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Fanfiction

James Potter und die Schwestern des Schicksals - Kapitel 40

von Jojoi

Ein frohes neues Jahr euch allen, auch wenn es inzwischen schon 10 Tage alt ist... Ich hoffe, ihr seid alle gut reingerutscht!

Leider ist aufgrund meines pc dilemmas und meiner zeitnot dieses kap nicht gebetart worden. Ich hoffe, das fällt nicht zusehr auf^^
Freu mich auf eure Kommis,
glg, jojoi
____________________________________________


Als Regulus in dem kleinen Hotelzimmer ankam, sank er sofort in die Knie und warme Arme schlossen sich um seine Schultern, eine aufgeregte Stimme rief seinen Namen.
»Du hast mir das Leben gerettet.«, murmelte er, starrte hinunter auf die kleine, goldene Kette und ließ sich dann an Lucindas Schulter sinken. Dass der Auror so einfältig gewesen war…
»Regulus!« Aufgeregt strich sie ihm über das Gesicht, klopfte an seine Wange, so wie Sirius es getan hatte.
»Sirius.« Regulus vergrub das Gesicht in ihrer Schulter und richtete sich dann langsam wieder auf. »Sirius hat mir geholfen... Ich dachte, er hasst mich.«
»Regulus, was ist denn nur passiert?« Ein bisschen verzweifelt klang Lucindas Stimme, als sie sich über ihn beugte und ihn noch einmal an sich zu ziehen versuchte, doch Regulus hielt sie auf.
»Ich muss zu den anderen.«
»Was?« Verständnislos sah sie ihn an, aber Regulus richtete sich etwas schwankend auf.
»Ich muss zu den anderen. Ich bin schon viel zu lange weg! Wenn das stimmt, was Evans gesagt hat… Sie glauben sowieso schon, dass ich sie verraten könnte. Ich darf ihr Misstrauen nicht schüren!«
»Evans?«, fragte Lucinda verwirrt und atemlos. »Was meinst du? Ich-«
»Du hast mir das Leben gerettet, Lucinda.« Regulus wandte sich wieder ihr zu und zum ersten Mal seit seiner Ankunft hatte Lucinda das Gefühl, dass er wirklich sie ansah. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände, küsste sie sanft. Seine Lippen waren kalt, genauso seine Hände, seine Nase… »Danke.«
»Ich- Regulus, bleib!« Verzweifelt griff sie nach seiner Hand, doch der junge Zauberer schüttelte den Kopf.
»Sie dürfen nicht denken, dass die Auroren mich in ihrer Gewalt hatten!«
»Du könntest doch einfach verschwinden! Wir könnten fort! Wir könnten-«
»Nein!« Regulus schüttelte langsam den Kopf. »Sie würden dahinter kommen und mich finden. Lucinda, ich komme wieder.« Noch einmal küsste er sie. »Versprochen.«
Dann mobilisierte er seine allerletzten Kräfte und disapparierte.
Sie waren alle mehr als überrascht, als Regulus Black die Tür aufstieß und schwankend zu den anderen Todessern in den Saal trat. Besonders Snape klappte der Mund auf und er tauschte einen Blick mit Alec Mulciber. Der Dunkle Lord stand am Tischende, seine Schlangenaugen taxierten Regulus und er stand einen Moment unbeholfen herum, bis er sich dazu entschied, sich auf den freien Platz neben Bellatrix fallen zu lassen. Das Apparieren hatte ihm alles abverlangt und Regulus wollte am liebsten nur noch schlafen, doch die Kälte kroch zurück in seine Glieder und er begann erneut zu zittern. Er war sich bewusst, dass er in einem erbärmlichen Zustand vor seine Kameraden trat, doch das war besser, als ihr Misstrauen auf sich zu lenken.
Tatsächlich fragte Severus auch sogleich sowohl verwundert als auch entsetzt: »Du bist entkommen?« Seine Stimme war ein leises Zischen. Er hielt sich seine Schulter, in die sich der Pfeil gebohrt hatte, obwohl die Wunde bereits geheilt worden war. »Wie das?«
»Auf dieselbe Weise wie du.« Regulus schluckte, griff nach dem Weinglas vor ihm, das sich von selbst füllte und trank es in einem Zug beinahe leer. Alkohol wärmte schließlich von innen, nicht wahr? »Potter war zwar etwas nervig, aber als die Zentauren und der Auror angefangen haben zu streiten, war es gar nicht mehr so schwer zu entkommen…«
Wieder war es still und Regulus war sich nicht sicher, ob sie seiner Geschichte Glauben schenkten. Würde er sie glauben? Nun ja…
»Welch glückliche Fügung.«, sagte Alec irgendwann und Blake stimmte ihm zu. Regulus war noch immer angespannt, wusste nicht, wohin er schauen konnte, aber auch Voldemort schien sich damit zufrieden zu geben oder hatte einfach wichtigeres im Sinn.
»Wieso waren es so viele?«, fragte er Mulciber Senior und fixierte nun ihn wie die Schlange die Maus.
»Ich weiß nicht, Herr.« Mulciber räusperte sich nervös. »Die meisten waren keine Auroren…«
»Dumbledore«, Voldemort spuckte den Namen aus, »es war sicherlich Dumbledores Werk.« Zornig stieß er sich von dem Tisch ab und ging zu einem der Fenster. Regulus schluckte. Die Widerstandsgruppen, von denen es munkelte… Von heute an waren sie kein bloßes Gerücht mehr. Und wie erwartet war Sirius Teil davon.
»Aber was macht es für einen Unterschied?« Voldemort ließ ein leises Kichern verlauten. »Wir haben die Auroren getötet. Wir können auch diese Idioten töten.« Er fuhr herum. »Wen habt ihr gesehen? Wer war unter ihnen?«
Sirius Black. Es war gleich einer der ersten Namen, die fielen und Regulus’ Magen zog sich unsanft zusammen und das nicht wegen des Weines. Rubeus Hagrid. James Potter. Miranda Potter. James Potter Junior. Remus Lupin. Marlene McKinnon. Peter Pettigrew. Lily Evans. Und noch ein alter Mann, der die Verletzten heilte.
»Sie machen gemeinsame Sache mit den Auroren.« Voldemort wandte sich wieder Mulciber Senior zu und jetzt grinste er nicht mehr. »Kümmere dich darum!«

Kaum dass Lily und James in dem Haus seiner Großeltern zurück waren, lief sie schon ins Schlafzimmer und kramte nach dem alten Märchenbuch, das James ihr geschenkt hatte. Während sie das Märchen der drei Schwestern wieder und wieder las, ging James ins Badezimmer und kam nach einiger Zeit geduscht und nur mit einem Handtuch um die Hüften wieder zurück. »Ich bin soooo müde.«, meinte er und fuhr sich gähnend durch die nassen Haare, sodass sie wieder in alle Richtungen abstanden. Als Lily ihm nicht antwortete, besah er sich das Buch genauer. »Was machst du da?«
»Nachforschen.«, antwortete sie und blätterte das Buch durch.
»In einem Märchenbuch?«
»Ja, in einem Märchenbuch!« Genervt sah Lily auf. »Begreifst du das denn nicht, James? Was die Zentaurin gesagt hat… Die drei Himmelsgöttinnen sind genau wie die drei Schwestern aus dem Märchen!«
»Wieso? Die einen bewachen einen Hund, die anderen einen Webstuhl.« James verdrehte die Augen.
»Ich bin mir sicher, dass das in Zusammenhang steht! Erinnere dich an die Tarotkarten! An das, was Sito gesagt hat!«
»Wir reden von einem Sternenbild und einem Kindermärchen!«
»Wir reden vielleicht vom Ende der Welt, James!« Lily sprang vom Bett auf. »Oder wie hast du die Zentaurin verstanden?«
»Lily, du steigerst dich da in etwas hinein!«
»Nein, du nimmst das alles nicht ernst genug!« Wütend packte Lily seine Schultern. »Du hast diese Träume nicht! Du verstehst nicht! Wenn diese ganze Fädengeschichte und das alles zusammenhängt, dann… Ich weiß nicht, was es bedeutet, aber irgendetwas geht da vor sich und meine Träume sind vielleicht des Rätsels Lösung!«
»Okay!« James nickte hilflos. »Okay, sagen wir, du hast recht, aber was willst du tun?«
»Ich gehe zu Sito.« Sie ließ ihn los und ging zu ihrem Kleiderschrank auf der Suche nach der Jacke, die sie bei ihrem letzten Besuch bei Sito getragen hatte. Seine magische Visitenkarte war sicherlich noch in der Tasche…
»Jetzt?« James setzte ihr nach. »Lily, nein! Erstens hast du mir versprochen nicht ohne mich zu ihm zu gehen.«
»Dann zieh dir was an!«
»Zweitens«, er packte sie an den Schultern, aber Lily schlug seine Hände fort, »zweitens sind wir beide viel zu erschöpft, um jetzt halsüberkopf in das nächste Abenteuer zu stürzen! Denk doch mal einen Moment nach, Lily und hör mir zu!« Noch einmal griff er nach ihrer Hand und dieses Mal ließ sie ihn gewähren. Trotzig sah sie zu ihm auf und James seufzte.
»Wir haben gerade eine Schlacht gegen Todesser geschlagen. Ich fühle mich, als hätte der alte Jenkins mich mit seinem Traktor überfahren und dann den Rückwärtsgang eingelegt, um noch mal drüber zu rollen und ich weiß, dass es dir genauso geht, nur bist du viel zu aufgeregt und voller Adrenalin, um das zu merken oder es dir einzugestehen. Also, stell dir vor, du gehst zu Sito, stell dir vor, er ist nicht dein Freund, sondern dein Feind. Was willst du in deinem ausgelaugten Zustand unternehmen? Du fühlst dich vielleicht topfit im Moment aber dein Körper hat seine Grenzen und er braucht Ruhe und du auch. Wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht sind auch unsere Freunde nicht fit genug, um uns zu Hilfe zu eilen! Es ist nicht deine Art so überstürzt loszurennen, erstrecht nicht in die Nokturngasse. Wir brauchen einen Plan, Lily.« James atmete tief durch, während Lily sich das Gesagte kurz durch den Kopf gehen ließ.
»Was ist, wenn es zu spät ist, wenn wir einen Plan haben! Voldemort hat die Zentauren getötet, weil er dachte, sie wüssten etwas, was ist, wenn er Sito auf die Schliche kommt-«
»Wieso sollte er das tun?« James runzelte die Stirn. »Ich meine… Was glaubst du WILL Voldemort?«
»Ich weiß nicht.« Lily sah zu Boden. »Aber er hat Blanchard getötet, weil sie mir von den Fäden erzählt hat. Er hat die Zentauren angegriffen, weil sie die Nachricht der Sterne verbreitet haben. Und als Miriam und ich bei Sito waren, gab es einen Tumult und er hat mich förmlich rausgeworfen!« Sie sah auf und schluckte. »Ich glaube, Voldemort weiß, dass schon bald etwas geschehen wird. Und nur die Wahrsager können die Zeichen richtig deuten. Deswegen ist er auch in die Mysteriumsabteilung eingebrochen.«
James nickte langsam. »Da ist aber noch ziemlich viel, was wir nicht sicher wissen.«
»Deswegen müssen wir zu Sito!«
»Aber nicht heute Nacht!« Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und sah sie streng an. »Heute Nacht wurde schon genug Blut vergossen, findest du nicht?«
»Wir können ihn retten!«
»Wenn er so ein weiser Wahrsager ist, weiß er doch schon längst, dass er in Gefahr ist.« James schmunzelte kurz und ließ dann seufzend die Hände sinken. »Lily bitte, lass uns morgen früh noch einmal in aller Ruhe darüber nachdenken, ja?«
Sie schluckte, überlegte kurz, ob sie alleine gehen sollte, doch dann stimmte sie James zu. Zufrieden nickte er und zog Lily in eine kurze Umarmung. »Morgen früh«, versprach er, »sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.«
Doch Lily wagte das zu bezweifeln.

Als Lily am nächsten Morgen erwachte, lag James nicht neben ihr und auch als sie sich in dem Haus auf die Suche nach ihm begann, konnte sie ihn nicht finden. Nachdenklich bereitete sie sich eine Tasse Kaffee zu, als sie einen lauten Schlag aus dem Wohnzimmer hörte. Lily ließ ihre Tasse stehen und stürzte aus dem Zimmer.
»Verflucht Koby! Kannst du nicht mal irgendwo hin apparieren, wo man uneingeschränkt landen kann?!« Inmitten eines Bretterhaufens, der ursprünglich wohl ursprünglich mal der Couchtisch gewesen war, stand Sirius, die Arme in die Seiten gestemmt und blickte verärgert auf den kleinen Hauselfen hinunter.
»Tut mir leid, Sir.«, meinte der kleine Hauself, die Ohren angelegt und die Finger ineinander verschränkt.
»Unfassbar! So ein tollpatschiger Hauself wie du ist mir noch nie untergekommen!« Grummelnd stieg Sirius aus dem Bretterhaufen, schwenkte seinen Zauberstab und der Bretterhaufen begann sich wieder selbst zusammen zu bauen. Koby disapparierte schnell, bevor er noch mehr Rüffel von Sirius bekommen konnte, und der Marauder ließ sich erschöpf auf das Sofa fallen.
»Hauselfen! Machen mehr Ärger, als dass sie helfen.«, grummelte Sirius und wandte sich dann Lily zu. »Alles klar, Rotschopf?«
»Hallo Sirius.« Sie schenkte ihm ein Lächeln, fuhr sich durch die ungekämmten Haare und trat näher. »Was machst du hier?«
»Ich hab frei und dachte, ich schau mal vorbei.«, antwortete Sirius leichthin und legte die Füße auf dem wiederaufgebauten Couchtisch ab. Lily presste die Lippen aufeinander.
»James hat dich geschickt, oder?«
»Nein, Quatsch, wie kommst du darauf?«
Sie verdrehte die Augen und ging wieder in die Küche. Sie kam wieder mit zwei Tassen Kaffe und zwei Schalen Müsli, von denen Sirius begeistert je zwei zu sich schweben ließ. »Miriam macht mir nie Frühstück«, beschwerte er sich, während er schon den ersten Löffel Müsli in sich reinstopfte.
»Hast du etwas anderes erwartet?« Lily schmunzelte und nippte vorsichtig an ihrem heißen Kaffee.
»Na ja… Ich glaube, das ist nur fair, weil ich ihr auch nie Frühstück mache.«, überlegte Sirius und pickte eine Rosine aus seinem Müsli. Wenn es eine Sache gab, die Sirius Black absolut nicht ausstehen konnte neben seiner Familie, dann waren es Rosinen im Müsli oder im Vanillepudding, dabei aß er sonst eigentlich alles.
»Du solltest ihr vielleicht mal welches machen. Sie würde sich freuen.« Lily schmunzelte wieder. Sirius und Miriam waren schon ein Paar der besonderen Art. Genau genommen war sie sehr überrascht, dass das ganze mit den beiden schon so lange lief. Wenn sie sich noch richtig erinnerte, so hatte sie damals als sie ihre Beziehung bekannt gaben den beiden nicht mehr als zwölf Stunden zugetraut.
Mehr oder weniger schweigend führten sie ihr Frühstück fort. Als Lily fragte, wo James abgeblieben war, antwortete Sirius, dass er vermutlich zu seinem Verein gegangen war. »Irgendwer muss ja das Geld für das Müsli verdienen.«
»Wie läuft es in deinem Job?«
»Super!« Sirius grinste von einem Ohr zum anderen. »Ich hab sogar schon Anfragen für Personenbeförderungen! Ich überlege mir so einen Beiwagen ans Motorrad zu montieren, du weißt schon.«
Lily nickte. Ihr Freund hatte wohl tatsächlich sein Hobby zum Beruf gemacht. Nur wie lange war dieser Beruf noch so sicher, dass er ihn ausführen konnte?
»Was glaubst du haben die Todesser als nächstes vor?«, fragte sie und betrachtete den Kaffeesatz in ihrer Tasse. Konnte man nicht auch daraus die Zukunft lesen?
»Keine Ahnung. Um ehrlich zu sein ergeben Voldemorts Handlungen keinen Sinn für mich.« Sirius strich sich nachdenklich die Haare aus dem Gesicht. »Wenn wir Regulus hätten verhören können…«
Lily musterte ihn einen Moment lang verstohlen aus den Augenwinkeln. »Hättest du ihn lieber in Crouchs Gewalt gesehen als in Voldemorts?«
Er zuckte mit den Schultern, antwortete dann »vermutlich« und trank seinen Kaffee aus. Für einen Moment schwiegen sie.
»Du hast eine Schwester, nicht wahr?«, fragte er unvermittelt und wandte sich Lily zu.
»Ja.«
»Richtig…«, Sirius schmunzelte, »die ›alte Schreckschraube mit dem Herz aus Stein und dem Pferdegesicht‹ wie James sie nannte…«
Lily prustete los. Eigentlich sollte sie nicht lachen, Petunia war immer noch ihre Schwester, aber Pferdegesicht hatte sie noch niemand genannt.
»Ist sie wirklich so schlimm, wie James sie beschrieben hat?«, fragte Sirius nach und Lily wiegte den Kopf hin und her.
»Vermutlich ja.« Sie grinste. »Aber sie war nicht immer so.«
»Nein?« Sirius senkte den Blick in seine leere Kaffeetasse. Sein Gesicht war plötzlich ernst, das Lächeln wie weggeblasen. »Manchmal frage ich mich das auch… Ob Regulus schon immer so war und ich es nur nicht gemerkt habe…«
Lily schluckte. Sie dachte an das Gespräch zwischen Andromeda und Sirius zurück. Andromeda hatte gesagt, Regulus wäre seinem großen Bruder kaum von der Seite gewichen, dass er ihn vergöttert hatte…
»Severus war auch nicht immer so.« Lily zog die Beine an und schlang die Arme um ihre Knie. »Ich glaube, in Slytherin einer von den Guten zu bleiben ist fast unmöglich.«
»Aber es war ihre Entscheidung nach Slytherin zu gehen.«
»Der sprechende Hut entscheidet.«
Sirius schnaubte. »Mich wollte er auch nach Slytherin stecken. Aber ich hab mich gewehrt.«
»Wie hast du dich denn gewehrt?« Lily grinste. »Hast du dir ausgemalt, wie du ihn mit einer Schere zerschneidest, falls er dich nach Slytherin schickt?«
»So in etwa.« Sirius grinste. »Und es hat geklappt!«, fügte er dann nicht ohne Stolz hinzu.
Lily lächelte und seufzte dann. »Es ist aber vielleicht nicht jeder so willensstark sein wie du…«
»Nein.« Sirius senkte wieder den Blick. »Willensstark sind sie vermutlich wirklich nicht die zwei Idioten. Obwohl ich mir bei Schniefelus wirklich schlecht vorstellen kann, dass er mal nett gewesen sein soll. Richtig nett meine ich, nicht nur zu dir.«
»Du bist auch nicht gerade nett zu jedermann.«, warf Lily ein.
»Nein, meine Liebe muss man sich verdienen.« Sirius grinste wieder. »Aber dann bin ich ein durchaus umgänglicher Geselle. Schniefelus hingegen war stets nur dir gegenüber einigermaßen erträglich.«
Lily lächelte leicht. Umgänglich würde sie Sirius Black vermutlich nicht nennen, schließlich ließ er nur zu gerne seine schlechte Laune an anderen aus, war stürmisch und manchmal ein richtiges Ekel. Aber eigentlich war der Sirius, den sie inzwischen kannte doch ein ganz lieber Kerl… Vielleicht ein bisschen zu sehr von sich selbst überzeugt, aber immerhin konnte man sich auf ihn verlassen.
»Du und James, ihr habt Severus nie eine richtige Chance gegeben.«
»Das musste ich gar nicht. Ich hab gleich auf den ersten Blick gesehen, dass der Typ und ich keine Freunde werden. Und dass er nach Slytherin kam, hat mich nur in dieser Annahme bestätigt.«
Lily seufzte tief, bohrte aber nicht weiter. Sie wusste, egal was sie sagte, Sirius würde seine Meinung über Severus nie ändern. Und im Endeffekt hatte er ja auch recht behalten…
»Als Regulus nach Slytherin kam, hast du ihn da auch abgeschrieben?«, fragte sie dann und merkte erst, nachdem sie es gesagt hatte, wie gemein die Frage klang, obwohl sie sie eigentlich nicht so vorwurfsvoll hatte stellen wollen. »â€˜Tschuldige! Ich meinte-«
»Schon gut.«, unterbrach Sirius sie und seufzte tief. »Um ehrlich zu sein hab ich schon vorher gemerkt, dass er mir entgleitet… Er stand schon immer viel mehr unter dem Einfluss meiner Mutter als ich. Er hat sie nie gehasst, er war ihr kleines Baby und als er im Gegensatz zu mir nach Slytherin kam, hatte er sogar Vaters Anerkennung gewonnen…« Er seufzte, fuhr sich noch einmal durchs Haar und rutschte tiefer in das Sofa hinein. »Jeden Tag durfte ich mir anhören, wie toll Regulus doch wäre, weil er in Slytherin gelandet ist und wie furchtbar Gryffindor sei. Daraufhin hab ich mein Zimmer rot-gold gestrichen. Ich hab alles getan, um anders zu sein und er hat alles getan, um ihr perfekter Vorzeigesohn zu sein. So haben wir angefangen, uns gegenseitig zu verachten.«
Lily schluckte, dann löste sie sich aus ihrer Haltung und rutschte näher an Sirius heran. Sie legte den Kopf auf seine Schulter und Sirius legte wortlos einen Arm um sie. Die Begegnung mit seinem Bruder war ihm näher gegangen, als er selbst zugeben wollte, das spürte sie.
»Ich war immer anders als meine Schwester.«, murmelte sie und legte die Füße zu Sirius’ auf den Couchtisch. »Das hat sie auch gemerkt. Und als ich elf wurde und Professor McGonagall bei uns zuhause aufgetaucht ist und meinen Eltern erklärte, dass ich eine Hexe sei und jetzt nach Hogwarts dürfe… Ich glaube, meine Schwester war seit diesem Tag an neidisch auf mich… Und aus diesem Neid wuchsen Verachtung und Hass.«
Sirius streichelte ihre Schulter. »Wir haben ja mehr gemeinsam, als ich gedacht hätte, Rotschopf. Wir lieben beide James und Miriam, James’ Eltern haben uns praktisch adoptiert und wir haben beide Geschwister, die uns hassen…« Es sollte witzig klingen, doch Lily hörte den leichten Schmerz aus seiner Stimme.
»Regulus hasst dich nicht.«, flüsterte sie daher und legte tröstend eine Hand auf sein Bein.
»Woher willst du das wissen?«
»Hast du nicht gemerkt, wie wohl er sich in deinen Armen gefühlt hat?« Lily sah auf und lächelte. »Er vertraut dir immer noch.«
Sirius schluckte. »Ich weiß nicht, ob ich ihm vertrauen würde…«
»Ich glaube… Ich glaube von seinen großen Geschwistern erwartet man dann doch immer, dass sie das Richtige tun. Auch wenn ich weiß, dass Petunia und ich einander fremd geworden sind… Ich würde darauf vertrauen, dass sie das Richtige tut, falls ich sie mal wirklich brauchen sollte…«
Sirius ließ sich das Gesagte einen Moment durch den Kopf gehen. »Das Richtige… Ich glaub ich hab als großer Bruder noch nie das Richtige getan. Hab ihn zu dummen Streichen angestachelt und Vaters Ärger auf uns gezogen. Ich hab ihn alleine bei meinen Eltern zurück gelassen, als ich die erstbeste Gelegenheit dazu bekam. War das das Richtige?«
»Du kannst nicht völlig versagt haben.«, erwiderte Lily sanft. »Er war von seinen Feinden umzingelt und hat darauf vertraut, dass du nicht zulässt, dass wir ihm etwas antun. Sonst hätte er zumindest versucht, sich aus deinen Armen zu winden und zu fliehen«
»Ich hätte nur nie gedacht, dass er sich ihnen tatsächlich anschließt.« Sirius seufzte und legte den Kopf auf Lilys. »Regulus gehörte nie zu den Mutigen, weißt du? Hat sich unter Mutters Rockzipfel oder hinter meinem Rücken verkrochen… Ich hab ihn immer noch als so unschuldig, klein und schwach in Erinnerung, dass ich das Bild des Todessers, der mir im Wald begegnet ist, nicht mit ihm in Einklang bringen kann. Manchmal frage ich mich, ob ich ihn hätte ändern können... Ob ich mir hätte mehr Mühe geben müssen.«
»Vielleicht ist es noch nicht zu spät.« Lily sah auf und plötzlich wollte sie es Sirius sagen. Sie wollte ihm sagen, dass sie seinen Bruder auf dem Eis gesehen hatte, dass sie ihn hatte retten wollen und ihm deswegen nachgelaufen war, dass es kein Zufall gewesen war. Sie wollte ihm sagen, dass das Leben seines Bruders am seidenen Faden hing.
Am seidenen Faden… Lilys Herz beschleunigte. Woher kam dieses Sprichwort noch gleich?
»Doch, ist es.«, riss Sirius sie aus ihren Gedanken. »Wenn die Todesser so verfahren, wie er gesagt hat und er auch als Gefangener des Ministeriums nicht sicher ist… Wenn er die Seite wechselt, werden die Todesser ihn töten, wenn er ein Todesser bleibt, werden wir ihn töten.«
»Würdest du ihn wirklich töten, wenn du ihm im Kampf gegenüber stehst?«, fragte Lily leise und bei dem Gedanken einmal den Zauberstab gegen den sechzehnjährigen Jungen erheben zu müssen, den sie im Eiswasser hatte sterben sehen, lief ihr eine Gänsehaut über den Rücken.
»Ich weiß nicht.«, flüsterte Sirius zurück und sein Griff an ihrer Schulter verhärtete sich. »Vielleicht… Das kommt darauf an.«
»Worauf?«
»Ob er in Begriff ist, jemanden zu töten, der mir wichtig ist.«

Am Abend traf sich der Orden im Haus der Familie McKinnon, um die Ereignisse der vergangenen Nacht in Ruhe besprechen zu können. Obwohl Fabian kein Mitglied des Ordens war, hatte Dumbledore ihn gebeten dabei zu sein, schließlich hatten er, Miriam, Alice und Frank Voldemort belauschen können. Peter war schon etwas länger da und hatte Marlene McKinnon beim herrichten des Wohnzimmers gerichtet. Statt dem üblichen Esstisch und der Couch gab es eine große, hölzerne Tafel mit vielen Stühlen, damit alle Mitglieder daran Platz hatten. Fabian, sein Bruder, Alice und Frank saßen bereits in einer Reihe und unterhielten sich, als es im Kamin rauschte und Sirius heraus trat. Er trug wie so oft seine Lederjacke und sah etwas verschlafen aus. Als es direkt hinter ihm noch einmal im Kamin rauschte, glaubte Peter erst, es sei Miriam, doch heraus trat Lily mit ein paar Rußflecken im Gesicht. Peter beobachtete, wie über Fabians Gesicht ein Hauch von Enttäuschung huschte, er den Blick senkte, sich die Haare aus der Stirn strich und erst dann wieder aufsah und Lily ein Lächeln schenkte, während sein Bruder die Neuankömmlinge wie Luft behandelte. Aber wieso sollte Fabian enttäuscht darüber sein, dass Sirius und Lily zu der Besprechung kamen? Nachdenklich zog Peter die Stirn kraus.
Es rauschte noch öfter im Kamin und schon bald hatte sich auf dem Teppich ein schwarzer Rußfleck gebildet, der Marlene aber nicht zu stören schien. Remus, Mr Finwick, Moody, Dorcas und James’ Eltern erschienen. Sie alle sahen noch etwas müde aus, besonders der alte Mr Fenwick. Dumbledore, der kurz darauf an der Tür klopfte und eingelassen wurde, war in einem dunkelroten Zauberumhang gekleidet und Peter hatte das Gefühl, dass der alte Schulleiter einen etwas mürrischen Zug um den Mund hatte, obwohl der lange Bart sein halbes Gesicht verdeckte. Hagrid trat hinter ihm durch die Türe, vermutlich hätte der Halbriese beim flohen den Kamin völlig zerstört, weswegen sie das Apparieren vorgezogen hatten.
Schließlich erschien auch James im Kamin. Seine Haare waren noch nass und er trug Muggelkleidung. Seinen Rucksack ließ er in einer Ecke liegen, dann ging er zu Lily, die ihm einen Platz frei gehalten hatte. Sie erhob sich, als er zu ihr trat, sie tauschten einen schnellen Kuss, James fragte sie, wie es ihr ginge. Peter runzelte erneut die Stirn. Soweit er wusste, wohnten die beiden doch zusammen… Aber heute schienen sie sich nicht gesehen zu haben. »Ich brauche übrigens keinen Babysitter, Liebling.«, hörte Peter Lily sagen, woraufhin James die Augen verdrehte und einen genervten Blick mit Sirius tauschte. Lily und James hatten ja hoffentlich nicht schon wieder Streit… Peter konnte die Streitereien zwischen den beiden absolut nicht leiden. Bei Sirius und Miriam wusste man wenigstens, dass sie es nicht ernst meinten, aber Lily und James…
Allerdings ließ James sich nicht von Lilys Laune beirren, legte seinen Arm um ihre Schulter, küsste sie auf die Schläfe, während er Remus zuhörte, der neben Lily saß, reichte ihr ein Glas Wasser… Und sie ließ ihn gewähren, legte irgendwann auch ihre Hand auf seinem Bein ab, lächelte ihm zu, als er ihre Schulter streichelte. Peter unterdrückte ein Seufzen. Wenn er nur so gut mit seiner Exfreundin hätte umzugehen gewusst… Oder mit Emily.
Als der Orden vollzählig war, bat Dumbledore Fabian, Alice und Frank zu wiederholen, was Voldemort gesagt hatte. Peter bemerkte, wie Lily und James einen schnellen Blick tauschten. Er selbst wurde aus dem Gerede von Schicksal und Sternen nicht schlau. Wahrsagen hatte nie zu seinen Stärken gehört und in Astronomie hatte es viel zu viele seltsame Sternbilder gegeben, die überhaupt nicht so aussahen wie das, wonach sie benannt waren. Sirius hatte sich immer für Astronomie begeistert und sogar während ihrer Schulzeit das eine oder andere Buch darüber aus in der Bibliothek gelesen. Eines Nachts waren Peter, James, Remus und Sirius auf den Nordturm geschlichen und hatten Sternschnuppen beobachten können. Sirius hatte ihnen einige Sterne benannt, aber Peter hätte ihm an diesem Abend vermutlich alles geglaubt, er selbst kannte sich ja schließlich gar nicht aus.
Fabian schloss mit einem: »Keine Ahnung, was das bedeuten soll« und der Orden schwieg betroffen. Dumbledore lehnte sich in seinem Stuhl zurück und Gideon richtete seinen Blick auf Lily und James.
»Ihr seid mit den Zentauren weggegangen.«, sagte er. »Was haben sie gesagt?«
»Sie haben uns eine Sternenkonstellation gezeigt und gesagt, dass sich Voldemorts Worte wohl darauf beziehen.«, antwortete James und wandte sich fragend an Lily. »Wie war das noch? Der Hund frisst den kleinen Bären?«
Lily nickte. »Die Zentauren sehen in dem Sternenbild das Ende der Welt hervor… Sie meinen, irgendetwas großes, bedeutendes wird in naher Zukunft geschehen, aber sie wissen nicht, was.«
»Voldemort hat die Zentauren abgeschlachtet, weil sie in einem Sternenbild das Ende der Welt hervor gesehen haben?« Miranda und ihr Mann tauschten einen Blick. »Da muss doch mehr dahinter stecken.«
»Er hat eine Wahrsagerin getötet und ist in die Halle der Prophezeiungen eingebrochen.« Remus kräuselte die Stirn. »Könnte es wirklich sein, dass wir etwas Weltbewegendes übersehen haben?«
»Es gibt doch noch mehr Wahrsager als nur Madam Blanchard«, meldete sich Lily zu Wort. »Hat keiner der Wahrsager des Ministeriums etwas vorhergesehen?«
»Das kann ich Ihnen nicht sagen, Lily.« Dumbledore fuhr sich nachdenklich durch seinen Bart und James tauschte einen Blick mit seinem Vater.
»Das Ministerium ist in einem solchen Fall nicht gerade eine Quelle, auf die wir uns verlassen sollten.«, meinte Gideon und sein Bruder stimmte ihm zu.
»Aber wir könnten uns dennoch mal umhören.« Fabian spielte nachdenklich mit seinem Zauberstab in seinen Händen. »Wenn es wirklich eine Prophezeiung über den Untergang der Welt gibt, dann würde ich gerne darüber Bescheid wissen.«
»Ich glaube, es geht eher um den Untergang Voldemorts.«, meinte Sirius. »Warum sonst sollte er so versessen davon sein, die, die darüber Bescheid wissen, zu töten?«
Für einen Moment ließen alle diesen Gedanken sacken. Auch Dumbledore schloss für einen Moment die Augen und als er sie wieder öffnete, blitzen die blauen Augen genauso selbstsicher, wie Peter es sonst von ihnen kannte.
»Ich brauche sowieso eine neue Lehrerin für das Fach Wahrsagen, nachdem Madam Blanchard so gewaltsam aus dem Leben gerissen wurde. Ich habe das Ministerium bereits angeschrieben. Vielleicht meldet sich ja der eine oder andere Wahrsager…«
»Sie meinen den einen oder anderen Stümper.« Sirius verdrehte die Augen. »Wahrsager haben doch alle einen Knall! Es überrascht mich, dass Voldemort an so etwas glaubt.«
Da musste Peter seinem Freund durchaus zustimmen. Emily hatte zwar immer an Wahrsagerei geglaubt und das Fach völlig faszinierend gefunden, aber Peter hatte dem nichts abgewinnen können.
»Vielleicht glaubt er nicht daran, aber es gefällt ihm trotzdem nicht, dass Leute seinen baldigen Untergang verkünden.« Fabian zuckte mit den Schultern. »Es klang eher so, als wollte er die Zentauren für ihre törichten Ansichten bestrafen, als dass er sein Leben durch ihren Tod retten wollte.«
»Was ist, wenn die Zentauren nicht die einzigen waren, auf die Voldemort es abgesehen hat.« Lilys Hände ballten sich zu Fäusten. »Irgendwo sind die Namen der gemeldeten Wahrsager mit Sicherheit vermerkt. Sie sind alle in großer Gefahr!« Sie wandte sich wieder Dumbledore zu. »Wenn wir ihre Namen hätten, könnten wir sie aufspüren und beschützen! Vielleicht erfahren wir dann auch, was es mit diesem Sternenbild tatsächlich auf sich hat!«
»Woher sollen wir diese Namen kriegen?« Marlene McKinnon wandte sich an Moody. »Gibt es im Ministerium eine Wahrsagerabteilung?«
Moody verzog das Gesicht und knurrte verächtlich: »Was die registrierten Wahrsager des Ministeriums voraussagen, können wir alle auf Seite drei des Tagespropheten nachlesen.«
Peter brauchte einen Moment, um zu begreifen: Auf Seite drei war stets der Wetterbericht.
»Und wenn sie uns das nur glauben machen wollen?« Lily sah Moody eindringlich an. »Vielleicht verschweigt uns das Ministerium-«
»Das Ministerium verschweigt uns mit Sicherheit vieles!«, unterbrach Moody die rothaarige Hexe, »Aber wenn es etwas zu finden gibt, dann nur in der Mysteriumsabteilung!«
»Also schön.« Lily zuckte mit den Schultern. »Wenn die Todesser dort einbrechen können, dann wir doch wohl auch!« Peter sah, wie James beruhigend seine Hand auf Lilys Oberschenkel legte, während sich alle schon Gideon Prewett zuwandten, der meinte: »Wenn es in der Mysteriumsabteilung je etwas Lohnendes zu finden gab, dann haben es die Todesser es sowieso schon geholt!«
»Und wenn sie die Namen der Wahrsager gefunden haben?«, warf Lily ein und beugte sich über den Tisch. »Wenn wir wüssten, wem sie als nächstes auflauern wollen, dann wären wir ihnen einen Schritt voraus und könnten ihnen eine Falle stellen!«
»Erstens ist es unmöglich in die Mysteriumsabteilung einzubrechen und die Unsagbaren werden keinen Mucks verlieren, egal wie sehr wir bitten und betteln.«, meldete sich Fabian zu Wort und ignorierte Lilys »Es WAR unmöglich«. »Zweitens würde ein weiterer Einbruch im Tagespropheten gemeldet werden und die Todesser könnten sich zusammenreimen, dass wir es waren und die Falle ist keine Falle mehr, wenn sie wissen, dass wir ihren Plan kennen.«
»Was willst du dann tun?« Lily wollte aufspringen aber James packte ihren Arm und hielt sie fest. »Willst du alle Wahrsager sterben lassen?«
»Wir können nicht unser Leben für eine Vermutung aufs Spiel setzten«, erwiderte Fabian. »Vielleicht ist er ja gar nicht hinter ihnen her?«
»Super! Und wie viele Wahrsager müssen noch sterben, bis du einsiehst, dass er hinter ihnen her ist?« Jetzt sprang Lily doch auf. Für einen Moment war es still am Tisch und James hob langsam die Hand, zog Lily wieder nach unten. Sie setzte sich wieder, allerdings fixierte sie Fabian mit ihrem Blick und sie saß stocksteif auf der äußersten Kante ihres Stuhles. Peter fürchtete, dass das heute nicht Lilys bester Tag war.
»Wir haben immerhin ein paar Todesser fassen können.«, berichtete Moody. »Allerdings nicht die Hellsten. Und allzu viel scheinen sie nicht zu wissen.«
»Wenn uns Regulus Black doch nur nicht entwischt wäre.«, grummelte Gideon.
»Und du glaubst, Regulus hätte wäre in Voldemorts Pläne eingeweiht gewesen?« Höhnisch beugte sich Sirius zu Gideon über den Tisch. »Ein sechzehnjähriger Grünschnabel?«
Erneut breitete sich Schweigen aus. Unruhig rutschte Peter auf seinem Stuhl hin und her.
»Eines kapier ich nicht«, meldete sich der kleine Marauder schließlich. »Wenn er hinter den Wahrsagern her ist, warum hat er sich zuerst Blanchard und dann den Zentauren gewidmet? Ich meine, die Zentauren arbeiten nicht besonders eng mit den Zauberern zusammen. Wenn er sie nicht angegriffen hätte, wüssten wir gar nichts von dem Sternenbild, oder?«
»Wir nicht.« Hagrid kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Aber die Zentauren reden noch mit anderen Wesen. Bleiben zwar meistens unter sich, sind aber durchaus zum Handeln bereit. Gibt viele verschiedene Wesen in den Wäldern.«
»Die Zentauren haben doch mal anmerken lassen, dass sich alle möglichen dunklen Wesen den Todessern angeschlossen hätten.« James runzelte die Stirn. »Was, wenn sich diese Wesen wieder von Voldemort abgewandt haben, weil die Zentauren seinen baldigen Tod verkündet haben? Dann hätte er zumindest ein Motiv, sie zu töten.«
»Und Blanchard?«
Peter sah, wie Lilys Blick zu James huschte, aber er den ihren mied. Nachdenklich schwiegen sie alle.
»Vielleicht hat das eine gar nichts mit dem anderen zu tun.«, meinte Fabian schließlich. »Die Zentaurenschlacht könnte so ausgelöst worden sein, wie James gesagt hat. Und Blanchard war vielleicht ein zufälliges Opfer… Genauso wie dieser VgddK-Lehrer. Voldemort wollte Hogwarts schwächen, die Lehrerschaft beunruhigen.«
»Rockwill starb nur, weil Voldemort Blanchard nicht finden konnte.«, widersprach Lily. »Er starb in IHRER Wohnung, Voldemort war gezielt hinter ihr her!«
»Hatte einer von euch im letzten Jahr bei ihr Unterricht? Vielleicht hat sie ja etwas angedeutet…«, fragte Fabian nach, aber die ehemaligen Schüler verneinten. Emily war die einzige gewesen, die Wahrsagen gewählt hatte. Wieder verfielen sie in Schweigen.
»Also?« Lily sah die Auroren nacheinander an. »Was machen wir?«
Blicke wurden getauscht, stumme Dialoge geführt.
»Ich denke, wir belassen es dabei. Ich höre mich im Ministerium um und sollte ich etwas in Erfahrung bringen, melde ich mich unverzüglich bei Ihnen allen.«, entschied Dumbledore schließlich. Zu Lilys Entsetzten nickten die Auroren alle einstimmig, auch James’ Eltern.
»Mehr nicht?«, fragte sie und sah Dumbledore schockiert an.
»Lily, wie Fabian schon aufgeführt hat, haben wir zu wenig Informationen und keine Chance an welche ran zu kommen.«
»Wir probieren es ja noch nicht mal!« Lily sprang erneut auf. »Ich dachte in diesem Orden geht es darum, die Menschen zu beschützen! Und jetzt tun wir wieder nicht weiteres, als Däumchen drehen!«
»Bei jeder Aktion setzten wir unser Leben aufs Spiel«, bemerkte Gideon.
»Und wenn wir nichts tun setzten wir das unschuldiger Menschen aufs Spiel!« Lily ballte die Hände zu Fäusten und schüttelte James Arme ab, die erneut versuchten, sie wieder zum Hinsetzten zu bewegen. »Wenn wir Voldemort nicht aufhalten, wer dann? Wenn es eine Weissagung gibt, wird sie uns nicht einfach so zufallen! Und sich nur umzuhören ist zu wenig!«
Und schließlich sprach Sirius aus, was sich jeder am Tisch insgeheim fragte: »Warum regst du dich denn so auf, Lily?«
Alle Augen waren auf sie gerichtet und Lily hasste es eigentlich im Mittelpunkt zu stehen. James stand auf, legte ihr beruhigend den Arm um die Schulter, aber Lily schüttelte ihn ab. Er sagte, sie solle sich beruhigen und gemeinsam würden sie schon einen Plan austüfteln, einen Weg finden, aber Lily schüttelte den Kopf. »Nein werden wir nicht!«, fauchte sie James an. »Weil es hier offensichtlich niemanden kümmert, wenn Voldemort Jagt auf die Wahrsager macht.« Sie wandte sich Sirius zu. »Es sind ja alles nur Stümper und nichts wert, nicht wahr?«
Damit verließ sie den Tisch, marschierte zum Kamin und flohte zum Potteranwesen. Vor Wut kochend verschränkte sie die Arme vor der Brust, rief nach Koby, damit er sie zu dem Haus von James’ Großeltern bringen konnte und er erschien auch tatsächlich. Bevor sie allerdings verschwinden konnten, rauschte es erneut im Kamin und James trat heraus. Lily wandte ihm schnell den Rücken zu.
Kommentarlos nahm er Kobys andere Hand und der Hauself brachte sie beide zu ihrer derzeitigen Bleibe. Er schien zu merken, dass ein Streit in der Luft hing und verschwand sofort wieder und das keine Sekunde zu spät.
»Was soll das, Lily?« James schüttelte fassungslos den Kopf. »Weißt du, wie du dich gerade benommen hast?«
»Aber es ist doch wahr, James!« Lily zitterte vor Wut. »Es kümmert sie nicht, was mit Wahrsagern passiert!«
»Natürlich kümmert es sie, aber sie haben recht! Wir können nicht einfach in die Mysteriumsabteilung einbrechen, wir können nicht wissen, was tatsächlich in Voldemorts Kopf vorgeht, außer du weißt es, und wenn du es weißt, dann sag es jetzt!«
»Woher soll ich das wissen?«
»Na, du tust auf jeden Fall so, als gäbe es nur diese eine Möglichkeit!«
»Es ist dir genauso egal, nicht wahr?« Tränen traten Lily in die Augen. »Es ist dir genauso egal was mit Leuten wie mir passiert! Du denkst, die Wahrsager werden schon wissen, wenn irgendetwas auf sie zukommt, aber ich könnte meine Visionen nicht richtig deuten, mich könnte Voldemort mit Leichtigkeit töten!«
»Lily, jetzt redest du wirklich Müll!« James verdrehte die Augen. »Natürlich interessiert es mich! Und niemand weiß, dass du-«
»Regulus Black weiß es!«, unterbrach Lily ihn. Verdutzt macht James einen Schritt zurück, hob die Augenbrauen.
»Regulus Black?«
»Ja!« Frustriert sah Lily ihn an. »Hast du ihm nicht zugehört? Er sagte: ›du wusstest es, bevor das Eis brach‹. Und die Art und Weise, wie er mich angesehen hat… Er weiß, dass ich eine Wahrsagerin bin!


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