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Fanfiction

Here without you - Der Streit

von ChrissiTine

Der Streit

8. Juni 2038


"Hallo, James"

James war so überrascht, diese Stimme zu hören, dass er sein schwarzes T-Shirt fallen ließ, das er gerade über seinen Kopf hatte ziehen wollen. Er drehte sich um und erblickte Vanessa Monroe, die neue Sucherin der englischen Nationalmannschaft. Sie lehnte sich lässig gegen den Türrahmen. Sie hatte nichts an außer ein kurzes Handtuch, das sie um ihren gebräunten durchtrainierten Körper geschlungen hatte. Ein sehr kurzes Handtuch. Ihr dunkelbraunes Haar war klatschnass und James konnte die Wassertropfen sehen, die auf ihrer nackten Haut waren.

Er schluckte. So, wie sie aussah, würde sie ein perfektes Model für den erotischen Quidditchkalender abgeben, für den er sich vor Jahren auch schon mal für eine stattliche Summe hatte ablichten lassen.

"Vanessa", er räusperte sich nervös. "Ich wusste nicht, dass du noch hier bist." Er war davon ausgegangen, dass er der letzte war, der sich im Stadion aufhielt. Er war fast immer der letzte hier. Nach dem täglichen Training verbrachte er meist noch ein paar Stunden im Geräteraum, wo er Gewichte stemmte und an seiner Kondition arbeitete. Wenn er dann, meistens erst nach zehn Uhr abends, fertig war, war er eigentlich immer allein hier, mit Ausnahme vom Hausmeister, und selbst der war fast immer früher fertig als James.

Vanessa zuckte mit den Schultern und schenkte ihm ein kleines verführerisches Lächeln. "Ich hab noch etwas im Sucherraum trainiert. Ich hab heute viel zu lange gebraucht, um den Schnatz zu fangen."

Vanessa war letztes Jahr von den Tornados zur Nationalmannschaft gestoßen. Sie war noch nicht lange in der Quidditchliga dabei, hatte sich aber schnell als exzellente Sucherin erwiesen und Oliver Wood, Trainer der Nationalmannschaft, hatte sich ein Bein ausgerissen, um sie zum Wechsel zur Nationalmannschaft zu bewegen. Sie hatte eine ansehnliche Summe kassiert. Anfangs hatte sie sich mit ihrem anderen Sucher, Barry Cooperman, immer bei den Spielen abgewechselt, aber im Angesicht der Tatsache, dass in ein paar Wochen die Europameisterschaft anfing und er schon länger den Wunsch hatte, sich aus dem aktiven Quidditschsport zurückzuziehen, hatte er Vanessa das Feld komplett überlassen. Vanessa hatte sich natürlich hocherfreut auf diese Chance gestürzt. Doch manchmal schien ihr Ehrgeiz ihr im Weg zu stehen oder sie konnte mit dem Druck nicht umgehen, denn je näher die ersten Spiele rückten, desto mehr Fehler machte sie im Training.

Eigentlich war es deshalb nicht überraschend, dass sie um diese Zeit noch hier war. Sie hatte ihr Spiel verbessern wollen. Ihre Kleiderwahl war es allerdings schon. Denn die Damenumkleide und die Damenduschen waren sehr weit entfernt von der Herrenumkleide, in der James sich gerade aufhielt.

"Und", James räusperte sich erneut, "ähm ... was machst du hier? Das hier ist die Männerumkleide."

Vanessa schaute sich mit großen Augen in dem Raum um. Nach ein paar Sekunden blieb ihr Blick wieder an James hängen und sie lächelte in ziemlich eindeutig an. Sie wusste genau, dass das hier die Männerumkleide war.

"Ach, das ist gar nicht die Damenumkleide?", fragte sie unschuldig. Der Tonfall passte überhaupt nicht zu dem Lächeln. "Wie dumm von mir."

James lachte nervös. Dieses Spielchen war ihm nicht neu. Ihm war klar, warum sie hier war, warum sie aussah wie ein Model aus dem Playboy und warum sie ihn so anlächelte. Er würde fast behaupten, dass er dieses Spielchen erfunden hatte.

"Vanessa", begann er schließlich, nachdem er sich wieder etwas gefasst hatte, und schaute sie entschuldigend an.

Vanessas Lächeln wurde eine Spur breiter, als sie sich vom Türrahmen abstieß und geschmeidig wie eine Raubkatze langsam auf ihn zuging. Ihre Augen ruhten auf seiner Brust. "Also stimmt das mit dem Tatoo tatsächlich", stellte sie fest. Sie hob ihre rechte Hand und berührte sanft seine Brust. Quälend langsam fuhr sie die Konturen des Ungarischen Hornschwanzes nach, den sich James vor ein paar Jahren auf die Brust hatte tätowieren lassen. "Ich hab immer gedacht, das wäre nur ein Gerücht."

James sog scharf die Luft ein und wurde sich mehr als deutlich bewusst, dass er nur eine Boxershorts anhatte und nicht mehr. Er war gerade erst aus der Dusche gekommen und hatte sich anziehen wollen, als Vanessa hier aufgetaucht war. Er schloss für einen Moment die Augen und versuchte krampfhaft, seinen Körper unter Kontrolle zu bringen. Erfolglos.

Er räusperte sich noch einmal. "Vanessa"

"Ja?", flüsterte sie. Ihre Hand war auf seiner Schulter zum Stillstand gekommen. Sie hob ihre andere Hand und verschränkte beide hinter seinem Nacken. Sie schaute ihn mit dem Blick an, den er gerne als den "Schlafzimmerblick" beschrieb. Ein Blick, mit dem sie ihn auf gar keinen Fall ansehen sollte.

"Du weißt, dass ich eine Freundin habe", erinnerte er sie (und sich auch) und versuchte, sich sanft aus ihrer Umarmung zu befreien. Sie ließ allerdings nicht locker und hielt an ihm fest.

"Ich weiß auch, dass sie in Amerika ist.", wandte Vanessa ein und presste ihren nassen Körper an seinen.

James schloss erneut die Augen und ballte seine Hände an den Seiten zu Fäusten. Das hier war Folter. Was hatte er getan, um diese Qualen zu verdienen?

"Komm schon, James", flüsterte Vanessa und stellte sich auf Zehenspitzen. Sie war nur Millimeter davon entfernt, ihn zu küssen. "Sie muss es doch nicht erfahren. Es kann unser kleines Geheimnis bleiben."

Er spürte ihre Lippen schon fast auf seinen, als er endlich soviel Kontrolle bekommen konnte, dass er ein paar Schritte zurückwich. Abwehrend hob er die Hände hoch. Sie Atem ging stoßweise. Das war kräftezehrender als jedes Training. Entschlossen schüttelte er den Kopf.

"Tut mir Leid, Vanessa. Ich liebe meine Freundin. Ich kann nicht -"

"Oh, können könntest du schon", erwiderte sie verschmitzt und schaute auf seine Boxershorts. "Was ist denn schon dabei? Ich werd's ihr auch nicht sagen." Sie machte einen Schritt auf ihn zu. James machte einen Satz nach hinten und stieß gegen die Wand der Umkleide. Er schluckte. Sie begann, das Handtuch von ihrem Körper zu lösen und einen Moment später landete es auf dem Boden. Er ließ den Blick an ihrem Körper auf- und abwandern. Sie sah verdammt gut aus. Es gab kein überschüssiges Gramm Fett an ihrem Körper. Ihre Beine und Arme waren kräftig vom jahrelangen Quidditchtraining, ihre Haut war gleichmäßig gebräunt und die Wassertropfen auf ihrer Haut stellten eine zusätzliche Verführung da. Von ihren Brüsten ganz zu schweigen.

James schloss erneut stöhnend die Augen, um zu verhindern, dass seine Fantasie Amok lief. Aber zu spät. Der Sex mit ihr würde bestimmt fantastisch sein. Diese Beine würden sich unglaublich anfühlen, wenn sie um seinen Körper geschlungen waren. Er war schon mit einigen Quidditchspielerinnen im Bett gewesen, aber sie wäre gewiss eine von den Besten. Wenn nicht sogar die Beste, die er je gehabt hatte.

Aber ...

Vanessas sexy Körper verblasste vor seinem inneren Auge. Stattdessen sah er plötzlich blaue Augen vor sich. Wunderschöne mitternachtsblaue Augen, die ihn so zärtlich und liebevoll anschauten, dass sein Herz dahinschmolz. Er hörte eine Stimme, die sein Herz schneller schlagen ließ und spürte eine Berührung, die dafür sorgte, dass er eine Gänsehaut bekam.

Er öffnete seine Augen wieder, gerade noch rechtzeitig, um zur Seite zu springen, bevor Vanessa ihren nun völlig nackten Körper wieder an seinen gepresst hätte. Er schüttelte entschlossen den Kopf und griff nach dem T-Shirt, das er bei ihrem Eintritt hatte fallen lassen.

"Nein. Ich liebe meine Freundin. Ich kann nicht ... nein! Ich will nicht mit dir schlafen." Schnell zog er sich das Shirt über den Kopf und schlüpfte in seine Jeans. "Lass uns das Ganze einfach vergessen, okay?"

Vanessa stand immer noch splitternackt im Raum und schaute ihm mit einem verletzten Gesichtsausdruck zu. James hatte sie nicht verletzen wollen, wirklich nicht, er mochte Vanessa und spielte gerne mit ihr in einem Team, aber das ... wenn die Situation anders gewesen wäre, dann hätten sie vielleicht ... nein, dann hätten sie auf jeden Fall ... aber ... Verdammt noch mal!

"James", sagte Vanessa leise und verstummte dann für einen Moment, nicht sicher, wie sie fortfahren sollte. Dann schüttelte sie kaum merklich den Kopf. "Du hast meine Nummer, falls du es dir anders überlegen solltest." Sie hob ihr Handtuch wieder auf, wobei sie ihm einen Blick auf ihren spektakulären Hintern gewährte und ging so geschmeidig zur Tür, wie sie gekommen war.

Sie drehte sich noch einmal um. "Dann sehen wir uns beim Training."

Er nickte benommen und wartete, bis ihre Schritte in dem leeren Flur leiser geworden waren. Dann ließ er sich stöhnend auf die Bank fallen, lehnte sich gegen seinen Spind und fuhr sich erschöpft mit seinen Händen über das Gesicht.

So ein verdammter Mist aber auch. Er hatte gerade Sex mit einer der heißesten Frauen sausen lassen, die ihm je begegnet war. Er spürte, wie sauer sein Körper deswegen auf ihn war. Er würde eine sehr lange kalte Dusche nehmen müssen, um zumindest das wieder in den Griff zu kriegen.

Und es stimmte nicht, was er ihr gesagt hatte. Er hatte mit ihr schlafen wollen. Er wollte immer noch mit ihr schlafen. Er hatte schon seit zwei Monaten keinen Sex mehr gehabt und mit jedem Tag spürte er die Folgen, die das hatte, mehr und mehr. Seine Selbstbeherrschung hing nach dieser Begegnung jetzt wirklich nur noch am seidenen Faden. Falls Vanessa in den nächsten Tagen noch so eine Aktion starten würde, dann würde er ihr wahrscheinlich nicht widerstehen können.

Wütend sprang James auf und trat mit seinem nackten Fuß gegen die Betonwand des Umkleideraums. Ein starker Schmerz durchzuckte seinen Zeh und er musste auf die Lippe beißen, um nicht zu schreien und Vanessa damit womöglich noch einen Grund zu geben, wieder zurück zu kommen.

Er hasste es, dass sein Körper so schwach war und keiner Frau widerstehen konnte. Sein Herz gehörte Julia. Er liebte sie wirklich und er wollte nur mit ihr zusammen sein und niemandem sonst, aber diese Situation wurde langsam unerträglich. So konnte es nicht mehr weitergehen, sonst würde er bald wirklich etwas Dummes tun. Etwas, das er mit Sicherheit bereuen würde.

/-/

Mit einer Hand rubbelte er mit einem Handtuch seine Haare trocken, mit der anderen suchte er in seinem Handy nach Julias Festnetznummer. Nach seiner zehnminütigen kalten Dusche hatte er es mehrfach auf ihrem Handy versucht, aber leider immer nur die Mailbox erwischt. In England war es bereits nach zehn Uhr am Abend, also war es Nachmittag in New York, wo Julia wohnte. Er würde sie auf keinen Fall aufwecken. Und er konnte sich auch nicht erinnern, dass sie heute irgendwelche Meetings hatte.

Genervt lauschte er dem gleichmäßigen Tuten des Freizeichens. Er war schon kurz davor, nach dem zwölften Ton aufzulegen, als doch noch abgenommen wurde.

"Hallo?", hörte er Julias atemlose Stimme. Sein Herz begann schneller zu schlagen.

"Wieso gehst du nicht an dein Handy?", wollte er wissen. Er schmiss das Handtuch auf sein Sofa und griff nach dem Feuerwhiskey, der er sich vor ein paar Minuten eingeschenkt hatte.

"James?", fragte Julia unsicher.

Er schnaubte. Als ob sie seine Stimme nicht erkennen konnte! "Wieso gehst du nicht an dein Handy?", wiederholte er. "Ich hab mindestens zehnmal versucht, dich anzurufen."

"Ich hab's ausgeschaltet", erwiderte sie defensiv. "Dan und ich abreiten an einem Konzept und wollten nicht gestört werden."

James schnaubte erneut und kippte dann seinen Feuerwhiskey in einem Zug herunter. Der Alkohol brannte in seiner Kehle, konnte ihm aber auch nicht helfen. Er war immer noch genervt. Und Julia machte es nicht besser. Wieso log sie ihn an? Wenn ihr Handy ausgeschaltet war, damit sie nicht gestört wurde, warum ging sie dann an ihr Festnetztelefon? Das ergab doch überhaupt keinen ... Heiße Wut breitete sich in ihm aus. Er umklammerte sein Glas. Wäre es nicht aus Kristall gewesen, dann wäre es jetzt kaputt.

"Du arbeitest mit Dan in deiner Wohnung?", fragte er mit vor Wut zitternder Stimme. Er konnte Dan nicht ausstehen. Absolut nicht. Und das seit dem Moment, in dem er ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Er hasste ihn, angefangen bei seinen teueren, glänzenden italienischen Schuhen, über seinen geschniegelten feinen Anzug, bis hin zu seinem herablassenden Gesichtsausdruck und zurückgegeelten Haaren. Jedes Mal, wenn er ihn sah, würde er ihm am liebsten eine reinhauen. Und das aus sehr gutem Grund. Seit James dieses Arschloch zum ersten Mal vor einem Jahr gesehen hatte, hatte er gewusst, dass der Wichser scharf auf seine Freundin war. Er zog sie immer mit seinen Augen aus und berührte sie so vertraulich, dass James ihm am liebsten die Hand abhacken würde.

Julia teilte diese Gefühle natürlich nicht mit ihm (wäre auch zu schön gewesen). Jedes Mal, wenn er darauf zu sprechen kam, versicherte sie ihm, dass er sich nur einbildete, dass Dan an ihr anders interessiert wäre als an einer Arbeitskollegin. Damit hatte sie natürlich Unrecht. James wusste, wie ein Mann aussah, der scharf auf eine Frau war und Dan sah absolut so aus. Aber sie glaubte ihm nicht. Und mittlerweile hatte er so oft davon angefangen, dass sie nur noch genervt reagierte. Er hatte sich daraufhin bemüht, dieses Arschloch aus ihren Gesprächen herauszuhalten, weil es sonst immer zu Streit führte, aber schon allein der Gedanke, dass Julia allein mit ihm in ihrer Wohnung war ...

"Ja", erwiderte Julia. Er sah regelrecht vor sich, wie sie die Augen verdrehte. "Ich hatte das meiste Material hier, deshalb war es einfacher, dass er zu mir kommt." Sie seufzte. "James, fang bitte nicht wieder davon an."

"Wovon denn?", erwiderte er aufgebracht. "Ich hab doch gar nichts gesagt." Wenn er auch nur ein Wort über Dan sagen würde, dann würde er für nichts garantieren können. Absolut gar nichts.

"Ich weiß, dass es dich stört, dass Dan hier ist", begann sie.

James knallte sein Glas auf den Küchentisch. "Das hat dich aber nicht davon abgehalten, ihn zu dir einzuladen, oder?"

"Nein, weil es ganz harmlos ist. Wir arbeiten nur.", erwiderte sie. Er konnte hören, dass auch sie am Ende ihrer Geduld angekommen war. "Er ist mein Kollege, wir haben das gleiche Projekt, wir müssen uns treffen, um irgendwas zu Stande bringen zu können."

James schloss die Augen und zählte bis zehn, um sich davon abzuhalten, irgendetwas zu sagen, was er wirklich bereuen würde. Als er bei sieben angekommen war, hörte er eine Männerstimme im Hintergrund.

"Julia, willst du roten oder weißen Wein?"

"Das klingt nicht, als ob ihr nur arbeiten würdet", sagte er schließlich schwer atmend.

"James, da ist wirklich nichts", erwiderte sie und er konnte die unterdrückte Wut in ihrer Stimme jetzt deutlich hören. Es war ihm scheißegal. "Ich will nichts von ihm, ich bin mit dir zusa-"

"Lass dich nicht von mir davon abhalten. Ich weiß, dass ich euch nur im Weg bin. Wenn du ihn unbedingt ficken willst -"

"James!", rief sie jetzt wirklich außer sich. Er musste sein Handy etwas von seinem Ohr weghalten, so laut war sie geworden. "Ich glaube, du hast sie nicht mehr alle! Was soll dieser Scheiß! Du weißt, dass du mir vertrauen kannst. Ich sag auch nichts darüber, dass du tagein und tagaus mit diesem Hungerharken trainierst!" Sie meinte Vanessa. "Ich hab die Schnauze voll davon, mir ständig deine Vorwürfe anhören zu müssen, obwohl ich nur meine Arbeit mache. Du kannst Dan nicht ausstehen? Dein Problem! Ich werde trotzdem mit ihm weiterarbeiten. Und es geht dich einen Scheißdreck an, ob wir das in meiner Wohnung oder in seiner Wohnung tun und ob wir dabei Wein trinken oder nackt sind! Es geht dich einen Scheißdreck an, hast du verstanden!"

"Wenn es das ist, was du willst, bitte", erwiderte er laut. "Die Europameisterschaft steht vor der Tür. Ich brauche diesen Scheiß nicht in meinem Leben. Ich brauche dich nicht in meinem Leben!"

"Gut!", schrie sie zurück. "Ich brauch dich auch nicht in meinem Leben!"

"Dann sind wir uns ja einig!"

"Sind wir!"

"Viel Spaß noch mit Dan! Ich hoffe, sein Schwanz ist winzig!"

"Leck mich!"

James starrte auf das Handy. Sie hatte aufgelegt. Sie hatte ihn beschimpft und aufgelegt. Was dachte sie sich eigentlich? Wie konnte sie nur?

Außer sich vor Wut ergriff er das Kristallglas und schmiss es mit voller Wucht gegen die Wand. Es zersplitterte in tausend Stücke. Schwer atmend schaute er auf die Scherben.

Er hatte nur ihre Stimme hören wollen, als er ihre Nummer gewählt hatte. Er hatte ihr nur Gute Nacht wünschen wollen, damit er besser schlafen konnte. Aber was hatte dieses Arschloch auch bei ihr zu suchen? James hätte sein ganzes Geld darauf verwettet, dass dieser Arsch mit Julia schlafen wollte und er war sich auch sicher, dass er sie schon mehr als einmal angebaggert hatte. Aber bitte, wenn sie ihm nicht glauben wollte, wenn sie am Ende wirklich mit ihm ins Bett gehen wollte, sollte sie doch! Es war ihm scheißegal. Er konnte auch jemanden finden, der mit ihm schlafen wollte. Das war kein Problem.

Er zuckte zusammen, als sein Handy, das er auf den Tisch hatte fallen lassen, zu vibrieren begann.

Er nahm es in die Hand. Wenn Julia glaubte, dass sie ihn jetzt einfach anrufen und um Verzeihung winseln konnte, dann hatte sie sich aber geschnitten! So einfach ging das bei James Sirius Potter nicht!

Aber es war nicht Julia, von der die SMS stammte, die er gerade empfangen hatte.

Hey James, tut mit Leid wegen vorhin. Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist. Ich hoffe, zwischen uns ist alles okay. LG, Vanessa

James starrte auf die Nachricht und schluckte schwer atmend. Er spürte immer noch, wie diese gleißende Wut in ihm kochte. Bevor er lange darüber nachdenken konnte, drückte er ein paar Tasten. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis jemand am anderen Ende der Leitung abnahm.

"Ich bin's", sagte James leise. "Können wir uns treffen?"

TBC...


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