute morgen hat dir also überhaupt nichts ausgemacht?«, fragte Lily spitz. »Dass Koby mich vielleicht nackt gesehen hat?«
»Er ist ein HAUSELF, Lily.«, wiederholte James genervt.
»Er ist aber auch ein Mann, oder?«
Für einen Moment schien James wirklich sprachlos oder verwirrt zu sein. Lily runzelte die Stirn. Hatte er wirklich noch nie mehr in dem kleinen Wesen gesehen, als einen Hauselfen?
»Koby!«, rief James und mit einem leisen ›Plopp‹ erschien der Hauself (wie könnte es auch anders sein) direkt hinter Lily, die erschrocken herum fuhr und drei Schritte rückwärts taumelte.
»Ja, Mr James, Sir?«
»Koby, ich hab ein paar Fragen an dich.«, sagte James und warf Lily einen vielsagenden Blick zu. Die Ohren des Hauselfen stellten sich kerzengerade auf und er legte die Hände ineinander.
»Ja, Sir?«
»Beobachtest du Lily?«
»Beobachten, Sir?« Koby sah verwundert zu Lily herüber, dann wieder zu James. »Wie meinen Sie das, Sir? Koby sieht Miss Evans im Haus herumlaufen. Wo soll Koby Miss Evans beobachten?«
»Ich meine, ob du… Verfolgst du sie gezielt?«
»Nein, Sir.« Koby schüttelte heftig den Kopf.
»Warst du nachts in ihrem Zimmer und hast ihre Fensterläden geöffnet?«
»Nein, Sir.« Verwundert sah Koby James an.
»Bist du heute Morgen absichtlich in mein Zimmer gekommen, um Lily zu ärgern?«
»Koby wollte Master James wecken!«
»Ja, aber…« James überlegte, wie er die Frage stellen sollte. Es war absurd einen Hauselfen zu fragen, ob er Lily hübsch fand. Kein Hauself war an einem Menschen interessiert. Von so etwas hatte James wirklich noch niemals gehört und er konnte es sich auch absolut nicht vorstellen.
»Koby, ich weiß, du bist es gewohnt einfach so in jedes Zimmer kommen zu können, aber… Könntest du in Zukunft etwas diskreter sein, wenn Lily und ich alleine sind?«
»Diskreter, Sir?«
»Klopf an, bevor du reinkommst.«
»Natürlich, Sir.« Koby nickte eilends.
»Geh Lily am besten einfach möglichst oft aus dem Weg.«
»Ganz wie Sie wünschen, Sir.« Koby verneigte sich ehrfürchtig. »Kann Koby sonst noch etwas für Sie tun, Sir?«
»Ja, du kannst meine Schuhe putzen. Sie sind im Keller.« Als er Lilys Blick sah meinte er: »Was denn? Es hat in Puddlemere geregnet! Der Platz war schlammig, okay?«
»Koby wird sich sofort darum kümmern, Sir!«, sagte der Hauself noch, dann war er schon wieder mit einem ›Plopp!‹ verschwunden.
»Siehst du Lily.« James setzte ein selbstgefälliges Grinsen auf und verschränkte die Arme vor der Brust. »Alles bestens!«
»Ich kann diesen Hauselfen trotzdem nicht leiden.«, murmelte sie und biss sich auf die Lippen.
»Das musst du ja auch nicht.«
»Und ich glaube ihm nicht.«
»Lily, hör jetzt auf damit!« James stöhnte genervt auf. »Er DARF mich nicht anlügen, Lily, er KANN das gar nicht!«
»Natürlich kann er lügen!«
»Nein, er lügt nie, niemals! Weil er wüsste, dass er dann eine fürchterliche Strafe bekommen würde! Deswegen lügen Hauselfen nicht, es liegt überhaupt nicht in ihrer Natur zu lügen! Und ich diskutiere nicht weiter mit dir darüber. Koby ist nun mal da und wir werden ihn wegen dir nicht aus seinem Dienst entlassen. Finde dich einfach mit ihm ab, okay?« Schon während er das sagte wusste James, dass er jetzt mal wieder ein riesen Donnerwetter angezettelt hatte, weil Lily ihn das niemals durchgehen lassen würde. Tatsächlich rauschte sie einfach wortlos aus seinem Zimmer und zwei Sekunden später knallte ihre Zimmertür zu, dass das Bild von ihr auf James’ Nachttisch wackelte. Seufzend ließ er sich wieder auf sein Bett sinken.
»PMS-Zicke.«, knurrte er, nahm seinen Besen und begann damit, den Matsch vom Stiel zu entfernen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Fiona Weir schaute sich alle 15.000 Mädchen an und reduzierte die Auswahl schließlich auf 29, die sie auf DVD filmte – diese Aufnahmenschickte sie uns. Sie erwähnte, wir sollten auf ein Mädchen besonders achten – sagte aber nicht, welches. Ich kam bis Nummer neun, rief Fiona an und sagte: ,Es muss die Neun sein.‘ Ich hatte Recht. Es war Evanna. Sie war absolut fantastisch.
David Barron, ausführender Produzent, über das Casting für Luna Lovegood