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Fanfiction

Hat diese Finsternis einen Namen? - Verteidigung

von Buntstiftchen

Sehr früh am nächsten Morgen kroch eiserne Kälte unter meine warme Wolldecke und weckte mich, sodass ich fröstelnd die Augen aufschlug und versuchte mich tiefer in meine Kissen zu drücken. Es half nichts- ich zitterte weiter. Unruhig richtete ich mich schließlich auf und blickte mich im Schlafsaal um. Die anderen um mich herum schienen die Kälte nicht zu spüren: Cecilia zupfte immer wieder sorgfältig an ihrer Augenmaske, Hannah war ganz unter ihren Decken vergraben und Emma schlief schon wieder komplett ohne Decke. Bei ihrem Anblick überzog eine Gänsehaut meine nackten Arme.

Lynn’ s Bett war leer. Ohne mein Bett zu verlassen zog ich aus der Nachttischschublade einen dicken grauen Pullover und streifte ihn mir hastig über mein Schlaf- Shirt. Ich schlich leise zum Schrank und zog Unterwäsche und eine schwarze Hose heraus, welche ich hastig überzog.

Dann ging ich hinunter in den Gemeinschaftsraum. Das flackernde Feuer vom vorigen Abend war nur noch Glut und Asche, weshalb es auch hier merkwürdig kühl im Raum war. Zu meiner Überraschung entdeckte ich Lynn, die in einem der großen Ohrensessel saß und an einem blauen Schal strickte. Ihre schulterlangen, blonden Haare hingen schlaff und kraftlos herab und unter ihren Augen waren leichte, schwarze Schatten zu sehen.

„Morgen“, sagte ich bemüht freundlich und ließ mich ihr gegenüber auf den Stuhl fallen.

Verwirrt blickte Lynn auf.
„Gut… Guten Morgen“, entgegnete sie schließlich vorsichtig und beobachtete mich. „Warum bist du… schon wach?“

Ich seufzte. „Warum bist du schon wach?“, fragte ich zurück.

„Schon klar, ich bin schon still.“

„Was ist denn nun schon wieder?“, sagte ich genervt und fuhr mir durch das vom Schlaf zerzauste Haar. „Da sagt man mir, ich solle freundlich sein und mich nach anderen erkundigen und mich für sie interessieren und wenn ich es dann tue ist das auch niemandem recht.“ Ich schloss genervt die Augen und schwieg.

Lynn sah mich nachdenklich an. „Ja weißt du, es wäre wirklich hilf… hilfreich, wenn du auch mal was von dir preisgeben würdest, weißt du?“, erklärte sie mir schließlich. „Ich kenne dich seit über fünf Jahren und schlafe jede Nacht im selben Zimmer wie du. Und alles wa… was ich über dich weißt ist, dass du Gwendolyn Goodale heißt.“

Ich ignorierte Lynn‘ s Welpenblick und sah aus dem Fenster, an dessen Scheibe die Tropfen wie Bäche hinunterflossen. Der Wind heulte laut hörbar gegen das Schloss und nach einer unangenehmen Weile des Schweigens wandte ich mich ihr wieder zu.

„Warum hat Professor Dippet gestern ein Treffen anberaumt?“, fragte ich Lynn betont höflich. „Ist was passiert?“

Lynn sah mich kurz etwas befremdet an, dann antwortete sie zögernd: „Naja, es… es gab einige Anfeindungen gegen… Muggelstämmige im Zug. Nicht nur von Seiten der Slytherins her.“

Überrascht hob ich den Blick.

„Gegen Muggelstämmige? Du meinst Leute, deren Eltern keine Zauberer sind?“, fragte ich und richtete mich ein wenig vom Sofa auf. „Man grenzt sie aus?“

Lynn nickte und neigte sich näher zu mir, was mich wiederrum unwillkürlich zurückweichen ließ.

„Man grenzt sie nicht nur aus“, erklärte sie leise. „Ich hab gestern selber gesehen, wie ein Junge aus Hufflepuff ein Mädchen als… als Schlammblut beschimpft hat. Und seine Freunde haben angefangen mitzumachen. Es war grauenvoll!“
Ich sah, wie Lynn‘ s Hände die Stricknadeln fester umklammerten.

Bevor ich antworten konnte drang lautes Gepolter von unserer Wendeltreppe her und Cecilia kam perfekt zurechtgemacht und strahlend zu uns herüber.
Ich schloss die Augen und ließ mich zurück gegen die Lehne gleiten.

„Was tuschelt ihr denn hier so geheimnisvoll rum?“, fragte Cecilia laut und ließ sich viel zu nah neben mich fallen.
„Und was wollte Tom Riddle gestern eigentlich von dir, Lynn?“

Ich stöhnte und rieb mir über die Stirn.

„Was hast du denn, Goodale? Nur weil er dich nicht angesprochen hat, brauchst du hier nicht so rumzustöhnen.“

„Cecilia“, sagte ich genüsslich und ließ ihren Namen auf meiner Zunge zergehen, ehe ich mich wieder vorbeugte und die Augen öffnete. „Ich bin mir wirklich zu schade, mich hier und jetzt mit dir zu unterhalten. Wirklich und ehrlich zu schade.“

Cecilia schnaubte und betrachtete ihre Fingernägel.
„Ach stimmt ja, du stehst nicht auf Jungs.“

Ich erhob mich und verließ ohne ein weiteres Wort an Cecilia zu verschwenden den Gemeinschaftsraum um zum Frühstücken in die Große Halle aufzubrechen.

Weder beim Frühstück, noch später beim Mittagessen konnte ich Flynn irgendwo am Gryffindor- Tisch ausmachen. Ich ärgerte mich sehr über ihn, denn normalerweise war ich nicht diejenige, die jemanden nachlief. Das wusste Flynn.

Wenigstens hatte ich es durch mein frühes Aufstehen zumindest geschafft Deirdre aus dem Weg zu gehen.
Beim Mittagessen hatte ich dann jedoch weniger Glück, denn kaum dass ich die Halle betreten hatte, winkte mich meiner Schwester fröhlich zu sich.

„Viel Spaß!“, zischte mir Emma noch ins Ohr, ehe sie rückwärts wieder aus der Halle ging.

Während ich seufzend auf Deirdre zuschritt, betrachtete ich sie aufmerksam.
Sie war wirklich schön. Ihre langen, hellbraunen Haare trug sie offen und glatt, ihre Augen waren groß, funkelnd und voller Wärme und ihr Mund lächelte freundlich und hübsch. Abartig hübsch. Sie lächelte dauernd. Immer.
Grässlich.
Ich wusste, dass ich Deirdre nicht ähnlich sah. Gut, ich war eben so schön wie sie, das wusste ich freilich, aber ich sah trotzdem ganz anders aus. Hätte ich öfter gelacht, fröhlicher und aufgeschlossener in die Welt gesehen, hätte ich mit meinen Augen ebenso lachen können wie sie es konnte, dann hätte man vielleicht erkennen können, dass wir verwandt waren. Aber ich war keiner dieser penetrant fröhlichen Menschen. Das war ich noch nie.


Mama hatte sich immer darüber beschwert, dass ich nie mit den Augen lachte.

„Schätzchen, du guckst selbst wenn du lachst, als würdest du zornig sein. Das ist furchtbar, weißt du das?“

„Aber ich lache doch“, hatte ich geantwortet und als Beweis die Zähne gebleckt.

Mama hatte zu lachen angefangen und meine Wange getätschelt.
„Kind, das musst du wirklich noch lernen. Das ist ja furchteinflößend.“

Meine Augen hatten geblitzt. „Ich bin gerne furchteinflößend“

„Aber, aber Gwen. Du kannst doch nicht so ernst durchs Leben wandeln“, erklärte mir Mama darauf ernst und klopfte mit den Händen auffordernd auf ihren Schoß.
„Das geht doch nicht.“
Ich ignorierte ihre Aufforderung mich auf ihren Schoß zu setzten und sah sie nachdenklich an. „Aber warum soll ich denn öfter lachen? So wie ich jetzt bin, da meint zumindest nicht jeder, er hätte die Erlaubnis mir über den Kopf zu streichen und ‚hübsches Mädchen‘ zu sagen“

Mama hatte geseufzt und dann ihre von selbst strickenden Nadeln zum Stillstand gebracht. Sie beugte sich langsam zu mir vor.

„Gwendolyn, du musst immer lächeln“, erklärte sie mir dann mit geheimnisvoller Stimme. „Denn du weißt doch nie, ob sich nicht wer in dieses Lachen verlieben wird, oder?“

Ich schnaubte trotzig auf. „Wenn jemand es unbedingt braucht, dass ich Tag und Nacht lache, dann will ich niemanden brauchen. Niemanden.“

„Schatz, warum bist du nur so anders als Deirdre? Glaub mir, du hättest es leichter, wenn du dich mehr verhalten würdest wie sie!“

Ich verzog unbewusste den Mund, als ich daran zurückdachte. Diesen Satz bekam ich früher oft zu hören. Und das nicht nur von meiner Mutter, welche es schon immer gestört hatte, dass ich kein Sonnenscheinchen gewesen war. Sie hätte gerne eine zweite kleine Prinzessin gehabt, der sie Kleider stricken konnte. Und manchmal wäre ich gerne diese zweite Prinzessin gewesen. Allein deswegen, damit ich einmal ihren stolzen Blick auf mich gerichtet hätte sehen können.


„Und, was hat er gesagt?“, fragte Deirdre als ich nah genug war und zog mich gierig neben sich auf die Bank.

„Er sagt ja.“
Ich machte mich von ihrer Umklammerung los und stand schnell wieder auf. „Und jetzt nimm das selber in die Hand und frag ihn“, wies ich Deirdre energisch an und verschwand, bevor sie mich mit Fragen löchern konnte aus der Halle.
Tom Riddle folgte mir.


Ich bemerkte es erst, als ich die Kälte an meiner Stirn spürte. Ich blieb stehen und wandte mich um: Zehn Schritte hinter mir war auch Tom Riddle stehen geblieben und sah mich berechnend an. Die Kälte drang durch meine Haut tiefer in mich. Wieder begann alles um mich herum zu zerfließen, doch dieses Mal gelang es mir, die Kälte rechtzeitig zurück zu stoßen.

„Was soll das?“, fragte ich laut, noch bevor sich die Kälte ganz zurückgezogen hatte.

„Was soll was?“
Tom sah mich freundlich an.

Ich schürzte die Lippen. „Du weißt was ich meine“, antwortete ich nur mühsam beherrscht und presste meine Hände an meine Seiten.

„Ich tue dir nichts“, sagte Tom und seine Stimme strich beruhigend über meine Haut.

„Was?“, fragte ich verwirrt und runzelte die Stirn.

„Ich tu dir nicht weh. Keine Angst“, wiederholte Tom und seine Augen funkelten seltsam.

„Nein, weh tust du mir nicht“, sagte ich spöttisch und musterte ihn aufmerksam. „Aber du dringst in meinen Kopf ein und das ist schlimmer.“

Tom ging nicht darauf ein. „Woher kannst du es?“, fragte er nur und ließ seinen schmerzenden Blick über mich gleiten.

Ich hätte am liebsten die Arme um meinen Körper geschlungen, um mich vor diesen Augen zu schützen, aber ich wollte nicht, dass er ein Zeichen von Schwäche an mir entdeckte und so straffte ich nur die Schultern und hielt stand. Mein Äußeres konnte er von mir aus sehen, mein Inneres würde ich ihm jedoch nie wieder preisgeben.

Ich täuschte mich so sehr. In gewisser Weiße gehörte ich nämlich schon damals ihm. Ganz und gar.

Keiner von uns beiden rührte sich. Wir standen fünf Meter voneinander entfernt und sahen uns an.

„Woher kann ich was?“, fragte ich zornig und verschränkte nun doch die Arme vor meinem Körper.

„Okklumentik“, sagte Tom ruhig und hörte nicht auf seinen Blick über mich gleiten zu lassen.

„Sag du mir woher du es kannst, dann sag ich dir, woher ich es kann.“ Herausfordernd sah ich ihn an. Tom lächelte.

„Ich lasse mich nicht auf einen Handel ein“, sagte er leicht belustigt und fuhr sich über das Kinn. „Ich möchte nur wissen, woher du es kannst.“

Ich unterdrückte ein wütendes Schnauben. „Schön. Ich werde es dir jedenfalls nicht sagen.“ Ich drehte mich um und wollte gehen.

Ich kam keine zwei Schritte weit.
Kälte, stärker und gewaltiger als zuvor, stieß in meinen Kopf. Einen Moment war ich versucht ihr einfach nachzugeben, doch dann dachte ich an Erin und wurde plötzlich unendlich wütend. Die Kälte wich einer gewaltigen Hitze und ich wirbelte herum.

„Wie kannst du es wagen?“, fragte ich mit vor Wut zitternder Stimme und zückte meinen Zauberstab.

Tom Riddle sah mich nicht an, sondern schien konzentriert über etwas nachzudenken. Dann sah er plötzlich auf und sein Blick streifte meinen auf ihn gerichteten Zauberstab.

Er zuckte nicht einmal mit der Wimper.
„Tu ihn weg“, sagte er nur und deutete wage auf meinen vibrierenden Stab.

Mein roter Strahl schoss auf ihn zu, ehe er den Satz beendet hatte.

Es riss mich von den Füßen, als mein Zauber auf mich zurück prallte.
Ich schlug mit dem Kopf hart auf dem kalten Steinfußboden auf und sah Tom Riddle, der seinen Stab elegant wieder in seinen Umhang gleiten ließ. Er kam langsam auf mich zu und streckte mir seine Hand entgegen. Ich ignorierte ihn und erhob mich ohne ihn anzusehen.

„Sagst du es mir jetzt?“, fragte Tom höflich und reichte mir meine Bücher vom Boden, als ob nichts gewesen wäre. „Ich würde es wirklich gerne wissen.“

Ich drückte mir meine Bücher an die Brust, warf die Haare, die sich aus meinem Zopf gelöst hatten über die Schultern und sah zu ihm auf.

„Lass mich in Ruhe, hast du verstanden?“, sagte ich tonlos und sah ihn ohne Ausdruck an.

Tom musterte mich, dann überzog ein kaltes Lächeln sein Gesicht.
„Ich hätte dich klüger eingeschätzt“, sagte er nach einer Weile nachdenklich und wandte sich ohne ein weiteres Wort ab.


Damals dachte ich, damit wäre es getan. Damals dachte ich, es wäre vorbei.
Damals war ich wirklich dumm.

Alles, was ich mit meinem Verhalten bewirkt hatte war, dass er mich noch viel interessanter fand, als zuvor.
Es war nicht vorbei.


Es hatte gerade erst angefangen.


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