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Fanfiction

Baby an Bord - Angela

von ChrissiTine

Angela

Hugo starrte auf die Tür. Sein Leben befand sich dahinter. Sein ganzes Leben. Wenn er Clara und Angela nicht mehr hatte, dann hatte er gar nichts mehr.

Hatte Fred sich so gefühlt? Fühlte er sich immer noch so, wenn er aufwachte und sich daran erinnerte, dass er ohne Frau und Kind weiterleben musste? Wie konnte er das? Wie würde er selbst das schaffen? Schon allein der Gedanke daran, dass diese Hebamme wieder herauskommen und ihm sagen würde, dass er alles verloren hatte, was ihm wichtig war, war unerträglich.

Er musste sich an der Wand abstützen, um nicht zusammen zu brechen. Er hatte so gehofft, dass sein Traum nicht wahr werden würde. Er hatte so gehofft, dass Angela auf normalem Weg zur Welt kommen würde, am besten noch mit minimalen Schmerzen für Clara. Und jetzt musste ein Kaiserschnitt gemacht werden, weil es Angela plötzlich schlecht ging und es musste alles so schnell gehen, dass er nicht mal dabei sein konnte, wenn sein erstes Kind zur Welt kam. Was wahrscheinlich besser war, denn er würde es nicht überleben, wenn einer der Heiler "Zeitpunkt des Todes" sagte.

Nicht, dass er es so besser überstehen würde.

Wie konnte das Schicksal nur so grausam sein? Wie konnte es erst Clara in sein Leben bringen, ihm zeigen, was ihm immer gefehlt hatte, und ihm dann wieder alles weg nehmen, in dem Moment, in dem er alles hätte haben sollen? Wo war da die verdammte Gerechtigkeit? Wie konnte das fair sein? Hatte er durch Collette nicht schon genug gelitten? Und Clara durch Pierre? Warum musste so etwas passieren?

Unwirsch wischte er sich die Tränen weg, die in seine Augen getreten waren.

"Hugo?"

Er sah auf. Rose kam auf ihn zugeeilt. Sie schaute ihn besorgt an. "Was ist los? Wo ist Clara? Was ist passiert?"

Er atmete tief durch und öffnete den Mund, um es ihr zu erklären, aber er konnte nichts sagen. Wenn er auch nur ein Wort sagte, dann würde er völlig zusammenbrechen.

Rose zog ihn in ihre Arme und drückte ihn fest an sich. Er war fast einen Kopf größer als sie, aber in diesem Moment fühlte er sich wirklich wie ihr kleiner Bruder. "Oh Hugo", murmelte sie. "Es wird alles gut."

Hugo schluckte. Das wurde es nicht und das wusste sie.

Sie ließ ihn wieder los und gemeinsam lehnten sie sich an die Wand neben der Tür. Einige Minuten schwiegen sie. Das einzige Geräusch, das zu hören war, war das Ticken von der großen Wanduhr.

"Die Herztöne des Babys sind gefallen. Sie müssen einen Kaiserschnitt machen.", sagte Hugo schließlich, als er die Stille nicht mehr aushielt.

Rose nickte. "Das passiert häufiger. Die Kinder leiden unter der Geburt. Oder sie liegen mit dem Kopf auf der Nabelschnur. Es ist nicht gut, wenn der Alarm losgeht. Das bedeutet, dass man das Kind sofort holen muss. Das hat irgendeine Hebamme in Australien erfunden vor ein paar Jahren. Es hat schon einigen Babys das Leben gerettet. Und die Heiler wissen, was sie tun."

"Ich weiß", murmelte Hugo. Er hatte trotzdem das Gefühl, dass alles vorbei war. Aus, Ende, fertig, finito.

"Hugo? Was ist los?"

Andrea eilte den Gang entlang. Sie hatte andere Kleidung an und ihre Haare jetzt zu einem Pferdeschwanz gebunden. Die Angst stand auch ihr ins Gesicht geschrieben.

Rose erklärte Andrea in knappen Worten, was passiert war. Es hörte sich nicht schlimm an, wie sie es formulierte. Es klang so, als würde das ständig passieren. Als gäbe es keinen Grund zur Sorge.

Aber die Heiler in Claras Zimmer hatten nicht ausgesehen, als wäre das nur Routine, als wäre alles in Ordnung und das ein Eingriff, den sie dauernd machten. Und letzten Endes war es auch egal. Diese Hebamme würde gleich herauskommen und ihm sagen, was er bereits wusste. Und dann würde er sich eine Brücke suchen, von der er springen konnte. Denn ohne Clara würde er nicht weiterleben.

Rose nahm seine Hand und drückte sie. Andrea legte einen Arm um ihn und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Sie zitterte. Hugo legte seinen Arm auch um sie und strich ihr über den Rücken. Er zählte seine Atemzüge, damit er irgendetwas zu tun hatte.

Und so warteten sie die nächste Viertelstunde auf die Neuigkeiten, von denen alles abhing.

Und dann ging schließlich die Tür auf und die Hebamme betrat den Gang. Sie hatte ein Lächeln auf den Lippen. Hugo kam das mehr als makaber vor in Anbetracht der Tatsache, dass er gerade die Liebe seines Lebens verloren hatte.

"Mr Weasley", sagte sie. Hugo löste sich von Rose und Andrea und trat einen Schritt vor. "Darf ich Ihnen Ihre kleine Tochter vorstellen?"

Hugos Blick wanderte nach unten. In ihren Armen hielt die Frau ein kleines rosa Bündel. Strahlend blaue Augen blickten ihm entgegen, die zu einem kleinen zerknautschten roten Gesicht gehörten.

Nur schwer konnte er sich aus seiner Trance lösen. Er war überzeugt davon gewesen, dass er Clara und Angela verloren hatte. Und jetzt ging es seiner Tochter gut. Sie hatte alles überstanden. Tränen traten ihm in die Augen, die er nicht mehr zurück halten konnte. Er streckte die Arme aus und ließ sich seine Tochter geben. Er starrte in ihr perfektes Gesicht.

"Angela", flüsterte er und seine Stimme brach. Er drückte sie an sich und spürte, wie sie sich regte. Sie gab ein paar Laute von sich. Sie streckte ihre kleine Hand in die Luft. Ihre kleine zierliche perfekte Hand mit fünf Fingern dran.

Sie war so wunderschön.

"Sie ist kerngesund", erklärte die Hebamme jetzt. Hugo konnte sich nur mit Mühe von Angelas Anblick losreißen. "Es ist alles in Ordnung mit ihr. Die Wunde Ihrer Frau wird noch verheilt, aber Sie können dann gleich zu ihr. Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Sie ist noch etwas betäubt von den Tränken, die wir ihr geben mussten, aber das legt sich bald."

Hugo nickte, unfähig, ein Wort zu sagen. Die Erleichterung, die sich in ihm ausbreitete, war unbeschreiblich. Die Hebamme legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Herzlichen Glückwunsch", sagte sie lächelnd, bevor sie wieder hinter der Tür verschwand.

Hugo schluckte und schaute wieder zu Angela. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie Rose und Andrea sie ebenfalls mit Tränen in den Augen anschauten.

"Sie ist wunderschön", schniefte Andrea.

"Sie sieht aus wie Clara", fügte Rose hinzu. Sie streckte die Hand aus und fuhr mit einem Finger über ihre Wange.

Hugo nickte. Sie war perfekt. Absolut perfekt. Kein Baby war je so perfekt gewesen wie Angela. Keines würde es je sein.

Dann ging die Tür wieder auf und ein Heiler forderte Hugo dazu auf, ihm zu folgen. Hugo ging hinter ihm den Gang entlang und wurde zu einem Zimmer geführt. Der Heiler öffnete die Tür und trat dann zur Seite, damit Hugo in das Zimmer konnte.

In dem einzigen Bett im Zimmer lag Clara. Ihre Haare waren klatschnass von dem ganzen Schweiß, ihr Gesicht war gerötet, ihre Augen waren blutunterlaufen und sie sah so erschöpft aus, als hätte sie gerade einen Marathon hinter sich gebracht. Aber als sie ihn sah, breitete sich das größte Lächeln auf ihrem Gesicht aus, das er je gesehen hatte. Sie streckte ihre Arme aus.

Hugo war in vier großen Schritten bei ihr und legte ihr Angela vorsichtig in die Arme. Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie das Baby anschaute. Mit ihrem Finger fuhr sie über Angelas Wangen, ihre Nase, ihre Lippen.

Hugo setzte sich auf die Bettkante und legte seinen Arm um Clara. Er küsste sie auf ihre nassen Haare. Clara hatte es überstanden. Sie war am Leben. Es ging ihr gut. Und ihrer Tochter auch. Es war alles in Ordnung. Es war alles in bester Ordnung.

"Sie ist perfekt", flüsterte Clara.

Hugo nickte. "Ich weiß. Das ist sie." Er schluckte. Clara drehte den Kopf und schaute ihn an. Er lehnte sich zu ihr hinunter und küsste sie, als ob es kein Morgen geben würde. Er hatte gedacht, dass er sie nie wieder würde küssen können. Dass er sie nie wieder lebendig sehen würde. Und jetzt war sie hier. Zusammen mit Angela. Es war unglaublich.

Er hatte eine Familie. Eine eigene kleine Familie. Er war noch nie so glücklich gewesen wie jetzt. Nichts würde das hier toppen können. Nichts. Niemals.

"Ich liebe dich", flüsterte Clara atemlos, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. "So sehr."

"Ich liebe dich auch", erwiderte er und schaute zu Angela, die ihn mit großen Augen anschaute. "Ich liebe euch."

/-/

"Oh Hugo, sie ist fantastisch", sagte Hugos Vater fasziniert und betrachtete seine kleine Enkelin mit einem großen Lächeln. Er hielt sie schon seit zehn Minuten in den Armen.

Hugo stand neben seinem Dad und passte auf, dass Angela nichts passierte. Sicher, sein Vater hatte zwei Kinder großgezogen und bereits zwei Enkelkinder und unzählige Nichten und Neffen, auf die er aufgepasst hatte, aber das hier war etwas anderes. Das hier war seine Tochter. Neben Clara der wichtigste Mensch in seinem Leben. Vierzig Minuten hatte er die größte Angst gehabt, dass er sie nie kennen lernen würde und jetzt würde er sie am liebsten jede Sekunde halten, um sicherzugehen, dass es ihr gut ging. Der einzige Mensch, dem er Angela mit einem guten Gefühl anvertrauen konnte, war Clara, und die war vor einer Stunde eingeschlafen.

Jetzt hatte sie sich in die Kissen gekuschelt, die Decke bis zum Kinn hochgezogen und schlief friedlich. Neben Angela war das das Beste, was er heute gesehen hatte.

"Ich werde dir alles über Quidditch beibringen", flüsterte Hugos Vater Angela zu. "Ich war ein guter Hüter. Dein Dad war ein sehr guter Jäger. Du könntest eine erstklassige Sucherin sein. Oder auch eine fantastische Hüterin. Ich bin der einzige aus der Familie, der auf dieser Position gespielt hat. Ich werde dir alle Tricks beibringen. Und du kannst meine alten Handschuhe haben. Du wirst Gryffindor stolz machen."

Hugo verdrehte die Augen. "Dad, bitte. Sie ist noch nicht mal fünf Stunden alt. Ein Quaffel ist größer als ihr Kopf. Und Clara war in Hufflepuff, es ist überhaupt nicht sicher, dass Angela nach Gryffindor kommt."

Im Stillen hoffte Hugo natürlich, dass seine Tochter nach Gryffindor kam und Quidditch spielen würde, aber es würde ihn auch nicht stören, wenn es anders wäre. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie sehr er sich von diesen Hoffnungen seines Dads als kleiner Junge unter Druck gesetzt gefühlt hatte. Sicher, sein Dad wäre damit fertig geworden, wenn er in ein anderes Haus gekommen wäre, genau wie alle akzeptiert hatten, dass Al ein Slytherin geworden war, aber es war trotzdem ein gutes Gefühl, die Erwartungen erfüllt zu haben. Er wollte nicht, dass Angela sich unter Druck gesetzt fühlte. Für ihn war es völlig in Ordnung, wenn sie Quidditch nicht mögen würde, so wie Rose und seine Mum es taten. Sie war trotzdem perfekt.

"Wir werden sehen", erwiderte sein Vater lachend und küsste die Kleine auf die Stirn. "Vielleicht wird sie ja auch Schulsprecherin und tritt in die Fußstapfen ihrer Tante Rose. Oder sie hat so ein Talent für den Scherzartikelladen wie du. Oder sie hat ein Händchen für's Design, wie ihre Mutter. Die Welt steht dir offen, meine Süße. Du kannst tun, was du willst."

Hugo grinste. Sein Dad hatte Recht. Angela standen alle Türen offen. Sie konnte die beste Wissenschaftlerin der Welt sein oder eine fantastische Sängerin oder auch eine hervorragende Sucherin. Aber momentan war es wichtig, dass ihre Windel gewechselt wurde. Und Hugo übernahm diese Aufgabe gerne.

Er war gerade dabei, ihren Strampelanzug zuzuknöpfen, als es an die Tür klopfte. Sie öffnete sich langsam und Hugo sah, wie Haley Potter, die älteste Tochter von Al, ihren Kopf zögerlich ins Zimmer streckte. Die schwarzen Haare fielen ihr in die Augen und sie schaute sich vorsichtig um. Sie war immer zurückhaltend, wenn sie an Orten war, die sie nicht kannte. Außerdem war ihr Clara fast unbekannt, weshalb sie noch um einiges schüchterner war als sonst. Hinter ihr stand ein grinsender Al. Er hielt einen großen Blumenstrauß in der Hand. Also hatte er das kürzeste Streichholz gezogen.

Bei der Geburt von Victoires Tochter Nymphadora, das erste Baby der neuen Generation, hatten sie diese Tradition eingeführt. Sie waren zu dem Schluss gekommen, dass Victoire von allen Seiten mit Blumensträußen bombardiert werden würde und dass es wenig Sinn hatte, wenn jeder ihrer Generation ihr einen Blumenstrauß schenken würde (sie wussten nicht, was sie ihr sonst schenken sollten, da Victoire alle Sachen, die sie für ihr Baby brauchte, schon längst hatte und sie Ballons alle zu blöd fanden). Also hatten sie sich dazu entschlossen, alle zusammen zu legen, damit einer von ihnen einen Strauß kaufen konnte. So kamen sie alle um einiges billiger davon und der Strauß sah trotzdem nach mehr aus. Doch sie sich nicht einigen können, wer die Blumen kaufen sollte, deshalb hatten sie Streichhölzer gezogen, und wer das Kürzeste erwischte, musste sich um die Blumen kümmern. Das hatten sie bei jedem Baby so gemacht und bis jetzt hatte es immer geklappt.

"Hallo, Onkel Hugo", begrüßte ihn Haley zögernd. Hugo lächelte sie aufmunternd an. Er hätte sie normalerweise umarmt, aber er konnte Angela nicht einfach auf dem Wickeltisch liegen lassen.

"Hey, Hales, wie schön, dass du vorbei kommst."

Die Kleine nickte und stellte sich auf Zehenspitzen, um einen Blick auf Angela zu erhaschen. "Ich wollte das Baby sehen. Und Daddy hat gesagt, dass er die Blumen kaufen muss und mich mitnimmt."

Hugo sah zu Al, der die mitgebrachten Blumen in eine von den hässlichen Vasen des St. Mungos stellte und sie auf dem kleinen Tisch platzierte, der im Zimmer stand. Hugo hätte nicht gewusst, wo die Vasen waren, aber Al hatte drei Kinder in diesem Krankenhaus bekommen und konnte den Weg wahrscheinlich im Schlaf finden.

Dann ging Al zu ihm und umarmte ihn. "Herzlichen Glückwunsch, Hugo. Jetzt gehörst du wirklich zu uns."

Hugo schaute ihn verwirrt an. "Was meinst du?"

"Jetzt gehörst du zu den Weasleys. Man ist doch wirklich nur ein echter Weasley, wenn man in seinem Leben ein Kind gezeugt und bekommen hat."

Hugo lachte. "Na dann." Er begutachtete die Blumen. "Da habt ihr aber nicht viel zusammengekratzt."

"Hey!", widersprach Al sofort. "Sag nichts gegen den Strauß. Der war sauteuer. Und Haley hat ihn ausgesucht. Sie hat mich angebettelt, euch zu besuchen, seit ich das Foto auf mein Handy geschickt bekommen habe." Sobald Rose und Andrea ins Zimmer von Clara gelassen wurden, hatte Rose mit ihrem Fotohandy ein Bild von Angela, Clara und ihm gemacht und es an die ganze Familie geschickt. Sie hatten schon unzählige Glückwunsch-SMS und Karten per Eule bekommen. Außerdem hatte sein Dad einen Blumenstrauß vorbeigebracht, als er vor einer halben Stunde gekommen war. Seine Mutter hatte eine wichtige Verhandlung und würde deshalb leider erst heute Abend kommen können.

"Darf ich das Baby halten, Onkel Hugo?", fragte Haley und sah ihn mit großen braunen Augen bittend an. "Ich hab Luke schon ganz oft halten dürfen."

Hugo seufzte. Wie konnte er zu so etwas nein sagen? Er sah Al hilflos an.

Der beugte sich zu seiner Tochter herunter und zeigte auf den Stuhl, der in der Ecke stand. "Wenn du dich da hinsetzt und ein Kissen auf deine Knie legst, dann lässt Onkel Hugo dich das Baby vielleicht halten."

Haley nickte begierig. Sie nahm das Kissen, das Ron ihr hinhielt (es war von Claras Bett gefallen, die viel zu viele Kissen darin hatte), kletterte auf den Stuhl und legte es sich brav auf die Knie. Dann schaute sie Hugo erwartungsvoll an.

Er nahm Angela vom Wickeltisch. Sie blinzelte ihn müde an und er nahm sich vor, sie danach in ihr Bettchen zu legen, damit sie schlafen konnte. Der Rest der Familie würde einfach warten müssen, wenn er sie halten wollte. Schließlich hatten die meisten in ihrem Leben schon genug Babys gehalten.

Vorsichtig legte er Angela in Haleys ausgestreckte Arme, die auf dem Kissen lagen. Haley hielt das Baby sehr sicher und bestaunte es mit großen Augen.

"Danke, Hugo", flüsterte Al ihm zu. "Sie hat sich so darauf gefreut, das Baby halten zu dürfen. Wenn es nicht geklappt hätte, dann hätte sie sich wahrscheinlich die nächsten zwei Tage die Augen ausgeheult." Haley war sehr nah am Wasser gebaut.

"Kein Problem", erwiderte Hugo. "Sie macht das ja wie ein Profi. Und sie ist die erste aus dieser Generation, die Angela halten darf. Das wird sie sicher freuen." Ihm wäre es am liebsten gewesen, wenn Diana Angela als erste hätte halten dürfen. Seine Nichte freute sich schon seit Monaten auf ihre erste richtige Cousine. Und sie hatte so gehofft, dass Clara das Baby bekommen würde, solange sie noch Ferien hatte. Jetzt war sie leider schon wieder in Hogwarts und musste sich bis Ostern gedulden, um Angela halten zu können.

"Auf jeden Fall", erwiderte Al. "Damit kann sie dann im Kindergarten angeben." Er warf einen Blick auf die schlafende Clara. "Deine Clara scheint das alles ja ganz schön mitgenommen zu haben. Rose hat geschrieben, dass es ein paar Komplikationen gab."

Hugo nickte, obwohl er das alles am liebsten schnell wieder vergessen würde. "Ja. Aber es ist alles gut gegangen, also lass uns nicht davon anfangen." Er wollte nur noch an schöne Dinge denken. Von den schlechten hatte er bis an sein Lebensende genug.

"Daddy, schau mal!", rief Haley dann mit gedämpfter Stimme. Sofort schaute Hugo zu seiner Tochter. Er konnte nichts auffälliges entdecken und atmete erleichtert auf.

"Was ist denn, Mäuschen?", fragte Al und beugte sich zu ihr hinunter.

"Sie ist eingeschlafen", erwiderte Haley enttäuscht und aufgeregt zugleich.

"Dann muss sie sich bei dir sehr wohl gefühlt haben", erwiderte Al lächelnd.

Haley schaute ihn überrascht an. "Wirklich?", fragte sie erstaunt und er nickte.

"Bestimmt. Aber jetzt sollten wir sie in ihr Bett legen, damit sie schlafen kann. Es ist ziemlich anstrengend, aus dem Bauch von seiner Mummy zu kommen." Er winkte ab, als Hugo einen Schritt nach vorn trat, um Angela in ihr Bett zu legen und nahm das Baby selbst auf den Arm. Er lächelte zu dem Säugling herunter, bevor er ihn in das Babybett legte und sorgfälltig zudeckte.

"Wie kommen Babys denn aus dem Bauch ihrer Mummys?", fragte Haley ihn neugierig. Hugo verkniff sich ein Grinsen und sein Vater versteckte sein Lachen mit einem Husten. Al drehte sich seufzend um.

"Magie, mein Schatz. Magie.", sagte er einfach. Haley schien sich damit zufrieden zu geben. Ron schüttelte sich vor stummem Lachen und Hugo war enttäuscht, weil Al so einfach davon gekommen war. Aber mit fünf war Haley wahrscheinlich noch zu jung, um über Sex aufgeklärt zu werden.

"Damit wird sie sich nicht ewig hinhalten lassen", flüsterte Hugos Vater Al zu. Der zuckte mit den Schultern.

"Im Moment reicht ihr das völlig.", erwiderte er und hielt Haley seine Hand hin, die die Kleine sofort ergriff. "Und mit den Details wird sich später Tia rumärgern müssen." Er warf noch einen Blick auf Clara. "Wir beide verziehen uns wieder, damit ihr eure Ruhe habt. Es werden bestimmt noch einige Familienmitglieder vorbeischauen.", sagte er zwinkernd. "Grüß Clara von uns und sag ihr Herzlichen Glückwunsch, ja?"

Hugo nickte und umarmte Al noch einmal. "Mach ich. Und du grüß Tia und die Kleinen." Haley winkte ihnen zu, als sie zur Tür hinausging.

Ron schlug seinem Sohn auf die Schulter. "Ich werde dann auch mal wieder verschwinden", sagte er. "Ich muss noch einen Bericht über das Verhör von heute Vormittag schreiben. Aber vielleicht begleite ich Hermine heute Abend noch. An meiner Enkelin kann ich mich gar nicht sattsehen."

Hugo nickte grinsend. "Alles klar. Bis später dann." Er ließ sich erschöpft in einen der Besucherstühle fallen, nachdem sein Dad das Zimmer verlassen hatte, und schaute auf seine beiden schlafenden Frauen.

Sein Leben war vollkommen.

TBC ...


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A/N: Nächste Woche kommt noch der Epilog und dann war's das für's erste von Hugo, Clara und Angela. Ich hoffe, euch hat die Reise gefallen und ihr hinterlasst mir wieder ein kleines Review.


@Jeanice: Ein bisschen Dramatik muss sein, finde ich. Als Hugo im Krankenhaus gelandet ist, hab ich das ja schnell wieder aufgelöst, aber hier dachte ich mir, selbst wenn viele wissen, wie es ausgeht (einige wussten es nicht), ein bisschen Drama muss noch rein. Es freut mich, dass es dir gefallen hat.

@Kati89: Wie du gelesen hast, hast du dich richtig erinnert, es geht den dreien gut. (Eine süße kleine Szene mit ihnen kann man übrigens bei meinem letztjährigen Adventskalender Weihnachtliche Momentaufnahmen finden, falls es dich interessiert.) Danke für deinen Kommentar.

@*Lilian*: Vielen Dank für dein Lob. Ich mag Collette auch nicht besonders, aber es hat Spaß gemacht, sie zu schreiben.

@nicisehlen: Auch dir vielen Dank für dein Lob. Ich hab noch einige Ideen zu dem ganzen Haufen im Kopf, ich wünschte nur, dass ich auch die Zeit hätte, sie alle aufzuschreiben. Es wird noch einiges kommen, auch wenn es eine Weile dauern wird.

@Kalliope: Collette wird sich nach den Begebenheiten nicht wirklich ändern, aber wenigstens hatte sie einmal nicht die Oberhand in der Beziehung zu Hugo und das ist einiges wert, selbst wenn es Hugo in dem Moment nicht bewusst war. Es war mir vor allem wichtig zu zeigen, dass er wirklich völlig über sie hinweg ist und nur noch Augen für Clara hat und dass sie dabei ein bisschen ihr Fett weggekriegt hat war ein schöner Bonus, der mir viel Freude beim Schreiben bereitet hat. Schaden wird sie Hugo und Clara auf keinen Fall, dazu hat sie einfach nicht mehr die Macht, selbst wenn sie sich an die Presse wendet. Hugo ist glücklich mit den Menschen, die er hat und das ist das wichtigste für ihn. Vielen Dank für deinen Kommentar.

@Schwesterherz: Vielen Dank für dein Lob. Ich schreibe ja nur zum Spaß und versuche trotzdem, mich immer ein bisschen weiterzuentwickeln (und wenn ich mir meine früheren FFs so durchlese, hat sich mein Stil schon ein bisschen verändert). Es freut mich, dass ich nicht nur mir, sondern auch anderen mit meinem Geschriebenen Freude machen kann. Vielen Dank für deinen Kommentar.


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Ich will mehr wie jeder andere, dass Joanne K. Rowling mit meiner Luna zufrieden ist, denn es ist ihr Charakter. Ich hatte schon einen Albtraum davon, auf der After-Show-Party zu sein, Jo zu treffen und sie schüttelt nur ihren Kopf und schaut traurig. Das ist mein Irrwicht. Aber bis jetzt hat sie sich mir gegenüber positiv verhalten, also bin ich optimistisch.
Evanna Lynch