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Fanfiction

Hat diese Finsternis einen Namen? - Personen

von Buntstiftchen

Ich bemerkte die Veränderung in Tom Riddle zunächst nicht.

Ich war wie eine Gazelle, die friedlich auf einer Wiese graste und keine Ahnung hatte, dass der Gepard keine zehn Schritte neben ihr im Gras kauerte und sie als seine Beute auserkoren hatte. Alles was der Gepard noch tun musste war seine Beute vom Rudel zu trennen. Dann würde die Jagd beginnen und wenn sie einmal begonnen hatte, dann war es nur noch eine Frage der Zeit.

Obwohl ich ein sehr aufmerksamer Mensch war, der darauf spezialisiert war andere zu beobachten und zu analysieren sah ich nicht, wie Tom Riddle ab und zu langsam den gelangweilten Blick von seinem Teller hob und über den Ravenclaw- Tisch wandern ließ, bis er bei mir angelangt war.
Ich sah auch nicht, wie Tom Riddle‘ s berechnende Augen auf dem Korridor einen Augenblick auf meinem gesenkten Kopf verharrten, ehe er sie wieder ziellos über die Menschenmenge streichen ließ.
Und ich hatte auch nicht den Hauch einer Ahnung, dass Tom Riddle nun wusste wer ich war und wie ich hieß.
Ich hatte keine Ahnung, wie interessiert Tom Riddle plötzlich an mir war und wie groß sein Begehren war, ein weiteres Mal in meinen Geist einzudringen.


„Gwen, ich muss kurz mit dir reden!“

Überrascht hob ich den Blick von meinem Buch und musterte meine Schwester, die sich mit beiden Armen auf den Tisch gestützt hatte und mich durchdringend ansah. Sie war so weit vorgebeugt, dass ihre glänzenden Haare beinahe mein Gesicht streiften und ich konnte ihr Parfum riechen: Eine süßliche Mischung aus Rosen und Lavendel, die meinen Magen rebellieren ließ. Ich erinnerte mich, dass unser gemeinsames Zimmer immer danach gerochen hatte, und manchmal auch das ganze restliche Haus.
Ich drückte mich leicht weg und schluckte langsam das Stück Kartoffel hinunter, an dem ich gerade gekaut hatte. Ich hustete.

„Was ist los?“, fragte ich und versuchte halbherzig mein Desinteresse zu verbergen.

Deirdre zögerte und biss sich unruhig auf die Lippe, also widmete ich mich wieder meinem Buch. Deirdre seufzte ungehalten auf.

„Kannst du kurz mit raus kommen?“, fragte sie und ich hörte die leise Ungeduld in ihrer Stimme. „Hier drinnen sind zu viele Zuhörer!“

Widerwillig löste ich meine Augen abermals von meinem Buch und sah in das angespannte Gesicht meiner hübschen Schwester. Dann sah ich zu Emma, die neben mir saß und nicht einmal den Kopf gehoben hatte.
Ich zuckte mit den Schultern und legte sorgsam einen Fetzten Pergament zwischen die Seiten, ehe ich das Buch schloss und mich erhob.
Deirdre packte mich am Arm und zog mich mit sich nach draußen in die Eingangshalle. Verärgert riss ich mich los und verschränkte die Arme vor meiner Brust.

„Also? Was willst du?“, fragte ich ungeduldig und sah Deirdre abwartend an.

Sie zögerte wieder und zupfte am Saum ihrer Bluse. Ich hob eine Augenbraue. Es war gänzlich untypisch für meine Schwester nicht sofort mit der Sprache herauszurücken, egal ob sie etwas brauchte, oder einfach nur über ihr Leben reden wollte.
Schließlich brach sie das Schweigen.

„Du… bist doch mit Flynn noch immer so gut befreundet, nicht wahr?“, fragte sie leise und sah an mir vorbei zu den Grüppchen von Schülern, die das Mittagessen beendet hatten und nun die Große Halle verließen um sich wieder auf zum Unterricht zu machten.

„Ja. Warum?“

„Naja… du verstehst dich doch so gut mit ihm, deshalb hab ich gedacht ich frag dich mal, ob du… was dagegen hättest, wenn ich mit ihm… ausginge?“ Deirdre’ s Augen weiteten sich und ihre Hände zuckten.

Meine Augenbraue wanderte noch höher.
„Nein“, antworte ich dann tonlos und wandte mich um.

Deirdre packte mich am Arm und hielt mich zurück. „Sicher?“, fragte sie und musterte mich neugierig. „Das macht dir nichts aus?“

Ich lächelte leicht..„Nein, das macht mir nichts aus. Was ich mich allerdings schon frage ist: Warum so plötzlich?“

Deirdre spielte unruhig mit den goldenen Herzchen in ihren Ohren.
„Naja, eigentlich wollte ich ihn schon letztes Jahr fragen, aber Flynn sagte mir, dir könnte nicht Recht sein wenn er mehr Zeit mit mir verbringt.“

„Was hat er gesagt?“ Ich starrte sie an. „Deirdre, du kennst mich. Mir ist das egal.“

Deirdre stieß einen erleichterten Seufzer aus. Doch etwas in ihrem etwas zu strahlenden Lächeln ließ mich innehalten.

„Was willst du noch?“, fragte ich und sah in das ertappte Gesicht meiner Schwester.

„Könntest du ihn nicht fragen ob er mich mag? Ich meine unauffällig?“ Deirdre begann unruhig mit ihrem Ring zu spielen, wie immer, wenn ihr etwas unangenehm war oder wenn sie nervös war.

„Deirdre, er mag dich doch“, entgegnete ich trocken und scharrte ungeduldig mit den Füßen auf dem Steinfußboden.

„Das weiß ich auch. Aber ich will mir sicher sein!“, erklärte meine Schwester und sah mich an, als wäre ich geistig zurückgeblieben, weil ich es nicht sofort verstanden hatte. Ich hasste diesen Blick an ihr fast noch mehr, als ihr Lachen.

Ich seufzte wieder.

„Du bist wunderschön und du bist nett. Was soll er mehr wollen?“, fragte ich tonlos und ließ ebenfalls den Blick über die Schüler streifen, die laut quatschend die Eingangshalle betraten.

„Gwen, das bist du beides auch und trotzdem will keiner mit dir ausgehen!“

Ich lachte ehrlich amüsiert auf.
„Da hast du recht. Und ich bin gewaltig froh darüber.“

Deirdre begann ebenfalls zu lachen.
„Du bist einzigartig, Gwendolyn, wirklich.“, grinste sie und sah mich liebevoll an. „Also, fragst du ihn?“

Ich wusste, dass ich es bereuen würde, doch ich nickte und Deirdre fiel mir überschwänglich um den Hals. In mir sträubte sich alles und ich musste an mich halten, um sie nicht grob von mir zu stoßen.

„Danke, Gwen. Du hast was gut bei mir!“, flüsterte Deirdre mir ins Ohr und gab schließlich meinen Versuchen, sie sanft wegzudrücken, nach.
„Schon gut. Schon gut. Zu viel Nähe verträgst du nicht. Bin schon weg.“

Ich lachte.

„Ach ja, willst du wirklich zu Weihnachten hier bleiben, Gwen?“
Deirdre hatte sich noch einmal umgedreht und sah mich bittend an. „Mama würde sich wirklich freuen, wenn du nach Hause kommen würdest. Und ich mich auch. Also- komm schon!“

„Nein, danke“, erwiderte ich höflich, aber bestimmt und sah Deirdre dann lächelnd hinterher, als sie enttäuscht aus der Eingangshalle verschwand.


Hätte ich mich nach diesem Gespräch einmal kurz umgedreht, hätte ich den mich mit einer Spur Neugier musternden Tom Riddle gesehen, der am Fußende der Treppe gestanden hatte und der mir, nachdem ich mich umgewandt hatte, langsam in die Halle folgte.
Wenn ich mich umgedreht hätte, vielleicht wäre es mir dann seltsam vorgekommen, dass er dort gestanden und uns zugehört hatte. Vielleicht hätte ich dann mehr auf ihn geachtet und mich anders verhalten. Vielleicht hätte er mich dann nie wieder angesprochen. Vielleicht wäre alles anders gekommen. Vielleicht.
Ich drehte mich nicht um.

„Was wollte sie denn?“, fragte Emma mäßig interessiert, als ich mich wieder neben sie auf die Bank fallen ließ.

Seufzend knallte ich mein Buch neben ihres und schlug es auf. „Frag nicht!“, stieß ich müde hervor und vertiefte mich wieder in meine Lektüre.


Der Nachmittagsunterricht war anstrengend. Der Wind peitschte uns um die Ohren, als wir nach draußen zum Kräuterkundeunterricht liefen und in den Gewächshäusern war es kalt und zugig. Die Luft war feucht und schwer und erfüllt von Niesen und Schniefen. Während uns die Professorin durch das laute Heulen des Windes Anweisungen zu geben versuchte, drifteten meine Gedanken zunehmend ab.
Ich verstand nicht, wie Flynn darauf kam, dass ich eifersüchtig sein könnte, wenn er sich mit meiner Schwester traf. Das war absurd. Eifersucht war ein Gefühl für schwachen Menschen. Menschen, die sich unsicher darüber waren, was ihnen gehörte und was nicht. Ich war kein schwacher Mensch.

„Gib mir mal die Handschuhe dort“, riss mich Emma aus meinen Gedanken. „Die grünen aus Drachenleder da!“ Sie deutete ungeduldig hinter mich.

Ich reichte sie ihr schnell und versuchte gleichzeitig das herabtropfende Wasser, das durch die undichte Decke spritze und mir in den Kragen rann, zu ignorieren. Ich fröstelte.

„Meine Eltern wollen, dass ich nach Hogwarts bei ihnen im Geschäft arbeite. Ist das zu fassen?“, fragte Emma mich, während sie versuchte einen Sack voller Erde zu öffnen „Ich bin eine Hexe, das können sie doch wohl nicht im Ernst erwarten, oder?“ Emma riss ungeduldig am Plastik.

Anstatt zu antworten zückte ich nur meinen Zauberstab und öffnete den Sack mit einem einzigen Schlenker des Stabes.

„Sie verstehen einfach nicht, dass ich einen magischen Beruf ausüben möchte. Sie verstehen das nicht!“ Emma riss grob an dem geöffneten Sack und verschüttete dadurch eine Handvoll Erde auf unseren schlammverkrusteten, durchnässten Schuhen.

„Deirdre möchte mit Flynn ausgehen!“, unterbrach ich ihren Redeschwall, als sie kurz innehielt und Luft holte.

Einen Moment war es still. „Was?“, fragte Emma dann verblüfft, richtete sich mühsam auf und wischte sich etwas Erde aus dem Gesicht.
„Seit wann denn das?“

Ich seufzte und griff mit bloßer Hand in die klamme Erde. „Was weiß ich.
Aber darum geht es auch gar nicht. Es geht darum, dass sie von mir erwartet, dass ich das für sie in die Wege leite. Ausgerechnet ich.“

Emma lachte auf. „Welch Ironie“, meinte sie schließlich amüsiert und sah mich dann prüfend an.
„Stört es dich?“

Ich schloss ungeduldig die Augen. „Nein. Das einzige was mich stört ist, dass ich da hineingezogen werde. Das nervt nämlich.“ Ich richtete mich wieder auf und warf dann genervt meinen langen Zopf über die Schulter. „Sie können machen was sie wollen. Solange ich in Ruhe gelassen werde! Meinetwegen sollen sie heiraten und zehn Kinder kriegen, solange ich nicht Trauzeugin sein muss und die Kinder beaufsichtigen soll!“

Emma lachte schnaubend auf. „Wenn ich einmal heiraten sollte, würdest du das dann genauso sehen?“, fragte sie mit vor Sarkasmus triefender Stimme und stütze abwartend die Hände in die Hüften.

Während ich einen Moment darüber nachdachte glitt mein Bick durch das Gewächshaus. Traurige Gestalten, nass bis auf die Haut und frierend, rutschten und schlitterte über den glitschigen Boden. Cecilia versuchte verzweifelt ihre Haarpracht vor dem Regen zu schützen während Adam Doyle es mit seinem Zauberstab heftiger auf sie tropfen ließ, als es auf die anderen tropfte. Amüsiert schüttelte ich den Kopf.

„Natürlich würde ich es dann anders sehen“, antwortete ich schließlich überzeugt und wandte mich wieder Emma zu. „Aber das liegt daran, dass du nicht heiraten wirst, Emma. Genauso wenig, wie ich es tun werde.“

„Was macht dich so sicher?“ Emma zog abwartend eine Augenbraue nach oben und wischte sich über die feuchten, schwarzen Locken.

„Ich weiß nicht“, sagte ich nachdenklich und zuckte mit den Schultern. „Du bist eben wie ich.“

Emma, die mittlerweile im Schneidersitz auf dem nassen Boden saß, blickte mich neugierig von unten her an. „Für den absolut unwahrscheinlichen Fall, dass ich es doch tun sollte: Bist du dann meine Trauzeugin?“, fragte sie mich schließlich und versuchte dabei ernst zu klingen. „Und wenn ja, wirst du dann für mich ein rosa Prinzessinnenplüschkleid tragen?“ Obwohl sie es als Witz hinstellen wollte und lächelte, wusste ich, dass es ihr ernst war.

Ich lachte gequält auf. „Wenn es tatsächlich der Fall sein sollte, dass DU vor den Altar trittst, dann mach ich das“, versprach ich widerwillig und setzte mich neben Emma auf den kalten Boden.
„Aber dafür machst du jetzt weiter.“ Ich deutete auf den Erdhaufen vor uns und Emma zuckte mürrisch mit den Achseln, ehe sie sich umständlich erhob und in der Erde zu graben anfing.


Ja, das waren Emma und ich.
Wir redeten aneinander vorbei, wir hörten uns oft gegenseitig nicht zu, wir waren manchmal egoistisch, oft mürrisch und schlecht gelaunt. Wir waren ständig genervt voneinander, ließen unsere schlechte Laune am anderen aus, wir lachten und spotteten über den anderen und wir waren gnadenlos, wenn der eine die ehrliche Meinung des anderen hören wollte.
Wir wussten nicht gut umzugehen mit Gefühlen, aber wenn eine von uns am Boden war sagten wir immer genau das richtige. Wir redeten aneinander vorbei, und das war genau das, was wir beide brauchten.

Damals hätte ich gesagt, Emma sei eine Person, mit der ich umzugehen wusste und die mit mir umzugehen wusste.
Heute sehe ich das anders.
Heute würde ich sagen: Emma war meine beste Freundin! Meine Person, die immer da war. Meine Person, die mich ertrug und akzeptierte. Meine Person.


Ich bin sehr froh darüber, dass ich bei ihr war, als sie starb.
Ich habe nicht geweint und nicht geschrien. Ich war stark und ich war da.
Ein Teil von mir ist mit ihr gestorben, damals. Ein Teil von mir, den ich heute fast so sehr vermisse, wie ich sie vermisse.
Ich habe sie angesehen und ihr mit meinem Blick zu sagen versucht, was ich ihr früher nie sagen konnte.
Sie hat es verstanden.
Ich habe auf ihren Bauch gesehen und versucht, es dem Baby zu erklären, das dort drinnen wuchs. Ich hoffe es hat auch verstanden.
Ich war bei ihnen beiden, als sie starben.

Und ich habe ihnen nicht helfen können.

Ich habe nicht geweint und ich habe nicht geschrien.


Ich habe weggesehen.


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