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Fanfiction

Hat diese Finsternis einen Namen? - Schicksal

von Buntstiftchen

Als ich am ersten Morgen des neuen Schuljahres die Augen aufschlug, bemerkte ich sofort, wie ungewöhnlich still es um mich herum war. Kein lautes Herumgezeter, wem welcher Rock gehörte, kein lautstarkes Protestieren, wenn jemand zu lange den Spiegel blockierte, kein Gepolter und kein überdrehtes Lachen.
Einen Augenblick lang dachte ich, meine Zimmergenossinnen würden alle noch schlafen, doch als ich schließlich mühsam meinen Kopf hob, bemerkte ich, dass die Betten um mich herum alle leer waren.
Frustriert presste ich mir die geballten Hände gegen die Augen, ehe ich tief seufzte, die Decke zurückschlug und zögernd meine nackten Füße auf den eiskalten Boden setzte. Ich ließ meinen Blick durchs Zimmer streifen. Überall am Boden lagen zerknitterte Kleidungstücke verteilt und kein einziges der fünf Betten war gemacht.
Regen peitschte gegen die Fenster. Ich fröstelte und erhob mich von meiner Matratze um langsam ins Bad zu gehen, wo ich mich als erstes mit den Händen auf das kalte Steinwaschbecken stütze.
Müde blickte ich mein Spiegelbild an und verzog das Gesicht zu einem erzwungenen Lächeln. Es war wirklich erstaunlich, wie ähnlich ich Deirdre sah, wenn ich lächelte. Das war mitunter ein Grund, warum ich es so selten tat. Mein Lächeln wurde zum Zähnefletschen. Schnell drehte ich den kupferfarbenen Hahn auf und spritzte mir Wasser ins Gesicht.

Meine Leben wäre anders verlaufen, hätte ich an diesem Morgen nur ein wenig länger in den Spiegel gesehen, oder wenn Emma an diesem Morgen hartnäckiger versucht hätte, mich zu wecken.
Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn ich einen anderen Weg zum Klassenzimmer gewählt hätte, oder wenn ich zehn Sekunden länger beim Anziehen gebraucht hätte.

Ich wäre heute nicht da, wo ich bin, wenn ich an diesem verdammten Morgen länger dort vor dem Spiegel gestanden hätte.
Das steht fest.

Ich hatte das Frühstück verpasst hastete deshalb mit knurrendem Magen durch die Gänge zum Verwandlungszimmer.
Als ich um eine Ecke bog und einige Schritte gelaufen war, trat einige Meter vor mir gerade der Schulsprecher aus einem leeren Klassenzimmer auf den Flur. Er schien in Gedanken versunken und trotzdem hatte ich das Gefühl er würde alles um sich unendlich deutlich wahr nehmen.

Er sah mich nicht an, aber das war jeder gewohnt von Tom Riddle. Tom Riddle war sich zu fein, das Fußvolk auch nur eins Blickes zu würdigen.
Ich ignorierte ihn also ebenfalls.

Gedankenverloren ging ich weiter und hielt meinen Blick auf meine Bücher gerichtet.
Plötzlich spürte ich einen Luftzug und Tom Riddle wich mir geschickt und gerade noch rechtzeitig aus.
Ganz kurz roch ich Winter, Regen und Wald und Metall. Dann war er schon zurückgewichen.

Verwirrt blickte ich auf.
Direkt in zwei kalte, zornige Augen.

„Pass auf wo du hinläufst“, zischte Tom Riddle gereizt und sein Blick durchbohrte mich.
Seine Stimme klang samtig und rau und kalt. Und sehr schön. Beruhigend. Er hatte eine Stimme zum Geschichtenerzählen.
Mir stellten sich die Haare im Nacken auf.

Erstaunt schüttelte ich den Kopf.
„Du hättest ebenso gut ausweichen können“, sagte ich in einem Anflug von Trotz.

Einen Moment war es still und seine Augen verengten sich zu Schlitzen.

„Geh mir aus dem Weg, Mädchen“, sagte Tom Riddle leise und ich erkannte in diesem Moment zum ersten Mal die Gefahr, die von ihm ausging.

Es war nicht die leise Drohung in seiner Stimme, es war auch nicht sein Ausdruck oder seine Größe.
Es war etwas in seinen Augen, das mich einen Moment frösteln ließ.
Dieses etwas, das in seinen Augen lag, würde ich mit der Zeit noch besser kennenlernen.
Ich würde lernen es zu erkennen und ich würde lernen mich dagegen zu wappnen.
Ich würde auch lernen, dass es kein Entrinnen gab.
Und ich würde noch lernen, was es bedeutete, diesem Blitzen nicht nachzugeben.

All das, war mir natürlich noch nicht bewusst gewesen.
Hätte ich in diesem Moment geahnt, wohin mich diese eine kurze, bedeutungslose Begegnung später bringen würde, ich wäre gelaufen und hätte mich nie wieder auch nur umgedreht.
Ich wusste es aber nicht.

„Ich soll dir aus dem Weg gehen? Sag mal, was erlaubst du dir eigentlich? Was glaubst du wer du bist?“, fuhr ich Tom Riddle genervt an und trat näher auf ihn zu.
„Geh du doch mir aus dem Weg!“

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und rührte mich nicht vom Fleck. Trotzig hielt ich dem Blick stand.
Stille
Tom sah mich an. Seine Hand zuckte.

„Weißt du was, das ist mir zu blöd“, sagte ich genervt und drückte meine Bücher näher an mich. „Wenn es dir und deinem Stolz so immens wichtig ist, dann bitte, geh vorbei!“
Spöttisch trat ich einen Schritt auf die Seite und hob abwartend eine Augenbraue.
Tom Riddle bewegte sich nicht. Seine Hand zuckte wieder.

Seine Augen waren schwarz und bodenlos und sie waren in meine gebrannt. Sie jagten mich, fingen mich, sperrten mich ein und sogen mich auf. Bis nichts mehr von mir übrig gewesen war.

Und plötzlich, ich konnte mir damals nicht erklären warum, wich ich noch weiter zurück. Seine Augen ließen mich noch immer nicht los. Einige Sekunde hielt ich dem Blick noch stand, dann zwang er meinen Kopf nieder und ich atmete endlich die aufgestaute Luft aus. Einen Moment konnte ich mich nicht rühren. Dann hob ich den Blick und begegnete abermals schwarzen Augen, die mich gefangen nahmen. Mit einigem Abstand ging ich langsam an Tom Riddle vorbei, ihn keine Sekunde aus den Augen lassend.
Nach wenigen Metern blieb ich stehen und strich mir mit einer fahrigen Bewegung die wirren rötlichen Locken aus der Stirn.
Die Angst, die ich noch eben verspürt hatte, wich einer leisen Wut.
Ich hatte gekuscht.

Auch das würde ich noch sehr bald lernen.
Wer an der Seite von Tom Riddle leben wollte, der musste kuschen.

Er lachte. Ich hörte das amüsierte, leicht spöttische Lachen hinter meinem Rücken und ich ertrug es nicht länger.

Hätte ich es doch einfach ignoriert. Wäre ich doch einfach weggegangen. Wäre ich einfach gegangen.
Verdammt, warum bin ich nicht gegangen?

Ich stand mit dem Rücken zu ihm und in mir explodierte etwas. Ich fuhr herum und funkelte zu ihm auf. „Du bist lächerlich, hat dir das schon einmal jemand gesagt?“, sagte ich voller Genugtuung und lachte ebenfalls auf. „Einfach nur lächerlich!“

„Ist das so?“, entgegnete Tom plötzlich ruhig und musterte eingehend mein Gesicht. „Interessant...“

Die Wut die vorher noch sein Gesicht verzerrt hatte, war fort. Sein Gesicht war aufgeschlossen und nachdenklich und sehr schön.

Ich starrte ihn an. Dann, ganz plötzlich, brach mein Kopf auf. Ich spürte etwas Eiskaltes durch meine Stirn in mich eindringen. Der Gang, sein Gesicht, alles verschwamm und zerlief vor meinen Augen wie Tinte. Ich sah Deirdre im Regen stehen, ich sah meine Mutter, die sich weinend an mich klammerte, ich sah Flynn mit blutigen Knien vor mir sitzen, ich sah Emma in Unterwäsche durch unseren Schlafsaal tanzen, ich sah Spielplätze und Massengräber, ich sah Erin, die meinem sechsjährigen, mürrischen Ich Blumen ins Haar flocht. Ich sah mich, wie ich sie mir ausriss und ihr vor die Füße warf. Erin.
Ich schlug zurück. Mit all meiner Kraft stieß ich das Wesen in meinem Kopf zurück und verdrängte die klamme Kälte. Vor Zorn bebend verschloss ich meinen Kopf und konnte endlich wieder sehen.

Tom Riddle starrte mich an.
Unglaube, Überraschung in seinem Blick.

„Tu das nie wieder!“, sagte ich mit vor Wut zitternder Stimme und eilte den Gang entlang davon.

Als ich endlich vor dem Verwandlungszimmer stand, war ich bereits fünfundzwanzig Minuten zu spät.
Mein Kopf schmerzte fürchterlich.
Immer wenn Tante Erin in meinem Geist eingedrungen war, hatte ich sie mühelos abwehren können.
Dieses Mal war es etwas anderes gewesen. Tom Riddle war mit rauer Grobheit in mich eingedrungen, ohne Rücksicht. Er war unendlich viel stärker, als Erin es damals gewesen war.

Ich holte tief Luft und strich meine Robe glatt, dann klopfte ich zweimal, ehe ich hastig die Tür aufstieß und den Raum betrat.

„Miss Goodale?“, fragte der Professor und sah mich durch seine Halbmondbrille, die ganz vorne auf seiner Nase saß, lächelnd an.

„Tut mir leid, Professor Dumbledore. Ich habe verschlafen“, erklärte ich und lächelte zurück.

„Nun, das passiert selbst den Besten von uns einmal, nicht wahr?“, sagte Dumbledore nachdenklich und wies mit seiner Hand auffordern auf einen freien Platz in der letzten Reihe.

Schnell ließ ich mich nieder und holte meine Bücher aus der Tasche, nicht wissend, dass mein Schicksal besiegelt war.


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