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Fanfiction

James Potter und die Schwestern des Schicksals - Kapitel 41

von Jojoi

Ich bin echt richtig, richtig gespannt wie dieses kap bei euch ankommt!
meinem computer geht es inzwischen wieder richtig gut :D
und bei euch auch alles klar?
Viele liebe Grüße,
jojoi
PS. ungebetart - prüfungsphase lässt grüßen ;)
__________________________________________

Betroffen schwieg James. Dann schloss er die Augen, ließ sich auf das Sofa fallen und verbarg das Gesicht in den Händen. Natürlich, wie hatte er das übersehen können? Wenn Voldemort an Wahrsager glaubte und wenn Regulus Black ihm davon erzählte… Lily Evans, das Mädchen, das die Todesser in der Akademie überwältigt hatte, Lily Evans, die Muggelgeborene und jetzt auch noch Lily Evans, die Wahrsagerin. Voldemort hatte jetzt drei gute Gründe, um Lily zu töten.
Währenddessen sprach Lily weiter davon, dass Regulus es mit Sicherheit seinem Meister erzählen würde, schließlich schienen sie ihm jetzt schon zu misstrauen, sonst wäre Snape ihm nicht auf den Versen gewesen. Was gab es da besseres, um Anerkennung und Vertrauen zu gewinnen, als Voldemort eine Wahrsagerin auf einem Silbertablett zu präsentieren?
Schließlich schwieg Lily und ließ sich zu James auf das Sofa sinken. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht, während ihr die Tränen über die Wangen liefen. Voldemort war hinter ihr her, suchte vielleicht jetzt schon nach ihr, er könnte jeden Moment hier auftauchen…
»Geh!« Lily schlang die Arme um die Brust.
»Was?«
»Geh!« Sie sah James streng an, der so verzweifelt guckte. »Hau ab solange du noch kannst!«
»Lily-«
»Sie suchen jetzt noch dringender als vorher nach mir, James!« Lily sprang auf. »Du musst dich verstecken! Sie werden dich und deine Eltern töten, wenn sie mich nicht bei dir finden, so wie sie Rockwill getötet haben! Nimm deine Eltern, nimm Sirius, Remus, Peter, Miriam, Julia und HAUT AB!«
»Und dich sollen wir einfach deinem Schicksal überlassen?« James’ Stimme überschlug sich. »Bist du verrückt?«
»Nein! DU wärst verrückt wenn du nicht sofort abhauen würdest!« Lily blinzelte die Tränen fort. »Los geh!«
»Nein, Lily-« James machte Anstalten, sie an den Schultern zu packen, aber Lily machte zwei Schritte zurück und packte ihren Zauberstab.
»GEH!«, schrie sie, der Zauberstab in ihrer Hand zitterte und Tränen verschleierten ihren Blick. Sie wollte James schützen, wollte seine Familie beschützen, ihre Freunde… Aber das ging nur, wenn sie sich trennten.
Doch James schüttelte den Kopf, machte einen Schritt auf sie zu. »Ich warne dich, James!« Lily hob den Zauberstab höher. »Ich will, dass du gehst, dass du dich in Sicherheit bringst und-«
»Weißt du noch, was ich dir gesagt habe, als du mir das mit deinen Träumen erzählt hast?«, fragte James und blieb tatsächlich stehen. »Ich hab gesagt, dass das Risiko mit dir zusammen zu sein bei 100% liegen könnte und ich würde trotzdem bei dir bleiben.«
Lily schluckte. »James, es geht hier um das Leben deiner FAMILIE.«
»Denkst du, das weiß ich nicht?«, fuhr James sie an und Lily zuckte unter seinen plötzlichen lauten Worten zusammen. »Es geht hier aber nicht nur um Mom und Dad und unsere Freunde! Es geht um uns, Lily!« Er atmete kurz durch, versuchte sich zu beruhigen, aber es funktionierte nur mäßig. »In drei Jahren wollten wir versuchen eine Familie zu gründen. Hast du das schon vergessen?«
»Natürlich nicht! Aber James-«
»Nein, lass mich ausreden!« Noch einmal atmete James tief durch. »Du kannst nicht einfach ALLES wofür wir im letzten Jahr gekämpft hinschmeißen. Du kannst nicht einfach sagen: ›Hau ab James‹ und glauben, damit ist die Sache erledigt. Du und ich, wir haben einen Pakt geschlossen. Wir haben gesagt, wenn wir uns in drei Jahren noch immer lieben, wollen wir eine Familie gründen. Und seit ich dich kenne wollte ich nie etwas anderes, als mit dir glücklich zu werden. Du kannst nicht einfach meine Träume zerstören, weil du Angst hast, dass Voldemort eventuell hinter dir her sein könnte.« James ging auf sie zu und Lily schloss die Augen, senkte den Zauberstab. »Ich liebe dich. Ich liebe das ganze Packet. Es war mir immer klar, dass du als Muggelgeborene in diesem Krieg ein gefundenes Fressen für die Todesser sein wirst. Und ob er tatsächlich hinter Wahrsagern her ist, ist noch nicht gesagt. Aber wenn es so ist, dann ändert das NICHTS. Ich werde dich beschützen, Lily, weil dich, diesen Traum - unseren Traum - nicht aufgeben werde.« James packte ihre Schultern, legte die Stirn an ihre. »Ja, meine Familie ist in Gefahr wenn du bleibst. Aber die Familie, die ich haben will ist in noch viel größerer Gefahr, wenn ich dich jetzt einfach dir selbst überlasse.«
Betroffen schwiegen sie. Lily biss sich auf die Lippen, um nicht laut zu schluchzen, während ihr die Tränen über das Gesicht liefen. Sie dachte an den Packt, den James und sie geschlossen hatten, dachte an Regulus Blacks Grinsen…
»Wozu drei Jahre warten?«, fragte sie schließlich und löste ihren Kopf von James’. Der hob nur eine Augenbraue, seine Brille saß ganz schief auf seiner Nase und Lily musste unwillkürlich lachen, obwohl ihr so nach heulen zu Mute war.
»Na ja, weil… weil du doch eine Ausbildung machen wolltest und ich sollte Geld verdienen…«, antwortete James schließlich und Lily seufzte.
»Welche Ausbildung soll ich schon machen können, ohne dass die Todesser mir auflauern würden?« Hilflos zuckte sie mit den Achseln. »Ich muss mich vor ihnen versteckt halten… Ich hab keine Chance auf eine Ausbildung.«
»Vielleicht ergibt sich ja was-«
»Nein, James.« Lily legte die Hände auf seine Schultern, sah ihm in die Augen und blinzelte die Tränen weg. »Ernsthaft, wozu noch drei Jahre warten? Nur um ihnen die Chance zu geben, uns diesen Traum auch noch zu nehmen?« Ihre Finger zitterten, als sie sich die Tränen von den Wangen wischte und James legte die Hände auf ihre Arme, strich wärmend und beruhigend auf und ab. »Sie haben mir meine Familie genommen. Sie haben mir meine beste Freundin genommen.« Neue Tränen kamen nach, so schnell, dass Lily nicht mit dem Wegwischen hinterher kam. »Sie können mir nicht auch noch das hier weg nehmen!«
»Sch«, machte James, zog sie an sich und versuchte Lily irgendwie zu beruhigen, doch die Tränen versiegten nicht und er wusste nicht, was er dazu sagen sollte. »Kannst du denn überhaupt im Moment schwanger werden?«, fragte er schließlich und spürte, wie Lily in seinen Armen mit den Schultern zuckte. Gequält schloss James die Augen. Was sollte er ihr nur antworten?
Als sie sich wieder ein wenig beruhigt hatte, löste James sich sanft von ihr, bis er ihr wieder ins Gesicht sehen konnte. »Wir sollten nichts überstürzen, denke ich. Ich meine… Ein Kind zu bekommen ist nicht wie ›Hey, lass und einen Hund kaufen‹.«
Lily verdrehte die Augen. »Denkst du, ich weiß das nicht? Aber James, ernsthaft, gibt es nur einen einzigen plausiblen Grund weswegen wir es nicht jetzt schon versuchen sollten? Es ist ja nicht gesagt, dass es gleich funktioniert.«
Einen plausiblen Grund… James biss die Zähne zusammen, versuchte sich nichts anmerken zu lassen. »Du bist nur ein bisschen am durch drehen, Liebling.«, sagte er schließlich. »Lass uns erst einmal darüber schlafen, okay? Jetzt ein Baby zu bekommen… Das ist nicht die Zukunft, die du dir vorgestellt hast.«
»Die Zukunft so wie ich sie mir vorgestellt habe wird es nie geben James!« Sie packte seine Schultern, hielt sie etwas zu fest. »Ich werde nie auf die Zaubertrankakademie gehen und Lehrerin werden, werde nicht auf deine Wochenendbesuche hin fiebern und nicht mit dir durch Edinburgh schlendern. Ich werde nicht drei Jahre arbeiten und dann wirst du mir nicht nach vielen glücklichen Jahren einen Heiratsantrag machen. Wir werden nie in dem kleinen Haus mit dem weißen Gartenzaun wohnen und unsere Kinder groß ziehen. Alles, was wir haben, ist hier und jetzt.«
»Vor ein paar Wochen noch hast du meinen Heiratsantrag abgelehnt, weil du sagtest, du wolltest, dass wir positiv in unsere Zukunft blicken.« James bemühte sich, ruhig zu sprechen. »Und jetzt fragst du mich, ob wir ein Kind haben wollen, weil du Angst hast, dass wir morgen sterben könnten? Wo ist der Unterschied zwischen deiner Frage und meiner, dass du erwartest, dass ich ja sage?«
Für einen Moment schwieg Lily betroffen, ließ sich seinen Einwand durch den Kopf gehen. Eine Hochzeit beträfe nur sie und ihn, bei einem Kind hingegen… Was, wenn ihnen etwas in diesem Krieg passieren würde? Aber es war nicht gesagt, dass in drei Jahren der Krieg vorbei war. Vielleicht war in drei Jahren alles nur noch schlimmer.
»Du hast recht.« Sie nickte. »Es gibt keinen Unterschied.«
Zufrieden grinste James, aber es gefror ihm auf dem Gesicht, als Lily hinzufügte: »Lass uns heiraten.«
»Nein!«
Verblüfft sah Lily ihn an und James ruderte schnell zurück. »Ich meine, ich würde nichts lieber auf der Welt tun, als dich zu heiraten, aber Lily noch vor ein paar Wochen wolltest du das gar nicht! Wenn du jetzt schwanger wirst und diese Entscheidung in ein, zwei Wochen wieder bereust…«
»Ich bereue sie ganz sicher nicht.«
»Lily, du bist gerade nicht du selbst. Wir sollten keine lebensverändernden Entscheidungen aus dem Affekt beschließen! Ein Kind, das ist eine riesengroße Verantwortung und ich… Ich weiß nicht, ob ich jetzt schon bereit dafür bin.«
Für einen Moment sah Lily ihn völlig regungslos an und James wünschte sich, er hätte nichts gesagt. Er sah es in ihren Augen, es war die Ruhe vor dem Sturm und er versuchte ein Lächeln, versuchte, sie zu beruhigen und auf seine Seite zu ziehen, indem er sie in den Arm nahm und murmelte: »Lass uns später darüber reden, okay?«
»Und warum genau bist du dir so sicher, dass du in drei Jahren so weit sein wirst?«, fragte Lily dann und machte sich von ihm los. »Was genau James soll mich darauf hoffen lassen, dass du in drei Jahren nicht sagst: ›Schatz, lass uns später darüber reden!‹?«
James schluckte. »Lily, ich verspreche dir, in drei Jahren-«
»Bist du vielleicht tot! Oder ich bin tot! Oder völlig durch geknallt von diesen Träumen und du liebst mich nicht mehr oder unsere Situation ist noch schlimmer, als jetzt schon und wir haben kein Geld mehr und sind obdachlos oder-« Lily brach ab, schüttelte den Kopf. »Wenn du dir jetzt nicht vorstellen kannst, ein Kind mit mir zu bekommen in der Situation, in der wir uns jetzt befinden, dann bist du auch in drei Jahren nicht bereit dazu, denn unsere Zukunft sieht nicht rosig aus!«
»Lily, warte, stopp!« Sie versuchte an ihm vorbei aus dem Wohnzimmer zu stürmen, aber James hielt sie an den Armen fest. »So ist es nicht! Ich kann mir durchaus vorstellen mit dir ein Kind zu bekommen, auch jetzt! Aber ich… Jetzt im Moment… Ist es einfach nicht das, was ich mir für die Zukunft vorstelle. Ich meine – nein, lass mich ausreden!« James legte ihr den Finger auf den Mund, als sie empört nach Luft schnappte und ihn wütend anfunkelte. »Ich hab mich einfach an den drei-Jahres-Gedanken gewöhnt, verstehst du? Noch drei Jahre Unbeschwertheit, noch drei Jahre nur du und ich, noch drei Jahre keine Monsterverpflichtungen… Ich bin mit unserer momentanen Situation einfach völlig zufrieden und will nicht gleich alles ändern und umplanen und… Alles was ich sage ist: lass es dir noch mal durch den Kopf gehen.«
»Du bist zufrieden mit unserer momentanen Situation?« Lily wischte seinen Finger weg und ballte die Hände zu Fäusten. »Du bist zufrieden damit, dass mich Todesser jagen und ich auf Voldemorts Liste ganz oben stehe, dass ich mich in einem Haus verkriechen muss, wo man mich nur besuchen kann, wenn Koby oder du einen herapparieren, bist zufrieden damit, dass ich hier versauere, während du dein Leben lebst, arbeiten gehst, deine Freunde triffst. Zu deiner Information: Ich bin nicht zufrieden! Ich bin totunglücklich, James!«
»Natürlich gefällt es mir nicht, dass du in Gefahr bist! Ich meinte unseren Beziehungsstatus… Ich muss nicht zwangsläufig gleich von ein-Jahr-zusammen-und-immer-noch-glücklich zu ziehen-ein-gemeinsames-Kind-groß springen. Ich dachte in den nächsten drei Jahren ziehen wir alle Zwischenphasen durch...«
»Oh, für dich ist das alles also nur eine Phase!«, schallte Lily ihn und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Ja!« James hob die Schultern, nickte. »Ja, da ist nichts dabei, Beziehungen haben Phasen! So wie die Kennenlern-Phase oder die Rosa-rote-Brille-Phase!«
»Okay also hier ist die nächste Phase für dich: Die Trauerphase. Denn wenn unsere Beziehung nur eine Phase in deinem Leben ist, dann kannst du dir gleich eine neue Freundin suchen!«
»Lily, du weißt, so hab ich das nicht gemeint!« Dieses Mal schaffte sie es, sich an ihm vorbei aus dem Wohnzimmer zu drücken und marschierte in die Waschküche und weiter in ihr Schlafzimmer. »Lily…«
»Es ist ganz einfach, James«, sagte sie, blieb unvermittelt stehen und fuhr zu ihm herum. »In drei Jahren ist einer von uns vielleicht schon tot. Vielleicht bin ich dann tot und ich hatte nie die Gelegenheit, dir deinen größten Wunsch zu erfüllen und jetzt bettle ich dich regelrecht an und du sagst immer noch Nein?« Fassungslos schüttelte Lily den Kopf. »Ich hätte nicht gedacht, dass du so feige bist.«
»Ich dachte, wir hatten beschlossen, niemals zu sterben«, warf James ein und Lily verdrehte die Augen.
»Wir können planen so viel wir wollen und beschließen, was wir für richtig halten. Aber das Leben scheißt auf unsere Pläne. Das Hier und Jetzt ist alles was wir haben.« Lily atmete tief durch. »Also, ich frage dich noch einmal. James Potter, willst du Kinder mit mir?«
James schluckte, schloss die Augen, ließ dann den Blick durch das Schlafzimmer gleiten. Er dachte an all die Dinge, die Lily gesagt hatte heute sowie damals, als sie ihren Pakt geschlossen hatten.
›Ich will nicht in fünf Jahren vergebens probieren ein Baby zu bekommen und mich dann darüber ärgern, wieso ich es nicht schon früher probiert habe.‹
›Sie haben mir meine Familie genommen. Sie haben mir meine beste Freundin genommen. Sie können mir nicht auch noch das hier weg nehmen.‹
›Ich will kein Kind in diese unbeständige Welt setzten, in mein unbeständiges Leben.‹
›Das Leben scheißt auf unsere Pläne.‹
›Ich bin nicht zufrieden! Ich bin totunglücklich, James!‹
Und schließlich nickte er. »Okay.«
»Okay?« Argwöhnisch musterte Lily ihn.
»Ja, okay, lass uns ein Baby machen.« James nickte. »Ich… Ich werde immer alles tun, damit du glücklich bist und wenn du meinst, das ist der richtige Weg und wenn du meinst, du bist bereit dafür und du willst das jetzt und brauchst das, um glücklich zu werden, dann… Dann bin ich der Allerletzte, der dir diesen Wunsch versagt.«
Sie wartete noch einen Moment ab, ob er noch eine Bedingung oder irgendetwas hinzufügen wollte, aber er schwieg und dann lächelte sie, schlang die Arme um James Nacken, küsste ihn auf die Wangen. James war noch immer nicht ganz wohl bei dem Gedanken, aber er schlang die Arme um Lily und drückte sie an sich. Wenn es das war, was Lily wollte… Wenn es ihr größter Wunsch war…
»Ich liebe dich.«, flüsterte sie vergrub das Gesicht in seinem Hals. »Du wirst das nicht bereuen, da bin ich mir sicher. Du kannst so großartig mit Kindern umgehen.«
Mit Kindern, nicht mit Babys, dachte James, außerdem waren das nicht meine Kinder…
Lily löste sich von ihm, um ihn auf den Mund küssen zu können. »Ich weiß gar nicht, womit ich dich verdient hab.«,
»Mit deiner Engelsgeduld und deiner Nachgiebigkeit sicher nicht.« James versuchte seine Bedenken abzuschütteln, obwohl es nur mäßig funktionierte und schaute Lily schließlich in die Augen. Wunderschöne, schillernde Smaragde. Diese Augen, in die man sich nur verlieben konnte, so hell, klar, wärmend…
Ich hoffe, unser Kind bekommt ihre Augen, dachte er dann, lächelte und küsste sie.
James erinnerte sich an jedes Mal, wenn sie miteinander geschlafen hatten, auch an die Male, als sie ihn aus dem Halbschlaf gerissen hatte und er für eine Weile gar nicht richtig wusste, ob er träumte oder er sie gerade tatsächlich lieben durfte. Mit vierzehn hatte er sich das erste Mal gefragt, wie es wohl wäre, Lily nicht nur zu küssen, sondern sie zu lieben, wie es Erwachsene taten. Bei dem Gedanken war er prompt rot angelaufen und Sirius, mit dem er gerade im Gryffindor Gemeinschaftsraum herum gegammelt hatte, wollte sofort wissen, warum. Als James nur wirres Gestammel von sich gab, hatte Sirius nur einen Blick auf die Mädchengruppe geworfen, die James gerade angesehen hatte und unter der sich auch Lily befand, und hatte dann wissend mit den Augenbrauen gewackelt.
Mit fünfzehn hatte James in Gedanken schon hundert Mal mit Lily geschlafen, sie geküsst, sie berührt.
Mit sechzehn wusste James wie es sich anfühlte, mit einem Mädchen zu schlafen, es zu küssen, zu berühren. Aber das hatte seinen Träumereien von Lily keinesfalls den Reiz genommen. Kein Mädchen hatte Lily je den Reiz genommen.
Als er das erste Mal mit ihr geschlafen hatte, dachte er, er träume, denn so etwas Gutes konnte ihm doch nicht wirklich passieren. Es war hundert Mal besser, als er es sich je ausgemalt hatte, tausend Mal. Ihr wunderbar weiches Haar, das sich so sanft auf seine Haut legte, ihr schmaler Rücken, die kräftigen Beine, ihre warmen Hände, die ihn auf so angenehme Weise streichelten... Er war so aufgeregt gewesen, so nervös, weil es tatsächlich passierte. Seine Hände hatten ihren Körper gar nicht schnell genug erkunden können.
Er hatte gemerkt, dass sie nicht so erfahren war und es hatte ihm gefallen. Allerdings war er selbst so aufgeregt gewesen, als wäre es sein erstes Mal, sein erster Kuss, sein erstes Date, einfach alles auf einmal…
Beim zweiten Mal hatte er sich Mühe gegeben, richtig Mühe. Er hatte alles perfekt machen wollen für sie. Er spürte auch, dass es ihr gefiel, aber sie sagte nichts… Und er war sich plötzlich nicht mehr so sicher, ob er sich mit Mädchen tatsächlich so gut auskannte, wie er glaubte. Danach hatte sie ihm versichert, sie sei zufrieden mit ihrem Liebesleben. Aber er hatte es nicht geschafft, sie über diese eine Kante zu stoßen… Sie genoss es offensichtlich ihm so nah zu sein, sonst hätte sie nicht immer wieder danach verlangt, aber er merkte bald, dass ihr Körper sich nicht so entspannte, wie er es sollte. Sie dachte zu viel nach. Typisch.
Zwei Flaschen Rotwein hatten James schließlich bei seinem Unterfangen geholfen. Anfangs hatte James missmutig gedacht, er müsste seine Freundin jetzt jedes Mal abfüllen, damit es auch für sie schön wurde, aber seit dieser Nacht schien der Knoten geplatzt zu sein. Und Lily wurde Zusehens mutiger im Bett.
Aber weil jedes Mal mit Lily für ihn so besonders war wollte er nicht, dass Sex für sie beide zur Routine oder zum Mittel zum Zweck wurde. Darum war er froh, dass Lily auf dem Thema Baby die nächsten Tage nicht weiter herum hackte. Sie schien mit seinem Einverständnis, das Aufpassen sein zu lassen, völlig zufrieden. Sie probierten es. Sie erzwangen es nicht.
Vielleicht muss ich mich gar nicht von meinem drei-Jahres-Plan verabschieden, dachte James.
Mit elf hatte er sich ausgemalt wie es wäre, mit Lily Evans befreundet zu sein und mit ihr und Sirius Streiche auszuhecken.
Mit zwölf hatte er sich überlegt, ob sie ihn wohl heiraten würde.
Mit dreizehn war er zum ersten Mal auf den Gedanken gekommen, wie einladend ihre Lippen doch für Küsse waren.
Mit siebzehn wurde ihm bewusst, dass er sie wirklich wollte, mehr als alles andere, Sirius’ spöttisches Gerede und Christins Kurven hin oder her.
Mit achtzehn konnte er sein Glück kaum fassen, dass er Lily Evans seine Freundin nennen konnte.
In zwei Monaten war James’ Geburtstag. Jetzt fragte er sich, ob er wohl mit neunzehn mit der Mutter seines Kindes in Babyläden shoppen gehen durfte.
Da soll mal noch jemand sagen, Liebe hätte keine Phasen.


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