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Fanfiction

Hat diese Finsternis einen Namen? - Eindringling

von Buntstiftchen

Das dritte Wochenende in Hogwarts überraschte alle.
Als wir am Samstagmorgen die Augen aufschlugen blinzelten wir alle verwirrt ins grelle Sonnenlicht, das unsere Gesichter berührte. Ich kniff geblendet die Augen zusammen und während sich alle im Raum über das traumhafte Wetter freuten, verzog ich nur angewidert das Gesicht. Ich mochte Sonne genauso wenig, wie ich Hitze und Sommer nicht mochte.

Ich stand erst auf, als alle meine Zimmergenossinnen, abgesehen von Emma, nach unten verschwunden waren.

„Die gehen heute sicher alle schwimmen“, sagte Emma spöttisch und schlüpfte bedächtig in ihre Mugglekleidung. „Dann tänzeln sie in ihren Badeanzügen herum und kichern doof. Wie ich das hasse.“

„Und dennoch, es ist immer wieder ein Vergnügen ihnen dabei zuzusehen“, fügte ich hinzu und stand nun ebenfalls auf um in eine Jeans und ein altes grünes T- Shirt zu schlüpfen.
„Also, sollen wir es uns ansehen und uns darüber lustig machen, oder wollen wir lieber drinnen bleiben und lernen?“, fragte ich, während ich versuchte meine wirren Haare halbwegs ordentlich zu einem französischen Zopf zu binden.

Emma überlegte kurz, dann nahm sie ihre Haarspange aus dem Mund und bändigte ihre Mähne. „Auf jeden Fall ansehen und lächerlich machen.“

Ich haderte noch einige Sekunden mit meinen Haaren bis ich mich selbst nervte und schließlich von meinem Bett hochsprang.
„Dann los“, sagte ich schlecht gelaunt und schwang mir den Riemen meiner alten Ledertasche über die Schulter.


Nach dem Frühstück traten Emma und ich hinaus auf die Wiese vor dem Schloss und wurden nicht enttäuscht. Cecilia und zahlreiche andere räkelten sich bereits auf ihren Tüchern und sonnten sich genüsslich.
Emma schnaubte und wir setzten uns etwas abseits in den Schatten einer großen Weide.

„Da ist Flynn“, sagte Emma plötzlich und deutete nach vorne zum See. „Mit Deirdre.“

Ich blickte auf.
Und tatsächlich. Die beiden saßen mit hochgekrempelten Hosen vorne am Ufer und ließen die Zehen ins Wasser hängen. Deirdre‘ s Lachen drang zu uns herüber.
Emma beobachtete mich, doch sie sagte nichts.

Um die Mittagszeit herum war beinahe die ganze Schule draußen am See. Es wurde gelacht, geschrien und herumgerannt und nass gespritzt. Ich kam mir sehr fehl am Platz vor. Aber das war eigentlich immer der Fall, weshalb es mich nicht weiter störte. Ich saß an den Baumstamm gelehnt da und las. Emma war schon vor einer Weile nach drinnen gegangen um uns etwas zu Essen zu holen.
Ich schloss die Augen und versuchte frustriert das Geschrei um mich herum auszublenden. Da bemerkte ich plötzlich einen Schatten über mir.

„Hast du mir was zu essen mitgebracht?“, fragte ich in dem Glauben, es sei Emma.

Ich erhielt keine Antwort. Genervt öffnete ich die Augen und fuhr zurück.
Es war Tom Riddle, der über mir stand und interessiert zu mir herunter blickte.
Er trug keine Mugglekleidung, sondern war angezogen wie immer. Nur den Pullover hatte er weggelassen. Ich blinzelte. Er sah komisch aus. Nicht dass er nicht schön wie immer gewesen wäre, aber er passte nicht hierher. Er passte nicht auf eine Wiese voller lachender Jugendliche, die badeten und sich sonnten. Er passt nicht zu einem warmen Sommertag. Es sah seltsam aus, ihn hier draußen zu sehen, mit leicht zusammengekniffenen Augen und mit einem klaren, blauen Himmel im Hintergrund.

Er sagte nichts. Ich senkte meinen Blick nach einer Weile wieder auf mein Buch und ignorierte ihn.

Er lachte leise.
„Sagst du es mir jetzt?“, fragte er schließlich und trat näher.
Ich sah nicht auf und gab auch keine Antwort. Innerlich wappnete ich mich schon gegen die Kälte, die, wie ich vermutete, bald in mich eindringen würde. Doch es kam nichts.

„Nun?“, fragte Tom ruhig.

Ich wusste, dass er nicht weggehen würde und so legte ich mein Buch beiseite und blinzelte zu ihm hoch.
„Ist dir nicht heiß?“, fragte ich kalt und ließ meinen blick voller Spott über ihn gleiten.

„Nein“, antwortete Tom bestimmt. „Ich mag es nicht, wenn mir heiß ist. Also ist mir nicht heiß, verstehst du das?“

Ich zog die Augenbrauen nach oben.
„Nein“, sagte ich trocken und blickte in den wolkenlosen Himmel hinauf.

Sein Blick lag brennend auf mir.
„Nein, natürlich verstehst du nicht. Wie solltest du auch?!“, sagte Tom mehr zu sich selbst als zu mir und betrachtete mich eingehend.
Seine Augen lagen kurz auf meinem Mund. Nur ganz kurz. Ich bemerkte es trotzdem und schauderte. Ich spürte ein Kribbeln auf den Lippen, so als hätte sein Blick die Kraft, mich zu berühren. Manchmal denke ich noch heute, dass er das konnte. Sein Blick war sehr stark.

Ich bekam das starke Bedürfnis mich irgendwie zu bedecken, doch ich gestattete es mir nicht ihm zu zeigen, was dieser Blick in mir auslöste. Ich wurde zornig und merkte gar nicht, wie ich mir immer wieder mit der Zunge über die Unterlippe fuhr.

„Was für eine Farbe hat dein Haar?“, fragte Tom völlig unvermittelt und brachte es damit problemlos fertig, dass meine Wut so plötzlich verrauchte, wie sie auch gekommen war.

„Siehst du doch selbst“, antwortete ich trocken und kniff die Augen zusammen, um ihn besser sehen zu können.

Tom lächelte.
„In der Tat, das sollte ich wohl“, erklärte er belustigt und legte den Kopf leicht schräg. Er beobachtete mich.
„Mein Problem besteht allerdings darin, dass deine Haare heute kupferfarben sind, mit einem Stich von Gold. Als ich dich das erste Mal sah, da waren sie hingegen dunkler und eine Spur rötlicher.“

Ich starrte ihn an. Konnte nicht anders.

„Gwen?“, tönte plötzlich eine Stimme hinter Tom Riddle und ich hob den Kopf.
„Was machst du da?“

Flynn kam mit großen Schritten vom See her auf uns zu und sah fragend zu mir und dann zu Tom, welcher ihn nicht einmal eines Blickes würdigte.

„Ach, redet man wieder mit mir?“, fragte ich spöttisch und überging Flynns Frage. „Wie nett.“
Flynn hielt den Blick noch immer auf Tom gerichtet.

Es war dieselbe Situation, wie sie wenige Jahre später wiederkehren würde.
Ich zwischen Tom und Flynn.
Flynn und Tom.
Wenn es soweit war, würde ich mich für Tom entscheiden. Ich würde Flynn verlassen. Flynn würde sterben, denn Tom würde Flynn töten. Ich würde Schuld sein.
Ich würde Tom verzeihen.

Ich glaube, Flynn hatte damals Angst vor Tom.
Tom Riddle hatte schon in seiner Jugend eine seltsame Macht über alle Menschen in seiner Umgebung. Er drang in ihre Köpfe ein, ohne dass sie es merkten. Dort verwurzelte er sich, setzte seinen Samen. Er brachte Menschen dazu Dinge zu tun, die sie nicht wollten. Er brachte sie dazu, Dinge zu fühlen, zu sehen, die nicht da waren.

Flynn zog plötzlich seinen Zauberstab und richtete ihn auf Tom.
„Warum beobachtest du sie?“, fragte er zornig und trat neben mich.

Fassungslos starrte ich hoch zu Flynn.
„Was tust du da?“, fragte ich leise und erhob mich. „Lass das sofort! Nimm den Stab runter.“

Tom beobachtete interessiert, wie ich Flynn mit in die Hüfte gestemmten Händen anstarrte.
„Das ist sehr interessant“, sagte er samtig, machte jedoch keine Anstalten, den eigenen Stab zu Hilfe zu holen. Er stand still und regungslos da und beobachtete.

Flynn beachtete mich nicht.
„Also, was willst du von ihr?“, fragte er und sein Zauberstab zuckte.

Ich sah weder, dass Tom seinen Stab benutzt hätte, noch, dass er einen Zauber gesprochen hätte. Aber plötzlich zuckte Flynn und sein Gesicht verzerrte sich. Er stürzte nicht, er schrie nicht aber ich hörte trotzdem den stummen Schrei, den er ausstieß.
Hätte uns jemand beobachtet, er hätte nicht erkennen können, was da gerade passierte. Ich selbst hatte ja nicht einmal den Hauch einer Ahnung, was Tom da gerade tat. Alles was ich wusste war, dass Flynn schreckliche Schmerzen hatte, und dass Tom Riddle der Grund dafür war.
Einige Sekunden schoss mein Blick zwischen Tom und Flynn hin und her.
Das ganze Szenario kam mir so schrecklich unwirklich vor. Wir standen am helllichten Tag unter dem gleißenden Sonnenlicht, der Himmel strahlend blau, Vogelgezwitscher, Lachen, eine grüne Wiese voller Leute. Und mein Freund stand dort, eingesperrt in seinem Körper, innerlich brüllend vor Schmerzen.

„Was tust du?“, sagte ich und starrte Tom Riddle an. „Was machst du mit ihm?“
Ich berührte Flynns Arm.
„Flynn?“

Tom sah mich interessiert an. Ich sah in seinem Blick, dass erwartet hatte, ich würde Schreien und ihn anflehen und anbetteln. Aber den Gefallen tat ich ihm nicht. Ich war ein konzentrierter, überlegter Mensch. Ich bewahrte Ruhe.

„Hör sofort auf damit“, sagte ich leise und zog meinen eigenen Stab.
„Kannst du dich nicht anders wehren, als mit Gewalt? Kannst du nichts anderes tun, als Leuten wehzutun, damit du bekommst was du willst?“ Ich lachte höhnisch auf.
„Du bist schwach, weißt du das?“, spuckte ich schließlich aus und schnaubte höhnisch.

Tom Riddle lächelte.

Plötzlich entspannten sich Flynns Züge und er atmete wieder ruhig.
„Flynn?!“, fragte ich leise und starrte auf seine geschlossenen Augen, die sich hinter den Lidern hektisch bewegten.
Ich hob den Kopf und öffnete den Mund, doch Tom Riddle war verschwunden.

„Gwendolyn?“, riss mich Flynns Stimme plötzlich aus dem Starren. „Was hast du?“
Ich spürte seine Hand auf meiner Schulter und schüttelte sie rasch ab. „Tom Riddle…“, begann ich, doch Flynn unterbrach mich.

„Ich hab mit Deirdre geredet und ich glaube, das könnte echt was werden“, erzählte er und betrachtete mich aufmerksam. „Es stört dich doch nicht, oder?“

Ich antwortete nicht und schüttelte nur abwesend den Kopf, während ich auf die Stelle starrte, an der eben noch Tom Riddle gestanden hatte.

Es war das erste Mal, dass ich einen kleinen Blick hinter die so sorgsam gepflegte Fassade von Tom Riddle werfen konnte. Es war das erste Mal, da ich den Hauch von Grausamkeit und Irrsinn an ihm deutlich wahrgenommen hatte. Es war das erste Mal, aber keinesfalls das Letzte Mal.


Am diesem dritten Wochenende meines sechsten Jahres in Hogwarts fand der erste wirkliche Übergriff auf einen Mugglegeborenen statt.
Es war nichts Schlimmes gewesen, verglichen mit dem, was uns noch erwarten würde. Es war nur ein harmloser Fluch gewesen, abgesandt von einem siebzehnjährigen, finster aussehenden Slytherin, den ich als einen derer erkannte, die immer bei Tom Riddle saßen.
Der Grund, warum die Lage dennoch so ernst war, war der, dass der Angriff auf einem Flur stattfand, auf dem viele Schüler unterwegs waren.
Keiner half. Keiner griff ein. Keiner unternahm etwas. Alle sahen zu. Stumm. Tatenlos. Keiner wagte es, sich den drei Slytherins in den Weg zu stellen.

Ich war bei dem Angriff nicht dabei gewesen und darüber bin ich heute sehr froh. Ich weiß nämlich nicht, ob ich eingegriffen hätte.

Als Lynn Emma und mir am Sonntagabend im Gemeinschaftsraum von dem Angriff erzählte, war das erste was ich gefragt hatte:
„War Tom Riddle auch dabei?“

Einen Moment hatten Emma mich seltsam angesehen, dann hatte Lynn schließlich geantwortet: „Nein, er war nicht dabei.“
Ich war erleichtert gewesen. Warum, das wusste ich selbst nicht.

„Und was passiert jetzt?“, fragte Emma und beugte sich näher zu Lynn. „Was macht Dippet?“

„Ich… ich weiß nicht. Wahrscheinlich werden sie es als… als kleine Hausrivalität abtun.“ Lynn zuckte mit den Achseln. „Es würde zu viel Aufmerksamkeit erregen wen herauskäme, dass der Grund für den Angriff der Blutstatus des Jungen war.“

Ich starrte Lynn einen Moment stumm an.
„Was hat dieser Robert denn eigentlich getan, dass sie ihn angegriffen haben?“

„Nichts. Da… das ist es ja eben. Das Ganze war geplant. Die haben ihn… systematisch eingekreist und fertiggemacht.“ Lynn schlang sich die Arme um den Körper und lehnte sich in die Couch zurück. Plötzlich fuhr sie wieder hoch.
„Du bist doch auch Mugglegeboren, oder?“, fragte sie erschrocken und starrte Emma an.

„Ja, wieso?“ Emma legte ihre Feder beiseite und zog beide Augenbrauen hoch.

Lynn’ s Hände verkrampften sich. Im rötlichen Licht der Abendsonne, die durch das Fenster in den Gemeinschaftsraum strahlte, wirkte ihr Gesicht seltsam dunkel und unscharf.
„Nur… nur so“, stotterte sie und beugte ihren Kopf schnell wieder tief über ihr Pergament.

Emma und ich sahen uns kurz an, dann senkte ich den Kopf und versuchte mich auf meine Hausaufgaben zu konzentrieren, doch der Ausdruck in Lynn' s Augen ließ mich nicht los.

Tom Riddle wandte diese mächtigste seiner Waffen schon damals gezielt an. Schon damals wusste er, wie er am effektivsten herrschen konnte, wie er sich alle Untertan machen konnte: Durch Angst.
Durch genau diese Angst, die mir eben aus Lynn' s Augen entgegengeschrien hatte.

Anfangs schüchterte er nur die jüngeren Schüler ein, aber schon bald auch die älteren und irgendwann die ganze Schule. Es ging schnell. Sehr schnell. So schnell, dass niemand es kommen sah. Niemand merkte wie Tom Riddle plötzlich an der Spitze stand. Er hielt sich zurück, ließ die Arbeit von seinen Klassenkameraden verrichten und zog im Hintergrund die Fäden.

Wir waren seine Marionetten.


Und er spielte gerne.


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