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Fanfiction

Baby an Bord - Veränderungen

von ChrissiTine

Veränderungen

"Ach du Scheiße!" Hugo stieg der Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase, sobald er im Flur appariert war. Er konnte sogar den Qualm sehen, der aus der Küche kam. "Clara!", rief er, teils besorgt, teils amüsiert. "Ist alles in Ordnung?"

Er eilte in die Küche und versuchte den Rauch mit seiner Hand soweit wegzufächern, dass er etwas sehen konnte. Leider funktionierte das nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte, weshalb er seinen Zauberstab zog. Einen Moment später war der Qualm verschwunden. Mit solchen Sprüchen kannte er sich aus.

Clara stand vor ihm. Sie hatte Ruß im Gesicht und ihre blonden Haare waren zerzaust. Sie biss sich auf die Lippe und schaute Hugo geknickt an. "Entschuldige", sagte sie und warf einen Blick auf den Ofen. "Dein Dad hat mir ein Rezept für Roast Beef gegeben und ich konnte heute früher Schluss machen, deshalb wollte ich es ausprobieren ..." Sie stampfte wütend mit dem Fuß auf, der in einem türkisen Fellstiefel steckte. Sie hatte häufig über kalte Füße geklagt, deshalb zog sie diese dicken Schuhe in der Wohnung an. "Ich verstehe nicht, was schief gelaufen ist. Ich hab mich genau an die Anweisungen gehalten."

Hugo griff sich lachend die Topflappen und holte den völlig verkohlten Klumpen Fleisch aus dem Backofen. Er beförderte ihn sofort in den Mülleimer. Clara hatte sich in den Kopf gesetzt, kochen zu lernen, bevor das Baby zur Welt kam, damit sie ihm später angemessene Mahlzeiten vorsetzen konnte. Vor zwei Wochen war sie losgezogen und hatte einen ganzen Stapel Kochbücher bei Flourish & Blotts gekauft. Einige Rezepte hatte sie schon ausprobiert und bis jetzt waren sie alle ungenießbar gewesen. Nicht, dass Hugo sich beschwerte. Er konnte es schließlich auch nicht besser und immerhin versuchte sie es. Und Clara konnte stur sein. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog sie es auch durch.

Er sah sich nach dem Telefon um. "Chinesisch oder Italienisch?"

Sie zuckte mit den Schultern und ließ sich auf den nächstbesten Küchenstuhl sinken. Sie schloss die Augen und legte eine Hand auf ihren Bauch. Mittlerweile war er schon ziemlich groß, zumindest im Vergleich zum letzten Monat, als Clara bei ihm eingezogen war.

"Wir könnten auch Sandwiches machen", schlug sie vor und öffnete die Augen wieder. "Ich glaube mir wird schlecht, wenn ich heute was chinesisches riechen müsste." Sie erschauderte.

Hugo nickte und holte die nötigen Zutaten, um die Sandwiches zu machen. Er legte sie auf den Küchentisch und setzte sich neben Clara. "Bist du mit deinen Entwürfen fertig geworden?", wollte er wissen, während er damit anfing, das Brot mit Butter zu bestreichen.

Clara nickte und nahm sich eine Tomate und ein Messer, um sie zu zerteilen. "Die Kundin war sehr zufrieden und wir konnten sogar schon damit anfangen, den Stoff zuzuschneiden. Ich glaube, das wird ausnahmsweise wieder ein einfaches Hochzeitskleid." Sie seufzte. "Die letzten drei waren wirklich die Hölle. Und dabei ist es auch nicht gerade hilfreich, dass mich mein Bauch langsam daran hindert, wirklich nah an das Kleid heranzukommen, um irgendwas zu ändern. Louise ist zwar gut -"

"Aber die Kleinigkeiten kriegt sie nicht hin, ich weiß", nickte Hugo und verteilte Käse auf den einzelnen Brotscheiben. Clara legte darauf die Tomatenscheiben. "Vielleicht solltest du ihr das noch zeigen. Ich meine, das Baby wird nicht kleiner ..."

"Ja, ich weiß. Ich versuch's ja auch, aber sie begreift es einfach nicht", erwiderte Clara. Sie nahm ein paar Salatblätter und verteilte sie auch auf den Broten, bevor Hugo noch eine Scheibe Wurst darauf legte und eine zweite Scheibe Brot. Er schaute sie fragend an.

"Wird dir von Mayonnaise noch schlecht oder geht das wieder?", fragte er vorsichtig. Als sie das letzte Mal Sandwiches gegessen hatten, hatte sie die nächste halbe Stunde über der Kloschüssel verbracht. Es waren Momente wie diese, in denen Hugo dankbar dafür war, dass Männer nicht schwanger werden konnten.

Clara zog ihre Nase kraus. "Ich glaube, wir sollten kein Risiko eingehen." Sie nahm sich ein Sandwich, beäugte es einen Moment lang kritisch und biss dann hinein. "Sehr gut", sagte sie anerkennend mit vollem Mund.

Hugo lachte. Sie hätte sich wirklich nicht die Mühe machen müssen zu kochen, wenn ihr die Sandwiches letzten Endes sowieso viel besser schmeckten. Nicht alle Eltern mussten schließlich kochen können. Seine Mutter konnte es bis heute nicht.

"Wir können uns ja morgen an Steaks versuchen", schlug er trotzdem vor. Es machte Spaß, mit ihr zusammen die Rezepte zu versauen. Und vielleicht würden sie irgendwann auch Glück haben und irgendetwas essbares würde bei ihren Versuchen herauskommen. So unwahrscheinlich war das nun auch wieder nicht.

Clara nickte. "Gute Idee", murmelte sie. "Und wie war's bei dir heute? Habt ihr das mit den Schuhen endlich hingekriegt?"

Er schüttelte den Kopf. "Wenn sie jemand trägt, dann schweben sie nicht höher als fünf Zentimeter. Das ist viel zu wenig. Und wenn man sie ausgezogen hat, dann sind sie sofort an der Decke. Aber wenigstens haben wir schon geschafft, dass sie nicht mehr aus dem nächsten Fenster abhauen." Roxanne, Lucy und er arbeiteten gerade an Schuhen, die ihren Träger ungefähr einen halben bis einen Meter über dem Boden schweben lassen sollten, aber bis jetzt hatten sie den Dreh noch nicht raus.

"Das wird schon", sagte Clara zuversichtlich.

"Hoffentlich. Mitte November müssen sie nämlich spätestens fertig sein." Er hasste es, wenn es nicht so lief, wie sie geplant hatten. Sie hatten schon fast alle Sprüche und Tränke ausprobiert, die sie finden konnten, aber es funktionierte immer noch nicht richtig. Nicht mal Onkel George hatte eine Idee und der war sonst immer ihre letzte Rettung gewesen.

"Ich weiß leider keinen Spruch außer Wingardium Leviosa", erwiderte Clara entschuldigend. Zauberkunst war nicht ihre Stärke gewesen. "Und ich wette, dass ihr den schon ausprobiert habt." Hugo nickte. Mehr als einmal. "Ich kann euch höchstens helfen, was das Design angeht."

"Das hat Lucy im Griff", meinte Hugo abwinkend. Lucy würde sich das von niemandem nehmen lassen. "Hast du das Geschenk für Rose gekriegt?", wechselte er dann das Thema. Seine große Schwester hatte in drei Tagen - am zwanzigsten Oktober - Geburtstag. Sie wurde fünfunddreißig. Hugo seufzte erinnerungsselig. Das waren noch Zeiten gewesen, als ihm fünfunddreißig steinalt vorgekommen war.

Sie nickte. "Ja, ich hab das Parfum und das Buch, das sie haben wollte." Hugo hatte das Buch bestellt, aber keine Zeit gehabt, es abzuholen, deshalb hatte er Clara gefragt, ob sie das für ihn erledigen könnte.

"Und du meinst wirklich, dass sie dieses Parfüm ..." Er hatte Rose bisher immer ein Buch zum Geburtstag geschenkt. Bei Büchern war er sich sicher. Rose freute sich immer über ein gutes Buch. Von allem anderen hatte er immer lieber die Finger gelassen. Er war nicht gut bei diesem Mädchenkram. Collette hatte von dem Parfüm, das er ihr zum Geburtstag geschenkt hatte, sogar Ausschlag bekommen. Er hoffte inständig, dass es Rose jetzt nicht ebenfalls so ergehen würde.

Clara verdrehte die Augen. "Ja, Hugo, meine ich. Sie hat mir selbst gesagt, dass sie die Marke sehr gerne hat. Mach dir keine Sorgen. Sie wird sich freuen.", sagte sie überzeugt und nahm sich ein zweites Sandwich. Hugo war mit seinem ersten noch nicht fertig. "Au!"

Hugo ließ sein Brot fallen und schaute sie erschrocken an. Sie hatte das Gesicht vor Schmerz verzogen. "Was ist los?", fragte er besorgt. Das Baby würde doch hoffentlich nicht schon jetzt kommen, oder? Es war noch viel zu früh! Und er hatte sich noch nicht darauf eingestellt, dass tatsächlich ein Baby in dieser Wohnung sein würde. Er brauchte diese drei Monate dringend, um sich wirklich an diesen Gedanken zu gewöhnen.

Sie atmete tief durch. "Es hat getreten. Genau in die Nieren." Sie biss sich auf die Lippe. Hugo atmete erleichtert durch. Also doch noch kein Baby. Schwein gehabt. "Verdammt, hat das Kraft. Wenn es ein Muggel wäre, dann würde ich jetzt sagen, dass es mal Profifußballer wird." Sie rieb sich ihren Bauch. Hugo legte seine Hand vorsichtig daneben. Selbst er konnte spüren, was für eine Kraft hinter den Tritten steckte.

"Vielleicht wird er ja ein toller Quidditschspieler. Treiber, zum Beispiel. Da braucht man auch viel Kraft.", schlug er zuversichtlich vor. Es wäre schön, wenn sein Kind später mal Quidditch spielen würde. Dann würde er immer mit ihm oder ihr trainieren können. Sein Dad und er hatten das früher auch gemacht.

"Und wenn es ein Mädchen wird?", wollte Clara wissen.

"Dann auch", grinste Hugo. Tante Ginny und seine Cousine Dominique waren die besten Beispiele dafür, dass Quidditch genauso geeignet für Mädchen war wie für Jungen. Er strich sanft über ihren Bauch. "Willst du vielleicht jetzt wissen, was es wird?", fragte er hoffnungsvoll.

Sie schüttelte entschieden den Kopf. "Keine Chance. Ich will meine Überraschung."

"Ganz sicher?" Seit Wochen versuchte er sie dazu zu überreden, Rose den Spruch ausführen zu lassen, der ihnen sagen konnte, ob es ein Mädchen oder ein Junge werden würde. Bis jetzt hatte sie sich erfolgreich geweigert. Sie wollte sich überraschen lassen. Leider. Er hatte genug von Überraschungen. Er wollte es wissen.

"Ja", sagte sie entschlossen.

"Und wenn du einfach die Augen schließt, während Rose den Spruch ausführt? Du kannst dich ja trotzdem überraschen lassen", schlug er hoffnungsvoll vor. Er schaute wieder auf ihren Bauch, als er spürte, wie das Baby trat.

Clara schüttelte den Kopf. "Denkst du wirklich, ich halte das die nächsten elf Wochen durch, wenn ich weiß, dass du es weißt?" Sie deutete auf sein halb aufgegessenes Sandwich. "Isst du das noch?"

Hugo nickte heftig und schnappte es sich, bevor Clara es verputzen konnte. Bevor er mit ihr zusammen gezogen war, hatte er immer gedacht, dass es keine Frau auf der Welt gab, die so schnell und so viel essen konnte wie er oder sein Dad. Er hatte sich getäuscht.

"Ich würde es trotzdem gerne wissen", murmelte er. Vielleicht sollte er warten, bis sie schlief und dann Rose darum bitten, den Spruch auszuführen.

"Du wirst es überleben", erwiderte Clara zuversichtlich. Sie stand auf und ging zum Kühlschrank. Sie öffnete ihn und starrte eine geschlagene Minute hinein. Dann schloss sie ihn wieder und nahm sich eine Banane aus der Obstschale. Sie schälte sie und biss genüßlich hinein. "Übertragen die nicht heute Abend das Freundschaftsspiel zwischen England und Frankreich?", fragte sie dann nach einem Blick auf die Küchenuhr.

Hugos Augen wurden groß. Natürlich! Heute Abend spielte James' Mannschaft in Italien gegen Frankreich. Seine Frau Julia hatte ihn begleitet, aber der Rest der Familie hatte leider keine Zeit gehabt, dorthin zu fahren. Was schade war, denn Hugo mochte Italien. Aber er konnte das Geschäft und Clara jetzt unmöglich alleine lassen.

Er sprang auf und eilte ins Wohnzimmer. Dann stellte er den Fernseher an und suchte den Quidditchkanal. Das war der einzige Zauberkanal, der rund um die Uhr sendete. Er zeigte alle Spiele live, und wenn gerade keines stattfand, dann zeigte er irgendwelche Aufzeichnungen. James' Spiel hatte vor fünf Minuten angefangen und die Jäger waren alle schon voll in Fahrt. Hugo schaute fasziniert zu und ging langsam rückwärts, bis er mit den Beinen an das Sofa stieß. Er ließ sich darauf sinken, gerade als James das erste Tor für England erziehlte.

Eine Minute später betrat Clara das Wohnzimmer. Sie hatte die Arme voller Chipstüten und ließ ein paar Dips vor sich herschweben.

"Sag bloß nichts", sagte sie warnend, als sie seinen Blick bemerkte. "Dein Kind hat Hunger. Besonders bei Quidditch." Sie warf die Tüten auf den Sofatisch und stieß so beinahe die Blumenvase um, die sie auf den Tisch gestellt hatte.

Hugo konnte ihr nichts vorwerfen, da es ihm bei Quidditchspielen auch so ging. Er nahm sich eine der Tüten und riss sie auf. Clara ließ sich neben ihn fallen und öffnete eine weitere Tüte. Sie nahm sich einen Dip, der noch neben ihr in der Luft schwebte und tauchte die Chips ein, bevor sie sie in den Mund steckte. Genüsslich kaute sie darauf herum, während Michael Wood im Fernsehen den nächsten Treffer erzielte. Schade, dass die Mannschaft diese Tore nicht bei der Weltmeisterschaft vor ein paar Monaten hatte schießen können. Aber vielleicht würden sie wenigstens die Europameisterschaft gewinnen können, auch wenn es noch zwei Jahre dauerte, bis die wieder stattfand.

Hugo grinste zufrieden und verfolgte gespannt den weiteren Spielverlauf. Letzten Endes schaffte es James' Mannschaft nur ganz knapp, einen Sieg zu erringen, was besonders an der hervorragenden Leistung der Jäger und der miserablen Leistung des Suchers lag. Allerdings war der Sucher noch sehr jung und erst seit ein paar Wochen in der Nationalmannschaft, da die letzte Sucherin vor zwei Monaten festgestellt hatte, dass sie schwanger war und deshalb für's erste pausierte.

Clara war vor einer halben Stunde eingenickt und ihr Kopf lehnte mittlerweile an seiner Schulter. Hugo hatte überlegt, ob er sie wecken sollte, sich dann aber dagegen entschieden. Sie brauchte ihre Ruhe und er hatte das Spiel zu Ende sehen wollen.

Jetzt drehte er sich langsam zur Seite. Er stand auf und ihr Kopf fiel nach hinten auf die Sofalehne. Sie schien immer noch fest zu schlafen. Hugo überlegte, ob er sie jetzt wecken sollte, aber er kam zu dem Schluss, dass er sie auch so in ihr Bett schaffen konnte. Er beugte sich vor und nahm sie vorsichtig auf den Arm. Er stöhnte leise auf, weil sie doch schwerer war als erwartet, aber nicht so schwer, dass er sie nicht tragen konnte. Instinktiv legte sie einen Arm um seine Schultern, aber ihre Augen blieben fest geschlossen.

Hugo durchquerte das Wohnzimmer, stieß mit dem Fuß ihre Zimmertür auf und knipste mit dem Ellbogen das Licht an. Er legte sich auf ihr Bett und sie drehte sich sofort zur Seite und kuschelte sich in ihre Kissen. Hugo holte die beiden Zauberstäbe aus dem Wohnzimmer und legte ihren auf den Nachttisch. Dann schwang er seinen eigenen. Die Schuhe schossen von ihren Füßen und stellten sich auf den Boden und die Decke, auf der Clara gerade noch gelegen hatte, breitete sich über ihr aus.

Hugo ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Clara und er hatten die ehemals blauen Wände am Tag nach ihrem Einzug weiß gestrichen. Sie hatten sogar noch ein paar ihrer Möbel retten können, indem sie in ihre Wohnung appariert waren, bevor das Haus abgerissen worden war und die Möbel, die sie behalten wollte, klein gezaubert und mitgenommen hatten. Das selbe hatten sie mit Claras Kleidung und anderen persönlichen Besitztümern wie alten Fotos, Entwürfen und Geschirr gemacht. So hatte sie glücklicherweise nichts verloren, was ihr wirklich wichtig gewesen war, anders als bei den anderen Bewohnern des Hauses. Es hatte wirklich Vorteile, zaubern zu können.

Das Zimmer war jetzt aufgeräumter und freundlicher, als es jemals zu Tommys Zeiten gewesen war. Hugos ganze Wohnung war aufgeräumter und schöner geworden, seit Clara hier wohnte. Sie hatte nicht viel verändert, nur ein paar Möbel umgestellt, drei Wände neu gestrichen und ordentlich aufgeräumt, aber es hatte dazu gereicht, dass Hugos Mutter in Jubelrufe ausgebrochen war, als sie das erste Mal nach Claras Einzug in seiner Wohnung vorbei geschaut hatte.

Das Babybett und der Wickeltisch standen jetzt in dem kleinen Zimmer, das Hugo vorher als Arbeitsraum für Experimente benutzt hatte. Es störte ihn nicht weiter, da er das meiste sowieso in der Werkstatt hinter dem Laden erledigte und sich der Raum, der ursprünglich als Büro oder begehbarer Kleiderschrank geplant war, sehr gut als Kinderzimmer eignete. Claras Mutter hatte in einem Antiquitätenladen eine schöne Kommode entdeckt und für ihr Enkelkind gekauft, die jetzt auch schon in dem Zimmer stand. Nur Strampelanzüge für das Baby hatte noch niemand besorgt, da Hugo von allen Seiten welche von seinen Cousins, Cousinen und Rose bekam, die sie alle nicht mehr brauchten. Aus dem gleichen Grund türmten sich in einer Ecke auch schon eine Unmenge von Stofftieren. Und wenn Hugo es sich recht überlegte, würde er wahrscheinlich nie irgendwelche Kleidung für sein Kind kaufen müssen, weil er alles von seiner Familie bekommen konnte. Aber ein paar Sachen wollten sie trotzdem selbst noch kaufen, es war schließlich ihr Kind und sie wollten ihm selbst etwas schenken. Nur hatten sie dazu noch keine Zeit gefunden.

Sein Blick wanderte zu Clara, auf deren Gesicht ein zufriedenes Lächeln erschienen war. Sie war wirklich wunderschön. Hugo wusste selbst nicht, warum er es tat, aber bevor er sich davon abhalten konnte, hatte er sich nach vorne gebeugt und sie auf die Stirn geküsst. Er blieb noch einen Moment vornübergebeugt stehen und atmete den Erdbeergeruch ihres Shampoos ein. Anfangs war es komisch gewesen, diesen Duft im Bad zu riechen, wenn sie sich die Haare gewaschen hatte, aber mittlerweile gehörte er zu der Wohnung einfach dazu, genau wie Clara selbst. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie es war, bevor Clara eingezogen und die Wohnung warm und freundlich und gemütlich gemacht hatte. Er hatte seine Wohnung schon vor ihr geliebt und war immer glücklich hier gewesen, aber jetzt, jetzt war sie wie das Paradies auf Erden.

Claras Lächeln wurde größer. "Hugo", murmelte sie, bevor sie sich auf die andere Seite drehte.

Hugo blinzelte. Sein Herz hatte wild zu schlagen begonnen, als er seinen Namen gehört hatte. Er fühlte sich einen Moment lang wieder so, als würde er mit einem Besen im Sturzflug auf die Erde rasen.

Als er schließlich im Bett lag, brauchte er sehr lange, um endlich einzuschlafen. Sein Herz schlug immer noch schneller als normal und er fühlte sich auch sonst merkwürdig. Als ob sein ganzer Körper plötzlich verrückt spielen würde.

Er drehte sich auf die Seite und hoffte, dass morgen alles wieder normal sein würde. Dann schloss er die Augen und fiel in einen unruhigen Schlaf.

/-/

Als er aufwachte, war er nicht mehr in seinem Zimmer. Er lag in einem großen Bett, einem Himmelbett, auf den flauschigsten Kissen und der bequemsten Matratze, die er je erlebt hatte. Er trug nur eine Schlafanzughose, sein Oberkörper war nackt (und viel muskulöser, als er jemals gewesen war). Gespannt schaute er auf die Badezimmertür, die sich einen Moment später öffnete.

Clara kam heraus. Sie war nicht mehr schwanger und hatte die Figur wieder, die sie vor der Schwangerschaft gehabt hatte. Ihre blonden Haare waren mittlerweile etwas länger und fielen ihr über die Schultern. Sie trug ein schwarzes Nachthemd mit Spaghettiträgern, das so kurz war, dass es gerade mal ihren Hintern bedeckte. An den Füßen trug sie hochhackige Sandalen, die irgendwie an ihren Knöcheln befestigt waren. Hugo hatte keine Ahnung, wie sie hielten, aber es war ihm völlig egal. Ihre langen schlanken gebräunten Beine sahen toll aus und dem zufriedenen Lächeln in Claras Gesicht zu urteilen, wusste sie genau, was für eine Wirkung sie auf ihn hatte.

Sie kam langsam näher und Hugo musste schlucken. Er wusste, dass sie sexy sein konnte, aber so sexy hatte er sie noch nie gesehen. Dieser Anblick stellte Dinge mit seinem Körper an, auf die er nicht näher eingehen würde.

Sie lehnte sich gegen den Bettpfosten des Himmelbetts und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihr Lächeln wurde breiter, während ihr Blick an seinem Körper auf und ab wanderte.

"Alles Gute zum Geburtstag", sagte sie schließlich. Sie deutete auf ihr fast nicht existentes Nachthemd. "Das Geschenk musst du allerdings noch auspacken. Ich hoffe, das macht dir nichts aus." Sie zwinkerte ihm zu.

Hugo richtete sich auf und rutschte auf den Knien zum Fußende des Bettes. Er schlang die Arme um ihre Taille und zog sie zu sich. Sie legte ihm die Arme um den Hals und beugte sich zu ihm, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Hugo erwiderte den Kuss nur zu gerne. Es war ein himmlisches Gefühl, sie zu küssen. Am liebsten hätte er den ganzen Tag nichts anderes getan als das.

Eine gute Minute später lösten sie sich atemlos von einander und er lehnte seine Stirn gegen ihre. Er lächelte sie an.

"Dieses Geschenk packe ich wirklich gerne aus", flüsterte er ihr zu und sie lachte. Er wollte sie zu sich auf das Bett ziehen, aber sie schaute ihn unsicher an.

"Sollten wir nicht noch mal Rose anrufen? Ich meine, was ist, wenn Angela nicht aufhört zu weinen? Oder wenn sie nicht einschlafen will? Oder wenn -"

Hugo legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen und schüttelte den Kopf. "Du hast Rose doch bestimmt erst vor fünf oder zehn Minuten angerufen, als du im Bad warst", vermutete er. Clara biss sich auf die Lippe und er wusste, dass er Recht hatte. "Rose hat zwei Kinder. Sie weiß, wie man mit ihnen umgehen muss. Und wenn irgendwas passiert, dann würde sie uns sofort anrufen." Clara schaute ihn immer noch unsicher an. "Mach dir keine Sorgen", fügte er hinzu, bevor er sie wieder an sich zog und erneut küsste. Er wusste aus Erfahrung, dass sie das ablenken konnte.

"Es tut mir Leid", sagte sie schnell atmend. "Heute ist dein Geburtstag und ich wollte nicht ... aber ich war noch nie mehr als einen Tag von Angela getrennt."

Hugo nickte. "Ich weiß." Er strich ihr eine Strähne aus der Stirn und lächelte sie an. "Glaub mir, ich weiß, wie du dich fühlst. Wenn du wieder nach Hause möchtest, dann können wir auch gehen. Ich muss nur kurz Louis anrufen, der hat sehr gute Kontakte zum Ministerium hier in Paris, der kann uns bestimmt schnell einen Portschlüssel -"

Clara schüttelte heftig den Kopf. "Nein! Nein, ganz bestimmt nicht. Ich hab mich auf das Wochenende mit dir gefreut. Es ist das erste Mal, dass wir seit der Geburt wirklich alleine sein können. Paris ist traumhaft. Und du hast heute Geburtstag. Wir bleiben hier.", sagte sie entschlossen und fuhr mit ihren Händen über seine Brust. Er erschauderte. "Außerdem ..." Sie begann damit, seinen Hals zu küssen. "... musst du dein Geschenk noch auspacken. Es hat ewig gedauert, es so einzupacken." Hugo schloss die Augen. Er ließ sich nach hinten fallen und zog Clara mit sich. Sie küsste ihren Weg von seinem Hals zu seiner Brust herunter. Er fuhr mit seinen Händen über ihren Rücken, bevor er das Nachthemd hochschob, um ihre nackte weiche Haut zu berühren.

Clara hielt einen Moment inne. Hugo öffnete die Augen und schaute sie an. Er hatte das Gefühl, in ihren blauen Augen zu versinken. Es war ein schönes Gefühl.

"Ich liebe dich", flüsterte sie mit so viel Gefühl in der Stimme, dass es Hugo ganz flau im Magen wurde.

Er hob eine Hand und strich ihr zärtlich über die Wange. Diese Frau war sein Leben. Sie und ihre gemeinsame Tochter. Etwas wichtigeres als diese beiden Menschen gab es nicht mehr und er wusste nicht, wie er jemals ohne sie hatte auskommen können. Aber das wichtigste war, dass er das auch nie wieder würde tun müssen. Sie würden für immer zu ihm gehören.

"Ich liebe dich auch."


/-/

Hugo saß kerzengerade im Bett. Er war schweißnass und sein Herz hämmerte, als hätte er gerade einen Marathon hinter sich gebracht. Er sah Clara noch genau vor sich und die Gefühle, die er in ihren Augen gesehen hatte, als sie ihm gesagt hatte, dass sie ihn liebte.

Er schloss die Augen und atmete tief durch. Ihm wurde fast schlecht, wenn er an diesen Traum dachte. Ein Traum, der ihm so real vorgekommen war wie kein anderer. Ein Traum, von dem er sich wünschte, dass er real war.

Frustriert fuhr er sich durch seine schweißnassen Haare. Er wusste, was das alles zu bedeuten hatte. Das Herzklopfen, das er bekommen hatte, als Clara seinen Namen gesagt hatte. Der Traum, in dem er mit Clara zusammen war. Er wusste, was das zu bedeuten hatte und es machte ihm eine Heidenangst.

Er hatte sich in sie verliebt.

TBC ...


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A/N: Ich wünsche euch allen wieder mal einen schönen Sonntag und wahrscheinlich auch schöne Ferien und schönen Urlaub (nächste Woche kann ich das dann auch endlich von mir behaupten). Ich danke allen für die Kommentare, es freut mich, dass anscheinend doch noch viel Interesse für Hugos Geschichte besteht.


@Dolohow: Wow, das ist ja ein riesiges Lob. (Ich bezweifle, dass ich so viele Bücher schreiben könnte, dass du einen ganzen Schrank damit vollkriegst, aber gut zu wissen, dass ich einen Käufer hätte.) Ich freu mich, dass meine Bemühungen sich gelohnt haben.

@LinnyPotter: Ich hab diese FF auch sehr gerne. Spaß hatte ich nicht gerade bei den Prüfungen und ich glaub nicht, dass ich den bei den nächsten haben werde, aber danke trotzdem. Und vielen Dank für deinen Kommentar.

@DarkJanna: Vielen Dank für dein Review, es sei dir verziehen, dass du das letzte Kapitel nicht kommentiert hast ;). Und was die Weasleys angeht, die scharf darauf sind, dass Clara und Hugo zusammen kommen ... es geht weniger darum, dass sie der Meinung sind, weil sie ein Baby zusammen bekommen, sollten sie verheiratet sein, sondern mehr darum, dass sie alle Collette nicht gemocht und für eine schlechte Wahl gehalten haben und Clara wiederum sehr sympathisch finden und der Meinung sind, dass Hugo und sie gut zusammen passen würden. Sie wollen nur, dass er glücklich ist und sie glauben, Clara könnte ihn glücklich machen. Außerdem macht es ihnen auch Spaß, Hugo etwas zu nerven und das funktioniert ziemlich gut ;).

@Lily Luna: Danke für dein Lob.

@fanfanfan!!!: Ja, da hast du Recht, Hugo hat bestimmt einige Male mit seiner Familie über die neue Wohnsituation diskutiert, auch wenn ich diese Gespräche nicht dargestellt habe. Vielen Dank für deinen Kommentar, ich freu mich, dass dir meine FF gefällt.

@Kati89: Danke.

@Zauberhaft <3: Ich hoffe, ich hab dir etwas von der Spannung nehmen können und du hast einen kleinen Einblick bekommen in den neuen Alltag von Hugo und Clara, auch wenn der sich jetzt schon wieder verändern wird nach Hugos Traum. Ich hoffe, du hattest einen schönen Urlaub und ich danke dir für deinen Kommentar.

@Leni-04: Auch dir vielen Dank für den Kommentar. Ich hab noch einiges mit den beiden vor, bis das Baby kommt.

@Kalliope: Vielen vielen Dank für diesen Kommentar. Ich hab mich bemüht, sowohl die Figuren als auch die Gespräche halbwegs realistisch zu gestalten und ich freu mich, dass mir das anscheinend ganz gut geglückt ist.
Diese FF gehört in mein 10-kleine-Dinge-Universum, wo ich mir für jeden Charakter der nächsten Generation eine Lebensgeschichte ausgedacht habe, weshalb es mir auch nicht schwer fällt, die anderen Charaktere mehr oder weniger irgendwie zu integrieren, je nachdem, wie nahe sie den Hauptcharakteren stehen, was gerade in ihrem Leben passiert und wie sehr ich ihr Leben durchgeplant hab. (Roses und Scorpius' Kinder haben bei mir ausgeprägtere Charaktere bekommen, deshalb tauchen sie auch häufiger auf als andere, aber ich bemüh mich, die anderen nicht zu vergessen). Auf jeden Fall vielen Dank für dein Lob.

@Libby-Hannah: Ich werde nicht beschreiben, wie die Weasleys reagieren, wenn sie von Claras Einzug erfahren, aber sagen wir's mal so: Hugo wird noch einige Kommentare der gleichen Art wie im letzten Kapitel über sich ergehen lassen müssen, aber im Endeffekt freuen sie sich alle, dass es halbwegs gut zwischen Hugo und Clara klappt, egal, wie ihre Beziehung genau ausschaut und hoffen im Stillen darauf, dass vielleicht doch noch mehr aus ihnen wird. Was aus Di irgendwann mal wird, das kann ich dir beim besten Willen nicht sagen, ich bin nicht so weit gegangen, die Zukunft von den Kindern, die ich erfunden habe, auch noch durchzuplanen, aber vielleicht hast du ja Recht. Und es freut mich, dass du die Beziehung von Hugo und Rose bemerkt hast, die gefällt mir nämlich besonders gut. Danke für deinen Kommentar.


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