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Fanfiction

James Potter und die Schwestern des Schicksals - Kapitel 15

von Jojoi

Mal wieder ungebetart - Rechtschreib- und Tippfehler dürfen behalten werden ;)

__________________________

Als James am Abend nach Hause kam, merkte er sofort, dass etwas nicht stimmte. Sirius und seine Eltern saßen mit ernsten Gesichtern im Wohnzimmer und um seine Mutter stapelten sich Bücher, die sie eilends durchsah. Aber der Hauptausschlag für das miese Gefühl, da sich in James’ Brust ausbreitete, waren die beiden Auroren, die bei seinem Vater saßen und ebenso ernst dreinschauten.
»Was ist los?«
Seine Mutter sah nicht mal auf, während sich sein Vater langsam erhob. »Lily ist heute morgen zusammen gebrochen.«
»Zusammen gebrochen?«, wiederholte James und warf seinen Besen achtlos zur Seite.
»Beim Joggen.« Einer der Auroren erhob sich und ging James entgegen. »Romulus McKenzie.«, stellte er sich vor und schüttelte James kurz die Hand. »Sie ist einfach zusammen gebrochen, ohne Vorwarnung oder sonstiges.«
»Wir haben sofort die Umgebung gefilzt.«, meinte der andere Auror. »Aber da war niemand.«
»Sie hat Fieber.«, meinte Miranda und schlug ein anderes Buch auf. »Vermutlich hat sie sich einfach etwas eingefangen.«
»Du glaubst wirklich, im einen Moment ist sie noch fit genug zum joggen und im nächsten sterbenskrank?«, warf Sirius ein und James wurde bleich wie die Wand.
»Sterbenskrank?!«
»Sie liegt oben. Bewusstlos.« Sein Vater wollte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter legen, aber James wich ihm aus und sprang die Wendeltreppe nach oben. Das konnte doch nicht wahr sein! Das konnte doch alles nicht wahr sein!
Sie lag in ihrem Zimmer, ihr Atem ging schnell und keuchend. Koby saß auf einem Stuhl gleich daneben und wartete anscheinend auf etwas. James beachtete ihn nicht groß, beugte sich über Lily und strich ihr die Haare aus dem Gesicht.
Sie glühte förmlich.
»Lily!« James schlug ihr sanft gegen die Wange, aber sie antwortete nicht. »Lily, Schatz, wach auf! Lily? Komm schon!«
»Baker hat sie hergebracht.« Sein Vater stand in der Tür, die beiden Auroren und Sirius im Schlepptau. »Er kam mit dem Auto vorbei, als sich Romulus und Norman gerade um sie kümmern wollten. Er dachte wohl, dass sie nichts Gutes im Schilde führten, hat darauf bestanden, Lily persönlich zu uns zu bringen. Romulus ist mit ihm gefahren.«
Scott Baker. So bitter der Name auch gewöhnlich auf James’ Zunge schmeckte, in diesem Moment war es ihm egal.
»Wir wären schneller gewesen, wenn wir appariert wären.«, knurrte der andere Auror, der wohl Norman hieß.
»Der Junge hat es nur gut gemeint.«, warf Mr Potter ein.
»Das hilft Lily aber im Moment nicht weiter.«, erwiderte Sirius, zwängte sich an den Männern vorbei und ließ sich neben James auf das Bett sinken. »Sie wird schon wieder.«, meinte er und legte eine Hand auf James’ Rücken. »Deine Mom findet schon etwas, das ihr helfen kann.«
»Warum habt ihr sie nicht ins Mungo gebracht?«, fragte James und löste sich von Lilys Anblick. »Vielleicht können die Heiler…«
»Tolle Idee, Junior.« Norman verdrehte die Augen. »Lass sie uns ins Mungo bringen, wo es von Voldemorts Spitzeln bestimmt nur so wimmelt!«
James schluckte. »Dann lasst einen Heiler herkommen!«
»Deine Mutter hat bisher noch jeden gesund gekriegt.«, erwiderte sein Vater und trat näher zu James heran. »Jetzt beruhig dich erst einmal und denk nach. Warum könnte sie zusammen gebrochen sein? Hat sie irgendwas genommen? Zaubertränke, Drogen, hat sie Allergien?«
James runzelte die Stirn, überlegte. »Sie nimmt mit Sicherheit keine Drogen. Und so weit ich weiß ist sie auf nichts allergisch.« Er stand auf und ging ins Badezimmer. Normalerweise bewahrte sie ihre Zaubertränke dort auf. Da standen sie auch, zwei Fläschchen auf dem kleinen Badezimmerschränkchen.
Zwei?
James runzelte die Stirn, öffnete die Flasche, von der er nicht wusste, was sich darin befand und schnupperte leicht daran. Er kannte den Geruch.
»Was sind das für Tränke?« Sein Vater war ihm ins Bad gefolgt und nahm James die Flasche aus der Hand, schnupperte ebenfalls daran.
»Der hier sollte verhindern, dass du Opa wirst.« James deutete auf die Flasche, die unberührt auf dem Schränkchen stand. »Und das hier ist, glaube ich, ein Schlaftrunk.«
»Schlaftrunk?«, wiederholte James’ Vater und schnupperte noch einmal daran.
»Sie hatte manchmal Schlafprobleme.«, James fuhr sich leicht verzweifelt durchs Haar. »Sonst hat sie eigentlich nie irgendwas genommen.«
»Vielleicht hat sie heute Morgen den Schlaftrunk mit dem anderen verwechselt.«, überlegte Mr Potter und schloss das Fläschchen wieder. James runzelte die Stirn und betrachtete die beiden Flaschen. Die eine Flüssigkeit war leicht bräunlich, die andere violett. Zweifelnd sah er seinen Vater an und dieser zuckte mit den Schultern. »Möglich ist doch alles, oder?«
James beschloss seinen Vater nicht über Lilys Penibilität aufzuklären, sondern ging wieder zurück ins Zimmer. Miranda hatte sich inzwischen zu den anderen gesellt und legte Lily einen kühlen Lappen auf die Stirn.
»Wir müssen das Fieber senken.«, meinte sie und holte ein kleines Fläschchen aus ihrem Medizinköffcherchen, das sie aus ihrem Zimmer geholt hatte. Vorsichtig flößte sie Lily den Trank ein und James setzte sich wieder aufs Bett, griff nach Lilys Hand. Selbst diese glühte und war schweißnass.
»Da ist noch etwas, James.« Sein Vater trat wieder zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Bevor sie das Bewusstsein verloren hat, soll sie etwas gesagt haben.«
»Was denn?«
»â€şEr sucht mich‹«, zitierte Romulus McKenzie. »Eine Ahnung, was das heißen soll?«
James runzelte die Stirn und betrachtete Lilys angespanntes Gesicht. Er sucht mich. Warum sollte sie so etwas sagen?
»Sie hatte Angst, dass die Todesser nach ihr suchen.«
»Zurecht.«, meinte McKenzie und Mr Potter beugte sich zu James herunter.
»Sie hat etwas geahnt?«
»Ich hab versucht es ihr auszureden und sie zu beruhigen.« James seufzte. »Aber sie ist nicht blöd. Sie wusste, dass sie beobachtet wird. Aber sie hat vermutet-«
»Dass es die Todesser sind.«, vollendete Norman seinen Satz und runzelte Nachdenklich die Stirn. »Kann sie sich in diese Angst so hineingesteigert haben, dass sie deswegen zusammen bricht?«
»Ich glaube nicht so aus heiterem Himmel.«, meinte Miranda und erhob sich langsam. »Sonst irgendeine Idee, James?«
Ihr Sohn schüttelte den Kopf und alle Anwesenden tauschten ratlose Blicke. Miranda ordnete James an bei Lily zu bleiben und sie sofort zu informieren, sollte sich ihr Zustand in irgendeiner Weise ändern.

»Er sucht mich.« Remus Lupin runzelte fragend die Stirn und strich sich nachdenklich über das Kinn. »Wen könnte sie meinen?«
»Wenn ich es wüsste, hätte ich dich nicht gerufen.«, murrte James und fuhr sich über die müden Augen. Es war spät geworden, der Mond wanderte über den klaren Sternenhimmel. Er war fast ganz rund, was Remus’ schlechte Laune und erbärmliches Aussehen erklärte. Seit seiner Kindheit war Remus ein Werwolf und seine Freunde Sirius, James und Peter waren bis vor kurzen die einzigen in seinem Alter gewesen, die davon gewusst haben. Doch seit dem letzten Schuljahr hatten auch Lily und ihre beiden Freundinnen Emily und Miriam das Geheimnis gelüftet. Lily war eigentlich immer gut darin gewesen, Rätsel zu lösen.
War ihr letzter Satz ein Rätsel gewesen? Was konnte sie mit diesem Satz meinen?
»So wie ich das sehe gibt es drei Möglichkeiten.« Sirius ging nachdenklich im Zimmer auf und ab und blieb dann vor Lilys Bett stehen. »Erstens: Als sie umgekippt ist, war sie schon so in ihren Fieberträumen gefangen, dass sie einfach sinnloses Zeug von sich gegeben hat. Zweitens: McKenzie hat sie einfach falsch verstanden. Drittens: Sie hatte beim Joggen eine Eingebung, die sie so aus der Bahn geworfen hat, dass sie jetzt so verstört vor uns liegt.«
»Viertens: Jemand hat sie verflucht und sie diesen Satz sagen lassen, um Verwirrung zu stiften.«, brummte James und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Unwahrscheinlich. Die Auroren haben doch alles abgesucht!«
»Unsichtbarkeitszauber?«
»Als ob sie da nicht drauf gekommen wären!«
»Eigentlich kann sie ja nur die Todesser gemeint haben.«, meinte Remus und seine Stirn zog sich noch mehr in Falten. »Sie wollte uns warnen.«
»Dann lass uns hoffen, dass Dads neue Abwehrzauber auch wirken.«
»Euer Haus ist jetzt – wie sagen die Muggel? Bombensicher?« Fragend sah Sirius Remus an und dieser nickte. »Nicht einmal Voldemort persönlich könnte hier rein kommen!«
»Oh, das würde ich nicht so laut behaupten, Mr Black.«
Die drei Jungen fuhren herum. Professor Dumbledore, der Schulleiter von Hogwarts stand in der Türschwelle und in seinen Augen blitzte es neckisch. Mit langsamen Schritten näherte er sich Lilys Bett und blieb dann mit einem leisen Seufzend davor stehen. »Auf jeden Fall, und da gebe ich Ihnen recht, sollten wir diese Warnung nicht in den Wind schlagen.«
»Sie meinen also auch, dass es eine Warnung war und nicht nur ein Fiebertraum?« Remus versuchte ein Gähnen zu unterdrücken, doch es gelang ihm nicht richtig.
Fiebertraum. Nachdenklich betrachtete James Lilys Gesicht. Er wusste um ihre Fähigkeit, in Träumen Dinge zu sehen, die erst passieren würden. Wenn sie also im Traum sagte ›Er sucht mich‹ bedeutete das vielleicht in Wirklichkeit ›Er wird mich suchen‹? Sollte der Satz zur Gegenwart keinen Bezug haben, dann konnte ›Er‹ wieder jeder sein. Sowohl Freund als auch Feind.
Sie tappten im Dunkeln. Und der einzige, der ihnen Aufschluss geben könnte, war die bewusstlose Lily.
James sprang auf und rannte ins Wohnzimmer. Er hatte eine Idee und wenn sie funktionierte, dann wussten sie bald, wen Lily tatsächlich gemeint hatte.

Regulus wurde schlecht, als seine Cousine ihn am Arm packte und meinte, der Dunkle Lord wolle ihn sprechen. Sein Magen krampfte sich zusammen und er hatte das Gefühl, jeden Moment brechen zu müssen. Mit einem kichern schubste Bellatrix ihn in den dunklen Raum, in dem der Dunkle Lord an einer langen, leeren Tafel saß und Regulus konnte gerade noch verhindern, der Länge nach auf den Boden zu fallen.
»Hier ist er, mein Lord!« Bellatrix kicherte wieder wie ein kleines Mädchen. »Ich habe ihn so schnell geholt, wie ich konnte.«
»Sehr schön.« Voldemorts Gesicht war nur schemenhaft in der Dunkelheit zu erkennen. »Jetzt geh.«
Regulus konnte Bellatrix’ Enttäuschung förmlich selbst spüren. »Ja, Herr.«, murmelte sie, ging mit hängendem Kopf aus dem Raum und schloss die Tür hinter sich.
Stille. Dunkelheit. Nur Regulus’ Atem war zu hören, zu schnell und zu laut. Er griff nach seinem Zauberstab, um Licht zu machen, als plötzlich jemand seine Hand festhielt und er vor Schreck den Zauberstab fallen ließ.
»Regulus Black.« Voldemort war so nah, dass Regulus seinen fauligen Atem spüren konnte. Die Übelkeit stieg sofort weiter an und der Junge zwang sich dazu, nicht die Fassung zu verlieren.
»J-ja, Herr?«
»Statt der Wahrsagerin haben meine Männer nur diesen seltsamen Professoren gefunden.« Voldemorts Zauberstab erstrahlte und Regulus kniff die Augen zusammen vom plötzlichen Licht. »Sie konnten ihren Aufenthaltsort nicht ausfindig machen. Aber ich will sie haben, Regulus. Und sie für ihre Lügen bestrafen.«
Regulus wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Langsam öffnete er seine schmerzenden Augen und blickte genau in Voldemorts bleiches Gesicht. Er hatte sich zu Regulus hinunter gebeugt, die roten Augen durchdrangen Regulus’ Geist und schnell baute er die Blockade auf, so wie er es von Sirius gelernt hatte.
»Weißt du, wo sie ist?«, fragte Voldemort langsam und Regulus schüttelte schnell den Kopf. Woher sollte er schon wissen, wo sich Blanchard aufhielt? Er hatte sie schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Unglaublich, dass der Dunkle Lord sich überhaupt für sie interessierte.
»Weißt du es?!«
»Nein, Herr!«, meinte Regulus schnell und fühlte, wie seine Hand zu kribbeln begann. Voldemort hielt sie immer noch so fest umklammert, dass das Blut nicht mehr richtig fließen konnte. Es schmerzte, was seine Panik nur noch schlimmer machte.
»In ihrem Zuhause haben wir nur diesen Möchtegernprofessor gefunden. Ihre Familie ist tot. Wo kann sie sein?«
»I-Ich weiß es nicht, Herr.«, gab Regulus ehrlich zu und das zeigte er Voldemort auch, indem er seine Gedanken etwas öffnete. Voldemort musste von seiner Aufrichtigkeit überzeugt sein, sonst wäre Regulus gleich einen Kopf kürzer.
»Du hast doch deine Quellen.« Voldemort kam noch ein Stück näher und Regulus wagte nicht, sich zu bewegen. »Finde sie!«
»J-Ja, Herr!« Dann endlich ließ er Regulus’ Hand los und der Junge beugte sich schnell nach seinem Zauberstab. Als er sich noch einmal umdrehte, ging Voldemort gerade zu dem Tisch zurück. Eilends verließ Regulus den Raum und lehnte sich in einem leeren Flur gegen die Wand.
Warum hatte er überhaupt mit dieser Wahrsagernummer angefangen? Nur weil er seinen Patzer von damals wett machen wollte? Spätestens jetzt hatte er ein viel größeres Problem als damals. Und keine Ahnung, wie er sich retten konnte.

»Du willst, dass ich Legilimentik anwende, um ihre Träume sehen zu können?« Mr Potter runzelte die Stirn und musterte seinen Sohn abschätzend. James hatte ihn extra ins Badezimmer entführt, um ungestört mit seinem Dad darüber reden zu können. »Wieso sollte uns das weiterhelfen?«
»Weil… Weil Lilys Träume keine normalen Träume sind.« James atmete tief durch. Er hatte bisher noch niemandem von ihren sehenden Fähigkeiten erzählt bis auf Madam Blanchard, der Wahrsagelehrerin in Hogwarts. Diese hatte sich nach einem Treffen mit Lily regelrecht vor ihr gefürchtet. Lilys Träume mussten also etwas besonderes sein. Und vielleicht konnten sie ihnen jetzt weiterhelfen.
»Wie meinst du das?« Mr Potter setzte sich auf den Badewannenrand und fuhr sich müde durch das Haar. Es war schon spät geworden, sehr spät, und seit seinem Unfall war Mr Potter es nicht mehr gewohnt, allzu lange wach zu bleiben.
»Dad, sie…« James beugte sich zu ihm herunter, obwohl er das Bad mit Zaubern vor Lauschangriffen geschützt hatte, und flüsterte: »Sie kann in ihren Träumen Dinge sehen, die noch geschehen werden!«
»Du meinst die Zukunft?« Mr Potter runzelte die Stirn. »Ist das dein Ernst? Lily?«
»Ja, Lily!« James setzte sich neben seinen Vater und verkrampfte die Hände um den Badewannenrand. »Deswegen hat sie auch den Flugzeugabsturz ihrer Eltern überlebt!«
»Sie war doch gar nicht im Flugzeug.«
»Genau! Weil sie WUSSTE, dass es abstürzten wird! Sie hat es geträumt!«
Mr Potter schüttelte den Kopf. »Solche Träume sind für eine Hexe-«
»Nicht normal!«, fuhr James dazwischen. »Ich hab es mehrere Male erlebt, Dad! Wenn sie etwas träumt, dann passiert es auch mehr oder weniger so!«
»Aber warum soll uns das weiter helfen?« Mr Potter legte seinem Sohn eine Hand auf den Rücken, damit er sich ein wenig beruhigte. »Sie hat doch nicht geträumt, dass sie beim Joggen zusammenbricht, oder?«
»Nein, aber… Alle sagen, sie liegt in einem Fiebertraum und-«
»Fiebertraum bedeutet-«
»Ich weiß, was Fiebertraum bedeutet!« James schnaubte verächtlich. »Aber es könnte doch trotzdem sein, dass…«
»James, ein Vorschlag«, besänftigend strich Mr Potter ihm über den Rücken, »wir lassen sie in Ruhe schlafen bis morgen. Und wenn sich ihr Zustand nicht bessert und es Grund zur Sorge gibt, dass es jemand auf sie abgesehen hat, dann werde ich Legilimentik anwenden.«
»Und wenn es dann schon zu spät ist?«
»James, vier Auroren, du, Sirius, Dumbledore, Remus und Koby. Ich bitte dich, wer soll denn bei dieser Armee an Lily heran kommen?« Mr Potter grinste schief, aber als er merkte, dass sein Sohn immer noch nicht überzeugt war seufzte er leise. »Es ist nicht nur für mich anstrengend, in die Gedanken anderer einzutauchen. Es könnte auch für Lily anstrengend sein. Du weißt, was beim letzten Mal passiert ist. Sie war danach völlig fertig, aber was sie jetzt braucht ist Ruhe. Wir sollten nichts Kräftezehrendes an ihr ausprobieren. Verstehst du?«
James nickte langsam und sein Vater strich ihm noch einmal über den Rücken. »Alles wird gut, James. Deine Mom hat noch jeden gesund bekommen.«

Panna Cotta hatte inzwischen drei Dinge begriffen:
1. Wenn Mr Potter ihr eine Hand hin hielt und sie ihre Pfote hineinlegte, bekam sie ein Leckerchen.
2. Im Wald wartete manchmal ein großer, schwarzer Hund auf sie, dessen Geruch sie sehr an Sirius erinnerte.
3. Wenn sie an einer Tür hochsprang und sich an dem Türgriff fest hielt, konnte sie Türen öffnen.
Das war zurzeit ihre liebste Beschäftigung. Panna Cotta öffnete alle möglichen Türen: Die Haustür, die Garagentür, die Kellertür, die Badezimmertür, die Schlafzimmertür, sogar das Gartentor, obwohl sie da mit Leichtigkeit drüber hüpfen konnte.
Nur bei Schränken schien ihre Taktik nicht zu funktionieren… Sie wusste genau, in welchem Schrank Mr Potter die Leckerchen aufbewahrte. Aber sie kam einfach nicht ran!
Nachdem sie ein paar Minuten verzweifelt vor dem Schrank gemauzt hatte und trotzdem niemand gekommen war, zog Panna Cotta beleidigt ab. Sie wusste genau, wen sie suchen musste, um vielleicht doch noch an ein Leckerchen zu kommen. Mit flinken Pfoten lief sie die Treppe nach oben und an den Türen vorbei. An einer von ihnen sprang sie hoch, die Tür öffnete sich mit einem leisen Klacken, und Panna Cotta schlüpfte ins Zimmer.
Lily lag in dem Bett. Sie lag in letzer Zeit oft im Bett, wenn Panna Cotta ihr begegnete. Aber die Katze hielt sich nicht lange bei der Frage nach dem Warum auf. Sie merkte sofort, dass noch jemand im Zimmer war. Abwartend blieb sie stehen, aber dieser seltsame Elf, der immer im Haus herumschlich, bewegte sich nicht. Er war Panna schon mehrmals auf den Schwanz getreten, sie hatte einmal nach seiner Hand geschnappt, aber die Haut war so ledrig gewesen, dass sie sofort losgelassen hatte.
Schließlich lief Panna Cotta wieder los und hüpfte aufs Bett, mitten auf Lilys Brust. Sie musste die Krallen etwas ausfahren, um nicht abzurutschen, und es währe auch alles gut gegangen, wenn Lily nicht plötzlich hochgeschreckt, und Panna nicht aufgeregt umgedreht wäre. So hinterließ sie aber ein paar brennende Kratzspuren auf Lilys Brust, die das Mädchen mit einem Stöhnen wahrnahm. Koby schreckte ebenfalls hoch und Panna Cotta machte schnell, dass sie unter das Bett kam.
»Soll ich Mrs Potter holen, Miss Evans?«, fragte der Elf und prang vom Stuhl. Panna Cotta konnte seine Füße sehen. Sie steckten in Stofffetzen, die wohl mal ein Schuh gewesen sein könnten. Die Zehen guckten daraus hervor und es juckte Panna, mal die Pfoten danach auszustrecken.
»Wasser!«, keuchte Lily nur und die Füße entfernten sich vom Bett. Panna Cotta folgte ihnen mit dem Blick, bis sie aus dem Zimmer verschwunden waren. Dann kroch sie langsam unter dem Bett hervor. Lilys Atem ging schnell und Panna Cotta sah neugierig nach oben. Sie hüpfte auf den Stuhl, auf dem der Elf gesessen hatte, miaute und Lily wandte nur müde den Kopf. In der Dunkelheit malten die Schatten tiefe Gräben in ihr Gesicht. Der Elf kam zurück und Panna Cotta hüpfte schnell wieder unter das Bett. Erst, als es wieder so still war wie vorher, traute sich die Katze wieder unter dem Bett hervor. Sie legte die Vorderpfoten auf die Bettkante und sah sich vorsichtig um.
Der Elf war wach, seine Augen spiegelten sich im fahlen Licht. Er sah Panna Cotta zwar an, aber er regte sich nicht, saß nur wieder auf seinem Stuhl. Zögerlich zog Panna Cotta sich nach oben, lief an Lilys Seite entlang und legte sich nach kurzem Zögern schließlich neben ihre Schulter. Die Wärme, die Lilys Körper ausstrahlte spürte Panna Cotta, obwohl sie nicht berührte.
Die Katze gähnte. Dann eben kein Leckerchen. Aber vielleicht morgen.
Und so schlief sie ein. Ihr Schlaf war so tief, dass sie erst aufwachte, als Sirius sagte: »Lily, du sabberst im Schlaf!« und sich das Bett bewegte.
Panna Cotta hob den Kopf. James und Sirius beugten sich über Lily und Panna mauzte empört. Wie gemein, sie so unsanft aufzuwecken!
Auch Lily regte sich, brummte etwas und öffnete die Augen, als James ihr das Haar aus dem Gesicht strich. »Hey.«, sagte er und versuchte ein Lächeln.
»Ich will nicht aufstehen.«, murmelte Lily, was Panna nur zu gut verstehen konnte. Träge richtete sich die Katze auf, streckte sich bis zur Schwanzspitze und begann erstmal ihr Fell zu putzen. Morgentoilette war schließlich auch für eine Katze sehr wichtig.
»Musst du nicht.« James gab Lily einen Kuss auf die Wange. »Schlaf noch ein wenig. Brauchst du irgendwas?«
Anscheinend brauchte Lily einfach nur Schlaf, denn kaum hatte er das gesagt, war sie auch schon wieder eigeschlafen und ließ sich nicht von Panna Cotta stören, die über ihren Bauch spazierte und James auffordernd anmauzte. Mit einem leisen Seufzen nahm James die Katze auf den Arm – er machte das immer ziemlich schnell, dass Panna gar keine Zeit blieb, zu protestieren – und ging mit Sirius nach unten. Dort gab er der Katze erst einmal ihr Futter, damit sie zufriedengestellt war und machte sich dann selbst ein Brötchen.
»Hast du überhaupt geschlafen?«, fragte Sirius und hielt James Ellenbogen hoch, der Gefahr lief, im Marmeladenglas zu versinken. »Du wankst so komisch.«
»Vielleicht zwei Stunden.« James gähnte.
»Sie kommt wieder auf die Beine.«, gab sich Sirius zuversichtlich und James nickte. Trotzdem konnte er es nicht lassen, den ganzen Tag nach Lily zu sehen, sie zu fragen, wie es ihr ginge, ob sie etwas brauche, was er für sie tun könnte. Schließlich bat Lily Sirius, James raus zu schmeißen und dafür zu sorgen, dass er nicht wiederkam. Sirius kam dem natürlich nur zu gerne nach, beförderte James tatsachlich mit einem Tritt in den Allerwertesten vor die Tür und versiegelte diese gleich mehrmals.
Wütend fuhr James seinen Freund an. »Was soll das denn?«
»Du bist wie ein Drache, der seine Eier beschützt.« Sirius schüttelte traurig den Kopf. »Echt erbärmlich.«
»Ach, halt den Rand!«
»James, wann hast du das letzte Mal nach ihr gesehen?«
»Vor einer halben Stunde?«
»Also! In der Zeit kann kein kranker Mensch in einen tiefen Erholungsschlaf fallen!« Sirius packte seinen besten Freund am Arm und zerrte ihn die Treppe hinunter. »Wir gehen jetzt ausfliegen, damit Lily endlich mal zwei, drei Stunden Ruhe hat.«
»Ich will nicht ausfliegen!«
»James, hör auf Sirius.«, mischte sich seine Mutter ein, die am Wohnzimmertisch saß und in einem Buch blätterte. »Du machst uns alle noch wahnsinnig! Und nimm endlich die Medizin, die ich dir hingestellt habe!«
»Ich bin nicht krank, Mom!«
»Du hast an Lilys Lippen geklebt seit dem sie da ist, im wahrsten Sinne des Wortes! Du bist nur NOCH nicht krank!«
»Das ist überhaupt nicht wahr!«
»Nimm die Medizin James Potter!« Miranda sah drohend von ihrem Buch auf. »Oder du bekommst kein Abendessen!«
Zu Panna Cottas Überraschung fügte sich ihr Herrchen doch noch, sowohl seiner Mutter als auch Sirius, und die Katze heftete sich ein wenig später an Mr Potters Versen in der Hoffnung, endlich ihr Leckerchen zu bekommen. Aber Mr Potter hatte gerade anderes im Kopf, als das graue Fellknäul zu seinen Füßen. Unruhig ging er in der Bibliothek hin und her, Panna Cotta folgte ihm neugierig. Was machte er denn da? Er murmelte etwas vor sich hin, etwas von einem ›vertraulichem Gespräch‹ und ›Gelände sichern‹.
Plötzlich schien Mr Potter es eilig zu haben und verließ die Bibliothek. Panna Cotta folgte ihm rasch, aber er lief nicht zu dem Leckerlieschrank, sondern nach oben zu Lilys Zimmertür und öffnete diese leise. Sie lag auf der Seite im Bett, den Rücken ihm zugewandt und Mr Potter schloss leise seufzend die Tür.
»Ich bin wach.«, sagte Lily plötzlich und Mr Potter hielt inne. Dann öffnete er die Tür wieder und machte einen Schritt hinein.
»Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt.«, meinte er und Lily drehte sich herum. Ihre Haare waren vom vielen Liegen völlig verstrubbelt und sie strich sie sich fahrig aus dem Gesicht.
»Nein. Ich kann nicht schlafen.«
»Warum nicht?«
Lily zuckte mit den Schultern. »Zu viel zum nachdenken.«
Mr Potter schwieg. Dann trat er ganz in das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Er setzte sich zu ihr aufs Bett, tätschelte ihren Arm. »Geht es dir noch nicht besser?«
»Doch.« Lily versuchte ein Lächeln und setzte sich etwas auf. »Viel besser.« Ihre vom Fieber noch immer geröteten Wangen grenzten sich markant auf ihrem bleichen Gesicht ab. Die Lippen waren spröde und sie klang sehr verschnupft. »James hat gesagt, ich wäre beim Joggen umgekippt und Scott Baker hätte mich hergebracht.«
»Erinnerst du dich nicht?«
»Nein. Nur an einen fremden Mann, der sich über mich beugte.«
»Ein fremder Mann?«
Lily nickte. Sie musterte Mr Potter aufmerksam und er versuchte wirklich überrascht auszusehen.
»Scott meinte, du hättest so etwas gesagt wie: ›Er sucht mich‹.«, meinte Mr Potter und versuchte seinerseits sie zu durchschauen. »Kannst du dich daran erinnern.«
Lily schüttelte den Kopf. Dabei sah sie Mr Potter so fest in die Augen, dass er nicht anders konnte und kritisch zurückblickte. Sie spielte nicht mit offenen Karten. Warum nicht? Sie war misstrauisch wegen Koby, hatte James gesagt. Wirklich nur wegen Koby?
»Ich schlage etwas vor.« Mr Potter nahm die Hand von Lilys Arm und setzte sich etwas bequemer zu ihr aufs Bett. »Ich bin ehrlich zu dir, wenn du ehrlich zu mir bist.«
»Wie ehrlich?«
»So ehrlich du sein kannst, ohne dich selbst du gefährden.«
Lily runzelte die Stirn. »Okay.«, meinte sie dann. »Du fängst an.«
Ein Lächeln schlich sich auf Mr Potters Lippen, das er sofort wegräusperte. »Also schön. Scott Baker hat dich hergebracht. Aber nicht allein.«
»Ich hab mir den fremden Mann nicht eingebildet.«, kombinierte Lily sofort und Mr Potter nickte. Sie war ein kluges Köpfchen, das musste man ihr wirklich lassen.
»Er heißt Romulus McKenzie. Er ist Auror und zusammen mit seinem Kollegen hat er den Auftrag, dich zu bewachen. Dich zu beschützen, um es besser auszudrücken. Sie waren bei dir, als du zusammengebrochen bist und haben dich hergebracht.«
»Ich werde bewacht?« Jetzt schien sie wirklich erschrocken zu sein. Nicht, weil sie es nicht geahnt hatte, sondern weil ihre Ahnung wirklich richtig gewesen war.
»Du bist eine wichtige Zeugin in der Akademieangelegenheit.« Mr Potter zuckte mit den Schultern. »Das Ministerium würde jemanden wie dich niemals ohne Schutz in der Gegend herumspazieren lassen. Du hast die Gesichter von Todessern gesehen und stehst bestimmt auf ihrer Liste von Menschen, die sie in nächster Zeit verschwinden lassen wollen. Es ist nur zu deinem Besten, dass sie hier sind. Ich habe sie selbst ausgesucht, Lily, es besteht keine Gefahr.«
Lily nickte langsam. Sie war überraschend gefasst, vermutlich hatte sie wirklich schon etwas Ähnliches erwartet. »Seit wann sind sie hier?«, fragte sie nur und ihr Gesicht verriet, dass sie keine Lügen hören wollte.
»Seit dem ersten Tag.«
»Und James wusste davon? Warum hat man mir nichts erzählt?«
»Ich hielt es für das Beste, wenn auch du aufmerksam bleibst. Sollten deine Wachen Widererwartens doch versagen, dann hättest du dich vielleicht dennoch selbst retten können, weil du dich von Anfang an nie in Sicherheit gewogen hast. Sich auf andere zu verlassen ist nicht immer eine gute Lösung, erstrecht nicht, wenn es um das eigene Leben geht. Ich wollte nicht, dass du aufhörst, die Augen offen zu halten. Meine langjährige Erfahrung als Auror hat mich zu dieser Entscheidung getrieben und Miranda und James waren einverstanden.«
Lily nickte langsam, trotzdem konnte Mr Potter nicht richtig entziffern, was in ihr vorging. War die Krankheit noch immer so immens, dass sie nicht einmal die Kraft hatte, wütend oder erleichtert zu sein?
»Jetzt du.«, forderte er nach einem Moment des Schweigens und Lily hob den Blick. »James erzählte mir, dass du in Träumen regelrechte Visionen hast. Stimmt das?«
»Willst du das wirklich vor meiner Leibgarde besprechen?«
»Sie hören nicht zu.« Mr Potter lächelte. »Ich habe sie darum gebeten, uns alleine zu lassen.«
»Und das tun sie?«
»In gewisser Weise besitze ich immer noch eine Autoritätsstellung unter den Auroren.« Mr Potter nahm wieder Lilys Hand, in der Hoffnung, die körperliche Annäherung könnte ihr neues Vertrauen zu ihm geben. »Also?«
»Warum hätte James schon lügen sollen?«
»Oh, Jamesie hat schon das Blaue vom Himmel gelogen.« Mr Potter grinste kurz. »Aber wenn es wirklich wahr ist, solltest du deine Gabe nicht herum posaunen.«
»Warum nicht?«
»Zum einen weil vielversprechende Propheten dauerhaft vom Ministerium bewacht werden.« Mr Potter sah Lily ernst an. »Weißt du, dass alle Prophezeiungen, die von Wahrsagern gemacht werden, im Ministerium gesammelt und archiviert werden? Da ich nicht mehr für das Ministerium arbeite, kann ich dir das guten Gewissens anvertrauen. Man erhofft sich dadurch eine gewisse Kontrolle über das Schicksal und die Welt. Da allerdings die meisten Prophezeiungen sehr schwammig sind, hat sich das System nur selten bewehrt. Ein Leben unter Dauerbewachung des Ministeriums oder gar im Ministerium – ja, manche Wahrsager werden dort zwanghaft festgehalten, zum Wohle der Bevölkerung, wie es heißt – ist kein Leben, das ich mir für dich wünsche, Lily. Die meisten Wahrsager haben sowieso schon einige Äste zu wenig am Besen und eingesperrt im Ministerium mit einer Wache, die nicht mit ihnen reden darf… Auf Dauer macht das jeden wahnsinnig. Aber das Ministerium behauptet, das gehört zum Wesen der Seher.«
Lily schluckte betroffen. »Das ist grausam.«
»Ja, das ist es.«
»Und was ist mit der Wahrsagelehrerin in Hogwarts?«
»Diese Blanchard?« Mr Potter lächelte. »Weißt du, die meisten, die sich als Wahrsager bezeichnen, stammen aus einer Familie von Sehern, die ihr Wissen um das Zukunftsdeuten über Generationen gehäuft haben. Es heißt, man wird zum Seher geboren. Deswegen habe ich mich auch gewundert, als James mir sagte, dass du… Ich meine, ich hab wirklich kein Problem mit muggelstämmigen.« Er lächelte nervös. »Aber es ist dennoch ungewöhnlich. Um auf Blanchard zurück zu kommen: Vermutlich wurde sie vom Ministerium überprüft, als mittelmäßig eingestuft und deswegen nicht weiter beachtet. Deswegen sind die meisten Wahrsager, denen du im Laufe deines Lebens noch begegnen wirst, Verrückte oder Dilettanten. Aber irgendjemand muss ja die Jugend fördern.«
Mr Potter gab ihr einen Moment lang Zeit, um darüber nachzudenken, aber als sie nichts sagte, fuhr er unbeirrt fort: »James nimmt die Dinge, die du in deinen Träumen siehst sehr ernst. Er vermutet, dass dieses ›Er sucht mich‹, das du vor deinem Zusammenbruch gesagt hast, ebenfalls eine Vision war. Hat er recht?«
Einen Moment lang sah Lily Mr Potter nur stumm an. Sie zwang sich, trotz dem Kopfweh und dem leichten Bauchschmerzen, die langsam aufzukommen schienen, bei der Sache zu bleiben. »Ich denke schon.«, meinte sie dann leise.
»Und wer ist Er?«
Lilys Blick huschte zum Fenster. Ermunternd drückte Mr Potter ihre Hand und Lily entschied sich dafür, ehrlich zu sein, so wie James’ Vater es von ihr verlangt hatte.
»Voldemort.«
Mr Potter hob die Augenbrauen. »Voldemort? Warum? Was will er von dir?«
»Ich weiß nicht.« Lily ließ den Blick sinken. »Er sagte… Er sagte: ›In ihrem Zuhause haben wir nur diesen Möchtegernprofessor gefunden. Ihre Familie ist tot. Wo kann sie sein?‹ Und ich glaube… Ich glaube mit dem Möchtegernprofessor bist du gemeint, weil du vielleicht doch noch in Hogwarts lehren wirst oder letztes Jahr ja schon gelehrt hast!«
Mr Potter ließ ihre Hand los, als hätte er sich daran verbrannt und strich sich nachdenklich über das Kinn. So etwas hörte er tatsächlich zum ersten Mal.
»Zu wem hat er das gesagt?«
»Zu Regulus.«
»Sirius’ Bruder?« Überrascht sah James’ Vater sie an. Sirius hatte ihm zwar schon von seinem Bruder und dem Dunklen Mal an seinem Arm erzählt, aber dass Voldemort mit ihm persönlich sprach? »Hat er sonst noch etwas gesagt?«
»Er hat Regulus befohlen, seine Quellen einzusetzen und mich zu finden.« Lily biss sich auf die Lippen.
»Das ist doch…« Mr Potter schüttelte den Kopf. »Das ergibt keinen Sinn! Die Todesser wissen mit Sicherheit deinen Namen aus der Akademie. Sie wissen bestimmt auch, dass James dein Freund ist. Es wäre doch nur logisch, wenn sie hier mit der Suche nach dir beginnen würden. Aber bisher ist niemand hier aufgetaucht, Mulciber hat keinerlei Fragen gestellt, als ich letztens bei ihm gekündigt habe. Voldemort bräuchte Regulus nicht, um auf die Idee zu kommen, hier nach dir zu suchen.«
Erschrocken setzte Lily sich auf. »Wenn es so offensichtlich ist, dass ich hier bin, warum bringen Sie mich nicht weg?«
»Weil manchmal das offensichtlichste Versteck auch das beste ist.« Beruhigend legte Mr Potter ihr die Hände auf die Schultern. »Gibt es noch etwas, das ich wissen muss?«
Lily überlegte einen Moment, schüttelte dann den Kopf. James’ Vater versicherte ihr noch einmal, dass sie hier am sichersten war, und dass er alles daran setzten wird, sie zu beschützen. Danach schickte er noch Miranda nach oben, die Lily einen Trank gegen die Kopf- und Bauchschmerzen gab. Aber einen Schlaftrunk verweigerte Lily bewusst.
Es gab viel zu viel, über das sie nachdenken musste.


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